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Title:
DECOUPLING SYSTEM, AUTOMATIC DRAUGHT COUPLING AND RAIL VEHICLE WITH AN AUTOMATIC DRAUGHT COUPLING WITH A DECOUPLING SYSTEM OF THIS TYPE, AND METHOD FOR DECOUPLING AN AUTOMATIC COUPLING THAT IS MECHANICALLY COUPLED TO A COUNTER DRAUGHT COUPLING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/194349
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to generic railborne vehicles and in particular rail vehicles. In particular, the invention relates to a decoupling system for an automatic draught coupling for a rail vehicle, and a draught coupling with a decoupling system of this type, and a method for decoupling an automatic draught coupling that is mechanically coupled to a counter draught coupling. The invention is characterised in that, by a user, an actuation request (X-EK) is provided for transferring the coupling closure (8) from a coupled into a decoupled position and the control unit (11) actuates the decoupling device (9) to transfer the coupling closure (8) from a coupled into a decoupled position according to the actuation request (X-EK), wherein the actuation only takes place upon or after receipt of information confirming a verification of the actuation request (X-EK).

Inventors:
KOLSHORN KAY UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/058776
Publication Date:
October 12, 2023
Filing Date:
April 04, 2023
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
International Classes:
B61G3/20
Foreign References:
FR2171383A11973-09-21
EP2420427A22012-02-22
US1639717A1927-08-23
CN104097656A2014-10-15
US5152410A1992-10-06
EP3730380A12020-10-28
CN112874568A2021-06-01
Attorney, Agent or Firm:
VOITH PATENT GMBH - PATENTABTEILUNG (DE)
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Claims:
Patentansprüche Entkuppelsystem (10) für eine automatische Zugkupplung (4, 5), insbesondere eines spurgebundenen Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges (2, 3) in Form eines Güterwagens, umfassend eine Entkuppeleinrichtung (9) mit einem, mit einem Kuppelverschluss (8) der Zugkupplung (4, 5) wirkverbindbarem Aktuator zum Verbringen des Kuppelverschlusses (8) von einer gekuppelten in die entkuppelte Stellung; eine Aktivierungseinrichtung (12) zum Vorgeben einer Betätigungsanforderung (X-EK) für die Entkuppeleinrichtung (9) zum Verbringen des Kuppelverschlusses (8) von einer gekuppelten in die entkuppelte Stellung; eine der Zugkupplung (4, 5) zugeordnete Steuereinrichtung (11 ) zum Ansteuern der Entkuppeleinrichtung (9) mit einer Schnittstelle zur zumindest mittelbaren Koppelung mit der Aktivierungseinrichtung (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (11 ) eine zweite Schnittstelle zum Koppeln mit einer Verifizierungseinrichtung (14) zum Vorgeben einer Verifizierungsinformation (X-V) für die Betätigungsanforderung (X-EK) umfasst und die Steuereinrichtung (11 ) derart ausgebildet und eingerichtet ist, die über die zweite Schnittstelle vorgegebene Verifizierungsinformation (X-V) auszuwerten und bei Vorliegen eines die Betätigungsanforderung (X-EK) verifizierenden Auswertergebnisses die Entkuppeleinrichtung (9) entsprechend der von der Aktivierungseinrichtung (12) vorgegebenen Betätigungsanforderung (X-EK) anzusteuern. Entkuppelsystem (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung zwischen Steuereinrichtung (11 ) und Aktivierungseinrichtung (12) und/oder Steuereinrichtung (11 ) und Verifizierungseinrichtung (14) als drahtlose Verbindung, insbesondere Funkverbindung wie Bluetooth; WLAN ausgebildet ist. Entkuppelsystem (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung zwischen Steuereinrichtung (11 ) und Aktivierungseinrichtung (12) und/oder Steuereinrichtung (11 ) und Verifizierungseinrichtung (14) als Leitungsverbindung ausgebildet ist. Entkuppelsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (11 ), die Aktivierungseinrichtung (12) und/oder die Verifizierungseinrichtung (14) jeweils Sende- und/oder Empfangsmittel zum uni- oder vorzugsweise bidirektionalem Austausch von Informationen umfassen. Entkuppelsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungseinrichtung (12) eine manuell betätigbare Vorgabeeinrichtung (17.1 , 17.2) zum Vorgeben der Betätigungsanforderung (X-EK) umfasst, welche insbesondere als eine Einrichtung, ausgewählt aus den nachfolgenden Einrichtungen ausgebildet ist:

- eine stationär im oder am die Zugkupplung tragenden spurgebundenen Fahrzeug anordenbare Vorgabe- bzw. Betätigungseinrichtung, insbesondere Hebel, Schalter, Taste, Touchscreen, Display

- mobile Vorgabeeinrichtung, insbesondere Fernbedienung; Mobiltelefon; Smartphone, Laptop; Rechner. Entkuppelsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verifizierungseinrichtung (14) eine manuell betätigbare Vorgabeeinrichtung zum Vorgeben der Verifizierungsinformation, welche insbesondere als eine Einrichtung, ausgewählt aus den nachfolgenden Einrichtungen ausgebildet ist: eine stationär im oder am die Zugkupplung tragenden spurgebundenen Fahrzeug anordenbare Vorgabeeinrichtung, insbesondere Hebel, Schalter, Taste, Touchscreen, Display eine mobile Vorgabeeinrichtung, insbesondere Fernbedienung; Mobiltelefon; Smartphone, Laptop; Rechner. Entkuppelsystem (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die manuell betätigbare Vorgabeeinrichtung zum Vorgeben der Verifizierungsinformation (X-V) von der manuell betätigbaren Vorgabeeinrichtung (17.1 , 17.2) zum Vorgeben der

Betätigungsanforderung (X-EK) gebildet ist, wobei Betätigungsanforderung (X-EK) und Verifizierungsinformation (X-V) mit zeitlichem Versatz vorliegen und die Steuereinrichtung (11 ) derart ausgebildet und eingerichtet ist, aus dem Muster der Betätigung der Vorgabeeinrichtung (17.1 , 17.2) die Verifizierungsinformation (X-V) zu erkennen. Entkuppelsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verifizierungseinrichtung (14) eine Verifizierungsinformationsträgereinrichtung zum Speichern einer statischen oder dieser dynamisch zuweisbaren Verifizierungsinformation (X-V) und Sende- und/oder Empfangsmittel zum uni- oder bidirektionalem Austauschen von Informationen mit der Steuereinrichtung (11 ) und/oder einer Zuweisungseinrichtung zum Übermitteln der Verifizierungsinformation (X-V) an die Verifizierungsträgereinrichtung umfasst, insbesondere die Verifizierungseinrichtung (14) zumindest Sendemittel zum Übermitteln der Verifizierungsinformation (X-V) an die Steuereinrichtung (11) und mindestens eines der nachfolgend genannten Empfangsmittel umfasst: - Empfangsmittel zum Empfangen einer von einer

Zuweisungseinrichtung übermittelten Verifizierungsinformation; - Empfangsmittel zum Empfangen einer

Verifizierungsinformationsanforderung von der Steuereinrichtung (11 ).

