SEELING ERIC (DE)
MALIHSEK ALFRED (DE)
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DE10213024B4 | 2004-12-23 |
P a t e n t a n s p r ü c h e : 1. Schneidwerkzeug (10, 10', 10", 10'") zum Entgraten von Dichtungssträngen, mit einer Schneide (16, 16') zur Entfernung eines außen vom Dichtungsstrang abstehenden Grates, wobei der Dichtungsstrang in einer Schneidrichtung (27) über die Schneide (16, 16') schiebbar und/oder ziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (10, 10λ, 10", 10"') eine Dichtungsstrangführung (20, 20', 20", 20'") aufweist, die allein oder zusammen mit der Schneide (16, 16') eine Bewegung des Dichtungsstranges senkrecht zur Schneidrichtung (27) begrenzt. 2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide (16, 16') an der Innenseite einer Durchgangsausnehmung (22, 22") ausgebildet oder angeordnet ist. 3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide (16, 16') vollumfänglich an der Innenseite der Durchgangsausnehmung (22, 22') ausgebildet oder angeordnet ist. 4. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsstrangführung (20, 20', 20", 20"') mit der Durchgangsausnehmung (22, 22') fluchtet. 5. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsstrangführung (20, 20\ 20", 20"') einen Kanal oder eine Röhre aufweist. 6. Schneidwerkzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsstrangführung (20, 20\ 20", 20 "), insbesondere ein Kanal oder eine Röhre der Dichtungsstrangführung (20, 20\ 20", 20Λ"), eine größere lichte Weite aufweist als die Durchgangsausnehmung (22, 22"). 7. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Durchgangsausnehmung (22 ) von der Schneide (16") zur Dichtungsstrangführung (20y) hin aufgeweitet ist. 8. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide (16, 16') an einer Außenseite des Schneidwerkzeugs (10, 10\ 10", 10λ"), insbesondere an einer Stirnseite des Schneidwerkzeugs (10, 10', 10", 10"'), ausgebildet oder angeordnet ist. 9. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (10, 10\ 10", 10Λ") einen von einem Schneidwerkzeugkörper (12) vorstehenden Schneidkopf (14, 14') aufweist, in dem die Durchgangsausnehmung (22, 22N) ausgebildet ist. 10. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsausnehmung (22, 22 ), sowie insbesondere ein Kanal oder eine Röhre der Dichtungsstrangführung (20, 20'), einen runden Querschnitt aufweisen. 11. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (10, 10\ 10", 10"') rotationssymmetrisch zu dessen mittiger Längsachse ausgebildet ist. 12. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (10", 10'") mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgebildet ist, wobei die Verbindungsebene (39) zumindest zweier Teile (10a", 10a'") des Schneidwerkzeugs (10", 10'") durch die Durchgangsausnehmung (20", 20 ") verläuft. 13. Schneidwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide als Laserstrahl ausgebildet ist. 14. Werkzeug (28, 28") zum Entgraten von Dichtungssträngen, insbesondere von Dichtungssträngen endloser Dichtungsringe, mit einem Schneidwerkzeughalter (30, 30") und einem in dem Schneidwerkzeughalter (30, 30") befestigbaren Schneidwerkzeug (10", 10", 10""") nach einem der Ansprüche 1 bis 13. 15. Werkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidwerkzeughalter (30") mehrteilig ausgebildet ist. 16. Anlage zum Entgraten von Dichtungssträngen, insbesondere von Dichtungssträngen endloser Dichtungsringe, mit einem Schneidwerkzeug (10, 10", 10", 10""") nach einem der Ansprüche 1 bis 13 und/oder einem Werkzeug (28, 28") nach einem der Ansprüche 14 oder 15, wobei die Anlage einen Antrieb zum Transport von Dichtungssträngen in dem Schneidwerkzeug (10, 10", 10"", 10""") und/oder Einführen von Dichtungssträngen in das Schneidwerkzeug (10, 10", 10"", 10""") aufweist. 17. Anlage zum Entgraten von Dichtungssträngen nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb derart ausgelegt ist, dass ein Dichtungsstrang mit unterschiedlichen Zugspannungen im Bereich der Schneide durch die Anlage führbar ist. |
Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug zum Entgraten von
Dichtungssträngen, mit einer Schneide zur Entfernung eines außen vom Dichtungsstrang abstehenden Grates, wobei der Dichtungsstrang in einer Schneidrichtung über die Schneide schiebbar und/oder ziehbar ist.
