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Title:
DEVICE FOR CATALYTICALLY DISSOLVING HYDROGEN PEROXIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/048423
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for catalytically dissolving H2O2 in an aqueous solution constituting an agent for the care of contact lenses, in which the catalyst is formed by a moulding roughened by sandblasting and coated with a platinum layer (1) produced by sputtering.

Inventors:
MUELLER-LIERHEIM WOLFGANG G K (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/002863
Publication Date:
December 24, 1997
Filing Date:
June 03, 1997
Export Citation:
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Assignee:
MDP MEDICAL DEVICE POLYMERS GM (DE)
MUELLER LIERHEIM WOLFGANG G K (DE)
International Classes:
A61L2/18; A61L12/12; B01J23/42; G02C13/00; B01J37/02; C01B13/02; C02F1/58; C23C14/18; (IPC1-7): A61L2/18; C23C14/18; G02C13/00
Domestic Patent References:
WO1993006870A11993-04-15
Foreign References:
DE19522950A11997-01-02
DE4243410A11994-06-30
Other References:
See also references of EP 0920340A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zur katalytischen Zersetzung von Wasserstoffperoxyd (H202) in einer wäßrigen Losung mit einem mit Platin als Katalysator beschichteten Formkorper mit großer aktiver Oberflache, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinschicht auf einer TιOxNyUnterlage gebildet ist oder der Formkorper aus Glas besteht .
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der Formkorper (3,6) durch mechanische Oberflachenbehandlung aufgerauht ist, vorzugsweise durch Partikelstrahlen oder durch Sandstrahlen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinschicht (1) durch „Sputtern" auf die aufgerauhte Oberflache (2) des Form korpers (3,6) aufgebracht ist .
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkorper (3,6) an einem Aufbewahrungsbehalter (4) losbar befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkorper (3) ein Bodenteil des Aufbewahrungsbehalters (4) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkor¬ per (3,6) mittels Schraubverbindung (5) am Aufbewahrungsbehalter (4) befestigt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkorper (6) als Einsatz im Aufbewahrungsbehalter (4) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (6) Boh¬ rungen (8) aufweist, die in einem bestimmten Abstand vom Behälterboden (7) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (8) in einem etwa parallel zum Behälterboden (7) verlaufenden Einsatzteil vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinschicht (1) in einem wäßrigen Kontaktlinsenpflegemittel angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktlin¬ senpflegemittel eine 3%ige H202Lösung zur Desinfektion von Kontaktlinsen ist.
Description:
Vorrichtung zur katalytischen Zersetzung von Wasserstoffperoxyd

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1

Bei einer derartigen aus der US 5,275,784 A bekannten Vorrichtung ist es zur Kontakt- linsenpflege bekannt, katalytisch wirkendes Platinmetall, beispielsweise durch Sputtern, auf einer Unterlage aus Polymermaterial zur Wasserstoffperoxydzersetzung in einer wäßrigen Pflegelosung als Schicht abzuscheiden Schwierigkeiten bereitet hier die aus¬ reichende Haftfestigkeit zwischen der katalytisch aktiven Platinschicht und der Kunststof¬ funterlage Für die Abscheidung der katalytischen Platinschicht sind relativ große Pla- tinmengen erforderlich

Aus der deutschen Patentschrift DE 24 25 714 B2 ist es bekannt, Kontaktlinsen, insbe¬ sondere Weichkontaktlinsen, mittels Wassserstoffperoxyd in einer wäßrigen, insbeson¬ dere 3%ιgen wäßrigen Wasserstoffperoxydlosung zu sterilisieren Zur Beseitigung von Resten des Wasserstoffperoxyds werden diese mit Hilfe eines Zersetzungskatalysators in Wasser und Sauerstoff zersetzt Diese Zersetzung kann auch in dem Behandlungs¬ bad zur Sterilisier- und Desmfektionsbehandlung der Kontaktlinse durchgeführt werden

Der Katalysator besitzt ein katalytisch inaktives Tragermateπal, auf welchem eine kataly- tisch aktive Schicht aufgebracht ist. Diese Schicht ist beim bekannten Katalysator aus elektrolytisch abgelagertem Platinschwarz gebildet

Aus der US 5,306,352 A ist es ebenfalls bekannt, nach der Steπlisierung von Kontaktlin¬ sen mittels Wasserstoffperoxyd Reste des Wasserstoffperoxyds mittels eines geeigne- tes Katalysators zu zersetzen, wobei das Katalysatormatenal auf einem Trager oder Substrat aus Kunststoff aufgebracht wird

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine verbesserte Haftfestigkeit zwischen Platinschicht und Unterlagen erreicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.

