ZANGL HUBERT (AT)
ZANGL HUBERT (AT)
WO2009052828A2 | 2009-04-30 | |||
WO2011117246A2 | 2011-09-29 |
DE102007001507A1 | 2007-08-16 | |||
CN101285673A | 2008-10-15 |
Patentansprüche 1. Vorrichtung (100) zum Erfassen kritischer Zustände einer Oberfläche (0) , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein hermetisch abgedichteter Sensor (4, 6) zum Erfassen kritischer Oberflächenzustände, ein System (10, 11) zur Energieversorgung (sowie eine Einrichtung (16) zur Datenübertragung mit einer wenigstens teilweise flexiblen, dünnen Trägerplatte (21) mechanisch in Verbindung stehen und diese Trägerplatte (21) an der zu beobachtenden Oberfläche (0) angebracht ist. 2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Eisdetektion und/oder die Eisdickenmessung und/oder Eisklassifizierung (4) ein kapazitiver Sensor mit mehreren Elektroden aus leitfähigen Strukturen (15) vorgesehen ist. 3. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbringung der Trägerplatte (21) an einer zu beobachtenden Oberfläche (0) mittels Kleben erfolgt . 4. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (21) in das die zu beobachtende Oberfläche (0) enthaltende Bauteil integriert ist. 5. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass elektrische Energie zur Versorgung oder zur Ladung eines Energiespeichers (3) mit einer Solarzelle (10) gewonnen wird. 6. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Energiespeicher (3) ein mechanisch flexibler Energiespeicher (11) vorgesehen ist. 7. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (7) zur drahtlosen Datenübertragung, beispielsweise für eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen Vorrichtung und einer Basisstation (9) oder weiteren Vorrichtungen (23), vorgesehen ist. 8. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Vorrichtung vollständig hermetisch gekapselt ist. 9. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zu beobachtende Oberfläche (0) eine Oberfläche eines Rotorblattes (20) einer Windenergieanlage darstellt. 10. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Datenübertragung (7) dazu eingerichtet ist, eine Einrichtung zum Abtauen (22) der Oberfläche (0) zu steuern . 11. Vorrichtung (100) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mechanisch und/oder elektrisch mit einer Einrichtung (22) zum Abtauen eine Einheit bildet. 12. Vorrichtung (100) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zu beobachtende Oberfläche (0) eine Oberfläche eines Isolators (23) an Hochspannungsübertragungseinrichtungen darstellt . |
Die Erkennung von Eisbildung an Flächen (auch Oberflächen) wie z.B. an den Rotorblättern von Windenergieanlagen kann zur Einhaltung sicherer Betriebsbedingungen wesentlich beitragen. Im Bereich von Windenergieanlagen verursacht ein Eisbelag einen geringeren Energieertrag und höhere mechanische
Beanspruchung der Anlage und birgt gleichzeitig die Gefahr des Eisabwurfs (eine Gefahr sowohl für Menschen als auch für
Sachgüter) . Bereits dünne Schichten verursachen durch die turbulente Strömung an der Oberfläche bedingt durch größere Rauigkeit relevante Ertragseinbußen. Dickere Schichten können durch verstärkte Vibrationen und Unwucht zu Schäden an der Maschine und bei Abwurf zu Schäden führen. Man ist nun als Betreiber von Windkraftanlagen an gefährdeten Standorten interessiert, den Grad der Vereisung der Rotorblätter so gut wie möglich zu kennen, um die Windkraftanlage rechtzeitig abzuschalten, bevor Schäden auftreten oder aber eine evtl. vorhandene elektrische Heizung der Rotorblätter gezielt zu aktivieren .
