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Title:
DETERMINING A TARGET PROCESSING STATE OF A COOKING PRODUCT TO BE TREATED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/083738
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (S0-S6, S13) which is used to determine a target processing state of at least one cooking product (B) to be treated by means of a cooking device (1). According to the method, a user is provided a set of images of the cooking product (B) in different processing states for selection, respective measurement signatures are stored for each image, and if a user selects one of the images, the cooking device (1) assumes (S4) the measurement signature corresponding to the selected image as the target measurement signature. Another method (S0-S22) is used to operate a cooking device (1), wherein a cooking process is carried out until a target processing state assumed by means of the method for determining the target processing state is reached (S7, S8, S10). The cooking device (1) has a cooking chamber (4), at least one sensor (4) connected to the cooking chamber (4), and a data processing device (7), and the cooking device is designed to carry out the method (S0-S22). The invention can be advantageously used in particular on baking ovens with at least one cooking chamber camera, in particular in order to determine or select the degree of browning of the cooking product.

Inventors:
EITER HANS-MARTIN (DE)
PFEIFFER JOSEF (DE)
REINWALD ECKEHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/079485
Publication Date:
May 06, 2021
Filing Date:
October 20, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
F24C7/08
Domestic Patent References:
WO2009026895A22009-03-05
Foreign References:
US20100147823A12010-06-17
US20170139385A12017-05-18
EP3477206A12019-05-01
US20180292092A12018-10-11
EP3477206A12019-05-01
US20130092145A12013-04-18
Download PDF:
Claims:
2019P02800

WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren (S0-S6, S13) zum Bestimmen eines Ziel-Verarbeitungszustands mindestens eines mittels eines Gargeräts (1) zu behandelnden Garguts (B), bei dem einem Nutzer ein Satz von Bildern des Garguts (B) in unterschiedlichen Verarbeitungszuständen zur Auswahl bereitgestellt wird, wobei den Bildern jeweilige Messsignaturen hinterlegt sind, und falls ein Nutzer eines der Bilder auswählt, das Gargerät (1) die dem ausgewählten Bild zugehörige Messsignatur als Ziel-Messsignatur übernimmt (S4).

2. Verfahren (S0-S6, S13) nach Anspruch 1, bei dem die Messsignatur mittels mindestens eines Bilds des Garguts (1) erzeugt worden ist.

3. Verfahren (S0-S6, S13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Messsignatur zumindest mittels eines mit einem Garraum eines Gargeräts (1) verbundenen nicht-optischen Sensors erzeugt worden ist.

4. Verfahren (S0-S6, S13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem aus dem Satz von Bildern des Garguts (B) mittels Bildverarbeitung mindestens ein Vorschaubild generiert wird, das einen weiter fortgeschrittenen Verarbeitungszustand des Garguts zeigt als jedes der Bilder des Satzes, das mindestens eine Vorschaubild einem Nutzer zur Auswahl bereitgestellt wird und, falls ein Vorschaubild ausgewählt wird, die diesem Vorschaubild zugehörige Messsignatur berechnet wird (S13).

5. Verfahren (S0-S6, S13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem dem Nutzer der Satz von Bildern des Garguts (B) an einer Nutzerschnittstelle des Gargeräts (B) und/oder an einem zu dem Gargerät (1) externen Gerät (2), das mit dem Gargerät (1) datentechnisch koppelbar ist, zur Auswahl bereitgestellt wird (S2). 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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6. Verfahren (S0-S6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem anhand eines Bilds des Garguts (B) eine Anfangs-Messsignatur bestimmt wird (S6) und mittels einer Verknüpfung der Anfangs-Messsignatur mit der Ziel-Messsignatur eine Restgardauer bestimmt wird.

7. Verfahren (S0-S22) zum Betreiben eines Gargeräts (1), bei dem ein Garvorgang so lange durchgeführt wird, bis eine mittels des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche bereitgestellte Ziel-Messsignatur erreicht ist (S7, S8, S10).

8. Verfahren (S0-S22) nach Anspruch 7, bei dem das Gargerät (1) mit mindestens einem optischen Sensor (5) zur Aufnahme von Bildern des Garguts (B) ausgerüstet ist, anhand mindestens eines während eines Garvorgangs aufgenommenen Bilds des Garguts (B) eine Ist-Messsignatur bestimmt wird und mittels einer Verknüpfung der Ist-Messsignatur mit der Ziel-Messsignatur eine Restgardauer bestimmt wird.

9. Verfahren (S0-S22) nach den Ansprüchen 6 bis 8, bei dem mittels einer Verknüpfung des Anfangs-Verarbeitungszustands, des Ist-Verarbeitungszustands und des Ziel-Verarbeitungszustands eine Restgardauer bestimmt und/oder eine Fortschrittsanzeige erzeugt wird.

10. Gargerät (1), aufweisend einen Garraum (4), mindestens einen mit dem Garraum (4) verbundenen Sensor (4) und eine Datenverarbeitungseinrichtung (7), wobei das Gargerät (1) dazu eingerichtet ist, ein Verfahren (S0-S22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.

11. System (1, 2, 3), aufweisend ein Gargerät (1) nach Anspruch 10, das mit einer Kommunikationseinrichtung (6) zur Datenkommunikation mit externen Instanzen (2, 3) ausgerüstet ist, sowie mindestens ein zu dem Gargerät (1) externes Gerät (2, 3), das mit dem Gargerät (1) über die Kommunikationseinrichtung (6) datentechnisch koppelbar ist. 12. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch mindestens eine Datenverarbeitungseinrichtung (2, 7) diese veranlassen, ein Verfahren (S0-S22) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auszuführen.

Description:
Bestimmen eines Ziel-Verarbeitungszustands eines zu behandelnden Garguts

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Ziel-Verarbeitungszustands mindestens eines mittels eines Gargeräts zu behandelnden Garguts. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts, bei dem ein Garbetrieb so lange durchgeführt wird, bis ein übernommener Ziel-Verarbeitungszustand erreicht ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Gargerät, aufweisend einen Garraum, mindestens einen mit dem Garraum verbundenen Sensor und eine Datenverarbeitungseinrichtung, wobei das Gargerät dazu eingerichtet ist, das Verfahren durchzuführen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogrammprodukt. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf Backöfen mit mindestens einer Garraumkamera, insbesondere zur Bestimmung oder Auswahl eines Bräunungsgrads von Gargut.

