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Patent Searching and Data


Title:
DENTAL FURNACE, AND METHOD FOR CONTROLLING THE POSITION OF AN ASSOCIATED CLOSING PLATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/006599
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a dental furnace (1) comprising a hood-shaped combustion chamber (3) with a heating element (12) that is placed therein and an opening (13), and a closing plate (4) which is arranged so as to be movable relative to the combustion chamber (3) and is used for accommodating a material (5) that is to be baked, particularly a tooth replacement object. Said dental furnace (1) further comprises a sensor (31) for determining the combustion chamber temperature. In order to optimize the drying time and closing time, a measuring instrument (7b) is provided for recording the actual value of the position of the closing plate relative to the combustion chamber (3) while an arithmetic unit (51) is provided for determining the deviation from the comparison between the determined actual value and a defined required value so as to derive a control variable for triggering the relative position between the closing plate (4) and the combustion chamber (5). Also disclosed is a method for controlling the position of a closing plate (4) on the dental furnace (1) in order to minimize the process time.

Inventors:
ZUBLER KURT (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/006223
Publication Date:
January 17, 2008
Filing Date:
July 13, 2007
Export Citation:
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Assignee:
ZUBLER GERAETEBAU (DE)
ZUBLER KURT (DE)
International Classes:
F27B17/02; F27D19/00; F27D21/00; F27B5/18; A61C13/20
Foreign References:
DE19754077A11999-06-17
DE10313406A12004-10-07
US4498865A1985-02-12
Attorney, Agent or Firm:
FIENER, Josef (Postfach 12 49, Mindelheim, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Dentaltechnikofen (1) mit einer haubenförmigen Brennkammer (3) mit einem darin angeordnetem Heizelement (12) und einer öffnung (13) sowie einer relativ zur Brennkammer (3) beweglichen Verschlussplatte (4) für die Aufnahme eines Brenngutes (5), insbesondere eines Zahnersatzobjektes, wobei der Dentaltechnikofen (1) einen Sensor (31) zur Ermittlung der Brennkammertemperatur aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messsystem zur Aufnahme des Ist-Wertes der Verschlussplattenposition relativ zur Brennkammer (3) und eine Recheneinheit (51) zur Ermittlung der Abweichung aus dem Vergleich des ermittelten Ist-Wertes mit einem definierten Soll-Wert zur Ableitung einer Stellgröße für die Ansteuerung der Relativposition zwischen Verschlussplatte (4) und Brennkammer (5) vorgesehen ist.

2. Dentaltechnikofen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer, hydraulischer und/oder pneumatischer Antrieb (8) zur Bewegung der Verschlussplatte (4) und/oder der Brennkammer (3) vorgesehen ist.

3. Dentaltechnikofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ist-Wert aus dem Abstand zwischen dem Verschlussplatte (4) und der öffnung (13) der Brennkammer (3) gebildet ist.

4. Dentaltechnikofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Messfühler (33) zur Aufnahme der Umgebungstemperatur vorgesehen ist.

5. Dentaltechnikofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Brenngut (5) ein spezifischer Soll-Wert der Verschlussplattenposition in Abhängigkeit von der Brennkammertemperatur und/oder den Temperaturwerten an der Verschlussplatte (4) und/oder am Brenngut (5) und/oder der Umgebungstemperatur definiert ist.

6. Dentaltechnikofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verschlussplatte (4) wenigstens ein Messsystem (34) zur Ermittlung von Temperaturwerten an der Verschlussplatte (4) und/oder am Brenngut (5) angeordnet ist.

7. Dentaltechnikofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (34) entsprechend dem Schichtaufbau des Brenngutes (5) ausgerichtet ist.

8. Dentaltechnikofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brenngut (5) mehrschichtig aufgebaut ist.

9. Dentaltechnikofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Speichereinheit (55) zur Speicherung der ermittelten Werte vorgesehen ist.

