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Patent Searching and Data


Title:
DANCE OR SPORTS SHOE COMPRISING A FORCE TRANSMISSION ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/144197
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dance or sports shoe. Said shoe has: a sole (12) having an inner side and an outer side; and an upper shoe (20) which has a foot portion (22). In order to achieve a firm fit of the dance or sports shoe on the foot, at least one force transmission element (30, 40, 50) is provided which has a sole-adjacent region and a sole-distant region. When in use, the sole-adjacent region is interlockingly and/or frictionally secured to the sole (12), and the sole-distant region extends over the surface of the foot wearing the dance or sports shoe that faces away from the sole of the foot.

Inventors:
LINDNER SOPHIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/051789
Publication Date:
August 03, 2023
Filing Date:
January 25, 2023
Export Citation:
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Assignee:
ACT´BLE GMBH (DE)
International Classes:
A43B5/12; A43B13/28; A43C11/00
Domestic Patent References:
WO2019229043A12019-12-05
Foreign References:
US20210267310A12021-09-02
US20210145126A12021-05-20
US20040093761A12004-05-20
US7007309B12006-03-07
Attorney, Agent or Firm:
SCHÖN, Thilo (DE)
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Claims:
Schutzansprüche

1. Tanz- oder Sportschuh (5) mit einer eine Innenseite (14) und eine Au- ßenseite (16) aufweisende, sich in einer Längsrichtung von einem hinte- ren Ende (12a) zu einem vorderen Ende (12b) ersteckenden Sohle (12) und einem Oberschuh (20), welcher einen Fußabschnitt (22) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kraftübertragungselement (30, 40, 50) vorgesehen ist, welches einen sohlennahen Bereich und ei- nen sohlenfernen Bereich aufweist, wobei im Benutzungszustand der sohlennahe Bereich form- und/ oder kraftschlüssig an der Soh- le (12) festgelegt ist und sich der sohlenferne Bereich über die der Fußsohle abgewandte Oberfläche des den Tanz- oder Sportschuh tragenden Fußes zu erstreckt.

2. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der sohlenferne Bereich des wenigstens einen Kraftübertragungs- elements (30, 40, 50) zwei aneinander arretierbare sohlenferne Abschnit- te (31 , 32; 41 , 42; 51 , 52) derart aufweist, dass die Länge des sohlenfer- nen Bereichs einstellbar ist.

3. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Abschnitte (31 , 32; 41 , 42; 51 , 52) mittels eines Klettver- schlusses, eines Kugelverschlusses oder eines Hakenverschlusses an- einander arretierbar sind. . Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei, vorzugweise drei Kraft- übertragungselemente (30, 40, 50) vorgesehen sind, insbesondere der- art, dass sie einen kraftaufnehmenden Trichter für den Fuß bilden.

5. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Kraftübertragungselement (30) dafür vorgesehen ist, sich im Bereich des Ballens des Fußes zu befinden.

6. Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine Kraftübertra- gungselement (30, 40, 50) zumindest im Benutzungszustand außen um die Sohle (12) herum erstreckt, sodass zumindest ein Teil des sohlenna- he Bereichs an der Außenseite (16) der Sohle (12) anliegt.

7. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der sohlennahe Bereich des wenigstens einen Kraftübertragungs- elements (30, 40, 50) in Form wenigstens eines länglich ausgebildeten Verbindungsabschnitts ausgebildet ist.

8. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der sohlennahe Bereich in Form von zwei länglich ausgebildeten Verbildungsabschnitten (33, 34; 43, 44; 53, 54) ausgebildet ist.

9. Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei die Außenseite (16) der Sohle (12) eine Mehrzahl von Einschnitten (17a- f) aufweist, und im getragenen Zustand des Tanzschuhs (5) wenigstens ein länglich aus- gebildeter Verbindungsabschnitt (33, 34; 43, 44; 53, 54) in einem der Einschnitte der Außenseite (16) der Sohle (12) aufgenommen ist, wobei die Einschnitte (17a-f) vorzugsweise einen sich von der Außenseite (16) erstreckenden äußeren Abschnitt und einen sich hieran anschließenden inneren Abschnitt, der gegenüber dem äußeren Abschnitt erweitert ist, aufweisen.

10. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberschuh (20) ein von der Sohle (12) separates Element ist, wobei der Fußabschnitt (22) des Oberschuhs (20) an seiner Unterseite wenigstens eine Aussparung (24) aufweist, durch welche sich im getra- genen Zustand die länglich ausgebildeten Verbindungsabschnitte (33, 34; 43, 44; 53, 54) erstrecken, welche im getragenen Zustand des Tanz- oder Sportschuhs (5) zumindest abschnittsweise in Einschnitten (17a-f) der Außenseite (16) der Sohle (12) aufgenommen sind.

11. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Fußabschnitt (22) als Sohlenabschnitt (23) aus- gebildet ist, welcher sich entlang der Außenseite der Sohle erstreckt, wobei der Sohlenabschnitt (22) mehrere schlitzförmig ausgebildete Aus- sparungen (24) aufweist, welche sich entlang der Einschnitte (17a-f) der Außenseite (16) der Sohle (12) erstrecken.

12. Tanz- oder Sportschuh nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass sich entlang jedes Einschnitts (17a-f) in der Außenseite (16) der Sohle (12) eine schlitzförmige Aussparung (24) erstreckt.

13. Tanz- oder Sportschuh nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Sohlenabschnitt (23) des Oberschuhs (20) zwei- oder mehrlagig ausgebildet ist.

