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Patent Searching and Data


Title:
CROSS-LINKABLE SUBSTANCES BASED ON ORGANYLOXYSILANE-TERMINATED POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/048728
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to cross-linkable substances containing: (A) 100 parts by weight of compounds of formula Y - [ (CR12) b- SiRa (OR2) 3-a ] x (I); (B) 5 to 2000 parts by weight of silicone resins containing units of formula R3 C (R4O)dSiO (4-c-d) /2 (II), in which the functional groups and indices have the meanings specified in claim 1, with the proviso that the sum of c+d is less than or equal to 3, in at least 40% of the units of formula (II) c is equal to 0 or 1, and the silicone resin has a polydispersity Mw/Mn of less than 5.0; optionally (C) organosilicon compounds comprising basic nitrogen; optionally (D) fillers; optionally (E) non-reactive plasticisers; optionally (F) catalysts; optionally (G) adhesion promoters; optionally (H) water scavengers; optionally (I) additives; and optionally [J] supplementary substances. The invention also relates to a method for the production thereof and the use thereof as adhesive, sealing and coating substances, in particular for bonding substrates.

Inventors:
WIENKENHÖVER NIKLAS (DE)
STANJEK VOLKER (DE)
WEIDNER RICHARD (DE)
ZANDER LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/074327
Publication Date:
March 10, 2022
Filing Date:
September 01, 2020
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
International Classes:
C08G18/28; C08G65/336; C08L71/02; C08L75/04; C08L83/04; C09D183/04; C09J183/04
Foreign References:
DE102014207508A12015-10-22
DE102011081264A12013-02-21
EP1093482B12004-08-18
EP1641854B12007-01-31
EP1535940B12007-06-13
EP1896523B12010-10-27
Attorney, Agent or Firm:
BUDCZINSKI, Angelika et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vernetzbare Massen enthaltend

(A) 100 Gewichtsteile Verbindungen der Formel wobei

Y einen x-wertigen, über Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder Kohlenstoff gebundenen Polymerrest bedeutet,

R gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, ge- gebenenfalls mit einem oder mehreren Halogenatomen substituier- ten KohlenwasserStoffrest darstellt,

R1 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Halo- genatomen substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, der über Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff, Schwefel oder Car- bonylgruppe an das Kohlenstoffatom angebunden sein kann,

R2 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Halo- genatomen substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, x eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, a gleich oder verschieden sein kann und 0, 1 oder 2 ist und b gleich oder verschieden sein kann und eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist,

(B) 5 bis 2000 Gewichtsteile Siliconharze enthaltend Einheiten der Formel worin R3 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom, einen einwertigen, SiC-gebundenen, gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest oder einen zweiwer- tigen, gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierten, alipha- tischen C1-C20-Kohlenwasserstoffrest, der zwei Einheiten der Formel (II) verbrückt, darstellt,

R4 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls mit Halogenatomen substitu- ierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest bedeutet, c 0, 1, 2 oder 3 ist und d 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe aus c+d kleiner oder gleich 3 ist, in mindestens 40 % der Einheiten der Formel (II) c gleich 0 oder 1 ist und das Siliconharz eine Polydispersität Mw/Mn von kleiner 5,0 aufweist, gegebenenfalls (C) basischen Stickstoff aufweisende Organosili- ciumverbindungen, gegebenenfalls (D) Füllstoffe, gegebenenfalls (E) nicht reaktive Weichmacher, gegebenenfalls (F) Katalysatoren, gegebenenfalls (G) Haftvermittler, gegebenenfalls (H) Wasserfänger, gegebenenfalls (I) Additive und gegebenenfalls (J) Zuschlagstoffe.

2. Vernetzbare Massen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Rest Y in Formel (I) um Polyurethanreste oder Polyoxyalkylenreste handelt.

3. Vernetzbare Massen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, dass es sich bei den Endgruppen der Verbindungen (A) um solche der allgemeinen Formeln handelt, wobei die Reste und Indizes eine der oben dafür ange- gebenen Bedeutungen haben.

4. Vernetzbare Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie bezogen auf 100 Ge- wichtsteile der Komponente (A) mindestens 10 Gewichtsteile Kom- ponente (B) enthalten.

5. Vernetzbare Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Siliconharze (B) eine Polydispersität (Mw/Mn) von 1,0 bis 4,5 aufweisen.

6. Vernetzbare Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei R3 des Silicon- harzes (B) ausschließlich um Methylgruppen handelt.

7. Vernetzbare Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um solche handelt enthaltend

(A) 100 Gewichtsteile Verbindungen der Formel (I),

(B) 5 bis 2000 Gewichtsteile Siliconharze enthaltend Einheiten der Formel (II) mit einer Polydispersität Mw/Mn von kleiner 5,0,

(C) 0,1 bis 25 Gewichtsteile basischen Stickstoff aufweisende Organosiliciumverbindungen, gegebenenfalls Füllstoffe (D), gegebenenfalls nicht reaktive Weichmacher (E), gegebenenfalls Katalysatoren (F), gegebenenfalls Haftvermittler (G), gegebenenfalls Wasserfänger (H), gegebenenfalls Additive (I) und gegebenenfalls Zuschlagstoffe (J).

8. Vernetzbare Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um transparente Massen handelt.

9. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung gemäß einem o- der mehreren der Ansprüche 1 bis 8 durch Mischen der einzelnen Komponenten in beliebiger Reihenfolge.

10. Formkörper, hergestellt durch Vernetzung der Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 oder hergestellt nach Anspruch 9.

11. Verfahren zur Herstellung von Materialverbunden, bei denen die Massen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 oder hergestellt nach Anspruch 9 auf mindestens ein Substrat aufge- bracht und anschließend vernetzt wird.

Description:
Vernetzbare Massen auf Basis von organyloxysilanterminierten Polymeren

Die Erfindung betrifft bevorzugt einkomponentige, vernetzbare Massen von silanvernetzenden Prepolymeren, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Kleb-, Dicht- und Beschichtungsstoffe, insbesondere zum Verkleben von Substraten.

PolymerSysteme, die über reaktive Alkoxysilylgruppen verfügen, sind seit langem bekannt. Bei Kontakt mit Wasser bzw. Luft ¬ feuchtigkeit sind diese alkoxysilanterminierten Polymere bereits bei Raumtemperatur in der Lage, unter Abspaltung der Al- koxygruppen miteinander zu kondensieren. Eine der wichtigsten Anwendungen von derartigen Materialien ist die Herstellung von Klebstoffen.

So zeigen Klebstoffe auf Basis von alkoxysilanvernetzenden Polymeren im ausgehärteten Zustand nicht nur gute Haftungseigenschaften auf vielen Substraten, sondern auch sehr gute mechanische Eigenschaften, da sie sowohl eine für viele Anwendungen hinreichende Reißfestigkeit als auch eine hohe Elastizität auf ¬ weisen können. Ein weiterer Vorteil silanvernetzender Systeme gegenüber zahlreichen anderen Kleb- und Dichtstofftechnologien (z.B. gegenüber isocyanatvernetzenden Systemen) ist die toxikologische Unbedenklichkeit der Prepolymere.

Dabei werden in vielen Anwendungen einkomponentige Systeme (1K- Systeme) bevorzugt, die bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit aushärten. Die entscheidenden Vorteile von einkomponentigen Systemen sind vor allem deren sehr leichte Applizierbarkeit, da hier, anders als bei zweikomponentigen Systemen, keine Mischung verschiedener Klebstoffkomponenten durch den Anwender erforderlich ist. Neben der Zeit- und Arbeitsersparnis und der sicheren Vermeidung eventueller Dosierungsfehler, ist bei einkomponenti- gen Systemen auch nicht die Notwendigkeit gegeben, den Kleb- o- der Dichtstoff innerhalb eines meist recht engen Zeitfensters zu verarbeiten, wie dies bei mehrkomponentigen Systemen nach erfolgter Durchmischung der beiden Komponenten der Fall ist.

Eine besondere Variante von Klebstoffen auf Basis alkoxysilan- vernetzender Polymere ist in DE102011081264 beschrieben, die neben den silanvernetzenden Polymeren auch noch Phenylsilicon- harze enthalten. Die entsprechenden Harzzusätze führen auch zu Klebstoffen, die nach ihrer vollständigen Aushärtung eine er- heblich verbesserte Härte und Zugscherfestigkeit aufweisen.

Neben gefüllten Varianten können auch transparente Formulierun- gen realisiert werden. Für den Erhalt transparenter Formulie- rungen konnten in den genannten Zielanwendungen bisher nur spe- zielle Harze, d.h. reine Phenylsiliconharze oder Phenyl-Methyl- Siliconmischharze, eingesetzt werden. Andere handelsübliche Si- liconharze, wie z.B. herkömmliche Methylsiliconharze, waren bisher hingegen nicht verwendbar, da sie mit den üblichen alko- xysilanvernetzenden Polymeren nicht kompatibel sind. Die resul- tierenden Mischungen sind zum einen trüb und zeigen zum anderen nicht die in DE102011081264 beschriebenen, hervorragenden Ei- genschaften. Dabei wäre die Nutzung weiterer Siliconharze aus Gründen der Verfügbarkeit wie auch - im Falle der Methylsili- conharze - der zu erwarteten hohen Härte entsprechender Formu- lierungen für bestimmte Zielanwendungen (z.B. Lackanwendungen) wünschenswert .

