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Title:
DEVICE FOR THE DETECTION OF GLASS VANDALISM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/106809
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for the detection of acts of vandalism on glass panes, comprising at least one shock wave sensitive sensor (6), such as a condenser microphone, which is disposed in a closed volume (7) of a gas adjoining a glass surface (5) of the glass pane (2) being monitored. The sensor (6) is configured for detecting the chronological sequence of the shock waves and connected to an analyzing electronic system (12) for the measured signals detected, the analyzing electronic system being equipped with at least one interface (17, 18, 19) for connecting an alarm and/or monitoring device.

Inventors:
JANKI SANDRO (CH)
Application Number:
PCT/CH2008/000020
Publication Date:
September 12, 2008
Filing Date:
January 22, 2008
Export Citation:
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Assignee:
GLASFREUNDE GMBH (CH)
JANKI SANDRO (CH)
International Classes:
G08B13/20; E06B5/10; G08B13/04
Domestic Patent References:
WO1995001621A11995-01-12
Foreign References:
DE3324396C11984-11-22
EP0486018A11992-05-20
DE2933371A11981-03-26
DE2642203A11978-03-23
Attorney, Agent or Firm:
SCHREIBER, Wolfgang, F. et al. (Elestastrasse 8, Bad Ragaz, CH)
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Claims:

Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Detektion von Vandalismusakten an Glasscheiben gekennzeich- net durch wenigstens einen druckwellensensitiven Sensor (6; 26), der in einem abgeschlossenen Volumen (7) eines Gases angeordnet ist, das an eine Oberfläche (5) der überwachten Glasscheibe (2) angrenzt, welcher Sensor (6; 26) zur Erfassung des zeitlichen Verlaufs einer Druckwelle ausgebildet ist und mit einer Auswerteelektronik (12) für die erf assten Messsignale verbunden ist, die mit wenigstens einer Schnittstelle (17, 18, 19) für eine Anbindung an eine Alarmierungs- und/ oder

überwachungseinrichtung ausgestattet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der druckwellensensitive Sensor (6; 26) ein akustoelektrischer Sensor ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der druckwellensensitive Sensor (6; 26) ein Mikrofon ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrofon ein Kondensatormikrofon ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteelektronik (12) eine Auswerteeinheit (14) für detektierte Signale, die von einem Kratzvorgang auf der Oberfläche der Glasscheibe herrühren, und/ oder eine Auswerteeinheit (15) für detektierte Signale aufweist, die bei

Schlageinwirkung auf die Glasscheibe ausgelöst werden, sowie einen Mikrokon- troller (16) aufweist, der mit der wenigstens einen Schnittstelle (17, 18, 19) verbunden ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Schnittstelle aus der Gruppe bestehend aus USB- Schnittstellen, Transistor-Schaltschnittstellen, unidirektionale Schnittstellen, bidirektionale Schnittstellen und drahtlose Schnittstellen umf asst.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Schnittstellen (17 bzw. 18, 19) vorgesehen sind, die voneinander verschieden ausgebildet sind.

8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas im abgeschlossenen Volumen (7) Luft ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das abgeschlossene Volumen (7) von einem geschlossenen Gehäuse (8) begrenzt ist, dessen eine Flachseite von der zu überwachenden Glasscheibe (2) gebildet ist und das an der von der exponierten Glasfläche (4) abgewandten Fläche (5) der Glasscheibe (2) anbringbar ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass das abgeschlossene Volumen (7) von einem Rahmen (28, 29) einer Mehrf achvergla- sung und von zwei im Rahmen (28, 29) gehaltenen Glasscheiben (2, 3) begrenzt ist, wobei wenigstens eine Glasfläche (4) einer im Rahmen gehaltenen Glasscheibe (2) Vandalismusakten zugängig ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der druckwellensensitive Sensor (26) in den Rahmen (28, 29) eingebettet ist, wobei seine sensitive Fläche dem abgeschlossenen Gasvolumen (7) zugekehrt ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der druckwellen- sensitive Sensor (26) im Abstandshalter (28) zwischen der zu überwachenden Glasscheibe (2) und der benachbarten Glasscheibe (3) angeordnet ist.