14. Tanz- oder Sportschuh nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Lagen des Sohlenabschnitts (23) aus Kunst- stoff, vorzugsweise aus TPU, besteht.

15. Tanz- oder Sportschuh nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fußabschnitt (22) des Oberschuhs (20) wei- terhin einen sich vom Sohlenabschnitt (23) erstreckenden und mit die- sem verbundenen textilen oberen Abschnitt (25) aufweist.

16. Tanz- oder Sportschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fußabschnitt (22), insbesondere der textile obere Abschnitt (25) nach Anspruch 15, einen im Wesentlichen nicht dehnbaren ersten Bereich (25a) und einen elastisch dehnbaren zweiten Bereich (25b) aufweist, wobei sich der zweite Bereich (25b) vom Fersenbereich (26) bis zur Einstiegsöffnung (22a) des Oberschuhs (20) und um die Einstiegsöffnung (22a) herum erstreckt und der erste Bereich (25a) den übrigen oberen Abschnitt (25) des Fußabschnitts (22) bildet.

17. Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der Ansprüche 9 bis 15 und 16, soweit auf Anspruch 15 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass alle länglich ausgebildeten Verbindungsabschnitte (33, 34; 43, 44; 53, 54) jeweils in einem Einschnitt (17a-f) der Außenseite (16) der Sohle (12) aufgenommen sind.

18. Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er weiterhin eine mit der Sohle (12) ver- bundene Kappe (18) aufweist, sodass der Tanz- oder Sportschuh (5) ein Ballett-Spitzentanzschuh ist.

19. Tanz- oder Sportschuh (5) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (18) dauerhaft mit der Sohle (12) verbunden ist, sodass Kappe (18) und Sohle (12) eine Sohle-Kappe-Einheit (10) bilden, wobei die Kappe (18) vorzugsweise integral mit der Sohle (12) ausgebildet ist und weiter vorzugsweise aus Kunststoff besteht

20. Tanz- oder Sportschuh nach Anspruch 18 oder Anspruch 19 soweit auf einen der Ansprüche 11 bis 14 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Sohlenabschnitt 23 bis über das vordere Ende der Kappe (18) erstreckt. Tanz- oder Sportschuh nach einem der Ansprüche 18 bis 20 soweit auf einen der Ansprüche 4 oder 5 rückbezogen, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Benutzungszustand der sohlenferne Bereich des ersten Kraftübertragungselements über die Kappe (18) erstreckt. Tanz- oder Sportschuh nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass sich von einem oberen Abschnitt der Kante der Kappe (18) wenigstens zwei Ausnehmungen (18a) erstrecken, sodass zwischen den Ausnehmungen (18a) ein Zungenabschnitt (19a) der Kap- pe (18) gebildet ist. Tanz- oder Sportschuh nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenabschnitt (19a) gegen den umliegenden Abschnitt der Kappe (18) beweglich, vorzugsweise flexibel beweglich, ist. Tanz- oder Sportschuh nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenabschnitt (19a) eine geringere Stärke als der vordere Abschnitt und die seitlichen Abschnitte der Kappe (18) haben. Tanz- oder Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch ge- kennzeichnet, dass der hintere Endbereich der Außenseite (16) der Soh- le (12) gewellt oder gezahnt ausgeführt ist. Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberschuh (20) strumpfartig ausgebildet ist und zusätzlich zum Fußabschnitt einen sich vom Fußabschnitt (22) er- streckenden Beinabschnitt (28) aufweist, wobei die Unterseite des Fuß- abschnitts (22) dem Beinabschnitt (28) gegenüberliegt.

27. Tanz- oder Sportschuh (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberschuh (20) ausschließlich aus dem Fuß- abschnitt (22) besteht. 28. Streifenförmiges Kraftübertragungselement zur Verwendung als Teil ei- nes Tanz- oder Sportschuhs (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 27, wo- bei das Kraftübertragungselement streifenförmig ausgebildet und lösbar an der Sohle anordenbar ist. 29. Sohle-Kappe-Einheit (10) zur Verwendung als Teil eines Tanz- oder

Sportschuhs nach einem der Ansprüche 22 bis 24.

30. Oberschuh (20) zur Verwendung als Teil eines Tanz- oder Sportschuhs nach einem der Ansprüche 11 bis 16.

Description:
Tanz- oder Sportschuh mit Kraftübertragungselement

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Tanz- oder Sportschuh, insbesondere einen Ballett- Spitzentanzschuh, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein streifen- förmiges Kraftübertragungselement zur Verwendung als Teil eines solchen Tanz- oder Sportschuhs nach Anspruch 28, eine Sohle-Kappe-Einheit zur Ver- wendung als Teil eines Tanz- oder Sportschuhs nach Anspruch 29 sowie einen Oberschuh zur Verwendung als Teil eines Tanz- oder Sportschuhs nach An- spruch 30.

Da Ballett-Spitzentanzschuhe nach derzeitigem Kenntnisstand das wichtigste Anwendungsfeld der vorliegenden Erfindung sind, wird im Folgenden haupt- sächlich hierauf Bezug genommen, es sind jedoch auch andere Anwendungs- möglichkeiten denkbar, insbesondere im Sport- und Tanzbereich. Als Beispiele seinen der zeitgenössische Tanzes (bei dem die Tanzschuhe nicht für den Spit- zentanz vorgesehen sind), der allgemeine Sport und der Klettersport genannt. Das heißt, der erfindungsgemäße Schuh kann insbesondere auch ein Sport- Tanz-, Performance- oder Kletterschuh sein.