Die Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung war es daher, harte, vernetzbare Massen auf der Basis von Methylsiliconharzen bereitzustellen, die die oben genannten Beschränkungen nicht mehr aufweisen. Überraschenderweise wurde festgestellt, dass auch andere Si- liconharze für die Erzeugung von harten Formulierungen genutzt werden können, wenn die Polydispersität M w /M n des Siliconharzes einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.

Ein Gegenstand der Erfindung sind vernetzbare Massen enthaltend (A) 100 Gewichtsteile Verbindungen der Formel wobei

Y einen x-wertigen, über Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder Kohlenstoff gebundenen Polymerrest bedeutet, R gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, ge- gebenenfalls mit einem oder mehreren Halogenatomen substituier- ten Kohlenwasserstoffrest darstellt,

R 1 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Halo- genatomen substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, der über Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff, Schwefel oder Car- bonylgruppe an das Kohlenstoffatom angebunden sein kann,

R 2 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Halo- genatomen substituierten Kohlenwasserstoffrest darstellt, x eine ganze Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1, 2 oder 3, beson- ders bevorzugt 1 oder 2, ist, a gleich oder verschieden sein kann und 0, 1 oder 2, bevorzugt 0 oder 1, ist und b gleich oder verschieden sein kann und eine ganze Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1, 3 oder 4, besonders bevorzugt 1 oder 3, insbesondere 1, ist, (B) 5 bis 2000 Gewichtsteile Siliconharze enthaltend Einheiten der Formel worin

R 3 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom, einen einwertigen, SiC-gebundenen, gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest oder einen zweiwer- tigen, gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierten, alipha- tischen C1-C20-KohlenwasserStoffrest, der zwei Einheiten der Formel (II) verbrückt, darstellt,

R 4 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls mit Halogenatomen substitu- ierten C1-C20-KohlenwasserStoffrest bedeutet, c 0, 1, 2 oder 3 ist und d 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe aus c+d kleiner oder gleich 3 ist, in mindestens 40 % der Einheiten der Formel (II) c gleich 0 oder 1 ist und das Siliconharz eine Polydispersität M w /M n von kleiner 5,0 aufweist, gegebenenfalls (C) basischen Stickstoff aufweisende Organosili- ciumverbindungen, gegebenenfalls (D) Füllstoffe, gegebenenfalls (E) nicht reaktive Weichmacher, gegebenenfalls (F) Katalysatoren, gegebenenfalls (G) HaftVermittler, gegebenenfalls (H) Wasserfänger, gegebenenfalls (I) Additive und gegebenenfalls (J) Zuschlagstoffe. Beispiele für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert.-Pen- tylrest; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptylreste, wie der n-Heptylrest; Octylreste, wie der n-Octylrest, iso-Octylreste und der 2,2,4-Triraethylpentylrest/ Nonylreste, wie der n-Nonyl- rest; Decylreste, wie der n-Decylrest; Dodecylreste, wie der n- Dodecylrest; Octadecylreste, wie der n-Octadecylrest; Cycloal- kylreste, wie der Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste; Alkenylreste, wie der Vinyl-, 1-Pro- penyl- und der 2-Propenylrest; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthrylrest; Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste; Xylylreste und Ethylphenylreste; und Aralkyl- reste, wie der Benzylrest, der a- und der ß-Phenylethylrest.

Beispiele für substituierte Reste R sind Halogenalkylreste, wie der 3,3,3-Trifluor-n-propylrest, der 2,2,2,2',2',2'-Hexafluor- isopropylrest und der Heptafluorisopropylrest, und Halogenaryl- reste, wie der o-, m- und p-Chlorphenylrest.

Bevorzugt ist der Rest R ein gegebenenfalls mit mindestens ei- nem Halogenatom substituierter, einwertiger Cl-C6-Kohlenwasser- stoffrest, besonders bevorzugt ist Rest R ein C1-C2-Alkylrest, ganz besonders bevorzugt ist der Rest R ein Methylrest.

Beispiele für Reste R 1 sind Wasserstoffatom, die für R angege- benen Reste sowie über Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff, Schwe- fel, Kohlenstoff oder Carbonylgruppe an das Kohlenstoffatom ge- bundene, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste.

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 1 um Wasserstoffatom oder Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, beson- ders bevorzugt um Wasserstoffatom. Beispiele für Rest R 2 sind Wasserstoffatom und die für Rest R angegebenen Beispiele. Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 2 um Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methyl- und Ethylrest.

Als organische Polymere, welche dem Polymerrest Y zugrunde lie- gen, sind im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Polymere zu verstehen, bei denen mindestens 50 %, bevorzugt mindestens 70 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %, aller Bindungen in der Hauptkette Kohlenstoff-Kohlenstoff-, Kohlenstoff-Stick- stoff- oder Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungen sind.

Beispiele für Polymerreste Y sind Polyester, Polyether, Po- lyurethane, Polyalkylene und Polyacrylate.

Bei Polymerrest Y handelt es sich bevorzugt um organische Poly- merreste, die als Polymerkette Polyoxyalkylene, wie Polyoxy- ethylen, Polyoxypropylen, Polyoxybutylen, Polyoxytetramethylen, Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Copolymer und Polyoxypropylen- Polyoxybutylen-Copolymer; Kohlenwasserstoffpolymere, wie Poly- isobutylen und Copolymere von Polyisobutylen mit Isopren; Poly- chloroprene; Polyisoprene; Polyurethane; Polyester; Polyamide; Polyacrylate; Polymethacrylate; Vinylpolymer oder Polycarbonate enthalten und die vorzugsweise über an die Gruppe bzw. Gruppen gebunden sind, wobei R' gleich oder ver- schieden sein kann und eine für R angegebene Bedeutung hat oder für eine Gruppe -CH (COOR")-CH 2 -COOR" steht, in der R" gleich o- der verschieden sein kann und eine für R angegebene Bedeutung hat.

Bevorzugt handelt es sich bei R' um eine Gruppe -CH(COOR")-CH2- COOR" oder einen gegebenenfalls mit Halogenatomen substituier- ten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, be- sonders bevorzugt um eine lineare, verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder um eine gegebe- nenfalls mit Halogenatomen substituierte Arylgruppe mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen. Beispiele für Reste R' sind Cyclohexyl-, Cyclopentyl-, n-Pro- pyl- und iso-Propylrest sowie n-, iso- und t-Butylrest, die di- versen Stereoisomere des Pentylrests, Hexylrests oder Heptyl- rests sowie der Phenylrest.

Bei den Resten R" handelt es sich vorzugsweise um Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Methyl-, Ethyl- oder Propylreste.

Die Komponente (A) kann dabei die auf die beschriebene Weise angebundenen Gruppen an beliebigen Stellen im Polymer aufweisen, wie etwa kettenständig und/oder endstän- dig.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei Rest Y in Formel (I) um x-wertige, über Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder Kohlen- stoff gebundene organische Polymerreste, die als Polymerkette Polyurethane oder Polyoxyalkylene enthalten, insbesondere um Polyurethanreste mit endständig angebundenen Gruppen oder Polyoxyalkylenreste mit endständig angebunde- nen Gruppen wobei die Reste und Indizes die oben genannten Bedeutungen haben. Die Reste Y sind vorzugs- weise linear oder weisen 1 bis 3 Verzweigungsstellen auf, wobei sie besonders bevorzugt linear sind.

Bei den Polyurethanresten Y handelt es sich bevorzugt um sol- che, deren Kettenenden über -NH-C(=0)0-, -NH-C(=0)-NH-,

-NR'-C(=0)-NH- oder -NH-C(=0)-NR 7 -, insbesondere über —0-C(=0)-NH- oder -NH-C(=0)-NR 7 -, an die Gruppe bzw. Grup- pen gebunden sind, wobei sämtliche Reste und Indizes eine der obengenannten Bedeutungen haben. Die Poly- urethanreste Y sind dabei vorzugsweise aus linearen oder ver- zweigten Polyoxyalkylenen, insbesondere aus Polypropylenglyco- len, und Di- oder Polyisocyanaten herstellbar. Die Reste Y wei- sen dabei vorzugsweise mittlere Molmassen M n (Zahlenmittel) von 400 bis 30000 g/mol, bevorzugt von 4000 bis 20000 g/mol, auf. Geeignete Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Komponente (A) sowie auch Beispiele für die Komponente (A) selbst sind unter anderem in EP 1093 482 Bl (Absätze [0014]- [0023], [0039]-[0055] sowie Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel

1) oder EP 1641 854 Bl (Absätze [0014]-[0035], Beispiele 4 und 6 sowie die Vergleichsbeispiele 1 und 2) beschrieben, die zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung zu zählen sind.