Eisbildung ist aber auch in anderen Bereichen wie
beispielsweise an Straßen, Flugzeugtragflächen oder Antennen ein relevantes Phänomen, dessen frühe Erkennung und
Beseitigung durch geeignete Maßnahmen einen störungsfreien Betrieb erleichtert. Stand der Technik
[0001] Gegenwärtige kommerzielle Systeme zur Detektion von Vereisung sind typischerweise komplexe Messgeräte und im
Umfeld von Windenergieanlagen aufgrund ihrer Baugröße fix montiert und benötigen durch ihren Aufbau typischerweise einen Stromanschluss (z.B. optische und ultraschallbasierte
Systeme) . Es ist in Fachkreisen bekannt, dass sich das
Aneisungsverhalten z.B. bei Windenergieanlagen am Standort der Gondel und an den Rotorblättern wesentlich unterscheiden kann
(z.B. durch die aus der Rotation resultierende höhere
Windgeschwindigkeit) . Daher wurden weiters Systeme entwickelt, die das Aneisungsverhalten der Rotorblätter untersuchen, z.B. durch Überwachung des Zustandes des Rotorblattes mittels
Eigenfrequenzanalyse. Dieses System birgt den Nachteil, dass nicht ausschließlich Eisbelag zur Änderung der Eigenfrequenzen führen kann. Weiters liegt die Detektionsschwelle
verhältnismäßig hoch (ca. 4% Gewichtsänderung) und es ist keine Lokalisation der Eisschicht möglich. Weiters ist ein System bekannt, das ein optisches Eisdetektionsprinzip
verwendet, indem optische Fasern von innen her an die
Oberfläche des Rotorblattes geführt werden (DE 102005017716 AI) . Dies bedingt den Einbau eines komplexen Messgerätes in das Rotorblatt und damit hohen Installationsaufwand, weiters Verletzungen der Oberfläche und es erlaubt die Messung nur an einigen wenigen Punkten pro Rotorblatt.
[0002] Verfahren zur Detektion von Feuchtigkeit oder
Luftfeuchtigkeit durch Absorption an einen porösen Träger und Auswertung einer komplexen Impedanz werden zum Beispiel in FR 2750494 AI und US5177662 beschrieben. Diese Verfahren sind jedoch prinzipbedingt nicht in der Lage, das Vorhandensein von Eis bzw. eine Schichtdicke zu detektieren, da das auf
Absorption basierende Verfahren bedingt, dass Feuchtigkeit ins Innere des Sensors eindringen kann. [0003] Demgegenüber sind Verfahren zur Eisdetektion bekannt, die auf der Messung der elektrischen Kapazität oder Impedanz basieren (z.B. US 5398547) . Diese Verfahren eignen sich besonders für einen planaren Aufbau mit geringer Bauhöhe.
[0004] DE 10205017716 verwendet das drahtlose Senden von
Signalen über eine Übertragungsstrecke zu einem Empfänger als Messprinzip zur Erfassung von Ablagerungen als Hindernisse in einem optischen Übertragungsweg als Methode zur Eisdetektion an der Oberfläche eines Rotorblatts.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Die Aufgabe stellt sich wie folgt dar: eine Vorrichtung zum Erfassen kritischer Oberflächenzustände, wobei die
besonders gefährdeten Flächen typischerweise nicht eben (plan) sind (z.B. bei Flugzeugen, Rotorblättern,
Hochspannungsisolatoren oder Antennen) . Die Flächenform bzw. deren Beschaffenheit darf durch den Sensor nicht bzw. nicht maßgeblich verändert werden, um beispielsweise das Verhalten hinsichtlich einer Aneisung nicht oder nur minimal zu
verändern. Die Aerodynamik darf durch die Vorrichtung nicht oder nur wenig beeinflusst werden. Als Eis im Sinne der
Erfindung sind alle Arten von gefrorenem Wasser auch in
Mischung mit flüssigem Wasser zu verstehen. Gegebenenfalls können auch eine Klassifizierung der Eisart oder die Erkennung von Situationen, in denen sicher kein Eis an der Oberfläche vorhanden ist, von Interesse sein. Im Sinne der Erfindung umfasst Wasser auch Mischungen aus Wasser und Verunreinigungen der Oberfläche.
[0006] Als kritische Oberflächenzustände im Sinne der
Erfindung sind insbesondere folgende Szenarien zu verstehen: Wasser und/oder Eis und/oder Mischungen davon an Oberflächen
(z.B. Rotorblättern) von Windkraftanlagen, Eis und/oder Wasser und/oder Verunreinigungen an Hochspannungsisolatoren. Dabei ist ein Ziel der Erfindung, sich in Entstehung befindliche kritische Zustände zu erfassen, sodass Gegenmaßnahmen in einem Zeitfenster ergriffen werden können, in dem diese kritischen Zustände noch beherrschbar sind.
