Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR ADJUSTMENT IN A VEHICLE AND RELATED METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/077722
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns an adjusting device (10) and a method for adjusting a component (11, 40) in particular in a vehicle. Said device comprises at least one mobile component (11, 40), which moves relative to a retaining element (13) through a driving element (24), which comprises an electroactive polymer (EAP) (25).

Inventors:
CETTIER DANIEL (DE)
SCHAEFERT ARTHUR (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/050509
Publication Date:
August 25, 2005
Filing Date:
February 07, 2005
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
CETTIER DANIEL (DE)
SCHAEFERT ARTHUR (DE)
International Classes:
B60S1/06; B60S1/08; B60S1/34; B60S1/38; F03G7/00; (IPC1-7): B60S1/08; F03G7/00
Domestic Patent References:
WO2003107523A12003-12-24
Foreign References:
DE10116837C12002-11-14
DE10244432A12003-04-17
US20030168936A12003-09-11
DE3709476C11988-06-23
DE3709475A11988-10-13
Other References:
See also references of EP 1753644A1
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (Stuttgart, DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche
1. Verstellvorrichtung (10), insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit mindestens einem be weglichen Teil (11,40), das relativ zu einem Halteteil (13,27) mittels eines Antriebsmittels (24) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (24) ein elektroaktives Polymer (EAP) (25) umfasst.
2. Verstellvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmit tel (24) das bewegliche Teil (11,40) in eine lineare Bewegung (59) oder eine Drehbewe gung (58), beziehungsweise eine pendelnde Bewegung (58) zu versetzen vermag. t) ri.
3. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) beim Verstellen des beweglichen Teils (11, 40) eine longitudinale oder biegeförmige Formänderung erfährt.
4. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass mehrere elektroaktive Polymere (25) insbesondere in einer geschichteten Anordnung oder in verzwirnter Form zusammenzuwirken vermögen.
5. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das bewegliche Teil (11) als Verriegelungselement (30) ausgebildet ist, das die Bewegung eines weitereninsbesondere mittels einer elastischen Elements (46) betä tigbarenVerstellglieds (40) blockiert oder freigibt.
6. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) als drehbare Lagerung (45) für das bewegli che Teil (11) ausgebildet ist.
7. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das bewegliche Teil (11) als Anzeigeelement (50,56) ausgebildet ist, das insbesondere direkt am elektroaktiven Polymer (25) angeordnet oder in dieses integriert ist.
8. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das mindestens eine bewegliche Teil (11) als mindestens eine Lamelle (62) einer Fluidklappe (60) ausgebildet ist.
9. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) mittels einer Mechanik (35,18, 20,22) mit den drehbar gelagerten Lamellen (62) verbunden ist.
10. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) integraler Bestandteil der Lamellen (62) ist, die in sich biegbar ausgebildet sind.
11. ; glu.
12. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) als bewegliches Teil (11,40) einen Fahr zeugspiegel, ein Sitzteil, ein Kurvenlicht, eine Zentralverriegelung oder ein Sperroder Regelventil für ein Fluid verstellt.
13. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) mit Elektroden (36) verbunden ist, an die ei ne Spannung zur Steuerung des Verstellvorgangs des beweglichen Teils (11,40) anlegbar ist.
14. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) elektrische Dipole aufweist, die sich in einem angelegten elektrischen Feld ausrichten und dadurch eine Längenänderung oder eine Ver biegung des elektroaktiven Polymers (25) bewirken.
15. Verstellvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das elektroaktive Polymer (25) elektrische Ionen aufweist, die bei einem an gelegten elektrischen Feld innerhalb des elektroaktiven Polymers (25) wandern und da durch eine Formänderung und eine Volumenänderung des elektroaktiven Polymers (25) bewirken.
16. Verfahren zum Verstellen mindestens eines beweglichen Teils (11, 40) im Kraftfahrzeug, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das bewegliche Teil (11, 40) mit einem elektroaktiven Polymer (25) verbunden ist und beim Anlegen einer Span nung an das elektroaktive Polymer (25) dieses eine longitudinale oder biegeförmige Form änderung erfährt, die eine Verstellung des beweglichen Teils (11,40) bewirkt.
Description:
VERSTELLVORRICHTUNG IN EINE KRAFTFAHRZEUG, SOWIE VERSTELLVERFAHREN Stand der Technik Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung sowie eine Verfahren zum Verstellen ei- nes beweglichen Teils in einem Kraftfahrzeug nach der Gattung der unabhängigen An- sprüche.

