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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR DISTRIBUTING LOAD FORCES, IN PARTICULAR PADDING FOR A SADDLE, AND SADDLE FOR A RIDING ANIMAL COMPRISING SUCH A DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/101102
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for distributing the load forces that occur on account of a load and act on a body part of a living being, in particular padding for a saddle (2) of a riding animal, comprising a flat carrier part (10) which, for example, can be fastened detachably to a base element (20) of a saddle (2), characterized in that, on a surface area (50) associated with the body part of the living being, the carrier part (10) in a non-deformed starting state has, at least in some sections, a shape that is matched to the previously determined anatomy of the living being in the contact area of the carrier part, the carrier part (10) due to the material and/or geometry and/or structure thereof has a flexural rigidity as a result of which, under the action of a load and/or during movement of the living being, the carrier part (10) can be deformed elastically and can be kept in contact with the living being over a large surface area, and as a result of the flexural rigidity of the carrier part (10) a predefined distribution of the load forces acting on the living being is ensured, even under the action of a load and/or during movement of the living being. The invention also relates to a saddle (2) for a riding animal comprising such a device (1).

Inventors:
HAUSER PATRICK (DE)
KLITZKE THOMAS (DE)
BOROWSKI ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/000584
Publication Date:
August 25, 2011
Filing Date:
February 08, 2011
Export Citation:
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Assignee:
HAUSER PATRICK (DE)
KLITZKE THOMAS (DE)
BOROWSKI ALEXANDER (DE)
International Classes:
B68C1/02; B68C1/04
Domestic Patent References:
WO1999050174A11999-10-07
WO2006089566A12006-08-31
Foreign References:
GB2292062A1996-02-14
DE4414789A11995-11-02
GB2305592A1997-04-16
DE19740199A11999-03-18
DE102004022048A12005-11-24
DE20114506U12001-12-13
DE3902305A11990-08-09
Attorney, Agent or Firm:
BARTELS UND PARTNER (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Vorrichtung (1 ) zum Verteilen der aufgrund einer Last auftretenden und auf ein Körperteil eines Lebewesens einwirkenden Lastkräfte, insbesondere Tracht für einen Sattel (2) eines Reittieres, mit einem flächigen Trägerteil (10), das beispielsweise an einem Grundelement (20) eines Sattels (2) lösbar befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) in einem unverformten Ausgangszustand auf einer dem Körperteil des Lebewesens zugeordneten Fläche (50) mindestens abschnittsweise eine an die zuvor ermittelte Anatomie des Lebewesens im Anlagebereich des Trägerteils angepasste Form aufweist, dass das Trägerteil (10) aufgrund seines Werkstoffes und/oder seiner Geometrie und/oder seiner Struktur eine

Biegesteif igkeit aufweist, durch die unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens das Trägerteil (10) elastisch verformbar ist und dabei großflächig in Anlage an dem Lebewesen haltbar ist, und dass durch die Biegesteifigkeit des Trägerteils (10) auch unter

Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens eine vorgebbare Verteilung der auf das Lebewesen einwirkenden Lastkräfte gewährleistet ist.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) im unverformten Ausgangszustand mindestens abschnittsweise eine die Anatomie des Lebewesens im Anlagebereich des Trägerteils (10) nachbildende Form aufweist, und dass das

Trägerteil (10) unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens durch eine aufgrund der Verformung des Trägerteils (10) von dem Trägerteil aufgebrachten Federkraft großflächig in Anlage an dem Lebewesen haltbar ist. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) im unverformten Ausgangszustand mindestens abschnittsweise eine von der Anatomie des Körperteils abweichende Form aufweist, und dass erst unter Einwirkung der Last und/oder bei Bewegung des Lebewesens die dem Körperteil zugewandte Fläche gegen die Wirkung der aufgrund der Verformung des Trägerteils (10) aufgebrachten Federkraft eine der Anatomie des Körperteils nachbildende Form annimmt.

Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) vorzugsweise einstückig und/oder als Monolage aus einem

faserverstärkten Kunststoff hergestellt ist, insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff.

Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) mindestens zwei Abschnitte mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit aufweist, insbesondere mindestens zwei Abschnitte mit

unterschiedlicher Dicke.

Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) an vorgegebenen und durch die Anatomie des Lebewesens bestimmten Positionen Aufnahmeöffnungen für das Einlegen von weichelastischen Elementen (44) aufweist. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegesteifigkeit des Trägerteils (10) und damit die bei Verformung des Trägerteils (10) unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens von dem Trägerteil (10) aufgebrachte Federkraft einstellbar ist.

Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft des Trägerteils (10) durch mindestens ein an dem Trägerteil (10) vorzugsweise lösbar festlegbares Federelement (16, 18) einstellbar ist.

Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) mehrere Befestigungspunkte für die Befestigung des Federelements (16, 18) aufweist, und dass durch die Wahl eines Befestigungspunktes die Höhe der durch das Federelement (1 6, 18) bewirkten Vorspannung einstellbar ist.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16, 18) aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt ist, insbesondere aus einem ko lefaserverstärkten

Kunststoff.

Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16, 18) flächig ist,

insbesondere als Blattfeder ausgebildet ist.

12. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) mindestens ein erstes Lagerteil (12) aufweist, mittels dem das Trägerteil (10) an einem Lastaufnahmeelement, insbesondere einem Sattel (2), festlegbar ist und mittels dem das Trägerteil (10) in mindestens zwei Richtungen gegenüber dem Lastaufnahmeelement bewegbar ist, insbesondere um mindestens zwei Achsen schwenkbar ist.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (10) mindestens ein zweites Lagerteil (32) aufweist, mittels dem das Trägerteil (10) an einem Lastaufnahmeelement, insbesondere einem Sattel (2), festlegbar ist und mittels dem das Trägerteil (10) in mindestens einer Richtung gegenüber dem Lastaufnahmeelement bewegbar ist, insbesondere um eine Achse schwenkbar ist und/oder entlang der Achse verschiebbar ist.

14. Sattel (2) für ein Reittier mit einer Vorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei der Sattel ein Grundelement (20) aufweist, an dem die Vorrichtung (1 ), insbesondere das Trägerteil (10) der Vorrichtung (1), lösbar festlegbar ist.

15. Sattel (2) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die

Vorrichtung (1 ) im festgelegten Zustand gelenkig gegenüber dem Grundelement (20) bewegbar ist.

Description:
Vorrichtung zum Verteilen von Lastkräften, insbesondere Tracht für einen Sattel, sowie Sattel für ein Reittier mit einer solchen Vorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verteilen der aufgrund einer Last auftretenden und auf ein Körperteil eines Lebewesens einwirkenden Lastkräfte, insbesondere Tracht für einen Sattel eines Reittieres, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , sowie einen Sattel für ein Reittier mit einer solchen Vorrichtung gemäß dem nebengeordneten Anspruch.

Aus der DE 201 14 506 U1 ist ein Sattelbaum für einen Pferdesattel mit flexiblen Trachten bekannt. Die Trachten liegen jeweils entlang der Längsseite des Sattelbaums auf dem Pferderücken auf. Im vorderen und hinteren Bereich sind die Trachten an Befestigungspunkten jeweils auf der Unterseite des Sattelbaums mit diesem über Befestigungsmittel verbunden. Durch die Wahl der Befestigungspunkte kann die Tracht in gebogener und vorgespannter Form an dem Sattel befestigt werden. Die bekannte Tracht hat einen mehrlagigen Aufbau, wobei die auf dem Pferderücken aufliegende erste Lage eine Vielzahl von Längsschlitzen aufweist, um eine Anpassung der Tracht an die Form des Pferderückens bereitzustellen. Durch die Längsschlitze ist die Biegesteifigkeit der Tracht in diesem Bereich herabgesetzt, um die erforderliche Flexibilität zur

Anpassung an die Form des Pferderückens bereitzustellen. Um dennoch eine ausreichende Krafteinleitung bereitzustellen, überlappt eine zweite Lage der Tracht die durch die Längsschlitze gebildeten Lamellen oder Finger. Aus der DE 39 02 305 AI ist ein Sattel bekannt, bei dem erst durch die Einstellbarkeit der Vorderbefestigung die Anpassung der Auflageflächen auf das Pferd möglich ist.

Aus der WO 2006/089566 A1 ist ein Sattelbaum und ein Verfahren zu dessen Herstellung bekannt, bei dem zunächst ein dem Pferderücken entsprechendes Formwerkzeug hergestellt wird und anschließend eine Platte aus thermoelastischem Kunststoff über das Formwerkzeug gestreckt wird. Nach dem Abkühlen des so erhaltenen Formteils wird dieses nachbearbeitet, um es an die individuelle Anatomie des zu sattelnden Pferdes anzupassen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße

Vorrichtung sowie einen Sattel mit einer solchen Vorrichtung

bereitzustellen, die eine weiter verbesserte Verteilung der Lastkraft ermöglichen. In einer Ausführungsart sollen verbesserte

Gebrauchseigenschaften erreicht werden.

Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 bestimmte Vorrichtung sowie durch den im nebengeordneten Anspruch bestimmten Sattel für ein Reittier gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den

Unteransprüchen bestimmt.

In einer Ausführungsart weist die Vorrichtung ein flächiges Trägerteil auf, das beispielsweise an einem Grundelement eines Sattels, etwa an einem Aufnahmebock, befestigbar ist. Das Trägertei l weist auf einer Fläche, die im Einsatz der Vorrichtung dem Körperteil des Lebewesens zugewandt ist, eine vorgebbare und an die Anatomie des Lebewesens angepasste Form auf, insbesondere kann das Trägerteil bereits im unbelasteten Ausgangszustand entlang seiner Längsachse gedreht oder tordiert sein. Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, durch Einbringen von Schlitzen erst die Möglichkeit zu schaffen, dass sich das Trägerteil an die Anatomie des Lebewesens anpassen kann, wie dies bei der bekannten Vorrichtung der Fall ist. Das Trägerteils weist vielmehr aufgrund seines Werkstoffes, seiner Geometrie und/oder seiner Struktur eine Biegesteifigkeit auf, durch welche die dem Körperteil zugewandte Fläche auch unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens, etwa beim Reiten, eine der Anatomie des Körperteils nachgebildete Form annimmt und dadurch eine vorgebbare Verteilung der Lastkräfte gewährleistet ist.