[0007] Die gegenständliche Erfindung löst die Aufgabe unter anderem dadurch, dass die Vorrichtung, die eine Einrichtung zur Detektion von Eis und/oder Wasser, zur Energieversorgung und zur Datenübertragung beinhaltet, wenigstens teilweise mechanisch flexibel ausgeführt ist, sodass eine Anpassung an nicht ebene Flächen möglich ist. Die Vorrichtung kann
hermetisch abgedichtet sein, d.h. kein Wasser bzw.
Luftfeuchtigkeit kann ins Innere des Sensors eindringen;
insbesondere die Grenzfläche zur Umgebung ist keinesfalls porös. Durch die Integration in eine Einheit und die
geometrische Form (unter anderem durch die geringen Bauhöhe im Verhältnis zur Länge und Breite) sind eine erstmalige aber auch eine nachträgliche Anbringung der Vorrichtung an einer zu erfassenden Fläche auf einfache Art und Weise und ohne große Veränderungen an der Fläche möglich. Die erfassten und
ausgewerteten Daten können drahtlos oder drahtgebunden an eine weitere Vorrichtung oder an eine Basisstation übertragen werden, wobei sich diese nicht zwingend im Rotorblatt befinden müssen sowie mit Sender und Empfänger keine mechanische
Einheit bilden.
[0008] Weitere Details zu Aus führungs formen und Vorteile der gegenständlichen Erfindung sind im Weiteren ausgeführt.
[0009] Die Anbringung an nicht ebenen Oberflächen bedingt eine flexible Ausführung vor allem großflächiger Bauelemente, insbesondere eine wenigstens teilweise flexible Trägerplatte, die beispielsweise aus zwei flexiblen Leiterplatten, die gleichzeitig die Außenhaut darstellen können, mit dazwischen liegendem Füllstoff (beispielsweise Polymerverguss ) ausgeführt ist, wodurch eine mechanische Verbindung aller Komponenten gewährleistet ist.
[0010] Weiters erforderlich sind eine geringe Stärke der einzelnen Komponenten und kleine Abmessungen starrer
Bauelemente. Die Gesamtdicke liegt im niedrigen einstelligen Millimeterbereich; Dicken von unter 5 mm sind vorteilhaft und erlauben ein Verhältnis zwischen der größeren Seitenlänge und der Dicke der Vorrichtung größer als 10.
[0011] Der Sensor zur Eisdetektion und/oder Eisdickenmessung und/oder Eisklassifizierung kann beispielsweise als
kapazitiver Sensor ausgeführt sein. Ein kapazitiver Sensor zur Eisdetektion und/oder Eisdickenmessung besteht aus mehreren Elektroden aus leitfähigen Strukturen, die beispielsweise auf einem flexiblen, nicht porösen, idealerweise hermetisch abdichtenden Trägermaterial, (d.h. geringe
Wasseraufnahme/geringe Wasserdurchlässigkeit des
Trägermaterials) aufgebracht sein können, und einer
Auswerteeinheit, die Kapazitäten zwischen weitgehend planar angeordneten Elektroden misst und daraus einen Wert zur
Detektion und/oder Dicke zurückliefert. Das Material der
Grenzfläche zwischen Sensor und Außenwelt soll ebenfalls weitgehend hermetisch abdichten, das heißt, dass das Material nahezu keine Durchlässigkeit oder Aufnahmefähigkeit für Wasser bzw. Wasserdampf aufweist.
[0012] Andere, in der Vorrichtung enthaltene Sensoren können beispielsweise Helligkeit, Schwingungen, Temperatur und/oder elektrische Ströme messen. Dabei sind vor allem Kriechströme
(Gleich- und Wechselströme) entlang isolierender Oberflächen wie beispielsweise Hochspannungsisolatoren, auf denen die Vorrichtung angebracht werden kann, von Interesse.
[0013] Die Montage der Vorrichtung kann durch Klebung auf eine zu beobachtende Oberfläche (mit oder ohne Aufbringung von weiteren Schutzschichten über der Vorrichtung) oder durch Einbettung z.B. in äußere Schichten eines Rotorblatts während des Herstellungsprozesses erfolgen. Dadurch sind keine
mechanischen Eingriffe (Bohrlöcher, Schlitze, Ausnehmungen) in die zu beobachtende Oberfläche notwendig.