Ein traditioneller Ballett-Spitzentanzschuh weist eine Sohle, eine mit der Sohle verbundene Kappe zur Aufnahme des Vorderfußes, insbesondere der Zehen, und einen aus einem Textilgewebe bestehenden Oberschuh auf. Bei traditionel- len Ballett-Spitzentanzschuhen, welche im Wesentlichen mit handwerklichen Methoden gefertigt werden, sind in der Regel zusätzlich noch Bänder vorgese- hen, mit welchen der Schuh zusätzlich am Fuß der Tänzerin/ des Tänzers be- festigt wird. Der Oberschuh ist mit der Kappe und der Sohle vernäht. Ein be- kanntes Problem ist, dass während des Spitzentanzes das gesamte Gewicht des Tänzers/ der Tänzerin von den Zehenspitzen getragen wird, was langfristig zu einer Deformation der Füße führen kann.

Aus der gattungsbildenden WO 2019/229043 A1 ist ein Ballett- Spitzentanzschuh bekannt, welcher sich deutlich rationeller als ein traditioneller Ballett-Spitzentanzschuh herstellen lässt und welcher weiterhin die auf den Fuß und das Bein wirkenden Belastungen verringert. Dieser Ballett- Spitzentanzschuh weist eine sich von einem ersten Ende zu einem zweiten En- de erstreckende Sohle, welche insbesondere Teil einer Sohle-Kappe-Einheit sein kann, und einen separaten (das heißt, nicht dauerhaft mit der Sohle ver- bunden) Oberschuh auf. Die Außenseite der Sohle weist hierzu eine Mehrzahl von sich im Wesentlichen quer zur Längserstreckung der Sohle erstreckenden Einschnitten (welche man auch als Nuten bezeichnen kann) auf. Der Fußab- schnitt des Oberschuhs wird über die Sohle-Kappe-Einheit gezogen, weist je- doch an seiner Unterseite eine Aussparung auf, sodass zumindest ein Teil der Nuten in der Außenseite der Sohle zugänglich ist. Zumindest durch einen Teil dieser Nuten erstrecken sich länglich ausgebildete Verbindungsabschnitte, mit- tels welchen der Oberschuh an der Sohle lösbar befestigt wird.

Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen Tanz- oder Sportschuh dahingehend zu verbessern, dass die Belastung, insbe- sondere die punktuelle Belastung des Fußes bei Benutzung dieses Tanz- oder Sportschuhs, weiter reduziert wird.

Diese Aufgabe wird durch einen Tanz- oder Sportschuh mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Bei Erprobung des gattungsgemäßen und oben beschriebenen Ballett- Spitzentanzschuhs hat sich herausgestellt, dass eine Belastung der Zehen dadurch weiter reduziert werden kann, dass wenigstens ein Kraftübertragungs- element vorgesehen wird, welches einen sohlennahen und einen sohlenfernen Bereich aufweist, wobei sich zumindest im Nutzungszustand der sohlenferne Bereich über die Innenseite der Sohle - und somit über die Oberseite des Fu- ßes - erstreckt und somit auch beim Spitzentanz eine unmittelbare Kraftüber- tragung zwischen dem entsprechenden Teil des Fußes und der Sohle ermög- licht, sodass die Zehnen entlastet werden. Hierbei sind vorzugsweise zwei, wei- ter vorzugsweise drei solcher Kraftübertragungselemente vorgesehen, welche an unterschiedlichen Längspositionen der Sohle angeordnet sind und somit ei- nen kraftaufnehmenden Trichter für den Fuß bilden. Hierbei befinden sich die Kraftübertragungselemente vorzugsweise jeweils im Bereich lokaler Umfangs- maxima des Fußes.

Der erfindungsgemäße Tanz- oder Sportschuh weist somit eine Sohle mit einer Innenseite und einer Außenseite, welche sich in einer Längsrichtung von einem hinteren Ende zu einem vorderen Ende erstreckt, einen Oberschuh, welcher einen Fußabschnitt aufweist, und wenigstens ein Kraftübertragungselement, welches einen sohlennahen Bereich und einen sohlenfernen Bereich aufweist, auf. Hierbei ist im Benutzungszustand der sohlennahe Bereich form- und/ oder kraftschlüssig an der Sohle festgelegt und der sohlenferne Bereich erstreckt sich über die Innenseite der Sohle und somit über die der Fußsohle abgewand- te Oberfläche des den Tanzschuh tragenden Fußes. Hierbei kann sich der soh- lenferne Bereich innerhalb oder außerhalb des Fußabschnitts befinden.

Um eine optimale Kraftübertragung zwischen Fuß und Sohle erreichen zu kön- nen (optimal heißt nicht zu stark und nicht zu schwach), ist es bevorzugt, dass der sohlenferne Bereich des Kraftübertragungselements zwei aneinander arre- tierbare Abschnitte derart aufweist, dass die Länge des sohlenfernen Bereichs einstellbar ist. Dies kann auf einfache Weise dadurch erreicht werden, dass die beiden Abschnitte mittels eines Klettverschlusses, eines Kugelverschlusses oder eines Hakenverschlusses aneinander arretierbar sind.