Zum Abdichten der Verbindungsstelle zweier Bauteile werden
Dichtungsstränge bzw. Dichtstränge eingesetzt. Hochwertige
Dichtungsstränge finden insbesondere in der Vakuumtechnik Verwendung. Um eine Verbindungsstelle entsprechend gut abzudichten, müssen die Dichtungsstränge besonders hochwertig gefertigt werden. Vor allem die Oberfläche der Dichtungsstränge soll in diesem Fall sehr homogen und glatt ausgebildet sein. Die meisten Dichtungsstränge sind in Form von Elastomerteilen,
insbesondere aus Fluorkautschuk bzw. Fluorcarbon-Kautschuk (FKM) ausgebildet und weisen gummielastische Eigenschaften auf. Die Fertigung der Dichtungsstränge erfolgt durch einen Formgebungsprozess,
beispielsweise durch compression molding oder injection molding. In Folge des Formgebungsprozesses entsteht an dem gefertigten Dichtungsstrang stets ein Grat. Der Grat verläuft dabei im Wesentlichen in Längsrichtung des Dichtungsstranges und vermindert dessen maximal erzielbare
Dichtwirkung. Der Grat des Dichtungsstranges sollte daher entfernt werden.
Die Entfernung des vom Dichtungsstrang nach außen abstehenden Grates erfolgt bislang in einer sich drehenden Trommel, die mit mehreren
Dichtungssträngen und Schneidmaterialien, wie beispielsweise spitzen oder scharfen Gegenständen geladen ist. Ein solcher Entgratungsprozess wird als Tumbling bezeichnet. Während des Tumblings wird allerdings nicht nur der Grat des Dichtungsstranges entfernt, sondern auch die Oberfläche des Dichtungsstranges verletzt. Das Tumbling-Verfahren ist daher zur Fertigung hochwertiger Dichtungsstränge nicht einsetzbar.
Darüber hinaus erfordert das Tumbling eine lange Bearbeitungszeit sowie eine entsprechend aufwendig gestaltete Anlage.
Alternativ zu dem beschriebenen Tumbling kann ein Entgraten des
Dichtungsstranges auch mit einem Handwerkzeug erfolgen, das eine von einem Griff vorstehende Schneide aufweist. Ein solches Handwerkzeug ist beispielsweise aus der DE 102 13 024 B4 bekannt geworden. Zum
Entfernen des Grates muss dieser jedoch nach der Fertigung des
Dichtungstranges gesucht und gezielt entfernt werden. Das Suchen und Entfernen des Grates ist dabei sehr aufwendig und zeitintensiv. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass der Bearbeiter mit der eingesetzten Schneide von dem Grat des Dichtungsstranges abweicht und den
Dichtungsstrang beschädigt bzw, dessen Oberfläche verletzt. Das bekannte Handwerkzeug kann daher ausschließlich durch entsprechend eingewiesene und geübte Fachkräfte eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Schneidwerkzeug zum Entgraten von Dichtungssträngen bereitzustellen, das kostengünstig herstellbar sowie einfach und zuverlässig bedienbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Schneidwerkzeug zum Entgraten von
Dichtungssträngen, mit einer Schneide zur Entfernung eines außen vom Dichtungsstrang abstehenden Grates gelöst, wobei der Dichtungsstrang in einer Schneidrichtung über die Schneide schiebbar und/oder ziehbar ist und das Schneidwerkzeug eine Dichtungsstrangführung aufweist, die allein oder zusammen mit der Schneide eine Bewegung des
Dichtungsstranges senkrecht zur Schneidrichtung begrenzt.