13. Sicherheitssystem bestehend aus einer Vorrichtung zur Detektion von Vandalis- musakten an Glasflächen gemäss einem der Patentansprüche 1 - 12 und einer damit verbundenen Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtung.

14. Sicherheitssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere druckwellensensitive Sensoren, die voneinander getrennte Glasscheiben überwachen, mit der Auswerteelektronik verbunden sind.

15. Sicherheitssystem nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder druckwellensensitive Sensor mit einer Stromversorgung ausgestattet ist, und bei nicht-autorisierter Unterbrechung der Stromversorgung ein Alarmsignal generierbar ist.

Description:

Vorrichtung zur Detektion von Glasvandalismus

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Detektion von Vandalismusakten an Glas- Scheiben gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Technisch und ästhetisch bedingte Glasflächen sind aus unserem Alltagsleben nicht wegzudenken. Neben dem grossflächigen Einsatz von Glas für Scheiben von Fenstern und Türen, für Schaufenster, als Fassadenelemente usw. weisen auch öffentliche Verkehrs- mittel, wie z.B. Züge, S-Bahnen, Busse, Strassenbahnen usw. grosse Glasflächen auf. Auch an Verkaufsautomaten, Geldautomaten, Informationsautomaten mit Touchscreens sind Glasflächen angebracht. Leider sind derartige Glasflächen in zunehmendem Masse Gegenstand von Vandalismus. Zerkratzte und sogar eingeschlagene Glasflächen und -schei- ben gehören mittlerweile zum Alltagsbild. Die Kosten für Reparatur, die Entfernung und den Ersatz von beschädigten Einrichtungen sind beträchtlich.

Aus dem Stand der Technik sind zwar schon Sicherheitsmassnahmen bekannt, die Beschädigungen von Glasflächen entgegenwirken sollen. Beispielsweise werden Verbundgläser eingesetzt, die eine grossere Widerstandskraft gegen Tritte, Schläge und derglei- chen aufweisen. Auf die Scheibe aufgebrachte Folien mit Leiterschleifen oder in die Scheibe eingelassene Leiterschleifen, die bei Beschädigung der Scheibe unterbrochen werden und zur Auslösung eines Alarms führen, können zwar mithelfen, Einbruchsdiebstähle bei Warenhäusern oder auch in Wohnhäuser und Wohnungen zu verhindern. In der DE-3324396 Cl sind Glasbruchüberwachungssysteme für Mehrf achverglasungen beschrieben, bei denen ein im Zwischenraum zwischen den Glasscheiben vorhandener über- bzw. Unterdruck überwacht wird. Bei einer Druckänderung infolge Beschädigung einer Glasscheibe werden beispielsweise elektrische Kontakte geschlossen, und es wird ein Alarm ausgelöst. Ein Zerkratzen von Glasflächen kann mit derartigen Einrichtungen jedoch nicht erfasst werden; entsprechend können auch keine wirksamen Gegenmass- nahmen getroffen werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Detektion von Glasvandalismus zu schaffen, die in der Lage ist, die unterschiedlichsten mechanischen

Beschädigungen von Glasflächen zu erfassen, um daraus ggf. entsprechende Massnah- men abzuleiten. Die Erfindung soll ein möglichst breites Einsatzgebiet aufweisen und ein einfaches Nachrüsten zur überwachung bestehender Glasflächen erlauben.

Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einer Vorrichtung zur Detektion von Vandalismu- sakten an Glasflächen, welche die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist. Weiterbildungen und/ oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung zur Detektion von Vandalismusakten an

Glasscheiben vorgeschlagen, die wenigstens einen druckwellensensitiven Sensor umfasst, der in einem abgeschlossenen Volumen eines Gases angeordnet ist, das an eine Glasfläche der überwachten Glasscheibe angrenzt. Der Sensor ist mit einer Auswerteelektronik für die erf assten Messsignale verbunden, die mit wenigstens einer Schnittstelle für eine An- bindung an eine Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtung ausgestattet ist.

