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Patent Searching and Data


Title:
DC VOLTAGE SWITCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/156735
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a DC voltage switch (1), having a first connection (11) of a first potential, a second connection (12) of the first potential and a first connection (21) of a second potential, a switch (2) being arranged between the first connection (11) of the first potential and the second connection (12) of the first potential. To improve the DC voltage switch, it is proposed that a discharging device (3) be arranged between the first connection (11) of the first potential and the first connection (21) of the second potential, the discharging device having a switching element (31), the switching element (31) being designed as a semiconductor switch, more particularly as a disconnectable semiconductor switch or thyristor. The invention further relates to a DC voltage network (10) having a DC voltage switch (1) of this type, wherein the DC voltage network (10) has an electric component (6), wherein the electric component (6) is connected to the first connection (11) and the second connection (12) of the first potential. The invention also relates to a method for operating a DC voltage switch (1) of this type or a DC voltage network (10) of this type, wherein the discharging device (3) connects the first connection (11) of the first potential and the first connection (21) of the second potential to one another, at least temporarily, when the DC voltage switch (1) is or has been switched off.

Inventors:
KÖLLENSPERGER PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/085674
Publication Date:
August 06, 2020
Filing Date:
December 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02J1/06; H02H7/26
Foreign References:
DE102012204862A12013-10-02
DE112014002281T52016-01-21
DE102009055053A12011-06-22
DE102017113417A12018-02-15
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Claims:
Patentansprüche

1. Gleichspannungsschalter (1), aufweisend

- einen ersten Anschluss (11) eines ersten Potentials,

- einen zweiten Anschluss (12) des ersten Potentials und

- einen ersten Anschluss (21) eines zweiten Potentials, wobei zwischen dem ersten Anschluss (11) des ersten Potenti als und dem zweiten Anschluss (12) des ersten Potentials ein Schalter (2) angeordnet ist, wobei zwischen dem ersten An schluss (11) des ersten Potentials und dem ersten Anschluss

(21) des zweiten Potentials eine Entladevorrichtung (3) ange ordnet ist, wobei die Entladevorrichtung ein schaltendes Ele ment (31), wobei das schaltende Element (31) als Halbleiter schalter, insbesondere als abschaltbarer Halbleiterschalter oder Thyristor, ausgebildet ist.

2. Gleichspannungsschalter (1) nach Anspruch 1, wobei der Gleichspannungsschalter (1) einen zweiten Anschluss (22) des zweiten Potentials aufweist, wobei zwischen dem zweiten An schluss (12) des ersten Potentials und dem zweiten Anschluss

(22) des zweiten Potentials eine weitere Entladevorrichtung (4) angeordnet ist.

3. Gleichspannungsschalter (1) nach Anspruch 2, wobei zwi schen dem ersten Anschluss (21) des zweiten Potentials und dem zweiten Anschluss (22) des zweiten Potentials ein weite rer Schalter (5) angeordnet ist.

4. Gleichspannungsschalter (1) nach Anspruch 3, wobei der Schalter (2) und der weitere Schalter (5) miteinander gekop pelt sind.

5. Gleichspannungsschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Entladevorrichtung (3) und/oder die weitere Ent ladevorrichtung (4) derart ausgestaltet ist, die verbundenen Anschlüsse mit dem Erdpotential zu verbinden.

6. Gleichspannungsschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

5, wobei der Zustand der Entladevorrichtung (3) und/oder der weiteren Entladevorrichtung (4) anzeigbar ist.

7. Gleichspannungsschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

6, wobei elektrisch in Reihe zum schaltenden Element (31) ein Widerstand (32), insbesondere ein Heißleiter, angeordnet ist.

8. Gleichspannungsnetz (10) mit einem Gleichspannungsschalter

(I) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Gleichspan nungsnetz (10) eine elektrische Komponente (6) aufweist, wo bei die elektrische Komponente (6) mit dem ersten Anschluss

(II) und dem zweiten Anschluss (12) des ersten Potentials verbunden ist.

9. Verfahren zum Betreiben eines Gleichspannungsschalters (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder eines Gleichspannungs netzes (10) nach Anspruch 8, wobei die Entladevorrichtung (3) den ersten Anschluss (11) des ersten Potentials und den ers ten Anschluss (21) des zweiten Potentials zumindest zeitweise miteinander verbindet, wenn der Gleichspannungsschalter (1) ausgeschaltet wird oder ausgeschaltet ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Gleichspannungs schalter (1) eine weitere Entladevorrichtung (4) gemäß An spruch 3 aufweist, wobei die weitere Entladevorrichtung (4) den zweiten Anschluss (12) des ersten Potentials und den zweiten Anschluss (22) des zweiten Potentials zumindest zeit weise miteinander verbindet, wenn der Gleichspannungsschalter (1) ausgeschaltet wird oder ausgeschaltet ist.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei bei Ansteigen der Span nung zwischen dem ersten Anschluss (11) des ersten Potentials und dem ersten Anschluss (21) des zweiten Potentials oder zwischen dem zweiten Anschluss (12) des ersten Potentials und dem zweiten Anschluss (22) des zweiten Potentials, die schal tenden Elemente (31) der Entladevorrichtung (3) und der wei- teren Entladevorrichtung (4) geschlossen werden und der

Schalter (2) geschlossen wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Verbinden erfolgt, wenn der Gleichspannungsschalter (1) aus geschaltet ist und eine Spannung zwischen dem ersten An schluss (11) des ersten Potentials und dem ersten Anschluss (21) des zweiten Potentials und/oder eine Spannung zwischen dem zweiten Anschluss (12) des ersten Potentials und dem zweiten Anschluss (22) des zweiten Potentials einen vorgebba- ren Wert überschreitet oder unterschreitet.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei die Verbindung des ersten Anschlusses (11) des ersten Potentials und des ersten Anschlusses (21) des zweiten Potentials unter brochen wird, wenn eine Spannung zwischen dem ersten An schluss (11) des ersten Potentials und dem ersten Anschluss (21) des zweiten Potentials ansteigt.

