Die vorliegende Erfindung betrifft eine Crimptrommel für ein Presswerkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Presswerkzeug.

Eine gattungsgemäße Crimptrommel ist beispielsweise aus der DE 43 22 856 C1 bekannt. Solche Crimptrommeln dienen der Aufnahme von Aderendhülsen, die in dem hier handbetätigbaren Presswerkzeug zum Vercrimpen eines Leiterkabels der Crimptrommel zugeführt werden. Nach der Zuführung wird die Crimptrommel von einer Aufnahmestellung in eine Crimpstellung bewegt und dabei eine einzelne Aderendhülse von einem Streifen miteinander verbundener Aderendhülsen abgetrennt.

Bei dieser und auch anderen aus dem Stand der Technik bekannten Crimptrommeln ist es notwendig, für Aderendhülsen unterschiedlichen Querschnitts entsprechend Aufnahmenester mit unterschiedlichen Querschnitten in der Trommel vorzusehen. Die Crimptrommel wird dazu in dem Werkzeug entsprechend auf die eingelegten Aderendhülsen vorab durch Rotation der Crimp- trommel so eingestellt, dass das passende Nest bei der Zuführung der Aderendhülse bereitsteht.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Crimptrommel und ein mit einer Crimptrommel versehenes Presswerkzeug dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine solche Einstellung auf bestimmte Querschnitte von Aderendhülsen vermieden werden kann.

Diese Aufgabe wird durch eine Crimptrommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Presswerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.

Die erfindungsgemäße Crimptrommel für ein Presswerkzeug zur Verarbeitung von Streifen miteinander verbundener Aderendhülsen weist ein Gehäuse mit einer Bewegungsachse und einem daran angeordneten Gesenkteil mit einem Nest zur Aufnahme einer Aderendhülse des Streifens auf.

Das Gesenkteil ist in einer Gesenkaufnahme des Gehäuses federnd gelagert. Mit einem solchen federnd gelagerten Gesenkteil ist es ermöglicht, unterschiedliche Leitungsquerschnitte ohne Umstellung der Crimptrommel auf jeweilige spezifische Aderendhülsenquerschnitte einzustellen.

Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist das Gesenkteil senkrecht zur Bewegungsachse federnd gelagert.

Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist das Gesenkteil parallel zur Bewegungsachse federnd gelagert.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist zwischen einem Boden der Gesenkaufnahme des Gehäuses und einer dem Nest abgewandten Rückseite des Gesenkteils wenigstens ein Federelement angeordnet.

Dieses Federelement ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung als Druckfeder, insbesondere als Tellerfeder ausgebildet. Denkbar ist beispielsweise auch die Ausbildung des Federelements als Blatt-, Elastomer- oder Schraubenfeder.

Insbesondere die Ausbildung als Tellerfeder zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte auf kurzem Federweg aus, wodurch ermöglicht ist, dass Gesenkteil baulich sehr klein auszubilden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Federelement an einer Federaufnahme angeordnet.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Federelement als Paket von Tellerfedern ausgebildet.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante weist die Federaufnahme eine Andruckfläche mit einem aus diesem vorstehenden Führungszapfen auf, auf den das Federelement aufgesetzt ist.

Dies ermöglicht in einfacher Weise eine Ausrichtung der Federkraft entgegen der Bewegungsrichtung eines mit dem Gesenkteil in Funktion wechselnd wirkenden Crimpstempels. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante weist das Gehäuse auf einer der Gesenkaufnahme abgewandten Seite eine in die Gesenkaufnahme mündende Bohrung auf, in der ein Spannelement zur Verspannung des Gesenkteils in der Gesenkaufnahme aufgenommen ist.

Mit einem solchen Spannelement, insbesondere einer in eine Gewindebohrung einschraubbaren Spannschraube, kann in einfacher Weise ein Vorspannen des Federelements erfolgen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante ist das Gesenkteil axial zur Bewegungsachse in die Gesenkaufnahme des Gehäuses einschiebbar. Dabei ist ein den Verschiebeweg begrenzender, am Gehäuse angeformter Anschlag und ein mit diesem wechselwirkender, am Gesenkteil angeformter Gegenanschlag gleichzeitig als Führungsanschlag für die Einfederbewegung des Gesenkteils senkrecht zur Bewegungsachse ausgebildet.

Die Bewegungsachse ist bevorzugt als Drehachse ausgebildet, denkbar ist auch eine Ausbildung als Translationsachse.

Das erfindungsgemäße Presswerkzeug weist eine Crimpstation mit einer Crimptrommel und einem Crimpstempel sowie einem Depot zur Lagerung eines Streifens miteinander verbundener Aderendhülsen. Die Crimptrommel ist dabei wie oben beschrieben ausgebildet.