Die Erfindung macht von der Erkenntnis Gebrauch, dass beispielsweise beim Kratzvorgang die molekulare Struktur des Glases gestört wird. Dabei geraten die Strukturen in Schwingungen. Die Frequenzen dieser Schwingungen sind materialspezifisch und über- tragen sich innerhalb des Glases bis zur Oberfläche. Die Schwingungen der Glasoberfläche erzeugen Druckwellen im Gas innerhalb des an die Glasoberfläche angrenzenden, abgeschlossenen Volumens. Auch mechanische Schläge gegen die Scheibenoberfläche erzeugen innerhalb des an die Glasoberfläche angrenzenden abgeschlossenen Gasvolumens Druckwellen. Der innerhalb des abgeschlossenen Gasvolumens angeordnete druckwellensensitive Sensor erf asst den zeitlichen Verlauf der Druckwellen und wandelt die erf assten Messdaten in Messsignale um, die von der angeschlossenen Auswerteeinheit verarbeitbar sind. In Abhängigkeit der Messsignale werden von der Auswerteeinheit Steuersignale erzeugt, die über die Schnittstelle an die angeschlossene Alarmierungsund/ oder überwachungseinrichtung weiter geleitet werden. Je nach Art der erzeugten Steuersignale können dann beispielsweise ein akustischer Alarm ausgelöst und/ oder eine Videoüberwachungseinrichtung in Betrieb gesetzt und/ oder Sicherheitspersonal alarmiert und/ oder weitere Sicherheitsmassnahmen in Gang gesetzt werden.

Der druckwellensensitive Sensor ist innerhalb des hermetisch abgeschlossenen Gasvolumens angeordnet. Dadurch können Umgebungseinflüsse weitgehend ausgeschaltet werden. Innerhalb des abgeschlossenen Gasvolumens herrschen definierte Verhältnisse. Fehlerhafte Messsignale aufgrund von Störeinflüssen sind dadurch weitgehend verhindert. Indem in Umgebung des druckwellensensitiven Sensors definierte Bedingungen geschaffen sind, ist die Vorrichtung weitestgehend universell einsetzbar, um Glasvandalismus zu erfassen. Ob es sich dabei um Glasfenster, um Schaufenster, um Fenster von Fahrzeugen, um die Oberfläche von Touchscreens oder dergleichen Einsatzgebiete handelt, spielt für die Vorrichtung keine Rolle. Die infolge des Glasvandalismus erzeugten Druckwellen deren zeitiicher Verlauf sind vom Sensor eindeutig erfassbar. Die erzeugten Messsignale werden ausgewertet und können für die beabsichtigte Reaktion herangezogen werden. Zum Unterschied von bekannten Glasbruchüberwachungssystemen, bei denen digital der Druckzustand (Unterdruck, überdruck) im Zwischenraum von Mehrf achverglasungen erf asst wird, ist die Erfindung in der Lage, den zeitlichen Verlauf der durch Vandalenakte erzeugten Druckwellen zu erfassen. Aus den erfassten Messdaten wird dann auf die Art des Vandalenaktes geschlossen und ist eine entsprechende Aktion auslösbar.

Der druckwellensensitive Sensor ist mit Vorteil ein akustoelektrischer Sensor, der die de- tektierten bzw. absorbierten Druckwellen = akustischen Schwingungen unmittelbar in elektrische Signale umformt. Zu den akustoelektrischen Sensoren zählen piezoelektrische Kristalle ebenso wie akustoelektronische Halbleiter.

In seiner wohl einfachsten Ausführungsvariante ist der druckwellensensitive Sensor ein Mikrofon. Mikrofone werden in den unterschiedlichsten Ausführungsvarianten herge- stellt, sind einfach in der Anwendbarkeit und als Massenartikel kostengünstig.

In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist das Mikrofon ein Kondensatormikrofon (Electret Condenser Microphone). Der artige Mikrofone werden beispielsweise in der Mobiltelef onie in grossen Stückzahlen eingesetzt und sind vielfach erprobt. Ihre übertragungsleistung ist sehr gut, und ihre Empfindlichkeit ist gerade im interessierenden Bereich von ca. 100 Hz bis ca. 400 Hz ausreichend gut. Sie weisen eine relativ kleine Baugrösse auf und sind dadurch für eine Integration sehr gut geeignet.