Bei der bekannten Vorrichtung ist dies nicht möglich, da durch die eingebrachten Schlitze gerade eine biegeschlaffe Flexibilität des Trägerteils erreicht werden soll, um dadurch eine Anpassung der Form des Trägerteils an die Anatomie des Körperteils des Lebewesens bereitzustellen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dies durch die Grundform des

Trägerteils erreicht, weshalb bei dem erfindungsgemäßen Trägerteil eine vergleichsweise hohe Biegesteifigkeit bereitgestellt werden kann, durch die eine vorteilhafte Lastverteilung gewährleistet ist, und trotzdem aufgrund der anatomisch angepassten Form ein hoher Tragekomfort gewährleistet ist. Die Lastkräfte werden vorzugsweise großflächig verteilt, so dass das Lebewesen, beispielsweise ein Pferd oder ein Kamel, geschont wird. Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, die Verteilung der Last gezielt

vorzunehmen, beispielsweise die Lastkraft vorgebbar an Punkten oder in Bereichen einzuleiten, so dass bei dem Lebewesen sogar eine

therapeutische Wirkung erzielt werden kann.

Die Anatomie des Lebewesens, insbesondere des Körperteils, wird zuvor ermittelt. Hierzu kann beispielsweise ein Gipsabdruck des Körperteils erstellt werden oder das Körperteil kann durch Messverfahren ermittelt werden, beispielsweise durch optische Messverfahren, insbesondere durch Scannen der betreffenden Körperteile des Lebewesens. Im Falle des

Ermitteins durch ein Messverfahren können die so gewonnenen Signalwerte mit einer Datenverarbeitungsanlage anschließend derart verarbeitet werden, dass daraus eine Herstellungsform, insbesondere eine Gießform, für das Trägerteil oder das Trägerteil selbst gefertigt werden kann. Auf diese Weise können auch maßgeschneiderte Trägerteile individuell für ein ganz bestimmtes Lebewesen hergestellt werden. In vielen Fällen ist es

ausreichend, ein Trägerteil oder ein Paar von Trägerteilen für jeweils eine Art oder Rasse bereitzustellen, beispielsweise für Kamele oder Pferde, oder für bestimmte Kamel- oder Pferderassen. Beispielsweise kann das Trägerteil aus einer Menge von weniger als 30 unterschiedlichen Trägerteilen, insbesondere weniger als 25 unterschiedlichen Trägerteilen und

vorzugsweise weniger als 20 unterschiedlichen Trägerteilen, ausgewählt sein.

Für eine noch genauere Nachbildung der Anatomie durch das Trägerteil oder für eine noch genauere Anpassung des Trägerteils an die Anatomie des individuellen Lebewesens können auch Messeinrichtungen wie

beispielsweise eine mit Kraft- oder Drucksensoren ausgestattete

Sensordecke unter Lasteinwirkung verwendet werden. Mit der

Messeinrichtung kann bei Lasteinwirkung die Kraft- oder Druckverteilung ermittelt werden und damit die durch das Trägerteil bewirkte Lastverteilung. In einer Ausführungsart weist das Trägerteil in einem unverformten

Ausgangszustand auf einer dem Körperteil des Lebewesens zugeordneten Fläche mindestens abschnittsweise eine Form auf, die an die zuvor ermittelte Anatomie des Lebewesens im Anlagebereich des Trägerteils angepasst ist. Dabei weist das Trägerteil aufgrund seines Werkstoffes und/oder seiner Geometrie und/oder seiner Struktur eine Biegesteifigkeit auf, durch die unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des

Lebewesens das Trägerteil elastisch verformbar ist und dabei großflächig in Anlage an dem Lebewesen haltbar ist. Durch die Biegesteifigkeit der Vorrichtung ist auch unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens eine vorgebbare Verteilung der auf das Lebewesen

einwirkenden Lastkräfte gewährleistet. Dadurch werden die Lebewesen, insbesondere Tiere, geschont, was deren Gesunderhaltung und

Verlängerung der Lebens- oder Nutzungsdauer dient. Das Tier besitzt darüber hinaus die maximale Bewegungsfreiheit und kann somit sein Gang- und Sprungpotenzial voll ausschöpfen.

In einer Ausführungsart ist die Biegesteifigkeit der Vorrichtung,

insbesondere des Trägerteils, so groß, dass punktuell oder kleinflächig auftretende Lastkräfte durch das Trägerteil auf eine größere Fläche verteilbar sind und damit großflächig auf das Lebewesen übertragbar sind. Die

Vorrichtung hat damit eine ergonomische Wirkung, da sie dem Lebewesen die maximale Bewegungsfreiheit bietet.

