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Title:
DENTAL PROSTHETIC ASSEMBLY HAVING AT LEAST ONE FULLY CERAMIC DENTAL IMPLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/260025
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dental prosthetic assembly (32) having at least one fully ceramic dental implant (2), in particular consisting of zirconium dioxide, which is formed in one part and has, in a region (6) tapering towards the lower end (4), structural elements (10) suitable for insertion into a jawbone and, on its upper side (14), a frustoconical outer cone (16) which, starting from its top face (18), is provided with an internal thread (20) which at least partially passes through the outer cone (16) in order to create a detachable fastening of a dental prosthetic abutment (34) on an inner cone (36) corresponding to the outer cone (16) by means of a screw (42) inserted into the internal thread (20).

Inventors:
OBERMAIR GERNOT (IT)
Application Number:
PCT/EP2021/067185
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 23, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BREDENT MEDICAL GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61C8/00
Foreign References:
US20040029075A12004-02-12
DE102018120901A12020-02-27
US20100009316A12010-01-14
US20130273500A12013-10-17
EP2436336A12012-04-04
DE10159683A12003-06-18
DE102012024596A12014-06-18
US20040029075A12004-02-12
DE102018120901A12020-02-27
US20100009316A12010-01-14
US20130273500A12013-10-17
Attorney, Agent or Firm:
BAUR & WEBER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Zahnprothetische Anordnung (32) mit wenigstens einem vollkeramischen Dentalimplantat (2), insbesondere aus Zirkondioxid, welches einteilig ausgebildet ist, in einem sich zum unteren Ende (4) hin verjüngenden

Bereich (6) zum Einsetzen in einen Kieferknochen geeignete Struktu relemente (10) und an seiner Oberseite (14) einen kegelstumpfförmigen Außenkonus (16) aufweist, der von seiner Deckfläche (18) ausgehend mit einem den Außenkonus (16) wenigstens teilweise durchdringendem Innengewinde (20) versehen ist, um mittels einer in das Innengewinde

(20) eingefügten Schraube (42) eine lösbare Befestigung eines zahnpro- thetischen Aufbaus (34) auf einem zum Außenkonus (16) korrespondie ren Innenkonus (36) zu schaffen. 2. Zahnprothetische Anordnung nach Anspruch 1 , bei dem das Innenge winde (20) als Rundgewinde ausgebildet ist.

3. Zahnprothetische Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Übergang zwischen der Oberseite (14) und einem Gewindegang des In- nengewindes (20) mit einer Rundung (30) ausgeführt ist.

4. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der Außenkonus (16) an seiner Mantelseite (22) mit einer Rotations hemmung (24) versehen ist, die vorzugsweise mit wenigstens einer Flanke (26) in der Mantelfläche (22) gebildet ist, wobei der oder die Flan ken (26) im Wesentlichen parallel zu einer zwischen der Oberseite (14) und dem unteren Ende (4) verlaufenden Längsachse (28) angeordnet sind. 5. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das so geformt ist, dass ein Übergang (46) zwischen dem Implantat (2) und des zahnprothetischen Aufbaus (34) wenigstens abschnittsweise oberhalb eines Zahnfleischbereiches zu liegen kommt.

6. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem zwischen den Strukturelementen (10) und dem Außenkonus (16) im sich verjüngenden Bereich (6) eine gewendeltes Mikrogewinde (12) gebildet ist.

7. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem der Außenkonus (16) rotationssymmetrisch zu der Längsachse (28) ge bildet ist. 8. Zahnprothetische Anordnung nach Anspruch 7, bei dem der Außenkonus

(16) so geformt ist, dass Achsdivergenzen bis zu 40° ausgleichbar sind.

9. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem der Außenkonus (16) anguliert zu der Längsachse (28) gebildet ist.

10. Zahnprothetische Anordnung (32) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der der zahnprothetische Aufbau (34) eine Krone oder eine Brücke ist.

11.Zahnprothetische Anordnung nach Anspruch 10, bei der der zahnprothe tische Aufbau (34) aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, ins besondere aus der Gruppe der Polyetherketone wie PEEK, gefertigt ist.