Bei den Polyoxyalkylenresten Y handelt es sich bevorzugt um li- neare oder verzweigte Polyoxyalkylenreste, besonders bevorzugt um Polyoxypropylenreste, deren Kettenenden vorzugsweise über -0-C(=0)-NH- oder -0- an die Gruppe bzw. Gruppen gebunden sind, wobei die Reste und Indizes eine der oben genannten Bedeutungen haben. Vorzugsweise sind dabei mindestens 85%, besonders bevorzugt mindestens 90%, insbesondere mindestens 95%, aller Kettenenden über -0-C(=0)- NH- an die Gruppe gebunden. Die Polyoxy- alkylenreste Y weisen vorzugsweise mittlere Molmassen M n von 4 000 bis 30000 g/mol, bevorzugt von 8000 bis 20000 g/mol, auf. Geeignete Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Komponente (A) sowie auch Beispiele für die Komponente (A) selbst sind unter anderem in EP 1535 940 Bl (Absätze [0005]- [0025] sowie Beispiele 1-3 und Vergleichsbeispiel 1-4) oder EP 1 896 523 Bl (Absätze [0008]-[0047]) beschrieben, die zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung zu zählen sind.

Bei den Endgruppen der erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen (A) handelt es sich vorzugsweise um solche der allgemeinen Formeln wobei die Reste und Indizes eine der oben dafür angegebenen Bedeutungen haben.

Sofern es sich bei den Verbindungen (A) um Polyurethane handelt, was bevorzugt ist, weisen diese vorzugsweise eine oder mehrere der Endgruppen wobei R' die oben genannte Bedeutung hat. Sofern es sich bei den Verbindungen (A) um Polypropylenglycole handelt, was besonders bevorzugt ist, weisen diese vorzugsweise eine oder mehrere der Endgruppen wobei die beiden letztgenannten Endgruppen besonders bevorzugt werden.

Die Komponente (A) weist vorzugsweise eine mittlere Molmasse M n im Bereich von mindestens 400 g/mol, besonders bevorzugt mindestens 4000 g/mol, insbesondere mindestens 10000 g/mol, und vorzugsweise höchstens 30000 g/mol, besonders bevorzugt höchstens 20000 g/mol, insbesondere höchstens 19000 g/mol auf.

Die Komponente (A) weist vorzugsweise eine Viskosität im Bereich von mindestens 0,2 Pa·s, bevorzugt mindestens 1 Pa·s, besonders bevorzugt mindestens 5 Pa·s, und vorzugsweise höchstens 700 Pa·s, bevorzugt höchstens 100 Pa·s, auf, jeweils gemessen bei 23 °C.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen (A) sind handelsübliche Produkte oder können nach in der Chemie gängigen Verfahren hergestellt werden.

Die Herstellung der Polymere der Komponente (A) kann durch bekannte Verfahren erfolgen, wie Additionsreaktionen, wie z.B. der Hydrosilylierung, Michael-Addition, Diels-Alder-Addition oder Reaktionen zwischen isocyanatfunktionellen Verbindungen mit Verbindungen, die isocyanatreaktive Gruppen aufweisen.

Die erfindungsgemäß eingesetzte Komponente (A) kann nur eine Art von Verbindung der Formel (I) enthalten wie auch Gemische unterschiedlicher Arten von Verbindungen der Formel (I). Dabei kann die Komponente (A) ausschließlich Verbindungen der Formel (I) enthalten, in denen mehr als 90%, bevorzugt mehr als 95% und besonders bevorzugt mehr als 98%, aller an den Rest Y gebundenen Silylgruppen identisch sind. Es kann dann aber auch eine Komponente (A) eingesetzt werden, die zumindest zum Teil Verbindungen der Formel (I) enthält, bei denen an einen Rest Y unterschiedliche Silylgruppen gebunden sind. Schließlich können als Komponente (A) auch Gemische verschiedener Verbindungen der Formel (I) eingesetzt werden, in denen insgesamt mindestens 2 unterschiedliche Arten von an Reste Y gebundene Silylgruppen vorhanden sind, wobei jedoch sämtliche an jeweils einen Rest Y gebundenen Silylgruppen identisch sind.

Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Massen die Komponente (A) in Konzentrationen von höchstens 60 Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens 40 Gew.-%, und vorzugsweise mindestens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 15 Gew.-%.

Bezogen auf 100 Gewichtsteile der Komponente (A) enthalten die erfindungsgemäßen Massen vorzugsweise mindestens 10 Gewicht steile, besonders bevorzugt mindestens 25 Gewichtsteile, insbesondere bevorzugt mindestens 50 Gewichtsteile Komponente (B). Bezogen auf 100 Gewichtsteile der Komponente (A) enthalten die erfindungsgemäßen Massen vorzugsweise höchstens 1000 Gewicht steile, besonders bevorzugt höchstens 800 Gewichtsteile, insbesondere höchstens 400 Gewichtsteile, Komponente (B). Komponente (B) besteht vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% aus Einheiten der Formel (II). Besonders bevorzugt besteht Komponente (B) ausschließlich aus Einheiten der Formel (II). Beispiele für Reste R 3 sind die oben für R angegebenen

Beispiele. Es kann sich bei Rest R 3 aber auch um zweiwertige aliphatische Reste handeln, die zwei Einheiten der Formel (II) miteinander verbinden, wie z.B. Alkylenreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie etwa Methylen-, Ethylen-, Propylen- oder Butylenreste. Ein besonders gängiges Beispiel für einen zweiwertigen aliphatischen Rest stellt der Ethylenrest dar.

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 3 jedoch um gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte, einwertige, SiC-gebundene KohlenwasserStoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um aliphatische KohlenwasserStoffreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methylrest.

Beispiele für Rest R 4 sind Wasserstoffatom und die für Rest R angegebenen Beispiele.

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 4 um Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methyl- oder Ethylrest .

Bevorzugt werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, in denen mindestens 90 % aller Reste R 3 für Methylreste stehen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, in denen alle Reste R 3 für Methylreste stehen. Bevorzugt werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, in denen mindestens 90 % aller Reste R 4 für Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Isopropylrest stehen.

Bevorzugt werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, in denen der Alkoxygehalt mindestens 5 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 10,0 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mindestens 15,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht des Harzes (B) .

In einer bevorzugten Ausführung werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, die maximal 40 %, besonders bevorzugt maximal 20 %, insbesondere bevorzugt 0 %, Einheiten der Formel (II) aufweisen, in denen c gleich 0 ist, jeweils bezogen auf die Gesamtzahl an Einheiten der Formel (II).

Vorzugsweise werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, die, jeweils bezogen auf die Gesamtzahl an Einheiten der Formel (II), mindestens 20 %, besonders bevorzugt mindestens 30 %, insbesondere bevorzugt mindestens 40 % Einheiten der Formel (II) aufweisen, in denen der Index d für den Wert 0 oder 1 steht. Beispiele für die als Komponente (B) eingesetzten Siliconharze sind Organopolysiloxanharze, die im Wesentlichen, vorzugsweise ausschließlich, aus Einheiten bestehen, ausgewählt aus (Q)-Ein- heiten der Formeln und (T)-Einheiten der Formeln und (D)-Einheiten der Formeln und sowie (M)-Einheiten der Formel wobei Me für Methylrest, und R 4 für Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt für unsubstituierte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, stehen, wobei das Harz (B) bevorzugt (T)-Einheiten enthält und pro Mol (T)- Einheiten bevorzugt 0-2 Mol (Q)-Einheiten, 0-2 Mol (D)- Einheiten und 0-2 Mol (M)-Einheiten aufweist.

Bevorzugte Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzten Siliconharze (B) sind Organopolysiloxanharze, die im Wesentlichen, vorzugsweise ausschließlich, aus Einheiten bestehen, ausgewählt aus (T)-Einheiten der Formeln MeSiOg / g,

MeSi und MeSi wobei Me für Methylrest und R 4 für Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen stehen.

Weitere bevorzugte Beispiele für die als Komponente (B) eingesetzten Siliconharze sind Organopolysiloxanharze, die im Wesentlichen, vorzugsweise ausschließlich, aus (T)-Einheiten der Formeln sowie (D)- Einheiten der Formeln und bestehen, wobei Me für Methylrest und R 4 für Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugt für unsubstituierte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, stehen. Der Gehalt an

(D)-Einheiten in diesen Siliconharzen (B) liegt vorzugsweise

« unter 10 Gew.-%.

Insbesondere bevorzugte Beispiele für die als Komponente (B) eingesetzten Siliconharze sind Organopolysiloxanharze, die zu vorzugsweile 90 %, insbesondere ausschließlich, aus (T)- Einheiten der Formeln bestehen, wobei Me für Methylrest und R 4 für Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugt für unsubstituierte Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt für Methylreste stehen, jeweils bezogen auf die Gesamtzahl der Einheiten. Wie bereits beschrieben führt der Einsatz von Siliconharzen, die einen derart hohen Anteil an siliciumgebundenen Methylgruppen aufweisen, zu Klebstoffen mit besonders hoher Härte.

Vorzugsweise besitzen die als Komponente (B) eingesetzten Siliconharze eine mittlere Molmasse (Zahlenmittel) M n von mindestens 200 g/mol und besonders bevorzugt von mindestens 300 g/mol, wobei die mittlere Molmasse M n vorzugsweise bei höchstens 400000 g/mol, besonders bevorzugt bei höchstens 10 000 g/mol, insbesondere bei höchstens 3000 g/mol, liegt. Vorzugsweise besitzt die Komponente (B) eine Polydispersität (Mw/Mn) von 1,0 bis 4,5, besonders bevorzugt von 1,0 bis 4,0, insbesondere von 1,0 bis 3,5.

