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Patent Searching and Data


Title:
DENTAL IMPLANT MADE OF A METAL OR A METAL ALLOY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/233859
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dental implant (1) for anchoring a dental prosthesis, wherein: the dental implant (1) comprises a core (10) and an outer thread (3) surrounding the core (10); the dental implant (1) has an apical end (11) and a cervical end (12) in order to be screwed with the apical end (11) first into a recess formed in a jawbone by means of the outer thread (3) and in order to anchor the dental prosthesis at the cervical end (12); the dental implant (1) consists of material which comprises or consists of a metal or a metal alloy; the core (10) has a bulge (A) in the central region (4) of the dental implant in any cross section running through the entire length of the longitudinal axis (L).

Inventors:
GROBECKER-KARL TANJA (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/063052
Publication Date:
November 25, 2021
Filing Date:
May 18, 2021
Export Citation:
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Assignee:
MATTHIAS KARL GMBH (DE)
International Classes:
A61C8/00; A61C13/00
Domestic Patent References:
WO2012059908A12012-05-10
WO2012059908A12012-05-10
WO2012059908A12012-05-10
Foreign References:
US20080014556A12008-01-17
US20170354485A12017-12-14
US20120237898A12012-09-20
EP2401982A22012-01-04
US20170354485A12017-12-14
US20150017605A12015-01-15
CN106725932A2017-05-31
US20170215995A12017-08-03
US20080014556A12008-01-17
US20080014556A12008-01-17
Attorney, Agent or Firm:
DR. GASSNER & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Dentalimplantat (1 ) zum Verankern einer Zahnprothese, wobei das Dentalim plantat (1 ) einen Kern (10) und ein den Kern (10) umgebendes Außengewinde (3) umfasst, wobei das Dentalimplantat (1) ein apikales Ende (11) und ein zervikales Ende (12) aufweist, um mit dem apikalen Ende (11 ) voran mittels des Außenge windes (3) in eine in einem Kieferknochen gebildete Ausnehmung eingeschraubt zu werden und um die Zahnprothese am zervikalen Ende (12) zu verankern, wo bei das Dentalimplantat (1) aus Material besteht, welches ein Metall oder eine Me talllegierung umfasst oder daraus besteht, wobei das Dentalimplantat (1 ) in der Reihenfolge vom apikalen Ende (11 ) zum zervikalen Ende (12)

- einen Spitzenbereich (2), in welchem das Außengewinde (3) scharfkantig ausgebildet ist,

- einen sich an den Spitzenbereich (2) anschließenden Mittelbereich (4), in welchem das Außengewinde (3) trapezoidartig ausgebildet ist und

- einen sich an den Mittelbereich (4) anschließenden Koronaibereich (6), in welchem das Außengewinde (3) scharfkantig ausgebildet ist, umfasst, wobei sich durch den Spitzenbereich (2), den Mittelbereich (4) und den Koronaibereich (6) eine Längsachse (L) erstreckt, wobei der Kern (10) in einem beliebigen durch die gesamte Länge der Längsachse (L) geführten Querschnitt im Mittelbereich (4) eine Ausbauchung (A) aufweist, während das Außengewinde (3) einen Nenndurchmesser aufweist, welcher im gesamten Mittelbereich konstant ist oder im gesamten Mittelbereich in Richtung vom apikalen Ende (11 ) zum zervika len Ende (12) hin zunimmt.

2. Dentalimplantat (1 ) nach Anspruch 1 , wobei der Nenndurchmesser des Au ßengewindes (3) im gesamten den Spitzenbereich (2), den Mittelbereich (4) und den Koronaibereich (6) umfassenden Bereich gleich ist oder in Richtung vom api kalen Ende (11) zum zervikalen Ende (12) hin zunimmt.

3. Dentalimplantat (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Gewindetiefe im Spitzenbereich (2) und im Koronaibereich (6) größer ist, als im Mittelbereich (4).