9. Entkuppelsystem (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (11 ) eine Speichereinheit zum Speichern einer statischen oder dieser dynamisch über eine dritte Schnittstelle zum Koppeln mit einer Zuweisungseinrichtung zuweisbaren und zur Auswertung der von der Verifizierungseinrichtung (14) vorgebbaren Verifizierungsinformation (X-V) weiteren zweiten Verifizierungsinformation umfasst, und die Steuereinrichtung (11 ) derart ausgebildet und ausgerichtet ist, Betätigungsanforderung (X-EK), Verifizierungsinformation (X-V) und zweite Verifizierungsinformation auszuwerten.

10. Automatische Zugkupplung (4) zum mechanischen Kuppeln mit einer Gegen-Zugkupplung (5) eines spurgebundenen Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, umfassend einen Kupplungskopf (6), der ein Kupplungskopfgehäuse (7) und einen Kuppelverschluss (8) aufweist, wobei der Kuppelverschluss (8) insbesondere als Drehverschluss mit einer Kuppelöse und einem um eine Hauptachse zwischen einer gekuppelten Stellung und einer entkuppelten Stellung verdrehbaren Herzstück ausgebildet ist und ein Entkuppelsystem (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.

11. Spurgebundenes Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug (2, 3) mit einer automatischen Zugkupplung (4, 5) gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungseinrichtung (12) eine stationär am Fahrzeug (2, 3) angeordnete und manuell betätigbare

Betätigungseinrichtung (17.1 , 17.2), insbesondere Tastenschalter umfasst, welcher mit der, der Zugkupplung (4, 5) zugeordneten Steuereinrichtung (11 ) gekoppelt ist. Spurgebundenes Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug (2, 3) mit einer automatischen Zugkupplung (4, 5) gemäß Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verifizierungseinrichtung (14) von einem im Nahfeldbereich der Zugkupplung (4, 5) befindlichen mobilen Gerät, insbesondere Schlüsselkarte mit einspeicherbarer Verifizierungsinformation (X-EK) und Sende- und Empfangsmitteln oder einem Smartphone, einem Laptop, einer Fernbedienung mit Eingabeeinrichtung für die Verifizierungsinformation (X-EK) durch einen Bediener gebildet wird. Verfahren zum Entkuppeln einer mit einer Gegen-Zugkupplung (5) gekuppelten Zugkupplung (4), umfassend einen Kuppelverschluss (8) und ein der Zugkupplung (4) zugeordnetes Entkuppelsystem (10) mit einer mit dem Kuppelverschluss (8) der Zugkupplung (5) wirkverbindbaren Entkuppeleinrichtung (9) zum Verbringen des Kuppelverschlusses (8) der Zugkupplung (4) von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung; bei welchem durch einen Bediener eine Betätigungsanforderung (X-EK) zum Verbringen des Kuppelverschlusses (8) von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung vorgegeben wird und die Steuereinrichtung (11 ) die Entkuppeleinrichtung (9) zum Verbringen des Kuppelverschlusses (8) von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung als Funktion der Betätigungsanforderung (X-EK) ansteuert, wobei Ansteuerung erst bei oder nach Vorliegen einer eine Verifizierung der Betätigungsanforderung (X-EK) bestätigenden Information erfolgt. Verfahren nach Anspruch 13 mit einem Entkuppelsystem (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welchem a) über eine Schnittstelle einer Steuereinrichtung (11 ) der Entkuppeleinrichtung (9) eine Betätigungsanforderung (X-EK) zum Ansteuern der Entkuppeleinrichtung (9) zum Verbringen des Kuppelverschlusses (8) von einer gekuppelten Stellung in eine entkuppelte Stellung vorgegeben wird; b) über eine weitere zweite Schnittstelle der Steuereinrichtung (11 ) eine Verifizierungsinformation (X-V) zum Bestätigen der Betätigungsanforderung (X-EK) vorgegeben wird; c) in der Steuereinrichtung (11 ) die Betätigungsanforderung (X-EK) und die Verifizierungsinformation (X-V) ausgewertet werden und bei Vorliegen eines die Verifizierung der Betätigungsanforderung bestätigenden Auswertergebnisses die Steuereinrichtung (11 ) einen Aktuator der Entkuppeleinrichtung (9) derart ansteuert, dass mit dem Aktuator ein hiermit wirkverbundener Kuppelverschluss (8) der Zugkupplung (4) von seiner gekuppelten Stellung in seine entkuppelte Stellung überführt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei welchem die Steuereinrichtung (11 ) bei oder nach Erhalt der Betätigungsanforderung (X-EK) innerhalb einer vordefinierbaren Zeitspanne das Vorliegen einer durch die Verifizierungseinrichtung vorgebbaren Verifizierungsinformation (X-V) prüft und bei Nichtvorliegen dieser die Betätigungsanforderung aussetzt.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei welchem die Betätigungsanforderung (X-EK) durch die aktive Betätigung an einer Vorgabeeinrichtung durch einen Bediener vorgegeben wird, insbesondere die aktive Betätigung eines als am die Zugkupplung (4) tragenden Fahrzeug stationär angeordneten Betätigungselementes (17.1 , 17.2) in Form eines Hebels oder Schalters, welcher mit der ersten Schnittstelle der Steuereinrichtung (11 ) wenigstens mittelbar gekoppelt ist.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei welchem der Bediener nach Vorgabe der Betätigungsanforderung (X-EK) die Verifizierungsinformation (X-V) an einer Eingabeeinrichtung der Verifizierungseinrichtung (14), insbesondere einem externen mobilen Gerät (18) eingibt oder vorgibt und die Verifizierungseinrichtung (14) die Verifizierungsinformation (X-V) an die Steuereinrichtung (11 ) sendet. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, bei welchem die Steuereinrichtung (11 ) eine Anforderung an die Verifizierungseinrichtung (14) zum Übermitteln der Verifizierungsinformation (X-V) an die Steuereinrichtung (11 ) sendet und eine in der Verifizierungseinrichtung (14) hinterlegte oder eingegebene Verifizierungsinformation (X-V) als Anforderungsantwort an die Steuereinrichtung (11 ) zum Vorgeben der Verifizierungsinformation (X-V) an dieser gesendet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei welchem die Steuereinrichtung (11 ) eine Anforderung an die Verifizierungseinrichtung (14) zum Übermitteln der Verifizierungsinformation (X-V) an die Steuereinrichtung (11 ) sendet und der Bediener aufgefordert wird, aktiv eine Verifizierungsinformation (X-V) an oder in der Verifizierungseinrichtung (14) einzugeben bzw. vorzugeben und die Verifizierungseinrichtung (14) die Verifizierungsinformation (X-V) als Anforderungsantwort an die Steuereinrichtung (11 ) sendet. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Verifizierung der Betätigungsanforderung (X-EK) mehrstufig durch mehrmaligen Austausch von Verifizierungsinformationen (X-V) zwischen Steuereinrichtung (11 ) und Verifizierungseinrichtung (14) erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, bei welchem der Verifizierungseinrichtung (14) und/oder der Steuereinrichtung (11 ) dynamisch Verifizierungsinformationen von einer Zuweisungseinrichtung zugewiesen und in diesen gespeichert werden. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 21 , bei welchem in der Steuereinrichtung (11 ) das Auswertergebnis aus dem Vergleich oder einer Funktion aus der in der Steuereinrichtung (11 ) hinterlegten oder dieser über die Zuweisungseinrichtung zugewiesenen

Verifizierungsinformation und der über die Verifizierungseinrichtung (14) übermittelten Verifizierungsinformation (X-V) gebildet wird und bei Vorliegen eines die Betätigungsanforderung (X-EK) bestätigenden Auswertergebnisses die Entkuppeleinrichtung (9) entsprechend der Betätigungsanforderung (X-EK) ansteuert.