12. Zahnprothetische Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, bei der der zahnprothetische Aufbau (34) mit einem Innenkonus (36) versehen ist, der durch die Schraube (42) auf dem Außenkonus (16) des Implantats (2) abdichtend sitzt. 13. Zahnprothetische Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, bei der der zahnprothetische Aufbau (34) mit seinem Innenkonus (36) direkt auf dem Außenkonus (16) des Implantats (2) sitzt. 14. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, bei der die Schraube (42) ein Rundgewinde aufweist.

15. Zahnprothetische Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, bei der die Schraube (42) ohne metallische Anteile, insbesondere aus einem Material aus Kohlenstofffaser, aufgebaut ist.

Description:
Zahnprothetische Anordnung mit wenigstens einem vollkeramischen Dentalimplantat

Die Erfindung betrifft eine zahnprothetische Anordnung mit wenigstens einem vollkeramischen Dentalimplantat, insbesondere mit einem vollkeramisches Den talimplantat aus einer Zirkondioxidkeramik.

Keramische Implantate, beispielsweise aus einer Zirkonkeramik, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Allerdings ist die Verwendung derartiger Implantate noch mit Schwierigkeiten verbunden, so dass dieser Implantattyp bisher noch keine große Akzeptanz gefunden hat. Die zu erwartenden Vorteile wären je doch beachtlich. Viele Patienten reagieren auf Titanpartikel, wobei in Tests bei zirka 30 % der Patienten eine überschießende Immunreaktion beobachtet wer den konnte. Demnach wären keramische Implantate eine Alternative zur Ver meidung des Risikos einer Nichteinheilung. Ebenso könnten langfristig Periim- plantitis und Mukositis mit den dazu gehörenden chronischen Entzündungen und Belastungen des Organismus vermieden werden. Folglich steigt der Anteil an Patienten, welche metallfrei oder nahezu metallfreie Versorgungen wün schen. Darüber hinaus bieten keramische Implantate auch ästhetische Vorteile, die insbesondere im Frontzahnbereich wichtig sind, da metallische Implantate aufgrund ihrer Farbe durch die Gingiva hindurch von außen sichtbar sind, was häufig bei einer vorliegenden Parodontitis, welche ursächlich für den Zahnver lust war, durch den damit einher gehenden Zahnfleischverlust noch verstärkt wird.

Aus dem Stand der Technik sind mehrere Lösungen dieser Problematik be kannt.

So ist aus der EP 2 436 336 A1 ein Dentalimplantatsystem bekannt, das ein Dentalimplantat, ein Dentalrestaurationsteil, einen Konnektor mit einer zentralen Durchgangsbohrung sowie einen umlaufenden, radial abragenden Bund und einer die Durchgangsbohrung durchsetzenden Schraube, mit der zumindest der Konnektor fest mit dem Dentalimplantat verbindbar ist. Der Bund weist eine mit dem Dentalimplantat zusammenwirkende, erste Anschlagfläche und eine mit einem Abutment oder einem Dentalrestaurationsteil zusammenwirkende, zweite Anschlagfläche auf. Die Farbe des Bundes, insbesondere die Farbe des Konnektors, entspricht wenigstens einer Zahnfarbe oder einer Zahnfleischfarbe. Der Konnektor erstreckt sich zumindest teilweise je in das Dentalimplantat und/oder das Abutment hinein und besteht im Wesentlichen aus dem gleichen Material wie das Abutment oder aus Zirkondioxid.

Aus der DE 101 59683 A1 ist ein Dentalimplantat mit einem Verankerungsteil zur Verankerung im Knochen und mit einem Aufbauteil zur Aufnahme einer pro- thetischen Suprakontruktion bekannt, wobei Verankerungsteil und Aufbauteil einstückig aus einem Werkstoff auf Zirkonoxidbasis ausgebildet sind und wobei zumindest das Verankerungsteil an seiner Außenoberfläche zumindest teilwei se durch ein substraktives, abragendes Verfahren vorbehandelt ist oder mit ei ner Beschichtung versehen ist, durch die eine Verknöcherung unterstützt wird.