Der druckwellensensitive Sensor, beispielsweise ein Mikrofon, ist über Kabel oder auch drahtlos mit der Auswerteelektronik verbunden. Je nach bevorzugten Einsatzgebiet kann die Auswerteelektronik eine Auswerteernheit für detektierte Signale, die von einem Kratzvorgang auf der Glasfläche herrühren, oder eine Auswerteeinheit für detektierte Signale, die bei Schlageinwirkung auf die Glasfläche ausgelöst werden, aufweisen. Während die Auswerteeinheit für Kratzvorgänge beispielsweise eine PLL-Stufe (phase locked loop) umfasst, die mitschwingt, sobald die erwarteten Frequenzen eintreffen, ist die Aus- werteeinheit für Schlageinwirkungen beispielsweise als ein Komparator ausgebildet, der auf übergrosse Signalspitzen reagiert, wie sie gerade bei starken Schlägen auftreten. Mit Vorteil weist die Auswerteelektronik beide Auswerteeinheiten auf. Ein mit den Auswerteeinheiten verbundener Mikrokontroller verarbeitet die von den Auswerteeinheiten erzeugten Signale und erzeugt Steuersignale. Der Mikrokontroller ist mit der wenigstens einen Schnittstelle verbunden, über die die erzeugten Steuersignale an die angeschlossenen Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtungen weitergeleitet werden. Auf diese Weise kann beispielsweise ein akustischer und/ oder optischer Alarm ausgelöst werden, der den Täter erschreckt und von seinem Vorhaben abbringt. Zusätzlich kann beispielsweise eine Videoüberwachungseinrichtung aktiviert werden, die Aufnahmen vom Täter macht. Auch können die Steuersignale an weitere Verbraucher weitergeleitet werden, beispielsweise um über eine automatische Anwähleinrichtung einen Sicherheits- dienst oder die Sicherheitsorgane herbeizurufen.

Für die Verbindung zu Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtungen weist die Auswerteelektronik wenigstens eine Schnittstelle auf. Diese Schnittstelle kann beispielsweise eine USB-Schnittstelle sein, über welche die vom Mikrokontroller generierten Si- gnale zu einem Computer weitergeleitet werden. Je nach Programmierung werden die weiteren Aktionen dann automatisch von dem Computer gesteuert. Die Schnittstelle kann auch eine Transistor-Schaltschnittstelle (NPN oder PNP) sein, welche unmittelbar weitere Verbraucher, beispielsweise eine überwachungseinrichtung einschalten kann oder Signale für weitere Steuerungen erzeugen kann. Die Schnittstelle kann unidirektional oder bidirektional ausgebildet sein. Die Schnittstelle kann für eine Kabelverbindung ausgelegt sein, sie kann aber auch als eine drahtlose Schnittstelle, beispielsweise für Funk- oder Infrarotübertragung ausgebildet sein.

Mit Vorteil weist die Auswerteelektronik zwei oder mehrere Schnittstellen auf, die voneinander verschieden ausgebildet sind. Dies erhöht die Flexibilität des Einsatzes und erlaubt den Anschluss verschiedener Sekundärgeräte.

Das Gas in dem abgeschlossenen Volumen, in dem sich der druckwellensensitive Sensor befindet, kann je nach Anwendung unterschiedlich gewählt sein. Mit Vorteil ist das Gas in dem abgeschlossenen Volumen jedoch Luft. Dies erleichtert die Herstellung der Vorrichtung.

In einer Ausführungsvariante der Erfindung ist das abgeschlossene Volumen von einem geschlossenen Gehäuse begrenzt, dessen eine Flachseite von der zu überwachenden Glasscheibe gebildet ist. Das Gehäuse kann beispielsweise auf der exponierten Seite der Glasscheibe angebracht sein. Mit Vorteil ist es jedoch auf der von der exponierten Glasfläche abgewandten Fläche der Glasscheibe angeordnet. Im allgemeinen wird dies die Innenseite der Glasscheibe sein. Dadurch ist es für den Täter nicht erreichbar und kann nicht manipuliert werden.