Der Dichtungsstrang kann auf diese Art und Weise so zuverlässig an der Schneide entlang geführt werden, dass nur der Grat entfernt wird, ohne die Oberfläche des Dichtungsstranges zu beschädigen. Die
Dichtungsstrangführung verhindert dabei, dass der Dichtungsstrang zu nah oder zu weit weg von der Schneide geführt wird. Hierdurch wird eine schnelle und preiswerte Produktion der Dichtungsstränge ermöglicht.
Die Dichtungsstrangführung kann einen Kanal oder eine Röhre aufweisen. Die Dichtungsstrangführung kann im einfachsten Fall direkt in Form einer Öffnung, einer Ausnehmung, eines Kanals oder einer Röhre ausgebildet sein. Unter einem Kanal wird hierbei eine einseitig in Längsrichtung geöffnete Rinne und unter einer Röhre eine in Längsrichtung rundum geschlossene Führung verstanden. Vorzugsweise besteht die Dichtungsstrangführung lediglich aus einer Röhre, die direkt in dem
Schneidwerkzeug, insbesondere mittels einer Durchgangsbohrung, ausgebildet ist.
Die Schneide ist zur kompakten Ausbildung des Schneidwerkzeugs vorzugsweise in der Öffnung, der Ausnehmung, dem Kanal oder der Röhre der Dichtungsstrangführung angeordnet oder ausgebildet. Die Schneide kann allerdings auch von der Dichtungsstrangführung beabstandet sein. Der Abstand zwischen Schneide und Dichtungsstrangführung sollte jedoch nicht zu groß sein, um noch ein genaues„Entlangführen" des
Dichtungsstranges an der Schneide zu ermöglichen. Die
Dichtungsstrangführung kann anstelle oder zusätzlich zu der Öffnung, der Ausnehmung, dem Kanal oder der Röhre weitere Führungsmittel, wie beispielsweise Führungsrollen oder Anschläge, aufweisen.
Vorzugsweise ist die Schneide an der Innenseite einer
Durchgangsausnehmung ausgebildet oder angeordnet. Der
Öffnungsquerschnitt der Durchgangsausnehmung kann dabei an den Querschnitt des Dichtungsstranges angepasst sein. In diesem Fall passt lediglich der Dichtungsstrang durch die Durchgangsausnehmung hindurch. Der Grat wird hingegen sicher von der Schneide entfernt. Der Querschnitt der Durchgangsausnehmung kann beispielsweise rund, elliptisch oder mehrkantig ausgebildet sein. Im Falle einer mehrkantigen, beispielsweise vierkantigen Ausbildung der Durchgangsausnehmung reicht es aus, wenn die Schneide lediglich an der Seite der Durchgangsausnehmung
ausgebildet oder angeordnet ist, an der der Grat des Dichtungsstranges typischerweise auftritt. Darüber hinaus kann der Querschnitt der
Durchgangsausnehmung einstellbar bzw. variierbar sein, so dass ein Bearbeiter die Durchgangsausnehmung optimal auf den Querschnitt des Dichtungsstranges anpassen kann. Vorzugsweise ist die Schneide vollumfänglich an der Innenseite der
Durchgangsausnehmung ausgebildet oder angeordnet. Der
Dichtungsstrang kann dadurch beliebig in die Durchgangsausnehmung eingeführt und/oder in der Durchgangsausnehmung gedreht werden, da der Grat in jeder beliebig gedrehten Stellung des Dichtungsstranges von der vollumfänglich bzw. rundum ausgebildeten oder angeordneten
Schneide erfasst wird.
Die Schneide oder Abschnitte der Schneide können federbeaufschlagt oder elastomerbeaufschlagt sein, um sich optimal an die Außenform des
Dichtungsstranges anzupassen. Weiterhin kann die Stärke der
Beaufschlagung einstellbar sein.
