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Patent Searching and Data


Title:
COVERING FABRIC FOR AIRCRAFT IN GENERAL AIR TRAVEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/138331
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a covering fabric for covering aircraft. The fabric itself is coated with one or more layers of a crosslinked anionic aliphatic polyester-polyurethane dispersion and/or is woven from coated fibres or filaments. A covering fabric of the invention is glued using a thermoactivatable heat-crosslinking adhesive. An advantage of the covering fabric of the invention is that there is no need for further coating of the fabric after covering, and thus significantly less weight is applied by the covering process. Furthermore, the user is able to apply the covering to an aircraft without using any organic solvents in adhesives, dope, thinners, fillers or paint, and so an environmentally friendly process is provided for the covering of aircraft.

Inventors:
LANITZ SIEGFRIED (DE)
Application Number:
PCT/DE2008/000836
Publication Date:
November 20, 2008
Filing Date:
May 08, 2008
Export Citation:
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Assignee:
LANITZ SIEGFRIED (DE)
International Classes:
D06N3/14; A63H27/00; B64C3/26; C08G18/08; C08G18/70; C09D175/06; D06M15/564
Domestic Patent References:
WO1996014208A11996-05-17
WO1996014208A11996-05-17
Foreign References:
GB2215746A1989-09-27
DE849051C1952-09-15
US20060084336A12006-04-20
US20060084336A12006-04-20
DE849051C1952-09-15
GB2215746A1989-09-27
Attorney, Agent or Firm:
TEGETHOFF, Sebastian (Kurfürstendamm 54-55, Berlin, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Bespanngewebe für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt, bestehend aus einem Polyester- oder einem Poly-Ether-Ether-Keton -Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe mit einer vernetzten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion be- schichtet ist.

2. Bespanngewebe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5, mit einem hydrophilen aliphatischen Polysiocyanat, vorzugsweise auf der Basis von Hexamethylendii- socyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18, hergestellt worden ist.

3. Bespanngewebe für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt, bestehend aus einem Polyester- oder einem Poly-Ether-Ether-Keton -Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe aus Fasern oder Filamenten oder Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen gewebt ist, die zuvor mit einer vernetzten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion beschichtet sind.

4. Bespanngewebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen

Polysiocyanat vorzugsweise auf der Basis von Hexamethylendiisocyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt worden ist.

5. Bespanngewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die hitzebeständige anionisch aliphatische Polyesterpo- lyurethan-Dispersion farbpigmentiert ist.

6. Bespanngewebe für Luftfahrzeuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe oder Fasern oder Filament oder Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen, aus denen das Gewebe besteht, ausschließlich mit einer vernetzten und farbpigmentier- ten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-

Dispersion beschichtet ist, wobei die Beschichtung durch Vernetzung einer anionisch aliphatisch farbpigmentierten Dispersion mit einer OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polysiocyanat auf der Basis von Hexamethylendiisocyanat mit einem NCO-Wert von 17 bis 18 herge- stellt worden ist.

7. Bespanngewebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mit einem Kleber beschichtet ist, der aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Po- lyurethans bevorzugt mit einer OH-Zahl < 0,5 mit einer vorzugsweise

15%igen Härterformulierung aus verkapselten Isozyanaten besteht.

8. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die anionisch aliphatische Dispersion pigmentiert ist, vorzugsweise mit Aluminium-Partikeln.

9. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von Polyestergewebe der Beschichtung zusätzlich Hydrophobiermitteln zugesetzt sind.

10. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese wenigstens eine, vorzugsweise zwei zusätzliche Schichten als Farbschicht aufweist, vorzugsweise bestehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion gemäß Anspruch 1 , wobei der Dispersion zusätzlich Farbpigmente zugesetzt sind.

11. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Schicht aufgebracht ist, vorzugsweise bestehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpo-

lyurethan-Dispersion gemäß Anspruch 1 , die mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Pigment versehen ist und /oder eine zusätzliche Schicht aufgebracht ist, bestehend aus einem elektrisch leitfähigen Material.

12. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Deckschicht aufgebracht ist, bevorzugt bestehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan- Dispersion gemäß Anspruch 1 , die mit UV-Blockern oder -Absorbern und Hydrophobiermitteln versehen ist.

13. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe eine Feinheit von 30 - 350 dtex nach DIN 53830 T3 hat .

14. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die un beschichtete Grammatur nach DIN EN 12127 ein Flächengewicht zwischen 30 g/m 2 bis 250 g/m 2 liegen.

15. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Einzelfilamente, aus denen die Fäden bestehen, in Kette und Schuss zwischen 15 und 50 oder sogar bis 80 beträgt.

16. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenanzahl nach DIN EN 1049-2 in Kette bei 20 - 50 oder 15 - 60 und in Schuss bei 15 - 40 oder bis 60 liegt.

17. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass die Kettfäden oder Kett- und Schussfäden geschlichtet sind.

18. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einzelnen Filamente des Kettfadens und/oder Schussfadens zu Filamentbündeln miteinander verdreht sind.

19. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrumpf des Gewebes vorzugsweise etwa 10% bei einer Temperatur von ungefähr 150 0 C längs und quer beträgt.

20. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses einen Querschrumpf von vorzugsweise etwa 10 % während der Trocknung der Beschichtung im Trockenkanal durch Verstreckung im Spannrahmen aufweist.

21. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass die Webung als Leinwandbindung oder

Ripstop erfolgt.

22. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf einem wässerigen Polyurethansystem basiert.

23. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses zusätzlich eine selbstlöschende Schicht aufweist.

24. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe oder die Fäden oder Filamente oder Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne als eine erste Schicht, die aufgebracht wurde, eine Schicht zur Hydrophobisierung aufweisen.

25. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Beschichtung oder die zuletzt aufgebrachte Beschichtung zur Härtung und zur Erhöhung der Haftung der Beschichtung kalandriert ist.

26. Bespanngewebe nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe aus Fasern oder Filamenten besteht, die vor der Verwebung zu Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen verarbeitet wurden.

27. Verfahren zur Herstellung eines Bespanngewebes für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Polyester- oder Poly-Ether-Ether-Keton - Gewebe mit einer Grundbeschichtung hergestellt wird, indem entweder

a) eine vernetzte hitzebeständige anionisch aliphatische Polyesterpolyurethan-Dispersion durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polyisocyanat vorzugsweise auf Basis von Hexa- methylendiisocyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt wird und anschließend ein Polyester- oder Poly-Ether-

Ether-Keton - Gewebe damit beschichtet wird, oder

b) Fasern oder Filamente oder Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne zu einem Polyester- oder Poly-Ether-Ether-Keton - Gewebe verarbeitet werden, die zuvor mit einer vernetzten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion beschichtet worden sind, wobei die Beschichtung durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polysiocyanat vorzugsweise auf der Basis von Hexamethylendiisocyanat mit einem bevorzugten NCO- Wert von 17 bis 18 hergestellt worden ist.

28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass Gewebe oder die Fasern oder Filamente oder Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne aus denen das Gewebe hergestellt wurde ausschließlich mit einer vernetzten und farbpigmentierten hitzebeständigen anionisch aliphati- sehen Polyesterpolyurethan-Dispersion beschichtet werden.

29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, dass Gewebe oder die Fasern oder Filamente oder. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne zusätzlich mit einem Kleber beschichtet werden, der aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis ei- ner wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans bevorzugt mit einer OH-Zahl < 0,5 mit einer vorzugsweise 15%igen Härterformulierung aus verkapselten Isozyanaten besteht.

30. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass eine pigmentierte anionisch aliphatische Dispersion verwendet wird, die vorzugsweise mit Aluminium-Partikeln pigmentiert ist.

31. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch gekennzeich- net, dass bei der Beschichtung des Gewebes zusätzlich Hydrophobier- mitteln zugesetzt werden oder vor Aufbringen der Grundbeschichtung auf Gewebe oder Fasern oder Filament eine Hydrophobierschicht aufgebracht wird.

32. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 31 , dadurch gekennzeich- net, dass zusätzlich wenigstens eine, vorzugsweise zwei zusätzliche

Schichten als Farbschicht auf Gewebe oder Fasern oder Filamente aus denen das Gewebe hergestellt wird aufgebracht werden.

33. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Schicht aufgebracht wird, vorzugsweise be- stehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-

Dispersion gemäß Anspruch 1 , die mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Pigment versehen wird und/oder eine zusätzliche Schicht, bestehend aus einem elektrisch leitfähigen Material aufgebracht wird.

34. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 33, dadurch gekennzeich- net, dass eine Deckschicht aufgebracht wird, bevorzugt bestehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion gemäß Anspruch 1 , die mit UV-Blockern und Hydrophobiermitteln versehen ist.

35. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gewebe mit einer Feinheit von 30 - 350 dtex nach DIN 53830 T3 verwendet wird.

36. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass eine un beschichtete Grammatur verwendet wird, die nach DIN EN 12127 ein Flächengewicht zwischen 30 g/m 2 bis 250 g/m 2 hat.

37. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 36, dadurch gekennzeich- net, dass Fäden verwendet werden, bei denen die Anzahl der Einzelfila-

mente, aus denen diese bestehen, in Kette und Schuss zwischen 15 und 50 oder bis 80 beträgt.

38. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gewebe verwendet wird, dessen Schrumpf bei einer Tem- peratur von 150°C längs und quer von vorzugsweise etwa 10% beträgt.

39. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass ein Querschrumpf von vorzugsweise etwa 10% durch eine Trocknung der Beschichtung im Trockenkanal durch Verstreckung im Spannrahmen erzielt wird.

40. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine selbstlöschende Schicht aufgebracht wird.

41. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass jede Beschichtung, oder die zuletzt aufgebrachte Beschichtung mittels Kalandrierung gehärtet und die Haftung der Beschichtung da- durch zusätzlich erhöht wird.