Bisherige Vorschläge zur Beschreibung eines Ziel-Bräunungsgrads von Speisen umfassen Stufen wie "hell", "mittel", "dunkel", einen Skalenwert (z.B. zwischen 0 % und 100 %) oder einen Farbverlauf (z.B. von weiß über braun zu schwarz). Jedoch sind die Bräunung und damit einhergehend die Krassheit stark individuelle und subjektive Eigenschaften einer Speise, die sich nachteiligerweise häufig nicht hinreichend mit z.B. mit "hell", "mittel" oder "dunkel" beschreiben lassen. Speziell für inhomogene Lebensmittel mit unterschiedlichen Oberflächenkomponenten wie Pizza, Auflauf oder Kuchen ist es meist nicht möglich, dem gesamten Gericht einen einheitlichen Färb- oder Helligkeitswert sinnvoll zuzuordnen, d.h., dass einer Oberfläche mit verschieden farbigen Komponenten keine einzelner Braunwert (Farbe oder diskreter Wert) als Zielwert zuordenbar ist. Zudem ist der Ziel-Bräunungsgrads für Gerichtegruppen spezifisch: so weist ein "mittel" gebräunter Biskuitteig andere Färb- und Helligkeitswerte auf als ein "mittel" gebräuntes Hähnchen. Selbst innerhalb einer Gerichtekategorie, z.B. innerhalb Hähnchen oder Kuchen in Formen, sind rezeptabhängig unterschiedliche Zielwerte notwendig, z.B. Hähnchen gewürzt mit Salz und Pfeffer vs. gewürzt mit Sojasauce.

EP 3 477 206 A1 offenbart ein Gargerät mit einem Garraum, eine Bilderzeugungsvorrichtung zum Aufnahmen eines Bildes eines Nahrungsmittels innerhalb des Garraums, eine Datenverarbeitungsvorrichtung, die mit der 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Bilderzeugungsvorrichtung in Kommunikation steht und ein Softwaremodul umfasst, das konfiguriert ist, um das erfasste Bild von der Bilderzeugungsvorrichtung zu empfangen und einen Bräunungsgrad zu berechnen, und eine Benutzerschnittstelle, die zum Anzeigen einer visuellen Skala des Bräunungsgrades konfiguriert ist. Das Gargerät kann mit einer Selektionsvorrichtung ausgestattet sein, die konfiguriert ist, damit ein Nutzer einen Zielbräunungsgrad für das Nahrungsmittel einstellen kann. Die Benutzerschnittstelle kann dazu konfiguriert sein, ein Zielbild des Lebensmittels basierend auf dem Zielbräunungsgrad anzuzeigen.

US 20130092145 A1 offenbart einen Backofen, umfassend: einen Garraum, der konfiguriert ist, um ein Lebensmittelprodukt aufzunehmen, eine Benutzerschnittstelle, die konfiguriert ist, um Informationen anzuzeigen, die Prozessen zugeordnet sind, die zum Garen des Lebensmittelprodukts verwendet werden; eine erste Energiequelle, die eine primäre Erwärmung des in den Garraum eingelegten Lebensmittelprodukts liefert; eine zweite Energiequelle, die das Lebensmittelprodukt bräunt; und eine Kochsteuerung, die betriebsmäßig mit der ersten und der zweiten Energiequelle gekoppelt ist, wobei die Kochsteuerung eine Verarbeitungsschaltung enthält, die konfiguriert ist, um es einem Bediener zu ermöglichen, eine Bräunungssteuerungsauswahl über die Benutzerschnittstelle zu treffen, indem er einer ausgewählten Steuerkonsole, die auf der Benutzerschnittstelle dargestellt wird, Bedieneranweisungen bereitstellt wobei die ausgewählte Steuerkonsole basierend auf einem Kochmodus des Ofens ausgewählt wird und wobei die Bräunungssteuerungsauswahl Steuerparameter bereitstellt, um die Zufuhr von Wärme zu dem Lebensmittelprodukt über die zweite Energiequelle zu leiten. Der Kochmodus kann einer von einem ersten Modus sein, in dem der Bediener mehrere der Steuerparameter einschließlich Lufttemperatur, Luftgeschwindigkeit und Zeit auswählen kann, und ein zweiter Modus, in dem der Bediener einen Bräunungsgrad auswählen kann und die Steuerparameter automatisch anhand der gewählten Bräunungsstufe bestimmt werden.

WO 2009/026895 A2 offenbart ein Verfahren zur Einstellung eines in einem Innenraum eines Gargeräts abzulaufenden Arbeitsprogramms, umfassend zumindest ein Garprogramm und/oder zumindest ein Reinigungsprogramm, bei dem zumindest ein Parameter einer Vielzahl von Parametern über zumindest eine Anzeige- und Bedieneinrichtung eingestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Parameter, 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

3 die einstellbaren Werte des Parameters und der eingestellte Wert zumindest zeitweise auf der Anzeige- und Bedienungseinrichtung visualisiert angezeigt werden. In einer Variante wird während des Ablaufs des Arbeitsprogramms zumindest zeitweise die Veränderung des Parameters stetig oder schrittweise visuell angezeigt. Es ist noch eine Variante, dass jeder eingestellte Parameter in Form seiner visuellen Darstellung, insbesondere in einer Bildergalerie, gespeichert oder, insbesondere für ein Kochbuch, einen Hygienenachweis oder eine Speisekarte, ausgedruckt oder, insbesondere drahtlos, versendet werden kann, vorzugsweise jeweils mit der Angabe des ausgewählten Arbeitsprogramms.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine besonders intuitiv bedienbare und verständliche Möglichkeit zur Einstellung eines Verarbeitungszustands von Gargut, insbesondere des Bräunungs- oder Röstgrades von Gargutoberflächen, bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Zeichnungen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Einstellen oder Bestimmen eines Ziel- Verarbeitungszustands mindestens eines mittels eines Gargeräts zu behandelnden Garguts, bei dem einem Nutzer ein Satz von Bildern eines Garguts in unterschiedlichen Verarbeitungszustanden zur Auswahl bereitgestellt wird, wobei den Bildern jeweilige Messsignaturen hinterlegt sind, und falls ein Nutzer eines der Bilder auswählt, das Gargerät die dem ausgewählten Bild zugehörige Messsignatur als Ziel-Messsignatur übernimmt.

So wird der Vorteil erreicht, dass anstelle schwer verständlicher abstrakter Skalen (Bräunungsgrad, Farbwert, usw.) für einen Nutzer Verarbeitungsergebnisse wie eine Bräunung, ein Farbwechsel, ein Aufgehen usw. leicht verständlich visualisiert und zur Auswahl angeboten werden. Der Nutzer braucht nur anhand des Satzes des Bilder dasjenige Bild auszuwählen, das dem gewünschten Verarbeitungszustand (d.h., dem Ziel- Verarbeitungszustand) am nächsten kommt, und die zugehörige Ziel-Messsignatur wird für den Garvorgang übernommen, ohne dass der Nutzer sich mit einerweiteren Definition 2019P02800

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4 des Ziel-Verarbeitungszustands zu befassen braucht. Dabei wird ausgenutzt, dass die "Übersetzung" des ausgewählten Bilds in einen technisch auswertbaren Zielzustand durch die Ziel-Messsignatur definiert ist. Das Übernehmen der als Ziel-Messsignatur entspricht somit dem Bestimmen, Einstellen oder Auswählen des Ziel- Verarbeitungszustands.