[0014] Bei der Klebung können beispielsweise selbstklebende Folien (oberhalb oder unterhalb der Vorrichtung) , Sprühkleber, flüssige Klebstoffe sein. In einer bevorzugten Aus führungs form wird ein Klebstoff bereits im Herstellungsprozess auf der Vorrichtung appliziert und mit einer Schutzfolie bis zur
Montage abgedeckt, sodass bei einer Montage nur die
Schutzfolie abgezogen werden muss und die Vorrichtung an der zu beobachtenden Oberfläche unmittelbar angebracht werden kann .
[0015] Eine typische Oberflächenbehandlung kann (sofern elektrisch nicht oder nur gering leitfähig) auch oberhalb der Vorrichtung appliziert werden, sodass die ursprüngliche
Oberflächenbeschaffenheit gewährleistet bleibt.
[0016] Die für den Betrieb notwendige elektrische Energie kann aus der Umgebung gewonnen werden: es sind dies zum Beispiel flexible Solarzellen auf Basis von GaAs oder amorphem
Silizium. Weiters kann eine Energiegewinnung aus Wärme
( thermoelektrischer Generator) oder aus Vibrationen der
Oberfläche eingesetzt werden. Es sind dies ebenfalls
Technologien, die mit geringer Bauhöhe und/oder weitgehend flexibel realisiert werden können.
[0017] Die für den Betrieb notwendige elektrische Energie wird in einem Energiespeicher zwischengespeichert. Diese
typischerweise wieder aufladbaren Energiespeicher können auch in flexibler Ausführung realisiert werden. Es können dies beispielsweise Akkumulatoren oder Kondensatoren (auch Supercaps etc . ) sein . Weiters kann auch eine ( flexible )
Primärzelle (Batterie ) verwendet werden.
[0018] Die Datenübertragung der erfassten Messdaten kann vorteilhaft drahtlos (d.h. z.B. über optische
Übertragungsstrecken oder per Funk) erfolgen, um neben einer Verbindung zur Stromversorgung auch Verbindungen für die
Datenübertragung obsolet zu machen; somit sind keine
Verkabelungen notwendig. In diesem Falle kann die Vorrichtung vollständig hermetisch abgedichtet werden, d.h. kein Stoff
(z.B. Wasser oder Luftfeuchtigkeit) kann in das Innere der Vorrichtung eindringen. Dies erhöht die Robustheit des
Systems .
[0019] Mehrere solcher Vorrichtungen können optional
untereinander kommunizieren, um einerseits die von der
Datenübertragung per Funk zu überbrückende Strecke (und damit den Energiebedarf) zu limitieren, und andererseits die
Ausfallssicherheit und die statistische Qualität der Messdaten zu erhöhen.
[0020] Eine mögliche Anwendung solcher Vorrichtungen ist die Eisdetektion und/oder die Eisdickenmessung an der Oberfläche von Rotorblättern von Windenergieanlagen. Hier kann die
Vorrichtung weiters dazu benutzt werden, Einrichtungen zur Abtauung der Oberflächen von Rotorblättern (z.B.
Warmluftgebläse, Flächenheizer) zu steuern. Das geringe
Gewicht, die geringe Bauhöhe und die Langlebigkeit der
Vorrichtung sind hierbei von besonderem Nutzen. Dabei kann die Vorrichtung beispielsweise in eine Flächenheizung integriert und gemeinsam aufgebracht werden, wodurch die Vorrichtung mit der Einrichtung zur Abtauung eine mechanische Einheit bilden kann. Hier besteht die Möglichkeit, den Wärmestrom aus der Heizung in die Umgebung zur thermoelektrischen
Energiegewinnung zu nutzen. Weiters besteht die Möglichkeit, leitfähige Teile der Heizung als Elektroden für Eisdetektion oder Eisdickenmessung (kapazitive Eissensorik) zu verwenden, wodurch die Vorrichtung auch elektrisch eine Einheit mit der Einrichtung zur Abtauung bilden kann. Unter bestimmten
Umständen kann die Vorrichtung auch an der Innenseite des Rotorblattes angebracht werden.
[0021] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Detektion und Dickenmessung von Eis und Wasser auf Oberflächen und zeichnet sich dadurch aus, dass die Baugruppen für
Energiegewinnung aus der Umwelt, Energiespeicherung,
Datenverarbeitung und drahtlose Datenübertragung bereits in der Vorrichtung enthalten sind, wobei die gesamte Vorrichtung dünn und flexibel ausgeführt ist. Somit lässt sich die
Vorrichtung ohne größere mechanische Eingriffe in das mit der Vorrichtung auszustattende Objekt, auch nachträglich,
anbringen. Die einzelnen Vorrichtungen können optional nicht nur mit einer Basisstation, sondern auch untereinander
kommunizieren, arbeiten aber unabhängig voneinander.