10. Verfahren zur Positionssteuerung einer Verschlussplatte (4) an einem Dentaltechnikofen (1), umfassend die Schritte:

Ermittlung einer aktuellen Brennkammertemperatur und/oder eines

Temperaturwertes an der Verschlussplatte (4) und/oder am Brenngut (5),

Ermittlung eines Ist-Wertes der Verschlussplattenposition relativ zur

Brennkammer (3),

Vergleich des Ist-Wertes der Verschlussplattenposition mit einem von der

Brennkammertemperatur und/oder dem Temperaturwert an der Verschlussplatte

(4) und/oder am Brenngut (5) abhängigen Soll-Wert für die

Verschlussplattenposition,

Ableitung einer Stellgröße aus der Abweichung von Ist- und Sollwert, und

Weitergabe der Stellgröße an einen Antrieb (8) zum Ausgleich der Abweichung.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Ist-Wert der Abstand zwischen der Verschlussplatte (4) und einer der Verschlussplatte (4) zugewandten öffnung (13) der Brennkammer (3) aufgenommen wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Ermittlung der Umgebungstemperatur erfolgt

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Soll-Wert für die Verschlussplattenposition von der Brennkammertemperatur und/oder dem Temperaturwert an der Verschlussplatte (4) und/oder am Brenngut (5) und der Umgebungstemperatur abhängig ist.

14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließzeit aus der verbleibenden Abkühlzeit des Dentaltechnikofens (1 ) auf die Solltemperatur ermittelt wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein vollständiger Verschluss der Brennkammer (3) erst beim Erreichen der Solltemperatur erfolgt.

Description:

Beschreibung

Dentaltechnikofen und Verfahren zur Positionssteuerunq einer zugehörigen Verschlussplatte

Die Erfindung betrifft einen Dentaltechnikofen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Positionssteuerung einer Verschlussplatte an einem Dentaltechnikofen gemäß Anspruch 10.

Zahnersatzobjekte aus Keramik werden häufig auf Gerüsten in Schichttechnik oder als Zahnkappen hergestellt. Das Gerüst besteht u.a. aus Metalllegierungen, auf die die verschiedenen Schichten aus keramischen Massen aufgetragen, getrocknet und danach gebrannt werden. Zum Trocknen bzw. Brennen werden beispielsweise Multifunktions-Dentaltechniköfen verwendet, die auf die aufgetragene Schicht abgestimmte Programme durchlaufen. Die Programme umfassen beispielsweise eine Trocknungs-, eine Brenn- und eine Abkühlphase. Die einzelnen Phasen werden alle in der gleichen Brennkammer durchlaufen, ihre Dauer ist dabei günstigstenfalls auf die Stärke der aufgetragenen Schicht abgestimmt. Für die Trocknungsphase wird z.B. eine bestimmte Trocknungszeit vorgegeben. Die verwendeten Geräte bestehen mindestens aus einer Brennkammer und einer Verschlussplatte, die relativ zueinander beweglich angeordnet sind. Die Brennkammer wird dabei, in Abhängigkeit vom gewählten Material und Brennverfahren, bei 400 - 600 0 C gehalten (Bereitschaftstemperatur) und strahlt die entwickelte Wärme im geöffneten Zustand zur Verschlussplatte bzw. dem darauf positionierten Brenngut hin ab. Für eine Trocknungsphase (Schließzeit) wird optimalerweise eine Temperatur von ca. 120°- 16O 0 C durchlaufen. Der Brennofen wird schrittweise, meist innerhalb eines Zeitraumes von 6 min geschlossen. Erfahrungsgemäß ist nach dieser Zeit eine ausreichende Trocknung und die langsame Aufheizung des Brenngutes erfolgt. Ist der Ofen vollständig geschlossen, wird die Brennkammer evakuiert und die eigentliche Brennphase eingeleitet.

Obwohl verschiedene, spezielle Brennöfen mit Funktionen ausgestattet sind, die den Brennprozess möglichst materialschonend und zweckmäßig gestalten sollen, werden Opaker- und Keramikmassen oftmals beim Vortrocknen schon stark vorbeschädigt.