Unter einem "Ziel-Verarbeitungszustand" wird insbesondere ein von einem Nutzer als gewünscht angesehener Zielzustand eines Garguts verstanden, beispielweise in Bezug auf: eine Oberflächenfarbe des Garguts (z.B. einen Bräunungsgrad, eine Farbänderung (beispielsweise von hellgrün zu dunkelgrün, von grün zu braun usw.), ggf. auch bereichsweise, eine Helligkeitsänderung des Garguts, ggf. auch bereichsweise, eine Oberflächenbeschaffenheit, z.B. ein Aufbrechen von Kruste, eine Blasenbildung usw., ein Volumen des Garguts (z.B. bei aufgehenden Hefeteigen) und/oder eine Garguttemperatur, usw.

Unter einer "Messsignatur" wird insbesondere mindestens ein den Verarbeitungszustand abbildender Messwert (z.B. ein gemittelter Bräunungsgrad, eine Garraumtemperatur, ein Sauerstoffanteil in dem Garraum, usw.), ein Gruppe von Messwerten (z.B. ein bildpunktartiges Bild des Garguts) und/oder mindestens ein daraus abgeleiteter oder berechneter Wert (z.B. ein Histogramm von Bildpunktwerten, ein Bräunungsgrad, usw.) verstanden. Die Messsignatur entspricht also einem - insbesondere mittels des Gargeräts - messtechnisch bestimmbaren Repräsentanten eines Verarbeitungszustands. Die Messsignatur kann zusätzlich mindestens eine Zustandsvariable des Gargeräts aufweisen, z.B. einen Gerätetyp, eine eingestellte Heizart, ein Vorheizen, einen Türöffnungszustand (z.B. Tür auf/Tür zu), usw.. Die Messsignatur kann zusätzlich z.B. auf einer durch einen Nutzer oder mittels eines Programms vorgegebenen Speisenart usw. beruhen.

Die übernommene Ziel-Messsignatur ist während eines Garvorgangs mit einer Ist- Messsignatur vergleichbar. Die Messsignatur kann nach grundsätzlich bekannten Methoden bestimmt werden. Die Messsignatur kann folglich einem einzigen Wert 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

5 entsprechen oder als ein n-Tupel oder n-dimensionaler Vektor vorliegen, der aus mehreren Messwerten berechnet worden ist.

Es ist eine Weiterbildung, dass das Gargerät ein Haushalts-Gargerät ist. Es ist eine Weiterbildung, dass das Gargerät einen Garraum aufweist. Es ist eine Weiterbildung, dass das Gargerät ein Backofen, Mikrowellengerät, Dampfbehandlungsgerät oder eine beliebige Kombination davon, z.B. ein Backofen mit Mikrowellenfunktionalität, ist.

Das zu behandelnde Gargut kann beispielsweise mindestens ein Nahrungsmittel, Lebensmittel, Speise und/oder Gericht sein oder umfassen.

Der Satz von Bildern des Garguts kann insbesondere als eine Bildfolge vorliegen, welche Bilder des Garguts umfasst, die mit zunehmender Verarbeitungsdauer aufgenommen worden sind. Die Bildfolge kann beispielsweise als eine Zeitrafferfolge vorliegen.

Der Satz von Bildern und optional auch schon die zugehörigen Messsignaturen kann z.B. von einem Hersteller des Gargeräts, einem Hersteller des Garguts, Herausgebern von Kochbücher / Rezepten, einem Nutzer des Gargeräts selbst und/oder von anderen Nutzern ("Nutzer-Community") erzeugt worden sein.

Dass der Satz von Bildern zur Auswahl bereitgestellt wird, kann umfassen, dass die Bilder auf einem Bildschirm angezeigt werden und dabei von dem Nutzer auswählbar sind. Es ist besonders bedienerfreundlich, wenn die Bilder auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm zur Auswahl angeboten werden und durch Berühren auswählbar sind. Die Bilder können auf dem Bildschirm z.B. gleichzeitig oder durch Scrollen, Wischen usw. angezeigt werden. Der Bildschirm kann ein Bildschirm des Gargeräts oder ein Bildschirm eines Nutzerendgeräts wie einem Smartphone, Tablet-PC, Laptop, Desktop-PC, intelligentes Accessoire (z.B. eine intelligente Uhr oder Smart Watch usw.) sein. Die Bildauswahl kann also allgemein nur an dem Gargerät, nur an einem Nutzerendgerät oder an beidem erfolgen.

Es ist eine Weiterbildung, dass die den jeweiligen Bildern zugeordneten Messsignaturen auf mindestens einer Messung beruhen, die während oder in zeitlich kurzem Abstand zu der jeweiligen Bildaufnahme durchgeführt worden ist. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Messsignatur mittels mindestens eines Bilds des Garguts erzeugt wird oder worden ist. Das Bild geht also in die Erzeugung der Messsignatur ein. In anderen Worten stellt das Bild des Garguts einen Eingangsdatensatz von Messwerten für die Berechnung der Messsignatur dar. Diese Ausgestaltung ergibt den Vorteil, dass die Messsignatur typische optisch definierte Ziel-Verarbeitungszustände wie einen Bräunungsgrad, Röstgrad usw. besonders zuverlässig und genau abbilden kann. Die Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft nutzbar, falls das Gargerät über mindestens einen optischen Sensor wie eine Garraumkamera oder eine andere Bildaufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von Bilder von in dem Garraum befindlichem Gargut verfügt. Unter einer Garraumkamera wird insbesondere eine in den Garraum gerichtete Kamera verstanden, die daher dazu eingerichtet ist, Bilder aus dem Garraum aufzunehmen. Die Garraumkamera kann eine in das Gargerät integrierte Kamera oder eine außerhalb des Gehäuses vorhandene, durch ein Türfenster in den Garraum gerichtete Kamera sein.

Es ist eine Weiterbildung, dass die Messsignatur das Bild selbst ist. Das Erreichen der Ziel-Messsignatur während eines Garvorgangs kann in einer Weiterbildung durch Bildvergleich mit Ist-Bildern des Garguts bestimmt werden. Diese Weiterbildung ergibt den Vorteil, dass das Bild der Messsignatur entspricht und damit keine gesonderte Messsignatur erzeugt oder abgespeichert zu werden braucht.

Die Messsignatur kann alternativ oder zusätzlich mindestens eine aus den Werten der Bildpunkte abgeleitete Größe sein, z.B. ein bildkanalbasiertes Histogramm der Bildpunkte (z.B. ein RGB-, HVB-, NCS-Histogramm usw.), ein aus den Bildpunkten - ggf. bereichs- oder segmentweise - bestimmter Bräunungsgrad und/oder Röstgrad, eine aus dem Bild bestimmte Höhe des Garguts, ein aus dem Bild bestimmtes Volumen des Garguts, ein aus dem Bild bestimmter Spektralvektor, Feature-Vektor, Ergebnis eines sog. "Machine Learning"-Modells, oder eine beliebige Kombination davon.