Die als Komponente (B) eingesetzten Siliconharze können bei 23 °C und 1000 hPa sowohl fest als auch flüssig sein, wobei Siliconharze (B) bevorzugt flüssig sind. Vorzugsweise besitzen die Siliconharze (B) eine Viskosität im Bereich von 10 bis 100 000 mPa·s, bevorzugt im Bereich von 20 bis 1000 mPa·s, besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 500 mPa·s, jeweils bei 25 °C.

Die als Komponente (B) eingesetzten Siliconharze können sowohl in reiner Form als auch in Form einer Mischung mit einem geeigneten Lösungsmittel (BL) eingesetzt werden.

Als Lösungsmittel (BL) können dabei sämtliche bei Raumtempe- ratur gegenüber den Komponenten (A) und (B) nicht reaktive Verbindungen mit einem Siedepunkt < 250 °C bei 1013 mbar eingesetzt werden. Beispiele für gegebenenfalls eingesetzte Lösungsmittel (BL) sind Ether (z.B. Diethylether, Methyl-t-butylether, Etherderivate des Glycols, THF), Ester (z.B. Ethylacetat, Butylacetat, Glycolester), aliphatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Pentan, Cyclopentan, Hexan, Cyclohexan, Heptan, Getan oder auch längerkettige verzweigte und unverzweigte Alkane), Ketone (z.B. Aceton, Methylethylketon), Aromaten (z.B. Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Chlorbenzol) oder auch Alkohole (z.B. Methanol, Ethanol, Glycol, Propanol, iso-Propanol, Glycerin, Butanol, iso-Butanol, t-Butanol).

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, die weniger als 0,1 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,02 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,01 Gew.-%, aromatische Lösungsmittel (BL) enthalten.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Komponente (B) Siliconharze eingesetzt, die, mit Ausnahme von Alkoholen R 4 OH, weniger als 0,1 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,02 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,01 Gew.-%, Lösungsmittel (BL) enthalten, wobei R 4 die oben genannte Bedeutung aufweist.

In einer ganz besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung werden als Komponente (B) Harze eingesetzt, die, mit Ausnahme von Alkoholen R 4 OH, überhaupt keine Lösungsmittel (BL) enthalten, wobei R 4 die oben genannte Bedeutung aufweist. Bei den als Komponente (B) eingesetzten Siliconharzen handelt es sich um handelsübliche Produkte oder können nach in der Siliciumchemie gängigen Methoden hergestellt werden. Zusätzlich zu den eingesetzten Komponenten (A) und (B) können die erfindungsgemäßen Massen alle weiteren Stoffe enthalten, die auch bisher in vernetzbaren Massen eingesetzt wurden und die unterschiedlich sind zu Komponenten (A) und (B), wie z.B. (C) Stickstoff aufweisende Organosiliciumverbindungen, (D) Füllstoffe, (E) nicht reaktive Weichmacher, (F) Katalysatoren, (G) Haftvermittler, (H) Wasserfänger, (I) Additive und (J) Zuschlagstoffe .

Bevorzugt handelt es sich bei der gegebenenfalls eingesetzten Komponente (C) um Organosiliciumverbindungen enthaltend Einheiten der Formel worin

R 6 gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten SiC-gebundenen, von basischem Stickstoff freien organischen Rest bedeutet,

R 7 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste bedeutet,

D gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, SiC- gebundenen Rest mit basischem Stickstoff bedeutet, f 0, 1, 2 oder 3, bevorzugt 1, ist, g 0, 1, 2 oder 3, bevorzugt 1, 2 oder 3, besonders bevorzugt 1 oder 3, ist und h 0, 1, 2, 3 oder 4, bevorzugt 1, ist, mit der Maßgabe, dass die Summe aus f+g+h kleiner oder gleich 4 ist und pro Molekül mindestens ein Rest D anwesend ist. Bei den Organesiliciumverbindungen kann es sich sowohl um Silane handeln, d.h. Verbindungen der Formel (III) mit f+g+h = 4, als auch um Siloxane, d.h. Verbindungen enthaltend Einheiten der Formel (III) mit wobei es sich bevorzugt um Silane handelt.

Beispiele für Rest R 6 sind die für R angegebenen Beispiele.

Bei Rest R 6 handelt es sich vorzugsweise um gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte KohlenwasserStoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methylrest.

Beispiele für gegebenenfalls substituierte KohlenwasserStoff- reste R 7 sind die für Rest R angegebenen Beispiele.

Bei den Resten R 7 handelt es sich vorzugsweise um Wasserstoffatom oder gegebenenfalls mit Halogenatomen substituierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Wasserstoffatom oder Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere um Methyl- oder Ethylrest.

sowie Umsetzungsprodukte der obengenannten primären Aminogruppen mit Verbindungen, die gegenüber primären Aminogruppen reaktive Doppelbindungen oder Epoxidgruppen enthalten .

Bevorzugt handelt es sich bei Rest D um den

Beispiele für die erfindungsgemäß gegebenenfalls eingeset zten Silane der Formel ( III ) sind

Die Organosiliciumverbindungen (C) können in den erfindungsgemäßen Massen auch die Funktion eines Härtungskatalysators oder -cokatalysators übernehmen.

Des Weiteren können die Organosiliciumverbindungen (C) als Haftvermittler und/oder als Wasserfänger wirken.

Die Organosiliciumverbindungen sind handelsübliche Produkte bzw. nach in der Chemie gängigen Verfahren herstellbar.

Falls die erfindungsgemäßen Massen Komponente (C) enthalten, handelt es sich um Mengen von bevorzugt 0,1 bis 25 Gewichts- teilen, besonders bevorzugt 0,2 bis 20 Gewichtsteilen, insbesondere 0,5 bis 15 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Komponente (A). Die erfindungsgemäßen Massen enthalten bevorzugt Komponente (C).

Bei den in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls einge- setzten Füllstoffen (D) kann es sich um beliebige, bisher bekannte Füllstoffe handeln. Beispiele für Füllstoffe (D) sind nicht verstärkende Füllstoffe, also Füllstoffe mit einer BET-Oberfläche von vorzugsweise bis zu 50 m 2 /g, wie Quarz, Diatomeenerde, Calciumsilikat, Zirkoniumsilikat, Talkum, Kaolin, Zeolithe, Metalloxidpulver, wie Aluminium-, Titan-, Eisen- oder Zinkoxide bzw. deren Mischoxide, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Gips, Siliciumnitrid, Siliciumcarbid, Bornitrid, Glas- und Kunststoffpulver, wie Polyacrylnitrilpulver; verstärkende Füllstoffe, also Füllstoffe mit einer BET-Oberfläche von mehr als 50 m 2 /g, wie pyrogen hergestellte Kieselsäure, gefällte

Kieselsäure, gefällte Kreide und Silicium-Aluminium-Mischoxide großer BET-Oberfläche; Aluminiumtrihydroxid, Ruße, hohlkugelförmiger Füllstoffe, wie keramische Mikrokugel, elastische Kunststoffkugeln, Glaskugeln oder faserförmige Füllstoffe . Die genannten Füllstoffe können hydrophobiert sein, beispielsweise durch die Behandlung mit Organosilanen bzw . - siloxanen oder mit Stearinsäure oder durch Veretherung von Hydroxylgruppen zu Alkoxygruppen.

Bevorzugt handelt es sich bei den gegebenenfalls eingesetzten Füllstoffen (D) um Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat und/oder Calcium-Magnesium-Mischcarbonate, Talkum, Aluminiumtrihydroxid oder Kieselsäure. Bevorzugte Calciumcarbonat-Typen sind gemahlen oder gefällt und gegebenenfalls oberflächenbehandelt mit Fettsäuren wie Stearinsäure oder deren Salze. Bei der bevorzugten Kieselsäure handelt es sich bevorzugt um pyrogene Kieselsäure .

Bevorzugt handelt es sich bei den Füllstoffen (D) um Additive, die für transparente Anwendungen geeignet sind, wie silikatische oder metalloxidische Verbindungen. Bei den bevorzugten Füllstoffen für transparente Anwendungen handelt es sich um pyrogene Kieselsäure oder Titandioxid. Gegebenenfalls eingesetzte Füllstoffe (D) haben einen Feuchtigkeitsgehalt von bevorzugt unter 1 Gew.-%, besonders bevorzugt von unter 0,5 Gew.-%.

Falls die erfindungsgemäßen Massen als Komponente (D) Füllstof- fe enthalten, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 10 bis 1 000 Gewichtsteilen, besonders bevorzugt 40 bis 500 Gewichtsteilen, insbesondere 80 bis 300 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Komponente (A). Die erfindungsgemäßen Massen enthalten bevorzugt Füllstoffe (D).

Als gegebenenfalls eingesetzte Komponente (E) können alle nicht reaktiven Weichmacher eingesetzt werden, die auch bisher in vernetzbaren Organopolysiloxanmassen eingesetzt worden sind.