So sind beispielsweise öfen bekannt, bei denen das Verschließen durch Aufsetzen der Brennkammer auf die Verschlussplatte (Brennteller) bzw. Einfahren der Verschlussplatte in die Brennkammer mit einem Hebesystem (Lift) erfolgt. Nahezu alle Keramiköfen steuern die Vortrockenphase, indem der Lift in einer bestimmten Zeit (Schließzeit) eine definierte Strecke überwindet (Einfahren in die Brennkammer). Eine angenommene Schließzeit mit gleichmäßiger Bewegung in Richtung der geöffneten Brennkammer von 400-600 0 C bedeutet, dass sich das Objekt, das bei einer Temperatur zwischen 120 und 160 0 C homogen austrocknet, den größten Teil der Schließzeit außerhalb des notwendigen Temperaturbereichs befindet. Während zu Beginn des Schließvorganges das Objekt bei vollständig geöffneter Brennkammer in einem zu kalten Bereich liegt, nimmt die Temperatur nach oben hin sprunghaft zu. Die Flüssigkeitsanteile an der Oberfläche des unzureichend vorgetrockneten Objektes verdampfen unter Druck, bei zu hoher Temperatur. Bei vorteilhafteren Steuerungen einiger öfen wird zur Trocknung eine bestimmte Position des Brenntellers angefahren, bei der eine Trocknung im geeigneten Temperaturbereich stattfinden kann, bevor der Lift den Schließprozess fortsetzt. Der Sollwert für diese Brenntellerposition wird jedoch bei allen Keramiköfen aus der eingestellten Bereitschaftstemperatur abgeleitet und zugeordnet. Solange diese nicht erreicht ist, kann kein Start des Schließprozesses erfolgen.

Ferner sind Geräte mit abkippbaren Brennkammern oder mit einschwenkbar angeordneten Brenntellern erhältlich. Aus der Vielzahl der vorhandenen Geräte entstehen verschiedene Nachteile für den Trocknungsprozess. So ergibt sich bauartbedingt v.a. ein ungleichmäßiger Verlauf der Trocknungsphase. Daraus wiederum resultiert, dass ein Vergleich der Trocknungsparameter zwischen den einzelnen Geräten nur bedingt möglich ist. Es ist daher nahezu unmöglich, eindeutige und standardisierte Bedienungs- bzw. Benutzungsanweisungen abzuleiten, um mit dem jeweils verwendeten Material reproduzierbare Ergebnisse zu erreichen.

Aufgrund der genannten Trocknungsfehler treten u.U. Materialspannungen auf, die zur Riss- und Blasenbildung und damit verbundenen Qualitätsverlusten der Oberflächen der einzelnen Schichten führen können. Auch kann es zu einem monno inHem Verbund der Keramikschichten untereinander kommen.

Weiterhin ist der Prozess grundsätzlich mit einer Wartezeit verbunden, da das Trocknen bzw. Schließen des Ofens erst beginnt , wenn die Bereitschaftstemperatur der Brennkammer erreicht ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gleichmäßige Trocknung eines Brenngutes, insbesondere Zahnersatzobjektes bei optimaler Temperatur zu erreichen, und dabei die Trocknungs- und Schließzeit auf ein Minimum zu verkürzen.

Die Aufgabe wird durch einen Dentaltechnikofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zur Positionssteuerung einer Verschlussplatte an einem Dentaltechnikofen gemäß Anspruchs 10 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Der erfindungsgemäße Dentaltechnikofen weist eine haubenförmige Brennkammer auf, in deren Inneren wenigstens ein Heizelement angeordnet ist. Die öffnung der Brennkammer ist einer Verschlussplatte zugewandt, die relativ zur Brennkammer beweglich angeordnet ist. Die Verschlussplatte (Brennteller) dient der Aufnahme eines Brenngutes, insbesondere eines Zahnersatzobjektes. Beim Zahnersatzobjekt kann es sich beispielsweise um ein vollständig aus Keramik gefertigtes Objekt, aber auch um Objekte, die ein Gerüst aus Metall aufweisen, handeln und auf die im Herstellungsprozess weitere Materialschichten aufgebrannt werden. Der Dentaltechnikofen ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Ermittlung der Brennkammertemperatur vorgesehen ist. Zudem verfügt der Dentaltechnikofen über eine Messvorrichtung zur Aufnahme des Ist-Wertes der Verschlussplattenposition relativ zur Brennkammer sowie eine Recheneinheit zur Ermittlung der Regelabweichung durch Vergleich des ermittelten Ist-Wertes mit einem definierten Soll-Wert und zur Ableitung einer Stellgröße daraus.