Es sind schon zahlreiche Verstellvorrichtungen für Kraftfahrzeuge bekannt, bei- spielsweise aus der DE-C-37 09 476, die als bewegliches Teil einen Wischhebel aufwei- sen, der ein Wischblatt umfasst und zur Beseitigung von Feuchtigkeit und/oder Schmutz auf der Scheibe des Kraftfahrzeugs bewegbar ist. Hierbei ist ein Antriebssmittel zum Be- wegen des Wischhebels vorgesehen, welches als Torsionsstange aus einer Memory- Metallegierung ausgebildet ist. Dieses Material verformt sich unter Einwirkung einer Temperaturänderung aus einer ersten Betriebsstellung in eine zweite Betriebsstellung und versetzt somit den Wischhebel in Bewegung.

Weiterhin ist aus der DE-A-37 09 475 eine Verstellvorrichtung bekannt, bei der die Kraft, mit der das Wischblatt auf die Scheibe gedrückt wird, durch ein Memorymetall, welches im Wischhebel integriert ist, eingestellt wird.

Die hier verwendeten thermischen Effekte sind jedoch von ihrer Steuerbarkeit, insbeson- dere in der Abkühlphase, und Langlebigkeit teilweise problematisch.

Vorteile der Erfindung Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben den Vorteil, dass durch die Ausbildung des Antriebsmittels als elektroaktives Polymer (EAP) eine exakt steuerbare, langlebige und kostengünstige Möglichkeit zum Verstellen eines beweglichen Teils gegeben ist. Da- bei entfällt die Fertigung und Montage eines Elektromotors für herkömmliche Verstell- anwendungen, wodurch Bauraum und Gewicht gespart wird. Die EAP-Aktuatoren zeich- nen sich außerdem durch eine hohe Flexibilität, geringen Leistungsbedar geringe Kosten und einer guten Eignung für die Serienproduktion aus. Außerdem besteht auch die Mög- lichkeit, weitere elektronische Bauteile oder Sensoren direkt in die EAP-Materialien zu integrieren.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale. Vorteilhaft ist hierbei besonders, wenn das als EAP ausgebildete Antriebsmit- tel das bewegliche Teil direkt, je nach Bedarf in eine Dreh-oder Linearbewegung ver- setzt, da auf diese Weise kein Getriebe zur Erzeugung der gewünschten Verstellung be- nötigt wird.

Dabei kann besonders günstig ein entsprechender EAP-Typ ausgewählt werden, der die elektrische Energie direkt in eine longitudinale Längenänderung oder in eine Verbiegung umsetzt, wodurch verschiedene Bewegungsabläufe des Stellteils erzeugt werden können.

Besonders große Verstellwege können dadurch erzielt werden, dass mehrere elektroaktive Polymere in einer Art mechanischer Reihenschaltung zusammenwirken, wobei die ein- zelnen EAPs beispielsweise in Schichten angeordnet werden. Diese sind sehr kompakt und fertigungstechnisch einfach herstellbar. Durch solch eine"sandwich-Anordnung" kann auch die aufzubringende elektrische Spannung für einen bestimmten Verstellweg reduziert werden. Werden EAPs mit biegeförmiger Formänderung miteinander verdrillt oder verzwirnt, kann die Verbiegung der einzelnen faserförmigen EAPs in eine Längen- änderung der verzwirnten EAP-Anordnung umgesetzt werden.