Description:
Entkuppelsystem, automatische Zugkupplung und Schienenfahrzeug mit einer automatischen Zugkupplung mit einem derartigen Entkuppelsystem und Verfahren zum Entkuppeln einer mechanisch mit einer Gegen-Zugkupplung gekoppelten automatischen Kupplung

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein spurgeführte Fahrzeuge und insbesondere Schienenfahrzeuge. Im Einzelnen betrifft die Erfindung ein Entkuppelsystem für eine automatische Zugkupplung für ein Schienenfahrzeug und eine Zugkupplung mit einem derartigen Entkuppelsystem sowie ein Verfahren zum Entkuppeln einer mechanisch mit einer Gegen-Zugkupplung gekoppelten automatischen Zugkupplung.

Unter einer automatischen Zugkupplung wird insbesondere eine Kupplung zum mechanischen Verbinden von spurgebundenen Fahrzeugen verstanden, welche beim Aufeinandertreffen mit einer Gegen-Zugkupplung automatisch eine mechanische Verbindung herstellt. Derartige automatische Zugkupplungen weisen in der Regel einen Kupplungskopf mit einem Kupplungsgehäuse und einem Kuppelverschluss mit Arretierung auf. Der Kuppelverschluss ist als Drehverschluss mit einer Kuppelöse und einem Herzstück ausgeführt, wobei das Herzstück um eine Hauptachse verdrehbar ist, und zwar zwischen einer gekuppelten Stellung und einer entkuppelten Stellung. Die Kuppelöse ist mit einem ersten Ende bzw. Endbereich verdrehbar um eine Kuppelösenachse am Herzstück angeschlossen und weist ein zweites freies Ende bzw. einen zweiten freien Endbereich auf. Das Herzstück weist ein Maul zur Aufnahme eines entsprechenden zweiten Endes bzw. eines entsprechenden zweiten Endbereichs einer Kuppelöse eines gegengleichen Kupplungskopfs einer Gegenkopplung auf. Die entkuppelte Stellung wird allgemein auch als kuppelbereite Stellung bezeichnet, da in dieser Stellung die Zugkupplungen der beiden Wagenkästen gegeneinander gefahren und dann gekuppelt werden können.

Das Entkuppeln, d.h. Auflösen der mechanischen Verbindung zweier miteinander gekuppelter Zugkupplungen durch Verbringen des Kuppelverschlusses zumindest einer der Zugkupplungen von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung erfolgt in Abhängigkeit des Einsatzgebietes derartiger Zugkupplungen. So sind Zugkupplungen zum Kuppeln zweier Schienenfahrzeuge in einem Schienenfahrzeugverband zur Personenbeförderung mit einer automatisch betätigbaren Entkuppeleinrichtung, in der Regel hydraulischen Entkuppeleinrichtung ausgestattet, welche in Abhängigkeit einer Betätigungsanforderung zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung, angesteuert wird. Derartige Schienenfahrzeugverbände mit einem Triebfahrzeug sind hinsichtlich ihres Aufbaus relativ statisch und werden nur selten aufgelöst, d.h. getrennt. Die Trennung zweier Schienenfahrzeuge in einem derartigen Verband erfolgt zentral durch Betätigung einer Aktivierungseinrichtung vom Triebfahrzeug aus. Fehlbetätigungen sind dadurch ausgeschlossen.

Anders ist die Situation bei derartigen Zugkupplungen an Güterwagen. Diese sind mit einer mechanischen Entkuppeleinrichtung ausgestattet, welche in Form von Gestängen oder Seilzügen eine manuell vom Bedienpersonal auf diese ausgeübte Betätigungskraft auf den Kuppelverschluss übertragen und den Kuppelverschluss von der gekuppelten in die entkuppelte Stellung bewegen. Bei diesen fehlt auch die elektrische Verbindung zwischen den miteinander gekuppelten Wagen, welche eine automatische zentrale Ansteuerung möglich machen würde.

Erste derzeit in Erprobung befindliche Ausführungen einer automatisierten Entkuppeleinrichtung in Güterzügen sind durch einen elektromechanischen oder elektrohydraulischen Antrieb charakterisiert, welcher an der Zugkupplung angeordnet oder in der Zugkupplung integriert ist und mit dem Kuppelverschluss wirkverbindbar ist. Den Entkuppeleinrichtungen ist dazu eine Steuereinrichtung zugeordnet, der eine Betätigungsanforderung in Form eines Entkuppelsignals zugeführt wird und welche die elektromechanische oder elektrohydraulische Entkuppeleinrichtung, insbesondere den Aktuator entsprechend ansteuert. Dabei kann das als Betätigungsanforderung vorliegende Entkuppelsignal beispielsweise über eine am Wagenkasten angeordnete Einrichtung, insbesondere in Form eines Tastenschalters vorgegeben werden. Um sowohl im Stillstand des Zuges als auch bei geringen Fahrgeschwindigkeiten betätigt werden zu können, ist dieser außen am Wagenkasten angebracht und somit von außen leicht zugänglich. Dazu ist es erforderlich den Tastschalter recht groß und einfach bedienbar (auch mit Handschuhen im Winter) zu gestalten, allerdings auch gegen nicht autorisierte Betätigung zu schützen. Ein mechanischer Schutz über einen Schlüsselkasten würde den Bedienkomfort erheblich einschränken und gerade ein Betätigen während langsamer Fahrt fast unmöglich machen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Entkuppelsystem für eine automatische Zugkupplung, eine automatische Zugkupplung und ein Schienenfahrzeug mit einer automatischen Zugkupplung und einem derartigen Entkuppelsystem derart auszugestalten, dass zum einen eine einfache Bedienung und Zugängigkeit der Aktivierungseinrichtung zum Vorgeben der Betätigungsanforderung zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung gegeben ist, jedoch gleichzeitig Fehlbetätigungen, welche ein unerwünschtes Trennen eines Schienenfahrzeugverbandes zur Folge hätte, vermieden werden.

Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale der Ansprüche 1, 10, 11 und 13 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Ein Entkuppelsystem für eine automatische Zugkupplung, insbesondere eines spurgebundenen Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges in Form eines Güterwagens, umfassend eine Entkuppeleinrichtung mit einem, mit einem Kuppelverschluss der Zugkupplung wirkverbindbarem Aktuator zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten in die entkuppelte Stellung; eine Aktivierungseinrichtung zum Vorgeben einer Betätigungsanforderung für die Entkuppeleinrichtung zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten in die entkuppelte Stellung; eine der Zugkupplung zugeordnete Steuereinrichtung zum Ansteuern der Entkuppeleinrichtung mit einer Schnittstelle zur zumindest mittelbaren Koppelung mit der Aktivierungsvorrichtung, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine zweite Schnittstelle zum Koppeln mit einer Verifizierungseinrichtung zum Vorgeben einer Verifizierungsinformation für die Betätigungsanforderung umfasst und die Steuereinrichtung derart ausgebildet und eingerichtet ist, die über die zweite Schnittstelle vorgegebene Verifizierungsinformation auszuwerten und bei Vorliegen eines die Betätigungsanforderung verifizierenden Auswertergebnisses die Entkuppeleinrichtung entsprechend der von der Aktivierungseinrichtung vorgegebenen Betätigungsanforderung anzusteuern.

Unter einer Zugkupplung wird insbesondere eine Kupplung zum mechanischen Verbinden zweier benachbarter Einheiten, insbesondere Schienenfahrzeuge, wie Wagen verstanden. Die Verbindung dient der Übertragung von Zugkräften als auch Stoßkräften.

„Entkuppeln" beinhaltet das Verbringen bzw. Bewegen des Kuppelverschlusses einer Zugkupplung von einer Stellung im Betriebszustand „Gekuppelt" in eine Stellung im Betriebszustand „Entkuppelt", in welcher die Verbindung mit einer Gegen- Zugkupplung gelöst ist.

Unter „Verifizieren" im Sinne der Erfindung wird insbesondere die Bestätigung bzw. Richtigkeit einer Information verstanden.

Der Begriff „Einrichtung" ist nicht nur rein gerätemäßig zu verstehen. Einrichtung beschreibt insbesondere das funktionale Zusammenspiel von Komponenten. Bei diesen kann es sich beispielsweise um dezentral aufgebaute Einrichtungen mit räumlich getrennten Komponenten oder virtuelle Einrichtungen handeln.

Der Begriff „Schnittstelle" beschreibt insbesondere die der Steuereinrichtung zugeordneten Verbindungsmöglichkeiten physischer und virtueller Art zur Kommunikation und Austausch von Informationen intern in der Steuereinrichtung als auch mit externen Einrichtungen.

Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil, dass die Aktivierungseinrichtung frei und leicht zugänglich von außen am jeweiligen Schienenfahrzeug, insbesondere an zumindest einem der voneinander zu trennenden Schienenfahrzeuge angeordnet bleiben kann und nicht durch gesonderte Schutzmaßnahmen baulicher Art aufwendig geschützt werden muss, wobei Fehlbedienungen aufgrund der erforderlichen Verifizierung sicher vermieden werden.

Die Schnittstellen und damit auch Kopplungen zwischen der Steuereinrichtung und der Aktivierungseinrichtung zum Vorgeben einer Betätigungsanforderung und/oder Steuereinrichtung und Verifizierungseinrichtung zum Vorgeben einer Verifizierungsinforation können gemäß einer ersten Ausbildung als drahtlose Verbindung, insbesondere Funkverbindung wie Bluetooth; WLAN ausgeführt sein. Gemäß einer zweiten Ausbildung können diese als Leitungsverbindung ausgebildet sind. Die erste Ausbildung bietet den Vorteil, dass diese unabhängig von baulichen Gegebenheiten einfach herstellbar ist und insbesondere für die Auswahl der Art und Ausbildung der Verifizierungseinrichtung eine Vielzahl von Möglichkeiten gegeben sind, die insbesondere ortsunabhängig einfach realisierbar sind. Die zweite Ausbildung ist demgegenüber relativ störunanfällig.

Um Informationen miteinander und mit der Steuereinrichtung austauschen zu können, weisen die Aktivierungseinrichtung und/oder die Verifizierungseinrichtung und auch die Steuereinrichtung jeweils Sende- und/oder Empfangsmittel zum uni- oder vorzugsweise bidirektionalem Austausch von Informationen aus. Die Sende- und/oder Empfangsmittel sind entsprechend der gewählten Informationsübertragungsart, der Art und des Aufbaus der jeweiligen Einrichtungen gewählt.

Bezüglich der konkreten Ausgestaltung der Aktivierungseinrichtung und/oder der Verifizierungseinrichtung besteht eine Mehrzahl von Möglichkeiten.

Die Aktivierungseinrichtung umfasst in einer vorteilhaften Ausbildung eine manuell betätigbare Vorgabeeinrichtung zum Vorgeben der Betätigungsanforderung. Manuell bedeutet dabei von einem Bediener, insbesondere beim Einsatz für Güterwagen einem Rangierer per Hand betätigt, ausgelöst. Die Vorgabeeinrichtung kann dabei als eine Einrichtung, ausgewählt aus den nachfolgenden Einrichtungen ausgebildet sein: a) eine stationär im oder am die Zugkupplung tragenden spurgebundenen Fahrzeug anordenbare Vorgabeeinrichtung, insbesondere Hebel, Schalter, Taste, Touchscreen, Display b) eine mobile Vorgabeeinrichtung, insbesondere Fernbedienung; Mobiltelefon;

Smartphone, Laptop; Rechner

Die besonders bevorzugte Variante a) bietet den Vorteil, dass die Aktivierungseinrichtung direkt am Fahrzeug in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Zugkupplung vorgesehen ist und daher vom Bedienpersonal direkt vor Ort ein gewünschter Entkuppelvorgang eingeleitet werden kann. In einer besonders vorteilhaften Ausbildung erfolgt die Anordnung der Vorgabeeinrichtung am Wagon, d.h. einem spurgebundenen Fahrzeug ohne eigenen Antrieb.

In Analogie ist auch die Verifizierungseinrichtung in einer ersten Ausführung als eine manuell betätigbare Vorgabeeinrichtung zum Vorgeben der Verifizierungsinformation ausgebildet, welche insbesondere als eine Einrichtung, ausgewählt aus den nachfolgenden Einrichtungen ausbildbar ist: a) eine stationär im oder am die Zugkupplung tragenden spurgebundenen Fahrzeug anordenbare Vorgabeeinrichtung, insbesondere Hebel, Schalter, Taste, Touchscreen, Display b) eine mobile Vorgabeeinrichtung, insbesondere Fernbedienung; Mobiltelefon; Smartphone, Laptop; Rechner

Die erforderliche manuelle Vorgabe durch einen Bediener, vorzugsweise dem gleichen Bediener, welcher an der Aktivierungseinrichtung die Betätigungsanforderung ausgelöst hat, stellt unabhängig, ob diese an einer stationären oder mobilen Einrichtung erfolgt, eine aktive Vorgabe einer Verifizierungsinformation dar und bietet den Vorteil, dass aufgrund der erforderlichen Doppelbetätigung Fehlbetätigungen von diesem bewusst wahrgenommen werden können und damit ausgeschlossen.