Es ist eine alternative der zusätzliche Ausgestaltung, dass die Messsignatur zumindest mittels eines mit einem Garraum eines Gargeräts verbundenen nicht-optischen Sensors erzeugt wird oder worden ist. So wird der Vorteil erreicht, dass das Verfahren in einer Weiterbildung auch mit Gargeräten nutzbar ist, die über keine Garraumkamera verfügen. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Dabei wird der gewünschte Ziel-Verarbeitungszustand anhand von Bildern ausgesucht, aber die Messsignatur ohne Eingabe von Bilddaten erstellt. Bei Gargeräten, die über mindestens eine Garraumkamera verfügen, wird der Vorteil erreicht, dass ein Erreichen eines Ziel-Verarbeitungszustands besonders zuverlässig bestimmbar ist. Unter einem mit einem Garraum des Gargeräts verbundenen nicht-optischen Sensor kann ein Sensor verstanden werden, der in dem Garraum angeordnet ist, in den Garraum ragt, mit dem Garraum lufttechnisch verbunden ist oder anderweitig Eigenschaften des Garguts und/oder des Garraums messen kann.

Es ist eine Weiterbildung, dass ein nicht-optischer Sensor mindestens einen Sensor aus der Gruppe

Garraum-Temperatursensor,

Kerntemperatursensor,

Feuchtigkeitssensor (z.B. Lambda-Sensor),

Sauerstoffsensor (z.B. Lambda-Sensor), chemischer Sensor zum Detektieren vorgegebener chemischer Stoffe in der Luft des Garraums umfasst. Die entsprechenden Sensormessdaten können als Eingangsgrößen zur Berechnung der Messsignatur verwendet werden. Der chemische Sensor kann beispielsweise flüchtige Stoffe erfassen, die von dem Gargut typischerweise mit einer Bräunung freigesetzt werden.

Allgemein kann die Messsignatur also beruhend auf einer oder mehreren der oben genannten optischen und/oder nicht-optischen Messgrößen berechnet werden.

Es ist eine Ausgestaltung, dass anhand eines Bilds des Garguts eine Anfangs- Messsignatur bestimmt wird. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass mittels einer Verknüpfung der Anfangs-Messsignatur mit der Ziel-Messsignatur eine Restgardauer bestimmt werden kann. Die Verknüpfung kann einen Vergleich der Ziel-Messsignatur mit der Anfangs-Messsignatur umfassen. Insbesondere können zur Berechnung der Restgardauer empirisch ermittelte Werte hinterlegt sein, z.B. in Form einer Lookup- Tabelle. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Es ist eine Ausgestaltung, dass aus dem Satz von Bildern des Garguts mittels Bildverarbeitung mindestens ein neues Bild ("Vorschaubild") generiert wird, das einen weiter fortgeschrittenen Verarbeitungszustand des Garguts zeigt als jedes der Bilder des bisherigen Satzes, das mindestens eine Vorschaubild einem Nutzer zur Auswahl bereitgestellt wird und, falls ein Vorschaubild ausgewählt wird, die diesem Vorschaubild zugehörige Messsignatur berechnet wird. Dadurch wird einem Nutzer die Möglichkeit geboten, einen Verarbeitungszustand auszusuchen, der noch weiter fortgeschritten ist als in den auswählbaren Bildern dargestellt. Das Vorschaubild kann beispielsweise über sog. "Auto-Encoder-Verfahren" generiert werden. Die dem ausgewählten Vorschaubild zugehörige Messsignatur kann als Ziel-Messsignatur für einen folgenden Garvorgang übernommen werden. Diese Paare aus Vorschaubild und dafür erzeugter Messsignatur können, ggf. zusammen mit einer Information über einen Zeitversatz zu dem letzten Bild oder Messsignatur des bestehenden Satzes, dem bestehenden Satz hinzugefügt werden.

Es ist aber auch möglich, ein Gargut über den am weitesten fortgeschrittenen Verarbeitungszustand des bestehenden Satzes der Bilder hinaus zu behandeln und dann zu einem gewünschten folgenden Zeitpunkt (z.B. mit Ausschalten des Gargeräts oder bei Entnahme des Garguts) ein Bild aufzunehmen und die zugehörige Messsignatur zu erzeugen. Dieses Paar aus Bild und Messsignatur kann dann, ggf. zusammen mit einer Information über den Zeitversatz zu dem letzten Bild oder Messsignatur des bestehenden Satzes, dem bestehenden Satz hinzugefügt werden. Dies ergibt den Vorteil, dass kein Vorschaubild erzeugt zu werden braucht.

Es ist eine Weiterbildung, dass Bilder eines Garguts verknüpft mit ihren Messsignaturen abrufbar gespeichert sind. So wird der Vorteil erreicht, dass für einen Nutzer auswählbare Bilder für eine Vielzahl von Gargütern in mindestens einer Datenbank vorgehalten werden können. Die in der mindestens einen Datenbank vorgehaltenen Sätze von Bildern können beispielsweise von einem Hersteller des Gargeräts, einem Hersteller des Garguts, Herausgebern von Kochbücher / Rezepten, einem Nutzer des Gargeräts selbst und/oder von anderen Nutzern ("Nutzer-Community") erzeugte Bilder umfassen. Beispielsweise kann ein Hersteller des Gargeräts für bestimmte Gargüter Bildfolgen mit entsprechenden Messsignaturen experimentell erzeugt haben und diese Daten in der Datenbank Nutzern von Gargeräten zur Verfügung stellen. Die mindestens eine Datenbank kann in das Gargerät, in ein Nutzerendgerät (beispielsweise einem mobilen Nutzerendgerät wie einem 2019P02800

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Smartphone, Tablet-PC, Laptop-PC, "Smart Watch" usw. und/oder auch Desktop-PC) und/oder in einem Netzwerkserver integriert sein und/oder kann als Cloud-basierte Datenbank vorliegen.

Es ist eine für den Fall, dass ein Gargerät mindestens eine Garraumkamera aufweist, besonders vorteilhafte Weiterbildung, dass der Satz von Bildern von dem Gargerät während eines Garvorgangs erstellt wird und mit den zugehörigen Messsignaturen abrufbar gespeichert wird. So kann eine von einem Nutzer individuell erstellte Gargutbehandlung für wiederholte Garvorgänge bereitgestellt werden, ggf. auch mit anderen Nutzern geteilt werden. Die Messsignaturen können mittels des Gargeräts selbst oder mittels einer externen Instanz wie einem Netzwerkserver, einem Cloud-Rechner, einem Nutzerendgerät usw. erstellt werden.

Es ist eine Ausgestaltung, dass dem Nutzer der Satz von Bildern des Garguts an einer Nutzerschnittstelle des Gargeräts und/oder an einem zu dem Gargerät externen Gerät, das insbesondere mit dem Gargerät datentechnisch koppelbar sein kann, zur Auswahl bereitgestellt wird. So kann eine besonders bedienerfreundliche Auswahl bereitgestellt werden. Es ist eine Weiterbildung, dass dem Nutzer die Auswahl über ein auf einem mobilen Nutzerendgerät laufendes Applikationsprogramm oder "App" angeboten wird. Nach Auswahl des den gewünschten Verarbeitungszustand darstellenden Bilds, kann die Messsignatur mittels des Applikationsprogramm aus der Datenbank auf das Gargerät übertragen werden. Es ist zur besonders einfachen Ausgestaltung des Gargeräts und/oder des Nutzerendgerät vorteilhaft, wenn die Datenbank auf einem Netzwerkserver oder in der sogenannten "Cloud" vorgehalten wird.