42. Verfahren zur Bespannung von Luftfahrzeugen der allgemeinen Luftfahrt, insbesondere Flugzeugen, durch die Abfolge folgender Verfahrensschritte gekennzeichnet:

a) ein Bespanngewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 26 wird in dem Bereich, in dem es mit einer Struktur verklebt werden soll, mit einem

Kleber aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans, bevorzugt mit einer OH-Zahl < 0,5, mit einer vorzugsweise 15%igen Härterformulierung aus verkapselten Iso- zyanaten in Kontakt gebracht, wobei auch die Struktur mit dem Kleber beschichtet wird, und

b) nach dem Trocknen des Klebers wird das Bespanngewebe auf die Struktur gebügelt, und

c) die Bereiche in denen das Bespanngewebe auf die Struktur gebügelt wurde, werden mittels einer geeigneten Wärmequelle auf etwa 95 - 105 0 C erhitzt, und

d) sobald der Kleber erkaltet ist, werden alle bespannten Flächen mit- tels einer geeigneten Wärmequelle bei etwa 150 0 C Oberflächentemperatur gespannt, wobei

e) darauf zu achten ist, dass die Nähte und überlappungen sowie konkave Teile in diesem Stadium nicht über etwa 100 0 C Oberflächentemperatur erhitzt werden, um eine Aktivierung des Klebers zu ver- hindern, wodurch sich sonst Nähte und Bespannungen an konkaven

Teilen lösen können.

43. Verwendung eines Bespanngewebes nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 26 zur Bespannung von Flugzeugen.

44. Verwendung eines Bespanngewebes nach wenigstens einem der An- sprüche 1 bis 26 beschichtet mit einer elektrisch leitfähigen Schicht und/oder einer Schicht aus einem leitfähigen Material zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen von Luftfahrzeugen der allgemeinen Luftfahrt, insbesondere Flugzeugen, wobei die Ableitung aus dem Gewebe über Ableitstäbe gegen Luft erfolgt.

45. Kit zur Bespannung von Luftfahrzeugen der allgemeinen Luftfahrt, enthaltend ein Bespanngewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 26 und einen Kleber zur Beschichtung des Gewebes, der aus einem thermoakti- vierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einer vorzugsweise 15%igen Härterformulierung aus verkapselten Isozyanaten besteht, wodurch bei einer Wärmezufuhr von mehr als 40°C der Polyurethankleber vernetzt wird.

46. Kit nach Anspruch 45, der zusätzlich Zackenbänder und/oder Verstärkungsbänder enthält.

Description:

Bespanngewebe für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Bespanngewebe für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt sowie ein Herstellungsverfahren derselben und ein Verfahren zur Bespannung entsprechender Luftfahrzeuge mit dem Gewebe.

Nach wie vor werden im Flugzeugbau der allgemeinen Luftfahrt und beim Bau ferngelenkter Luftfahrzeuge zur Reduktion des Gewichts Konstruktionen verwendet, bei denen der gesamte Flugkörper oder Teile davon aus einer Konstruktion aus Holmen und Rippen gefertigt ist. Diese können aus Metallen, Holz und/oder Kunststoff bestehen und müssen bespannt werden. Bei der Bespannung handelt es sich vorzugsweise um Folien oder Gewebe, welche auf die Struktur aufgebracht werden.

Ein zur Bespannung von Flugzeugen geeignete Folie offenbart die WO 96/14208 A1. Dabei handelt es sich um ein Mehrschichtmaterial bestehend aus einer Polyester-Trägerfolie, auf die eine Polymerschicht auf Basis eines Polyurethanpolymers aufgebracht ist sowie einer Haftklebeschicht, die auf der Seite, welche der Trägerfolie abgewandt ist, auf die Polymerschicht aufgebracht wird. Diese Druckschrift offenbart eine Folie zur Bespannung von Flugzeugkonstruktionen und kein Gewebe, welche zur Bespannung geeignet ist.

Die US 20060084336 A1 offenbart ein mehrschichtiges, flexibles Bespanngewebe für Flugzeugkonstruktionen. Dieses Gewebe ist aus laminierten Schichten aufgebaut und zeichnet sich durch eine besonders niedrige Gaspermeabilität aus. Dadurch ist dieses Gewebe insbesondere für den Bau von Zeppelinen vorgesehen.

Weiterhin sind zur Verwendung für Flugzeuge Bespanngewebe aus Leinen, Baumwolle oder Polyester bekannt. Diese werden mit Nitrozellulosekleber oder Chlorkautschukkleber auf zu bespannende Teile eines Luftfahrzeuges aufgebracht und anschließend erfolgt nach der Trocknung des Klebers eine Spannung des Ge- webes. Dabei werden Polyestergewebe mit Hitze geschrumpft und mit Spannlack eingestrichen. Nach diversen Spannlackaufträgen werden noch ein bis zwei silberne Lackschichten zum UV-Schutz aufgetragen. Abschließend wird der Decklack beschichtet.

In der DE 849 051 ist eine Bespannung von Flugzeugen offenbart, welche aus mindestens zwei übereinanderliegenden, mit ihren Kettfäden im Winkel zueinander verlaufenden Gewebestoffbahnen besteht. Dabei wird jede Gewebestoffbahn für sich aufgespannt und diese werden durch eine Behandlung mit Harzen vereinigt. Die Gewebestoffbahnen werden mit lösungsmittelhaltigen Imprägnierungen behandelt und nach dem Aufspannen der Bahnen werden diese mit Spannlack behandelt.

Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Geweben und deren Verfahren zur Verarbeitung ist, dass bei Verwendung von Polyestergewebe die Gewebefasern zwar vom Nitrozellulosekleber umhüllt werden, dieser sich mit der Faser jedoch nicht verbindet.

Zudem härten Nitrozellulosekleber und -lacke mit der Zeit immer weiter aus und es tritt eine Versprödung der gesamten Verklebung und Bespannung ein. Dadurch wird die Bespannung gegen mechanische Beschädigungen anfällig und es können sogar Teile der Bespannung ohne Fremdeinwirkung abfallen. Letztlich wird bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen für die Bespannung eines Flugzeugs nach einigen Jahren eine Neubespannung erforderlich.

Ein weiterer Nachteil an den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen zur Bespannung eines Flugzeuges liegt in der unkontrollierten Gewichtszunahme durch die diversen Farbanstriche und Schichten, die aufgebracht werden. So wurden bei der Verwiegung eines Quadratmeters eines Gewebes aus dem Stand der Technik Grammaturschwankungen von 100 bis 400 g/m 2 gemessen.

Weiterhin sind aus dem Flugmodellbau Polyestergewebe mit Oberflächenbeschich- tung auf Lösemittelbasis bekannt, wobei der heißsiegelfähige Klebstoff rückseitig

aufgetragen ist. Die Beschichtung kann gemäß der GB 2 215 746 A aus einer Harzlösung aus Polyurethan oder einem PVC/PVA Kopolymer bestehen, wobei dem Harz neben vernetzenden Agenzien und Katalysatoren Farbstoffe oder Metallpigmente zugesetzt sein können. Zudem sind für Luftfahrzeuge Polyestergewebe mit einer Oberflächenbeschichtung auf Lösemittelbasis bekannt, die sich durch hohe Festigkeit, aber geringen Schrumpf und geringe Weiterreißresistenz auszeichnen. Verklebt werden diese Produkte durch thermoaktivierbare Kleber, die den Nachteil haben, dass sie bei großer Hitze erweichen können und die Bespannung dadurch an Spannkraft verliert und sogar faltig werden kann, bzw. auf dem Kleber zu schwimmen beginnt, was die Gebrauchseigenschaft erheblich einschränkt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Bespannmaterial für Flugzeuge zur Verfügung zu stellen, welches die Nachteile des Stands der Technik vermeidet.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen An- Sprüche gelöst.

Erfindungsgemäß ist dazu ein Bespanngewebe für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt vorgesehen, bestehend aus einem Polyester- oder einem Poly-Ether- Ether-Keton-Gewebe, wobei das Gewebe mit einer vernetzten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion beschichtet ist und die Beschichtung in einer bevorzugten Ausführungsform durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polyisocyanat vorzugsweise auf der Basis von Hexa- methylendiisocyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt worden ist.

Ein derart beschichtetes erfindungsgemäßes Bespanngewebe weist im Sinne der vorläufigen Erfindung eine erste Beschichtung auf. Auf diese erste Beschichtung können noch weitere Beschichtungen aufgebracht werden und eine derartige Beschichtung kann im Sinne der vorliegenden Erfindung als Grundbeschichtung beschrieben werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Bespanngewebe für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt, bestehend aus einem Polyester- oder ei-

nem Poly-Ether-Ether-Keton - Gewebe, wobei das Gewebe aus Fasern oder Filamenten, bzw. Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen gewebt ist, die zuvor mit einer vernetzten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan- Dispersion beschichtet worden sind. Die Beschichtung der Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen ist in einer bevorzugten Ausführungsform durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polyisocyanat vorzugsweise auf der Basis von Hexamethylendiisocyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt worden.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung können Fasern oder Filamente vor der Verwebung zu Ringgarnen, Filamentgarne oder Zwirnen verarbeitet werden. Für einen Fachmann ist es offensichtlich, dass sich die Erfindung auch ausdrücklich auf die Beschichtung der verarbeiteten Fasern oder Filamente bezieht.

Sofern die Fasern oder Filamente bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne vor dem Webvorgang beschichtet werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion Farbpigmente zugesetzt sein können. Es kann auch ausschließlich zur Verwendung einer farbpigmentierten Dispersion kommen. Wobei mit Farbpigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht nur Buntpigmente gemeint sind, sonder auch Farbpräparationen bestehend aus Titandioxyd und Farbstoffen.

Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass sowohl mit beschichteten Fasern oder Filamenten, bzw. Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen ein Gewebe hergestellt wird, als auch die Beschichtung eines Gewebes aus schon beschichteten oder unbeschichteten Fasern oder Filamenten, bzw. Ringgarnen, Filamentgarnen oder Zwirnen erfolgt. Dabei ist jeweils bei der Beschichtung der Zusatz von Farbpigmenten, Hydrophobiermitteln, UV-Schutz und/oder Mitteln zu Erschwerung der Entflammbarkeit vorgesehen.