Bevorzugt ist am Dentaltechnikofen ein elektrischer, hydraulischer und/oder pneumatischer Antrieb vorgesehen. Bei einer ortsfest angebrachten Brennkammer lässt sich durch diesen Antrieb (Lift) die Verschlussplatte in die Brennkammer hinein, bis zu deren Verschluss, zu bewegen. Darüber hinaus ist es allerdings auch möglich, dass bei Ausführungsformen mit ortsfestem Brennteller die Brennkammer auf den Rr Q nn+oiio r zu bewegt wird. In einer weiteren Ausführungsform des

Dentaltechnikofens sind sowohl Brennteller als auch Brennkammer beweglich angebracht und können somit aufeinander zu bzw. von einander weg bewegt werden.

Erfindungsgemäß wird der Ist-Wert der Position der Verschlussplatte relativ zur Brennkammer durch eine Messvorrichtung aufgenommen. In einer bevorzugten Ausführungsform des Dentaltechnikofens wird der Ist-Wert aus dem Abstand zwischen der Verschlussplatte (Brennteller) und der öffnung der Brennkammer gebildet.

Um ein reproduzierbares Trocknungsergebnis der verschiedenen Brenngüter bzw. Zahnersatzobjekte zu erreichen, ist bevorzugt für jedes der in Frage kommenden Brenngüter oder Brenngut-Schichtmaterialien ein spezifischer, von der Brennkammertemperatur abhängiger Soll-Wert der Verschlussplattenposition definiert. Der Sollwert kann darüber hinaus auch abhängig sein vom Temperaturwert am Brennteller bzw. am Brenngut und/oder von der Umgebungstemperatur.

Der Soll-Wert ergibt sich somit beispielsweise aus einer Funktion, in die neben den optimalen Trocknungsparametern für das jeweilige Brenngut, die Temperatur der Brennkammer, die Temperatur an der Verschlussplatte (Brennteller) und/oder Brenngut sowie die Umgebungstemperatur als Berechnungsparameter eingehen. Die spezifischen Soll-Werte für die Verschlussplattenposition sind in der Speichereinheit abgelegt, auf die die Rechnereinheit während der gesamten Trocknungsphase zugreifen kann, um aus dem Soll-Ist-Wertvergleich der Positionswerte die Stellgröße abzuleiten.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Dentaltechnikofens weist daher neben dem Sensor zur Temperaturbestimmung in der Brennkammer zusätzlich einen Messfühler zur Aufnahme der Umgebungstemperatur auf. Ein derartiger Sensor ist u.U. dann besonders empfehlenswert, wenn der Dentaltechnikofen beispielsweise an verschiedenen Orten mit stark unterschiedlichen Temperaturen betrieben werden soll, oder aber wenn innerhalb der Laborräume bzw. dem Aufstellort des Ofens, z.B. aufgrund unterschiedlicher Sonneneinstrahlung, starke Temperaturschwankungen _ .... .— x __ ι -önnen. Da der Trocknungsprozess bei nicht vollständig geschlossener

Brennkammer erfolgt, wird das Brenngut auch von der Umgebungstemperatur beeintlusst. Eine zusätzliche Aufnahme dieses Parameters erfolgt somit im Interesse einer optimalen Steuerung der Trocknungsphase.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dentaltechnikofens erfolgt die Ermittlung von Temperaturwerten am Brennteller und/oder Brenngut durch ein dort angeordnetes Messsystem. Die Ermittlung dieser Temperaturwerte ist in zweifacher Hinsicht besonders vorteilhaft. Zum einen kann die Temperatur am Brennteller und/oder Brenngut als Parameter in die Berechnung des Soll-Wertes der Brenntellerposition eingehen, zum anderen kann dieser Parameter, in der Entwicklungsphase neuer Materialien oder Geräte ermittelt, als Grundlage für die Erstellung entsprechender Bedienungs- bzw. Gebrauchsanweisungen herangezogen werden.