Aus der DE 102012024596 A1 ist ein Dentalimplantat bekannt, welches ein teilig ausgebildet ist und dessen Außenfläche zur Verankerung im Kieferkno chen strukturiert ausgebildet ist. Das Dentalimplantat weist in seinem Inneren eine Gewindehülse auf, in der mittels einer Schraube eine Überkonstruktion befestigbar ist. Außerdem ist das Implantat an seinem okklusalen Ende mit ei nem konischen Verankerungsbereich zur Aufnahme einer konfektionierten Ko nuskappe versehen.

Aus der US 2004/029075 A1 ist ein einteiliges Implantat aus einem kerami schen Material bekannt, das einen konischen Abschnitt auf seiner Oberseite aufweist, der mit einem Innengewinde versehen ist, in das eine mit Zement ver- sehene Schraube eingeführt wird, um eine Zahnprothese auf einem Dämp fungsmaterial zu fixieren, oder auf den mit Zement direkt eine Zahnprothese ohne Schraube befestigt wird.

Die DE 10 2018 120 901 A1 zeigt ein Implantat, welches aus Zirkonoxid gefer tigt sein kann, und auf dem eine Suprakonstruktion mittels einer Schraube ge halten wird.

Die US 2010/009316 A1 zeigt ein Implantat, welches aus einem keramischen Material bestehen kann und das an seinem oberen Abschluss einen konischen Rand am Zahnfleischübergang aufweist.

Die US 2013/0273500 A1 zeigt ebenfalls ein Implantat aus einem keramischen Material.

Ausgehend von diesem Stand der Technik hat sich der Erfinder nun die Aufga be gestellt, zahnprothetische Anordnung mit wenigstens einem vollkeramischen Dentalimplantat zu schaffen, das insbesondere ohne Zwischenteile, wie Abut- ments oder dergleichen, eine insbesondere zementfreie Befestigung einer Sup rakonstruktion ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unter ansprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombi niert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.

Gemäß der Erfindung wird eine zahnprothetische Anordnung mit wenigstens einem vollkeramischen Dentalimplantat, insbesondere aus Zirkondioxid, ange geben, welches einteilig ausgebildet ist, in einem sich zum unteren Ende hin verjüngenden Bereich zum Einsetzen in einen Kieferknochen geeignete Struk turelemente und an seiner Oberseite einen kegelstumpfförmigen Außenkonus aufweist, der von seiner Deckfläche ausgehend mit einem den Außenkonus wenigstens teilweise durchdringendem Innengewinde versehen ist, um mittels einer in das Innengewinde eingefügten Schraube eine lösbare Befestigung ei nes zahnprothetischen Aufbaus auf einem zum Außenkonus korrespondieren Innenkonus zu schaffen.

