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Patent Searching and Data


Title:
CRANE COMPRISING COUNTERJIB, AND METHOD FOR ERECTING THE COUNTERJIB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/170394
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a crane (1), in particular a mobile crane or crawler crane, comprising a main jib (13) and counterjib (3), and an erecting support (40) which is disposed on the superstructure (12) of the crane and is connected to a guy (6) of the counterjib via a rope adjuster (5), wherein at least one compression strut (311) hinged on the counterjib or on the pivot axis of the counterjib is provided, in order to temporarily receive the rope adjuster and/or the guy, wherein the receiving position of the compression strut is designed so that the rope adjuster or guy can lift independently of the compression strut at a certain erecting angle of the counterjib.

Inventors:
WIEDEMANN ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/053080
Publication Date:
September 02, 2021
Filing Date:
February 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
LIEBHERR WERK EHINGEN (DE)
International Classes:
B66C23/82
Domestic Patent References:
WO2002062696A12002-08-15
Foreign References:
US20180029853A12018-02-01
JPS5791782U1982-06-05
DE202015008775U12017-03-23
Attorney, Agent or Firm:
LORENZ SEIDLER GOSSEL RECHTSANWÄLTE PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kran, insbesondere Mobilkran oder Raupenkran, mit einem Haupt- und Ge genausleger sowie einem am Oberwagen des Krans angeordneten Aufrichte bock, der über eine Seilverstellung mit einer Abspannung des Gegenausle gers verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine am Gegenausleger oder auf der Schwenkachse des Gegenauslegers angelenkte Druckstütze vorgesehen ist, um die Seilverstel lung und/oder die Abspannung temporär aufzunehmen, wobei die Aufnahme stelle der Druckstütze derart ausgeführt ist, so dass die Seilerverstellung oder Abspannung bei einem bestimmten Aufrichtewinkel des Gegenauslegers ins besondere selbstständig von der Druckstütze abheben kann.

2. Kran nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstütze an der Rückseite des Gegenauslegers im Bereich seines Auslegerfusses oder seiner Schwenkachse schwenkbar angelenkt ist, insbesondere um eine Horizon talachse schwenkbar.

3. Kran nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstelle der Druckstütze zur Aufnahme der Seilverstellung eine Arretierung oder einen Anschlag für die aufgenommene Seilverstel lung/Abspannung aufweist, um mittels der Seilverstellung eine eine Schwenk bewegung der Druckstütze bewirkende Zugkraft auf die Druckstütze aufbrin gen zu können.

4. Kran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Lagerstelle der Druckstütze die Rollenachse einer Oberfla sche der Seilverstellung aufnehmbar ist, wobei optional ein Feststellmecha nismus zur temporären Fixierung der Rollenachse an der Lagerstelle vorge sehen sein kann.

5. Kran nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufrichtebock als am Oberwagen feststehender, insbesondere drei eckförmiger Aufrichtebock ausgeführt ist und vorzugsweise am hinteren Ende des Oberwagens montiert ist, wobei der Aufrichtebock bevorzugt die Einzieh winde der Seilverstellung aufnimmt.

6. Kran nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenausleger ein Gitterausleger ist.

7. Verfahren zum Aufrichten des Gegenauslegers eines Krans gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilverstellung oder Abspannung zu Beginn des Aufrichtevorgangs des Gegenauslegers bei kleinem Aufrichtewinkel des Gegenauslegers durch die Lagerstelle der Druck stütze aufgenommen wird, um mittels der Druckstütze vom Rücken des Ge genauslegers weggedrückt zu werden, und die Seilverstellung bzw. Abspan nung bei einem definierten Aufrichtewinkel des Gegenauslegers von der Druckstütze selbständig abhebt. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt der Gegenausleger zusammen mit der Druckstütze am Oberwagen montiert wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach Montage des Gegenauslegers die Druckstütze nach vorne in Richtung der Gegenaus legerspitze geklappt, die Seilverstellung mit der Abspannung verbunden und auf der Lagerstelle der Druckstütze abgelegt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Einziehen des Einziehwerks der Seilverstellung die Druckstütze aufgerichtet und die Ab spannung gespannt wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge kennzeichnet, dass der Gegenausleger durch Einziehen des Einziehwerks der Seilverstellung aufgerichtet wird.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 7 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, dass die Druckstütze nur zum Aufrichten des Gegenauslegers mit der Seilverstellung bzw. der Abspannung verbunden ist.