Wie dies bereits erwähnt wurde, ist es besonders bevorzugt, drei voneinander in Längsrichtung der Sohle voneinander beabstandete Kraftübertragungsele- mente vorzusehen, wobei sich folgende Geometrie als besonders bevorzugt erweisen hat: Das erste Kraftübertragungselement befindest sich an der Positi- on des Ballen des Fußes, das zweite Kraftübertragungselement befindet sich an der Position der Mitte des Spanns des Fußes und das dritte Kraftübertra- gungselement befindet sich in der Position des hinteren Endes des Spanns des Fußes (am Übergang zum Bein), also im Wesentlichen dort, wo der Fuß den größten Umfang aufweist.

In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das we- nigstens eine Kraftübertragungselement zumindest im Benutzungszustand au- ßen um die Sohle herum, sodass zumindest ein Teil des sohlennahe Bereichs an der Außenseite der Sohle anliegt. Dies bedeutet, dass das Kraftübertra- gungsbereich zumindest im Benutzungszustand einen geschlossenen Ring bil- det, was sich für die Kraftübertragung als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Kraftübertragungselement hierdurch als ein von der Sohle und dem Oberschuh separates Element ausgebildet sein kann (und vorzugsweise auch ist). Dies erleichtert sowohl die Produktion als auch die Benutzung des Tanz- oder Sportschuhs und verbessert dessen Umweltbilanz, da die Kraftübertragungselemente weiterbenutzt werden können, wenn bei- spielsweise die Sohle verschlissen ist. Ein solches als separates Element aus- gebildetes Kraftübertragungselement kann als einstückiges, flexibles und vor- zugsweise nicht elastisch dehnbares, streifenförmiges Grundelement aufwei- sen, an welchem Befestigungselemente, beispielsweise Klettelemente, Haken oder Kugelverschluss-Elemente, befestigt oder einstückig mit diesem ausgebil- det sind. Als Material für das Grundelement eignet sich insbesondere ein Kunststoffgewebe. Insbesondere bei einem Kugelverschluss, bei welchem ein sohlenferner Abschnitt eine Vielzahl von Löchern und der andere sohlenferne Abschnitt eine Vielzahl von in die Löcher einrastrarer (meist kugelförmiger) Ausstülpungen aufweist, ist eine komplett einstückige Herstellung möglich. In diesem Fall bestehen die Kraftübertragungselemente vorzugsweise aus Kunst- stoff. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der sohlennahe Bereich des wenigstens einen Kraftübertragungselements so ausgebildet, dass er mit einer Sohle, wie sie in der WO 2019/229043 A1 beschrieben ist, Zusammenwir- ken kann. In diesem Fall ist der sohlennahe Bereich in Form von wenigstens einem, vorzugsweise von zwei, länglich ausgebildeten Verbindungsabschnitt ausgebildet, welcher in eine Nut in der Außenseite der Sohle einlegbar ist. Hierdurch ergibt sich eine präzise Positionierung und eine verbesserte Kraft- übertragung.

Weiter vorzugsweise ist der Fußabschnitt wie in der WO 2019/229043 A1 ein separates Element, welches an seiner Unterseite wenigstens eine Aussparung aufweist, durch welche sich im getragenen Zustand die länglich ausgebildeten Verbindungsabschnitte des Kraftübertragungselements erstrecken. Hierdurch halten die Kraftübertragungselemente auch den Fußabschnitt des Oberschuhs fest an Sohle und Fuß.

Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn alle länglich ausgebilde- ten Verbindungsabschnitte jeweils in einem Einschnitt der Außenseite der Sohle aufgenommen sind.

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist die nach derzeitigem Kenntnisstand wichtigs- te Anwendung der Erfindung ein Ballett-Spitzentanzschuh. Dieser weist weiter- hin eine mit der Sohle verbundene Kappe auf, sodass der Tanz- oder Sport- schuh ein Ballett-Spitzentanzschuh ist, wobei Kappe und Sohle aus Stabilitäts- gründen vorzugsweise eine Sohle-Kappe-Einheit, insbesondere eine integrale Sohle-Kappe-Einheit, bilden. Ein bevorzugtes Material für diese Sohle-Kappe- Einheit ist TPU. Dies ist ein leicht verformbarer und somit nicht brüchiger Kunststoff, welcher sich unter anderem für den 3D-Druck und das Spritzgießen eignet.

Im Falles eines Ballett-Spitzentanzschuhs, wie er eben beschrieben wurde, ist es bevorzugt, dass sich die Kappe so weit in Richtung des hinteren Endes der Sohle erstreckt, das der Bereich des Fußes, in dem sich der Fußballen befindet, in der Kappe aufgenommen ist und dass sich der sohlenferne Bereich eines der kraftübertragenden Elemente über das ballennahe (das heißt hintere) Ende der Kappe erstreckt. Dies unterstützt die Entlastung der Zehen besonders gut. Um eine gute Kraftübertragung zum Fuß zu erreichen, kann es hierbei bevor- zugt sein, dass die Kappe einen Zungenabschnitt aufweist, welcher durch zwei sich von der Kante der Kappe erstreckende Ausnehmungen vom Rest der Kap- pe getrennt, an seinem vorderen Ende jedoch mit dem Rest der Kappe verbun- den ist. Dieser Zungenabschnitt ist gegenüber der übrigen Kappe auslenkbar. Hierbei verläuft ein Kraftübertragungselement vorzugsweise über diesen aus- lenkbaren Zungenabschnitt, sodass die Kappe die Kraftübertragung zwischen Kraftübertragungselement und Fuß nicht behindert.

Der Oberschuh kann natürlich, wie in der gattungsbildenden WO 2019/229043 A1 beschrieben, auch hier strumpfartig ausgebildet sein und zusätzlich zum Fußabschnitt einen sich vom Fußabschnitt erstreckenden Beinabschnitt aufwei- sen.