[0022] Die vorliegende Erfindung stellt sich wie folgt dar: eine Vorrichtung zur Detektion kritischer Oberflächenzustände
(z.B. Quantifizierung von Eis und Wasser an Oberflächen), wobei alle Baugruppen für Energieversorgung und
Datenverarbeitung sowie Datenübertragung in der Vorrichtung enthalten sind sowie die gesamte Vorrichtung dünn (Bauhöhe unter 5 mm bzw. Verhältnis zwischen der größeren Seitenlänge und der Dicke >10) und wenigstens teilweise flexibel (biegsam) ausgeführt ist. Durch die geringe Bauhöhe werden Veränderungen der Aerodynamik minimiert und somit auch Änderungen im
Aneisungsverhalten durch die Vorrichtung vermieden.
Aufzählung der Zeichnungen
[0023] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß den Zeichnungen näher erläutert, wobei [0024] Fig. 1 ein beispielhaftes Blockschaltbild der Vorrichtung darstellt,
[0025] Fig. 2 eine beispielhafte Aus führungs form der
Vorrichtung im Profil zeigt,
[0026] Fig. 3 eine Draufsicht auf eine beispielhafte
Aus führungs form der Vorrichtung zeigt und
[0027] Fig. 4 beispielhaft ein Rotorblatt mit möglichen
Montageorten für die Vorrichtung zeigt.
[0028] Fig. 5 beispielhaft die Montage der Vorrichtung auf einem elektrischen Isolator zeigt.
Ausführliche Beschreibung unter Verwendung der Bezugszeichen in der Zeichnung
[0029] Wie in Fig. 1 dargestellt, kann die Vorrichtung 100 neben einem Sensor zur Eisdetektion und/oder Eisdickenmessung und/oder Eisklassifizierung 4 ein System zur Energiegewinnung aus der Umgebung 1 (z.B. aus Sonnenstrahlung, Wärme,
Vibrationen oder Kriechströmen,
elektrisches/magnetisches/elektromagnetisches Feld) enthalten. Diese Energiequellen stehen typischerweise nicht
kontinuierlich zur Verfügung, weshalb die Energie in einem Energiespeicher 3 zwischengespeichert werden kann. Beide
Baugruppen werden optional flexibel und dünn ausgeführt. Die Regelung wird von einem Energiemanagementsystem 2 ausgeführt.
[0030] Eine Steuereinheit 5 (beispielsweise ein
Mikroprozessor) wird von Energiespeicher 3 oder dem System zur Energiegewinnung aus der Umgebung 1 mit elektrischer Energie versorgt und erfasst Messdaten des Sensors zur Eisdetektion und/oder Eisdickenmessung und/oder Eisklassifizierung 4. Diese Daten können mit weiteren Messdaten aus weiteren Sensoren 6 (z.B. Temperatur, Strom) verarbeitet werden und werden über eine Einrichtung zur Datenübertragung 7 z.B. drahtlos über eine Funkstrecke 8 an eine weitere Vorrichtung 100' oder eine Basisstation 9 weitergeleitet. Je nach Standort und
Umgebungsbedingungen können unterschiedliche Einrichtungen zur Energiegewinnung und -speicherung (auch mehrere Systeme in einer Vorrichtung 100) vorgesehen werden.
[0031] Fig. 2 und 3 zeigen den beispielhaften schematischen Aufbau der Vorrichtung: eine starre oder flexible Solarzelle 10 liegt an oder unter einer zu beobachtenden Fläche und wird durch eine zumindest teilweise lichtdurchlässige Schutzschicht von der Umgebung getrennt. Eine flexible Batterie 11 befindet sich innerhalb der Vorrichtung 100, die von einer Außenhaut 12
(beispielsweise eine flexible Leiterplatte) umgeben ist. Der gesamte Innenraum wird mit einem (ggf. verstärkten) Füllstoff 14 (z.B. einem Polymer), gefüllt. Die Außenhaut 12, die beispielsweise als flexible Leiterplatte ausgeführt sein kann, bildet mit dem Füllstoff 14 eine mechanische Einheit mit der Funktion der flexiblen Trägerplatte 21. Ebenfalls innerhalb der Vorrichtung 100 liegen weitere Einrichtungen z.B
elektronische Komponenten und integrierte Bausteine 13 für Datenverarbeitung, Messung und Datenübertragung. Die
Elektroden für eine Eisdetektion oder Eisdickenmessung 15 befinden sich unter der zu beobachtenden Fläche der
Vorrichtung 100. Die Funkantenne 16 ist ebenfalls in der
Vorrichtung 100 integriert und kann ebenfalls unter der zu beobachtenden Oberfläche 0 liegen.