Auf der bevorzugt aufgerauhten Oberfläche des Formkörpers aus Glas bzw. der TiO x N y - Unterlage kann die Platinschicht als äußerst dünner Film aufgebracht werden, wobei dieser Film bevorzugt die Oberflächenrauhigkeit nachbildet. Auf diese Weise wird nicht nur eine verbesserte Haftfestigkeit zwischen dem katalytisch wirkenden Platinfilm und der Unterlage erreicht, sondern es wird eine verringerte Masse an Platinmetall bei der Schichtbildung benötigt. Man erreicht auf geringem Volumen des Formkörpers bzw. mit verringerter Fläche am Formkörper eine ausreichend große katalytisch aktive Oberflä- chenschicht am Formkörper. Eine bevorzugte Schichtdicke für die Platinschicht liegt im Bereich von 0,1 bis 1 g/m 2 .

Die Oberflächenrauhigkeit wird bevorzugt durch eine mechanische Oberflächenbehand¬ lung, insbesondere durch Partikelstrahlen, erreicht. In bevorzugter Weise kommt als Strahlverfahren ein Sandstrahlverfahren zur Anwendung bei der Aufrauhung der Ober¬ fläche der Unterlage. Der Formkörper kann aus einem geeignetem Material bestehen. Bevorzugt kommt jedoch Glas als Formkörpermaterial zum Einsatz. Es hat sich heraus¬ gestellt, daß eine durch Sandstrahlen aufgerauhte Glasoberfläche eine hervorragende Hafteigenschaft gegenüber der Platinschicht, insbesondere, wenn diese durch Sputtern aufgebracht wird, aufweist. Durch Sputtern läßt sich eine extrem dünne Schicht auf der durch Sandstrahlen aufgerauhten Glasoberfläche erreichen.

Diese durch Sputtern erzeugte Platinschicht wird dadurch gewonnen, daß ein Platintar¬ get mit energiereichen Ionen eines inerten Stoffes, beispielsweise Argon, Neon und dergl. beschossen wird, so daß Platin in reiner Form sich als Platinschicht auf dem

Formkörper abscheidet. Der mit TiO x N y versehene Formkörper kann aus Kunststoff oder aus einem anderen geeigneten Trägermaterial, wie Keramik und dergleichen bestehen. Die durch Sputtern abgeschiedene Platinschicht besitzt auf dem insbesondere durch

Sandstrahlen aufgerauhten Formköprer eine hohe Haftfestigkeit und kann in gleichblei¬ bender Dicke als dünner Film gebildet werden. Die gleichbleibende dünne Schicht mit hoher Reinheit läßt sich in ihrer Dicke reproduzierbar durch entsprechende Verfahrens¬ führung beim Sputtering gesteuert aufbringen. Vor allem läßt sich die Platinschicht in der Weise bemessen, daß sie beim Einsatz des Katalysators im wäßrigen, insbesondere 3%igem Wasserstoffperoxydpflegesystem für Kontaktlinsen eingesetzt werden kann. Diese Schicht läßt sich so gestalten, daß eine ausreichende Sterilisierwirkung durch das Wasserstoffperoxyd auf die zu behandelnden Kontaktlinsen, insbesondere Weichkon¬ taktlinsen, erreicht wird bei anschließender Zersetzung noch vorhandenen Restwasser- stoffperoxyds in der Behandlungslösung.

Die katalytisch wirkende Vorrichtung kann bevorzugt Bestandteil eines Kontaktlinsen- pflegesystems sein, bei welchem die Kontaktlinse in einem Behälter eingebracht wird und in diesem Behälter mit Hilfe wäßriger Pflegemittellösung mit 3% Wasserstoffper- oxydgehalt die Pflege und Sterilisierung der Kontaktlinse durchgeführt wird. Die Platin¬ schicht ist in der Weise eingestellt, daß eine ausreichende Einwirkungszeit des Wasser¬ stoffperoxyds zur Desinfektion der zu behandelnden Kontaktlinsen im Behälter erreicht wird und daß anschließend an die Desinfektionsbehandlung restliches Wasserstoffper¬ oxyd wirkungsvoll in die Bestandteile Wasser und Sauerstoff zersetzt wird.