Es ist eine Weiterbildung, dass mit dem Satz von Bildern mindestens eine Betriebseinstellung des Gargeräts verknüpft gespeichert wird oder ist. Dadurch wird vorteilhafterweise eine Vorhersage der Restgardauer noch zuverlässiger und/oder ein Erreichen des Ziel-Verarbeitungszustands kann noch genauer bestimmt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Ein Nutzer nicht nur den Satz von Bildern zur Auswahl angeboten bekommt, sondern auch für einen Garvorgang besonders geeignete Betriebseinstellungen des Gargeräts abrufen kann oder angezeigt bekommt. Die mindestens eine Betriebseinstellung kann von einem Nutzer des Gargeräts, anderen Nutzern, einem Hersteller des Gargeräts Herstellern von Gargütern und/oder von 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Herausgebern von Kochbücher / Rezepten, usw. eingegeben oder bereitgestellt werden. Die mindestens eine Betriebseinstellung des Gargeräts kann z.B. eine Gargutebene, eine aktivierte Betriebsart, eine Aktivierung oder Auswahl eines bestimmten Garprogramms usw. umfassen. Die Betriebsart kann beispielsweise eine Angabe über mindestens einen dazu aktivierten Heizkörper (z.B. Unterhitze-, Oberhitze-, Heißluft-, Grill-Heizkörper usw.), eine Aktivierung und Leistung einer Mikrowelleneinrichtung, usw. umfassen.

Es ist eine Weiterbildung, dass in dem gespeicherten Satz von Bildern ein zuletzt ausgewähltes Bild gekennzeichnet gespeichert ist. So wird der Vorteil erreicht, dass ein Nutzer dieses Bild zur Auswahl eines Ziel-Verarbeitungszustands besonders leicht erkennen und auswählen kann. Dies ist besonders vorteilhaft, falls der zuletzt ausgewählte Ziel-Verarbeitungszustand ein für den Nutzer gelungenes Verarbeitungsergebnis darstellt.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts, bei dem ein Garbetrieb oder Garvorgang so lange durchgeführt wird, bis ein mittels des Verfahrens wie oben beschrieben übernommener Ziel-Verarbeitungszustand erreicht ist. Dieses Verfahren kann analog zu dem obigen Verfahren ausgebildet werden und weist die gleichen Vorteile auf.

Das Erreichen des Ziel-Verarbeitungszustands kann beispielsweise durch einen Vergleich zwischen einer während des Garverlaufs bestimmten Ist-Messsignatur mit der Ziel- Messsignatur bestimmt werden.

Es ist eine Weiterbildung, dass dann, wenn eine während eines Garvorgangs bestimmte oder berechnete Ist-Messsignatur mit der Ziel-Messsignatur zumindest innerhalb vorgegebener Grenzen oder Toleranzen übereinstimmt, mindestens eine Aktion ausgelöst wird. Diese Aktion kann beispielsweise ein Ausgeben einer Nachricht an einen Nutzer, ein Beenden des Garvorgangs, einen Übergang in einen Warmhaltebetrieb, usw. umfassen. Das Ausgeben einer Nachricht an einen Nutzer kann ein Ausgeben einer "sprechenden" Nachricht an einem Bildschirm des Gargeräts, ein Ausgeben einer Nachricht (z.B. einer SMS) an ein Nutzerendgerät, ein Ausgeben eines Signaltons an dem Gargerät und/oder ein Ausgeben eines optischen Signals an dem Gargerät (z.B. ein Blinkenlassen eines Signallämpchens), usw. umfassen. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Es ist eine Ausgestaltung, dass das Gargerät mit mindestens einem optischen Sensor (z.B. mindestens einer Garraumkamera) ausgerüstet ist, anhand mindestens eines während eines Garvorgangs aufgenommenen Bilds des Garguts eine Ist-Messsignatur bestimmt wird und mittels einer Verknüpfung der Ist-Messsignatur mit der Ziel- Messsignatur eine Restgardauer bestimmt wird. Dies kann analog zur Verknüpfung mit der Anfangs-Messsignatur durchgeführt werden.

Es ist eine Ausgestaltung, dass mittels einer Verknüpfung der Anfangs-Messsignatur, der Ist-Messsignatur und der Ziel-Messsignatur eine Fortschrittsanzeige erzeugt wird. So wird der Vorteil erreicht, dass ein Nutzer einen noch besseren Überblick über einen Fortschritt einer Verarbeitung des Garguts erhält. Die Fortschrittsanzeige kann z.B. eine Balkenanzeige sein, deren Endpunkte der Anfangs-Messsignatur bzw. dem Anfangs- Verarbeitungszustand und der Ziel-Messsignatur bzw. dem Ziel-Verarbeitungszustand entsprechen.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Gargerät, aufweisend einen Garraum, mindestens einen mit dem Garraum verbundenen Sensor und eine Datenverarbeitungseinrichtung, wobei das Gargerät, insbesondere dessen Datenverarbeitungseinrichtung, dazu eingerichtet ist, ein Verfahren wie oben durchzuführen. Das Gargerät kann analog zu den obigen Verfahren ausgebildet werden und weist die gleichen Vorteile auf.

So ist es eine Weiterbildung, dass das Gargerät mindestens einen Sensor aus der Gruppe

Garraumkamera,

Garraum-Temperatursensor,

Kerntemperatursensor,

Feuchtigkeitssensor (z.B. Lambda-Sensor),

Sauerstoffsensor (z.B. Lambda-Sensor), chemischer Sensor zum Detektieren vorgegebener chemischer Stoffe in der Luft des Garraums aufweist. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Das Gargerät kann mindestens eine Nutzerschnittstelle mit einem Bildschirm zur Darstellung und Auswahl der Bilder der Sätze aufweisen.