Weiterhin ist es als vorteilhaft anzusehen, wenn ein Ruhezustand vorgesehen ist, in dem das Antriebssmittel eine Verstellung des Verstellglieds blockiert Hierdurch wird verhin- dert, dass das Verstellglied durch den Fahrtwind oder eine andere Fremdeinwirkung un- beabsichtigt bewegt wird. Beispielsweise lässt sich damit eine Tankklappe verschließen und beim Tanken automatisch entriegeln. Mittels einem eingebauten Federelement öffnet sich dann die Klappe selbständig.

Wird das EAP für den Antrieb einer Drehbewegung verwendet, kann vorteilhaft auf eine zusätliche Lagerung des zu verstellenden Teils verzichtet werden, da das EAP ein Dreh- lager bildet.

Besonders günstig kann mittels des EAP ein Zeigerelement einer Anzeige verstellt wer- den, da hierfür nur geringe Kräfte erforderlich sind. Dabei entpricht die Verbiegung des EAP dierekt dem Verstellweg des Zeigers, der unmittelbar mit dem EAP verbunden oder aus diesem hergestellt ist.

Werden Lüftungsklappen mittels mindestens einem EAP verstellt, kann bei diesen einfa- chen Bauteilen auf einen elektromotorischen Antrieb verzichtet werden und die einzelnen Lamellen über den EAP angesteuert werden.

Dabei können vorteilhaft mehrere Lamellen über ein Gestänge miteinander gekoppelt werden und dieses mittels eines biegsamen oder longitudinal veränderlichen EAP ver- stellt werden.

Alternativ sind die Lamellen jeweils mittels eines EAP an einem Gehäuse befestigt oder komplett aus EAP gefertigt und können sich dadurch derart verbiegen, das der Fluid- durchfluß einfach gesteuert werden kann.

Durch die individuelle Ausbildung der EAP-Antriebe können vielerlei Verstellvorrichtungen im Fahrzeug sehr kostengünstig hergestellt werden. Besonders eignen sich hierfür bewegliche Tei- le, die mit relativ geringem Kraftaufwand betätigbar sind, wie beispielsweise Fahrzeugspiegel, Sitzteile, insbesondere Kopfstützen, Kurvenlicht, Zentralverriegelung oder Sperr-oder Regel- ventile.

Da zwischen der Formänderung des EAP und der an dieses angelegten elektrischen Spannung ein definierter Zusammenhang besteht, lässt sich der Verstellvorgang über die an den Elektro- den anliegende Spannung ohne Verwendung eines aufwändigen Getriebes einfach steuern.

Zur Erzeugung einer Volumenänderung kann vorteilhaft ein ionisches EAP verwendet werden, bei dem mittels Ionenwanderung schon bei relativ kleinen elektrischen Feldern ein relativ gro- ßer Verstellweg erreicht werden kann.

Eine Längenänderung oder Verbiegung des EAP wird sehr zuverlässig mittels elektronischen EAPs erzielt, bei denen sich elektrische Dipole in einem angelegten elektrischen Feld ausrichten und die entsprechende Formänderung bewirken.

Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem ein verstellbares Element mittels des elektro- aktives Polymer (EAP) angetrieben wird, hat den Vorteil, dass die elektrische Energie di- rekt mit einem hohem Wirkungsgrad und praktisch geräuschlos in eine Bewegung des Stellglieds umgesetzt werden kann.

Zeichnungen Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen : Figur 1 eine erfindungsgemäße Verstellvorrichtung in schematischer Dar- stellung, Figuren 2 bis 4 Verriegelungen von erfindungsgemäßer Verstellvorrichtungen, Figuren 5 und 6 erfindungsgemäße Verstellvorrichtungen mit verbiegbarem EAP und Figuren 7 und 8 zwei Variationen eines EAP-Antriebs für eine Lüftungsklappe.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Verstellvorrichtung 10 in einer schematischen Dar- stellung gezeigt. Diese weist als bewegliches Teil 11 ein Wischblatt 12 auf, das im Be- trieb pendelnd über eine Scheibe 14, insbesondere die Windschutzscheibe eines Kraft- fahrzeugs, bewegt wird. Weiterhin umfasst die Verstellvorrichtung 10 einen Wischerarm