Erfolgt gemäß a) die Vorgabe an einer stationär im oder am die Zugkupplung tragenden spurgebundenen Fahrzeug anordenbaren Vorgabeeinrichtung, ist es in einer Variante denkbar, zur Vorgabe der Betätigungsanforderung und der Verifizierungsinformation die gleiche Vorgabeeinrichtung zu nutzen. Da die Vorgaben rein manuell erfolgen, erfolgen diese mit zeitlichem Versatz. Obwohl die Vorgaben dann in der Regel durch die gleiche Signalstruktur charakterisiert sind, kann aufgrund des Musters einer Betätigung und/oder des zeitlichen Versatzes die Verifizierungsinformation sicher erkannt werden. Die Steuereinrichtung ist dazu derart ausgebildet und eingerichtet, aus dem Muster der Betätigung der Vorgabeeinrichtung die Verifizierungsinformation zu erkennen. Als Muster kann beispielsweise eine unterschiedlich lange Betätigung der Vorgabeeinrichtung für die beiden unterschiedlichen Informationen angesehen werden. Wird zur Vorgabe der Betätigungsanforderung und der Verifizierungsinformation die gleiche Vorgabeeinrichtung genutzt, kann der Aufwand für das Entkuppelsystem insgesamt aufgrund der Funktionskonzentration sehr gering gehalten werden

In einer vorteilhaften alternativen zweiten Ausführung der Verifizierungseinrichtung umfasst diese eine Verifizierungsinformationsträgereinrichtung zum Speichern einer statischen oder dieser dynamisch zuweisbaren Verifizierungsinformation und Sende- und/oder Empfangsmittel zum uni- oder bidirektionalen Austauschen von Informationen mit der Steuereinrichtung und/oder einer Zuweisungseinrichtung zum Übermitteln der Verifizierungsinformation an die Verifizierungsträgereinrichtung. In diesem Fall muss der Bediener nicht zwangsläufig aktiv tätig werden sondern die Übermittlung der Informationen kann passiv ohne sein Zutun erfolgen. Die einzige Voraussetzung ist, dass dieser sich mit der Verifizierungseinrichtung im Nahfeldbereich der Zugkupplung befinden muss. Bei dieser Ausführung umfasst insbesondere die Verifizierungseinrichtung zumindest Sendemittel zum Übermitteln der Verifizierungsinformation an die Steuereinrichtung und mindestens eines der nachfolgend genannten Empfangsmittel:

- Empfangsmittel zum Empfangen einer von einer Zuweisungseinrichtung übermittelten Verifizierungsinformation;

- Empfangsmittel zum Empfangen einer Verifizierungsinformationsanforderung von der Steuereinrichtung.

Das Vorsehen von Empfangsmitteln zum Empfangen einer von einer Zuweisungseinrichtung übermittelten Verifizierungsinformation bietet den Vorteil, diese zur Erhöhung der Sicherheit immer wieder neu anpassen zu können. Die Anpassung kann in vordefinierten zeitlichen Abständen oder auf Anforderung erfolgen. Das Vorsehen von Empfangsmitteln zum Empfangen einer Verifizierungsinformationsanforderung von der Steuereinrichtung bietet den Vorteil, dass die Kommunikation zwischen Verifizierungseinrichtung und Steuereinrichtung selbständig durch Senden eines Anforderungssignals von der Steuereinrichtung und Senden eines Antwortsignals von der Verifizierungseinrichtung erfolgen kann. Im einfachsten Fall trägt der Bediener ein Autorisierungssystem bzw. einen Schlüssel bei sich, welches beispielsweise einen Code enthält, wenn sich der Bediener in einem vordefinierten Raumbereich in der Nähe, beispielsweise in einem Radius von kleiner 3m zur Zugkupplung, insbesondere der dieser zugeordneten Steuereinrichtung aufhält, sendet der Schlüssel die Information an die Steuereinrichtung.

Es sind ein- oder auch mehrstufige Verifizierungsverfahren denkbar. Letztere bieten den Vorteil einer erhöhten Bediensicherheit.

Die Verifizierungsinformation kann auf unterschiedliche Art und Weise in der Steuereinrichtung ausgewertet werden und bei einem, die Betätigungsanforderung verifizierenden Auswertergebnis die Betätigungsanforderung freigeben zum Ansteuern der Entkuppeleinrichtung. Die Auswertung kann einen einfachen Vergleich oder komplexen Algorithmus umfassen. Im einfachsten Fall besteht die Auswertung in einem einfachen Vergleich der der Steuereinrichtung über die Verifizierungseinrichtung zugeführten Verifizierungsinformation und einer in der Steuereinrichtung hinterlegten zweiten Verifizierungsinformation. Dazu weist in einer vorteilhaften Ausbildung die Steuereinrichtung eine Speichereinheit zum Speichern einer statischen oder dieser dynamisch über eine dritte Schnittstelle zum Koppeln mit einer Zuweisungseinrichtung zuweisbaren und zur Auswertung der von der Verifizierungseinrichtung vorgebbaren Verifizierungsinformation weiteren zweiten Verifizierungsinformation auf. Die Steuereinrichtung ist derart ausgebildet und ausgerichtet Betätigungsanforderung, Verifizierungsinformation und zweite Verifizierungsinformation auszuwerten. In einer besonders vorteilhaften Ausführung erfolgt die Zuweisung der Verifizierungsinformationen zur Verifizierungseinrichtung und zur Steuereinrichtung über die gleiche Zuweisungseinrichtung. Eine automatische Zugkupplung zum mechanischen Kuppeln mit einer Gegen- Zugkupplung eines spurgebundenen Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, umfasst einen Kupplungskopf, der ein Kupplungskopfgehäuse und einen Kuppelverschluss aufweist, wobei der Kuppelverschluss insbesondere als Drehverschluss mit einer Kuppelöse und einem um eine Hauptachse zwischen einer gekuppelten Stellung und einer entkuppelten Stellung verdrehbarem Herzstück ausgebildet ist und ein Entkuppelsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.

Eine derartige Zugkupplung ist an einem spurgebundenen Fahrzeug angeordnet und dient dem Verbinden mit einer Gegen-Zugkupplung eines benachbart angeordneten spurgebundenen Fahrzeuges. Vorzugsweise umfasst die Aktivierungseinrichtung eine stationär am Fahrzeug angeordnete und manuell betätigbare Bedieneinrichtung, insbesondere Tastenschalter, welcher mit der, der Zugkupplung zugeordneten Steuereinrichtung gekoppelt ist. Die Verifizierungseinrichtung ist als tragbare mobile Einrichtung ausgebildet. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Schlüsselkarte mit einspeicherbarer Verifizierungsinformation und Sende- und Empfangsmitteln oder ein Smartphone, Laptop, Fernbedienung mit Eingabeeinrichtung für die Verifizierungsinformation durch einen Bediener handeln. Je nach Ausführung des mobilen Gerätes und der Kommunikation mit der Steuereinrichtung ist der Bediener aktiv gefordert, die Verifizierungsinformation selbst vorzugeben oder aber diese wird passiv abgefragt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entkuppeln einer mit einer Gegen- Zugkupplung gekuppelten Zugkupplung, umfassend ein dieser zugeordnetes Entkuppelsystem mit einer mit dem Kuppelverschluss der Zugkupplung wirkverbindbaren Entkuppeleinrichtung durch Verbringen eines Kuppelverschlusses der Schienenfahrzeugkupplung von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung, ist dadurch charakterisiert, dass eine Betätigungsanforderung zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung vorgegeben wird, die Steuereinrichtung die Entkuppeleinrichtung zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten in eine entkuppelte Stellung ansteuert, wobei Ansteuerung erst bei oder nach Vorliegen einer eine Verifizierung der Betätigungsanforderung bestätigenden Information erfolgt. Im Einzelnen wird a) über eine Schnittstelle einer Steuereinrichtung der Entkuppeleinrichtung eine Betätigungsanforderung zum Ansteuern der Entkuppeleinrichtung zum Verbringen des Kuppelverschlusses von einer gekuppelten Stellung in eine entkuppelte Stellung vorgegeben; b) über eine weitere zweite Schnittstelle der Steuereinrichtung eine Verifizierungsinformation zum Bestätigen der Betätigungsanforderung vorgegeben; c) in der Steuereinrichtung die Betätigungsanforderung und die Verifizierungsinformation ausgewertet und bei Vorliegen eines die Verifizierung der Betätigungsanforderung bestätigenden Auswertergebnisses steuert die Steuereinrichtung einen Aktuator der Entkuppeleinrichtung derart an, dass mit dem Aktuator ein hiermit wirkverbundener Kuppelverschluss der Zugkupplung von seiner gekuppelten Stellung in seine entkuppelte Stellung überführt wird.