Anhand der Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 : ein erstes Ausführungsbeispiel;

Fig. 2: ein zweites Ausführungsbeispiel; und

Fig. 3: schematisch einen Teil der katalytisch wirksamen Oberfläche bei den bei¬ den Ausführungsbeispielen.

Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele werden angewendet bei der Kontaktlinsenpflege und zeigen jeweils einen Behälter 4, der als Aufbewahrungs¬ bzw. Pflegebehälter für Kontaktlinsen verwendet werden kann. Die zu behandelnden

Kontaktlinsen befinden sich in einem aufklappbaren Korb 9, wie er beispielsweise aus der US 5,275,784 A bekannt ist. Bei der Pflege werden die zu behandelnden Kontaktlin¬ sen in eine wäßrige Pflegemittellösung, die einen 3%igen Wasserstoffperoxydgehalt hat, im Behälter 4 eingetaucht. Der Korb 9 kann an einem auf den Behälter 4 aufschraubba- ren Deckel 10 befestigt sein.

Zum Verschließen des Bodens besitzt das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ein Bodenteil 3, welches mittels Schraubgewindeeingriff 5 am unteren Teil des Behälters 4 auf¬ schraubbar ist. Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 besitzt ebenfalls einen aufschraubba- ren Behälterboden 7.

Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Behälterboden bzw. das aufschraubbare Bodenteil 3 bevorzugt aus Glas. Das Bodenteil 3 bildet den Form¬ körper bzw. die Unterlage für eine katalytisch wirkende Platinschicht 1 , welche auf die Innenseite des Bodenteils 3 aufgebracht ist. Die Oberfläche, welche mit der Platinschicht 1 belegt wird, ist vorher durch ein mechanisches Behandlungsverfahren, insbesondere Strahlverfahren, bei welchem mit Partikelstrahlen, insbesondere Sandstrahlen, die Oberfläche behandelt wurde, aufgerauht worden, so daß eine aufgerauhte Oberfläche 2 auf dem Glasmaterial des Bodenteils 3 entsteht. Die Konfiguration der aufgerauhten Oberfläche 2 auf der Glasunterlage (Bodenteil 3) und der darauf aufgebrachten Platin¬ schicht ist schematisch in der Fig. 3 dargestellt. Wie aus dieser Figur zu ersehen ist, paßt sich die Platinschicht 1 , welche bevorzugt durch Sputtern aufgebracht wurde, den Rauhigkeiten der Oberfläche an und hat gegenüber der Glasunterlage eine erhöhte Haftfestigkeit aufgrund der Rauhigkeit der Oberfläche, welche bevorzugt durch Sand- Strahlbehandlung erzeugt worden ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist im wesentlichen der gesamte Bodenbereich, d. h. die innere Oberfläche des Boden¬ teils 3 aufgerauht und mit der katalytisch wirkenden Platinschicht belegt.

Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel kann der aufschraubbare Behäl- terboden 7 aus dem gleichen Kunststoffmaterial bestehen wie der Behälter 4. Am Behäl¬ terboden 7 ist ein Einsatz 6 vorgesehen in Form einer gelochten oder Bohrungen 8 auf¬ weisenden Glasplatte. Die Glasplatte ist bevorzugt an ihrer Unterseite gemäß Fig. 3 auf¬ gerauht und mit der Platinschicht 1 versehen. Es kann jedoch auch die Oberseite aufge-

rauht sein und mit der Platinschicht 1 versehen sein. In gleicher Weise wird auch bei diesem Ausführungsbeispiel die Platinschicht 1 durch Sputtern aufgebracht. Die Unter¬ seite der gelochten Glasplatte des Einsatzes 6 wird durch Abstandhalter 1 1 in einem bestimmten Abstand vom Behälterboden 7 gehalten. Hierdurch wird gewährleistet, daß der bei der katalytischen Zersetzung entstehnde Sauerstoff in Form von Sauerstofblasen aufsteigt und so eine Zirkulation verursacht, so daß zu zersetzendes Wasserstoffper¬ oxyd zirkuliert (Pfeil 12) und wirkungsvoll zersetzt wird. Zur Unterstützung der Zirkulation können noch seitliche Abstandhalter 13 vorgesehen sein.