In einer Ausführungsform weist der Oberschuh einen Sohlenabschnitt auf, so- dass die Außenseite der Sohle im Wesentlichen vollständig bedeckt ist. In die- sem Fall erstrecken sich mehrere, vorzugsweise schlitzförmige Ausnehmungen durch den Sohlenabschnitt, sodass die Nuten in der Außenseite der Sohle für die Verbindungsabschnitte der Kraftübertragungselemente zugänglich sind.

Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprü- chen.

Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines Ballett-Spitzentanzschuhs (im Weiteren einfach auch Ballettschuh) im Detail beschrieben. Die Figuren hierzu zeigen:

Figur 1 die Sohle einer Sohle-Kappe-Einheit in einer Ansicht von unten, Figur 2 einen Oberschuh, welcher ausschließlich aus einem Fußabschnitt besteht,

Figur 3 drei Kraftübertragungselemente in einer Draufsicht entsprechend Figur 1 ,

Figur 4 die Sohle-Kappe-Einheit aus Figur 1 und die Kraftübertragungs- elemente aus Figur 3, wobei die Kraftübertragungselemente an der Sohle angeordnet sind,

Figur 5 das in Figur 4 Gezeigte in einer gewendeten Ansicht, sodass die Innenseite der Sohle und die Kappe der Sohle-Kappe-Einheit zu sehen sind,

Figur 6 den vollständigen Ballettschuh in einer perspektivischen Darstel- lung, wobei sich der Ballettschuh in einem Spitzentanzzustand be- findet.

Figur 7 das in Figur 6 Gezeigte, wobei der sich im Ballettschuh befinden- de Fuß dargestellt ist,

Figur 8 eine seitliche Draufsicht auf den Ballettschuh in einem Zustand, in welchem der Fuß flach aufsteht,

Figur 9 das in Figur 8 Gezeigte, wobei jedoch der Oberschuh nicht darge- stellt ist,

Figur 10 ein zweites Ausführungsbeispiel des Oberschuhs in einer perspek- tivischen Darstellung, Figur 11 den Oberschuh aus Figur 10 in einer Explosionsdarstellung, in der mehrere Elemente gezeigt sind, die bei der Produktion zusam- mengefügt werden,

Figur 12 den Oberschuh der Figur 10 aus einem anderen Blickwinkel,

Figur 13 den Oberschuh der Figuren 10 und 12 aus einem weiteren Blick- winkel,

Figur 14 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Sohle-Kappe-Einheit und

Figur 15 die Sohle-Kappe-Einheit der Figur 14 aus einem anderen Blick- winkel

Die Figuren 1 bis 3 zeigen sämtliche Bestandteile eines bevorzugten Ausfüh- rungsbeispiels des erfindungsgemäßen Tanz- oder Sportschuhs, welcher hier ein Ballett-Spitzentanzschuh (im Folgenden auch Ballettschuh) ist. Sämtliche Bestandteile dieses Ausführungsbeispiels können im unbenutzten Zustand voneinander separiert werden und wirken erst im getragenen Zustand des Bal- lett-Spitzentanzschuhs zusammen.

Figur 1 zeigt eine Sohle-Kappe-Einheit 10 in einer Ansicht von unten, wie sie im Wesentlichen aus der gattungsbildenden WO 2019/229043 A1 bekannt ist. Die- se Sohle-Kappe-Einheit 10 weist eine sich von einem hinteren Ende 12a zu ei- nem vorderen Ende 12b erstreckende Sohle auf, in deren Außenseite eine Mehrzahl von sich im Wesentlichen quer zur Längsrichtung der Sohle erstre- ckenden Einschnitten in Form von Nuten 17a bis 17f angeordnet ist. Ein Unter- schied zu der Struktur, wie sie aus der gattungsbildenden WO 2019/229043 A1 bekannt ist, ist, dass die Nuten 17a bis 17f in Nutpaaren 17 I, 17 II und 17 III angeordnet sind. Die Kappe der Sohle-Kappe-Einheit 10 ist aufgrund der ge- wählten Ansicht in Figur 1 nicht zu sehen, jedoch beispielsweise in den Figuren 5, 8 und 9. Die Figur 2 zeigt einen Oberschuh 20 des Ballett-Spitzentanzschuhs, welcher im gezeigten Ausführungsbeispiel ausschließlich aus einem Fußabschnitt 22 besteht, wobei jedoch festzuhalten ist, dass ein solcher Oberschuh 20 auch einen Beinabschnitt aufweisen könnte, wie dies in der gattungsbildenden WO WO 2019/229043 A1 dargestellt und beschrieben ist. Auf der Unterseite weist der Oberschuh eine Aussparung auf, sodass dann, wenn der Oberschuh 20 über die Sohle-Kappe-Einheit 10 gezogen ist, die Nuten 17a bis 17f zumindest teil- und abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, freiliegen. Es wäre auch möglich, statt einer mehrere voneinander getrennte Aussparungen vorzusehen.