In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bespanngewebes ist vorgesehen, dass die anionisch aliphatische Dispersion pigmentiert ist. Bevorzugt ist, dass die Pigmentierung aus Aluminium-Partikeln besteht oder weitere Additive zur Stabilisierung des Gewebes gegen UV-Strahlung oder sonstige Strahlung enthält, da diese geeignet sind, die Alterung des Gewebes zu beschleunigen. Weiterhin

ist vorgesehen, dass der Beschichtung bei Polyestergewebe zusätzlich Hydropho- biermittel zugesetzt sind.

Weist die Grundbeschichtung den Zusatz von Aluminium-Partikeln, Additiven zur UV-Stabilisierung und Hydrophobiermittel auf, so handelt es sich aufgrund der pro- tektiven Zusätze im Sinne der vorliegenden Erfindung um eine langlebige Beschichtung. Eine derartige Beschichtung ist besonders widerstandsfähig gegen Alterungsprozesse durch Umwelteinflüsse.

In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bespanngewebes ist vorgesehen, dass wenigstens eine, vorzugsweise zwei zusätzliche Schichten als Farbschicht auf das Gewebe aufgetragen sind, wobei diese bevorzugt aus einer anionisch aliphati- schen Polyesterpolyurethan-Dispersion, wie oben beschrieben, bestehen und der Dispersion zusätzlich Farbpigmente zugesetzt sind.

Ein derart beschichtetes Bespanngewebe weist demnach eine erste Beschichtung (Grundbeschichtung) und eine zweite Beschichtung auf, die Farbpigmente enthält. Die zweite Beschichtung wird im Sinne der vorliegenden Erfindung auch als Farbschicht bezeichnet.

In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bespanngewebes kann zusätzlich eine Schicht vorhanden sein, die mit elektrisch leitfähigen Pigmenten zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen versehen ist und/oder es ist eine zusätzli- che Schicht aus einem leitfähigen Material aufgebracht. In beiden Fällen liegt der Ohmsche Wert der elektrisch leitfähigen Schicht bevorzugt zwischen 10 "7 und 10 "8 ω. Durch derartige Schichten ist es möglich elektrische Ladungen abzuleiten, ohne dass es zu Beschädigungen der bespannten Teile kommt. Insbesondere kann so Blitzeinschlägen vorgebeugt oder elektrostatische Aufladungen können abgeleitet werden. Die Erfindung umfasst aber auch den Zusatz leitfähiger Pigmente zur Grundbeschichtung.

Ist eine ableitfähige Schicht in der Bespannung vorhanden, müssen nach dem Bespannen an den äußeren Enden des Luftfahrzeuges (übergangsbereich Endleiste/Randbogen und auch Querruder, sowie Höhenleitwerk/Höhenruder und gegebe- nenfalls Seitenleitwerk/Seitenruder) Ableitstäbe gegen Luft angebracht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die ableitfähige Schicht am Verbindungspunkt zu dem

jeweiligen Ableitstab freigelegt wird und eine innige Verbindung zwischen ableitfähiger Schicht und Ableitstab gewährleistet ist. Dieses kann z.B. durch Zuhilfenahme von Kupferleitpaste erfolgen. Die Ableitstäbe werden zweckmäßigerweise in Abströmrichtung von der Unterseite angebracht.

Weiterhin ist ein Bespanngewebe vorgesehen, auf das eine Deckschicht aufgebracht ist. Diese besteht aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan- Dispersion wie bereits beschreiben und ist mit UV-Blockern oder -Absorbern und/oder Hydrophobiermitteln versehen.

Erfindungsgemäß ist demnach ein Bespanngewebe vorgesehen, das optional - ab- hängig von dem Verwendungszweck - mehrere Schichten aufweist, wobei nicht zwingend alle Schichten auf das Bespanngewebe aufgebracht sein müssen und eine einzelne Schicht durch mehrfachen Auftrag der entsprechenden Zusammensetzung erhalten werden kann. Um die Haftfähigkeit der aufzubringenden Schichten zum Gewebe zu erhöhen, sieht die vorliegende Erfindung eine optionale Plasma- bzw. Corona-behandelte Oberfläche des Gewebes vor, auf das die Schichten aufgetragen werden soll. Auch kann die Haftfähigkeit der Schichten untereinander mittels Plasma- bzw. Corona-Behandlung optimiert werden.

Wie bereits für das Gewebe selbst beschrieben, ist auch für die Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne eine Mehrfachbeschichtung vorgesehen und es kann ein Beschichtungsaufbau aus Grundbeschichtung, Farb- beschichtung und/oder Deckbeschichtung vorliegen. Derart beschichtete Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne werden dann erst zu einem Gewebe gewirkt, das auch selbst wieder mit dem eingangs beschriebenen Schichtaufbau versehen werden kann.

Als ein kurzlebiges Bespanngewebe für Luftfahrzeuge im Sinne der vorliegenden Erfindung, ist ein Bespanngewebe vorgesehen, dass aus einem Polyester- oder einem Poly-Ether-Ether-Keton-Gewebe besteht, bei dem das Gewebe ausschließlich mit einer vernetzten und farbpigmentierten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion beschichtet ist, wobei die Beschichtung durch Vernetzung einer anionisch aliphatisch farbpigmentierten Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polyisocyanat vor-

zugsweise auf der Basis von Hexamethylendiisocyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt worden ist.