Description:
Kran mit Gegenausleger sowie Verfahren zum Aufrichten des Gegenauslegers

Die Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere Mobil- oder Raupenkran, mit einem Haupt- und Gegenausleger sowie einen am Oberwagen des Krans angeordneten Aufrichtebock, der über eine Seilverstellung mit einer Abspannung des Gegenaus legers verbunden ist.

Ein Gittermastgroßkran besteht im Allgemeinen aus einem Hauptausleger und ei nem Gegenausleger. Das Auslegersystem ist an einem Oberwagen montiert, der auf einem fahrbaren Unterwagen drehbar gelagert ist. Zum Kranaufbau wird der Hauptausleger mit Hilfe des bereits montierten und aufgerichteten Gegenauslegers montiert, indem der Gegenausleger als Stütze für die Seilverstellung zum Aufrich ten des Hauptauslegers dient.

Für die Montage des Gegenauslegers wird bei den vorbekannten Krantypen ein auf dem Oberwagen montierter verstellbarer Aufrichtebock benötigt. Ersichtlich ist dies in den schematischen Krandarstellungen der Figuren 1a, 1b, die einen Kran mit Unterwagen 11 und Oberwagen 12 zeigen. Der verstellbare Aufrichtebock 4‘ ist über eine Abspannung 6 mit dem Auslegerkopf des Gegenauslegers 3 verbunden. Die Seilverstellung 5 ist unmittelbar am Oberwagen 12 befestigt und mit der Ab spannung 6 verbunden. Durch Einziehen der Seilverstellung 5 lässt sich der Ge- genausleger 3 aufrichten. Hintergrund der gewählten Bauart ist die Möglichkeit, den Kran ohne Gegenausleger 3 betreiben zu können. Voraussetzung hierfür ist der verstellbare Aufrichtebock 4‘. Die gewählte Konstruktion kommt insbesondere bei Kranen mit Traglasten bis 1500t zum Einsatz

Bei Großkranen mit Traglasten über 1500t ist der Einsatz des Gegenauslegers ob ligatorisch. Zum Aufrichten des Gegenauslegers wurden für solche Krane verschie dene Bauformen des benötigten Aufrichtebocks 4 entwickelt. Die am weitesten ver breitete Bauform ist ein feststehender, am Oberwagen 11 angeordneter Aufrichte bock 4, der als Festpunkt und Druckstütze für die Seilverstellung 5 während des Aufrichtens des Gegenauslegers 3 dient. Dargestellt ist dieses Prinzip in den Figu ren 2a, 2b. Eine Lösung mit einem verstellbaren Aufrichtebock 4‘ gemäß den Figu ren 1a, 1b scheidet hier aufgrund des dann erforderlichen hohen Gewichtes eines solchen Aufrichtebocks 4‘ und Platzproblemen auf dem Oberwagen aus.

Die vorliegende Anmeldung sucht nach möglichen Verbesserungen der bestehen den Lösungen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Kran, insbesondere Mobilkran oder Rau penkran, mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen des Krans sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Ein neuer und verbesserter Prozess zum Aufrichten des Gegenauslegers ergibt sich durch die Merkmale des Anspruchs 6. Vorteilhafte Ausführungen dieses Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Verfahrensansprüche.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, einen Kranaufbau mit Seilverstellung und am Oberwagen angeordneten Aufrichtebock um eine zusätzliche Druckstütze zu ergänzen, die am Gegenausleger, insbesondere im Bereich des Gegenauslegerfu ßes bzw. der Schwenkachse des Gegenauslegers, angelenkt ist. Bevorzugt ist die Druckstütze schwenkbar angelenkt, insbesondere um eine Horizontalachse schwenkbar. Vorstellbar ist auch eine Anlenkung der Druckstütze direkt auf der Schwenkachse des Gegenauslegers. In diesem Fall kann die Schwenkachse der Druckstütze koaxial zur Schwenkachse des Gegenauslegers sein. Die Seilverstel lung ist in üblicherweise mit der Abspannung verbunden, um durch Betätigung der Seilverstellung den Aufrichtewinkel des Gegenauslegers ändern zu können. Die Abspannung verläuft üblicherweise von der Seilverstellung bis zur Spitze des Ge genauslegers.