4. Dentalimplantat (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Metall Titan ist und die Metalllegierung Titan umfasst.

5. Dentalimplantat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich an den Koronaibereich (6) ein Endbereich (8) anschließt.

6. Dentalimplantat (1) nach Anspruch 5, wobei der Endbereich (8) eine Au ßen- oder Innenverbindung und ein Innengewinde (9) aufweist.

7. Dentalimplantat (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Außengewinde (3) und der Kern (10) einstückig ausgebildet sind.

8. Verfahren zu Herstellung des Dentalimplantats (1) nach einem der vorher gehenden Ansprüche durch Drehen eines Drehteils aus einem Material, welches ein Metall oder eine Metalllegierung umfasst, wobei in das Drehteil mittels eines Schneidwerkzeugs das Außengewinde (3) geschnitten wird, wobei die Ausbau chung (A) im Mittelbereich (4) durch Verändern eines Abstands eines Schneidbe reichs des Schneidwerkzeugs zur mit der Längsachse (L) zusammenfallenden Drehachse erzeugt wird.

Description:
Dentalimplantat aus einem Metall oder einer Metalllegierung

Die Erfindung betrifft ein Dentalimplantat aus einem Metall oder einer Metalllegie rung zum Verankern einer Zahnprothese, wobei das Dentalimplantat einen Kern und ein den Kern umgebendes Außengewinde umfasst.

Ein derartiges Dentalimplantat ist aus der US 2012/0237898 A1 bekannt. Das be kannte Dentalimplantat offenbart einen länglichen Körperanteil an einem apikalen Anteil des Implantats und einen Nackenanteil an einem koronalen Anteil des Im plantats. Ein erstes helikales Gewindeprofil befindet sich um einen ersten Anteil des länglichen Körpers an dem apikalen Anteil. Ein zweites helikales Gewindepro fil, welches sich vom ersten helikalen Gewindeprofil unterscheidet, verläuft um ei nen zweiten Anteil des länglichen Körpers, welcher sich zwischen dem ersten An teil und dem Nackenanteil befindet. Das Implantat umfasst weiterhin ein drittes he likales Gewindeprofil, welches um den Nackenanteil verläuft und sich von den ers ten und zweiten helikalen Gewindeprofilen unterscheidet. Das erste helikale Ge windeprofil kann dabei ein V-förmiges Gewindeprofil sein. Das zweite helikale Ge windeprofil kann so geformt sein, dass es zur apikalen Seite hin eine flache Ober fläche aufweist, wobei eine Normale zu der flachen Oberfläche im Allgemeinen pa rallel zur Längsachse des Implantats verläuft. Das zweite helikale Gewinde kann entlang der Längsachse eine progressive Gewindegeometrie aufweisen.

Aus der EP 2 401 982 A2 ist ein Dentalimplantat mit einem Körperabschnitt zum Einführen in eine Knochenstruktur mit einem sich daran einstückig anschließen den Befestigungsabschnitt bekannt, wobei der Körperabschnitt einen dünnen und kurzen Kern, entlang einer äußeren Umfangsfläche des Kerns ausgebildete Schraubklingen in Form einer breiten und tiefen Schraube und einen Verbindungs abschnitt umfasst. Ein Außenumfang eines proximalen Abschnitts und eines obe ren Abschnitts des Körperabschnitts ist kleiner als ein maximaler Durchmesser des Körperabschnitts und der Befestigungsabschnitt ist kleiner als der maximale Durchmesser des Körperabschnitts. Die US 2017/0354485 A1 offenbart ein Dentalimplantat mit einem Körper und ei ner Oberfläche mit einem Gewinde. Der Körper weist einen oberen Teil, einen mittleren Teil und einen unteren Teil auf. Der obere Teil des Körpers umfasst ei nen im Allgemeinen zylindrischen Bereich. Der untere Teil des Körpers umfasst ei nen im Allgemeinen sich nach innen verjüngenden Bereich. Der mittlere Teil des Körpers weist eine sich nach außen erstreckende Ausbuchtung auf. Ein maximaler Außendurchmesser der Ausbuchtung ist größer als ein maximaler Außendurch messer des oberen Abschnitts und ein maximaler Außendurchmesser des unteren Abschnitts. Die ein Gewinde aufweisende Oberfläche befindet sich auf dem Kör per mindestens innerhalb des oberen Teils des Körpers, der Ausbuchtung und des unteren Teils des Körpers. Die Form der Außenseite des Gewindes entspricht der Form der Oberfläche.

