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Title:
DENTAL GROWTH STIMULANT AND TREATMENT SET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/105465
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dental growth stimulant for regenerating a bone structure, in particular within a tooth pocket, characterized in that the growth stimulant comprises at least a hyaluronic acid or a hyaluronic acid derivative, in particular a hyaluronic acid salt, and wherein the growth stimulant additionally has a calcium compound and/or a zirconium compound.

Inventors:
HOFMANN HEIDRUN (DE)
Application Number:
PCT/IB2022/061941
Publication Date:
June 15, 2023
Filing Date:
December 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
HOFMANN HEIDRUN (DE)
International Classes:
A61L27/44; A61K6/00; A61L27/46
Domestic Patent References:
WO2004011053A12004-02-05
Foreign References:
US20040062816A12004-04-01
US20010053938A12001-12-20
EP2682136B12021-06-30
Other References:
PARVEEN DAHIYAREET KAMAL: "Hyaluronic Acid: A Boon in Periodontal Therapy", NORTH AMERICAN JOURNAL OF MEDICAL SCIENCES, vol. 5, May 2013 (2013-05-01), XP055808060
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE VON BÜLOW & TAMADA (DE)
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Claims:
Ansprüche Dentales Wachstumsstimulanz zum Regeneration einer Knochenstruktur, insbesondere innerhalb einer Zahntasche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wachstumsstimulanz zumindest eine Hyaluronsäure oder ein Hyaluronsäurederivat, insbesondere ein Hyaluronsäure-Salz, und wobei das Wachstumsstimulanz zudem eine Kalziumverbindung und/oder eine Zirkoniumverbindung aufweist. Dentales Wachstumsstimulanz nach Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wachstumsstimulanz aus der Hyaluronsäure oder dem Hyaluronsäurederivat, insbesondere dem Hyaluronsäure-Salz, und der Kalziumverbindung und/oder der Zirkoniumverbindung besteht. Dentales Wachstumsstimulanz nach Anspruchs 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalziumverbindung als eine Silikatverbindung, insbesondere als Trikalziumsilikat ausgebildet ist. Dentales Wachstumsstimulanz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkoniumverbindung als Zirkonium(IV)-oxid ausgebildet ist. Dentales Wachstumsstimulanz nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung von Paradontose und/oder zum Aufbau eines Knochens durch Stimulanz des Knochens in einer Zahntasche umfassend die Schritte:

A Durchführen einer Wurzelbehandlung eines Zahnes mit der; Hyaluronsäure oder dem Hyaluronsäurederivat, insbesondere dem Hyaluronsäure-Salz, und B Abgabe des Wachstumsstimulanz in einen Parodontalspalt zwischen dem Zahn und einem Kiefer, in dem sich der Zahn befindet.

6. Dentales Wachstumsstiumulanz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Wurzelbehandlung eine Betäubung, insbesondere durch ein Lokalanästhetikum erfolgt.

7. Dentales Wachstumsstimulanz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wachstumsstimulanz mehrkomponentig ausgebildet ist und durch Zugabe der Einzelkomponenten in situ am Ort der Applikation gebildet ist.

8. Behandlungs-Set umfassend mehrere Vorratspackungen für das Ausführen verschiedene Schritte einer Zahnbehandlung zum Knochenaufbau und/oder zur Behandlung von Paradontose, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsset zumindest eine Vorratspackungen mit der dentalen Wachstumsstimulanz nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder Vorratspackungen mit mehreren Einzelkomponenten zur In-Situ-Bildung der dentalen Wachstumsstimulanz nach einem der vorhergehenden Ansprüche enthält.

9. Behandlungs-Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsset eine Vorratspackung eines Lokalanästhetikums aufweist.

10. Behandlungs-Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsset ein Verpackungsgehäuse umfasst, wobei die Dosierpackungen einzeln steril verpackt in dem Verpackungsgehäuse angeordnet sind.

Description:
Dentales Wachstumsstimulanz und Behandlungsset

Die vorliegende Erfindung betrifft ein dentales Wachstumsstimulanz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Behandlungsset nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.