Die drei Kraftübertragungselemente 30, 40, 50 sind alle gleichartig aufgebaut, können sich in ihren konkreten Abmessungen jedoch voneinander unterschei- den, was hier auch (und dies in der Regel bevorzugt) der Fall ist. Die Kraftüber- tragungselemente 30, 40, 50 sind streifenförmig ausgebildet, haben also eine Länge (welche sich im Benutzungszustand im Wesentlichen quer zur Länge der Sohle erstreckt) und eine Breite, welche in der Regel geringer ist als die Länge. Hierbei ist in der Regel das erste (vorderste) Kraftübertragungselement 30 das längste und vorzugsweise auch das breiteste. Im gezeigten Ausführungsbei- spiel ist das zweite Kraftübertragungselement 30 etwas länger als das dritte und die Breite von zweitem und drittem Kraftübertragungselement ist gleich. Da alle Kraftübertragungselemente 30 gleichartig aufgebaut sind, wird exemplarisch das erste Kraftübertragungselement 30 beschrieben: Dieses erste Kraftübertra- gungselement 30 weist an seinen beiden Längsenden jeweils einen sohlenfer- nen Abschnitt 31 , 32 auf, wobei der erste sohlenferne Abschnitt 31 ein Befesti- gungselement und der zweite sohlenferne Abschnitt ein passendes Gegenbe- festigungselement aufweist. Im konkret dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Befestigungselement des ersten sohlenfernen Abschnitts 31 ein Klettele- ment 38 und das sich auf der anderen Oberfläche befindende Gegenbefesti- gungselement ein entsprechendes Gegenklettelement, sodass das Kraftüber- tragungselement aus einem Grundelement, welches beispielsweise aus einem Kunststoffgewebe besteht, dem Klettelement und dem Gegenklettelement be- steht. Wie dies bereits erwähnt wurde, ist eine einstückige Ausbildung des Kraftübertragungselements jedoch auch möglich.

Zwischen den beiden sohlenfernen Abschnitten 31 , 32 erstrecken sich zwei langgestreckte Verbindungsabschnitte 33, 34, zwischen welchen sich eine Durchbrechung 35 befindet. Der Abstand zwischen den beiden Verbindungsab- schnitten 33, 34 entspricht im Wesentlichen dem Abstand der zum ersten Nut- paar 17 I gehörenden Nuten 17a, 17b und die Länge der Verbindungsabschnit- te 33, 34 (also die Länge der Durchbrechung 35) entspricht im Wesentlichen der Länge dieser beiden Nuten, überschreitet diese jedoch vorzugsweise ein wenig. Klettelement 38 und Gegenklettelement können (natürlich) aneinander befestigt werden, sodass die beiden sohlenfernen Abschnitte 31 , 32 im anei- nander befestigten Zustand einen sohlenfernen Bereich bilden und das Kraft- übertragungselement 30 eine geschlossene Schlaufe bildet. Da sowohl Klet- telement als auch Gegenklettelement eine Länge aufweisen, ist der Umfang dieser Schlaufe in einem Bereich einstellbar. Die beiden Verbindungsabschnitte 33, 34 bilden gemeinsam den sohlennahen Bereich des Kraftübertragungsele- ments. Statt Klettelement und Gegenklettelement kann insbesondere auch ein sogenannter Kugelverschluss vorgesehen werden.

Wie man der Figur 4 entnimmt, können die drei Kraftübertragungselemente 30, 40, 50 durch Einlegen ihrer Verbindungsabschnitte 33, 34; 43, 44; 53, 54 in die Nuten 17a bis 17f an der Außenseite 16 der Sohle 12 befestigt werden, sodass das erste Kraftübertragungselement 30 vom ersten Nutpaar 17 I, das zweite Kraftübertragungselement 40 vom zweiten Nutpaar 17 II und das dritte Kraft- übertragungselement vom dritten Nutpaar 17 III gehalten wird.

Wie man insbesondere anhand der Figur 5 sieht, befindet sich das erste Nut- paar 17 I (und damit natürlich auch das angeordnete erste Kraftübertragungs- element 30) im Wesentlichen im Bereich der hinteren Kante der Kappe 18 der- art, dass dann, wenn die beiden sohlenfernen Abschnitte 31 , 32 zum sohlenfer- nen Bereich geschlossen sind, dieser sohlenferne Bereich die Kappe um- schließt, wie dies später nochmals in den Figuren 8 und 9 dargestelit ist. Der erfindungsgemäße Ballett-Spitzentanzschuh kann wie folgt am Fuß der Tänzerin/ des Tänzers angelegt werden: Zunächst wird die Sohle-Kappe- Einheit derart am Fuß positioniert, dass der Vorderfuß, insbesondere die Ze- hen, in der Kappe 18 positioniert sind. Anschließend wird der Oberschuh, wel- cher hier ausschließlich aus dem Fußabschnitt 22 besteht, wie ein Strumpf von der Kappe her über Fuß und Sohle-Kappe-Einheit gezogen, sodass er außer im Bereich der Aussparung 24 die Sohle-Kappe-Einheit umschließt. Nun werden die drei Kraftübertragungselemente 30, 40, 50 angeordnet, wobei die beiden sohlenfernen Abschnitte 31 , 32 zunächst in die Nuten eines Nutpaares einge- legt werden, woraufhin dann die beiden sohlenfernen Abschnitte über dem Fußabschnitt des Oberschuhs miteinander verbunden und somit geschlossen werden. Hierbei kann die Tänzerin/ der Tänzer die Länge jedes aus den zwei sohlenfernen Abschnitten bestehenden sohlenfernen Bereichs und somit die „Enge“ individuell einstellen. Alternativ hierzu kann auch zuerst der Oberschuh über die Sohle-Kappe-Einheit gezogen werden, was den Vorteil hat, dass die Verbindungsabschnitte in die Nuten eingerastet werden können, bevor die Tänzerin/ der Tänzer den Schuh anzieht.