Um ein Verkanten des Dichtungsstranges in der Durchgangsausnehmung in jedem Fall zu verhindern, kann die Dichtungsstrangführung mit der Durchgangsausnehmung fluchten. Eine kompakte Ausbildung des
Schneidwerkzeugs kann dabei dadurch erzielt werden, dass die
Dichtungsstrangführung in Längsrichtung des Schneidwerkzeugs
ausgebildet ist.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die
Dichtungsstrangführung, insbesondere ein Kanal oder eine Röhre der Dichtungsstrangführung, eine größere lichte Weite auf, als die
Durchgangsausnehmung. Die lichte Weite der Dichtungsstrangführung ist dabei vorzugsweise um ca. 7% größer als die lichte Weite der
Durchgangsausnehmung. Durch den etwas vergrößerten Querschnitt der Dichtungsstrangführung kann der Dichtungsstrang einfach mitsamt dem sich noch an dem Dichtungsstrang befindenden Grat in die
Dichtungsstrangführung eingeführt und durch die Durchgangsausnehmung geschoben werden. Nachdem der Dichtungsstrang vollständig durch das Schneidwerkzeug geführt wurde, kann er anschließend in Gegenrichtung durch das Schneidwerkzeug gezogen werden, wobei während des Ziehens des Dichtungsstranges der Grat des Dichtungsstranges an der Innenseite der Durchgangsausnehmung durch die Schneide entfernt wird. Die lichte Weite bzw. der Querschnitt der Dichtungsstrangführung kann ferner an die Größe des Grates angepasst sein. Die Dichtungsstrangführung ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Dichtungsstrang einerseits auf einfache Art und Weise in die Dichtungsstrangführung„eingefädelt" werden kann und andererseits eine sichere Führung des
Dichtungsstranges darstellt, so dass dieser nicht im Schneidwerkzeug verkantet.
Das Einbringen des Dichtungsstranges in die Dichtungsstrangführung kann wesentlich erleichtert werden, wenn die Dichtungsstrangführung an ihrem der Schneide entgegengesetzten freien Ende eine trichterförmige
Ausnehmung aufweist.
Die Länge der Dichtungsstrangführung entspricht vorzugsweise zumindest deren vierfacher lichter Weite. Hierdurch kann ein Verkanten des
Dichtungsstranges in der Dichtungstrangführung besonders zuverlässig unterbunden werden.
Die Schneide kann besonders scharf zulaufend ausgebildet werden, wenn der Querschnitt der Durchgangsausnehmung von deren Schneide zur Dichtungsstrangführung hin aufgeweitet ist. Der Winkel dieser Schräge beträgt vorzugsweise ca . 15° zur mittigen, senkrecht auf der
Durchgangsausnehmung stehenden Achse. Die Durchgangsausnehmung ist vorzugsweise an einer Außenseite des Schneidwerkzeugs, insbesondere an einer Stirnseite des
Schneidwerkzeugs, ausgebildet. Die beim Entgraten des
Dichtungsstranges entstehenden Späne fallen dadurch außen am freien Ende des Schneidwerkzeugs ab. Weiterhin ist die Schneide optimal zum Schärfen zugänglich. Darüber hinaus sind Defekte der Schneide leicht von außen erkennbar.
Das Schneidwerkzeug kann an seiner Außenseite eine Schräge aufweisen, die zur Durchgangsausnehmung hin zuläuft. Im Falle einer an einem freien Ende des Schneidwerkzeugs angeordneten oder ausgebildeten Schneide kann hierdurch eine besonders stabil und gleichzeitig scharf zulaufende Schneide erzielt werden. Der Winkel der Schräge beträgt dabei
vorzugsweise ca. 40° zur mittigen, senkrecht auf der
Durchgangsausnehmung stehenden Achse.
Das Schneidwerkzeug kann einen von einem Schneidwerkzeugkörper vorstehenden Schneidkopf aufweisen, in dem die Durchgangsausnehmung ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine erleichterte Spanabfuhr über den vom Schneidwerkzeugkörper vorstehenden Schneidkopf. Der Schneidkopf kann gehärtet sein.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die
Durchgangsausnehmung, sowie insbesondere ein Kanal bzw. eine Röhre der Dichtungsstrangführung, einen runden Querschnitt auf. Hierdurch können in dem Schneidwerkzeug im Querschnitt elliptische oder
kreisförmige Dichtungsstränge entgratet werden. Da die Mehrzahl der Dichtungsstränge einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, ist die Durchgangsausnehmung vorzugsweise kreisförmig ausgebildet. Die Schneide ist in diesem Fall vorzugsweise vollumfänglich radial an der Innenseite der Durchgangsausnehmung ausgebildet oder angeordnet.