In einer Ausführungsart weist das Trägerteil im unverformten

Ausgangszustand mindestens abschnittsweise eine der Anatomie des Lebewesens im Anlagebereich des Trägerteils nachgebildete Form auf, und das Trägerteil ist unter Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des Lebewesens durch eine aufgrund der Verformung des Trägerteils von dem Trägerteil aufgebrachte Federkraft großflächig in Anlage an dem Lebewesen haltbar. Dadurch ist das Trägerteil mindestens in einem ersten Abschnitt, insbesondere in einem Abschnitt, der in Anlage an einem ersten

Körperabschnitt des Lebewesen ist, der sich bei Lasteinwirkung und/oder Bewegung des Lebewesens nur gering oder gar nicht verformt, bereits im unverformten Zustand des Trägerteils in großflächiger Anlage an dem Lebewesen. In einer Ausführungsart weist das Trägerteil im unverformten

Ausgangszustand mindestens abschnittsweise eine von der Anatomie des Körperteils abweichende Form aufweist, und erst unter Einwirkung der Last und/oder bei Bewegung des Lebewesens nimmt die dem Körperteil zugewandte Fläche gegen die Wirkung der aufgrund der Verformung des Trägerteils aufgebrachten Federkraft eine der Anatomie des Körperteils nachgebildete Form an. Dadurch ist das Trägerteil mindestens in einem zweiten Abschnitt, insbesondere in einem Abschnitt, der in Anlage an einem Körperabschnitt des Lebewesen ist, der sich bei Lasteinwirkung und/oder Bewegung des Lebewesens wesentlich verformt, im verformten Zustand des Trägerteils in großflächiger Anlage an dem Lebewesen. Die Form dieses zweiten Abschnitt wird vorzugsweise bereits bei der

Herstellung des Trägerteils ausgebildet.

In einer Ausführungsart weist das Trägerteil sowohl mindestens einen derartigen ersten Abschnitt und mindestens einen derartigen zweiten Abschnitt auf.

In einer Ausführungsart ist das Trägerteil vorzugsweise einstückig und/oder als Monolage aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt, insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff. Das Trägerteil ist dabei als Kompaktteil hergestellt, insbesondere nicht wie die bekannte Vorrichtung bestehend aus mehreren Lagen. Dadurch wird eine

Geräuschentwicklung beim Einsatz der Vorrichtung vermieden, die bei der bekannten Vorrichtung dadurch entsteht, dass die mehreren Lagen gegeneinander verschoben werden und dabei eine Geräuschentwicklung auftritt.

In einer Ausführungsart weist das Trägerteil mindestens zwei Abschnitte mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit auf. Beispielsweise können die Abschnitte eine unterschiedliche Dicke aufweisen. Am Übergang von zwei

Abschnitten kann sich die Dicke abrupt oder vorzugsweise kontinuierlich ändern. Dadurch ist der Tragekomfort weiter verbessert. Die Biegesteifigkeit kann auch durch vorzugsweise einstückig angeformte Stege oder

Aussparungen variiert werden, die punktförmig, linienförmig oder flächig ausgebildet sein können.

In einer Ausführungsart ist auf der dem Körperteil des Lebewesens zugewandten Seite der Vorrichtung auf dem Trägerteil mindestens abschnittsweise ein weichelastisch verformbares Dämmelement

angeordnet. Dieses kann beispielsweise zur Wärmeisolation oder zur Stoßdämpfung dienen. Die Biegesteifigkeit des Dämmelements beträgt beispielsweise weniger als 10 % der Biegesteifigkeit des Trägerteils, insbesondere weniger als 5 % und vorzugsweise weniger als 1 %. Die Biegesteifigkeit kann auch weniger als 0,1 % oder auch weniger als 0,01 % betragen. Das Dämmelement kann aus einem synthetischen Kautschuk oder einem Schaumstoff hergestellt sein. In einer Ausführungsart weist das Trägerteil und/oder das Dämmelement an vorgegebenen und durch die Anatomie des Lebewesens bestimmten Positionen Aufnahmeöffnungen für das Einlegen von weichelastischen Elementen auf. Beispielsweise können Gelkissen eingelegt werden, um durch den Einsatz der Vorrichtung Muskelschädigungen des Lebewesens gezielt und effektiv behandeln zu können.

In einer Ausführungsart ist die Biegesteifigkeit des Trägerteils und damit die bei Verformung des Trägerteils unter Lasteinwirkung und/oder bei

Bewegung des Lebewesens von dem Trägerteil aufgebrachte Federkraft einstellbar. Die Einstellung der Biegesteifigkeit kann auch durch die

Festlegung des Trägerteils an einem Lastaufnahmeelement, beispielsweise einem Sattel, erfolgen, indem das Trägerteil durch die Festlegung verformt und dadurch vorgespannt wird.

In einer Ausführungsart ist die Federkraft des Trägerteils durch mindestens ein an dem Trägerteil vorzugsweise lösbar festlegbares Federelement einstellbar ist. Das Federelement kann entweder fest an dem Trägerteil angeordnet sein, beispielsweise durch angeformte oder angeklebte oder anderweitig befestigte Rippen oder Stege, oder lösbar an dem Trägerteil festlegbar sein.

In einer Ausführungsart weist das Trägerteil mehrere Befestigungspunkte für die Befestigung des Federelements auf. Durch die Wahl eines

Befestigungspunktes ist die Höhe der durch das Federelement bewirkten Vorspannung einstellbar. Die Befestigungspunkte können rasterförmig angeordnet sein, beispielsweise mit einem linienartigen oder flächenartigen Raster. In einer Ausführungsart variieren die Abstände der Rasterbefestigungspunkte, beispielsweise monoton zunehmend oder abnehmend in einer bestimmten Richtung entlang der Rasterpunkte.