Das Messsystem kann dabei aus einem oder mehreren Sensoren oder Messfühlern aufgebaut sein. Diese befinden sich entweder in der Nähe der Verschlussplatte und/oder des Brenngutes oder sind direkt auf diesen angebracht. Denkbar ist darüber hinaus auch die Anordnung des oder der Sensoren auf, an oder in den für das Brenngut verwendeten Stützen (Brennsockel). Bevorzugt ist die Position des Messsystems dabei entsprechend dem Schichtaufbau des Brenngutes ausgerichtet. Das Brenngut ist dabei in einer bevorzugten Ausführungsform mehrschichtig aufgebaut.

Als positiv zeigt sich, wenn der Dentaltechnikofen eine Speichereinheit aufweist, da in dieser Einheit alle oder ausgesuchte Teile der ermittelten Werte gespeichert werden können. Diese Speicherung erweist sich zum einen als vorteilhaft für die obengenannte Definition von Parametern bei der Entwicklung neuer Materialen und Geräte, zum anderen erlaubt die Speicherung die vollständige Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Trocknungen. Dies wiederum ist bei der Fehlersuche hilfreich und, beispielsweise auch im Zuge der Offenlegung der Arbeitsschritte im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens, notwendig.

Die vorliegende Erfindung stellt außerdem ein Verfahren zur Positionssteuerung einer Verschlussplatte an einem Dentaltechnikofen zur Verfügung. Dieses Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

Zunächst erfolgt die Ermittlung einer aktuellen Brennkammertemperatur. Darüber hinaus kann zusätzlich oder ersatzweise ein Temperaturwert an der Verschlussplatte und/oder am zu trocknenden Brenngut erfolgen. In einem weiteren Schritt wird der Ist-Wert der Verschlussplattenposition relativ zur Brennkammer aufgenommen. Die Recheneinheit vergleicht den Ist-Wert mit einem von der Brennkammertemperatur und/oder dem Temperaturwert an der Verschlussplatte und/oder am Brenngut abhängigen Soll-Wert für die Verschlusstellerposition und leitet daraus eine Stellgröße ab. Diese Stellgröße wird an eine Steuerung zum Ausgleich der Abweichung weitergegeben und die Position der Verschlussplatte und/oder der Brennkammer durch Betätigung eines elektrischen, pneumatischen und/oder hydraulischen Antriebs entsprechend eingestellt. Die Ermittlung der obengenannten Werte erfolgt ebenso wie die Ableitung der Stellgröße kontinuierlich während der gesamten Trocknungsphase. Die Soll-Werte für die jeweiligen Arbeitsmaterialen bzw. Brenngüter sind in der Speichereinheit abgelegt, auf die die Rechnereinheit im Zuge des Soll-Ist-Wertvergleichs zugreift. Für die Trocknungsphase, die bei konstanter Temperatur durch Regelung der Verschlussplattenposition wie oben beschrieben erfolgt, ist eine Dauer von ca. 3 Minuten ausreichend, um das Brenngut anschließend in 1-2 Minuten schrittweise bzw. langsam in die heiße Brennkammer einfahren zu können. Vor dem Schließen erfolgt in einem weiteren Schritt die Abfrage der aktuellen Brennkammertemperatur und daraus die Zuweisung der passenden Schließzeit für den Programmablauf. Zusätzlich verhindert ein ständiger Soll-Ist-Wertvergleich das vollständige Schließen oder zu starke Einfahren in die Brennkammer, solange die Temperatur innerhalb der Brennkammer noch über der zulässigen Bereitschaftstemperatur liegt.