Demnach wird eine zahnprothetische Anordnung mit wenigstens einem vollke ramischen Dentalimplantat, geschaffen, bei dem neben den bekannten ästheti schen Vorteilen, die insbesondere im Frontzahnbereich hervortreten, auch eine langfristige Gesunderhaltung des Weichgewebes ermöglicht wird, da insbeson dere aus Zirkondioxid bestehende vollkeramische Implantate ein hohe Biover träglichkeit aufweisen, so dass Periimplantitis bei diesem Implantattyp weitest gehend vermieden werden kann. Desweiteren wird aufgrund der einteiligen Ausführung kein Spalt im subgingivalen Bereich auftreten, was eine Infiltration von Keimen in das Weichgewebe und umgekehrt in das Innere des Implantats unmöglich macht. Aufgrund der einteiligen Ausführung des vollkeramischen Dentalimplantats ergibt sich eine größere Stabilität sowie eine Verminderung der Bruchgefahr, da insbesondere im Vergleich zu einem zweiteiligen Implantat dickere Wandstärken realisierbar sind, wobei darüber hinaus durch die Vermei dung eines Abutments auch eine Kostenreduktion auftritt. Mittels des an der Oberseite angeordneten Außenkonus und des von der Deckfläche ausgehen den Innengewindes wird eine lösbare Verbindung zu einem zahnprothetischen Aufbau geschaffen. Der zahnprothetische Aufbau (oftmals auch Suprastruktur oder Suprakonstruktion genannt) kann eine Krone oder eine Brücke bzw. Voll prothese sein. Das erfindungsgemäße Dentalimplantat eignet sich zur Sofort versorgung, indem der zahnprothetische Aufbau (Suprakonstruktion) mittels Verschraubens befestigt wird. Sofern keine Sofortversorgung gewünscht oder möglich ist, ragt das erfindungsgemäße Dentalimplantat nur geringfügig in den Mundraum, was zu geringen Belastungen führt, da weniger Kraftübertragung auf den Kieferknochen beim Kauen oder mit der Zunge oder der Wange wäh rend des Einheilens übertragen wird. Ebenso benötigt das erfindungsgemäße Dentalimplantat kein Verkleben oder Zementieren, was die weitere Behandlung deutlich vereinfacht, insbesondere beim Übergang von einer provisorischen Versorgung auf eine dauerhafte Versorgung. Entzündungen durch überschie ßenden Zement ins periimplantäre Weichgewebe werden dadurch verhindert, was eine „Zementitis“ mit daraus möglicher Periimplantitis und in ultimo Implan tatverlust verhindert.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Innengewinde als Rund gewinde ausgebildet. Dabei kann ein Übergang zwischen der Oberseite und Gewindegang des Innengewindes mit einer Rundung ausgeführt sein.

Eine derartige Vorgehensweise vermeidet bei der okklusalen Verschraubung des zahnprothetischen Aufbaus dort eventuell auftretende Mikrorisse, da keine sprunghafte Variation der Kraftübertragung bei der okklusalen Verschraubung des zahnprothetischen Aufbaus auftreten kann. Zur sicheren Befestigung kann dabei das Innengewinde so ausgeführt sein, dass beispielsweise ein Anzugs drehmoment bis 20 Ncm möglich ist. Typischerweise kann das Innengewinde einen Durchmesser von etwa 2 mm aufweisen, wodurch eine stabile Fixierung des zahnprothetischen Aufbaus möglich ist. Ein zusätzliches Verkleben oder Zementieren ist nicht erforderlich, was insbesondere das Abschrauben und wieder Anschrauben für Nachuntersuchungen oder Reparaturen ermöglicht.

Bei definitiv zementierten Suprastrukturen ist dies nicht möglich.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Außenkonus an seiner Mantelseite mit einer Rotationshemmung versehen, wobei die Rotations hemmung mit wenigstens einer Flanke in der Mantelfläche gebildet sein kann. Dabei können eine oder mehrere Flanken im Wesentlichen parallel zu einer zwischen der Oberseite und dem unteren Ende verlaufenden Längsachse an geordnet sein.

Demnach wird ein Verdrehschutz durch eine seitliche Abflachung am Außenko nus geschaffen, so dass eine Flanke entsteht, die eine ebene Fläche aufweist, welche die kegelstumpfförmige Außenkontur des Außenkonus durchbricht. Ebenso ist es möglich, auch mehrere derartige Flanken vorzusehen. Eine Rota tionshemmung ist insbesondere bei einer Einzelzahnversorgung mittels einer Einzelkrone vorteilhaft. Diese Flanken können auch zum Eindrehen des Implan tats verwendet werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das vollkeramische Dentalimplantat so geformt, dass ein Übergang zwischen dem Implantat und des zahnprothetischen Aufbaus wenigstens abschnittsweise oberhalb eines Zahnfleischbereiches zu liegen kommt.