In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens prüft die Steuereinrichtung bei oder nach Erhalt der Betätigungsanforderung innerhalb einer vordefinierbaren Zeitspanne das Vorliegen einer durch die Verifizierungseinrichtung vorgebbaren Verifizierungsinformation und setzt bei Nichtvorliegen dieser die Betätigungsanforderung aus. Durch die Gewährleistung, dass zur Betätigung immer zwei Informationen innerhalb einer vordefinierten begrenzten Zeitspanne vorliegen müssen, können Fehlbetätigungen vermieden werden.

Die Vorgabe der Betätigungsanforderung erfolgt vorzugsweise durch die aktive Betätigung an einer Vorgabeeinrichtung durch einen Bediener, insbesondere die aktive Betätigung eines als am die Zugkupplung tragenden Fahrzeug stationär angeordneten Bedienelementes in Form eines Hebels oder Schalters, insbesondere Tastenschalters, welcher mit der ersten Schnittstelle der Steuereinrichtung wenigstens mittelbar gekoppelt ist. Dadurch wird der direkte Bezug der Betätigungsanforderung zur entsprechenden Zugkupplung gewährleistet, da sich der Bediener dann direkt am Fahrzeug aufhalten muss.

Die Verifizierung kann wie bereits bei den Erläuterungen zum Entkuppelsystem auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen:

So kann in einer ersten Ausführung des Verfahrens der Bediener nach Vorgabe der Betätigungsanforderung die Verifizierungsinformation an einer Eingabeeinrichtung der Verifizierungseinrichtung, insbesondere einem externen mobilen Gerät ein- oder vorgeben, wobei die Verifizierungseinrichtung diese Verifizierungsinformation an die Steuereinrichtung sendet. Auch hier ist der Bediener aktiv gefordert und sollte daher versehentliche Fehlbetätigen der Aktivierungseinrichtung sehr schnell erkennen.

Auch in einer zweiten Ausführung, bei welcher die Steuereinrichtung eine Anforderung an die Verifizierungseinrichtung zum Übermitteln der Verifizierungsinformation an die Steuereinrichtung sendet, kann der Bediener aktiv eingebunden werden, indem dieser aufgefordert wird, aktiv eine Verifizierungsinformation an oder in der Verifizierungseinrichtung einzugeben bzw. vorzugeben. Die Verifizierungseinrichtung sendet dann die Verifizierungsinformation als Anforderungsantwort an die Steuereinrichtung.

In einer dritten Ausführung sendet die Steuereinrichtung eine Anforderung an die Verifizierungseinrichtung zum Übermitteln der Verifizierungsinformation an die Steuereinrichtung. Diese Verifizierungseinrichtung sendet dann eine in dieser hinterlegte oder eingegebene Verifizierungsinformation als Anforderungsantwort an die Steuereinrichtung. Dies kann beispielsweise über entsprechende Informationen bzw. Codes tragende Schlüssel- oder Speicherkarten erfolgen. Der Bediener muss sich dazu lediglich im Nahfeldbereich der Zugkupplung befinden.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung erfolgt die Verifizierung zur Erhöhung der Sicherheit nicht nur einstufig sondern mehrstufig durch mehrmaligen Austausch von Verifizierungsinformationen zwischen Steuereinrichtung und Verifizierungseinrichtung. Um den unerwünschten Zugriff auf Verifizierungsinformationen zu vermeiden und einen Angriff von außen zu erschweren, werden der Verifizierungseinrichtung und/oder der Steuereinrichtung dynamisch Verifizierungsinformationen von einer Zuweisungseinrichtung zugewiesen und in diesen gespeichert oder durch entsprechende Algorithmen gebildet.

Die in der Steuereinrichtung erfolgende Auswertung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Denkbar ist die Bildung eines Auswertergebnisses aus

- dem direkten Vergleich der in der Steuereinrichtung hinterlegten oder diesen über die Zuweisungseinrichtung zugewiesenen Verifizierungsinformation und der über die Verifizierungseinrichtung übermittelte Verifizierungsinformation oder

- einer Funktion aus der in der Steuereinrichtung hinterlegten oder diesen über die Zuweisungseinrichtung zugewiesenen Verifizierungsinformation und der über die Verifizierungseinrichtung übermittelte Verifizierungsinformation, wobei bei Vorliegen eines die Betätigungsanforderung bestätigenden Auswertergebnisses die Entkuppeleinrichtung entsprechend der Betätigungsanforderung angesteuert wird.

Bei der über die Verifizierungseinrichtung vorgebaren Verifizierungsinformation handelt es sich in besonders vorteilhafter Weise um eine allgemeine Information, welche als Verifizierungsinformation für die Betätigung aller Kupplungen eines vordefinierten Raumbereiches, beispielsweise eines Rangierbahnhofes fungiert. Allen Kupplungen innerhalb dieses Raumbereiches sind dann die gleichen Verifizierungsinformationen zugeordnet. Der Bediener kann dann auf einfache Art und Weise mit einer nicht aktiv von ihm zu betätigenden Verifizierungseinrichtung ausgestattet werden, welche die allgemeine Information enthält und auf einfache Art und Weise aus dieser ausgelesen werden kann.

Bei Verifizierung durch nicht aktive Vornahme einer Handlung durch den Bediener, sondern automatischem Auslesen der Verifizierungsinformation aus einer Verifizierungseinrichtung, beispielsweise einer die Verifizierungsinformation enthaltenden Schlüsselkarte, muss sich der autorisierte Bediener nach Vorgabe der Betätigungsanforderung, beispielsweise dem Betätigen eines Tastenschalters an einem Wagon, lediglich im Nahfeldbereich der jeweiligen Kupplung befinden.

Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen folgendes dargestellt:

Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Schienenfahrzeugverband;

Figur 2 zeigt in schematisiert vereinfachter Darstellung den Grundaufbau eines Entkuppelsystems;

Figur 3 verdeutlicht anhand eines Flussdiagramms dein Verfahren zum Entkuppeln;

Figur 4 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung eines Entkuppelsystems.