Description:
Beschreibung

Gleichspannungsschalter

Die Erfindung betrifft einen Gleichspannungsschalter aufwei send einen ersten Anschluss eines ersten Potentials und einen zweiten Anschluss des ersten Potentials, wobei zwischen dem ersten Anschluss des ersten Potentials und dem zweiten An schluss des ersten Potentials ein Schalter angeordnet ist. Weiter betrifft die Erfindung ein Gleichspannungsnetz mit ei nem derartigen Gleichspannungsschalter. Die Erfindung be trifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Gleichspannungsschalters oder eines derartigen Gleichspan nungsnetzes .

Ein Gleichspannungsschalter dient zum Schalten von Strömen, die vorzugsweise von einer Gleichspannung getrieben werden.

Da es sich dabei um Gleichströme handelt, wird dieser Schal ter auch als Gleichstromschalter bezeichnet, insbesondere dann, wenn dieser Schalter nur an einer Phase angeschlossen wird und nur zwei Anschlüsse aufweist.

Da an den hier vorliegenden Gleichspannungsschalter an seinen Anschlüssen nicht nur ein Potential eines Leiters sonders je weils eine Spannung, beispielsweise die Spannung eines

Gleichspannungsnetzes, angeschlossen wird, hat sich auch der Begriff Gleichspannungsschalter für diese Art von Schaltern etabliert. Dabei steht an den ersten Anschlüssen und den zweiten Anschlüssen des Gleichspannungsschalters jeweils eine Spannung an, die sich als Differenz aus dem ersten und dem zweiten Potential ergibt. Wenn der Schalter geschlossen ist, ist die Spannung zwischen den ersten Anschlüssen gleich der Spannung zwischen den zweiten Anschlüssen. Bei geöffnetem Schalter können die Spannungen sich unterscheiden.

Typische Komponenten in Wechselspannungsnetzen, auch als AC- Netze bezeichnet, sind Transformatoren, Umrichter mit Dioden einspeisung, Motoren und andere ohmsch-induktive Lasten. Wer- den diese über einen Schalter vom Versorgungsnetz getrennt, so verbleibt in der Regel keine Spannung auf der Leitung und dieser Zustand ist stabil.

In Gleichspannungsnetzen, auch als DC-Netze bezeichnet, sind die angeschlossen Lasten entweder kapazitiv, ohmsch-kapazitiv oder ohmsch-induktiv. Dabei kann sich nach dem Abschalten von Komponenten des Netzes durch einen Gleichspannungsschalter aufgrund von Restladungen oder Umladungsprozessen in den Kon densatoren und/oder Induktivitäten gespeicherte elektrische Energien wieder eine Spannung im Gleichspannungsnetz aufbau en. Diese erreicht zwar nicht zwingend die Nennspannung, kann aber durchaus eine nicht zu vernachlässigende Höhe erreichen. Dadurch kann es zu ungewollten Effekten im eigentlich abge schalteten Netz kommen und es kann auch eine Gefährdung bei der Vorbereitung von Arbeiten am Netz auftreten.

Durch die Verwendung von Spannungszwischenkreisumrichtern und DC/DC Wandlern, die jeweils Zwischenkreiskondensatoren besit zen, tritt dieses Problem der vorliegenden oder sich aufbau enden Spannung im abgeschalteten Gleichspannungsteilnetz ver mehrt auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gleichspan nungsschalter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch einen Gleichspannungsschalter, auf weisend einen ersten Anschluss eines ersten Potentials, einen zweiten Anschluss des ersten Potentials und einen ersten An schluss eines zweiten Potentials gelöst, wobei zwischen dem ersten Anschluss des ersten Potentials und dem zweiten An schluss des ersten Potentials ein Schalter angeordnet ist, wobei zwischen dem ersten Anschluss des ersten Potentials und dem ersten Anschluss des zweiten Potentials eine Entladevor richtung angeordnet ist, wobei die Entladevorrichtung ein schaltendes Element, wobei das schaltende Element als Halb leiterschalter, insbesondere als abschaltbarer Halbleiter schalter oder Thyristor, ausgebildet ist. Ferner wird diese Aufgabe durch ein Gleichspannungsnetz mit einem derartigen Gleichspannungsschalter gelöst, wobei das Gleichspannungsnetz eine elektrische Komponente aufweist, wobei die elektrische Komponente mit dem ersten Anschluss und dem zweiten Anschluss des ersten Potentials des Gleichspannungsschalters verbunden ist. Diese Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren zum Be treiben eines derartigen Gleichspannungsschalters oder eines derartigen Gleichspannungsnetzes, wobei die Entladevorrich tung den ersten Anschluss des ersten Potentials und den ers ten Anschluss des zweiten Potentials zumindest zeitweise mit einander verbindet, wenn der Gleichspannungsschalter ausge schaltet wird oder ausgeschaltet ist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Mit der Bezeichnung Anschluss für ein Potential ist gemeint, dass der entsprechende Anschluss dafür eingerichtet ist mit einem bestimmten Potential, also einem ersten oder zweiten elektrischen Potential verbunden zu werden. Die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Potential stellt eine elektrische Spannung da, beispielsweise, die Spannung an ei nem Verbraucher oder einer Quelle. Bei einer Gleichspannung oder einer einphasigen Wechselspannung sind dies zwei Poten tiale. Eine dreiphasige Spannung weist mindestens drei Poten tiale auf. Im Folgenden wird jedoch nur der Anwendungsfall für eine Gleichspannung betrachtet. Wenn der Schalter ge schlossen ist, ist das entsprechende Potential am ersten und zweiten Anschluss gleich, bei geöffnetem Schalter können sich die ersten Potentiale am ersten und zweiten Anschluss unter scheiden. In diesem Fall liegt eine Spannung über dem Gleich spannungsschalter an. Im folgenden werden die Anschlüsse zur einfachen Unterscheidung als erster/zweiter Anschluss des ersten/zweiten Potentials bezeichnet, wobei gemeint ist, dass es sich um einen Anschluss handelt, der für die Verbindung mit dem entsprechenden Potential eingerichtet ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich ein Gleichspannungsschalter dadurch verbessern lässt, dass dieser eine Entladevorrichtung aufweist. Der Gleichspannungsschalter kann dabei den ersten Anschluss und den zweiten Anschluss des ersten Potentials miteinander elektrisch verbinden, dann ist er im geschlossenen oder leitenden Zustand, oder trennen, dann ist er im geöffneten oder nichtleitenden Zustand. Da sich in einem Gleichspannungsnetz oder Gleichspannungsteil- netz, das von einer Energiequelle, insbesondere von einer Spannungsquelle, elektrisch getrennt ist, auch Spannungen aufgrund gespeicherter Energien ausbilden können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, diese Potentiale des Gleichspan nungsnetzes miteinander mittels der Entladevorrichtung zu verbinden und damit spannungslos zu machen. Durch das Verbin den des ersten Anschlusses des ersten Potentials und des ers ten Anschlusses des zweiten Potentials wird eine Spannung zwischen dem ersten und dem zweiten Potential mit Hilfe von Ausgleichsströmen abgebaut und direkt oder nach Abklingen der Ausgleichsströme zu null gebracht. Damit sind die an den ers ten Anschlüssen des Gleichspannungsschalters angeschlossenen Komponenten spannungslos und damit in einem sicheren Zustand.