Bevorzugt handelt es sich bei den gegebenenfalls als Komponente (E) eingesetzten nicht reaktiven Weichmachern um organische Verbindungen ausgewählt aus den Stoffgruppen bestehend aus

• vollständig veresterten aromatischen oder aliphatischen Carbonsäuren,

• vollständig veresterten Derivaten der Phosphorsäure,

• vollständig veresterten Derivaten Sulfonsäuren,

• verzweigten oder unverzweigten gesättigten Kohlenwasserstoffen,

Polystyrolen, • Polybutadienen, Polyisobutylenen, • Polyestern und • Polyethern.

Bei den gegebenenfalls als Komponente (E) eingesetzten nicht reaktiven Weichmachern handelt es sich bevorzugt um solche, die bei Temperaturen von < 80°C weder mit Wasser noch mit den Komponenten (A) und (B) reagieren, bei 20°C und 1013 hPa flüssig sind und einen Siedepunkt von > 250°C bei 1013 hPa aufweisen.

Beispiele für Carbonsäureester (E) sind Phthalsäureester, wie z.B. Dioctylphthalat, Diisooctylphthalat, Diisononylphthalat, Diisodecylphthalt und Diundecylphthalat; perhydrierte Phthal- säureester, wie z.B. 1,2-Cyclohexandicarbonsäurediisononylester und 1,2-Cyclohexandicarbonsäuredioctylester; Adipinsäureester, wie z.B. Dioctyladipat; Benzoesäureester; Ester der Trimellit- säure, Glycolester; Ester gesättigter Alkandiole, wie z.B.

2,2,4-Trimethyl-l,3-pentandiolmonoisobutyrate und 2,2,4- Trimethyl-1,3-pentandioldiisobutyrate .

Beispiele für Polyether (E) sind Polyethylenglycole, Poly-THF und Polypropylenglycole mit Molmassen M n von vorzugsweise 200 bis 20000 g/mol.

Bevorzugt werden nicht reaktive Weichmacher (E) mit Molmassen bzw. im Falle polymerer Weichmacher mittlerer Molmassen M n , von mindestens 200 g/mol, besonders bevorzugt von größer 500 g/mol, insbesondere von größer 900 g/mol, eingesetzt. Vorzugsweise besitzen sie Molmassen bzw. mittlere Molmassen M n von maximal 20 000 g/mol, besonders bevorzugt von maximal 10000 g/mol, insbesondere höchstens 8000 g/mol.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden als Komponente (E) phthalsäureesterfreie Weichmacher, wie perhydrierte Phthalsäureester, Ester der Trimellitsäure, Polyester oder Polyether, eingesetzt. Besonders bevorzugt handelt es sich bei Komponente (E) um Polyether, insbesondere um Polyethylenglycole, Poly-THF und Polypropylenglycole, ganz besonders bevorzugt um Polypropylenglycole. Die bevorzugten Polyether weisen dabei Molmassen M n vorzugsweise in einem Bereich von 400 bis 20000 g/mol, besonders bevorzugt in einem Bereich von 800 bis 12000 g/mol, insbesondere in einem Bereich von 1000 bis 8000 g/mol, auf.

Falls die erfindungsgemäßen Massen als Komponente (E) nicht reaktive Weichmacher enthalten, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 5 bis 300 Gewichtsteilen, besonders bevorzugt 10 bis 200 Gewichtsteilen, insbesondere 20 bis 150 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Komponente (A). Die erfindungsgemäßen Massen enthalten bevorzugt nicht reaktive Weichmacher (E).

Bei den in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls einge- setzten Katalysatoren (F) kann es sich um beliebige, bisher bekannte Katalysatoren für durch Silankondensation härtende Massen handeln. Beispiele für metallhaltige Härtungskatalysatoren (F) sind or- ganische Titan- und Zinnverbindungen, beispielsweise Titan- säureester, wie Tetrabutyltitanat, Tetrapropyltitanat, Tetraisopropyltitanat und Titantetraacetylacetonat; Zinnverbindungen, wie Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleat, Dibutylzinndiacetat , Dibutylzinndioctanoat,

Dibutylzinnacetylacetonat , Dibutylzinnoxide, und entsprechende Dioctyl zinnverbindungen.

Beispiele für metallfreie Härtungskatalysatoren (F) sind basi- sche Verbindungen, wie Triethylamin, Tributylamin, 1,4-Diazabi- cyclo [2,2,2]octan, Amidine wie 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en oder 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en, Guanidine wie Tetramethylguanidin, N,N-Bis-(N,N-dimethyl-2-aminoethyl)- methylamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, N,N-Dimethylphenylamin und N-Ethylmorpholinin.

Ebenfalls als Komponente (F) können saure Verbindungen eingesetzt werden, wie Phosphorsäure und ihre teilveresterten Derivate, Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure oder auch organische Carbonsäuren, z.B. Essigsäure und Benzoesäure.

Falls die erfindungsgemäßen Massen Katalysatoren (F) enthalten, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 20 Gewichtsteilen, besonders bevorzugt 0,05 bis 5 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Komponente (A).

In einer Ausführung der Erfindung handelt es sich bei den gege- benenfalls eingesetzten Katalysatoren (F) um metallhaltige

Härtungskatalysatoren, bevorzugt um zinnhaltige Katalysatoren. Diese Ausführungsform der Erfindung ist insbesondere dann bevorzugt, wenn die Komponente (A) ganz oder zumindest teilweise, d.h. zu mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 95 Gew.-%, aus Verbindungen der Formel (I) besteht, in denen Index b ungleich 1 ist.

Bei den erfindungsgemäßen Massen kann vorzugsweise dann auf me- tallhaltige Katalysatoren (F), und insbesondere auf Zinn enthaltende Katalysatoren, verzichtet werden, wenn die Komponente (A) ganz oder zumindest teilweise, d.h. zu mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 20 Gew.-%, aus Verbindungen der Formel (I) besteht, in denen Index b gleich 1 ist und Rest R 1 die Bedeutung von Wasserstoffatom hat. Diese Ausführungsform der Erfindung ohne metall- und insbesondere ohne zinnhaltige Katalysatoren wird besonders bevorzugt. Bei den in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls einge- setzten Haftvermittler (G) kann es sich um beliebige, bisher für durch Silankondensation härtende Systeme beschriebene HaftVermittler handeln.

Beispiele für Haftvermittler sind Epoxysilane, wie Glycid- oxypropyltrimethoxysilane, Glycidoxypropyl-methyldimethoxysi- lan, Glycidoxypropyltriethoxysilan oder Glycidoxypropyl-metyhl- diethoxysilan, 2-(3-Triethoxysilylproypl)-maleinsäureanhydrid, N- (3-Trimethoxysilylpropyl)-Harnstoff, N-(3-Triethoxysilylpro- pyl)-Harnstoff, N-(Trimethoxysilylmethyl)-Harnstoff, N-(Methyl- dimethoxysilylmethyl)-Harnstoff, N-(3-Triethoxysilylmethyl)- Harnstoff, N-(3-Methyldiethoxysilylmethyl)Harnstoff, O-Methyl- carbamatomethyl-methyldimethoxysilan, O-Methylcarbamatomethyl- trimethoxysilan, O-Ethylcarbamatomethyl-methyldiethoxysilan, 0- Ethylcarbamatomethyl-triethoxysilan, 3-Methacryloxypropyl-tri- methoxysilan, Methacryloxymethyl-trimethoxysilan, Methacryloxy- methyl-methyldimethoxysilan, Methacryloxymethyl-triethoxysilan, Methacryloxymethyl-methyldiethoxy silan, 3-Acryloxypropyl-tri- methoxysilan, Acryloxymethyl-trimethoxysilan, Acryloxymethyl- methyldimethoxysilane, Acryloxymethyl-triethoxysilan und Acryl- oxymethyl-methyldiethoxysilan sowie deren Teilkondensate.

Falls die erfindungsgemäßen Massen HaftVermittler (G) enthal- ten, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 0,5 bis 30 Gewichtsteilen, besonders bevorzugt 1 bis 10 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile vernetzbare Masse.

Bei den in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls einge- setzten Wasserfängern (H) kann es sich um beliebige, für durch Silankondensation härtende Systeme beschriebene Wasserfänger handeln . Beispiele für Wasserfänger (H) sind Silane wie Vinyltrimeth- oxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinylmethyldimethoxysilan, Tetraethoxysilan, O-Methylcarbamatomethyl-methyldimethoxysilan, O-Methylcarbamatomethyl-trimethoxysilan, 0- Ethylcarbamatomethyl-methyldiethoxysilan, 0-

Ethylcarbamatomethyl-triethoxysilan, und/oder deren Teilkondensate sowie Orthoester, wie 1,1,1-Trimethoxyethan,

1,1,1-Triethoxyethan, Trimethoxymethan und Triethoxymethan, wobei Vinyltrimethoxysilan bevorzugt ist.

Falls die erfindungsgemäßen Massen Wasserfänger (H) enthalten, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 0,5 bis 30 Gewichts- teilen, besonders bevorzugt 1 bis 10 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile vernetzbare Masse. Die erfindungsgemäßen Massen enthalten bevorzugt Wasserfänger (H).

Bei den in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls einge- setzten Additiven (I) kann es sich um beliebige, bisher bekannte für silanvernetzende Systeme typische Additive handeln.