Zumindest während des Aufrichtevorgangs kontaktiert die Druckstütze die Seilver stellung und/oder die Abspannung, insbesondere nimmt die Druckstütze die Seil verstellung und/oder Abspannung über eine geeignete Lagerstelle an ihrem freien Ende auf. Dadurch lässt sich die Seilverstellung und/oder Abspannung mittels der Druckstütze vom Rücken des Gegenauslegers wegdrücken.

Durch die zusätzlich von der Druckstütze auf die Seilverstellung/Abspannung auf gebrachte Druckkraft kann der verwendete Aufrichtebock am Heck des Oberwa gens bzw. der Drehbühne deutlich kleiner dimensioniert werden. Die Geometrie für den Hebelarm und die Erzeugung des erforderlichen Aufrichtemoments wird maß geblich durch die eingesetzte Druckstütze erzeugt. Im Gegensatz dazu muss ge mäß der Lösung des Standes der Technik der Aufrichtebock vergleichsweise weit in Vertikalrichtung vom Oberwagen abstehen, um überhaupt ein ausreichendes Aufrichtemoment für den Gegenausleger generieren zu können.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei der erfindungsgemäßen Geometrie gebildet aus Aufrichtebock, Seilverstellung, Druckstütze und Abspan nung Winkeländerungen des Gegenauslegers zu kleineren Änderungen des Hebel arms führen, was sich insgesamt insbesondere in flachen Stellungen positiv auf den Gesamtprozess auswirkt.

Die mögliche Größenersparnis beim Aufrichtebock führt zudem zu Folgevorteilen. Die geänderte Geometrie bei der Kraftübertragung führt dazu, dass sich die erfor derliche Einziehlänge der Seilverstellung zum Aufrichten des Gegenauslegers ver kürzt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Druckstütze an der Rückseite des Gegenauslegers angelenkt. Als vorteilhaft erweist sich eine schwenkbare An lenkung der Druckstütze auf der Rückseite des Gegenauslegers im Bereich seines Auslegerfußes. Durch diese Position der Druckstütze ergibt sich ein optimaler Ein fluss auf den resultierenden Hebelarm bei der Aufrichtung des Gegenauslegers.

Erfindungsgemäß ist ebenso, dass die Verbindung zwischen Druckstütze und Seil verstellung bzw. Abspannung nur temporär ist, d.h. die Seilverstellung bzw. Ge genauslegerabspannung kann sich selbstständig von der Druckstütze abheben. Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die Seilverstellung/Abspannung nur zu Be ginn des Aufrichtevorgangs des Gegenauslegers mit der Druckstütze in Wirkver bindung befindet. Ab einem spezifischen Aufrichtewinkel des Gegenauslegers hebt die Seilverstellung/Abspannung selbständig von der Druckstütze ab. Um ein Um kippen der Druckstütze nach dem Abheben der Seilverstellung zu vermeiden, kann eine entsprechende Arretierungsstelle vorgesehen sein. Das Umkippen kann in beiden Richtungen erfolgen.

Von Vorteil ist es, wenn die Seilverstellung bzw. Abspannung auf einer geeigneten Lagerstelle der Druckstütze aufliegt, die zwar ein Abheben bei einem bestimmten Aufrichtewinkel des Gegenauslegers gestattet, jedoch mittels der Seilverstellung eine eine Schwenkbewegung der Druckstütze erzeugende Zugkraft auf die Druck stütze aufbringbar ist. Vorstellbar ist dies durch entsprechende Arretierungsmittel, wie zum Beispiel die Abspannung, oder Anschläge im Bereich der Lagerstelle.

Die Lagerstelle der Druckstütze ist bevorzugt geeignet zur Aufnahme und Lagerung der Rollenachse einer Oberflasche der Seilverstellung. Hierdurch wird im Idealfall der Lauf der Seilrollen nicht beeinträchtigt, so dass die Seilverstellung ohne Ein schränkung funktioniert. Denkbar ist bspw., dass die Lagerstelle ein Abheben der Rollenachse in Längsrichtung der Druckstütze gestattet, Relativbewegungen der Oberflasche quer zur Längsachse der Druckstütze aufgrund entsprechender Sei tenanschläge jedoch verhindert werden. Vorstellbar ist es ebenso, dass die Ober- flasche der Seilverstellung temporär an der Druckstütze mittels Feststellmechanis mus fixierbar ist.