Das Gargerät kann mit mindestens einer Kommunikationseinrichtung zur Datenkommunikation mit externen Instanzen ausgerüstet sein, z.B. einem WLAN-, Bluetooth-, Ethernet-, Mobilfunk-Modul, usw. So wird der Vorteil erreicht, dass das Gargerät mit externen Instanzen wie Nutzerendgeräten, Netzwerkservern, Cloud- Computern, externen Datenbanken datentechnisch koppelbar ist. Speziell kann das Gargerät so nach nutzerseitiger Auswahl eines zu behandelnden Garguts einen zugehörigen Satz von Bildern aus einer externen Datenbank herunterladen und dann zur Auswahl anbieten. Die Messsignaturen können zusammen mit den Bildern heruntergeladen werden, oder es wird erst nach Auswahl eines Bilds die zugehörige Messsignatur heruntergeladen und als Ziel-Messsignatur übernommen. Dies ermöglicht eine besonders einfach und preiswerte Umsetzung des Verfahrens.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein System, aufweisend ein Gargerät wie oben beschrieben, das mit einer Kommunikationseinrichtung zur Datenkommunikation mit externen Instanzen ausgerüstet ist, sowie aufweisend mindestens ein zu dem Gargerät externes Gerät, das insbesondere mit dem Gargerät über die Kommunikationseinrichtung datentechnisch koppelbar ist. Das externe Gerät kann z.B. ein Nutzerendgerät, ein Netzwerkserver, ein Cloud-Computer eine externe Datenbank usw. sein. Das System kann analog zu den obigen Verfahren und dem Gargerät ausgebildet sein und weist die gleichen Vorteile auf.

Es ist eine Weiterbildung, dass das System das Gargerät, ein Nutzerendgerät, insbesondere mobiles Nutzerendgerät wie ein Smartphone, Tablet-PC, Smart Watch usw. sowie eine netzwerkgestützte Datenbank (z.B. eine cloud-basierte Datenbank, eine in einem Netzwerkserver integrierte Datenbank o.ä.) aufweist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich ein besonders bedienerfreundlicher Ablauf des Verfahrens umsetzen lässt. Insbesondere wird durch diese Weiterbildung ermöglicht, dass ein Nutzer nach Aufrufen eines Applikationsprogramms auf seinem mobilen Nutzerendgerät ein bestimmtes Gargut (ggf. in Form eines Rezepts) zur Behandlung auswählt, 2019P02800

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13 daraufhin ein Satz von zu dem Gargut gehörigen Bildern von einer netzwerkgestützten Datenbank auf das mobile Nutzerendgerät geladen und einem Nutzer zur Auswahl angezeigt wird, nach Auswahl durch den Nutzer eine entsprechende Messsignatur ggf. mit zugehörigen Betriebseinstellungen, direkt von der Datenbank oder indirekt über das mobile Nutzerendgerät auf das Gargerät übertragen wird, die empfangene Messsignatur als Ziel-Messsignatur an dem Gargerät übernommen wird, ggf. zusammen mit den zugehörigen Betriebseinstellungen, an dem Gargerät ein Garvorgang durchgeführt wird, bei dem laufend eine Ist- Messsignatur mit der Ziel-Messsignatur verglichen wird und, falls die Ist-Messsignatur mit der Ziel-Messsignatur zumindest innerhalb vorgegebener Grenzen oder Toleranzen übereinstimmt, mindestens eine Aktion ausgelöst wird.

Die Aufgabe wird darüber hinaus gelöst durch ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch mindestens eine Datenverarbeitungseinrichtung diese veranlassen, ein Verfahren wie oben beschrieben auszuführen. Das Computerprogrammprodukt kann eine auf einem Nutzerendgerät ablaufbare App und/oder ein auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung des Gargerät ablaufendes Programm umfassen.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.

Fig.1 zeigt als Skizze ein System, mit einem Gargerät, das mit einer Kommunikationseinrichtung zur Datenkommunikation mit externen Instanzen ausgerüstet ist, sowie mit mindestens einem zu dem Gargerät externen Gerät, das mit dem Gargerät über die Kommunikationseinrichtung datentechnisch koppelbar ist; und

Fig.2 zeigt einen Verfahrensablauf zum Betreiben des Systems. 2019P02800

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Fig.1 zeigt eine Skizze eines Systems 1 bis 10 mit einem Gargerät in Form eines Backofens 1, einem dazu externen Gerät, insbesondere Nutzerendgerät wie hier in Form eines Smartphones 2 und einem externen Gerät in Form mindestens einer netzwerkgestützten Datenbank 3. Der Backofen 1 weist einen beheizbaren Garraum 4, eine in den Garraum 4 gerichtete Garraumkamera 5, eine Kommunikationseinrichtung 6 in Form z.B. eines WLAN-, Bluetooth- oder Ethernet-Moduls, eine Datenverarbeitungsvorrichtung in Form einer zentralen Steuereinrichtung 7 und eine Nutzerschnittstelle 8 mit einem Bildschirm 9 auf. Das Smartphone 2 ist mit der Datenbank 3 über ein Netzwerk N wie das Internet datentechnisch koppelbar. Das Smartphone 2 ist ferner über das Netzwerk N und/oder direkt mit der Kommunikationseinrichtung 6 datentechnisch koppelbar. Ferner ist die Kommunikationseinrichtung 6 über das Netzwerk N mit der Datenbank 3 datentechnisch koppelbar. In dem Garraum 4 ist hier Gargut in Form eines Brathähnchens B über einen Gargutträger 10 auf einer bestimmten Gargutebene eingebracht.

Die Datenbank 3 kann mehrere Datenbanken umfassen, z.B. eine Datenbank eines Herstellers des Backofens 1, eine Datenbank eines Erzeugers des Backhähnchens B, eine Rezeptdatenbank eines Verlegers und/oder eine nutzereigene Datenbank.

Fig.2 zeigt einen Verfahrensablauf zum Betreiben des Systems 1 bis10 für den Fall, dass ein Nutzer ein bekanntes Gargut, nämlich hier das Brathähnchen B, in dem Backofen 1 zubereiten möchte.

Dazu startet der Nutzer in einem Schritt SO ein entsprechendes Computerprogrammprodukt oder einen Teil davon in Form eines Applikationsprogramms oder "App" auf dem Smartphone 2. Alternativ kann anstelle des Smartphone auch jedes andere geeignete Nutzerendgerät ein Tablet-PC, Laptop-PC, Desktop-PC usw. verwendet werden. In einer Variante kann zusätzlich oder alternativ zur Nutzung eines Nutzerendgeräts die Kommunikation mit dem Nutzer und/oder die Steuerung des Verfahrensablaufs über die Nutzerschnittstelle 8 des Backofens 1 erfolgen.

In einem optionalen Schritt S1 durchsucht der Nutzer im Rahmen der App eine Liste, ein Fotoalbum o.ä. bekannter Gargüter nach dem Eintrag "Backhähnchen" und wählt dieses 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

15 dann aus. Alternativ kann der Nutzer eine Suchanfrage durch Sprachsteuerung initiieren. Alternativ kann das Gargut automatisch als Backhähnchen B erkannt werden.

In einem Schritt S2 veranlasst die App, dass - falls verfügbar - aus der mindestens einen Datenbank 3 eine Bildfolge eines Backhähnchens B in unterschiedlichen Verarbeitungszuständen zur Auswahl bereitgestellt wird. Bei Backhähnchen B entspricht der Verarbeitungszustand typischerweise einem Bräunungsgrad.

In einem Schritt S3 wird dem Nutzer die Bildfolge auf dem Smartphone 2 zur Auswahl bereitgestellt wird. Die Bilder der Bildfolge können einzeln, als Gruppe, als Zeitraffervideo usw. dargestellt werden.