Auch für ein kurzlebiges Bespanngewebe ist vorgesehen, dass das zu beschichtende Gewebe aus der Beschichtung der Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Fi- lamentgarne oder Zwirne des Gewebes vor der Webung mit einer vernetzten farb- pigmentierten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan- Dispersion entstehen kann.

Die erfindungsgemäßen Bespanngewebe weisen eine Feinheit von 30 - 350 dtex nach DIN 53830 T3 auf. Dabei ist DIN die Abkürzung für deutsche Industrienorm des deutschen Instituts für Normung e.V.. Diese nationalen Industrienormen können in einem Verzeichnis nachgesehen werden und bilden definierte Standards. Vorliegend wird auf die mit den Nummern bezeichneten Normen Bezug genommen.

Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die unbeschichtete Grammatur eines erfindungsgemäßen Bespanngewebes nach DIN EN 12127 ein Flächengewicht zwi- sehen 30 g/m 2 bis 250 g/m 2 aufweist.

In einer Weiterbildung der Erfindung liegt die Anzahl der Einzelfilamente, aus denen die Fäden bestehen, in Kette und Schuss vorzugsweise zwischen 15 und 80 und die Fadenanzahl nach DIN EN 1049-2 liegt in Kette vorzugsweise bei 15 - 60 und in Schuss bei 15 - 60. Zudem ist vorgesehen, dass bei einem erfindungsgemäßen Bespanngewebe die Kettfäden oder Kett- und Schussfäden geschlichtet sind. Durch die Schlichte werden einzelne parallel liegende Filamente zu kompakten Filament- bündeln vereint, wodurch die Duktilität beeinflusst werden kann.

Zur Erzielung einer hohen Festigkeit des Kettfadens und/oder des Schussfadens eines erfindungsgemäßen Bespanngewebes werden einzelne Filamente des Kettfa- dens zu Filamentbündeln miteinander verdreht.

Für ein erfindungsgemäßes Bespanngewebe ist vorgesehen, dass der Schrumpf des Gewebes vorzugsweise etwa 10% bei einer bevorzugten Temperatur von 15O 0 C längs und quer beträgt. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird eine optimale Verarbeitung des Bespanngewebes ermöglicht.

Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Querschrumpf von vorzugsweise etwa 10 % während der Trocknung der Beschichtung im Trockenkanal durch Ver- streckung im Spannrahmen erreicht bzw. gehalten wird.

Weiter ist vorgesehen, dass die Webung als Leinwandbindung oder Ripstop erfolgt.

Die Beschichtung des erfindungsgemäßen Bespanngewebes basiert auf einem wässerigen Polyurethansystem. Diese erfindungsgemäße Maßnahme dient Umweltschutzgründen und führt zur Vermeidung von CO 2 -Emissionen während der Produktion. Gleichwohl umfasst die Erfindung aber auch Beschichtungen auf der Basis von lösungsmittelhaltigen Systemen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gegenstände besteht das Bespanngewebe aus einer oder mehreren der beschriebenen Beschichtungen, welches zusätzlich mit einem Kleber beschichtet sein können, der aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässri- gen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans mit einer bevor- zugten OH-Zahl < 0,5 mit einer vorzugsweise 15%igen Härterformulierung aus verkapselten Isozyanaten besteht, wodurch bei einer Wärmezufuhr von mehr als 40 0 C der Polyurethankleber vernetzt wird.

Letztlich ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Bespanngewebes für Luftfahrzeuge der allgemeinen Luftfahrt Gegenstand der Erfindung, wobei ein Polyester- oder Poly-Ether-Ether-Keton - Gewebe mit einer Grundbeschichtung hergestellt wird, indem entweder eine vernetzte hitzebeständige anionisch aliphatische Polyesterpolyurethan-Dispersion durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophilen aliphatischen Polyisocyanat vorzugsweise auf Basis von Hexamethylendiisocyanat mit einem be- vorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt wird und anschließend ein Polyesteroder Poly-Ether-Ether-Keton - Gewebe damit beschichtet wird, oder Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne zu einem Polyester- oder Poly-Ether-Ether-Keton - Gewebe verarbeitet werden, die zuvor mit einer vernetzten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion be- schichtet worden sind, wobei die Beschichtung durch Vernetzung einer anionisch aliphatischen Dispersion mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einem hydrophi-

len aliphatischen Polyisocyanat vorzugsweise auf der Basis von Hexamethylendii- socyanat mit einem bevorzugten NCO-Wert von 17 bis 18 hergestellt worden ist.

Für das erfindungsgemäße Verfahren ist weiter vorgesehen, dass Gewebe oder die Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne, aus denen das Gewebe hergestellt wurde, ausschließlich mit einer vernetzten und farbpigmentier- ten hitzebeständigen anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan-Dispersion beschichtet werden können.

Weiterhin, dass Gewebe oder die Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne zusätzlich mit einem Kleber beschichtet werden können, der aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans bevorzugt mit einer OH-Zahl < 0,5 mit einer vorzugsweise 15%igen Härterformulierung aus verkapselten Isozyanaten besteht.