Die US 2015/0017605 A1 offenbart ein Zahnimplantat mit einem Schaft und einem Gewindeabschnitt, der spiralförmig auf dem Schaft angeordnet ist. Der Schaft um fasst einen ersten Abschnitt, der sich von einem ersten Ende zu einem zweiten Ende des Schafts erstreckt und einen zweiten Abschnitt der den ersten Abschnitt mit dem Ende verbindet. Ein Schaftdurchmesser eines Verbindungsabschnitts, an welchem der erste und der zweite Abschnitt verbunden sind, ist kleiner als derje nige des zweiten Abschnitts.

Die CN 106725932 A offenbart ein Implantatsystem mit geradem Abutment auf der Basis einer Titan-Zirkonium-Legierung. Das Implantatsystem umfasst einen Implantateinsatzabschnitt, der aus einem ersten Kegelstumpf, einer Quincunx- Säule und einem zweiten Kegelstumpf besteht. Der Verbindungsabschnitt der Zahnkrone ist mit dem Ende des ersten Kegelstumpfs mit großem Durchmesser verbunden. Das Ende des ersten Kegelstumpfs mit kleinem Durchmesser ist mit einem Ende der Quincunx-Säule verbunden. Das Implantat weist eine Doppelge windestruktur auf, bei der ein Flauptgewinde und ein Nebengewinde miteinander kombiniert sind. Aus der US 2017/0215995 A1 ist ein Zahnimplantat, gebildet aus einem Veranke rungskörper, definiert zwischen einem apikalen Ende und einem zervikalen Ende, bekannt, wobei der Verankerungskörper ein Körper mit einer ersten vorbestimm ten Länge ist und auf einer äußeren Oberfläche und entlang der gesamten ersten vorbestimmten Länge zumindest ein Gewinde aufweist. Dabei umfasst der Veran kerungskörper auf zumindest einem koronaren Abschnitt des Implantats einen Ab schnitt des zumindest einen Gewindes, welcher einen Nenndurchmesser aufweist, wobei der Nenndurchmesser größer ist als ein Außendurchmesser des Veranke rungskörpers auf dem koronaren Abschnitt. Der Verankerungskörper kann eine konisch-zylindrische Form oder konische Form mit konvergierender Konizität zum apikalen Ende hin aufweisen.

Die US 2008/0014556 A1 offenbart ein Zahnimplantat mit einem Implantatkörper, der in seiner Längsachse aneinander anschließend wenigstens einen im Knochen verankerbaren enossalen Bereich, einen für den Durchtritt durch Weichgewebe bestimmten Durchtrittsbereich sowie einen koronalen Bereich mit Retentionszap fen bildet, wobei der enossale Bereich wenigstens drei, ebenfalls in Richtung der Längsachse aufeinander folgende Teilbereiche mit unterschiedlichen Gewinden bildet. Der Kern des Implantatkörpers besitzt in einem apikalen Teilbereich und In einem koronalen Teilbereich jeweils einen sich in wenigstens einer Querschnit tachse zum koronalen Bereich hin vergrößernden Querschnitt und im dazwischen liegenden alveolären Teilbereich einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt.