In einer zweckmässigen Ausführungsvariante der Erfindung, die insbesondere für den Einsatz bei Mehrf achverglasungen vorgesehen ist, wird das abgeschlossene Volumen von einem Rahmen der Mehrfachverglasung und von zwei im Rahmen gehaltenen Glasscheiben begrenzt. Dabei ist wenigstens eine Oberfläche einer der im Rahmen gehaltenen Glasscheiben exponiert und Vandalismusakten zugängig. Diese sehr zweckmässige Ausfuhrungsvariante macht sich das vom Rahmen und den Scheiben einer Mehrfachverglasung begrenzte abgeschlossene Volumen zu Nutze. Die beim Kratzvorgang oder durch schwe- re Schläge hervorgerufenen Schwingungen der Glasoberfläche erzeugen im Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben Druckwellen, die vom Sensor erf asst und in Messsignale umgeformt und an die Auswerteelektronik weitergeleitet werden. Der Sensor ist im Zwischenraum angeordnet und vor Umwelteinflüssen, Feuchtigkeit und Manipulationen optimal geschützt. Das vom Rahmen und den beiden angrenzenden Scheiben be- grenzte Gasvolumen (insbesondere Luft) weist definierte Eigenschaften auf. Einflüsse der Umgebung sind weitgehend ausgeschaltet.

Es erweist sich von Vorteil, wenn der druckwellensensitive Sensor in den Rahmen eingebettet ist, wobei seine sensitive Fläche dem abgeschlossenen Gasvolumen zugekehrt ist. Bei Mehrfachverglasungen, insbesondere Isolierverglasungen, werden wenigstens zwei Scheiben mit Abstandshaltern zueinander positioniert und dann mit Silikon, das zugleich als Sekundärdichtstoff wirkt, verklebt. Im Abstandshalter ist meist auch noch ein

Trocknungsmittel vorgesehen, das die Bildung von Kondenswasser verhindert. In einer zweckmässigen Ausführungsvariante der Erfindung ist der druckwellensensitive Sensor unmittelbar im Abstandshalter zwischen der zu überwachenden Glasscheibe und der benachbarten Glasscheibe angeordnet. Diese Anordnung erweist sich aus herstellungs- technischen Gründen von Vorteil und erlaubt eine einfache Nachrüstung bzw. Umrüstung von Mehrfachverglasungen, indem einfach der bestehende Abstandhalter gegen einen Abstandhalter getauscht wird, in den der Sensor eingebettet ist.

Ein erfindungsgemässes Sicherheitssystem besteht im wesentlichen aus zwei Komponen- ten: einer Vorrichtung zur Detektion von Vandalismusakten an Glasflächen umfassend einen druckwellensensitiven Sensor und eine Auswerteeinheit sowie einer über eine Schnittstelle damit verbundenen Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtung. Der Sensor und die Auswerteelektronik können zu einer baulichen Einheit zusammenge- fasst sein. üblicherweise ist der Sensor jedoch räumlich von der Auswerteeinheit ge- trennt. Die Alarmierungseinrichtungen können Einrichtungen zur Erzeugung von akustischen oder optischen Warnsignalen und dergleichen sein. Weiters kann die Alarmie- rungseinrichtung eine automatische Anwählvorrichtung umfassen, die bei Aktivierung bestimmte voreinstellbare Telefonnummern, beispielsweise von einem Sicherheitsdienst oder von öffentlichen Sicherheitseinrichtungen (Polizei etc.) anwählt. Die überwachungs- einrichtungen können beispielsweise eine Kamera und ein analoges oder digitales Videoaufzeichnungssystem umfassen.

In Anwendungen, in denen mehrere voneinander getrennte, möglichen Vandalismusakten ausgesetzte Glasscheiben zu überwachen sind, beispielsweise in öffentlichen Ver- kehrsmitteln, können druckwellensensitive Sensoren, die jeweils eine exponierte Glasscheibe überwachen, mit der Auswerteelektronik verbunden sind. In einem Zugwaggon, die üblicherweise eine Doppelverglasung aufweisen, kann beispielsweise jedes Fenster mit einem druckwellensensitiven Sensor, insbesondere einem Mikrofon, ausgestattet sein,