Bei den Additiven (I) handelt es sich um von den bisher genann- ten Komponenten abweichende Verbindungen, bevorzugt um Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, wie z.B. sog. HALS- Verbindungen, Fungizide, handelsübliche Entschäumer, z.B. der Firma BYK (Wesel, Deutschland), handelsübliche Netzmittel, z.B. der Firma BYK (Wesel, Deutschland) oder Pigmente.

Falls die erfindungsgemäßen Massen Additive (I) enthalten, han- delt es sich um Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 30 Gewichts- teilen, besonders bevorzugt 0,1 bis 10 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Komponente (A). Die erfindungsgemäßen Massen enthalten bevorzugt Additive (I). Bei den gegebenenfalls eingesetzten Zuschlagsstoffen (J) handelt es sich bevorzugt um Tetraalkoxysilane, z.B. Tetraethoxysilan, und/oder deren Teilkondensate, Reaktivweichmacher, Rheologieadditive, Flammschutzmittel oder organische Lösungsmittel.

Bevorzugte Reaktivweichmacher (J) sind Verbindungen, die Alkylketten mit 6 bis 40 Kohlenstoffatome enthalten und eine gegenüber den Verbindungen (A) reaktive Gruppe besitzen.

Beispiele sind Isooctyltrimethoxysilan, Isooctyltriethoxysilan, N-Octyltrimethoxysilan, N-Octyltriethoxysilan,

Decyltrimethoxysilan, Decyltriethoxysilan,

Dodecyltrimethoxysilan, Dodecyltriethoxysilan, Tetradecyltrimethoxysilan, Tetradecyltriethoxysilan,

Hexadecyltrimethoxysilan sowie Hexadecyltriethoxysilan.

Bei den Rheologieadditiven (J) handelt es sich bevorzugt um bei Raumtemperatur feste Polyamidwachse, hydrierte Rizinusöle oder Stearate.

Als Flammschutzmittel (J) können alle typischen Flammschutz- mittel eingesetzt werden, wie sie für Kleb- und DichtstoffSysteme typisch sind, insbesondere halogenierte Verbindungen und Derivate, insbesondere (Teil-)Ester, der Phosphorsäure .

Beispiele für organische Lösungsmittel (J) sind die bereits oben als Lösungsmittel (BL) genannten Verbindungen, bevorzugt Alkohole.

Den erfindungsgemäßen Massen werden vorzugsweise keine organi- schen Lösungsmittel (J) zugesetzt. Falls die erfindungsgemäßen Massen eine oder mehrere Komponen- ten (J) enthalten, handelt es sich jeweils um Mengen von bevorzugt 0,5 bis 200 Gewichtsteilen, besonders bevorzugt 1 bis 100 Gewichtsteilen, insbesondere 2 bis 70 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Komponente (A).

Bei den erfindungsgemäßen Massen handelt es sich bevorzugt um solche enthaltend (A) 100 Gewichtsteile Verbindungen der Formel (I),

(B) 5 bis 2000 Gewichtsteile Siliconharze enthaltend Einheiten der Formel (II) mit einer Polydispersität M w /M n von kleiner 5,0,

(C) 0,1 bis 25 Gewichtsteile basischen Stickstoff aufweisende Organosiliciumverbindungen, gegebenenfalls Füllstoffe (D), gegebenenfalls nicht reaktive Weichmacher (E), gegebenenfalls Katalysatoren (F), gegebenenfalls HaftVermittler (G), gegebenenfalls Wasserfänger (H), gegebenenfalls Additive (I) und gegebenenfalls Zuschlagstoffe (J).

Bei den erfindungsgemäßen Massen handelt es sich besonders bevorzugt um solche enthaltend

(A) 100 Gewichtsteile Verbindungen der Formel (I),

(B) 10 bis 1000 Gewichtsteile Siliconharze enthaltend Einheiten der Formel (II) mit einer Polydispersität M w /M n von kleiner 4,5, (C) 0,1 bis 25 Gewichtsteile Organosiliciumverbindungen enthaltend Einheiten der Formel (III), gegebenenfalls Füllstoffe (D), gegebenenfalls nicht reaktive Weichmacher (E), gegebenenfalls Katalysatoren (F), gegebenenfalls Haftvermittler (G), gegebenenfalls Wasserfänger (H), gegebenenfalls Additive (I) und gegebenenfalls Zuschlagstoffe (J).

Bei den erfindungsgemäßen Massen handelt es sich insbesondere bevorzugt um solche enthaltend

(A) 100 Gewichtsteile Verbindungen der Formel (I), (B) 25 bis 800 Gewichtsteile Siliconharze enthaltend Einheiten der Formel (II) mit einer Polydispersität M w /M n von kleiner 4,0 sowie einer mittleren Molmasse M n von kleiner 3000 g/mol,

(C) 0,1 bis 25 Gewichtsteile Organosiliciumverbindungen enthaltend Einheiten der Formel (III), gegebenenfalls Füllstoffe (D), gegebenenfalls nicht reaktive Weichmacher (E), gegebenenfalls Katalysatoren (F), gegebenenfalls Haftvermittler (G), gegebenenfalls Wasserfänger (H), gegebenenfalls Additive (I) und gegebenenfalls Zuschlagstoffe (J).

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Komponenten kann es sich jeweils um eine Art einer solchen Komponente wie auch um ein Gemisch aus mindestens zwei Arten einer jeweiligen Komponente handeln .

Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Massen keine über die Komponenten (A) bis (J) hinausgehenden Komponenten.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Massen um transparente Massen. Bei den erfindungsgemäßen Massen handelt es sich bevorzugt um flüssige bis pastöse Massen mit Viskositäten im Bereich von 500 bis 3000 000 mPa·s, besonders bevorzugt im Bereich von 1000 bis 1500 000 mPa·s, jeweils bei 23 °C.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Massen kann nach belie- biger und an sich bekannter Art und Weise erfolgen, wie etwa nach Methoden und Mischverfahren, wie sie zur Herstellung von feuchtigkeitshärtenden Zusammensetzungen üblich sind. Die Reihenfolge, in der die verschiedenen Bestandteile miteinander vermischt werden, kann dabei beliebig variiert werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Massen durch Mischen der einzelnen Komponenten in beliebiger Reihenfolge.

Dieses Vermischen kann bei Raumtemperatur und dem Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa in einem Bereich von 900 bis 1100 hPa, erfolgen. Falls erwünscht, kann dieses Vermischen aber auch bei höheren Temperaturen erfolgen, z.B. bei Tempe- raturen im Bereich von 30 bis 130 °C. Weiterhin ist es möglich, zeitweilig oder ständig unter vermindertem Druck zu mischen, wie z.B. bei 30 bis 500 hPa Absolutdruck, um flüchtige Verbindungen und/oder Luft zu entfernen.

Das erfindungsgemäße Vermischen erfolgt bevorzugt unter Aus- schluss von Feuchtigkeit.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder diskon- tinuierlich durchgeführt werden. Bei den erfindungsgemäßen Massen handelt es sich bevorzugt um einkomponentige, unter Ausschluss von Wasser lagerfähige, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur vernetzbare Massen. Die erfindungsgemäßen Massen können aber auch Teil von zweikompo- nentigen Vernetzungssystemen sein, bei denen in einer zweiten Komponente OH-haltige Verbindungen, wie Wasser, hinzugefügt werden.

Für die Vernetzung der erfindungsgemäßen Massen reicht der übliche Wassergehalt der Luft aus. Die Vernetzung der erfin- dungsgemäßen Massen erfolgt vorzugsweise bei Raumtemperatur.

Sie kann, falls erwünscht, auch bei höheren oder niedrigeren Temperaturen als Raumtemperatur, z.B. bei - 5°C bis 15°C oder bei 30°C bis 50°C und/oder mittels den normalen Wassergehalt der Luft übersteigenden Konzentrationen von Wasser durchgeführt werden .

Vorzugsweise wird die Vernetzung bei einem Druck im Bereich von 100 bis 1100 hPa, insbesondere beim Druck der umgebenden Atmos- phäre, also in einem Bereich von 900 bis 1100 hPa, durchgeführt .

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Form- körper, hergestellt durch Vernetzung der erfindungsgemäßen Massen.

Vorzugsweise haben die erfindungsgemäßen Formkörper eine Reiß- festigkeit von mindestens 4,0 MPa, besonders bevorzugt von mindestens 5,0 MPa, insbesondere von mindestens 8,0 MPa, jeweils gemessen nach DIN EN 53504-S1.

Bei den erfindungsgemäßen Formkörpern kann es sich um beliebige Formkörper handeln, wie etwa Dichtungen, Pressartikel, extrudierte Profile, Beschichtungen, Imprägnierungen, Verguss, Linsen, Prismen, polygone Strukturen, Laminat- oder Klebschichten. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Materialverbunden, bei denen die erfindungs- gemäße Masse auf mindestens ein Substrat aufgebracht und anschließend vernetzt wird.

Beispiele hierfür sind Beschichtungen, Verguss, die Herstellung von Formartikeln, Verbundmaterialien und Verbundformteile.

Unter Verbundformteilen soll hier ein einheitlicher Formartikel aus einem Verbundmaterial verstanden werden, der aus einem Vernetzungsprodukt der erfindungsgemäßen Massen und mindestens einem Substrat so zusammengesetzt ist, dass zwischen den beiden Teilen eine feste, dauerhafte Verbindung besteht.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Material- verbunden kann die erfindungsgemäße Masse auch zwischen mindestens zwei gleichen oder verschiedenen Substraten vulkanisiert werden, wie z.B. bei Verklebungen, Laminaten oder Einkapselungen .