In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine pigmentierte anionisch aliphatische Dispersion verwendet werden kann, die vorzugsweise mit Aluminium-Partikeln pigmentiert ist.

Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei der Beschichtung des Gewebes zusätzlich Hydrophobiermitteln zugesetzt werden können oder vor Aufbringen der Grundbeschichtung auf Gewebe oder Fasern oder Filament eine Hydrophobier- schicht aufgebracht werden kann.

Sofern eine Farbgebung des Bespanngewebes erreicht werden soll, können zusätzlich wenigstens eine, vorzugsweise zwei zusätzliche Schichten als Farbschicht auf Gewebe oder Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne, aus denen das Gewebe hergestellt wird aufgebracht werden. Diese Schichten kön- nen auch unterschiedliche Farben aufweisen, so dass ein Muster oder auch Zahlen und Buchstaben als Markierung aufgebracht werden können.

Zur Ableitung von Blitzschlägen oder elektrostatischen Ladungen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine zusätzliche Schicht aufgebracht werden kann, vorzugsweise bestehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan- Dispersion gemäß Anspruch 1 , die mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Pigment versehen wird und/oder eine zusätzliche Schicht, bestehend aus einem elekt-

risch leitfähigen Material aufgebracht werden kann. Die Ableitung der Ladungen dieser Schicht erfolgt über Ableitstäbe gegen Luft.

Zur Verbesserung der Langlebigkeit der aus dem Herstellungsverfahren resultierenden Bespannung ist vorgesehen, dass eine Deckschicht aufgebracht werden kann, bevorzugt bestehend aus einer anionisch aliphatischen Polyesterpolyurethan- Dispersion gemäß Anspruch 1, die mit UV-Blockern oder -Absorbern und Hydrophobiermitteln versehen ist.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann bevorzugt ein Gewebe mit einer Feinheit von 30 - 350 dtex nach DIN 53830 T3 verwendet werden. Weiterhin kann die- ses eine unbeschichtete Grammatur aufweisen, die nach DIN EN 12127 ein Flächengewicht zwischen 30 g/m 2 bis 250 g/m z hat, wobei Fäden verwendet können, bei denen die Anzahl der Einzelfilamente, aus denen diese bestehen, in Kette und Schuss zwischen 15 und 80 beträgt.

Bevorzugt kann ein Gewebe verwendet werden, dessen Schrumpf bei einer Tempe- ratur von etwa 150 0 C längs und quer von vorzugsweise etwa 10% beträgt und/oder bei dem ein Querschrumpf von vorzugsweise etwa 10% durch eine Trocknung der Beschichtung im Trockenkanal durch Verstreckung im Spannrahmen erzielt werden kann.

Um einer Zerstörung des resultierenden Gewebes oder der Strukturen, die mit dem Gewebe bespannt werden, vorzubeugen, ist vorgesehen, dass zusätzlich eine selbstlöschende Schicht aufgebracht werden kann.

Letztlich ist auch ein Verfahren zur Bespannung von Luftfahrzeugen der allgemeinen Luftfahrt, insbesondere Flugzeugen, Gegenstand der vorliegenden Erfindung, wobei das Verfahren durch die Abfolge folgender Verfahrensschritte gekennzeichnet ist:

a. ein erfindungsgemäßes Bespanngewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 20 wird in dem Bereich, in dem es mit einer Struktur verklebt werden soll mit einem Kleber aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans mit einer bevorzugten OH-Zahl < 0,5 mit einer vorzugsweise 15%igen Härterformulie-

rung aus verkapselten Isozyanaten in Kontakt gebracht, wobei auch die Struktur mit dem Kleber beschichtet oder eingestrichen wird, und

b. nach dem Trocknen des Klebers wird das Bespanngewebe auf die Struktur gebügelt, und

c. die Bereiche in denen das Bespanngewebe auf die Struktur gebügelt wurde, werden mittels einer geeigneten Wärmequelle (Bügeleisen) auf etwa 95 - 105 0 C, vorzugsweise 100 0 C 1 erhitzt, und

d. sobald der Kleber erkaltet ist, werden alle bespannten Flächen mittels einer geeigneten Wärmequelle ( z.B. Quarzstrahler oder Heiß- luftgebläse) bei etwa 150 0 C Oberflächentemperatur gespannt, wobei

e. darauf zu achten ist, dass die Nähte und überlappungen sowie konkave Teile in diesem Stadium nicht über etwa 100 0 C Oberflächentemperatur erhitzt werden, um eine Aktivierung des Klebers zu verhindern, wodurch sich sonst Nähte und Bespannungen an konkaven Teilen lösen können.

Somit ist der Kleber auch für ein separates Beschichten der beschriebenen beschichteten Bespanngewebe vorgesehen. Zur Verarbeitung kann der Kleber auf die zu bespannende Struktur aufgespritzt werden. Dieses kann auch ausschließlich nur in einem Bereich geschehen, in dem das Bespanngewebe mit der Struktur verklebt werden soll.