das im Zwischenraum zwischen den beiden Glasscheiben angeordnet ist. Jedes Mikrofon ist mit einer zentralen Auswerteelektronik verbunden, an deren Schnittstellen beispielsweise eine akustische oder optische Alarmierungsvorrichtung und eine Videoüberwachungseinrichtung angeschlossen sind. Wird beispielsweise ein mutwilliges Zerkratzen einer Scheibe detektiert, ertönt ein lautes akustisches Alarmsignal, um den Täter von seinem Vorhaben abzubringen. Gleichzeitig wird automatisch der Zugbegleiter verständigt und eine ggf. vorhandene Videoüberwachungseinrichtung in Gang gesetzt. Mit einer derartigen Ausstattung können Täter besser erf asst und dingfest gemacht werden. Bei einer entsprechenden Information der Fahrgäste über die vorhandenen Sicherheitseinrichtun- gen können potentielle Vandalismusakte möglicherweise bereits im Vorfeld verhindert werden.

Jeder druckwellensensitive Sensor ist mit einer externen Stromversorgung verbunden. Die Auswerteelektronik ist dabei derart vorprogrammiert, dass bei einer nicht- autorisierten Unterbrechung der Stromversorgung ein Alarmsignal generierbar ist. Auf diese Weise kann einer mutwilligen Lahmlegung der Sicherheitseinrichtung entgegengewirkt werden.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezugnahme auf die schematischen Figuren. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer Darstellung:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungs- gemässen Vorrichtung zur Detektion von Glasvandalismus; und

Fig.2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung.

Aus Gründen der besseren Verständlichkeit tragen in den Darstellungen gleiche Bauteile die gleichen Bezugszeichen. Das in Fig.1 schematisch dargestellte erste Ausführungsbei- spiel einer Vorrichtung zur Detektion von Glasvandalismus ist gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Es umf asst einen druckwellensensitiven Sensor 6, beispielsweise ein Kondensatormikrofon, das in einem hermetisch abgeschlossenen Gasvolumen 7, insbesondere einem Luftvolumen, angeordnet ist. Dazu ist das Kondensatormikrofon bei-

spielsweise in einer Seitenwandung eines Gehäuses 8 angeordnet, das an einer Rückseite einer zu überwachenden Glasscheibe 2 angeordnet ist. Bei Kratzvorgängen an der exponierten Glasfläche 4 der Glasscheibe 2 werden die Strukturen des Glases auseinander gerissen und geraten dabei in Schwingungen. Die Frequenzen dieser Schwingungen sind materialabhängig und übertragen sich innerhalb des Glases bis zur Oberfläche der Glasrückseite 5. Durch die Schwingungen der Glasrückseite 5 werden in dem abgeschlossenen Luftvolumen Druckwellen erzeugt, die vom Mikrofon 6 aufgenommen werden. Die Membran des Mikrofons 6 schwingt mit den erzeugten Druckwellen und wandelt diese in elektrische Signale um, die über eine übertragungstrecke 10 , beispielsweise ein Verbin- dungskabel an eine Auswerteelektronik 12 weitergeleitet werden.

Ein Koppelkondensator 13 am Eingang der Auswerteelektronik 12 lässt das Messsignal passieren und sperrt gleichzeitig diesen Weg für den Gleichstrom einer Stromversorgung für das Mikrofon, welche über eine Verbindungsleitung 11 angeschlossen ist. In der Aus- werteelektronik 12 sind zwei Auswerteeinheiten 14, 15 vorgesehen, die einerseits zur Erfassung von Kratzvorgängen und andererseits zur Erkennung von Schlägen auf die Glas- ' Oberfläche dienen. Die Auswerteeinheit für die Erfassung von Kratzvorgängen ist beispielsweise eine PLL-Stufe (phase locked loop) 14, die mitschwingt, sobald die erwarteten Frequenzen eintreffen, die auf einen Kratzvorgang schliessen lassen. Auf übergrosse Si- gnalspitzen, wie sie beispielsweise bei starken Schlägen auftreten, reagiert ein Kompara- tor 15. Die an den Ausgängen der beiden Auswerteeinheiten 14, 15 anliegenden Signale werden an einen Mikrokontroller 16 weitergeleitet. Dieser Mikrokontroller 16 ist ein EinChip-Computer mit einem Mikroprozessor, Speichereinheiten, Timer, usw. Die Signale werden vom Mikrokontroller 16 weiter verarbeitet. Im Alarmfall generiert der Mikrokon- troller 16die erforderlichen Steuersignale, die über Schnittstellen 17, 18, 19 an angeschlossene Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtungen weitergeleitet werden. Eine der Schnittstellen kann beispielsweise eine USB-Schnittstelle 18 sein, über welche die Auswerteelektronik 12 mit einem angeschlossenen Computer kommuniziert, der gemäss gespeichertem Programm reagiert und einen vorprogrammierten Ablauf in Gang setzt. Dazu gehört beispielsweise die Alarmierung von Sicherheitspersonal, Polizei oder dergleichen. In Verbindung mit einer automatischen Anwähleinheit können vorprogrammierten Telefonnummern angewählt werden, um die entsprechenden Personen oder Institutionen auf den Vorfall aufmerksam zu machen. Die Schnittstellen können auch un-