Der eingesetzte Aufrichtebock kann als ein am Oberwagen feststehender, insbe sondere dreieckförmiger Aufrichtebock ausgeführt sein. Vorzugsweise ist dieser am hinteren Ende des Oberwagens montiert. Neben der Seilverstellung kann der Auf richtebock ebenso ein Einziehwerk der Seilverstellung aufnehmen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführung des Krans ist dieser als Mobilkran bezie hungsweise Raupenkran ausgeführt. Als Gegenausleger kommt hier ein geeigneter Gitterausleger zum Einsatz. Der Hauptausleger ist beispielsweise ein Gitterausle ger.

Neben dem erfindungsgemäßen Kran betrifft die vorliegende Erfindung ebenso ein Verfahren zum Aufrichten des Gegenauslegers eines Krans gemäß der vorliegen den Erfindung. Erfindungsgemäß wird für das Verfahren vorgeschlagen, dass die Seilverstellung oder Abspannung zu Beginn des Aufrichtevorgangs des Gegenaus legers bei kleinem Aufrichtewinkel des Gegenauslegers durch die Lagerstelle der Druckstütze aufgenommen wird, um mittels der Druckstütze vom Rücken des Ge genauslegers weggedrückt zu werden. Bei einem definierten Aufrichtewinkel des Gegenauslegers soll die Seilverstellung/Abspannung von der Druckstütze selb ständig abheben.

Die weitreichenden Vorteile, die sich durch die Verfahrensausführung ergeben, wurden bereits vorstehend anhand des Krans erläutert. Zur Vermeidung von Wie derholung wird daher an dieser Stelle auf weitere Ausführungen verzichtet.

Für die Verfahrensausführung wird zunächst vorgeschlagen, in einem ersten Schritt den Gegenausleger zusammen mit der dort bereits angelenkten Druckstütze am Oberwagen zu montieren. Im nachfolgenden Schritt kann vorgesehen sein, die Druckstütze nach vorne in Richtung der Gegenauslegerspitze zu klappen. Im weite ren Schritt wird die Seilverstellung ebenso nach vorne gezogen, um diese endseitig an der dafür vorgesehenen Lagerstelle der Druckstütze abzulegen. Gleichzeitig wird die Abspannung des Gegenauslegers mit der Seilverstellung verbunden, ins besondere verbolzt.

In einem nachfolgenden Schritt kann vorgesehen sein, dass durch Einziehen des Einziehwerks der Seilverstellung zunächst die Druckstütze bis zu einem bestimm ten Winkel aufgerichtet wird. Erreicht wird dies durch entsprechende Anschläge oder Arretierungsmittel im Bereich der Lagerstelle, die eine Zugkraftübertragung von der Seilverstellung auf die Druckstütze ermöglichen. Die Zugkraft führt gleich zeitig zum Spannen der Gegenauslegerabspannung.

Im nachfolgenden Schritt kann durch weiteres Einziehen des Einziehwerks der Seilverstellung der Gegenausleger aufgerichtet werden, und zwar bis zu einem spezifischen gewünschten Aufrichtewinkel. Ab einem bestimmten Gegenausleger winkel hebt die Seilverstellung automatisch von der Druckstütze ab. Die Druckstüt ze wird bei der weiteren Kranarbeit nicht mehr benötigt. Der Gegenausleger ist al lein durch die Abspannung sowie die Seilverstellung abgespannt und wippbar. Das Ablegen des Gegenauslegers erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge. Aufgrund der oben erwähnten Arretierungsstelle bleibt die Druckstütze in der Position, in der die Druckstütze die Oberflasche bei einem bestimmten Ablegewinkel wieder aufneh men kann.

Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen nachfolgend anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zei gen:

Figurenla, 1b, 2a, 2b: unterschiedliche Ausführungen eines Krans gemäß dem

Stand der Technik,

Figuren 3a - 3f: Darstellungen des erfindungsgemäßen Krans während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im chronologischer Reihenfolge, Figur 4: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Krans mit aufgerichtetem Derrickausleger sowie montiertem Hauptausleger und

Figuren 5a - 5h: diverse Gegenüberstellungen eines bekannten Krans mit dem erfindungsgemäßen Kran zur Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Vorteile der Erfindung.

Die Krankonstruktionen gemäß dem Stand der Technik, wie dargestellt in den Figu ren 1a, 1b, 2a, 2b, wurden bereits im einleitenden Teil erläutert. Auf eine wiederho lende Beschreibung wird demzufolge verzichtet.