Um eine gleichzeitig günstige und präzise Fertigung des Schneidwerkzeugs zu ermöglichen, kann das Schneidwerkzeug rotationssymmetrisch zu dessen mittiger Längsachse ausgebildet sein. Das Schneidwerkzeug ist dadurch in Form eines Drehteils herstellbar.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das
Schneidwerkzeug mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgebildet, wobei die Verbindungsebene zumindest zweier Teile des Schneidwerkzeugs durch die Durchgangsausnehmung verläuft. Das Schneidwerkzeug kann hierdurch in mehrere Teile zerlegt werden, wodurch ein zerstörungsfreies Einlegen von Dichtungsringen ermöglicht wird. Ein Dichtungsring besteht dabei aus einem Dichtungsstrang, dessen Enden verbunden sind. Ein solcher endloser Dichtungsstrang kann folglich ohne Zerschneidung des Dichtungsrings in das Schneidwerkzeug, insbesondere in die
Durchgangsausnehmung des Schneidwerkzeugs, eingelegt werden. Die einzelnen Teile des Schneidwerkzeugs können mittels eines Scharniers verbunden sein. Weiterhin kann eine Stiftung und/oder Verschraubung der einzelnen Teile vorgesehen sein.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Werkzeug zum Entgraten von
Dichtungssträngen, insbesondere von Dichtungssträngen endloser
Dichtungsringe, mit einem Schneidwerkzeughalter und einem in dem Schneidwerkzeughalter befestigbaren, zuvor beschriebenen
Schneidwerkzeug. Der Schneidwerkzeughalter ermöglicht dabei, mehrere Schneidwerkzeuge mit unterschiedlichen Durchgangsausnehmungen, aber einheitlichem Außenmaß in demselben Schneidwerkzeughalter zu
befestigen. Der Schneidwerkzeughalter weist vorzugsweise eine rotationssymmetrische Ausnehmung auf. In dem Werkzeug können zur Aufnahme unterschiedlicher Schneidwerkzeuge mehrere
Schneidwerkzeughalter vorgesehen sein. Ein oder mehrere
Schneidwerkzeughalter können Schrauben oder dergleichen zur Sicherung eines Schneidwerkzeugs aufweisen.
Der Schneidwerkzeughalter ist vorzugsweise mehrteilig ausgebildet.
Hierdurch kann ein Schneidwerkzeug mit eingelegtem endlosem
Dichtungsring in den Schneidwerkzeughalter eingebracht werden. Eine Verbindung der einzelnen Teile des Schneidwerkzeughalters kann über ein Scharnier, eine Verstiftung und/oder eine Verschraubung oder dergleichen ermöglicht werden.
Es versteht sich, dass mehrere Schneiden hintereinander im
Schneidwerkzeug vorgesehen sein können. Die unterschiedlichen
Schneiden können unterschiedlich weit in die Durchgangsausnehmung ragen und unterschiedliche Schneidkanten aufweisen. Weiterhin kann die eine oder mehrere Schneiden radial beweglich gelagert sein. Über eine oder mehrere radial beweglich gelagerte Schneiden kann eine
kraftgeregelte Vorspannung in der Schneidkante eingestellt werden. Die Vorspannung kann über ein Elastomer, Federkraft, Spannhülse,
beispielsweise durch axial gegeneinander verschobene Konushülsen oder über hydraulisch bzw. pneumatisch arbeitende Gegenstände erfolgen. Die Schneide oder Schneiden können rotierbar im Schneidwerkzeug gelagert sein. Alternativ können Rotationsmittel im Schneidwerkzeug vorgesehen sein, die einen Dichtungsstrang im Prozess in Rotation versetzen.