mittelbare Transistor-Schaltschiüttstellen 18, 19 sein, über welche unmittelbar angeschlossen Einrichtungen in Gang gesetzt werden. Beispielsweise können dies Einrichtungen zur Auslösung eines akustischen oder optischen Alarms, Videoüberwachungseinrichtungen und dergleichen sein.

In Fig. 2 ist eine leicht abgewandelte, mit dem Bezugszeichen 21 versehene Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Detektion von Glasvandalismus dargestellt, die insbesondere für den Einsatz bei Mehrfachver glasungen bzw. Isolierverglasun- gen ausgebildet ist. Die Vorrichtung 21 umf asst wiederum einen druckwellensensitiven Sensor 26, beispielsweise ein Kondensatormikrofon, der in einem hermetisch abgeschlossenen Luftvolumen 7 zwischen zwei Scheiben 2, 3 einer Mehrfachverglasung angeordnet ist. Die beiden Scheiben sind in einem Rahmen 29 montiert und durch einen Abstandshalter 28 voneinander getrennt. Das Mikrofon 26 ist in den Abstandshalter eingebettet und weist mit seiner empfindlichen Seite in das Luftvolumen 7 zwischen den beiden Glasscheiben 2, 3. Beispielsweise stellt die Glasscheibe 2 die äitssere Scheibe mit einer exponierten Glasfläche 4 dar. Kratzversuche an der exponierten Glasfläche 4 verursachen Schwingungen, die an die Rückfläche 5 der Glasscheibe transportiert werden. Dort erzeugen die Schwingungen im angrenzenden Luftvolumen charakteristische Druckwellen, die vom Mikrofon 26 aufgenommen und in elektrische Messsignale umgeformt werden. Die elektrischen Messsignale werden beispielsweise über eine Signalleitung 10 an eine Auswerteelektronik weitergeleitet, die mit Schnittstellen 17, 18 für den Anschluss von Alar- mierungs- und/ oder überwachungseinrichtungen ausgestattet ist.

Die Anordnung des Mikrofons 6 im Abstandshalter der beiden benachbarten Scheiben 2, 3 bietet eine einfache Möglichkeit, zur Erstellung eines abgeschlossenes Luftvolumen mit definierten Verhältnissen. Umwelteinflüsse sind dabei weitgehend ausgeschlossen, und Fehlmessungen können vermieden werden. Die Anordnung des Mikrofons im Abstandshalter erleichtert auch die Integration des Mikrofons bei der Produktion des Mehrfachglasfensters. Gegebenenfalls können sogar bereits bestehende Einrichtungen nachgerüstet werden, indem einfach der bestehende Abstandshalter gegen einen mit Mikrofon ausgetauscht wird.

In den Figuren ist jeweils immer nur ein einzelner Sensor an die Auswerteelektronik angeschlossen. Es versteht sich, dass im Fall mehrerer, parallel zu überwachender Glasflächen eine Auswerteelektronik zur Anwendung kommen kann, die den parallelen An- schluss mehrerer Sensoren erlaubt. Dadurch kann mit einer einzigen Auswerteelektronik, die mit den entsprechenden Alarmierungs- und/ oder überwachungseinrichtungen verbunden ist, eine ganze Reihe von Glasflächen, beispielsweise eines Busses, eines Waggons oder dgl. auf Vandalismusakte überwacht werden, um im Fall eines detektierten Ereignisses einen Alarm auszulösen und automatische weitere erforderliche Massnahmen zu treffen.