Das Presswerkzeug ist dabei gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante als handbetätigbares Presswerkzeugausgebildet, mit zwei Handgriffen zur Betätigung des Presswerkzeugs.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine isometrische schematische Darstellung einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen handbetätigbaren Presswerkzeugs,

Figur 2 eine isometrische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Crimptrommel,

Figur 3 eine isometrische Explosionsdarstellung der in Figur 2 dargestellten Crimptrommel und Figuren

4 - 6 der Figur 3 entsprechende Darstellungen der Crimptrommel in Abfolge des Zusammenbaus der Crimptrommel.

In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Crimptrommel, des Presswerkzeugs, der Aderendhülse, Gesenkteil, Gehäuse, Nest, Federelement und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.

In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Presswerkzeugs bezeichnet.

Das hier als handbetätigbares Crimpwerkzeug ausgebildete Presswerkzeug 1 weist einen ersten Handgriff 11 und einen zweiten Handgriff 12 auf, mit dem das Presswerkzeug 1 betätigbar ist.

Anstelle der Betätigung des Presswerkzeugs durch Handgriffe ist es auch denkbar, das Presswerkzeug als automatisches oder halbautomatisches Presswerkzeug mit motorischem Antrieb auszuführen.

Das Presswerkzeug 1 weist neben einer Crimpeinheit 15 eine Schneideinheit 14 auf, mit der das Leiterkabel durchtrennt werden kann.

Des Weiteren weist das Presswerkzeug 1 ein Werkzeugmaul 13 auf, in dem eine Ummantelung eines von einem Bediener des Presswerkzeug 1 bestimmten Teilstücks des Leiterkabels von der Leiterlitze abgelöst werden kann.

Die Crimpeinheit 15 dient dem Vercrimpen des abisolierten Leiterkabelstücks mit einer Aderendhülse 81 , wie sie beispielhaft in Figur 2 dargestellt ist.

Figur 2 zeigt eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Crimptrom- mel, die mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet ist. Die Crimptrommel 2 ist in der Crimpeinheit 15 des Presswerkzeugs 1 aufgenommen.

Wie in Figur 2 und 3 gezeigt ist, weist die Crimptrommel 2 ein Gehäuse 3 auf, das mit einer hier als Drehachse ausgebildeten Bewegungsachse 31 zur rotato- rischen Aufhängung der Crimptrommel 2 in der Crimpeinheit 15 des Presswerkzeugs 1 versehen ist.

Die Crimptrommel 2 weist des Weiteren ein an dem Gehäuse 3 angeordnetes Gesenkteil 4 auf. Das Gesenkteil 4 weist ein Nest 42 zur Aufnahme einer A- derendhülse 81 eines Streifens 8 von miteinander verbundenen Aderendhülsen 81 auf.

Die einzelnen Aderendhülsen 81 sind dabei bevorzugt durch ein Filmscharnier zu einem Streifen einer Vielzahl von Aderendhülsen 81 miteinander verbunden.

Jede der Aderendhülsen 81 weist bevorzugt einen die Isolierung eines Leiterkabels umschließenden Mantel 82 und eine die Litzen des Leiterkabels ummantelnde Metallhülse 83 auf.

Entsprechend weist das Gesenkteil 4, wie es in Figur 2 dargestellt ist, ein Nest 42 zur Aufnahme der Metallhülse 83 sowie eine Mantelaufnahme 41 zur Aufnahme des Mantels 82 der Aderendhülse 81 auf.

Wie insbesondere in den Figuren 3 bis 6 dargestellt ist, ist das Gesenkteil 4 in einer Gesenkaufnahme 32 des Gehäuses 3 senkrecht zur Bewegungsachse 31 , im gezeigten Ausführungsbeispiel radial zur als Drehachse ausgebildeten Bewegungsachse 31 federnd gelagert.

Denkbar ist auch, das Gesenkteil 4 parallel zur Bewegungsachse 31 federnd zu lagern.

Die federnde Lagerung des Gesenkteils 4 in der Gesenkaufnahme 32 des Gehäuses 3 der Crimptrommel 2 hat den Vorteil, dass Aderendhülsen 81 mit unterschiedlichen Querschnitten in das Gesenkteil 4 eingeführt und verarbeitet werden können.

Zur federnden Lagerung des Gesenkteils 4 in der Gesenkaufnahme 32 des Gehäuses 3 ist gemäß der hier gezeigten vorteilhaften Ausführungsvariante zwischen einem Boden 37 der Gesenkaufnahme 32 und einer dem Nest 42 abgewandten Rückseite des Gesenkteils 4 wenigstens ein Federelement 6 angeordnet. Ein beispielhaftes Federelement 6 ist in den Figuren 3-5 dargestellt. Das hier gezeigte Federelement 6 ist als Paket von Tellerfedern 61 ausgebildet.

Denkbar wäre auch nur eine solche Tellerfeder 61 einzusetzen.