Das Verbinden der unterschiedlichen Potentiale der Entlade vorrichtung kann auch als Kurzschließen bezeichnet werden. Dabei unterscheidet man ein weiches Kurzschließen, das unter Verwendung eines Widerstandes hochohmig ausgebildet ist und Ausgleichsströme mit dem Widerstand begrenzen kann. Auf der anderen Seite erfolgt ein hartes Kurzschließen indem der Schalter die Potentiale direkt miteinander niederohmig ver bindet. Der wirksame Widerstand ergibt sich dann aus dem Wi derstand des Schalters und der entsprechenden Leitungen.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, an den ersten Anschlüs sen einen elektrischen Verbraucher als Last anzuschließen, bei dem eine Restspannung aufgrund von gespeicherten Energien nicht ausgeschlossen werden kann. Die Energieflussrichtung ergibt sich dann in vorteilhafter Weise, wenn durch die Last keine Rückspeisung erfolgt, von den zweiten Anschlüssen des Gleichspannungsschalters zu den ersten Anschlüssen.

Für den Fall, dass sich an den ersten Anschlüssen des Gleich spannungsschalters auch elektrische Komponenten angeordnet sind, die in der Lage sind, eine Spannung zu erzeugen, wie beispielsweise Batterien, sollte die Entladevorrichtung ab schaltbar sein, so dass auch vor Einschalten des Gleichspan nungsschalters die abgeschaltete Seite des Gleichspannungs schalters, in diesem Fall an den ersten Anschlüssen, bereits eine Spannung annehmen kann. Andernfalls könnte es zu einer Überlastung der Entladevorrichtung kommen.

Dabei weist die Entladevorrichtung ein einen Halbleiterschal ter, insbesondere einen abschaltbaren Halbleiterschalter wie beispielsweise einen IGBT oder einen Thyristor, auf. Der Thy ristor ist dabei eine Ausgestaltungsform eines Halbleiter schalters. Der mechanische Schalter, der ebenfalls anstelle eines Halbleiterschalters eingesetzt werden kann und bei spielsweise ausgebildet als mechanisches Relais, ist ein ein faches und kostengünstiges Element, einen Schalter zu reali sieren. Ein Halbleiterschalter verfügt als Vorteil über sehr kurze SchaltZeiten . Gerade für Gleichspannungsnetzes zeichnet sich der Halbleiterschalter dadurch aus, dass kein Lichtbogen entsteht und somit auch große Gleichströme sicher und ver schleißfrei geschaltet werden können. Als Halbleiterschalter, insbesondere als abschaltbarer Halbleiterschalter kommt dabei beispielsweise ein IGBT in Frage, insbesondere dann, wenn der Entladevorgang unterbrechbar gestaltet werden soll. Ebenso ist es möglich, aufgrund des Steueranschlusses beispielsweise eines IGBTs, diesen Halbleiter im Linearbetrieb zu betreiben. Dabei kann er entsprechend Energie aus dem angeschlossenen Netz oder von einem angeschlossenen Verbraucher aufnehmen und in Wärme umwandeln. Mit anderen Worten kann er die Funktion eines Widerstandes übernehmen oder unterstützen.

Darüber hinaus ist es auch möglich, den Halbleiterschalter, wenn er als abschaltbarer Halbleiterschalter ausgebildet ist, pulsweitenmoduliert zu betreiben. Damit lassen sich dann die Entladeströme steuern, insbesondere auf bestimmte Werte, wie beispielsweise maximal zulässige Stromwerte von beispielswei se Verbraucher, Erzeuger, Verkabelung, Sicherungselemente wie Sicherungen, etc., reduzieren. Gleichzeitig ist es damit mög lich, die Entladedauer zu beeinflussen. Mit anderen Worten ist die Entladedauer für das Entladen dann beeinflussbar und kann vorgegeben werden.