Aus der WO 2012/059908 A1 ist ein konisches Implantat zum Einsetzen in ein Bohrloch in einem Knochengewebe bekannt, wobei das Implantat einen spongiö sen Abschnitt und einen kortikalen Abschnitt aufweist. Beim Einschrauben des Im plantats in das Bohrloch erfolgt durch den kortikalen Abschnitt eine Kompression des kortikalen Knochengewebes.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Dentalimplantat bereit zustellen und ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 8 gelöst. Zweck mäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 7.

Erfindungsgemäß ist ein Dentalimplantat zum Verankern einer Zahnprothese vor gesehen, wobei das Dentalimplantat einen Kern und ein den Kern umgebendes Außengewinde umfasst, wobei das Dentalimplantat ein apikales Ende und ein zer vikales Ende aufweist, um mit dem apikalen Ende voran mittels des Außengewin des in eine in einem Kieferknochen gebildete Ausnehmung eingeschraubt zu wer den und um die Zahnprothese am zervikalen Ende zu verankern. Das Dentalim plantat besteht aus einem Material, welches ein Metall oder eine Metalllegierung umfasst oder aus einem Metall oder einer Metalllegierung besteht. In der Reihen folge vom apikalen Ende zum zervikalen Ende umfasst das Dentalimplantat

- einen Spitzenbereich, in welchem das Außengewinde scharfkantig ausge bildet ist,

- einen sich an den Spitzenbereich anschließenden Mittelbereich, in wel chem das Außengewinde trapezoidartig ausgebildet ist und

- einen sich an den Mittelbereich anschließenden Koronaibereich, in wel chem das Außengewinde scharfkantig ausgebildet ist.

Durch den Spitzenbereich, den Mittelbereich und den Koronaibereich erstreckt sich eine Längsachse, wobei der Kern in einem beliebigen durch die gesamte Länge der Längsachse geführten Querschnitt im Mittelbereich eine Ausbauchung aufweist, während das Außengewinde einen Nenndurchmesser aufweist, welcher im gesamten Mittelbereich konstant ist oder im gesamten Mittelbereich in Richtung vom apikalen Ende zum zervikalen Ende hin zunimmt.

Unter dem Nenndurchmesser ist hier an jeder Position des Außengewindes der größte Durchmesser des Außengewindes, d. h. der Außendurchmesser des Außengewindes, zu verstehen. Dadurch dass der Nenndurchmesser im gesamten Mittelbereich konstant ist oder in Richtung vom apikalen Ende zum zervikalen Ende hin zunimmt, ist das Außengewinde in einem beliebigen durch die gesamte Länge der Längsachse geführten Querschnitt im Mittelbereich nicht ausgebaucht. Die Ausbauchung umfasst also das Außengewinde nicht. Das bedeutet, dass die Gewindetiefe des Außengewindes im Bereich der Ausbauchung geringer ist als im nicht ausgebauchten Spitzenbereich oder Koronaibereich. Die Gewindetiefe ist umso geringer, je stärker die Ausbauchung des Kerns ausgebildet ist.