Aus der EP 2 682 136 Bl ist ein Zahnwurzelkanalfüllmaterial zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung von Zahnkaries oder Pulpitis durch Regenerieren von Zahngewebe, umfassend die Schritte Injizieren des Zahnkanalfüllmaterials in die Wurzelspitzenseite eines Zahnkanals, der Pulpaexstirpation oder Zahnkanalerweiterung unterzogen wurde und Reinigen eines infizierten Wurzelkanals, bekannt.

Aus der WO 2004/011 053 Al sowie aus Parveen Dahiya, Reet Kamal, Hyaluronic Acid : A Boon in Periodontal Therapy, North American Journal of Medical Sciences, May 2013, Volume 5, Issue 5 ist die Verwendung von Hyaluronsäure zur Stimulation des Knochenaufbaus bekannt. Es wurde eine Beobachtung eines Knochenwachstums im Fall einer Zahnbehandlung von ca. 2 mm über mehrere Monate gemacht.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Knochenaufbau zu verbessern. Ein erfindungsgemäßes dentales Wachstumsstimulanz dient der Regeneration einer Knochenstruktur. Als Knochenstruktur wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere sowohl der Kieferknochen als auch die menschlichen Zähne umfasst.

Die Regeneration der Knochenstruktur umfasst auch die Behandlung von Parondontitis, auch Paradontose genannt. Die Anwendung kann insbesondere in einer Zahntasche erfolgen, sowohl bei einem erstbehandelten Zahn als auch bei einem Zahn oder einem Zahnrest, an welchem schon mehrere Wurzelbehandlungen erfolgt sind.

Das vorgenannte Wachstumsstimulanz weist zumindest eine Hyaluronsäure oder ein Hyaluronsäurederivat, insbesondere ein Hyaluronsäure-Salz, auf und zudem eine Kalziumverbindung und/oder eine Zirkoniumverbindung.

Weitere Komponenten können ebenso enthalten sein. Es wurde überraschend festgestellt dass sich gegenüber einer einfachen Hyaluron- Anwendung das Wachstum durch die vorbekannte Kombination in etwa verdoppelt hat auf einen Knochenaufbau von 4mm in 4 Monaten. Damit war der Patient in seinem parodontologischen Statium deutlich verbessert, so dass der Zahn erhalten werden konnte.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Es ist von Vorteil, wenn das Wachstumsstimulanz aus der Hyaluronsäure oder dem Hyaluronsäurederivat, insbesondere dem Hyaluronsäure-Salz, und der Kalziumverbindung und/oder der Zirkoniumverbindung besteht.

Die Kalziumverbindung kann vorteilhaft als eine Silikatverbindung, insbesondere als ein Trikalziumsilikat ausgebildet sein. Die Zirkoniumverbindung kann als Zirkonium(IV)-oxid ausgebildet sein.

Das dentale Wachstumsstimulanz kann insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung von Paradontose und/oder zum Aufbau eines Knochens durch Stimulanz des Knochens in einer Zahntasche umfassend die Schritte:

A Anfrischen des Zahnfleisches und/oder des Knochens; und

B Abgabe des Wachstumsstimulanz aus einer Dosiereinrichtung oberhalb einer Zahntasche, derart, dass das Wachstumsstimulanz schwerkraftbedingt in die Zahntasche fallen kann, erfolgen.

Das dentale Wachstumsstimulanz kann insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung von Paradontose und/oder zum Aufbau eines Knochens durch Stimulanz des Knochens in einer Zahntasche umfassend die Schritte:

A Durchführen einer Wurzelbehandlung eines Zahnes mit der;

Hyaluronsäure oder dem Hyaluronsäurederivat, insbesondere dem Hyaluronsäure-Salz, und

B Abgabe des Wachstumsstimulanz in einen Parodontalspalt zwischen dem Zahn und einem Kiefer, in dem sich der Zahn befindet.

Vor dem Anfrischen oder der Wurzelbehandlung gemäß Schritt A kann eine Betäubung, insbesondere durch ein Lokalanästhetikum erfolgen.