In einer Ausführungsart ist das Federelement aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt, insbesondere aus einem kohlefaserverstärkten

Kunststoff mit einem unidirektionalen Fasergelege. Dadurch ist es möglich, die Federkraft bei Bedarf lokal zu erhöhen oder zu reduzieren,

beispielsweise um die Vorrichtung an das Lebewesen anzupassen oder an einen Therapiefortschritt anzupassen. In einer Ausführungsart ist das Federelement flächig, insbesondere als Blattfeder ausgebildet. Die Kontur der Blattfeder kann an die Anatomie des Lebewesens angepasst sein, insbesondere kann die Blattfeder mindestens zwei Abschnitt mit

unterschiedlicher Breite aufweisen. In einer Ausführungsart weist das Trägerteil mindestens ein erstes Lagerteil auf, mittels dem das Trägerteil an einem Lastaufnahmeelement,

insbesondere einem Sattel, festlegbar ist und mittels dem das Trägerteil in mindestens zwei Richtungen gegenüber dem Lastaufnahmeelement bewegbar ist, insbesondere um mindestens zwei Achsen schwenkbar ist. Dadurch ist auch bei Lasteinwirkung und/oder bei Bewegung des

Lebewesens eine großflächige Anlage der Vorrichtung gewährleistet.

Das erste Lagerteil kann bei einem Reittier an oder nahe einem Abschnitt des Trägerteils angeordnet sein, der dem Schulterbereich des Lebewesens zugeordnet ist.

In einer Ausführungsart weist das Trägerteil mindestens ein zweites

Lagerteil auf, mittels dem das Trägerteil an einem Lastaufnahmeelement, insbesondere einem Sattel, festlegbar ist und mittels dem das Trägerteil in mindestens einer Richtung gegenüber dem Lastaufnahmeelement bewegbar ist, insbesondere um eine Achse schwenkbar ist und/oder entlang der Achse verschiebbar ist. Das zweite Lagerteil kann bei einem Reittier an oder nahe einem Abschnitt des Trägerteils angeordnet sein, der dem Rückenbereich des Lebewesens zugeordnet ist.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine Tracht für ein Reittier bereitgestellt werden, welche die Kontur des Tierrückens anhand ihrer anatomischen Formgebung nahezu perfekt wiedergibt, erforderlichenfalls auch unter Berücksichtigung einer Vorspannung in bestimmten Bereichen, die nachhaltig mit Federn verstärkt oder geschwächt werden kann, um die Verteilung der Lastkraft auf dem Tierrücken zu optimieren. Die

Federelemente können auch durch Gipse, Bügel, Schrauben oder dergleichen an der Vorrichtung, insbesondere dem Trägerteil, festlegbar sein. Es können unterschiedliche Federelemente vorgehalten werden, um die Vorspannung nachhaltig in Längs- und/oder Querrichtung durch einfaches Umrüsten kurzfristig einzustellen.

In einer Ausführungsart ist das Trägerteil aus einem faserverstärkten

Kunststoff hergestellt, beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten

Kunststoff. Dort wo größere Kräfte auftreten, kann die Wandstärke des Trägerteils erhöht sein. Dies gilt beispielsweise für Verbindungsstellen, an denen das Trägerteil mit dem Sattel verbindbar ist, und/oder an Stellen, an denen aufgrund der Anpassung des Trägerteils an das Körperteil des Lebewesens gegen die Wirkung der Vorspannung Kräfte auftreten.

Die Federelemente können über Schraubverbindungen an dem Trägerteil festgelegt werden, wobei hierzu eine Kombination aus einem Loch und einem Langloch vorgesehen sein kann, so dass mittels des Langlochs eine unterschiedliche Vorspannung realisiert werden kann. Die Erfindung betrifft auch einen Sattel für ein Reittier mit einer Vorrichtung wie vorstehend beschrieben. Der Sattel weist ein Grundelement auf, der auch als Aufnahmebock oder Sattelbock bezeichnet werden kann. An dem Grundelement ist die vorstehend beschriebene Vorrichtung, insbesondere das Trägerteil der Vorrichtung, lösbar festlegbar. Im festgelegten Zustand kann die Vorrichtung gelenkig gegenüber dem Grundelement bewegbar sein. Die Vorrichtung kann dabei mehrteilig sein, beispielsweise kann ein Sattel für ein Rennkamel mehrere Trachten aufweisen. In der Regel sind an dem Sattel die Vorrichtungen paarweise links und rechts von einer

Mittelachse angeordnet.

In einer Ausführungsart weist das Grundelement des Sattels und/oder das Trägerteil der Vorrichtung mehrere einander zugeordnete

Befestigungspositionen auf. Durch die Auswahl einer der mehreren möglichen Befestigungspositionen ist der Sattel an die Anatomie des

Reittieres anpassbar und dadurch die Ergonomie des Sattels optimierbar.