Der Begriff 'Ausbauchung" hat dabei seine allgemein gebräuchliche Bedeutung, nämlich die einer Vorwölbung oder nach außen gerichteten Wölbung. Die Ausbau chung zeigt sich beispielsweise dadurch, dass in einem durch die gesamte Länge der Längsachse geführten Querschnitt eine die Fußbereiche des Außengewindes miteinander verbindende Linie nach außen hin gewölbt ist. Die Fußbereiche sind dabei diejenigen Bereiche, die jeweils zwei benachbarte Flanken des Außenge windes auf der Innenseite des Gewindes miteinander verbinden. Die Fußbereiche befinden sich dabei auf der Oberfläche des Kerns. Da der Nenndurchmesser im gesamten Mittelbereich konstant ist oder im gesamten Mittelbereich in Richtung vom apikalen Ende zum zervikalen Ende hin zunimmt, nimmt die Gewindetiefe durch die Ausbauchung des Kerns in Richtung vom apikalen Ende zum zervikalen Ende hin innerhalb des Mittelbereichs zunächst ab und nimmt dann nach Errei chen einer minimalen Gewindetiefe innerhalb des Mittelbereichs wieder zu. Dabei nimmt die Gewindetiefe ab bis die geringste Differenz zwischen dem Nenndurch messer und dem Durchmesser des Kerns erreicht ist und wieder zu, sobald diese Differenz wieder zunimmt. Wenn der Nenndurchmesser im gesamten Mittelbereich konstant ist, wird die geringste Differenz zwischen dem Nenndurchmesser und dem Durchmesser des Kerns dort erreicht, wo der Durchmesser des Kerns maxi mal ist. Wenn der Nenndurchmesser im gesamten Mittelbereich in Richtung vom apikalen Ende zum zervikalen Ende hin zunimmt, wird die geringste Differenz zwi schen dem Nenndurchmesser und dem Durchmesser des Kerns erreicht, bevor der maximale Durchmesser des Kerns in Richtung vom apikalen Ende zum zervi kalen Ende hin erreicht ist. Der maximale Durchmesser des Kerns ist der Bereich der stärksten Ausprägung der Ausbauchung. Der maximale Durchmesser des Kerns und die minimale Gewindetiefe kann jeweils in einem durch die gesamte Länge der Längsachse geführten Querschnitt auf jeder Seite der Längsachse je weils an einem Punkt erreicht werden oder sich über einen Bereich erstecken.

Durch die Ausbauchung im Mittelbereich unterscheidet sich das erfindungsge mäße Implantat wesentlich vom Implantat gemäß der US 2008/0014556, bei wel chem der Kern des Implantatkörpers im zwischen dem apikalen Teilbereich und dem koronalen Teilbereich angeordneten alveolären Teilbereich einen im Wesent lichen konstanten Querschnitt besitzt.

Ein durch die gesamte Länge der Längsachse geführter Querschnitt ist ein Quer schnitt, welcher die Längsachse als eine Gerade abbildet und nicht quer zur Längsachse verläuft. Ein quer zur Längsachse verlaufender Querschnitt würde die Längsachse als Punkt abbilden.

Unter einem scharfkantig ausgebildeten Außengewinde wird ein Außengewinde verstanden, dessen Gewindeflanke im Querschnitt einen spitzen Winkel ausbildet. Ein trapezoidartig ausgebildetes Außengewinde kann im Sinne der Erfindung ent weder ein Trapezgewinde sein, bei welchem das Profil der Gewindegänge die Form eines gleichschenkligen oder eines nicht-gleichschenkligen Trapezes auf weist, oder ein Gewinde sein, bei welchem die Gewindeflanke zumindest flach und in einem beliebigen durch die gesamte Länge der Längsachse geführten Quer schnitt parallel zur Längsachse ausgebildet ist.

Die Erfinderin der vorliegenden Patentanmeldung hat erkannt, dass eine im Stand der Technik bekannte kegelstumpfförmige Ausbildung eines Dentalimplantats nicht erforderlich und sogar nachteilig ist. Untersuchungen des jeweils zum Ein bringen eines Dentalimplantats in eine Ausnehmung des Kieferknochens erforder lichen Drehmoments haben ergeben, dass ein kegelstumpfförmiges Dentalimplan tat ein verhältnismäßig hohes Drehmoment erfordert. Beim Einbringen eines sol chen Dentalimplantats wird das maximale Drehmoment erreicht, wenn die Gewindeteile des Koronalbereichs, welche den größten Außendurchmesser auf weisen, in die Kortikalis des Kieferknochens eingeschraubt werden. Dabei wird der Knochen an dieser Stelle stark komprimiert und dadurch dessen Durchblutung vermindert. Dies kann zu einem Absterben und damit einem Abbau des Knochens an dieser Stelle führen. Eine solche Kompression des kortikalen Knochengewebes durch den kortikalen Abschnitt des Implantats ist beispielsweise in der WO 2012/059908 für das daraus bekannte Implantat beschrieben.