16, der zusammen mit dem Wischblatt 12 einen Wischhebel 18 bildet. Der Wischerarm 16 ist an seinem dem Wischblatt 12 abgewandten Ende drehbar gelagert und durch eine Kurbel 20 antreibbar. Die Kurbel 20 wiederum ist drehbeweglich mit einer Schubstange 22 verbunden, die durch eine Hin-und Herbewegung den Wischhebel 16 in eine pen- delnde Verstellbewegung versetzt. Zur Erzeugung der Hin-und Herbewegung ist die Schubstange 22 an ihrem der Kurbel 22 abgewandten Ende mit einem Antriebsmittel 24 verbunden, welches ein elektroaktives Polymer (EAP) 25 umfasst.

Das elektroaktive Polymer 25 dehnt sich beim Anlegen einer Spannung in einer vorbe- stimmte Richtung aus oder zieht sich in einer vorbestimmten Richtung zusammen und wirkt damit als Linear-Aktuator 24. Durch eine entsprechende elektrische Steuerspan- nung am Antriebsmittel 24, bzw. am Polymer 25 des Antriebsmittels 24, wird die Schubstange 22 in eine Hin-und Herbewegung versetzt. Hierbei ist das der Schubstange 22 abgewandte Ende 54 des Antriebsmittels 24 fest mit der Karosserie 27 des Kraftfahr- zeugs verbunden, so dass die gesamte Längenausdehnung des elektroaktiven Polymers 25 auf die Schubstange 22 übertragen wird.

In einer Variation kann das elektroaktive Polymer 25 auch derart gelagert sein, dass seine Längenausdehnung in beiden Richtungen seiner Längserstreckung ausgenutzt wird. Da- bei ist auf beiden Seiten der Längserstreckung des Antriebsmittels 24 eine Schubstange angeordnet, die beispielsweise eine weitere Kurbel mit einem weiteren Wischhebel, die hier der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet sind, antreiben.

In den Figuren 2 und 3 ist ein Verriegelungsmechanismus für ein kardanisches Gelenk einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung 10 gezeigt. Das elektroaktive Polymer 25 als Antriebsmittel 24 ist in einer Tasche 28 des feststehenden Teils 13 des kardanischen Gelenks 26 angeordnet. Wird nun Spannung an das Antriebsmittel 24 angelegt, so dehnt es sich aus und schiebt ein Verriegelungselement 30 als bewegliches Teil 11 in eine Aus- sparung 32, die im beweglichen Verstellglied 40 des kardanischen Gelenks 26 angeord- net ist. Hierzu weist das kardanische Gelenk 36 eine Platte 34 auf, die sich in Richtung des Verriegelungsbolzens 30 erstreckt und die Aussparung 32, die mit dem Verriege- lungsbolzen 30 korrespondiert, aufweist.

Figur 3 zeigt die Verriegelung aus Figur 2 in entriegelter Position. Das elektroaktive Po- lymer 25 ist in der Tasche 28 des festen Teils 13 des kardanischen Gelenks 26 angeord-

net. Der Verriegelungsbolzen 30 ist nach innen, in die Tasche 28 hinein gezogen, so dass dieser nicht mit der Aussparung 32 in Eingriff steht. Dadurch ist das bewegliche Verstell- glied 40 des kardanischen Gelenks 26 frei und entsprechend seinen Freiheitsgraden be- weglich. Der Verriegelungsbolzen 30 kann fest mit dem elektroaktiven Polymer 25 ver- bunden sein, oder aber auf dieses aufgesetzt sein und durch ein Federelement in einer Ruheposition gehalten werden. Optimalerweise ist der Verriegelungsbolzen 30 in der Verriegelungsposition, hier also in ausgefahrenem Zustand, wenn am elektroaktiven Po- lymer 25 keine elektrische Spannung anliegt. Dadurch ist der Wischhebel 18 im Falle ei- ner ausgeschalteten Verstellvorrichtung 10 verriegelt und kann nicht durch Wind-oder Vibrationskräfte in das Sichtfeld des Fahrers gelangen.