Die Erfindung umfasst schließlich eine Anlage zum Entgraten von
Dichtungssträngen, insbesondere von Dichtungssträngen endloser
Dichtungsringe, mit einem zuvor beschriebenem Schneidwerkzeug und/oder einem zuvor beschriebenem Werkzeug, wobei die Anlage einen Antrieb zum Transport von Dichtungssträngen in dem Schneidwerkzeug und/oder Einführen von Dichtungssträngen in das Schneidwerkzeug aufweist. Mit Hilfe einer solchen Anlage wird ein maschinelles und gleichzeitig schonendes Entgraten von Dichtungssträngen ermöglicht. Der Antrieb der Anlage kann dabei derart ausgebildet sein, dass ein
Dichtungsstrang zunächst in Richtung der Schneide in das
Schneidwerkzeug der Anlage eingeführt und der Dichtungsstrang von dem Antrieb anschließend entgegen der Richtung der Schneide zum Entgraten des Dichtungsstranges durch das Schneidwerkzeug gezogen wird. Dabei kann der Antrieb derart ausgelegt sein, dass ein Dichtungsstrang mit unterschiedlichen Zugspannungen im Bereich der Schneide durch die Anlage führbar ist. Die Zugspannungen können begrenzend eingestellt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die
erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen.
Die in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die
erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen ;
Fig. la eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines ersten
erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs;
Fig. lb eine vollständig geschnittene Darstellung des
Schneidwerkzeugs aus Fig. la;
Fig. 2 eine vollständig geschnittene Darstellung eines weiteren
erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs;
Fig. 3 eine vollständig geschnittene Darstellung eines
erfindungsgemäßen Werkzeugs mit einem
Schneidwerkzeughalter und dem Schneidwerkzeug aus Fig. 2;
Fig. 4a eine Seitenansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Werkzeugs; und
Fig. 4b eine Draufsicht auf eine Hälfte des Werkzeugs aus Fig. 4a
Figur la zeigt ein erfindungsgemäßes Schneidwerkzeug 10, das im
Wesentlichen rotationssymmetrisch in Form eines Drehteils ausgebildet ist. Es weist einen Schneidwerkzeugkörper 12 und einen gehärteten Schneidkopf 14 auf. Das Schneidwerkzeug 10 weist ferner an einem in Längsrichtung gesehenen zentralen freien Ende eine Schneide 16 auf. Das Schneidwerkzeug 10 ist einteilig ausgebildet und dadurch besonders kostengünstig fertigbar. Es kann aufgrund seiner Handlichkeit einfach von einem Monteur mitgeführt werden, der es zur Montage eines
Dichtungsstranges an Ort und Stelle zur Entgratung einsetzen kann. Das Schneidwerkzeug 10 kann jedoch auch in einem Schneidwerkzeughalter befestigt werden. Hierzu sind in dem Schneidwerkzeug 10
Schraubenaufnahmen 18a, 18b ausgebildet.
Die Entgratungsfunktion des Schneidwerkzeugs 10 wird nachfolgend anhand von Figur lb erläutert, die einen Querschnitt des
Schneidwerkzeugs 10 zeigt. Das Schneidwerkzeug 10 weist eine
Dichtungsstrangführung 20 auf, die in Form einer Röhre ausgebildet ist. Genauer gesagt ist die Dichtungsstrangführung 20 in Form einer
Durchgangsbohrung in dem massiven Schneidwerkzeug 10 ausgebildet. Die Dichtungsstrangführung 20 mündet und fluchtet in eine
Durchgangsausnehmung 22 des Schneidwerkzeugs 10. Am freien Ende der Durchgangsausnehmung 22 ist die Schneide 16 ausgebildet. Die Schneide 16 verläuft vollumfänglich bzw. durchgehend an der
Innenoberfläche der Durchgangsausnehmung 22. Sowohl die
Durchgangsausnehmung 22 als auch die Schneide 16 sowie die
Dichtungsstrangführung 20 weisen einen kreisrunden Querschnitt auf. Das Schneidwerkzeug 10 ist dadurch zum Entgraten von im Querschnitt kreisrunden Dichtungssträngen geeignet.