Das Wachstumsstimulanz kann mehrkomponentig ausgebildet ist und durch Zugabe der Einzelkomponenten in situ am Ort der Applikation gebildet sein. Weiter erfindungsgemäß ist ein Behandlungs-Set umfassend mehrere Vorratspackungen für das Ausführen verschiedene Schritte einer Zahnbehandlung zum Knochenaufbau und/oder zur Behandlung von Paradontose, wobei das Behandlungsset zumindest eine Vorratspackungen mit der erfindungsgemäßen dentalen Wachstumsstimulanz oder Vorratspackungen mit mehreren Einzelkomponenten zur In-Situ-Bildung der erfindungsgemäßen dentalen Wachstumsstimulanz enthält.

Vorteilhaft kann das Behandlungsset eine Vorratspackung eines Lokalanästhetikums aufweisen.

Weiter vorteilhaft das Behandlungsset ein Verpackungsgehäuse umfasst, wobei die Dosierpackungen einzeln steril verpackt in dem Verpackungsgehäuse angeordnet sein.

Nachfolgend wird das Vorgehen einer Behandlung zur Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Wachstumsstimulanz anhand eines Beispiels näher erläutert:

Bei diesem Verfahren wird das Zahnfleisch betäubt, angefrischt (d.h. eine Blutung wird erzeugt) und Hyaluronsäure in die Zahntasche gegeben.

Zusätzlich findet bei bereits wurzelbehandelten Zähnen eine Erneuerung der Wurzelbehandlung mit Wurzelfüllung (Guttaperchaspitzen) und Biosealer und/oder Bioroot statt (bioaktives Tricalciumsilikat der Fa. Septodent).

In ca. 80 Prozent der Fälle findet Knochenwachstum statt. Im Idealfall bis zu 4 mm in 4 Monaten. In dem Beispiel erfolgt die Bildung des Wachstumsstimulanz in situ in der Zahntasche. Es ist allerdings auch möglich das Wachstumsstimulanz vorab als Mischung der Einzelkomponenten zu bilden und zu applizieren.

Es können gegebenenfalls weitere Mittel, z.B. ein Antibiotikum und/oder ein Desinfektionsmittel zur Verheilung der Auffrischungsblutung in dem Wachstumsstimulanz enthalten sein.

Hyaluronsäure oder das Hyaluronsäurederivat, und die Kalziumverbindung und/oder Zirkoniumverbindung bilden vorteilhaft die Hauptkomponente des Wachstumsstimulanz, also mehr als 50 Gew.%, vorzugsweise sogar mehr als 90 Gew.%.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise wie diese erreicht werden, werden verständlicher im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 einen menschlichen Mundhöhlenausschnitt in einem Bereich des dritten Zahnquadranten, und

Fig. 2 einen Teil des Ausschnitts der Fig. 1.

In den Figuren werden gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nur einmal beschrieben. Die Figuren sind rein schematisch und geben vor allem nicht die tatsächlichen geometrischen Verhältnisse wieder.

Es wird auf Fig. 1 Bezug genommen, die einen menschlichen

Mundhöhlenausschnitt 2 in einem Bereich des dritten Zahnquadranten 4 zeigt. Der Mundhölenausschnitt 2 wird nachstehend in den Richtungen mesial 6, distal 7, koronal 8 und apikal 9 betrachtet.

Der in Fig. 1 zu sehende Bereich des dritten Zahnquadranten 4 umfasst distal 7 an der Außenseite einen zweiten Backenzahn 10, an den sich mesial 6 ein erster Backenzahn 12 sowie ein Vormahlzahn 14 anschließen.

Im Folgenden wird nur der erste Backenzahn 12 zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels weiter betrachtet. Der erste Backenzahn 12 besteht apikal 9 startend eine Zahnwurzel 16, an die sich koronal 8 ein Zahnhals 18 und wiederum koronal 9 eine Zahnkrone 20 anschließen. In apikaler Richtung 9 gesehen im unteren Bereich der Zahnkrone 20 sowie im Zahnhals 18 ist nicht weitere referenziertes Zahnmark aufgenommen, welches aus Blutgefäßen, Nervenbahnen, Bindegewebe und Zellen zur Bildung von Zahnbein besteht und dieses mit Nährstoffen versorgt. Hierzu verlaufen durch die Zahnwurzel 16 Wurzelkanäle 22, die eine Anbindung des Zahnbeins an einen Blutkreislauf ermöglicht.