Die erfindungsgemäße Konstruktion ist in den Figuren 3 sowie 4 dargestellt. Die einzelnen Krankomponenten sind am besten in der Großdarstellung der Figur 4 erkennbar. Der dort gezeigte Großkran weist einen Unterwagen 11, hier ein Rau penfahrwerk, sowie eine auf dem Unterwagen drehbar angeordnete Drehbühne 12 auf. Ein Gegenausleger 3 in Derrickausführung ist wippbar an der Drehbühne 12 angelenkt. Der Hauptausleger 13 ist ebenso wippbar an der Drehbühne montiert und als Gittermast ausgeführt.

Am hinteren Ende des Oberwagens 2 befindet sich ein Aufrichtebock 40, der als starre Konstruktion feststehend am Oberwagen 12 montiert ist. Der Aufrichtebock 40 ist im Wesentlichen dreieckförmig. Am obersten Punkt des Aufrichtebocks 40 ist die Seilverstellung 5 gelagert. Die Länge der Seilverstellung 5 kann mittels des Ein ziehwerks 5a eingestellt werden, das ebenfalls am Aufrichtebock 40 montiert ist.

Die Abspannung 6, bestehend aus einzelnen Abspannstangen, ist direkt mit der Oberflasche 51 der Seilverstellung 5 verbolzt. Durch Betätigung des Einziehwerks 5a, d.h. Einziehen des Seils wird die Länge der Seilverstellung 5 reduziert, wodurch die Abspannung gespannt, in der Länge verändert und der Derrickausleger 3 ge wippt werden kann. Die erfindungsgemäße Druckstütze 311 ist um eine Horizontalachse schwenkbar am Anlenkfuß des Derrickauslegers 3 montiert. Ihr freies Ende ist mit einer geeig neten Lagerstelle 311a versehen, um die Oberflasche 51 aufzunehmen und eine Druckkraft auf die Druckstütze 311 auszuüben.

Der Montage- bzw. der Ablegeprozess des Derrickauslegers 6 lässt sich anhand der in chronologischer Reihenfolge dargestellten Kranzustände der Figuren 3a - 3f veranschaulichen. Im ersten Schritt gemäß Figur 3a erfolgt die Montage des Ge- genauslegeranlenkstückes 31 des Derrickauslegers 3 an der Drehbühne 12. Am Gegenauslegeranlenkstück 31 ist bereits die Druckstütze 311 vormontiert. Der De montage- bzw. Ablegeprozess findet in der umgekehrten Reihenfolge (Figuren 3f bis 3a) statt.

Im darauffolgenden Verfahrensschritt gemäß Figur 3b wird die Druckstütze 311 nach vorne in Richtung der Derrickauslegerspitze geklappt. Gleichzeitig wird die Seilverstellung 5 durch Abspulen des Einziehwerkes 5a verlängert und die Oberfla sche 51 ebenso in Richtung der Derrickauslegerspitze nach vorne gezogen, sodass deren Rollenachse von der Lagerstelle 311a der Druckstütze aufgenommen wer den kann. Gleichzeitig wird die Oberflasche 51 mit der Abspannung 6 des Derrick auslegers 3 verbolzt.

Im nächsten Verfahrensschritt gemäß Figur 3c wird die Druckstütze 311 durch Be tätigung des Einziehwerks der Seilverstellung 5 aufgerichtet, insbesondere nach hinten in Richtung des Aufrichtebocks 40 verschwenkt. Dadurch bedingt wird gleichzeitig die Abspannung 6 des Derrickauslegers 3 gespannt.

Durch weiteres Einziehen der Verseilung der Seilverstellung 5 mittels des Einzieh werkes 5a kann der Gegenausleger 3 aufgerichtet werden, was der Figur 3d zu entnehmen ist. Zudem verdeutlicht die Figur 3d in etwa den Aufrichtewinkel des Derrickauslegers 3, bei dem sich die Oberflasche 51 der Seilverstellung 5 gerade noch in der Lagerstelle 311a an der Druckstütze 311 befindet, jedoch bereits be- ginnt von dieser abzuheben. Durch weiteres Aufrichten des Derrickauslegers 3 in die gemäß Figur 3e dargestellte Stellung hebt die Seilverstellung 5 vollständig von der Druckstütze 311 ab. Die Druckstütze 311 ist ab diesem Zustand funktionslos und verbleibt mit Hilfe einer Arretierung in Position. Der Vollständigkeit halber zeigt die Figur 3f noch die gewünschte Endstellung des Derrickauslegers 3. Diese Dar stellung ist prinzipiell identisch zur Darstellung der Figur 4, nur dass letztere bereits den montierten Hauptausleger 13 zeigt. Eine bekannte Rückfallpresse 312 für den Gegenausleger 3 ist weiterhin notwendig und in den Figuren 3a bis 3f sowie 4 dar gestellt.