Als besonders vorteilhaft wird angesehen, wenn durch eine entsprechende Messvorrichtung der Abstand zwischen der Verschlussplatte und einer ihr zugewandten öffnung der Brennkammer als Ist-Wert aufgenommen wird.

Um besonders reproduzierbare Ergebnisse zu erreichen, erweist es sich als günstig, 7HQät7iirh eine Ermittlung der Umgebungstemperatur durchzuführen, da der Soll-

Wert für die Verschlussplattenposition in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens von der Brennkammertemperatur im geringeren Maße auch von der Umgebungstemperatur abhängt. Darüber hinaus kann in den Sollwert auch bzw. zusätzlich der jeweilige Temperaturwert an der Verschlussplatte und/oder am Brenngut einbezogen werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, jedoch nicht beschränkender Ausführungsformen der Erfindung anhand der schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnung. Es zeigt:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Dentaltechnikofen;

Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer Verschlussplatte; und Fig. 3 die Verschlussplatte gemäß Fig. 2 in eingefahrener Position .

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Dentaltechnikofens 1 , bei dem eine Brennkammer 3 und eine Verschlussplatte 4 aufeinander zu bewegbar angeordnet sind. Der Verschluss der Brennkammer 3 erfolgt im vorliegenden Fall durch Anpressen der Verschlussplatte 4 an die Brennkammer 3 (vgl. Fig. 3). Die Brennkammer 3 und die Verschlussplatte 4 sind im Ausführungsbeispiel der Fig.1 an einer Führung 7 befestigt. Die Bewegung in Art eines Liftes erfolgt durch einen elektrischen Antrieb 8, der an einer Ofenbasis 2 untergebracht ist und einen in der Führung 7 verlaufenden Zahnriemen antreibt, um die Verschlussplatte 4 in der Höhe zu verfahren. Die Verschlussplatte 4 ist an einer Auflage 4b (vgl. Fig. 2) angebracht, die über ein Verbindungsstück 4a mit der Führung 7 verbunden ist. Die Brennkammer 3 kann ggf. auch beweglich mit der Führung 7 verbunden sein.

Im Innern der Brennkammer 3 sind die Heizelemente 12 (vgl. Fig. 3) angeordnet. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um Heizspiralen, die in der Brennkammer 3 rings umlaufend angeordnet sind. Ein Sensor 31 zur Ermittlung der Temperatur der Brennkammer 3 ist zentral in der Brennkammer 3 angeordnet und über ein Verbindungskabel 35 mit einer Speichereinheit 55 verbunden. Die in der D „~ — ^ .^g- 3 erm jtt e |ten Werte werden von einer Recheneinheit 51 fortlaufend

aus der Speichereinheit 55 ausgelesen und verarbeitet. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist die Recheneinheit 51 an der Ofenbasis 2 angeordnet. Die Recheneinheit 51 verfügt über eine Tastatur, über die die Eingabe alphanumerischer Daten erfolgen kann. Zusätzlich ist ein Monitor vorgesehen, der u.a. die aktuell ermittelten Werte, die Parameter des gewählten Materials, das gewählte Programm etc. anzeigt. Die Recheneinheit 51 kann auch zusätzlich über Steckplätze zum Anschluss gängiger Speichermedien sowie für die Vernetzung mehrerer Dentaltechniköfen 1 oder zur Verbindung mit einem Server (nicht dargestellt) vorbereitet sein. Zwischen der Recheneinheit 51 , der Speichereinheit 55, dem Sensor 31 verlaufen Datenleitungen 54 zur schnellen übertragung der jeweiligen Werte, ebenso zu einem in der Führung 7 vorgesehenen Positionsmesssystem, der die jeweilige Höhenposition der Verschlussplatte 3 erfasst. Solche Positionsmesssysteme sind beispielsweise aus dem Werkzeugmaschinenbau als Wegmesssysteme bekannt und daher nicht näher beschrieben.