Da in vielen Fällen davon auszugehen ist, dass ein Strom durch die Entladevorrichtung nach kurzer Zeit bereits zu null wird, ist auch ein Thyristor als schaltendes Element der Ent ladevorrichtung oder der weiteren Entladevorrichtung ohne großen Nachteil einsetzbar, da kein Strom abgeschaltet werden muss. Thyristoren haben den Vorteil, dass sie kurzzeitig der art gut überlastbar sind, dass sie den Kurzschlussstrom auch ohne Begrenzung über einen Widerstand führen können, ohne Schaden zu nehmen. Daher eignet sich ein Thyristor im Beson deren für die Anwendung in der Entladevorrichtung. Der Thy ristor ist ein Halbleiterschalter, der nicht durch Ansteue rung abschaltbar ist, sondern dann abschaltet, wenn der durch ihn fließende Strom zu null wird. Somit wird er als nichtab schaltbarer Halbleiterschalter bezeichnet.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Gleichspannungsschalter einen zweiten Anschluss des zweiten Potentials auf, wobei zwischen dem zweiten Anschluss des ers ten Potentials und dem zweiten Anschluss des zweiten Potenti als eine weitere Entladevorrichtung angeordnet ist. Durch die weitere Entladungsvorrichtung weist der Gleichspannungsschal ter beidseitig die Möglichkeit auf, sicher eine Spannung im abgeschalteten Zustand zu vermeiden. Der Schalter ist damit auch gegenüber seinen ersten und zweiten Anschlüssen symmet risch aufgebaut, so dass ein fehlerhafter Anschluss ausge schlossen ist.

Für die Verbindung zweier Gleichspannungsteilnetze durch den Gleichspannungsschalter ist es vorteilhaft, dass dieser so- wohl an den ersten Anschlüssen als auch an den zweiten An schlüssen eine Entladevorrichtung bzw. eine weitere Entlade vorrichtung aufweist. Da beide Gleichspannungsteilnetze in den spannungslosen Zustand gebracht werden können, ist es vorteilhaft, dass der Gleichspannungsschalter an beiden Sei ten eine Entladevorrichtung bzw. weitere Entladevorrichtung aufweist. Damit kann das abgeschaltete Teilnetz durch die Entladevorrichtung bzw. durch die weitere Entladevorrichtung gezielt entladen werden. Auch für den Fall, dass beide ange schlossenen Gleichspannungsteilnetze abgeschaltet sind ermög licht der Gleichspannungsschalter, Restspannungen in beiden Gleichspannungsteilnetzen mit Hilfe der Entladevorrichtung und der weiteren Entladevorrichtung zu beseitigen.

Die Entladevorrichtung und die weitere Entladevorrichtung können baugleich sein. Dabei weisen sie beispielsweise ein gleiches schaltendes Element auf. Auch ein gleicher Wider stand, so er vorgesehen ist, ist möglich. Alternativ ist es möglich, dass sich die Entladevorrichtung und die weitere Entladevorrichtung unterscheiden. Dabei kann beispielsweise ein schaltendes Element und/oder der Widerstand auf die zur Beseitigung von Restspannungen entstehenden Ströme dimensio niert werden. Im Allgemeinen ergibt sich dabei für die beiden Seiten, d.h. die ersten Anschlüsse auf der einen Seite und die zweiten Anschlüsse auf der anderen Seite, des Schalters unterschiedliche Dimensionierungen und damit unterschiedliche Komponenten .

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem ersten Anschluss des zweiten Potentials und dem zweiten Anschluss des zweiten Potentials ein weiterer Schalter angeordnet. In dieser Ausgestaltung lassen sich bei de Potentiale zwischen den ersten Anschlüssen und den zweiten Anschlüssen voneinander trennen. Damit ist die Verbraucher seite dann nicht nur von der Spannung der Versorgerseite ge trennt, sondern darüber hinaus auch potentialgetrennt oder je nach Schaltungsanordnung potentialfrei. Damit sinkt die Ge fahr, beispielsweise aufgrund eines Erdschlusses, dass die abgeschaltete Seite des Gleichspannungsschalters noch mit ei ner gefährlichen Spannung beaufschlagt ist. Durch den weite ren Schalter kann der Gleichspannungsschalter beide Potentia le in einem Gleichspannungsnetz abschalten, so dass diese Ausgestaltung sich im Besonderen für die Verwendung in einem Gleichspannungsnetz eignet und einen guten Schutz des Gleich spannungsnetzes bei Auftreten eines Erdschlusses bildet.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der Schalter und der weitere Schalter miteinander gekop pelt. Dabei erfahren der Schalter und der weitere Schalter die gleiche Ansteuerung und schalten synchron. Dadurch wird auf einfache Weise ein zweipoliger oder mehrpoliger Schalter realisiert .

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Entladevorrichtung und/oder die weitere Entladevor richtung derart ausgestaltet, die verbundenen Anschlüsse mit dem Erdpotential zu verbinden. Um auch die Berührsicherheit herzustellen und Arbeiten an einem abgeschalteten Teil des Gleichspannungsnetzes oder einem Gleichspannungsteilnetz durchführen zu können ist es vorteilhaft, wenn die Entlade vorrichtung und/oder die Entladevorrichtung nicht nur die Spannungsfreiheit mit einer Potentialtrennung herstellt, son dern die Leiter des abgeschalteten Teils des Gleichspannungs netzes sicher auf Erdpotential zu bringen. Dadurch kann die Erdung auf sichere Weise erfolgen, die für Arbeiten am abge schalteten Netz aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich ist .