Beispiele für Substrate, die erfindungsgemäß verklebt oder abgedichtet werden können, sind Kunststoffe inkl. PVC, Metalle, Beton, Holz, mineralische Untergründe, Glas, Keramik und lackierte Oberflächen.

Die erfindungsgemäßen Massen können für alle Verwendungszwecke eingesetzt werden, für die unter Ausschluss von Wasser lager- fähige, bei Zutritt von Wasser bei Raumtemperatur zu Elastomeren vernetzende Massen eingesetzt werden können.

Die erfindungsgemäßen Massen haben den Vorteil, dass sie leicht herzustellen sind.

Die erfindungsgemäßen vernetzbaren Massen haben den Vorteil, dass sie sich durch eine sehr hohe LagerStabilität und eine hohe Vernetzungsgeschwindigkeit auszeichnen.

Ferner haben die erfindungsgemäßen vernetzbaren Massen den Vorteil, dass sie ein ausgezeichnetes Haftungsprofil aufweisen.

Des Weiteren haben die erfindungsgemäßen vernetzbaren Massen den Vorteil, dass sie leicht zu verarbeiten sind.

Sofern nicht anders angegeben, werden sämtliche Arbeitsschritte in den nachstehenden Beispielen bei einem Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa bei 1013 hPa, und bei Raumtemperatur, al- so bei etwa 23°C, bzw. bei einer Temperatur, die sich beim Zusammengeben der Reaktanden bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt. Die Vernetzung der Massen wird bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 50 % durchgeführt. Des Weiteren beziehen sich alle Angaben von Teilen und Prozentsätzen, soweit nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.

Beispiele 1 . Edukte und Messmethoden

1 .1 Silan-terminierte Polyether a) GENIOSIL ® STP-E 10: cx-Silan-terminierter Polyether mit einer dynamischen Viskosität bei 25 °C von ca. 10000 mPa·s, erhält- lich bei der Wacker Chemie AG, D-München. b) GENIOSIL ® STP-E 15: γ-Silan-terminierter Polyether mit einer dynamischen Viskosität bei 25 °C von ca. 10000 mPa·s, erhält- lich bei der Wacker Chemie AG, D-München. c) GENIOSIL ® STP-E 30: α-Silan-terminierter Polyether mit einer dynamischen Viskosität bei 25 °C von ca. 30000 mPa·s, erhält- lich bei der Wacker Chemie AG, D-München. d) GENIOSIL ® STP-E 35: γ-Silan-terminierter Polyether mit einer dynamischen Viskosität bei 25 °C von ca. 30000 mPa·s, erhält- lich bei der Wacker Chemie AG, D-München.

1.2 Siliconharze

SILRES ® MSE 100: Methoxyfunktionelles Methylpolysiloxanharz, erhältlich bei der Wacker Chemie AG, D-München, mit einer kine- matischen Viskosität von 20-35 mm 2 /s und einer Polydispersität von ca. 9,5, gemessen nach dem unter Punkt 1.4 benannten Verfahren (Harz VB1).

1 .3 Gelpermeationschromatographie

Die massenmittlere Molmasse M w wird dabei ebenso wie die zahlenmittlere Molmassen M n mittels Size Exclusion Chromatography (SEC) gegen Polydimethylsiloxan-Standards, in Toluol, bei 35°C, Flow Rate 0,7 ml/min und Detektion mit RI (Brechungsindex-Detektor) auf einem Säulenset Meso Pore - Oligo Pore (Agilent, Deutschland) mit einem Injektionsvolumen von 10 μΐ bestimmt. 1.4 Viskosität

Die Viskositäten von hochviskosen Materialien (Viskositä- ten > 20000 mPa*s) wurden nach einer Temperierung auf 23°C mit einem DV 3 P-Rotationsviskosimeter von Fa. A. Paar (Brookfieldsystme), unter Verwendung von Spindel 5 bei 2,5 UPM entsprechend der ISO 2555 bestimmt.

Die Viskositäten von niedrigviskosen Materialien (Viskositä- ten < 20000 mPa*s) im Rahmen der vorliegenden Erfindung nach einer Temperierung auf 25 °C mit einem Stabinger Rotationsviskosimeters SVM3000 der Fa. Anton Paar bei 25 °C

(Standard). 1.5 NMR-Spektroskopie ^H-NMR)

Die Bestimmung des Alkoxygruppengehaltes erfolgte mittels 1 H- KernresonanzSpektroskopie ( 1 H-NMR; Bruker Avance III HD 500 ( 1 H: 500.2 MHz) Spektrometer mit BBO 500 MHz S2 Probenkopf; 50 mg der jeweiligen Probe in 500 μl CD 2 CI 2 ). Hierbei werden die Signalintensitäten der Me-O-Si- sowie Me-Si- (= T-Einheiten) Funktionalitäten bestimmt und zueinander ins Verhältnis gesetzt. Die Angaben zu MeO/T-Verhältnis der Harze Bl - B7 sowie VBl - VB5 sind in Tabelle 1 aufgelistet.

2 . Destillat!ve Trennung von Harz VBl

In einem Labordünnschichter wurde das Harz VBl destillativ fraktioniert . Dies erfolgte in drei aufeinander aufbauenden Experimenten, bei denen die Materialien bei festgelegten Temperaturen und Drücken in jeweils zwei Durchgängen fraktioniert wurde. In jedem der 3 Experimente wurden 2 Dünnschichtschritte durchgeführt, dergestalt, dass der Rückstand des ersten Dünnschichterdurchlaufes erneut in den Dünnschichter gegeben und destilliert wurde. Die so erhaltenen zwei Destillatfraktionen (bei gleicher Temperatur und gleichem Druck) wurden anschließend vereint. Die Gesamtheit der analytischen Daten sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

2.1 Destillat!ve Auftrennung von Harz VBl bei 80 °C und 40 mbar 725 g Harz VB1 wurden bei 80 °C und 40 mbar über einen Zeitraum von vier Stunden kontinuierlich auf den Dünnschichter gegeben. Der erhaltene Rückstand wurde bei gleichen Bedingungen erneut über vier Stunden kontinuierlich auf den Dünnschichter gegeben. Die erhaltenen Destillatfraktionen (Fraktion 1 = 51,0 g; Frak- tion 2 = 10,1 g) wurden vereint und werden nachfolgend mit Harz Bl bezeichnet. Die Viskosität von Harz Bl betrug 2,5 mPa*s. Der Rückstand aus dem zweiten Durchlauf (nachfolgend Harz VB2 genannt; 662,3 g Gesamtmasse; Viskosität = 53,9 mPa*s) wurde als Ausgangsmaterial für den Folgeversuch gemäß Punkt 2.2 verwendet .

2.2. Destillative Auftrennung von Harz VB2 bei 100°C und 1 mbar

555,0 g des gemäß Punkt 2.1 dargestellten Harzes VB2 wurden bei 100 °C und 1 mbar über einen Zeitraum von vier Stunden kontinu- ierlich auf den Dünnschichter gegeben. Der nun erhaltene Rückstand wurde erneut über vier Stunden kontinuierlich auf den Dünnschichter gegeben. Die erhaltenen Destillatfraktionen (Fraktion 1 = 110,0 g, Fraktion 2 = 22,4 g) wurden vereint und werden nachfolgend mit Harz B2 bezeichnet. Die Viskosität von Harz B2 betrug 5,7 mPa*s. Der Rückstand aus dem zweiten Durch- lauf dieses Experimentes (nachfolgend Harz VB3 genannt; 418,0 g Gesamtmasse; Viskosität = 157,7 mPa*s) wurde als Ausgangsmaterial für den Folgeversuch gemäß Punkt 2.3 verwendet .

2.3. Destillative Auftrennung von Harz VB3 bei 180°C und 1 mbar

300 g des in Kapitel 2.2 dargestellten Harzes VB3 wurden bei 180 °C und 1 mbar über einen Zeitraum von vier Stunden konti- nuierlich auf den Dünnschichter gegeben. Der nun erhaltene Rückstand wurde erneut über vier Stunden kontinuierlich auf den Dünnschichter gegeben. Die erhaltenen Destillatfraktionen (Fraktion 1 = 73,1 g, Fraktion 2 = 2,2 g) wurden vereint und werden nachfolgend mit Harz B3 bezeichnet. Die Viskosität von Harz B3 betrug 20,5 mPa*s. Nach dem zweiten Durchlauf verblieb ein Rückstand (nachfolgend Harz VB4 genannt) mit einer Gesamt- menge von 210,5 g und einer Viskosität von 662,7 mPa*s.

2.4 Destillat!ve Auftrennung von Harz VB1 bei 180°C und 1 mbar

725 g Harz VB1 wurden bei 180 °C und 1 mbar über einen Zeitraum von fünf Stunden kontinuierlich auf den Dünnschichter gegeben. Der erhaltene Rückstand wurde erneut über vier Stunden kontinu- ierlich auf den Dünnschichter gegeben. Die erhaltenen Destil- latfraktionen (Fraktion 1 = 340,3 g; Fraktion 2 = 83,1 g) wurden vereint und werden nachfolgend mit Harz B4 bezeichnet. Die Viskosität von Harz B4 betrug 6,1 mPa*s. Nach dem zweiten Durchlauf verblieb ein Rückstand (nachfolgend Harz VB5 genannt) mit einer Gesamtmenge von 297,7 g und einer Viskosität von 644,7 mPa*s.