Nach dem Trocknen wird die Bespannung auf die Struktur gebügelt. Danach werden alle angebügelten Stellen mittels Heißluftgebläse, einer Wärmestrahlungsquelle oder eines Bügeleisens auf ca. 100 0 C erhitzt, um eine gesicherte Vernetzung des Klebers zu gewährleisten, indem die verkapselten Isocyanate ihren Aggregatszu- stand ändern und so den Polyurethankleber vernetzen. Nach dem Erkalten des Klebers werden alle bespannten Flächen mittels Heißluftgebläse bzw. Wärmequelle bei ca. 150 0 C gespannt.

Besonders vorteilhaft an der vorliegenden Erfindung ist, dass das Gewebe aufgrund seiner Beschichtung bereits alle sonst einzeln aufzutragenden Schichten enthält. Der Auftrag vieler Schichten, wie beispielsweise gesonderter Lack- oder

Farbschichten entfällt, da das Gewebe bereits mit einer farbpigmentierten Schicht versehen sein kann.

Die Verwendung der beschriebenen Dispersion ermöglicht im Vergleich zu verdampfenden Lösungsmitteln eine umweltfreundliche Bespannung. Die vorliegende Erfindung umfasst aber ausdrücklich auch die Verwendung von Lösungsmittel basierenden Klebern und Beschichtungssystemen.

Durch den erfindungsgemäß verwendeten Kleber wird eine sichere und temperaturunabhängige Verbindung der Bespannung mit der Struktur gewährleistet. Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen führt eine Tem- peraturerhöhung nicht dazu, dass der Kleber weich wird, oder das Gewebe Falten schlägt und sogar anfängt auf dem weichen Kleber zu schwimmen.

Die Reaktion des Klebers ist erst bei Temperaturen >100°C reversibel, die nur durch externe Wärmezufuhr erreicht werden können und die Möglichkeit der definierten Entfernung der Bespannung zu Revisions- und Reparaturzwecken ermög- licht. Daher gewährleistet der erfindungsgemäß verwendete Kleber eine dauerhafte Festigkeit.

Im Zusammenhang mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Mitteln, welche den Beschichtungen zugesetzt werden, wird der Alterungsprozess des Bespanngewebes beispielsweise durch UV-Strahlung oder andere natürliche Faktoren deutlich verlangsamt.

Bei der Beschichtung des Gewebes ist eine Produktionsanlage mit einem verstellbaren Spannrahmen zu verwenden, damit das Gewebe während der Trocknung quer nachverstreckt werden kann, um die vorzugsweise etwa 10% Querschrumpf zu erhalten bzw. zu erreichen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur Bespannung von Luftfahrzeugen, enthaltend ein erfindungsgemäßes Bespanngewebe und einen Kleber zur Beschichtung des Gewebes, der aus einem thermoaktivierbareren, wärmevernetzenden Klebstoff auf Basis einer wässrigen, anionischen Dispersion eines hochmolekularen Polyurethans mit einer OH-Zahl < 0,5 mit einer 15%igen Härter- formulierung aus verkapselten Isozyanaten besteht. Zusätzlich können in dem Kit auch Zackenbänder und/oder Verstärkungsbänder enthalten sein.

Ein derartiger Kit bietet alle Mittel, die notwendig sind, um ein Luftfahrzeug, sei es ein Flugzeug oder ein Modellflugzeug mit einem erfindungsgemäßen Bespanngewebe zu bespannen.

Insgesamt führen das erfindungsgemäße Bespanngewebe und die erfindungsge- mäße Verklebung dazu, dass deutlich weniger Gewicht auf das zu bespannende Luftfahrzeug aufgebracht wird. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich um kleine oder leichte Flugzeuge, wie ferngelenkte Luftfahrzeuge, unbemannte Aufklärungsflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge und Luftfahrzeuge der E-Klasse handelt.

Wesentlich für die Beschichtung eines Gewebes ist, dass die Beschichtung aufge- bracht wird und nicht das Gewebe bzw. die Fasern oder Filamente, bzw. Ringgarne, Filamentgarne oder Zwirne des Gewebes durchdringt. Die Beschichtungstiefe des Gewebes soll nur ca. 1/3 der Gewebestärke betragen, um dieses vor dem Eindringen von Wasser oder anderen Flüssigkeiten zu schützen und luftundurchdringlich zu machen.

Ein weiterer Vorteil des oberflächigen Aufliegens der erfindungsgemäßen Beschichtung auf dem Gewebe ist der, dass das Gewebe selbst seine Elastizität behält. In den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren werden die Gewebe mit Harzen getränkt. Dies stellt einen Eingriff in die Struktur der Fasern oder Filamente dar, aus denen das Gewebe besteht. Die Trocknung des Harzes oder anderer Flüssig- keiten mit denen ein Bespanngewebe getränkt wird führt zu einem Verlust an Elastizität des Gewebes. Dadurch steigt die Gefahr von Beschädigungen der Bespannung aufgrund der Kräfte, die im Betrieb an einem Luftfahrzeug auftreten, insbesondere an den Tragflächen. Auch wird die Weitereißfestigkeit durch eine Tränkung negativ beeinflusst.