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Zustand der Entladevorrichtung und/oder der weiteren Entladevorrichtung anzeigbar. Dadurch kann auf einfache Weise für einen Bediener oder für Wartungspersonal erkannt werden, ob eine Gefahr und welche Gefahr durch eine Restspannung oder durch ein möglicherweise vorhandenes Potential vorliegt. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist elektrisch in Reihe zum schaltenden Element ein Wider stand, insbesondere ein Heißleiter, angeordnet. Ein Heißlei ter ist ein Widerstand mit einem negativen Temperaturkoeffi zienten. Durch den Widerstand können die Entladeströme, die sich ergeben, um die Restspannung zu null zu bringen, redu ziert werden. Ein Heißleiter hat sich für diese Anwendung als besonders vorteilhaft erwiesen, da sich ein schnelles Erhit zen durch die hohen Ausgleichsströme sich nicht negativ auf den Widerstandswert auswirkt und zu einer Stromsenkung führen würde. Die Entladeströme ergeben sich unter anderem aus Ener giespeichern, die sich im Energieversorgungsnetz, einem Teil des Energieversorgungsnetzes oder im Verbraucher befinden. Typische Energiespeicher sind Kondensatoren, Induktivitäten, Batterien oder rotierende Anwendungen.

Die Verwendung eines Widerstands erhöht zwar die Entladedauer dieser Restspannung, schont jedoch das schaltende Element der Entladevorrichtung bzw. der weiteren Entladevorrichtung. Der Widerstand kann dabei innerhalb des Gehäuses des Gleichspan nungsschalters angeordnet werden, so dass dieser zu einer kompakten Baueinheit wird oder außerhalb des Gehäuses. Durch die Kombination von schaltendem Element und Widerstand kann die Entladevorrichtung auch zusätzlich als Bremschopper ver wendet werden, der beispielsweise nicht rückspeisbare Energie eines elektrischen Verbrauchers in Wärme umwandelt. Dabei wird das schaltende Element in vorteilhafter Weise leistungs stärker dimensioniert und der Widerstand außerhalb des Gehäu ses des Gleichspannungsschalters angeordnet, um einen einfa chen Übergang der Wärme vom Widerstand an die Umgebung zu er möglichen .

Darüber hinaus ist es möglich, die Temperatur des Widerstan des und/oder des schaltenden Elements zu überwachen. Dies kann auf Basis einer Temperaturmessung oder eines errechneten Temperaturwertes, beispielsweise aus einem Temperaturmodell, geschehen. Sobald ein vorgebbarer Grenzwert überschritten wird, wird der Entladeschalter abgeschaltet, der Widerstand und/oder der Entladeschalter können nach dem Abschalten ab kühlen. Weiter ist es möglich, aber nicht notwendig, nach Un terschreiten eines weiteren vorgebbaren Grenzwertes die Ent ladevorrichtung wieder einzuschalten und die Entladung fort setzen. Die Entladung dauert zwar mit dieser Überwachung län ger, aber die Entladevorrichtung ist vor einer Überlastung und einer damit einhergehenden Beschädigung geschützt.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bei Ansteigen der Spannung zwischen dem ersten An schluss des ersten Potentials und dem ersten Anschluss des zweiten Potentials oder zwischen dem zweiten Anschluss des ersten Potentials und dem zweiten Anschluss des zweiten Po tentials die schaltenden Elemente der Entladevorrichtung und der weiteren Entladevorrichtung geschlossen und der Schalter geschlossen. Wenn sich durch das Wirksamwerden, d.h. Ein schalten, der Entladeschaltung bzw. der weiteren Entlade schaltung die Spannung an dem ersten bzw. zweiten Anschluss des ersten Potentials und dem ersten bzw. zweiten Anschluss des zweiten Potentials nicht reduzieren lässt, ist davon aus zugehen, das im Gleichspannungsschalter oder dem Gleichspan nungsnetz ein Fehler vorliegt, der alleine durch den Gleich spannungsschalter nicht mehr beherrscht werden kann. Wenn in diesem Fall der Schalter geschlossen wird und die Entla deschaltung wie auch die Entladeschaltung aktiv sind, d.h. die darin befindlichen Schaltelemente leitend, also geschlos sen sind, wird der größtmögliche Entladestrom erzeugt. Dieser kann in vorteilhafter Weise derart bemessen sein, dass durch diesen hohen Strom ein weiteres Sicherungselement, beispiels weise eine Sicherung, im Gleichspannungsnetz anspricht und einen sicheren Zustand im Gleichspannungsnetz herstellt. Mit anderen Worten, wird mittels des Schließens des Schalters und der schaltenden Elemente ein derart hoher Stromfluss im

Gleichspannungsnetz erreicht, der zu einer Sicherheitsab schaltung führt und somit einen sicheren Zustand im Gleich spannungsnetz herstellt. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Verbinden, wenn der Gleichspannungsschalter aus geschaltet ist und eine Spannung zwischen dem ersten An schluss des ersten Potentials und dem ersten Anschluss des zweiten Potentials und/oder eine Spannung zwischen dem zwei ten Anschluss des ersten Potentials und dem zweiten Anschluss des zweiten Potentials einen vorgebbaren Wert überschreitet oder unterschreitet. Mit dem Verbinden ist das Miteinander Verbinden gemeint. Zum einen hat es sich als sinnvoll erwie sen, bei einer zu hohen anliegenden Spannung am abgeschalte ten Teil des Gleichspannungsschalters mittels der Entladevor richtung diese Spannung zu reduzieren oder zu beseitigen. Da mit werden gefährliche Berührspannungen für den Menschen und unzulässig hohe Spannungen für angeschlossene elektrische Komponenten vermieden. Da mit der Höhe der Spannung auch ent sprechend hohe Entladeströme beim Kurzschließen durch die Entladevorrichtung einhergehen, eignet sich für die Verhinde rung von zu hohen Entladeströmen ein Widerstand, der in Reihe zu dem schaltenden Element der Entladevorrichtung angeordnet ist und je nach Dimensionierung den Entladestrom begrenzen kann .