In einer Ausführungsart ist die Vorrichtung an dem Sattel an einer ersten Position mittels eines ersten Gelenks festlegbar, mit dem ein Schwenken der Vorrichtung gegenüber dem Sattel um mindestens zwei Richtungen möglich ist. Das erste Gelenk kann beispielsweise durch ein Kugelgelenk gebildet sein. Alternativ oder ergänzend ist die Vorrichtung an dem Sattel an einer zweiten Position mittels eines zweiten Gelenks festlegbar, mit dem ein Schwenken um eine Achse möglich ist, insbesondere ein Schwenken um nur eine Achse. Das zweite Gelenk kann beispielsweise durch ein

Achslager gebildet sein. Dadurch ist eine sehr gute Anpassung des Sattels an die Anatomie des Lebewesens, insbesondere des Reittieres, möglich. In einer Ausführungsart ist der Abstand zwischen der Vorrichtung und dem Sattel einstellbar. Beispielsweise kann der Abstand durch Verändern der Position der Teile des ersten und/oder zweiten Gelenks einstellbar sein. So kann beispielsweise das Achslager für das erste oder zweite Gelenk einstellbar sein, insbesondere das Achslager für das zweite Gelenk.

An dem Grundelement des Sattels können lösbar die weiteren

Komponenten anbringbar sein, insbesondere die Vorrichtung und/oder eine Sitzschale und/oder Sattelblätter. Durch ein Wechseln der Sitzschale und/oder der Sattelblätter und/oder der Tracht kann der Sattel mit wenigen Handgriffen und vorzugsweise werkzeuglos für eine andere Reitdisziplin umgebaut werden. Die Erfindung betrifft daher auch ein Baukastensystem für einen Sattel, bei dem das Grundelement bzw. der Aufnahme- oder Sattelbock ein Knotenelement oder Basiselement des Sattels bildet, an dem die weiteren Komponenten des Sattels lösbar anbringbar sind,

gegebenenfalls auch mit einer konventionellen Tracht, die nicht wie die vorstehend beschriebene Vorrichtung ausgebildet ist.

Das Grundelement kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein, insbesondere zweiteilig. Eine mehrteilige Ausbildung des Grundelements bietet den Vorteil, dass beispielsweise das Sattelblatt an einem ersten Teil des Grundelements befestigt werden kann, insbesondere in ein erstes Teil eingehängt werden kann, und die Befestigungsstelle durch ein zweites Teil des Grundelements derart abdeckbar ist, dass die Befestigung gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert ist.

Die beiden Teile des Grundelements können lösbar miteinander verbindbar sein, insbesondere miteinander verschraubbar. Die beiden Teile des Grundelements können im zusammengebauten Zustand übereinander angeordnet sein, insbesondere kann das zweite Teil oberhalb des ersten Teils angeordnet sein. Die Erstreckung der beiden Teile in einer

Längsrichtung kann dabei unterschiedlich sein, insbesondere kann das erste Teil in Längsrichtung an einem oder an beiden Enden über das zweite Teil hinaus stehen. Die Sitzschale kann lösbar mit einem oder mit beiden Teilen des Grundelements verbindbar sein, insbesondere nur mit dem zweiten Teil des Grundelements verbindbar sein.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines

erfindungsgemäßen Sattels für ein Reittier,

Fig. 2 zeigt eine Unteransicht auf den Sattel der Fig. 1 ,

Fig. 3 zeigt vergrößert einen Ausschnitt des in Reitrichtung vorderen

Endes des Sattels der Fig. 1 ,

Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht von vorne auf den vorderen

Bereich des Sattels der Fig. 1,

Fig. 5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Sattels der Fig. 1 im

Bereich eines zweiten Lagerteils,

Fig. 6 zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht auf das

Grundelement im Bereich der Lagerschale,

Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes

Trägerteil der Vorrichtung,

Fig. 8 zeigt eine Seitenansicht auf das Trägerteil der Fig. 7, und Fig. 9 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung.

Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sattels 2 für ein Reittier, im vorliegenden Fall für ein Pferd, wobei von dem Sattel 2 nur das Grundelement 20 und eine von insgesamt zwei Vorrichtungen 1 , insbesondere Trachten, mit dem zugehörigen Trägerteil 10 dargestellt ist. Spiegelsymmetrisch zu der Zeichenebene ist auf der nicht sichtbaren Seite des Sattels 2 eine weitere Vorrichtung 1 an dem Grundelement 20 angeordnet. Die Fig. 2 zeigt eine Unteransicht auf den Sattel 2 der Fig. 1 , wobei in dieser Darstellung die beiden Vorrichtungen 1 mit den beiden Trägerteilen 10 sichtbar sind.

Die Vorrichtung 1 und mithin das Trägerteil 10 erstreckt sich im

Wesentlichen entlang der horizontal verlaufenden Längsachse, wobei die Vorrichtung 1 an dem in Reitrichtung vorderen Ende (rechter Bildrand der Fig. 1) eine größere flächige Erstreckung aufweist als in dem in Reitrichtung hinteren Ende. An dem im Ausführungsbeispiel aus einem

kohlefaserverstärkten Kunststoff hergestellten Grundelement 20 des Sattels 2 ist eine in den Figuren nicht dargestellte Sitzschale lösbar festlegbar.

Die Fig. 3 zeigt vergrößert einen Ausschnitt des in Reitrichtung vorderen Endes des Sattels 2 mit der Vorrichtung 1 . Die Fig. 4 zeigt eine

perspektivische Ansicht von vorne auf den vorderen Bereich des Sattels 2 mit der Vorrichtung 1 .