Demnach befindet sich der Übergang zwischen dem Dentalimplantat und dem zahnprothetischen Aufbau nicht innerhalb des Zahnfleischbereiches, so dass aufgrund der paramarginalen Ausführung keine Keimbesiedlung durch Infiltrati on ins periimplantäre Weichgewebe möglich ist. Idealerweise würde der Über gang zwischen dem Dentalimplantat und dem zahnprothetischen Aufbau genau am Zahnfleischsaum verlaufen. Da dieser jedoch typischerweise nicht vollstän dig eben verläuft, wird in der Praxis oftmals der überwiegende Teil oberhalb und einige Abschnitte lediglich geringfügig unterhalb des Zahnfleischverlaufs liegen, was im Rahmen der Erfindung mit dem Begriff „wenigstens abschnittsweise oberhalb“ beschrieben wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Außenkonus rota tionssymmetrisch zu der Längsachse gebildet. Dabei kann der Außenkonus so geformt sein, dass Achsdivergenzen bis zu 40° ausgleichbar sind. Achsdivergenzen bis ca. 40° können mit einer Anschlussgeometrie kompen sierbar sein, bei der der Außenkonus einen Winkel von bis zu 20° aufweist. Demnach ist es möglich, auch bei mehreren Implantaten entsprechende Diver genzen zu kompensieren, so dass eine Brücke oder Prothese mit einer ge meinsamen Einschubrichtung versorgt werden kann. Bisher bekannte einteilige Zirkonimplantate waren diesbezüglich in ihren Einsatzmöglichkeiten stark limi tiert, da aufgrund der geringen Konuswinkel, die oftmals nur 4° bis 8° betragen, keine gemeinsame Einschubrichtung möglich. Folglich wurden die aus dem Stand der Technik bekannten Zirkonimplantate beschliffen, was jedoch bei voll keramischen Dentalimplantaten aus Zirkondioxid mit Materialschwächung und dem vermehrten Auftreten von Mikrorissen verbunden ist. Ebenso ist auf stark beschliffenen Pfeilern keine gute Retention durch zementierte Suprastrukturen zu erreichen, was insbesondere beim Abzementieren wiederum zu Schwierig keiten führt. Im Vergleich zu individuell gefrästen Abutments bei zweiteiligen Implantatsystemen weist die erfindungsgemäße Anschlussgeometrie eine be sonders kostengünstige Realisierbarkeit auf. Mit zweiteiligen Implantat- Systemen lassen sich nur minimale Achsdivergenzen ausgleichen, da diese über eine interne Anschlussgeometrie verfügen, die geometrisch nur einen be grenzten Ausgleich zulässt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Außenkonus an- guliert zu der Längsachse gebildet ist.

Alternativ kann jedoch auch bei der Erfindung ein angulierter Aufbau des Au ßenkonus gewählt werden, so dass die prothetische Ausrichtung der erfin dungsgemäßen Dentalimplantate durch Übereinstimmung der Implantatachse anhand der vorgegebenen Knochenanatomie entsprechend auf unterschiedli che Weisen abgestimmt werden kann. Des Weiteren wird eine zahnprothetische Anordnung mit wenigstens einem Im plantat wie oben beschrieben geschaffen, bei der der zahnprothetische Aufbau eine Krone oder eine Brücke ist.