Figur 6 zeigt den kompletten Ballett-Spitzentanzschuh in einem Zustand und einer Position, wie sie beim Spitzentanz vorkommt. Man sieht hier den haupt- sächlichen Effekt, welcher durch die Kraftübertragungselemente 30, 40, 50 auf- tritt, nämlich die Anbindung des (nicht dargestellten) Fußes mittels eines „verti- kalen Trichters“, welcher den Fuß über die Kraftübertragungselemente unmit- telbar unter Druck an die Innenseite 14 der Sohle 12 anbindet, sodass auch in dieser Position ein gewisser Kraftschluss zwischen der Fußsohle und der In- nenseite 14 der Sohle 12 auftritt, was wiederum dazu führt, dass die Kraft, wel- che auf die Zehen einwirkt, reduziert wird. Dies ist bei traditionellen Ballett- Spitzentanzschuhen praktisch überhaupt nicht der Fall; hier lastet der Großteil des Körpergewichts der Tänzerin/ des Tänzers beim Spitzentanz auf den Ze- henspitzen. Stellt die Tänzerin/ der Tänzer die Kraftübertragungselemente 30, 40, 50 eng genug ein, könnten die Zehen im Prinzip nahezu vollständig entlas- tet werden. Anhand der Figuren 7, 8 und 9 erkennt man auch die bevorzugten Positionen der drei Kraftübertragungselemente in Bezug auf den Fuß.

In Figur 8 sind sowohl alle Elemente des Ballett-Spitzentanzschuhs, wobei eini- ge nicht sichtbare (also hinter anderen Elementen verborgene) Elemente ge- strichelt dargestellt sind, gezeigt, sodass man die Struktur des erfindungsge- mäßen Ballett-Spitzentanzschuhs besser erkennen kann. Insbesondere erkennt man, dass der Fußabschnitt 22 des Oberschuhs 20 bis auf den Bereich seiner Aussparung 24 die Sohle-Kappe-Einheit vollständig umfasst und insbesondere die Kappe umschließt. Weiterhin sieht man, dass der sohlenferne Bereich des ersten Kraftübertragungselementes 30 die Kappe 12 umläuft. Das zweite Kraft- übertragungselement 40 erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen über den mittleren Bereich des Spanns des Fußes und das dritte Kraftübertragungsele- ment 50 befindet sich am hinteren Ende des Spanns.

Man erkennt in Figur 8 weiterhin eine bevorzugte Kontur der Nuten 17a bis 17g, welche Q-förmig ausgebildet sind, wodurch unter anderem ein sicherer Halt der Verbindungsabschnitte gewährleistet wird.

Weiterhin kann man in den Figuren 8 und 9 sehr gut den kraftaufnehmenden Trichter, der durch die Kraftübertragungselemente 30, 40, 50, gebildet wird, er- kennen.

Die Figuren 10 bis 13 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ober- schuhs 20, der, wie auch der Oberschuh des ersten Ausführungsbeispiels, aus- schließlich aus einem Fußabschnitt 22 besteht. Es ist jedoch zu betonen, das die nun beschriebenen Merkmale auch bei einem Oberschuh, der zusätzlich einen Beinabschnitt aufweist, verwirklich sein könnten.

Der erste Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass der Oberschuh 20 / Fußabschnitt 22 (diese Begriffe werden im Folgenden synonym verwendet), einen Sohlenabschnitt 23 aufweist. Dies bedeutet, dass der Ober- schuh diesen Sohlenabschnitt 23 und einen oberen Abschnitt 25 aufweist. Der obere Abschnitt 25 besteht in der Regel aus einem textilen Material.

Durch den Sohlenabschnitt erstrecken sich mehrere schlitzförmige Ausneh- mungen 24. Diese sind an den Positionen der Nuten 17a-17f, welche sich in die Sohle 12 erstrecken, angeordnet. Das heißt, die Verbindungsabschnitte 33, 34, 43, 44, 53, 54 der Kraftübertragungselemente 30, 40, 50 können genauso wie im ersten Ausführungsbeispiel in die diese Nuten eingelegt werden. Auch die Form der Nuten mit einem sich von der Außenseite 16 der Sohle 12 erstre- ckenden äußeren Abschnitt und einem sich hieran anschließenden inneren Ab- schnitt mit vergrößertem Querschnitt ist wie im ersten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel liegt der in Längsrichtung mittlere Abschnitt der Außenseite 16 der Sohle 12 jedoch nicht frei. Vielmehr ist dieser vom Sohlenabschnitt 23 der Oberschuhs 20 bedeckt. Im gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel erstreckt sich der Sohlenabschnitt bis über das vordere Ende der Kappe 18.

Das im Wesentlichen vollständige Bedecken der Außenseite 16 der Sohle hat mehrere Vorteile: Zum einen wird die Sohle-Kappe-Einheit vor Verschleiß ge- schützt, was Ihre Lebensdauer weiter verlängert. Weiterhin kann bei geeigneter Wahl des Materials bzw. der Materialien des Sohlenabschnitts die Dämpfung verbessert werden. Schließlich kann (auch abhängig von der Materialwahl und unabhängig vom Material der Sohle, bzw., der Sohle-Kappe-Einheit 10) der Gripp verbessert werden. Insbesondere auf Grund des letzten Vorteils ist es bevorzugt, wenn sich der Sohlenabschnitt bis über das vordere Ende der Kappe 18 erstreckt.