Im Gegensatz dazu führt das erfindungsgemäße Dentalimplantat zu einer geringe ren mechanischen Beanspruchung der Kortikalis des Kieferknochens beim Einset zen des Implantats, weil eine geringere Kompression des Knochens im Bereich der Kortikalis erfolgt. Gleichzeitig wird jedoch eine hohe Festigkeit des Implantats im Kieferknochen aufgrund der Ausbauchung im Mittelbereich und der dadurch er folgenden Kompression in einem tieferen Bereich des Kieferknochens erreicht. Durch die Ausbauchung des Kerns, ohne dass die Außenkontur des Implantats ebenfalls ausgebaucht ist, muss im Kortikalisbereich des Kieferknochens relativ wenig Knochen entfernt werden, um das Dentalimplantat einsetzen zu können. Im Vergleich zu herkömmlichen Implantaten wird der maximale Durchmesser des Kerns dadurch in den Bereich der gut komprimierbaren Spongiosa des Kieferkno chens verlagert. Durch das trapezoidartig ausgebildete Außengewinde im Mittel bereich erfolgt eine zusätzliche Kompression und kein Einschneiden in den Kno chen. Bei dem Außengewinde handelt sich also um ein komprimierendes und nicht um ein schneidendes Gewinde. So erfolgt auch keine Verletzung der Alveo- leninnenkompakta im Falle einer Sofortimplantation in eine nach Entfernung eines Zahns gebildete Extraktionsalveole. Bei einer solchen Sofortimplantation kommt der Mittelbereich vorteilhafterweise so zu liegen, dass die Alveoleninnenkompakta, die kortikale Auskleidung des knöchernen Zahnfaches, optimal zur Fixierung des Implantates genutzt wird. Das erfindungsgemäße Dentalimplantat ermöglicht so eine ideale Einheilung des Implantats sowohl in Extraktionsalveolen als auch im abgeheilten Kieferknochen. Dennoch wird durch das erfindungsgemäße Dentalim plantat auch bereits direkt nach dem Einsetzen eine hohe Primärstabilität erreicht, ohne die Kortikalis des Kieferknochens zu überlasten. Dies gilt selbst dann, wenn es zu einer idealen Positionierung des Implantats erforderlich sein sollte, das Den talimplantat wieder etwas aus dem Kieferknochen herauszuschrauben. Bei den im Stand der Technik bekannten kegelstumpfförmigen Dentalimplantaten ist dies nicht der Fall.

Eine beispielsweise aus Fig. 4 ersichtliche Drehmomentkennlinie beim Einsetzen des Implantats in den Kieferknochen verläuft beim erfindungsgemäßen Dentalim plantat besonders vorteilhaft und vereinfacht eine gute Implantatpositionierung in Bezug auf die Insertionstiefe, da das maximale Drehmoment erreicht wird, wenn der Mittelteil des Dentalimplantats die kortikale Platte passiert und nicht erst dann, wenn der Koronaibereich des Dentalimplantats mit dem kortikalen Knochen in Ein griff gelangt.

Der Spitzenbereich des Dentalimplantats umfasst üblicherweise 2 bis 3 Gewinde gänge. Der Mittelbereich mit dem trapezoidartigen und damit gegenüber dem Au ßengewinde des Spitzenbereichs stumpferen Außengewinde weist üblicherweise 4 bis 5 Gewindegänge auf. Der sich daran anschließende Koronaibereich kann 2 bis 3 Gewindegänge umfassen. Die genannten Bereiche bilden üblicherweise ei nen einstückigen Implantatkörper.

Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalimplantats ist der Nenn durchmesser des Außengewindes im gesamten den Spitzenbereich, den Mittelbe reich und den Koronaibereich umfassenden Bereich gleich oder in Richtung vom apikalen Ende zum zervikalen Ende hin zunehmend.