Besonders vorteilhaft erweist sich das erfindungsgemäße Dentalimplantat in Kombination mit einem zahnprothetischen Aufbau, so dass eine zahnprotheti sche Anordnung geschaffen wird, die beispielsweise eine Krone, eine Brücke oder eine Vollprothese sein kann. Hierbei können an einer oder an mehreren Positionen im Kiefer erfindungsgemäße Dentalimplantate gesetzt sein. Ein vor her fertiggestellter provisorischer zahnprothetischer Aufbau (Suprakonstruktion) kann als Versorgung im Anschluss an den chirurgischen Implantateingriff auf geschraubt werden, wobei hier keine Klebung, Passivierung oder ähnliches er forderlich ist. Da aus Zirkondioxid gefertigte Dentalimplantate eine weniger akti ve Oberfläche aufweisen, ist zum Erreichen einer Primärstabilität das Ausnut zen des gesamten vorhandenen Restknochens im Kiefer notwendig. Durch die okklusale Verschraubung wird ein lösbarer Zahnersatz geschaffen, der von Pa tienten üblicherweise als provisorischer Ersatz einer abnehmbaren Teilprothese vorgezogen wird. Die erfindungsgemäßen Implantate können auch für große Implantatversorgungen, beispielsweise in Form verschraubter Toronto-Brücken, verwendet werden. Durch die Verschraubung der Suprakonstruktion werden die Implantate miteinander primär verblockt. Dadurch erfolgt eine Verteilung der Kaukräfte und ein Schutz gegen Überlastung bei unterschiedlicher Primärstabi lität der Implantate nach Sofortbelastung. Damit ist es auch möglich, primär nicht stabile Implantate sofort im Verbund mit anderen stabilen Implantaten zu versorgen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der zahnprothetische Aufbau aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, insbesondere aus der Gruppe der Polyetherketone wie PEEK, gefertigt. Dabei kann der zahnprotheti- sehe Aufbau mit einem Innenkonus durch die Schraube auf dem Außenkonus des Implantats abdichtend sitzen.

Eine Suprakonstruktion aus thermoplastischem Kunststoffmaterial kann direkt auf das Dentalimplantat aufgeschraubt werden. Hier sind keine Zwischenabut- ments oder andere Teile nötig, was zur Kostenreduktion bei der Versorgung beiträgt. Neben der Abdichtwirkung des Außenkonus der Dentalimplantate zum Innenkonus des zahnprothetischen Aufbaus bewirkt die minimale Deformation des thermoplastischen Kunststoffs beim Verschrauben eine Klemmwirkung, was auch einen Schutz gegen Lockerungen der verwendeten Okklusalschrau- ben darstellt.

Gemäß einerweiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Schraube ein Rundgewinde auf. Dabei kann die Schraube ohne metallische Anteile, insbe sondere aus einem Material aus Kohlenstofffaser, aufgebaut sein.

Als Schraube können sowohl Metallschrauben als auch aus Kohlenstofffaser material bestehende Karbonschrauben verwendet werden, sofern eine komplett metallfreie Versorgung gewünscht ist. Das Rundgewinde an der Schraube so wie entsprechend abgerundete Übergänge am Schraubenschaft ermöglichen eine Befestigung, ohne die Gefahr von Mikrorissen befürchten zu müssen.

Des Weiteren wird die Verwendung wenigstens eines Implantats wie oben be schrieben zusammen mit einer Bohrschablone beschrieben. Dies erweist sich bei der Sofortversorgung eines Patienten als vorteilhaft. Die Verwendung zu sammen mit der Bohrschablone kann aber auch zu Test- oder Übungszwecken oder bei der Planung der Versorgung eingesetzt werden.

Hier wird eine vollnavigierte und schablonengeführte Behandlung durchgeführt, bei der die statisch navigierte Aufbereitung des Implantatstollens im Knochen und das Eindrehen des Implantats durch die Führungshülsen der Bohrschablo ne bis zu einer definierten Flöhe erfolgt. Dadurch ist es möglich, ohne großflä chiges Aufklappen der Weichgewebe ein oder mehrere erfindungsgemäße Den talimplantate zu setzen, da deren Position in der chirurgischen Bohrschablone bereits eingeplant wurde. In vielen Fällen ist dann ein Setzen der Implantate mit der sogenannten Flaplesstechnik möglich, bei der lediglich eine kleine Zahnflei schöffnung durch Stanzung oder Mikroinzision geschaffen werden muss, so dass das Weichgewebe wesentlich besser geschont wird. Ein vollständiges Ab heben des Zahnfleisches vom Knochen ist nicht mehr notwendig. Die protheti- sehe Ausrichtung der Implantate kann in der Planungsphase im Planungspro gramm berücksichtigt werden.

Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen vollkeramischen Dentalimplantats,

Figur 2 eine Schnittansicht der Ausführungsform gemäß Figur 1 ,

Figur 3 eine Schnittansicht einer zahnprothetischen Anordnung mit dem vollkeramischen Dentalimplantat gemäß Figur 1, und

Figur 4 eine perspektivische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen vollkeramischen Dentalimplantats mit abgewinkeltem Aufbaukonus.