Ebenso kann es sinnvoll sein, erst bei Unterschreiten einer vorgebbaren Spannung die Entladevorrichtung wirken zu lassen, da dann davon ausgegangen werden kann, dass die entstehenden Entladeströme hinreichend klein sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Entladevorrichtung bzw. die weitere Entladevorrichtung keinen Widerstand oder nur einen Wider stand mit geringer Impedanz zur Strombegrenzung aufweist. Oh ne Widerstand lässt sich die Verlustleistung in der Entlade vorrichtung besonders gering halten, so dass der Schalter verlustarm betrieben werden kann. Allerdings muss auch hier die Energie der Energiespeicher in Wärme umgesetzt werden. Dies geschieht dann außerhalb der Entladevorrichtung bei spielsweise durch Leitungswiderstände. Da diese Leitungswi derstände relativ gering sind, erfolgt die Entladung mit re lativ großen Strömen, die eine entsprechende Belastung des schaltenden Elements bedeuten. Um die Verluste im elektroni- sehen Schalter und insbesondere in der Entladevorrichtung ge ring zu halten, kann ein entsprechender Widerstand auch au ßerhalb des elektronischen Schalters angeordnet sein.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Verbindung des ersten Anschlusses des ersten Poten tials und des ersten Anschlusses des zweiten Potentials un terbrochen, wenn eine Spannung zwischen dem ersten Anschluss des ersten Potentials und dem ersten Anschluss des zweiten Potentials ansteigt. Ein Ansteigen der Spannung zwischen den Potentialen kann darauf hindeuten, dass die Entladevorrich tung nicht wirksam ist oder wirksam werden kann. Ein mögli cher Grund dafür ist, dass eine elektrische Energiequelle ak tiv ist, die ein Entladen verhindert. Um eine Überlastung der Entladevorrichtung durch eine solche Energiequelle zu verhin dern, soll die Entladevorrichtung in einem solchen Fall von den Anschlüssen getrennt werden. Dieser Fall ist dadurch er kennbar, dass trotz wirksamer Entladevorrichtung die Spannung an den Anschlüssen ansteigt oder über ein vorgebbares Zeitin tervall konstant bleibt. Ebenso kann durch diese Überwachung der ansteigenden Spannung erkannt werden, wenn ein abgeschal tetes Teilnetz wieder betriebsfähig gemacht wird oder be triebsfähig ist und wieder mittels des elektronischen Schal ters zugeschaltet werden soll. Somit kann die Zuschaltung weitgehend automatisiert durchgeführt werden, da die Entla deschaltung über eine entsprechende Selbstabschaltfunktion verfügt .

Es wird die Entladevorrichtung abgeschaltet, wenn beispiels weise durch eine externe Maßnahme die Spannung an den An schlüssen des elektronischen Schalters ansteigen. Dies kann beispielsweise bei Aufschalten einer Batterie in dem Teilnetz der Fall sein. Das Abschalten der Entladevorrichtung erfolgt durch Ausschalten des vorhandenen schaltenden Elements.

Dadurch wird ein gewolltes Aufladen des Teilnetzes nicht be hindert und gleichzeitig eine Überlastung der Entladevorrich tung zuverlässig vermieden. Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er läutert. Es zeigen:

FIG 1 und FIG 2 einen Gleichspannungsschalter,

FIG 3 bis FIG 5 ein Gleichspannungsnetz und

FIG 6 bis FIG 9 eine Entladevorrichtung.

Die FIG 1 zeigt einen Gleichspannungsschalter 1. Zwischen dem ersten Anschluss 11 und dem zweiten Anschluss 12 eines ersten Potentials ist ein Schalter 2 angeordnet. Mit diesem Schalter 2 lässt sich eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem ersten Anschluss 11 des ersten Potentials und dem zweiten An schluss 12 des ersten Potentials hersteilen oder unterbre chen. Darüber hinaus weist der Gleichspannungsschalter 1 ei nen ersten Anschluss 21 eines zweiten Potentials auf. Zwi schen diesem ersten Anschluss 21 des zweiten Potentials und dem ersten Anschluss 11 des ersten Potentials ist eine Ent ladevorrichtung 3 angeordnet. Die Entladevorrichtung 3 stellt sicher, dass nach Öffnen des Schalters 2 der erste Anschluss 11 des ersten Potentials und der erste Anschluss 21 des zwei ten Potentials elektrisch miteinander verbunden sind. Damit wird eine Restspannung, die sich zwischen dem ersten und zweiten Potential ergeben oder anliegen könnte, beseitigt. Beispiele für eine solche Restspannung sind Kondensatoren, wie sie u.a. in Umrichtern vorhanden sind. Dieses Ausfüh rungsbeispiel des Gleichspannungsschalters 1 eignet sich im Besonderen dafür, an den ersten Anschlüssen 11, 21 eine elektrische Komponente 6 als Last anzuschließen, die beim Ab schalten noch eine Restspannung aufweisen könnte. An dem zweiten Anschluss 12 des ersten Potentials eignet sich dieser Gleichspannungsschalter 1 für die Verbindung mit einer hier nicht dargestellten elektrischen Energiequelle 7 oder mit ei nem ebenfalls hier nicht dargestellten Teilnetz 40, welches eine solche Energiequelle 7 aufweist.