Das Schneidwerkzeug 10 weist an seinem der Schneide 16
entgegengesetzten freien Ende eine trichterförmige Öffnung 24 auf, in die ein (nicht dargestellter) Dichtungsstrang in Richtung eines Pfeils 26 in das Schneidwerkzeug 10 eingeführt werden kann. Der Dichtungsstrang wird, nachdem er in die Öffnung 24„eingefädelt" wurde, durch die
Durchgangsausnehmung 22 hindurch sowie an der Schneide 16 vorbei geführt. Die Schneide 16 kann derart ausgebildet sein, dass der
Dichtungsstrang bereits beim erstmaligen Passieren der Schneide 16 in Richtung des Pfeils 26 entgratet wird. Im vorliegenden Fall ist die
Schneide 16 jedoch derart ausgebildet, dass der Dichtungsstrang zunächst nahezu vollständig durch das Schneidwerkzeug 10 geführt wird und anschließend in Schneidrichtung, d. h. entgegen der Richtung eines
Pfeils 27, beim Passieren der Schneide 16 entgratet wird.
Um ein müheloses Schieben des Dichtungsstranges durch die
Dichtungsstrangführung 20 zu ermöglichen, ist die lichte Weite der
Dichtungsstrangführung 20 größer ausgebildet als die lichte Weite der Durchgangsausnehmung 22. Der entgratete Dichtungsstrang weist daher ein gewisses Spiel in der Dichtungsstrangführung 20 auf. Um dennoch eine sichere Führung des Dichtungsstranges in der
Dichtungsstrangführung 20 zu ermöglichen, entspricht die Länge l D der Dichtungsstrangführung 20 einem mehrfachen ihrer lichten Weite w D .
Figur 2 zeigt einen Querschnitt eines weiteren erfindungsgemäßen
Schneidwerkzeugs 10\ Im Gegensatz zum Schneidwerkzeug 10 weist ein Schneidkopf 14 Λ des Schneidwerkzeugs 10 v eine Durchgangsausnehmung 22" auf, die von einer endseitig ausgebildeten Schneide 16" zu einer Dichtungsstrangführung 20' hin aufgeweitet ist. Zusammen mit einer an der Außenseite des Schneidkopfs 14' ausgebildeten Schräge 24\ die zur Schneide 16 λ hin zuläuft, kann eine besonders scharfe Schneide 16" erzielt werden. Der Winkel α der Schneide 16' beträgt dabei vorzugsweise ca. 25°.
Figur 3 zeigt ein Werkzeug 28 mit einem Schneidwerkzeughalter 30, in dem das Schneidwerkzeug 10 Λ gemäß Figur 2 gehalten wird. Der
Schneidwerkzeughalter 30 ist in Form eines rotationssymmetrischen Drehteils hergestellt, wobei der Schneidwerkzeughalter 30 zwei Schrauben 32a, 32b zur Befestigung des Schneidwerkzeugs 10" aufweist. In dem Schneidwerkzeughalter 30 können unterschiedliche Schneidwerkzeuge 10 Λ aufgenommen werden, sofern diese den gleichen Außendurchmesser Ds und eine dem Schneidwerkzeug 10 Λ ähnliche Außenform aufweisen. Unterschiedliche Schneidwerkzeuge 10 λ können erforderlich sein, um Dichtungsstränge unterschiedlichen Querschnitts zu entgraten. Der Schneidwerkzeughalter 30 ist wiederum in einem Futter 34 mittels
Schrauben 36a, 36b, 36c, 36d befestigt. Das Futter 34 kann Teil einer nicht näher dargestellten Anlage sein, die ein maschinelles Einführen bzw. Durchführen eines Dichtungsstranges durch das Schneidwerkzeug 10' ermöglicht.