Wird in einem Schritt S4 durch das Smartphone 2 festgestellt, dass eines der Bilder ausgewählt worden ist, veranlasst es, dass die mit dem ausgewählten Bild in der Datenbank 3 verknüpft hinterlegte bzw. gespeicherte Messsignatur (hier: der Bräunungsgrad) auf den Backofen 1 übertragen wird. Der Backofen 1 übernimmt dann die übertragene Messsignatur als die Ziel-Messsignatur.

In einem optionalen Schritt S5 ruft das Smartphone 2 zusätzliche mit dem ausgewählten Backhähnchen B in der Datenbank verknüpfte Information, insbesondere Betriebseinstellungen, des Backofens 1 ab, z.B. eine bevorzugte Einschubebene, eine bevorzugte Garraumtemperatur, eine bevorzugte Wahl von Heizkörpern bzw. Betriebsarten, usw. In einer Weiterbildung können auch die Betriebseinstellung auf den Backofen 1 übertragen und automatisch von diesem übernommen werden, so dass ein Nutzer diese Betriebseinstellung an dem Backofen nicht selbst einzustellen braucht.

Vor oder mit Start eines Garvorgangs kann ein Nutzer im Rahmen des Applikationsprogramms ein dem Anfangs-Verarbeitungszustand des Backhähnchens möglichst gut entsprechendes Bild auswählen, was hier als optionaler Schritt S6 angedeutet ist. Das Auswählen kann anhand der heruntergeladenen Bilder des Satzes geschehen. Alternativ kann der Nutzer mittels des Smartphones 2 ein Bild des noch unbehandelten Backhähnchens B aufnehmen. In noch einer Variante kann der Nutzer ein Bild des noch unbehandelten Backhähnchens B mittels der Garraumkamera 5 aufnehmen. Die mit diesem Bild verknüpfte Anfangs-Messsignatur kann in dem Backofen 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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1 berechnet oder extern davon berechnet und dann auf den Backofen 1 übertragen werden.

In einem Schritt S7 startet ein Nutzer einen durch die Steuereinrichtung 7 gesteuerten Garvorgang zum Backen des Backhähnchens B. Dadurch kann der Backofen 1 z.B. mittels eingestellter Heizkörper (o. Abb.) auf eine Soll-Garraumtemperatur geheizt werden. Die Betriebseinstellung können von einem Nutzer manuell vorgenommen werden oder aus der Datenbank 3 für das in Schritt S1 ausgewählte Backhähnchen B automatisch übernommen werden, wenn diese Betriebseinstellungen mit auf den Backofen 1 übertragen worden sind.

In Schritt S7 nimmt die Garraumkamera 5 in zeitlichen Abständen (z.B. von 10 s, 30 s, 1 min, usw.) Bilder des Backhähnchens B auf. Zu jedem Bild wird mittels der Steuereinrichtung 7 oder eines geräteexternen Rechners eine Ist-Messsignatur erzeugt. Hier kann z.B. auf grundsätzlich bekannte Weise aus der Helligkeit und/oder aus einem Farbwechsel der Oberfläche des Backhähnchens B ein Ist-Bräunungsgrad berechnet werden und mit dem aus der Datenbank 3 übernommenen Ziel-Bräunungsgrad verglichen werden.

Die Bilder können allgemein zeitlich äquidistant oder zeitlich variabel aufgenommen werden, beispielsweise ereignisgesteuert. So können auseinanderfolgende Bilder in einer Weiterbildung erst aufgenommen oder nur dann für das Verfahren verwendet werden, wenn sie einen ausreichend unterschiedlichen Verarbeitungsgrad, z.B. Bräunungsgrad, aufweisen. Dies kann so umgesetzt sein, dass der Satz von Bildern nur Bilder umfasst, bei denen zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgende Bilder eine ausreichend unterschiedliche Messsignatur aufweisen.

Ist der Ziel-Bräunungsgrad noch nicht erreicht ("N"), wird der der Garvorgang fortgesetzt. Ist der Ziel-Bräunungsgrad erreicht ("J"), wird in einem Schritt S8 mittels der Steuereinrichtung 7 eine Aktion ausgelöst, z.B. die Heizkörper abgeschaltet und/oder mindestens eine Nachricht oder Hinweis an den Nutzer ausgegeben. Die Aktion kann ein Abschalten der Heizkörper oder einen Übergang zu einem Warmhaltebetrieb bei niedriger Garraumtemperatur umfassen. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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In Schritt S7 kann optional mittels einer Verknüpfung der in Schritt S6 bestimmten Anfangs-Messsignatur mit der Ist-Messignatur und/oder der Ziel-Messsignatur eine Restgardauer bestimmt werden.

In einem optionalen Schritt S9 kann der Nutzer wählen, ob er weitere Aktionen durchführen möchte. Ist dies nicht der Fall ("N"), wird der Garvorgang in einem Schritt S10 endgültig beendet. Falls die in Schritt S8 durchgeführte Aktion ein Abschalten der Heizkörper umfasste, bleiben diese abgeschaltet. Falls die in Schritt S8 durchgeführte Aktion einen Übergang zu einem Warmhaltebetrieb bei niedriger Garraumtemperatur umfasste, werden die Heizkörper nun abgeschaltet. Alternativ oder zusätzlich kann eine Türöffnung des Garraums 4 als Wunsch des Nutzers angesehen werden, den Garvorgang zu beenden. Es können also auch bei einer Türöffnung die Heizkörper abgeschaltet werden.

Möchte der Nutzer hingegen weitere Aktionen durchführen ("J") wird ihm in Schritt S11 die Auswahl gegeben, ob er (a) den zuvor durchgeführten Garvorgang als neues Gargut abspeichern möchte oder ob er (b) ein Nachgaren starten möchte. Der Nutzer kann den zuvor durchgeführten Garvorgang als neues Gargut z.B. für den Fall abspeichern wollen, dass das Backhähnchen B im Vergleich zu dem an dem Smartphone 2 ausgesuchten Gargut eine besondere Bearbeitung erfahren hat (z.B. eine zusätzliche Dampfbehandlung) und/oder speziell zubereitet worden ist (z.B. mit einer Barbecue-Soße bestrichen worden ist). Ein Nachgaren kann z.B. gewünscht sein, falls der höchste aus den Bildern auswählbare Bräunungsgrad sich als nicht ausreichend erwiesen hat.