Der erste Backenzahn 12 ist über einen Parodontalspalt 23 im Kieferknochen 24 eingebettet. Im Parodontalspalt 23 befindet sich ein elastisches Fasersystem, die sogenannten Sharpeyschen Fasern, welches die auf den ersten Backenzahn 12 einwirkenden Druckkräfte auffängt, abgefedert, an ihn weiterleitet und teilweise in Zugkräfte umwandelt. Ist der erste Backenzahn 12 gesund, besitzt der Parodontalspalt 23 eine Parodontaispaltbreite 25 und eine Parodontaispalttiefe 27, die für einen gesunden Zahn kleiner als 3 mm angenommen wird. Der grundsätzliche Aufbau von Backenzähnen ist bekannt uns soll hier nicht weiter vertieft werden.

In Fig. 1 sind die abgebildeten Zähne 10, 12, 14 in einem gesunden Zustand abgebildet. Nachstehend ist in Fig. 2 im Gegensatz hierzu ein Teil des in Fig. 1 zu sehende Bereichs des dritten Zahnquadranten 4 mit den Zähnen 10 und 12 noch einmal, allerdings mit dem ersten Backenzahn 12 in einem behandlungsbedürftigen Zustand abgebildet.

Zunächst weist der erste Backenzahn 12 im Bereich zwischen der Zahnkrone 20 und dem Zahnhals 18 eine kariesbedingte Kavität 26 auf, die allerdings für die weiteren Erläuterungen unwesentlich ist.

Neben der kariesbedingten Kavität 26 ist Fig. 2 auch eine apikale Aufhellung 32 koronal 8 gesehen unterhalb der Zahnwurzel 16 des zweiten Backenzahnes 12 zu entnehmen. Diese deutet auf einen Entzündungsherd hin, welcher unbehandelt zu starken Schmerzen für den Patienten und langfristig zum Verlust des zweiten Backenzahnes 12 führt.

Für das vorliegende Ausführungsbeispiel ist schließlich der in Fig. 2 deutlich erkennbare Knochenabbau am ersten Backenzahn 12 relevant. Dieser zeigt zunächst an einer freiliegenden Furkation 28 im Bereich der Zahnwurzel 16. Diese ist bei der Mundhygiene schwer zugänglich und so anfällig für Keime, weshalb sie parodontalchirurgisch behandelt werden sollte, um Entzündungen und einen weiteren Knochenabbau zu vermeiden. Neben der freiligenden Furkation 28 lässt sich der Knochenabbau auch am Parodontalspalt 23 beobachten, der eine deutlich erkennbare vergrößerte Parodontaispalttiefe 27 besitzt. Schließlich zeigt sich der Knochenabbau auch in pörosen Bereichen 30 des Kieferknochens 24.

Zur Behandlung des Knochenabbaus ist beispielsweise aus der WO 2004/011 053 Al die Befüllung des Parodontalspaltes 23 mit Hyaluronsäure bekannt. Der Parodontalspalt 23 lässt sich bei einer derartigen Behandlung mit Hyaluronsäure verjüngen, schließen lässt er sich jedoch nicht. Dies soll anhand des in Tabelle 1 gezeigten Beispiels eines Patienten verdeutlicht werden, dessen offene Parodontalspalte über einen Zeitraum von 6 Monaten mit Hyaluronsäure in an sich gängiger Weise behandelt wurden. Dabei wurden 3 Messungen vorgenommen. Mit der ersten Messung (Messung 1) wurde die Tiefe des jeweiligen unbehandelten und offenen Parodontalspalts dokumentiert und mit Hyaluronsäure behandelt. Mit der zweiten Messung (Messung 2) wurde die Tiefe des jeweiligen Parodontalspalts nach Ablauf von fünf Monaten dokumentiert und noch einmal mit Hyaluronsäure behandelt. Nach Ablauf eines weiteren Monats wurde die Tiefe des jeweiligen Parodontalspalts mit der dritten Messung (Messung 3) ein weiteres Mal dokumentiert. Für die Messungen kam das Verfahren zum Einsatz, wie es in P. Eickholz, Clinical Periodontal Diagnosis : Probing Pocket Depth , Vertical Attachment Level and Bleeding on Probing, 2004, Medicine beschrieben ist. In Tabelle 1 wird zur Identifikation der Zähne das Zahnschema der Federation Dentaire Internationale (FDI) angewendet.