In Figur 4 ist eine weitere Verstellvorrichtung 10 dargestellt, bei der als Verstellglied 40 eine Tankklappe 42 eines Kraftfahrzeugs mittels eines Verriegelungselements 30 als be- wegliches Teil 11 in geschlossener Position gehalten wird. Dabei weist-wie in Figur 2 und 3-das Verstellglied 40 ebenfalls die Aussparung 32 auf, in die das Verriegelungs- element 30 zur Verrastung des Verstellglieds 40 eingeführt ist. Das Verriegelungselement 30 stellt hierbei das bewegliche Teil 11 dar, das direkt durch das Antriebsmittel 24 linear verstellt wird. Das Antriebsmittel 24 wird durch das elektroaktive Polymer 25 gebildet, an dem über die Elektroden 36 die entsprechende Steuerspannung anlegbar ist. Das EAP 25 ist wiederum in der Aussparung 28 der Karosserie 27 angeordnet, das als festes Halte- teil 13 bzgl. des EAP 25 dient. Das EAP 25 ist bspw. im spannungslosen Zustand maxi- mal ausgedehnt, sodass die Tankklappe 42 verriegelt ist Wird eine Spannung angelegt, zieht sich das EAP 25 zusammen, wodurch das Verriegelungselement 30 das Verstell- glied 40 freigibt. An einem Gelenk 44 des Verstellglieds 40 ist ein Federelement 46 an- geordnet, das das Verstellglied 40 selbsttätig öffnet. Somit ist der Zugang zu einem Tank- stutzen 43 frei. Nach dem Beenden des Tankens kann das Verstellglied 40 von Hand ent- gegen der Federkraft des Federelements 46 wieder geschlossen werden, und mittels der Sperrelements 30 wieder verriegelt werden. In einer weiteren Variation kann das Verrie- gelungselement 30 ebenfalls in einer Richtung mittels eines elastischen Elements bspw. in die Verriegelungsposition verstellt werden, sodass an das EAP 25 nur zum Öffnen der Tankklappe 42 eine Spannung angelegt wird.

Figur 5 zeigt eine alternative Ausführung zum Öffnen der Tankklappe 42. Hierbei ist die Tankklappe 42 als bewegliches Teil 11 direkt mit dem EAP 25 verbunden, das als An-

triebsmittel 24 zum Öffnen und zum Schließen der Tankklappe 42 dient. Hierzu ist das EPA 25 ebenfalls mit einem festen Halteteil 13 verbunden, das durch die Karosserie 27 gebildet wird. Das EAP 25 ist hierbei derart ausgebildet, dass dieses beim Anlegen eines elektrischen Feldes mittels der Elektroden 36 eine Biegeverformung ausführt. Dabei bil- det das EAP 25, das das bewegliche Teil 11 mit dem Halteteil 13 verbindet, gleichzeitig eine drehbare Lagerung für das bewegliche Teil 11, und übernimmt damit die Funktion eines Scharniers. Somit kann die Klappe 42 bspw. durch das Anlegen eines elektrischen Feldes geöffnet werden, wobei sich die inneren elektrischen Dipole des EAPs 25 derart ausrichten, dass sich das EAP 25 verbiegt, und damit die mit diesem verbundene Klappe 42 dreht. Wird die angelegte elektrische Spannung umgepolt oder abgeschaltet, biegt sich das EAP 25 wieder in seine ursprüngliche Position zurück, wodurch sich die Klappe 42 schließt und bspw. an einem festen Anschlag 48 der Karosserie 27 anliegt.