Demzufolge kontaktiert weder die Seilverstellung 5 noch die Abspannung 6 die Druckstütze 311 während des regulären Kranbetriebs. Die Druckstütze bleibt also während der gesamten Kranoperation funktionslos und wird nur zum Aufrichten des Derrickauslegers 3 benötigt.

In den Figuren 5a bis 5h werden schematische Darstellungen des erfindungsge mäßen Krans mit Krankonstruktionen des Standes der Technik gegenübergestellt, um die Vorteile der Erfindung zu visualisieren. Die Gegenüberdarstellung der Figu ren 5a, 5b dient zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse eines Aufrichte bocks 4 gemäß dem Stand der Technik (Figur 5a) und dem Aufrichtebock 40 ge mäß der vorliegenden Erfindung (Figur 5b). Gut erkennbar ist der deutliche Höhen unterschied beider Aufrichteböcke 4, 40. Der Aufrichtebock 40 ist ein einfacherer und kleinerer feststehender Aufrichtebock 40. Hierdurch ergibt sich eine deutliche Gewichts- sowie Kostenersparnis bei der Herstellung. Um beim Aufrichten des Ge genauslegers 3 einen ausreichenden Hebelarm H zu erhalten, ist es im Stand der Technik (Figur 5a) notwendig, den Aufrichtebock 4 verhältnismäßig groß und hoch auszuführen. Durch die Verwendung der hier beschriebenen Druckstütze 311 (Fi gur 5b) kann der Aufrichtebock 40 am Heck der Drehbühne deutlich kleiner gestal tet werden.

Gleichzeitig ist gemäß dem erfindungsgemäßen Kran eine deutlich geringere Länge L für die Seillänge beim Einziehwerk der Seilverstellung 5 notwendig. Beim direkten Vergleich eines feststehenden Aufrichtebocks 4 nach konventioneller Bauweise (Figur 5d) und dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Kranaufbau (gemäß Figur 5c) zeigt sich, dass die Seillänge L, die zum Aufrichten mit H ilfe des Einzieh werks 5a nötig ist, kürzer ist als in Figur 5d. Die kürzere Länge L multipliziert sich mit der Einscherung des Seils für die Seilverstellung 5. Die kürzere Länge L ist dem bei der hier ausgeführten Lösung (Figur 5c) kleineren Aufrichtebock 40 geschuldet, der zu einer günstigeren Aufrichtegeometrie führt.

Ferner ergibt sich durch die erfindungsgemäße Lösung auch ein besserer Hebel arm H‘ für die Seilverstellung 5 (siehe Figur 5e), wenn der Gegenausleger 3 aufge richtet wird (eine Winkeländerung des Gegenauslegers 3 führt zu einer kleineren Hebelarmänderung). Wenn der Gegenausleger 3 gemäß dem konventionellen Kran aus Figur 5f weiter nach unten abgelassen wird, führt eine Winkeländerung von beispielsweise einem Grad zu einer größeren Hebelarmverkürzung als dies bei dem erfindungsgemäßen Kran gemäß der Darstellung aus Figur 5e der Fall ist. Der hier relevante Hebelarm H‘ ist der lotrechte Abstand zwischen der Mittellinie der Seilverstellung 5 und dem Gegenauslegeranlenkpunkt.

Darüber hinaus kann sich auch eine etwas bessere Geometrie bei dem erfindungs gemäßen Kran (Figur 5g) gegenüber einem konventionellen Kran (Figur 5h) einstel len. Aufgrund des kürzeren feststehenden Aufrichtebockes 40 ergibt sich bei man chen Gegenauslegerstellungen ein besserer Hebelarm H“, wie dies in Figur 5g im Vergleich zur Figur 5h erkennbar ist. In der Darstellung gemäß Figur 5g ist bei glei cher Auslegerlänge und Oberwagenlänge der Hebelarm H“ gegenüber dem Hebel arm H“ in Figur 5h etwas länger, d.h. bei gleicher Kraft im Abspannstrang 6 kann ein größeres Moment erzeugt werden. Der hier relevante Hebelarm H“ ist der lot rechte Abstand zwischen der Auslegerabspannung 6 und dem Gegenauslegeran lenkpunkt.