Bei dem Metall kann es sich um Titan handeln. Die Metalllegierung kann Titan um fassen und zum Beispiel eine Titan-Zirkonium-Legierung sein.

Die Ausbauchung des Kerns im Mittelbereich bedeutet, dass der Kern, gesehen aus einer Richtung der Längsmittelachse bzw. Längsachse, eine nach außen ge richtete Ausbauchung, d. h. eine Wölbung nach außen, aufweist, so dass der Kern im Mittelbereich gegenüber dem Spitzenbereich und dem Koronaibereich massiver ausgebildet ist. Dabei ist es möglich, dass an die Außenform des Den talimplantats, d. h. an die Außenseite des Außengewindes, auf gegenüberliegen den Seiten angelegte Geraden zum apikalen Ende hin konvergieren oder parallel zueinander verlaufen.

Aufgrund der ausgebauchten Ausbildung des Kerns im Mittelteil ist es möglich, dass der Kern im Spitzenbereich und im Koronaibereich im Vergleich zum Mittel bereich verjüngt ausgebildet ist. Das bedeutet, dass der Spitzenbereich und der Koronaibereich weniger massiv als der Mittelbereich ausgebildet sein können.

Bei einer weiteren Ausführungsform schließt sich an den Koronaibereich ein End bereich an, in den über eine Innen- oder Außenverbindung mit einem Innenge winde ein Aufbauteil bzw. eine prothetische Suprakonstruktion eingeschraubt wer den kann.

Ferner ist es möglich, dass die Gewindetiefe im Spitzenbereich und im Koronalbe- reich größer ist, als im Mittelbereich.

Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Dentalimplantats sind das Außengewinde und der Kern einstückig ausgebildet. Dazu kann das Dentalim plantat als Drehteil in spanabhebender Bearbeitung hergestellt werden. Dabei ist es auf besonders einfache Art möglich, die ineinander übergehenden ungleichen Außengewinde des Spitzenbereichs, des Mittelbereichs und des Koronalbereichs, insbesondere in einem einzigen Arbeitsgang, auszubilden. Außerdem kann auch die Ausbauchung im Mittelbereich verhältnismäßig einfach hergestellt werden.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein spanabhebendes Verfahren zu Herstellung des erfindungsgemäßen Dentalimplantats durch Drehen eines Drehteils aus einem Material, welches ein Metall oder eine Metalllegierung umfasst, wobei in das Dreh teil mittels eines Schneidwerkzeugs das Außengewinde geschnitten wird, wobei die Ausbauchung im Mittelbereich durch Verändern des Abstands eines Schneid bereichs des Schneidwerkzeugs zur mit der Längsachse zusammenfallenden Drehachse erzeugt wird. Gleichzeitig mit der Ausbauchung kann so in einem einzi gen Arbeitsgang das trapezoidartig ausgebildete Außengewinde erzeugt werden. Es ist auch möglich, die ineinander übergehenden ungleichen Außengewinde des Spitzenbereichs, des Mittelbereichs und des Koronalbereichs zusammen mit der Ausbauchung in einem einzigen Arbeitsgang zu erzeugen.

Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus nachfolgender Beschrei bung eines Ausführungsbeispiels und anhand der Zeichnungen. Darin zeigt:

Fig. 1 eine vergrößerte Ansicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemä ßen Dentalimplantats,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Dentalimplantats gemäß Fig. 1 entlang der Linie A-A in Fig. 1 ,

Fig. 3 ein Drehmomentdiagramm eines herkömmlichen kegelstumpfförmigen Den talimplantats, und

Fig. 4 ein Drehmomentdiagramm des erfindungsgemäßen Dentalimplantats wäh rend der Implantatinsertion.

Aus einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2 ergibt sich der Aufbau eines bei spielhaften erfindungsgemäßen Dentalimplantates 1 , das einen Kern 10 und einen den Kern umgebendes Außengewinde 3 umfasst. Das Dentalimplantat weist einen Spitzenbereich 2 auf, der mit einem scharfkantigen Außengewinde 3 versehen ist und der zumindest leicht konisch ausgebildet sein kann.