In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In Figur 1 ist ein vollkeramisches Dentalimplantat 2 in einer perspektivischen Seitenansicht gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das vollkeramische Dentalimplantat 2 ist vollständig aus einem Keramikmaterial, insbesondere Zirkondioxid, hergestellt. Das Dentalimplantat 2 verjüngt sich um unteren Ende 4 hin und weist in diesem sich verjüngenden Bereich 6 Struktu relemente 10 auf, die ein Einsetzen des Implantats 2 in einem Kieferknochen eines Patienten erlauben. Die Strukturelemente 10 können dabei auf bekannte Weise in Form eines Schraubgewindes gebildet sein. Oberhalb der Struktu relemente 10 kann ein Bereich mit einem gewendelten Mikrogewinde 12 vorge sehen sein. Auf der Oberseite 14 ist das Dentalimplantat mit einem kegel stumpfförmigen Außenkonus 16 versehen, der sich unmittelbar an den verjüng enden Bereich 6 anschließt.

Auf der Deckfläche 18 des Außenkonus 16 ist das Dentalimplantat 2 mit einem Innengewinde 20 versehen, das in das Innere des Außenkonus 16 eindringt.

Auf seiner Mantelfläche 22 kann der Außenkonus 16 eine Rotationshemmung 24 aufweisen, die beispielsweise in Form einer Flanke 26 gebildet ist, die in die Mantelfläche 22 des Außenkonus 16 einschneidet. Die Flanke 26 kann dabei parallel zu einer Längsachse 28 angeordnet sein. Desweiteren ist es möglich, auch an zusätzlichen Positionen der Mantelfläche 22, beispielsweise gegen über, eine weitere Rotationshemmung vorzusehen.

Die Mantelfläche 22 des Außenkonus 16 weist hier eine glatte Oberfläche auf, es sind daher insbesondere keine Rille, Vertiefungen oder Vorsprünge auf der Mantelfläche 22 vorgesehen. Die Rotationshemmung 24 in Form der Flanke 26 ist dabei von der Mantelfläche 22 des Außenkonus 16 umschlossen.

Unter Bezugnahme auf Figur 2 ist das Dentalimplantat 2 aus Figur 1 nochmals in einer Schnittansicht entlang der Längsachse 28 gezeigt. Man erkennt, dass das Innengewinde 20 als Rundgewinde ausgebildet ist und der Bereich zwi- sehen der Oberseite 14 und dem Gewindegang des Innengewindes 20 abge rundet als eine Rundung 30 ausgeführt ist, um die Gefahr von Mikrorissbildung bei der Befestigung eines zahnprothetischen Aufbaus zu minimieren.

Unter Bezugnahme auf Figur 3 ist das Dentalimplantat aus Figur 2 zusammen mit einem zahnprothetischen Anordnung 32 gezeigt. Die zahnprothetische An ordnung 32 umfasst neben dem Dentalimplantat 2 einen zahnprothetischen Aufbau 34, der in diesem Beispiel als Zahnkrone ausgebildet ist, die beispiels weise aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial wie PEEK hergestellt sein kann. Ein mit dem Außenkonus 16 korrespondierender Innenkonus 36 an dem zahnprothetischen Aufbau 34 ist von einem okklusalen Schraubkanal 38 mittels eines Steges 40 getrennt. In den okklusalen Schraubkanal 38 kann eine Schraube 42 eingeführt werden, die mit ihrem Schraubenschaft 44 in das In nengewinde 20 eingreifen kann. Die Schraube 42 kann als Metallschraube oder auf Basis eines Kohlefasermaterials hergestellt sein. Der Schraubenschaft 44 kann dabei ebenfalls ein Rundgewinde aufweisen.