Das Grundelement 20 weist an dem in Reitrichtung vorderen Ende links und rechts jeweils ein Befestigungselement 22 auf, im Ausführungsbeispiel einen Stehbolzen, für ein nicht dargestelltes Sattelblatt. Das Sattelblatt kann in das Befestigungselement 22 eingehängt werden. Durch die Montage der Sitzschale ist der Stehbolzen nach oben abgedeckt und das Sattelblatt damit sicher fixiert. Im Ausführungsbeispiel ist das Grundelement 20 zweiteilig ausgebildet und weist ein Unterteil 20a auf, an dem das Befestigungselement 22 angeordnet ist, und zwar in einem Bereich des Unterteils 20a, der über ein Oberteil 20b des Grundelements 20 hinausragt. Das Unterteil 20a weist in einem hinteren Bereich ein weiteres Befestigungselement auf, in welches das Sattelblatt eingehängt werden kann. Das weitere Befestigungselement ist durch das Oberteil 20b abgedeckt, so dass durch die Verbindung von Unterteil 20a und Oberteil 20b die Anbringung des Sattelblatts gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert ist. Das Grundelement 20 weist an oder nahe dem vorderen Ende an einem nach unten gerichteten lappenartigen Fortsatz mehrere Öffnungen für das Einbringen eines Befestigungselements 24 zum Festlegen der Vorrichtung 1 auf. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um mehrere Bohrungen, insbesondere Gewindebohrungen, in die ein erster Teil eines Kugelgelenks einsteckbar oder auch einschraubbar ist. Die Öffnungen sind äquidistant zueinander.

An der Vorrichtung 1 , insbesondere an dem Trägerteil 10, ist ein mit dem Befestigungselement 24 korrespondierendes Befestigungselement festgelegt, das ein erstes Lagerteil 1 2 bildet, mittels dem das Trägerteil 10 mit dem

Sattel 2 gelenkig verbindbar ist. Durch das Befestigungselement 24 und das Lagerteil 12 ist ein um mindestens zwei Achsen schwenkbares erstes Gelenk 28 und damit eine erste gelenkige Verbindung zwischen dem Trägerteil 10 und dem Grundelement 20 gebildet. Im Ausführungsbeispiel ist das erste Gelenk 28 (Fig. 4) gebildet durch einen von dem

Befestigungselement 24 gebildeten Kugelzapfen, der an dem Grundelement 20 festgelegt ist, und einer von dem ersten Lagerteil 12 gebildeten

Kugelpfanne, die an dem Trägerteil 10 festgelegt ist. Das erste Lagerteil 12 ist an einem von der Kugelpfanne radial auskragenden flanschartigen

Abschnitt mittels Schraubverbindungen (Fig. 4) mit dem Trägerteil 10 lösbar verbunden. Durch die Auswahl eines der Löcher zum Einschrauben des Befestigungselementes 24 des Grundelements 20 ist die Position der Vorrichtung 1 in Bezug auf den Sattel 2 in vorgebbaren Positionen einstellbar.

An dem Grundelement 20 ist außerdem ein Befestigungsmittel 26 für eine vorzugsweise einstellbare Steigbügelaufhängung angeordnet. Dadurch lassen sich Steigbügel einfach lösbar an dem Grundelement 20 anbringen. Durch die modulare Bauweise kann der Sattel 2 mit wenigen Handgriffen an das jeweilige Reittier angepasst werden, oder der Sattel 2 kann mit wenigen Handgriffen für den jeweiligen Einsatzfall umgerüstet werden, beispielsweise von einem Sattel für das Springreiten in einen Sattel für das Distanz- oder Geländereiten.

Die Fig. 5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Vorrichtung 1 der Fig. 1 im Bereich eines zweiten Lagerteils 32. Die Fig. 6 zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht auf das Grundelement 20 im Bereich der

Lagerschale 36.

Die Vorrichtung 1 und insbesondere das Trägerteil 10 ist an einer zweiten Position, im Ausführungsbeispiel an einem in Reitrichtung hinteren

Abschnitt, mittels eines zweiten Gelenks 30 (Fig. 1 ) an dem Sattel 2, insbesondere dem Grundelement 20 festgelegt. Das zweite Gelenk 30 erlaubt dabei das Schwenken um eine Achse und auch das Verschieben entlang dieser Achse. Hierzu ist an dem Trägerteil 10 vorzugsweise einstückig ein als Lagerbock ausgebildetes zweites Lagerteil 32 angeformt, in das eine Achsstange 34 eingesetzt ist. Der Lagerbock kann dabei eine Gewindebohrung aufweisen und die Achsstange 34 kann in das zweite Lagerteil 32 einschraubbar und in der eingeschraubten Position sicherbar sein.

An dem Grundelement 20 des Sattels 2 ist eine Lagerschale 36 festgelegt, die im Ausführungsbeispiel einstückig mit einem Schraubbolzen ausgebildet ist. Im montierten Zustand durchgreift die Lagerstange 34 die Lagerschale 36. Die Gewindestange der Lagerschale 36 ist in eine

Gewindebohrung in dem Grundelement 20 einschraubbar. Dadurch bleibt eine Drehbeweglichkeit der Lagerschale 36 erhalten, die im Hinblick auf die verschiedenen Befestigungspositionen der Vorrichtung 1 am vorderen Ende des Sattels 2 vorteilhaft ist.