Figur 1 zeigt anhand eines Ausschnittes aus einem Schienenfahrzeugverband 1 zwei hintereinander angeordnete und miteinander zumindest mechanisch gekuppelte Schienenfahrzeuge 2, 3, insbesondere in Form von Waggons zum Transport von Gütern. Jedes der Schienenfahrzeuge 2, 3 weist an den voneinander wegweisenden Endbereichen eine Zugkupplung 4 zum Kuppeln mit einer kompatiblen Gegen- Zugkupplung 5 des jeweils benachbarten Schienenfahrzeuges auf. Im dargestellten Fall ist das Schienenfahrzeug 2 über die an diesem angeordnete Zugkupplung 4 mit der am Schienenfahrzeug 3 angeordneten Gegen-Zugkupplung 5 gekuppelt. Die Zugkupplungen 4, 5 sind derart ausgebildet und ausgestattet, zumindest eine mechanische Verbindung der Schienenfahrzeuge 2, 3 zum Übertragen von Zug- und Druckkräften zu ermöglichen. Zusätzlich können über entsprechende, an der Zugkupplung vorgesehene oder dieser zugeordnete Zusatzeinrichtungen auch noch elektrische Verbindungen, Datenverbindungen und/oder Fluidverbindungen zwischen den Schienenfahrzeugen 2, 3 realisiert werden. Diese Zusatzeinrichtungen sind dabei der einzelnen Schienenfahrzeugkupplung 4, 5 jeweils zugordnet, vorzugsweise zumindest mittelbar an dieser gelagert.

Die mechanische Verbindung zweier benachbarter Schienenfahrzeuge 2, 3 wird über das miteinander in Wirkverbindung bringen der Kuppelverschlüsse beider Zugkupplungen 4, 5 realisiert. Die einzelne Zugkupplung 4, 5 weist dazu jeweils einen Kupplungskopf 6 auf, der ein Kupplungskopfgehäuse 7 und einen Kuppelverschluss 8 mit Arretierung auf. Der Kuppelverschluss 8 ist für eine in der Figur 2 dargestellte vorteilhafte Ausführung als Drehverschluss mit einer Kuppelöse und einem Herzstück ausgeführt, wobei das Herzstück um eine Hauptdrehachse verdrehbar zwischen einer gekuppelten Stellung und einer entkuppelten Stellung ist. Die Kuppelöse ist mit einem ersten Ende verdrehbar um eine Kuppelösenachse am Herzstück angeschlossen und weist ein zweites freies Ende auf. Zum Entkuppeln ist der einzelnen Zugkupplung 4 bzw. 5 jeweils ein, eine Entkuppeleinrichtung 9 umfassendes Entkuppelsystem 10 zugordnet.

Der Grundaufbau eines Entkuppelsystems 10 ist in schematisiert vereinfachter Darstellung in der Figur 2 wiedergegeben. Dieses umfasst eine Entkuppeleinrichtung 9 zum Verbringen des Kuppelverschlusses 8 von einer gekuppelten in die entkuppelte Stellung, eine elektronische Steuereinrichtung 11 zum Ansteuern der Entkuppeleinrichtung 9 und eine erste Aktivierungseinrichtung 12 zum Vorgeben einer Betätigungsanforderung für die Entkuppeleinrichtung 9. Hinsichtlich der Vorgabe der Betätigungsanforderung besteht eine Mehrzahl von Möglichkeiten. Diese kann beispielsweise manuell über Betätigung eines Schalters, Auswahl einer Taste, Betätigung eines Hebels oder Eingabe an einem Kommunikationsmedium, beispielsweise Handy, Panel erfolgen. Die Steuereinrichtung 11 umfasst wenigstens eine Schnittstelle zur Kommunikation intern oder mit externen Einrichtungen aufweisende Schnittstelleneinrichtung 13, insbesondere zum Koppeln mit der ersten Aktivierungseinrichtung 12 und der Entkuppeleinrichtung 9. Erfindungsgemäß wird die Betätigungsanforderung in der Steuereinrichtung 11 jedoch nicht unmittelbar in eine Stellgröße für die Entkuppeleinrichtung 9 umgesetzt, sondern erst nach erfolgter Verifizierung dieser Betätigungsanforderung. Dazu ist eine Verifizierungseinrichtung 14 zum Vorgeben einer Verifizierungsinformation für die Betätigungsanforderung vorgesehen, welche über eine Schnittstelle der Schnittstelleneinrichtung 13 mit der Steuereinrichtung 11 koppelbar ist. Die Steuereinrichtung 11 ist dabei derart ausgebildet und eingerichtet, die von der Verifizierungseinrichtung 14 übermittelte Information auszuwerten und bei Feststellen einer die Betätigungsanforderung bestätigenden Information die über die Aktivierungseinrichtung 12 vorgegebene Betätigungsanforderung zur Ansteuerung der Entkuppeleinrichtung 9 umzusetzen, insbesondere die erforderliche Stellgröße auszugeben bzw. die Steuergröße für die Stelleinrichtung 16 der Entkuppeleinrichtung 9, um diese anzusteuern.

Die Steuereinrichtung 11 umfasst dazu im einfachsten Fall eine Auswerteinrichtung 15, in welcher die Verifizierungsinformation für die Betätigungsanforderung ausgewertet wird. Das Ergebnis wird über die Schnittstelleneinrichtung 13 an die Entkuppeleinrichtung 9 ausgegeben.

Die Schnittstelleinrichtung 13 umfasst dazu Sende- und Empfangsmittel für Informationen, insbesondere die die Informationen darstellenden Signale zum Kommunizieren mit der Aktivierungseinrichtung 12, der Verifizierungseinrichtung 13 und der Entkuppeleinrichtung 9 bzw. der dieser zugeordneten Stelleinrichtung 16.

In Abhängigkeit der Ausbildung der einzelnen Einrichtungen 12 und 14 umfasst die Schnittstelleneinrichtung 13 entsprechende Schnittstellen, insbesondere in Form von Datenschnittstellen, Maschinenschnittstellen, Netzwerkschnittstellen, Benutzerschnittstellen etc.

Das grundlegende Verfahren beim Entkuppeln ist in Figur 3 wiedergegeben. Zum gewünschten Entkuppeln, beispielsweise in einem Rangierbahnhof, erfolgt für zumindest eine der miteinander gekuppelten Zugkupplungen 4, 5 im ersten Verfahrensschritt die Vorgabe einer Betätigungsanforderung X-EK für die Entkuppeleinrichtung 9 zum Entkuppeln über die erste Aktivierungseinrichtung 12. Diese Information wird der Steuereinrichtung 11 zugeführt. Die Steuereinrichtung 11 ist derart ausgebildet und ausgelegt, die Betätigungsanforderung X-EK nicht sofort in das erforderliche Stellsignal, insbesondere die erforderliche Stellgröße Y-EK zur Ansteuerung der Stelleinrichtung der Entkuppeleinrichtung 9 umzusetzen, sondern sozusagen erstmal „on hold“ zu setzen. Erst bei Vorliegen einer die Betätigungsanforderung X-EK bestätigenden Information als Auswertergebnis T wird die Stellgröße Y-EK ausgegeben und die Entkuppeleinrichtung 9 angesteuert. Bezüglich der Möglichkeiten einer Verifikation der Betätigungsanforderung X- EK und demzufolge auch der Ausbildung der Verifizierungseinrichtung 14 besteht eine Vielzahl von Möglichkeiten.

Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des gesamten Entkuppelsystems 10 ist in Figur 4 wiedergegeben. Diese zeigt schematisiert vereinfacht einen Ausschnitt aus dem Endbereich eines Schienenfahrzeuges 3 mit der daran angeordneten Zugkupplung 4 zum Zusammenwirken mit einer Gegen- Zugkupplung 5. Bei dem Schienenfahrzeug handelt es sich beispielsweise um einen Güterwagon, d.h. ein Fahrzeug ohne eigenen Antrieb und frei von einem Führerstand. Die einzelne Zugkupplung 4, 5 umfasst jeweils eine Entkuppeleinrichtung 9 zum Betätigen des Kuppelverschlusses 8 von einer Stellung „gekuppelt“ in eine Stellung „entkuppelt. Jeder Zugkupplung 4, 5 kann ein derartiges Entkuppelsystem 10 zugeordnet sein. Stellvertretend wird der Aufbau hier nur für das der Zugkupplung 4 zugeordnete Entkuppelsystem 10 erläutert. Das Entkuppelsystem 10 umfasst dazu eine Aktivierungseinrichtung 12, welche im dargestellten Fall als stationäres und manuell zu betätigendes Betätigungselement in Form eines Tastenschalters ausgebildet ist. Vorzugsweise umfasst die Aktivierungseinrichtung 12 zwei derartige Betätigungselemente 17.1 , 17.2, welche im hinteren Endbereich eines Schienenfahrzeuges 2 beidseitig des Wagenkastens des Schienenfahrzeuges 2 angeordnet sind. Vorzugsweise erfolgt die Anordnung spiegelsymmetrisch bezüglich einer Längsachse des Schienenfahrzeuges 2. Die beidseitige Anordnung erlaubt unabhängig von der Ausrichtung des Schienenfahrzeuges 2 eine Vorgabe einer Betätigungsanforderung X-EK von der gleichen Seite. D.h. es ist zumindest immer eine Betätigungsanforderung X-EK über eines der Betätigungselemente 17.1 , 17.2 der ersten Aktivierungseinrichtung 12 vorgebbar. Denkbar ist auch die gleichzeitige oder zeitlich versetzt zueinander erfolgende Vorgabe an beiden Betätigungselementen 17.1 , 17.2. Die Betätigungsanforderungen - beispielsweise X-EK17.1 und/oder X-EK17.2 werden über die Schnittstelleneinrichtung 13 der Steuereinrichtung 1 1 zugeführt und an dieser bis zum Vorliegen einer diese Betätigungsanforderung X-EK verifizierenden Information nicht umgesetzt, d.h. sozusagen auf „on hold“ gesetzt und vorzugsweise nach Ablauf einer vordefinierbaren Zeitdauer ganz gelöscht. Die Verifizierung der Betätigungsanforderung X-EK17.1 bzw. X- EK17.2 erfolgt über eine Verifizierungseinrichtung 14. Im dargestellten Fall über eine externe Einrichtung, welche beispielsweise in Form eines mobilen Gerätes 18 vorliegt. Das mobile Gerät 18 ist derart ausgebildet und eingerichtet, mit der Steuereinrichtung 1 1 zu kommunizieren bzw. kommunizieren zu können. Je nach Ausführung muss der Bediener die Verifizierungsinformation aktiv vor- bzw. eingeben oder diese wird automatisch über entsprechende Sende- und Empfangsmittel am mobilen Gerät 18 auf Anforderung durch die Steuereinrichtung 1 1 als Antwort an diese übermittelt. Insbesondere bei Ausbildung des mobilen externen Gerätes 18 als Verifizierungsinformationsträgereinrichtung in Form einer Schlüsselkarte mit Speichermöglichkeit der Verifizierungsinformation sowie Sende- und Empfangsmitteln zur Kommunikation mit der Steuereinrichtung 1 1 , kann von letzterer ein in der Schlüsselkarte gespeicherter Code als Verifizierungsinformation von der Steuereinrichtung 1 1 als Verifizierungsinformationsanforderung angefordert und als Anforderungsantwort an diese ohne Zutun des den Schlüssel bei sich tragenden Bedieners übertragen werden, wenn dieser sich im Nahfeldbereich der Steuereinrichtung 1 1 befindet. Die Kommunikation zwischen Verifizierungseinrichtung und Steuereinrichtung erfolgt über Nahfeldkommunikation.

Vorzugsweise ist der Code des Schlüssels und damit die Verifizierungsinformation der Verifizierungseinrichtung nicht statisch sondern wird über eine Zuweisungseinrichtung, welche in Form einer externen Steuereinrichtung, beispielsweise eines Leitwerkes eines Rangierbahnhofes oder einer anderen übergeordneten zentralen Steuereinrichtung der Verifizierungseinrichtung, insbesondere dem Schlüssel in vordefinierten zeitlichen Abständen oder bei Bedarf neu zugewiesen. Die Zuweisung kann beispielsweise derart erfolgen, dass die jeweilige Verifizierungsinformation für alle Fahrzeuge eines Rangierbahnhofes gilt. Vorzugsweise wird dazu zu Zwecken des Abgleiches in den Steuereinrichtungen 1 1 der der einzelnen Kupplungen der sich im Rangierbahnhof befindlichen Fahrzeuge gleiche Code abgelegt bzw. der Steuereinrichtung 1 1 zugewiesen, so dass das Vorliegen einer Verifizierung in der Steuereinrichtung 1 1 durch einfachen Abgleich des Codes, welcher von der Verifizierungseinrichtung 14 übermittelt wurde mit dem in der Steuereinrichtung 1 1 hinterlegten, erfolgen kann. Der Bediener muss sich dazu lediglich im Nahfeldbereich der jeweiligen von ihm aktiv mit einer Betätigungsanforderung belegten Kupplung befinden. Dies vereinfacht zum einen den Ablauf beim Rangieren bei gleichzeitiger Erfüllung erhöhter Sicherheitsanforderungen gegenüber fehlerhafter oder unautorisierter Betätigung bzw. Vorgabe der Betätigungsanforderung.

Der vordefinierte Raumbereich, in welchem eine derartige Verifizierungseinrichtung wirksam ist, erstreckt sich vorzugsweise über den Rangierbahnbahnhof. Denkbar ist auch eine weitergehende Ausweitung, beispielsweise den Rangierbahnhöfen eines Unternehmens.

Bezugszeichenliste

1 Schienenfahrzeugverband

2 Schienenfahrzeug

3 Schienenfahrzeug

4 Zugkupplung

5 Zugkupplung

6 Kupplungskopf

7 Kupplungskopfgehäuse

8 Kuppelverschluss

9 Entkuppeleinrichtung

10 Entkuppelsystem

11 Steuereinrichtung

12 Aktivierungseinrichtung

13 Schnittstelleneinrichtung

14 Verifizierungseinrichtung

15 Auswerteinrichtung

16 Stelleinrichtung

17.1, 17.2 Betätigungselemente

18 mobiles Gerät