Denkbar wäre auch, andere Federelemente wie beispielsweise Blattfedern, Elastomerfedern oder Schraubenfedern als Druckfedern einzusetzen.

Das hier als Paket von Tellerfedern 61 ausgebildete Federelement 6 ist auf einer Federaufnahme 7, bestehend aus einer Andruckfläche mit einem aus diesem vorstehenden Führungszapfen 72 aufgesetzt.

Wie den Figuren 4 und 5 zu entnehmen ist, wird beim Zusammenbau der Crimptrommel 2 zunächst das Federelement 6 auf die Federaufnahme 7 aufgesetzt. Anschließend wird die Federaufnahme 7 zusammen mit dem Federelement 6 in die Gesenkaufnahme 32 des Gehäuses 3 eingesetzt.

Anschließend wird das Gesenkteil 4 in Richtung der Drehachse 31 durch eine seitliche Öffnung in das Gehäuse 3 eingeschoben.

Zur Ausrichtung des Gesenkteils 4 in dem Gehäuse 3 sind außerhalb des U- bzw. V-förmigen Nests 42 bzw. der U-förmigen Mantelaufnahme 41 des Gesenkteils 4 Anschlagstege 43 am Gesenkteil 4 angeformt, die an sich in Richtung der Federwirkung des Federelements 6 erstreckenden entsprechenden Anschlagflächen 33 im Gehäuse 3 andrückbar sind.

Zur Bewegungsführung des Gesenkteils 4 im Falle einer Einfederung bei eingelegter Aderendhülse 81 und insbesondere beim Crimpvorgang, bei dem ein hier nicht dargestellter Crimpstempel axial zum Führungszapfen 72 der Federaufnahme 7 eingedrückt wird, dient ein parallel zur Bewegungsachse 31 ausgerichteter Steg 44, dessen Stirnfläche an die Innenfläche der Gesenkaufnahme 32 des Gehäuses 3 angepasst ausgebildet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein etwa mittlerer Bereich der Stirnfläche des Steges 44 plan geformt, entsprechend eines plan geformten Streifens der Innenfläche der Gesenkaufnahme 32.

Zur Vorspannung des Federelements 6 dient eine in axialer Verlängerung des Führungszapfens 72 der Federaufnahme 7 dienende Spannschraube 5, die von einer dem Federelement 6 abgewandten Rückseite des Gehäuses 3 in eine dazu vorgesehene Gewindebohrung eindrehbar ist.

Die Spannschraube 5 weist dementsprechend einen Kopf 51 auf, mit dem die Spannschraube 5 betätigbar ist sowie einen aus diesem senkrecht vorstehenden Gewindehals 52, der in die dazu vorgesehene Gewindeöffnung im Gehäuse 3 einschraubbar ist.

Eine Stirnseite des Gewindehalses 52 drückt dabei gegen die dem Führungszapfen 72 abgewandte Andruckfläche 71 der Federaufnahme 7, die axial zum Führungszapfen 72 in der Gesenkaufnahme 32 des Gehäuses 3 verschiebbar gelagert ist.

Wie weiter in den Figuren 2 bis 6 gezeigt ist, weist das Gehäuse 3 an einer zur Stirnseite der Bewegungsachse 31 parallelen Fläche eine Ausnehmung 35, die mit einem in Figur 7 gezeigten Zapfen 91 eines Gehäuseteils der Crimpeinheit 15 derart wechselwirkt, dass der Zapfen 91 mit der Ausnehmung 35 als Halterung für eine Grundstellung der Crimptrommel 2 dient.

Die Gestaltung dieses Zapfens 91 ist dabei derart, dass eine nicht vollständig ausgeführte axiale Verschiebung der Crimptrommel 2 in Richtung der Bewegungsachse 31 der Crimptrommel 2 nach einer Betätigung des einen Handgriffs 12, bei der die Crimptrommel 2 ein Stück weit um ihre Bewegungsachse 31 bewegt wird, entweder zurück in die Ausgangsstellung gedrückt wird oder in die Crimpstellung rutscht. Eine Zwischenstellung wird so wirksam verhindert.

Bezugszeichenliste

1 Presswerkzeug

11 erster Handgriff

12 zweiter Handgriff

13 Werkzeugmaul

14 Schneideinheit

15 Crimpeinheit

16 Depot

2 Crimptrommel

3 Gehäuse

31 Bewegungsachse

32 Gesenkaufnahme

33 Anschlagfläche

34 Führungsnut

35 Ausnehmung

36 Zapfen

37 Boden

4 Gesenkteil

41 Mantelaufnahme

42 Nest

43 Anschlagsteg

44 Steg

5 Spannschraube

51 Kopf

52 Gewindehals

6 Federelement

61 Tellerfeder

7 Federaufnahme

71 Andruckfläche

72 Führungszapfen

8 Streifen

81 Aderendhülse

82 Mantel

83 Metallhülse