Die FIG 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines

Gleichspannungsschalters 1. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Beschreibung zur FIG 1 sowie auf die dort einge führten Bezugszeichen verwiesen. Analog zu den ersten An schlüssen 11, 21 des ersten bzw. des zweiten Potentials weist dieser Gleichspannungsschalter 1 auch einen zweiten Anschluss 22 des zweiten Potentials auf. Analog zu den ersten Anschlüs sen 11, 21, die sich mittels einer Entladevorrichtung 3 kurz schließen lassen, weisen auch die zweiten Anschlüsse 12, 22 eine weitere Entladevorrichtung 4 auf, mit denen sich diese zweiten Anschlüsse 12, 22 kurzschließen lassen. Dadurch kann auch eine Restspannung an elektrischen Komponenten, die mit den zweiten Anschlüssen 12, 22 verbunden sind, vermieden und/oder beseitigt werden. Somit bietet dieses Ausführungs beispiel des Gleichspannungsschalters 1 den Vorteil, an bei den Seiten des Gleichspannungsschalters 1 die hier nicht dar gestellten verbundenen elektrischen Komponenten 6 oder das nicht dargestellte verbundene Teilnetz 40 direkt, also niede rohmig, oder über einen Widerstand kurzzuschließen. Darüber hinaus ist es möglich, zwischen dem ersten Anschluss 21 des zweiten Potentials und dem zweiten Anschluss 22 des zweiten Potentials einen weiteren Schalter 5 anzuordnen. Durch dieses weiteren Schalter 5 ist es möglich, die ersten Anschlüsse 11, 21 und die zweiten Anschlüsse 12, 22 mit beiden Potentialen, also mehrpolig bzw. zweipolig, voneinander zu trennen. Zum Unterbinden eines Stromflusses zwischen den ersten Anschlüs sen 11, 21 und den zweiten Anschlüssen 12, 22 würde ein ein zelner Schalter 2 bereits ausreichen. Der weitere Schalter 5 bietet die Möglichkeit, nicht nur den Stromfluss zu unterbin den, sondern auch die ersten Anschlüsse 11, 21 und die zwei ten Anschlüsse 12, 22 potentialmäßig voneinander zu trennen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, um Erdschlüsse in ei nem Gleichspannungsnetz sicher beherrschen zu können. Darüber hinaus lassen sich die Komponenten des abgeschalteten Zweigs des Gleichspannungsnetzes problemlos erden, sofern keine Spannungs- oder Stromquellen aktiv sind.

Die FIG 3 zeigt ein Gleichspannungsnetz 10 mit einem Gleich spannungsschalter 1, der eine elektrische Komponente 6, ins besondere einen elektrischen Verbraucher bzw. eine elektri- sehe Last, mit einer elektrischen Energiequelle 7 verbindet. Der Gleichspannungsschalter 1 ist dabei beispielhaft wie in FIG 1 ausgeführt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Beschreibung zu den Figuren 1 und 2 sowie auf die dort eingeführten Bezugszeichen verwiesen. Der erste Anschluss 11 des ersten Potentials des Gleichspannungsschalters 1 ist da bei mit der elektrischen Komponente 6 verbunden. Der zweite Anschluss 12 des ersten Potentials ist mit der elektrischen Energiequelle 7 verbunden. Die elektrische Komponente 6 und die elektrische Energiequelle 7 sind bezüglich ihres zweiten Potentials direkt miteinander verbunden. Dabei ist diese di rekte Verbindung mit dem ersten Anschluss 21 des zweiten Po tentials verbunden.

Die FIG 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines

Gleichspannungsnetzes 10. Der Gleichspannungsschalter 1 hat dabei vier Anschlüsse 11, 12, 21, 22. Für jedes der beiden Potentiale ist jeweils ein erster Anschluss 11, 21 und ein zweiter Anschluss 12, 22 vorhanden. Der Gleichspannungsschal ter 1 weist dabei mindestens einen Schalter 2 und eine Ent ladevorrichtung 3 auf. Diese können beispielsweise, wie in der FIG 1 dargestellt, angeordnet sein. Darüber hinaus kann der Gleichspannungsschalter 1 auch eine weitere Entladungs vorrichtung 4 aufweisen, die vergleichbar mit der Schaltung der FIG 2 ausgeführt ist. Auch ist es optional möglich, einen weiteren Schalter 5 in die Verbindung zwischen dem ersten An schluss 21 des zweiten Potentials und dem zweiten Anschluss 22 des zweiten Potentials anzuordnen, um eine Potentialtren- nung bzw. Potentialfreiheit zwischen den Potentialen auf bei den Seiten des Gleichspannungsschalters 1 zu ermöglichen. Des Weiteren wird auf die Beschreibung zu den Figuren 1 bis 3 so wie auf die dort eingeführten Bezugszeichen verwiesen.

Die FIG 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines

Gleichspannungsnetzes 10. Dabei weist das Gleichspannungsnetz 10 zwei Gleichspannungsteilnetze 40 auf, die über den Gleich spannungsschalter 1 trennbar miteinander verbunden sind. Da beide Gleichspannungsteilnetze 40 hier nicht dargestellte elektrische Komponenten 6 aufweisen können, die beim Abschal ten eine Restspannung aufweisen, ist es vorteilhaft, wenn der Gleichspannungsschalter 1 sowohl eine Entladevorrichtung 3 für die ersten Anschlüsse 11, 21 aufweist, sowie darüber hin aus eine weitere Entladevorrichtung 4 für die zweiten An schlüsse 12, 22. Beim Trennen der beiden Gleichspannungsteil- netze 40 durch Öffnen des Gleichspannungsschalters 1 können beide Gleichspannungsteilnetze 40 unabhängig voneinander be trieben werden. Ebenso ist es möglich, eines oder beide der Gleichspannungsteilnetze 40 abzuschalten. Abgeschaltet, be deutet in diesem Zusammenhang, dass keine elektrische Ener giequelle in diesem Teilnetz mehr aktiv ist. Ein so abge schaltetes Gleichspannungsteilnetz 40 kann mit Hilfe der Ent ladevorrichtung 3 bzw. mit Hilfe der weiteren Entladevorrich tung 4 spannungslos und bei Verwendung eines weiteren Schal ters 5 auch potentialfrei gemacht werden. Dabei werden durch die Entladevorrichtung 3 bzw. der weiteren Entladevorrichtung 4, vorhandene Restspannungen, durch Entladeströme zu Null ge bracht. Weist der Gleichspannungsschalter 1, wie dargestellt, auch einen weiteren Schalter 5 auf, so können die beiden Gleichspannungsteilnetze 40 auch potentialmäßig voneinander getrennt werden, unabhängig davon, ob sie abgeschaltet oder in einem voneinander isolierten Betrieb sind.