In Figur 6 ist als Antriebsmittel 24 für ein Anzeigeelement 50 ebenfalls ein EAP 25 ver- wendet, das aufgrund dem Zuführen einer elektrischen Energie eine biegeförmige Ver- formung ausführt. Dabei ist das EAP 25 mit einem Ende 52 am festen Halteteil 13 befes- tigt. An einem anderen Ende 54 ist ein Zeiger 56 als Verlängerung des EAPs 25 angeord- net. Der Zeiger 56 stellt hierbei das bewegliche Teil 11 dar, das beim Anlegen einer Spannung an das EAP 25 aufgrund dessen Verbiegung eine Art Drehbewegung 58 aus- führt. Unter dem als Anzeigeelement 50 dienenden Zeiger 56 ist bspw. eine Skala 57 hin- terlegt, auf der ein entsprechender Wert abgelesen werden kann, auf den der Zeiger 56 zeigt. Ein solches Anzeigeelement 50 kann bspw. für die Anzeige der Füllhöhe eines Tanks, oder eine Temperaturanzeige verwendet werden. Prinzipiell kann jede zu messen- de Größe in ein elektrisches Signal umgewandelt werden, das wiederum als Spannung an das EAP 25 angelegt werden kann. Alternativ kann auch ein EAP 25 verwendet werden, das sich linear ausdehnt, wobei ebenfalls eine zusätzliche Mechanik 35 verwendet werden kann, um den Zeigerausschlag zu vergrößern.

Bei der Verstellvorrichtung 10 gemäß Figur 7 sind die beweglichen Teile 11 als Lamellen 62 einer Lüftungsklappe 60 ausgebildet. Die Lüftungsklappe 60 weist ein Gehäuse 64 auf, das als festes Teil 13 an der Karosserie 27 befestigt ist. Die als Lamellen 62 ausge- bildeten beweglichen Teile 11 weisen integrierte elektroaktive Polymere 25 auf, und sind am Ende 52 mit dem festen Gehäuseteil 64 verbunden. Entsprechend Figur 6 führen die elektroaktiven Polymere 25 beim Anlegen einer Spannung eine biegeförmige Formände-

rung aus, wodurch die beweglichen Teile 11 praktisch eine Art Drehbewegung 58 um das Ende 52 ausführen. Mit der in Figur 7 dargestellten Position sind die Lamellen 62 prak- tisch vollständig geöffnet und lassen beispielsweise einen Gasstrom 66 oder einen Flüs- sigkeitsstrom 66 durch die Klappe 60 hindurch treten. Wird die an den EAPs 25 anlie- gende Spannung verändert, biegen sich diese so, dass zwischen den Lamellen 62 ange- ordnete Öffnungen 68 verschlossen werden. Auf Grund der in die Lamellen 62 integrier- ten EAPs 25 sind die Lamellen 62 in sich beweglich, so dass keinerlei zusätzliche Me- chanik für das Öffnen oder Schließen der Fluidklappe 60 notwendig ist. Beispielsweise bestehen die Lamellen 62 selbst aus EAP-Material 25 oder die Lamellen 62 sind elastisch und haben integrierte, beispielsweise eingespritzte EAP-Elemente 25. Damit ist der elekt- rische Antrieb 24 komplett in das zu verstellende Bauteil 11 integriert. Dabei kann jede Lamelle 62 mit einer individuellen Spannung angesteuert werden, oder alle Lamellen 62 gleichzeitig mit der gleichen Spannung versorgt werden. Bei dieser Ausführung können sich die EAPs 25 über die gesamte Länge der Lamellen 62 erstrecken, oder nur am Befes- tigungsbereich 52 als EAP-angetriebenes drehbares Lager 45 gemäß Figur 5 ausgebildet sein. Entsprechend der gewünschten Standardposition der Lamellen 62 (offen oder ge- schlossen) kann das EAP seiner entsprechend seiner dielektrischen Eigenschaften ausge- wählt werden, so dass jede gewünschte Position ohne Anlegen einer elektrischen Span- nung als Ausgangsposition realisiert werden kann. r Eine weitere Variation einer Fluidklappe 60 ist in Figur 8 dargestellt, weil diese Verstell- vorrichtung 10 ein ähnliches Wirkprinzip aufweist, wie die Vorrichtung gemäß Figur 1.