Wie sich aus Figur 11 ergibt, kann der Sohlenabschnitt 23 aus mehreren Lagen gefertigt sein, im gezeigten Ausführungsbeispiel aus drei Lagen. Durch die Mehrlagigkeit können die Eigenschaften des Sohlenabschnitts besonders gut angepasst werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die innerste Lage 23a aus sogenanntem Strobelboard, die mittlere Lage aus einem thermoplasti- sehen Polyurethan (TPU) und die äußere Lage 23c aus einem Mikrofaser- Werkstoff. Hierdurch ergeben sich insgesamt eine gute Haltbarkeit, eine gute Dämpfung und ein guter Gripp.

Der zweite Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass der textile obere Abschnitt 25 des Oberschuhs (dieser entspricht im Wesentlichen dem Oberschuh 20 des ersten Ausführungsbeispiels, außer, dass er nicht das vordere Ende der Kappe bedeckt (dies wird im gezeigten Ausführungsbeispiel vom Sohlenabschnitt übernommen)), zwei Bereiche aufweist, nämlich einen im Wesentlichen nicht dehnbaren ersten Bereich 25a und einen elastisch dehnba- ren zweiten Bereich 25b. Der nicht dehnbare erste Bereich 25a sorgt für einen guten Halt des Fußes im Schuh, während der elastisch dehnbare zweite Be- reich 25b, welcher sich um die Einstiegsöffnung 22a und sich bis zum Fersen- bereich 26 erstreckt, dafür sorgt, dass der Oberschuh 20 angezogen werden kann und der Rand der Einstiegsöffnung dennoch eng am Fuß/ Bein anliegt.

Die Figuren 14 und 15 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Sohle- Kappe-Einheit 10. Der Hauptunterschied zum ersten Ausführungsbeispiel be- steht darin, dass sich vom oberen Abschnitt der Kante der Kappe 18 zwei Aus- nehmungen 18a (welche man auch als Schlitze bezeichnen könnte) erstrecken, sodass ich ein Zungenabschnitt 19a ergibt. Dieser ist vorzugsweise mit relativ geringer Wandstärke ausgebildet, sodass zumindest sein hinterer Abschnitt in Pfeilrichtung gegenüber der übrigen Kappe bewegt werden kann. Das erste Kraftübertragungselement 30 verläuft über diesen Zungenabschnitt 19a und kann diesen in Richtung des Fußes drücken, sodass auch im Bereich der Kap- pe eine gute Kraftübertragung erreicht wird, auch wenn die übrige Kappe (vor allem im vorderen Abschnitt und in den seitlichen Abschnitten) mit großer Wandstärke und entsprechend steif ausgeführt ist.

Ein zweiter Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass die Außenseite 16 der Sohle im hintere Endbereich gezahnt oder gewellt ausge- führt ist (Fig. 15). Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn dieses zweite Ausführungsbeispiel der Sohle-Kappe-Einheit mit dem in den Figuren 10 bis 13 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel des Oberschuhs 20 verwendet wird, da sich hierdurch ein guter, verrutschungsfreier Kontakt zum hinteren Endbereich des Sohlenabschnitts 23 ergibt.

Die Eigenschaften der Sohle hinsichtlich Flexibilität und Steifheit, wie sie in der gattungsbildenden WO 2019/229043 A1 beschrieben sind, bleiben vollständig erhalten.

Wie es bereits erwähnt wurde, ist die bevorzugte und derzeit wesentliche An- wendung der Erfindung ein Ballett-Spitzentanzschuh, jedoch kann das Prinzip derartiger Kraftübertragungselemente grundsätzlich auch auf andere Sport- o- der Tanzschuhe übertragen werden.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Kraftübertragungselemente separate Elemente, was häufig auch bevorzugt sein wird. Es wäre jedoch auch möglich, die Kraftübertragungselemente dauerhaft mit der Sohle (im gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel der Sohle-Kappe-Einheit) oder dem Oberschuh zu verbinden.

Ebenfalls ist es möglich, den Oberschuh dauerhaft mit der Sohle/ der Sohle- Kappe-Einheit zu verbinden und dennoch die beschriebenen Vorteile der Kraft- übertragungselemente zu nutzen.

Der beschriebene, „modulare“ Aufbau hat jedoch häufig Vorteile, beispielsweise hinsichtlich des oft geringeren Ressourcenverbrauchs. Bezugszeichenliste

5 Tanzschuh

10 Sohle-Kappe-Einheit

12 Sohle

12a hinteres Ende

12b vorderes Ende

14 Innenseite

16 Außenseite

17a-f Einschnitt/ Nut

17 1 Nutpaar

18 Kappe

18a Ausnehmung

19 Zungenabschnitt

20 Oberschuh

22 Fußabschnitt

22a Einstiegsöffnung

23 Sohlenabschnitt

23a-c Lagen des Sohlenabschnitts

24 Aussparung

25 textiler oberer Abschnitt

25a nicht dehnbarer erster Bereich

25b elastisch dehnbarer zweiter Bereich

26 Fersenbereich

30 erstes Kraftübertragungselement

31 , 32 sohlenferner Abschnitt

33, 34 Verbindungsabschnitt

35 Durchbrechung

38 Klettelement

40 zweites Kraftübertragungselement

41 , 42 sohlenferner Abschnitt

43, 44 Verbindungsabschnitt 45 Durchbrechung

48 Klettelement

50 zweites Kraftübertragungselement

51, 52 sohlenferner Abschnitt 53, 54 Verbindungsabschnitt

55 Durchbrechung

58 Klettelement

B Bein