Ein weiterer Messfühler 33 ist zur Ermittlung der Umgebungstemperatur im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 als unabhängiges Element dargestellt, das über eine Datenleitung 54 direkt mit der Recheneinheit 51 verbunden ist. Der Messfühler 33 ist nicht unmittelbar am Dentaltechnikofen 1 angebracht, um eine Beeinflussung der Messergebnisse durch von der Brennkammer 3 abgestrahlte Wärme zu vermeiden.

Ein Brennsockel 23 aus Isolationsmaterial und ein Brenngutträger 24 für das Brenngut 5 sind zentral auf der Verschlussplatte 4 angeordnet. Durch die Verschlussplatte 4 und den Brennsockel 23 wird im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ein Messfühler eines Messsystems 34 hindurchgeführt, um kontinuierlich Messdaten zur Temperatur aufzunehmen und über ein Verbindungskabel 35 ebenfalls direkt an die Recheneinheit 51 weiterzugeben. Der Messpunkt 4e des Messsystems 34 ist bevorzugt an der Position des Brenngutes 5, über dem Brennsockel 23 angeordnet.

Durch das vorstehend erwähnte Positionsmesssystem in der Führung 7 wird kontinuierlich der Ist-Wert der Position der Verschlussplatte 4 relativ zur Brennkammer 3 erfasst. Somit wird der Abstand zwischen der (hier nach unten zeigenden) öffnung 13 der Brennkammer 3 und der der Brennkammer 3 7.inou/anrit en Oberfläche des Brennsockels 23 gemessen.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist in der Speichereinheit 55 oder der Recheneinheit 51 ein beschreibbarer Datenträger (z.B. eine Speicherkarte) vorgesehen, auf dem die Parameter für das jeweilige Material und verschiedene Gerätetypen gespeichert sind und auf den zusätzlich die ermittelten Werte erfasst werden können.

Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung einer Verschlussplatte 4, die auf einer Auflage 4b aufgesteckt ist. Hierfür werden Ausnehmungen 4d auf der Unterseite der Verschlussplatte 4 mit einer entsprechenden Aufnahme der Auflage 4b in Eingriff gebracht. Zentral auf der Verschlussplatte 4 angeordnet befindet sich ein Zentrierzapfen 4g für die Positionierung des Brennsockels 23. Auf dem Brennsockel 23 kann ein Brenngutträger 24 mit dem Brenngut 5 aufgelegt werden. Im Innern des Zentrierzapfens 4g, sowie im Isolationsmaterial des Brennsockels 23 sind das Messsystem 34 und dessen Anschlussleitungen (zum Anschluss an das Verbindungskabel 35) vorgesehen. Das Messsystem 34 ragt aus der Oberfläche des Brennsockels 23 heraus. Die Auflage 4b ist am Verbindungsstück 4a angeordnet, das mit der Führung 7 des Dentaltechnikofens 1 (in Fig.2 nicht gezeigt) gekoppelt ist.

Die Temperaturmessung findet im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 an einem einzigen Messpunkt 4e im Bereich des Brenngutes 5 über dem Brennsockel 23 statt. Darüber hinaus ist es allerdings auch denkbar, zusätzliche Messpunkte an anderen Stellen des Brennsockels 23 oder in der Brennkammer 3 zu definieren, um so noch genauere Messergebnisse zu erreichen. Im Verlauf der Trocknung des auf dem Brennsockel 23 angeordneten Brenngutes 5 erfolgt, sobald nötig, eine Positionsveränderung der Verschlussplatte 4 relativ zur Brennkammer 3. Zur Trocknung wird das Brenngut 5 zunächst auf dem Brennsockel 23 mit Hilfe des Brenngutträgers 24 platziert. Danach werden Verschlussplatte 4 und die in der Aufheizung befindliche Brennkammer 3 aufeinander zu bewegt. Dabei misst der Sensor 31 kontinuierlich die Temperatur in der Brennkammer 3, das Messsystem 34 die Temperatur über dem Brennsockel 23 nahe beim Brenngut 5 und ggf. der Messfühler 33 die Umgebungstemperatur. Zusätzlich wird über das Messsystem in der Führung 7 der Abstand zwischen der öffnung 13 der Brennkammer 3 und der Verschlussplatte 4 ermittelt und als Ist-Wert an die Recheneinheit 51 weitergegeben. δnc Hon Temperaturwerten ergibt sich beim Vergleich mit den in der Speichereinheit