Die Lamellen 62 sind als bewegliche Teile 11 drehbar im Gehäuse 64 gelagert und sind im Gegensatz zu Figur 7 hier als in sich starre, bewegliche Teile 11 ausgebildet. Die be- weglichen Teile 11 sind über eine Mechanik 35 gelenkig, den als Antriebsmittel 24 die- nenden elektroaktiven Polymer 25 verbunden. Das EAP 25 ist wiederum an dem einen Ende 52 mit dem festen Haltteil 13, beispielsweise der Karosserie 27 verbunden und mit dem gegen gesetzten Ende 54 mit der Mechanik 35 wirkverbunden. Beim Zufuhren elekt- rischer Energie ändert das EAP 25 seine Länge gemäß der Linearbewegung 59, wobei hier ein ionischer EAP 25 verwendet ist, der auf Grund der Ionenwanderung in einem an- gelegten elektrischen Feld eine Volumenänderung ausfuhrt (wie bspw. auch in Figur 2 und 3). Wird beispielsweise im dargestellten Zustand das Volumen des EAP 25 verrin- gert, führt dieser entsprechend der Linearbewegung 59 eine Kontraktion aus, wodurch die Lamellen 62 die Öffnungen 68 noch weiter öffnen, um das Fluid durch die Klappe 60

strömen zu lassen. Vergrößert das EAP 25 jedoch sein Volumen, verlängert sich dieses entsprechend der Linearbewegung 59, wodurch die Lamellen 62 die Fluidldappe 60 schließen.

Durch die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten der EAP-betriebenen Antriebsmittel 24 können diese ideal der jeweiligen Verstellsituation angepasst werden. So können bei- spielsweise in Figur 2 bis Figur 4 ebenfalls bevorzugt EAPs 25 eingesetzt werden, die ihr Volumen, insbesondere durch Ionenwanderung verändern. Bei anderen Anwendungen beispielsweise in Figur 5 bis 7 sind hingegen EAP-Material 25 zu bevorzugen, die die angelegte elektrische Spannung direkt in eine Verbiegung der EAPs 25, und damit eine Art Drehbewegung 58 des beweglichen Teils 11 umsetzen. Diese EAPs 25 sind in der Regel elektronische EAPs 25, wobei die Ausrichtung deren elektrischer Dipole die Ver- biegungen des EAPs 25 in der Regel ohne Volumenänderung bewirken.

Es sei angemerkt, dass hinsichtlich der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele vielfältige Kombinationsmöglichkeiten der Einzelmerkmale untereinander möglich sind.

So kann beispielsweise die konkrete Formgebung und Anordnung des EAP- Antriebsmittel 24 entsprechend der zu verstellenden Teile 11,40 und der entsprechenden Halteteile 13 ausgebildet sein. Ebenso kann die entsprechende Mechanik 35 oder das Verriegelungselement 30 beliebig variiert werden. Die EAP-Antriebe 24 können auch dreidimensional beispielsweise mit einer Art Stereolithographie-Verfahren hergestellt werden, und damit in ihrer Form beliebig den entsprechenden Verstellvorrichtungen 10 angepasst werden.

Prinzipiell lassen sich derartige elektroaktive Polymere 25 als Antriebsmittel 24 auch für andere Verstelleinrichtungen 10 im Kraftfahrzeug verwenden, die einen Antrieb 24 benö- tigen. Beispielhaft sind hier insbesondere die Verstellung der Innen-und Außenspiegel, die Zeigerführung bei Anzeigeinstrumenten, die Zentralverriegelung, sowie die Verste- lung von Sitzen, genannt. Weiter ist es auch möglich, weitere Verriegelungen durch e- lektroaktive Polymere 25 vorzunehmen, wie beispielsweise die Verriegelung der Tank- klappe 42 des Kraftfahrzeugs. Dabei werden die verstellbaren Elemente 11,40 mittels der elektroaktiven Polymere 25 als Linear-Aktuatoren 24 oder als elektrisch aktive Biege- elemente 24 angetrieben.