Die FIG 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Entladevor richtung 3 bzw. für eine weitere Entladevorrichtung 4. Dieses weist ein schaltendes Element 31 auf, mit dem die beiden ers ten Anschlüsse 11, 21 bzw. die beiden zweiten Anschlüsse 12, 22 des Gleichspannungsschalters 1 kurzgeschlossen werden kön nen. Bei dem Kurzschließen handelt es sich um ein auch als weiches Kurzschließen bezeichnetes Kurzschließen, da dieses hochohmig mit Hilfe eines Widerstandes erfolgt. Bei einem harten Kurzschließen, das auch möglich ist, würde das schal tende Element 31 die Anschlüsse direkt kurzschließen, ohne Widerstand. Die Entladevorrichtung ist dann widerstandslos. Die Ausführungsbeispiele der Figuren 6 bis 9 können ebenfalls auch alternativ auch widerstandslos ausgestaltet sein, indem der Widerstand 32 nicht vorhanden ist bzw. durch eine leiten de Verbindung ersetzt ist.

In diesem Ausführungsbeispiel ist das schaltende Element 31 als mechanischer Schalter, beispielsweise als mechanisches Relais, realisiert. Um die Entladeströme beim Kurzschließen der ersten bzw. der zweiten Anschlüsse zu reduzieren, kann in Reihe zum schaltenden Element 31 ein Widerstand 32 angeordnet werden. Dieser Wiederstand 32 reduziert die Entladeströme und damit die Belastung für die zu entladende elektrische Kompo nente und auch das schaltende Element 31. Damit wird die Le bensdauer des Gleichspannungsschalters 1 erhöht.

Die FIG 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ent ladevorrichtung 3 bzw. einer weiteren Entladevorrichtung 4, wobei das schaltende Element 31 als Halbleiterschalter ausge bildet ist. Auch bei dem Ausführungsbeispiel der FIG 8 ist das schaltende Element 31 als Halbleiterschalter ausgebildet. Im Gegensatz zur FIG 7 kann der Halbleiterschalter der FIG 8 für Spannungen unterschiedlicher Polarität verwendet werden. Dazu sind die beiden Halbleiter antiseriell angeordnet. Vor teilhafterweise sind die Halbleiter an ihrem Emitteranschluss miteinander verbunden. Mit anderen Worten sind die Halbleiter in einer Reihenschaltung angeordnet, bei dem die Halbleiter jeweils einen Strom in unterschiedlicher Polarität abschalten können. Der Kollektoranschluss des ersten Halbleiters bildet dann einen Anschluss der Entladevorrichtung. Der Kollektoran schluss des zweiten Halbleiters bildet den zweiten Anschluss der Entladevorrichtung für einen harten Kurzschließer oder, wie hier dargestellt ist an dem Kollektor der Widerstand 32 angeschlossen. Die Halbleiter an ihren Emitteranschlüssen miteinander zu verbinden bietet den Vorteil, die gleiche An steuerspannung für beide Halbleiter benutzen zu können, ohne eine Potentialtrennung für die einzelnen Ansteuerspannungen vorsehen zu müssen. Technisch ist es alternativ auch möglich, die Halbleiter an ihren Kollektoranschlüssen miteinander zu verbinden. Als Halbleiter kommen beispielsweise IGBT-Halb- leiter in Frage. FIG 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Entlade vorrichtung 3 bzw. einer weiteren Entladevorrichtung 4. Das schaltende Element 31 wird hierbei durch Thyristoren gebil det. Diese sind so angeordnet, dass die Spannung an den bei den Anschlüssen unterschiedliche Polarität aufweisen kann.

Ist an den Anschlüssen nur jeweils eine Polarität vorhanden, kann auf einen der parallel angeordneten Thyristoren verzich tet werden. Alternativ können in einer solchen Schaltungsan ordnung auch andere rückwärts sperrende Halbleiter, insbeson dere auch abschaltbare Halbleiterschalter, angeordnet werden.

Zusammenfassend betrifft die Erfindung einen Gleichspannungs schalter, aufweisend einen ersten Anschluss eines ersten Po tentials, einen zweiten Anschluss des ersten Potentials und einen ersten Anschluss eines zweiten Potentials, wobei zwi schen dem ersten Anschluss des ersten Potentials und dem zweiten Anschluss des ersten Potentials ein Schalter angeord net ist. Zur Verbesserung des Gleichspannungsschalters wird vorgeschlagen, dass zwischen dem ersten Anschluss des ersten Potentials und dem ersten Anschluss des zweiten Potentials eine Entladevorrichtung angeordnet ist, wobei die Entladevor richtung ein schaltendes Element, wobei das schaltende Ele ment als Halbleiterschalter, insbesondere als abschaltbarer Halbleiterschalter oder Thyristor, ausgebildet ist. Die Er findung betrifft ferner ein Gleichspannungsnetz mit einem derartigen Gleichspannungsschalter, wobei das Gleichspan nungsnetz eine elektrische Komponente aufweist, wobei die elektrische Komponente mit dem ersten Anschluss und dem zwei ten Anschluss des ersten Potentials verbunden ist. Weiter be trifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines derar tigen Gleichspannungsschalters oder eines derartigen Gleich spannungsnetzes, wobei die Entladevorrichtung den ersten An schluss des ersten Potentials und den ersten Anschluss des zweiten Potentials zumindest zeitweise miteinander verbindet, wenn der Gleichspannungsschalter ausgeschaltet wird oder aus geschaltet ist.