Durch die Einschraubtiefe der Lagerschale 36 kann der Abstand zwischen dem Grundelement 20 und dem Trägerteil 10 eingestellt werden. Damit ist die Neigung des Grundelements 20 und damit die Sattelneigung und die Sattelhöhe einstellbar. In entsprechender Weise kann auch an dem ersten Gelenk beispielsweise durch unterschiedlich weites Einschrauben des Kugelbolzens der Abstand zwischen dem Grundelement 20 und dem Trägerteil 10 einstellbar sein.

Die Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht auf die dem Sattel 2 zugewandte Fläche des Trägerteils 10 der Vorrichtung 1 . Im Bereich des zweiten Lagerteils 32 und der im Wesentlichen kreisförmigen

plateauförmigen Erhebung 14 für die Aufnahme des ersten Lagerteils 12 weist das Trägerteil 10 eine größere Dicke auf als in den angrenzenden Bereichen.

Die Fig. 8 zeigt eine Ansicht auf das Trägerteil 10, aus der die an die Anatomie des Lebewesens angepasste Form ersichtlich ist, insbesondere abschnittsweise die dem Lebewesen zugeordnete Fläche 50.

Die Vorrichtung 10 ist dabei in Kompaktbauweise und vorzugsweise einstückig aus einem Werkstoff hergestellt, beispielsweise aus einem faserverstärktem Kunststoff. In dem dargestellten unbelasteten Zustand, ist bei diesem Ausführungsbeispiel die Form zwar bereits an die Anatomie des Lebewesens angepasst. Allerdings erfolgt eine Nachbildung der durch die Anatomie des Körperteils des Lebewesens vorgegebenen Form erst unter Last, wobei sich das Trägerteil 10 federelastisch verformt. Dadurch ergibt sich eine großflächige, aber zugleich auch stramme Anlage des Trägerteils 10 und damit der Vorrichtung 1 an das Körpertei I des Lebewesens.

Die großflächige Anlage und die Biegesteifigkeit des Trägerteils 10 bewirken eine gleichmäßige Verteilung der Last. Andererseits ist

beispielsweise bei einem Reittier durch die stramme Anlage der

Vorrichtung 1 eine gute Steuerungsmöglichkeit des Reittieres beispielsweise durch Schenkeldruck gewährleistet.

Die für die stramme Anlage erforderliche Vorspannung kann dabei entweder allein durch die bei der Herstellung realisierte Form des

Trägerteils 10 bereitgestellt werden, öder es können Federelemente 16, 18 (Fig. 7) an dem Trägerteil 10 angebracht werden. Beispielsweise kann ein im Wesentlichen in Längsrichtung zwischen dem zweiten Lagerteil 32 und der plateauförmigen Erhebung 14 verlaufendes erstes Federelement 16 die Biegesteifigkeit in vorgebbarer Weise beeinflussen oder eine vorgebbare Vorverformung des Trägerteils 10 bewirken. In entsprechender Weise kann ein zweites Federelement 18 ausgehend von der plateauförmigen Erhebung 14 radial nach außen verlaufend angeordnet sein.

Die ersten und zweiten Federelemente 16, 18 können dabei einstückig mit dem Trägerteil 10 ausgebildet sein, beispielsweise durch rippenartige Erhöhungen. Alternativ hierzu können die ersten und zweiten

Federelemente 16, 18 auch lösbar und insbesondere einstellbar an dem Trägerteil 10 festgelegt werden. So kann beispielsweise das erste

Federelement 16 ein Langloch 38 aufweisen, in das ein fest an dem

Trägerteil 10 angeordneter Stehbolzen eingreift. Je nach Position des Stehbolzens innerhalb des Langlochs 38 kann eine Krümmung des

Trägerteils 10 eingestellt werden, die eine Vorspannung bewirkt.

Die Fig. 9 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 , bei dem auf der dem Lebewesen zugewandten Seite auf dem Trägerteil 10 ein Dämmelement 40 angeordnet ist, das von einem Bezug 42 abgedeckt ist. Das Dämmelement 40 weist an einer oder mehreren Positionen eine Aussparung 46 auf, in welche ein

weichelastisches Element 44, beispielsweise ein Gelkissen, einlegbar ist. Alternativ oder ergänzend kann die Aussparung 46 auch in dem Trägerteil 10 vorgesehen sein; in diesem Fall ist es möglich, das Dämmelement 40 durchgehend vorzusehen. Die Aussparung 46 kann ein Rastmittel 48 ausbilden, so dass das weichelastische Element 44 in die Aussparung eingeclipst werden kann. Alternativ oder ergänzend kann das

weichelastische Element auch durch andere lösbare Befestigungsmittel festgelegt werden, beispielsweise durch Klettverschlüsse. Der Bezug 42 ist vorzugsweise abnehmbar, so dass die Vorrichtung 1 wahlweise mit weichelastischen Elementen 40 ausrüstbar ist. In die Aussparung 46 ist auch ein Blindstopfen aus dem Werkstoff des Dämmelements 40 bzw. des Trägerteils 10 einsetzbar.