(Tabelle 1)

Die Messergebnisse zeigen, dass Hyaluronsäure zwar grundsätzlich in der Lage ist, den Parodontalspalt zu verkleinern, verschließen - also seine Tiefe auf unterhalb 3 mm reduzieren - vollständig schließen lässt er sich allerdings in der Regel nicht. Außerdem zeigt sich, dass die Anwendung von Hyaluronsäure allein zeitaufwändig und damit eine lange Behandlungsdauer für den Patienten nach sich zieht.

Zur Erhöhung der Behandlungswirkung als auch zur Senkung der Behandlungsdauer kombiniert die Erfindung die Hyaluronsäure in einer dentalen Wachstumsstimulanz zur Regeneration einer Knochenstruktur, hier innerhalb einer Zahntasche mit einer Kalziumverbindung und/oder eine Zirkoniumverbindung. Alternativ zur Hyaluronsäure kann auch ein ein Hyaluronsäurederivat, wie beispielsweise ein Hyaluronsäure-Salz zum Einsatz kommen. Weitere Komponenten können ebenso enthalten sein. Es wurde überraschend festgestellt dass sich gegenüber einer Anwendung mit einfacher Hyaluronsäure das Wachstum so mehr als verdoppeln lässt. Es lässt sich ein Knochenaufbau von 4mm in nur 4 Monaten realisieren. So lassen sich deutlich mehr Zähne von Patienten in parodontologischen Stadien erhalten.

Diese Wirkung wurde durch Vergleichsergebnisse festgestellt. Kalziumverbindung und/oder eine Zirkoniumverbindung sind Bestandteil sogenannter Sealer - vor allem Biosealer, wie sie zum Verschließen eines Wurzelkanals bei einer Wurzelbehandlung zum Einsatz kommen. Mit dem Sealer wird der Wurzelkanal verschlossen und gleichzeitig der Entzündungsherd, also in Fig. 2 die apikale Aufhellung 32, gehemmt und eine Heilung herbeigeführt.

Die Kombination eines derartigen, eine Kalziumverbindung und/oder eine Zirkoniumverbindung enthaltenden Biosealers mit Hyaluronsäure hat zu den äußerst überraschenden Ergebnissen geführt, die knochenaufbauende Wirkung der Hyaluronsäure zu potentieren.

Für die Versuchsergebnisse wurde der jeweilige Patient zunächst einer gewöhnlichen Wurzelbehandlung unterzogen. Dabei wurde der/die behandelte(n) Wurzelkanal(-kanäle) mit dem eine Kalziumverbindung und/oder eine Zirkoniumverbindung enthaltenden Biosealer versiegelt. Hierzu kam der Tricalciumsilicat, Zirkoniumoxid und Povidon enthaltende Biosealer BioRoot™ RCS der Firma Septodont zum Einsatz. Unmittelbar im Anschluss wurde der Patient der bereits beschriebenen Behandlung mit Hyaluronsäure unterzogen, allerdings mit dem Unterschied, dass lediglich eine zweite Messung nach 4 Monaten durchgeführt wurde. Die entsprechenden Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.

(Tabelle 2)

Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Zugabe einer Kalziumverbindung und/oder einer Zirkoniumverbindung zu Hyaluronsäure bei der Behandlung von Knochenaufbau bei 8 von 11 Untersuchungen der Knochenaufbau so stark war, dass sich der Parondontalspalt auf ein als gesund ansehbares Maß verschlossen hat. Selbst in Fällen, in denen noch ein Parondontalspar verblieb, der noch eine Restgröße aufwies war das Wachstum gegenüber einer herkömmlichen Behandlung mit Hyaluronsäure beträchtlich.