55 abgelegten Soll-Werten für die Position der Verschlussplatte 4 bei entsprechenden Temperaturwerten eine Stellgröße. Der Soll-Wert ist eine in Vorversuchen für jedes Material und jeden Gerätetyp ermittelte Größe und gibt jeweils den Abstand zwischen Brennkammer 3 und Verschlussplatte 4 an, bei dem sich das Brenngut 5 während der Trocknungsphase innerhalb des optimalen Temperaturbereiches befindet.

Die Stellgröße wird an einen Regler weitergegeben, der über den Antrieb 8 den Abstand zwischen Verschlussplatte 4 und Brennkammer 3 reguliert, d.h. die beiden Gerätekomponenten annähert oder distanziert. Durch die kontinuierliche Ermittlung der Stellgröße und die daraus resultierende Veränderung des Abstandes zwischen Verschlussplatte 4 und Brennkammer 3 kann unabhängig von der Brennkammertemperatur bereits in der Aufheiz- oder Abkühlphase der Brennkammer 3 des Dentaltechnikofens 1 Brenngut 5 eingebracht und die Trocknung gestartet werden. Daraus resultiert eine erhebliche Zeitersparnis im gesamten Herstellungsprozess von Zahnersatzobjekten, da der Ofen keine Starttemperatur mehr benötigt. So entfällt insbesondere die Wartezeit des Abkühlens bei Folgebränden. Zum anderen kann die für die Aufheizung des Dentaltechnikofens 1 aufgewendete Energie effizienter genutzt werden. Durch die automatische Korrektur der Schließzeit könnte das Trocknen und Schließen vollständig innerhalb der Abkühlungszeit der Brennkammer ablaufen. Aufgrund der kontinuierlichen Temperaturüberwachung kann, wie oben erwähnt, die Trocknung immer im optimalen Temperaturbereich erfolgen. Auch das Schließen ist durch das erfindungsgemäße Verfahren mit einem gleichmäßigen Temperaturanstieg bis zum Moment des vollständigen Verschlusses (vgl. Darstellung in Fig. 3) verbunden, obwohl die Temperatur in der Brennkammer 3 auch während des Schließprozesses noch oberhalb der zulässigen Bereitschaftstemperatur liegen kann. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Qualität der hergestellten Zahnersatzobjekte aus, da durch die Vermeidung von zu schneller oder ungleichmäßig starker Aufheizung Risse und sonstige Oberflächenbeeinträchtigungen unterbunden werden. Weiterhin kann unter der Voraussetzung der optimalen Trocknungsbedingungen die Trocknungszeit und Schließzeit gegenüber den üblichen 6 min weiter auf nur 4-5 min gesenkt werden. Die permanente überwachung und Speicherung der genannten Parameter erlaubt darüber hinaus eine verbesserte Reproduzierbarkeit der Trocknungsergebnisse.

Bezuqszeichenliste

1 = Dentaltechnikofen

2 = Ofenbasis

3 = Brennkammer

4 = Verschlussplatte 4a = Verbindungsstück 4b = Auflage

4d = Ausnehmung 4e = Messpunkt 4g = Zentrierzapfen

5 = Brenngut

7 = Führung

8 = Antrieb

12 = Heizelement

13 = öffnung

23 = Brennsockel

24 = Brenngutträger 31 = Sensor

33 = Messfühler

34 = Messsystem

35 = Verbindungskabel 51 = Recheneinheit

54 = Datenleitung

55 = Speichereinheit