Hat der Nutzer in Schritt S11 die Abspeicherung als neues Gargut ausgewählt ("J1"), wird in einem Schritt S12 automatisch aus den während des Garvorgangs erzeugten Bildern ein neuer Satz von Bildern generiert und zusammen mit den jeweils erzeugten Messignaturen (hier: Bräunungsgraden) in der Datenbank abgespeichert, insbesondere nachdem der Nutzer einen neuen Namen vergeben hat (z.B. "Barbecue-Backhähnchen"). Optional können automatisch abgefragte oder von einem Nutzer eingegebene Informationen wie Betriebsparameter, Präparationshinweise, Rezepte usw. mit in der Datenbank 3 abgespeichert werden. Die in der Datenbank 3 gespeicherten Daten können in einer Variante zur Durchsuchung und Abspeicherung durch andere Nutzer ("Community") freigegeben werden. Folgend wird zu Schritt S9 zurückverzweigt. 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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Hat der Nutzer in Schritt S11 ein Nachgaren ausgewählt, kann der Garvorgang in einem Schritt S13 unter erneutem Heizen weitergeführt werden, und zwar bis der Nutzer den Garvorgang selbst abbricht, eine nutzerseitig eingestellte Nachgardauer abgelaufen ist oder ein im Rahmen des Nachgarens durch Vorschaubilder berechneter Bräunungsgrad erreicht worden ist. Folgend wird zu Schritt S9 zurückverzweigt.

In einer Weiterbildung nimmt die Garraumkamera 5 während des Nachgarens analog zu Schritt S7 in zeitlichen Abständen (z.B. von 10 s, 30 s, 1 min, usw.) Bilder des Backhähnchens B auf. Wird nach dem Rückverzweigen zu Schritt S9 von dem Nutzer ausgewählt, dass er den zuvor durchgeführten Garvorgang als neues Gargut abspeichern möchte, können die während des Nachgarens erzeugten Bilder und Messsignaturen den während des regulären Garvorgangs in Schritt S7 erzeugten Bildern und Messsignaturen angehängt werden.

In einer Weiterbildung nimmt die Garraumkamera 5 mit Abbruch des Nachgarvorgangs (durch den Nutzer oder mit Ablauf der Nachgardauer) ein Bild des Backhähnchens B auf und hängt dieses Bild mit der zugehörigen Messsignatur den während des regulären Garvorgangs in Schritt S7 erzeugten Bildern und Messsignaturen an, und zwar automatisch oder nach Nutzerbestätigung. Speziell kann dieses Bild zusammen mit einer Information darüber, dass dieses Bild in dem Garvorgang einer Ziel-Messsignatur entsprochen hat, abgespeichert werden.

In einer Weiterbildung werden im Rahmen des Nachgarens Vorschaubilder mit einem höheren Bräunungsgrad berechnet oder simuliert und zur Auswahl angeboten. Wählt ein Nutzer ein bestimmtes Vorschaubild aus, wird daraus der Bräunungsgrad als Ziel- Messsignatur berechnet und für den Nachgarvorgang übernommen. Die Berechnung des Vorschaubilds kann insbesondere auf Grundlage der während des Garvorgangs in Schritt S7 ausgenommenen Bilder berechnet werden.

Optional kann ein Nutzer in einem Schritt S20 einen Garvorgang z.B. zum Backen des Backhähnchens B ohne vorherige bildbasierte Auswahl eines Ziel-Verarbeitungszustands starten, z.B. durch manuelle Einstellung von Betriebseinstellung (z.B. einer Betriebsart und einer Soll-Garraumtemperatur). 2019P02800 WO 2021/083738 PCT/EP2020/079485

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In einem Schritt S21 wird der Garvorgang durchgeführt, bis er von einem Nutzer manuell oder nach Beendigung einer mit dem Start in Schritt S20 eingestellten Gardauer in einem Schritt S22 beendet wird.

In einer Weiterbildung werden in Schritt S21 - analog zu Schritt S7 - mittels der Garraumkamera 5 in zeitlichen Abständen (z.B. von 10 s, 30 s, 1 min, usw.) Bilder des Backhähnchens B aufgenommen. Zu jedem Bild wird mittels der Steuereinrichtung 7 oder eines geräteexternen Rechners eine Messsignatur erzeugt. Hier kann z.B. auf grundsätzlich bekannte Weise aus der Helligkeit und/oder aus einem Farbwechsel der Oberfläche des Backhähnchens B ein Bräunungsgrad berechnet werden. Das Aufnehmen der Bilder bzw. der Bildfolge kann automatisch initiiert werden oder mit Schritt S20 durch einen Nutzer festgelegt worden sein. Mit Beenden des Garvorgangs in Schritt S22 wird dann auch die Bildaufnahme beendet.

An Schritt S22 kann sich Schritt S9 anschließen, falls während des Garvorgangs in Schritt S21 eine Bildfolge mit zugehörigen Messsignaturen erzeugt worden ist.

Das beschriebene Verfahren ergibt unter anderem die folgenden Vorteile:

- Anstelle schwer verständlicher abstrakter Skalen (z.B. bezüglich des Bräunungsgrads) werden für den Nutzer Bräunungsergebnisse leicht verständlich visualisiert.

- Der Nutzer kann leicht einen reproduzierbaren Bräunungs- oder Röstgrad der Oberfläche des Garguts einstellen.

- Die Reproduzierbarkeit der Garergebnisse anhand der Messsignatur verhindert ein Überbräunen des Garguts.

- Rezepten mit vordefiniertem Bräunungsverlauf und eine Gerätesteuerung können einfach verknüpft werden.

- Eine Anzeige der Restgardauer usw. (z.B. über Statusbalken oder als Zeitwert) ist während des Backverlaufs möglich, da bei bekannter Anfangs-Messignatur und/oder Ist-Messsignatur die Abweichung zum Ziel-Messignatur bekannt ist.

- Ein Nutzerfeedback zu Backergebnissen kann zur Verbesserung bestehender Modelle benutzt werden. 2019P02800

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Die Garraumkamera bekommt eine sinnhafte Sensorfunktion.

Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.

So können die aufgenommenen Bilder auch selbst als Messsignaturen verwendet werden, wodurch auf eine Berechnung gesonderter Messsignaturen verzichtet werden kann.

Ferner kann als Messsignatur z.B. ein mittels eines "Machine-Learning-"Algorithmus erzeugter Vektor verwendet werden. Als Eingangsgrößen des Machine-Learning- Algorithmus' können z.B. die jeweiligen Bilder des Satzes und ggf. weitere Messdaten verwendet werden.

Auch können vorteilhafterweise erweiterte Regelungsmöglichkeit für Gerichte bereitgestellt werden, falls der Backofen weitere, nicht-optische Sensoren aufweist, indem zusätzlich z.B. eine Kerntemperatur, ein Sauerstoffgehalt usw. erfasst und ergebnisbezogen eingehalten wird. Die Messwerte der nicht-optischen Sensoren können in die Messsignatur eingehen, brauchen es aber nicht. Die Messwerte der nicht-optischen Sensoren können allgemein zusätzlich oder parallel zu der Messignatur auf Erreichen von Toleranz- oder Zielzuständen überwacht werden.

Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden wer den, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.

Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist. 2019P02800

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Bezugszeichenliste

1 Backofen

2 Smartphone 3 Datenbank

4 Garraum

5 Garraumkamera

6 Kommunikationseinrichtung 7 Steuereinrichtung 8 Nutzerschnittstelle

9 Bildschirm

10 Gargutträger B Brathähnchen N Netzwerk S0-S22 Verfahrensschritte