In Figur 4a ist ein weiteres erfindungsgemäßes Werkzeug 28' dargestellt. Das Werkzeug 28' weist einen Schneidwerkzeughalter 30' sowie zwei identische Schneidwerkzeuge 10" und 10'" auf, die in Figur 4a innerhalb des Schneidwerkzeughalters 30' gestrichelt dargestellt sind. Die
Schneidwerkzeuge 10", 10'" weisen keine Schraubenaufnahmen auf. Die Funktion der Schneidwerkzeuge 10", 10"' entspricht ansonsten der des Schneidwerkzeugs 10' gemäß Figur 2. Die Schneidwerkzeuge 10", 10"' sowie der Schneidwerkzeughalter 30' des Werkzeugs 28' bestehen jeweils aus zwei zusammensetzbaren Hälften. Das Werkzeug 28' ist dabei in Form zweier Hälften 38a, 38b aufgebaut, um das Einlegen eines
Dichtungsstranges (nicht dargestellt) zu ermöglichen. Zur Führung des Dichtungsstranges weisen die Schneidwerkzeuge 10", 10"'
Dichtungsstrangführungen 20", 20"' auf. Die Verbindungsebene 39 der Werkzeughälften 38a, 38b verläuft durch die Dichtungsstrangführungen 20", 20"'. Durch die mehrteilige Ausbildung des Werkzeugs 28' wird ein „Einfädeln" des Dichtungsstranges in die Schneidwerkzeuge 10", 10"' obsolet. Dies ist insbesondere im Falle von sehr langen Dichtungssträngen vorteilhaft. Darüber hinaus können auch endlose Dichtungsstränge, d.h. Dichtungsringe, zerstörungsfrei entgratet werden.
Eine Hälfte 38a des Werkzeugs 28' ist in Figur 4b dargestellt. Die
Werkzeughälfte 38a ist dabei in Blickrichtung eines Pfeils 40 gemäß Figur 4a gezeigt. Zum Entgraten eines Dichtungsstranges wird dieser in Dichtungsstrangführungshälften 20a", 20a'" der Schneidwerkzeughälften 10a", 10a" eingelegt. Anschließend wird die zu der Werkzeughälfte 38a identische Werkzeughälfte 38b (siehe Figur 4a) auf die Werkzeughälfte 38a aufgesetzt. Der Dichtungsstrang ist dann von dem
zusammengesetzten Werkzeug vollumfänglich umschlossen. Zur
Verbindung beider Werkzeughälften 38a, 38b sind
Befestigungsausnehmungen 42a, 42b, 42c, 42d vorgesehen. In die
Befestigungsausnehmungen 42a, 42b, 42c, 42d können Stifte oder
Schrauben eingesetzt werden.
Die beiden Schneidwerkzeughälften 10a", 10a x " sind spiegelverkehrt zueinander angeordnet. Hierdurch kann ein in die Schneidwerkzeughälften 10a", 10a"' eingelegter Dichtungsstrang sowohl in Richtung eines Pfeils 44 als auch entgegen der Richtung des Pfeils 44 entgratet werden. Es versteht sich jedoch, dass auch lediglich eine entsprechend ergänzte Schneidwerkzeughälfte 10a" oder 10a y " eingesetzt werden kann, um einen darin eingelegten Dichtungsstrang bzw. einen darin eingelegten
Dichtungsring zu entgraten.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Schneidwerkzeug zum
Entgraten von Dichtungssträngen. Es weist hierzu eine
Dichtungsstrangführung und vorzugsweise eine Durchgangsausnehmung auf, in der eine nach innen gerichtete Schneide angeordnet oder
ausgebildet ist. Die Schneide ist vorzugsweise vollumfänglich ausgebildet, so dass ein Dichtungsstrang beliebig gedreht im Schneidwerkzeug entgratet werden kann. Wird das Schneidwerkzeug mehrteilig ausgebildet, können auch endlose Dichtungsstränge, d.h. Dichtungsringe, entgratet werden. Mittels des erfindungsgemäßen Schneidwerkzeugs können Grate einfach, schnell und beschädigungsfrei von Dichtungssträngen entfernt werden.
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