[0032] Durch die beschriebenen Merkmale kann die Vorrichtung 100 gegebenenfalls hermetisch abgedichtet (vollständig
elektrisch isoliert) werden, wodurch eine besonders lange uneingeschränkte Betriebsdauer realisiert werden kann. Weiters ist die gesamte Vorrichtung 100 dünn (Bauhöhe unter 5 mm bzw. Verhältnis zwischen größter Seitenlänge und Dicke größer als 10) und flexibel (biegsam) ausgeführt. Die flexible Ausführung großflächiger, dünner Bauelemente bei gleichzeitiger Verwendung eines flexiblen Trägermaterials, die Anordnung der Komponenten zueinander und kleine Abmessungen von starren Komponenten tragen wesentlich zur Flexibilität der Vorrichtung 100 bei.
[0033] Fig. 4 zeigt drei von vielen möglichen
Montagepositionen der Vorrichtung 100 auf einem Rotorblatt 20 einer Windenergieanlage: Vorrichtung 100 und Vorrichtung 100' an der Vorderkante des Rotorblattes 20 sind deutlich
relevanter positioniert als Vorrichtung 100' ' , da
erfahrungsgemäß Aneisungen an der Vorderkante beginnen und je nach Hersteller auch nur dieser Bereich mit einer Einrichtung zur Abtauung 22 ausgerüstet wird. Typischerweise ist gerade an diesen Positionen die Krümmung der Oberfläche 0 des
Rotorblattes 20 besonders stark ausgeprägt, was eine zumindest teilweise flexible Vorrichtung 100 zur Messung notwendig macht. Gleichzeitig sind gerade an der Vorderkante Eingriffe in die Aerodynamik kritisch. Daher ist eine Befestigungsart mit möglichst geringem Bauhöhenbedarf (Klebung oder
Integration durch Laminierung) und eine geringe Bauhöhe der Vorrichtung 100 notwendig. Schutzschichten über der
Vorrichtung 100 sind - sofern nichtleitend und gegebenenfalls transparent- unproblematisch. Außerdem kann durch Verwendung ähnlicher Materialien und vergleichbare Bauhöhe die
Vorrichtung 100 z.B. in eine Flächenheizung derart integriert werden, dass eine gemeinsame Montage bzw. die gemeinsame
Nutzung leitfähiger Strukturen möglich ist.
[0034] Die erfassten Messdaten werden z.B. per Funk in einem Sensornetz an eine weitere Vorrichtung 100' oder Vorrichtung 100' ' zur Weiterübermittlung weitergereicht oder werden direkt an eine Basisstation 9 zur Auswertung und/oder zur Steuerung einer Einrichtung zur Abtauung 22 übertragen. Dabei kann die Ausführung als Sensornetz vorteilhaft sein, um die von der Funkübertragung zu überbrückende Strecke (und damit den
Energiebedarf) zu reduzieren; andererseits sind mehrere
Messpunkte sinnvoll, um die Redundanz des Systems zu
gewährleisten und die hohe Qualität der erfassten Werte zu gewährleisten .
[0035] Fig. 5 zeigt eine von vielen möglichen
Montagepositionen der Vorrichtung 100: Die Anbringung der Vorrichtung 100' ' ' an der Oberfläche 0 eines Isolators 23 von Hochspannungsübertragungseinrichtungen (z.B. Freileitungsmast, Transformatordurchführung) erlaubt bei geeigneter
Aus führungs form (z.B. ringförmig, Anbringung an
Montageposition 24) die Messung von unerwünschten
Kriechströmen entlang solcher Oberflächen mittels
kontaktierender oder kontaktloser Verfahren zur Strommessung
(z.B. Rogowski-Spule, Fluxgate-Sensor, Shunt-Widerstand) .