An den Spitzenbereich 2 schließt sich ein Mittelbereich 4 an, der mit einem trape- zoidartigen Außengewinde 3 versehen ist, welches stumpfer ausgebildet ist als das Außengewinde 3 des Spitzenbereichs 2. An den Mittelbereich 4 wiederum schließt sich ein Koronaibereich 6 an, der wiede rum mit einem scharfkantigen Außengewinde 3 versehen ist, welches mithin scharfkantiger als das Außengewinde 3 im Mittelbereich 4 ist und vorzugsweise genauso scharfkantig ausgebildet ist wie das Außengewinde 3 im Spitzenbereich 2.

Die Zusammenschau der Figuren 1 und 2 verdeutlicht hierbei, dass sich durch den Spitzenbereich 2, den Mittelbereich 4 und den Koronaibereich 6 eine Längsachse L durch das Dentalimplantat erstreckt.

Zusätzlich verdeutlicht die Schnittdarstellung der Fig. 2, dass der Spitzenbereich 2, der Mittelbereich 4, der Koronaibereich 6 und ein sich an diesen anschließender Endbereich 8, der ein Innengewinde 9 aufweist, ein einstückiges Bauteil bilden.

Ferner zeigt die Schnittdarstellung der Fig. 2, dass der Mittelbereich 4 mit einer nach außen gerichteten Ausbauchung A versehen ist. Diese Ausbauchung A ist in Fig. 2 durch die Linien L1 und L2 verdeutlicht, die die Fußbereiche des Außenge windes 3 miteinander verbinden, wobei sich die Richtung nach außen aus der Dar stellung des Doppelpfeiles R ergibt, der von der Längsachse L ausgeht und des sen Pfeilspitzen nach außen auf die Linien L1 und L2 weisen. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass sich die Ausbauchung A dadurch ergibt, dass die Linien L1 und L2 relativ zu einem Kerndurchmesser KD des Dentalimplantats 1 nach außen in Richtung auf einen Außendurchmesser AD des Dentalimplantats 1 hin gewölbt sind.

Dementsprechend ist der Spitzenbereich 2 und der Koronaibereich 6 gegenüber dem ausgebauchten Mittelbereich 4 verjüngt ausgebildet, was bedeutet, dass diese Bereiche 2 und 6 weniger massiv sind.

Ein Vergleich der Diagramme gemäß Fig. 3 und gemäß Fig. 4 verdeutlicht, dass die in Fig. 4 dargestellten Drehmomentverläufe beim Einschrauben eines erfin dungsgemäßen Dentalimplantats 1 einen maximalen Drehmomentbereich zeigen, wenn der Mittelbereich 4 die Kortikalis passiert, was zu den eingangs erläuterten besonderen Vorteilen des erfindungsgemäßen Dentalimplantats 1 führt. Im Ge gensatz dazu zeigen die in Fig. 3 dargestellten Drehmomentverläufe beim Ein schrauben eines herkömmlichen kegelstumpfförmigen Dentalimplantats einen ma- ximalen Drehmomentbereich in der Endphase des Einschraubens, wenn die maxi male Ausdehnung des Kegelstumpfs in die Kortikalis eingeschraubt wird und diese dadurch stark komprimiert. Damit sind die oben genannten Nachteile verbunden.

Bezugszeichenliste

1 Dentalimplantat

2 Spitzenbereich 3 Außengewinde

4 Mittelbereich

6 Koronaibereich

8 Endbereich

9 Innengewinde 10 Kern

11 apikales Ende

12 zervikales Ende

A Ausbauchung

L Längsachse L1 , L2 Linien zur Verdeutlichung der Ausbauchung A

R Doppelpfeil ausgehend von der Längsachse L AD Außendurchmesser KD Kerndurchmesser