3 . Synthese von methoxyfunktionalisierten Polysiloxanharzen

Basierend auf den analytischen Daten der Versuche unter Punkt 2 wurden Batchsynthesen von methoxyfunktionalisierten Methylpolysiloxanharzen durch Cohydrolyse durchgeführt.

3 .1 Synthese von methoxyfunktionalisiertem Methylpolysiloxanharz durch Cohydrolyse von Methyltrimethoxysilan

3.1.1 Erzeugung von Harz B5

In einem 1L Dreihalskolben, ausgestattet mit einem KPG-Rührer, einem Rückflusskühler sowie einem 10 mL Tropftriehter mit Druckausgleich, werden 400 g Trimethoxymethylsilan auf 50 °C erwärmt . Bei dieser Temperatur wird ein Gemisch aus 42,2 g VE- Wasser und 1,5 g konzentrierter Salzsäure (32 Gew.-%) über einen Zeitraum von einer Stunde zugetropft. Im Anschluss wird das Gemisch für eine Stunde auf Rückfluss erhitzt. Nach erfolg- ter Abkühlung der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur wird für 30 Minuten Argon durch die Reaktionsmischung geblubbert. Anhaftendes Methanol wird anschließend am Rotationsverdampfer bei 300 mbar und 40 °C entfernt. Das erhaltene Material wird nachfolgend als Harz B5 bezeichnet. Die analytischen Daten sind in Tabelle 2 zusammengefasst.

3 . 1 .2 Erzeugung von Harz B6

In einem 4L Dreihalskolben, ausgestattet mit einem KPG-Rührer, einem Rückflusskühler sowie einem 1L Tropftriehter mit Druck- ausgleich werden 1400 g Trimethoxymethylsilan auf 50°C erwärmt. Bei dieser Temperatur wird ein Gemisch aus 182,5 g VE-Wasser und 5,3 g konzentrierter Salzsäure (32 Gew.-%) über einen Zeitraum von einer Stunde zugetropft. Im Anschluss wird das Gemisch für eine Stunde auf Rückfluss erhitzt. Nach erfolgter Abkühlung der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur wird für 30 Minuten Argon durch die Mischung geblubbert. Anhaftendes Methanol wird anschließend am Rotationsverdampfer bei 300 mbar und 40 °C entfernt. Das erhaltene Material wird nachfolgend als Harz B6 bezeichnet. Die analytischen Daten sind in Tabelle 2 zusammengefasst .

3 . 1 .3 Erzeugung von Harz B7

In einem 1L Dreihalskolben, ausgestattet mit einem KPG-Rührer, einem Rückflusskühler sowie einem 100 mL Tropftriehter mit Druckausgleich werden 200 g Trimethoxymethylsilan auf 50 °C erwärmt. Bei dieser Temperatur wird ein Gemisch aus 28,1 g VE- Wasser und 1,1 g konzentrierter Salzsäure (32 Gew.-%) über einen Zeitraum von einer Stunde zugetropft. Im Anschluss wird das Gemisch für eine Stunde auf Rückfluss erhitzt. Nach erfolg- ter Abkühlung der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur wird für 30 Minuten Argon durch die Mischung geblubbert. Anhaftendes Methanol wird anschließend am Rotationsverdampfer bei 300 mbar und 40 °C entfernt. Das erhaltene Material wird nachfolgend als Harz B7 bezeichnet. Die analytischen Daten sind in Tabelle 2 zusammengefasst.

Tabelle 1: Analytische Daten

Tabelle 2: Analytische Daten der Materialien aus 3.1. 4. Mischungsexperimente

Beispiele 1 bis 26 sowie Vergleichsbeispiele 1 bis 20

Mit den dargestellten Harzen Bl bis B7 sowie VB1 bis VB5 wurden individuelle Mischungsexperimente mit den kommerziell verfügbaren Silan-terminierten Polyethern GENIOSIL ® STP-E 10, GENIOSIL ® STP-E 15, GENIOSIL ® STP-E 30 und GENIOSIL ® STP-E 35 durchgeführt. Hierzu wurden in Einzelexperimenten die Probenbehälter „Becher PP30-60mL" (Fa. Hauschild, Durchmesser: 4 cm) mit 20 g der jeweiligen Harze mit je 10 g der jeweiligen

Silan-terminierten Polyether eingewogen. Das Gemisch wurde in einen Probenbehälter Becher PP30-60mL (Fa. Hauschild) gefüllt und bei 2500 Umdrehungen pro Minute für 5 Minuten in einem SpeedMixer DAC 150 (Fa. Hauschild) homogenisiert. Anschließend wurde geprüft, ob eine optisch wahrnehmbare Trübung der homogenisierten Mischung vorlag. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind für die Beispiele in Tabelle 3 (enthaltend Harze Bl - B7) sowie für die Vergleichsbeispiele Tabelle 4 (enthaltend Harze VB1 - VB5) zusammengefasst.

Tabelle 3 :

Tabelle 4 :

5. Allgemeine Vorschrift zur Herstellung der lK-Klebstoffformu- lierungen Beispiele 27 bis 29

Je 150 g GENIOSIL ® STP-E10 werden in einem Laborplanetenmischer der Fa. PC-LaborSystem, ausgestattet mit zwei Balkenmischern, bei ca. 25°C mit 150 g der jeweiligen Harze B4 sowie B5 und 6 g Stabilisator (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung TINUVIN ® 123 bei der BASF AG, Deutschland; GAS-NR: 129757-67-1) für 2 Minuten bei 200 U/min homogenisiert. Danach werden 284,5 g Aluminiumtrihydroxid mit einer BET-Oberfläche von 3-5 m 2 /g und einem d50-Wert von 1,7-2,1 pm (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung „Martinal OL 104" bei der Fa. Albemarie Corp.) unter Rühren eine Minute bei 600 U/min aufgeschlossen. Nach Einarbeitung des Aluminiumtrihydroxids werden 6 g N-{2- Aminoethyl)-3-aminopropyl-methyl-dimethoxysilan für 1 Minute bei 200 U/min eingemischt. Schließlich wird für 2 Minuten bei 600 U/min und für 1 Minute bei 200 U/min beim Druck von 100 mbar homogenisiert und blasenfrei gerührt.

Die Formulierung wird in 310 ml PE-Kartuschen abgefüllt und einen Tag bei 25°C vor der Untersuchung gelagert.

Die Massen wurden jeweils auf ausgefräste Teflonplatten mit 2 mm Tiefe ausgestrichen und 2 Wochen bei 23°C und 50 % rela- tiver Luftfeuchte gehärtet. Für kleinere Probenmengen (Harz B3) wurde die oben genannte Mischungsprozedur unter Einhaltung der jeweils oben einge- setzten Massenverhältnissen wie folgt herunterskaliert. 20 g GENIOSIL ® STP-E10 wurden in einem Speedmixer vom Typ DAG

600.1 VAC-P der Fa. Hauschild, bei ca. 25°C mit 20 g des Harzes B3 und 0,8 g Stabilisator (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung TINUVIN ® 123 bei der BASF AG, Deutschland; CAS-NR: 129757-67-1) für 30 Sekunden bei 2000 U/min homogenisiert. Danach werden 37,9 g Aluminiumtrihydroxid mit einer BET-Ober- fläche von 3-5 m 2 /g und einem d50-Wert von 1,7-2,1 pm (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung „Martinal OL 104" bei der Fa. Albemarle Corp.) unter Rühren 60 Sekunden bei 2000 U/min aufgeschlossen. Nach Einarbeitung des Aluminiumtrihydroxids werden 0,8 g N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyl-methyl- dimethoxysilan für eine Minute bei 2000 U/min eingemischt. Schließlich wird für eine Minute bei 1350 U/min und für 30 Sekunden bei 800 U/min beim Druck von 100 mbar homogenisiert und blasenfrei gerührt.

Die Formulierung wird in eine 55 ml PE-Kartusche abgefüllt und einen Tag bei 25°C vor der Untersuchung gelagert.

Die Masse wurde auf eine ausgefräste Teflonplatten mit 2 mm Tiefe ausgestrichen und 2 Wochen bei 23°C und 50 % relativer Luftfeuchte gehärtet.

Von den dargestellten Probekörpern (dargestellt über den Laborplanetenmischer oder Speedmixer) wurde jeweils die Shore- A-Härte, die Reißfestigkeit sowie die Reißdehnung bestimmt.

Die Shore-A-Härte wurde dabei gemäß DIN 53505, die Reißfestigkeit gemäß DIN 53504-S1 und die Reißdehnung gemäß DIN 53504-S1 bestimmt. Die Zuordnungen der Probekörper sind in Tabelle 5, die anwen- dungstechnischen Daten der Formkörper sind in Tabelle 6 zusam- mengefasst .

Tabelle 5 :

Tabelle 6 :