Nachdem der zahnprothetische Aufbau 34 mittels der Schraube 42 auf dem Implantat 2 befestigt ist, befindet sich der Übergang 46 zwischen dem zahnpro thetischen Aufbau 34 und Implantat 2 in etwa an der Position der gestrichelten Linie in Figur 3 mit dem gleichen Bezugszeichen 46. Die Abmessungen des Dentalimplantats 2 sind dabei so gewählt, dass der Übergang 46 knapp ober halb eines Zahnfleischbereichs oder in Abschnitten oberhalb eines Zahnfleisch bereichs zu liegen kommt.

In Figur 3 wurde ein zahnprothetischer Aufbau 34 in Form einer Einzelzahnver sorgung mittels einer Zahnkrone näher erläutert. Es versteht sich von selbst, dass das erfindungsgemäße Konzept auch auf eine Brücke erweiterbar ist. Die Rotationshemmung 24 ist jedoch bei der Versorgung eines Einzelzahns vorteil haft. Durch die korrespondierende Ausgestaltung von Innenkonus 36 und Au- ßenkonus 16 ergibt sich eine Abdichtung zwischen dem zahnprothetischen Aufbau 34 und dem Implantat 2, die durch die Komprimierbarkeit des thermo plastischen Kunststoffmaterials noch weiter verbessert wird. Neben der Abdicht wirkung des Außenkonus 16 des Dentalimplantats 2 zum Innenkonus 36 des zahnprothetischen Aufbaus 34 bewirkt die minimale Deformation des thermo plastischen Kunststoffs beim Verschrauben eine Klemmwirkung, was auch ei nen Schutz gegen Lockerungen der verwendeten Schraube 42 zur Okklusal- verschraubung darstellt. Durch die glatte Ausgestaltung der Mantelfläche 22 wird die Abdichtwirkung zwischen dem Außenkonus 16 des Dentalimplantats 2 und dem Innenkonus 36 des zahnprothetischen Aufbaus 34 verbessert bzw. im Vergleich zu Ausgestaltungen mit einer oder mehreren Rillen überhaupt erst ermöglicht. Zwischen dem Außenkonus 16 des Dentalimplantats 2 und dem Innenkonus 36 des zahnprothetischen Aufbaus 34 muss daher kein Abdichtma terial in Form einer Zwischenschicht oder gar Zement eingebracht werden, der zahnprothetische Aufbau 34 sitzt direkt auf dem Außenkonus 16 des Dentalim plantats 2.

In den bisher gezeigten Ausführungsbeispielen gemäß Figur 1 bis 3 ist der Au ßenkonus rotationssymmetrisch zur Längsachse 28 ausgeführt. Aufgrund des Konuswinkels von bis zu 20° lassen sich Achsdivergenzen bis 40° kompensie ren, so dass bei einem mehrteiligen Aufbau dennoch eine gemeinsame Ein schubrichtung für eine Brücke oder Prothese geschaffen werden kann.

Falls jedoch in bestimmten Anwendungsfällen ein angulierter Aufbau notwendig sein sollte, kann der Außenkonus 16 bezüglich seiner Symmetrieachse 48 auch gegen die Längsachse 28 geneigt sein, wie dies in Figur 4 gezeigt ist. Das Den talimplantat 2 aus Figur 4 weist ebenfalls eine optionale Rotationshemmung 24 auf, wobei ansonsten bis auf die Angulation keine Unterschiede zu den bisheri gen Ausführungsformen bestehen. Das Innengewinde 20 ist entlang der Sym metrieachse 48 ausgerichtet. Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbil dungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebe- nen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.

Liste der Bezugszeichen:

2 Dentalimplantat

4 unteres Ende 6 Bereich

10 Strukturelemente

12 gewendeltes Mikrogewinde 14 Oberseite

16 Außenkonus 18 Deckfläche

20 Innengewinde

22 Mantelfläche

24 Rotationshemmung 26 Flanke 28 Längsachse

30 Rundung

32 zahnprothetische Anordnung 34 zahnprothetischer Aufbau (Suprakonstruktion)

36 Innenkonus 38 Schraubkanal

40 Steg

42 Schraube

44 Schraubenschaft

46 Übergang 48 Symmetrieachse