Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR EXAMINING A CONVEYOR SYSTEM, AND CONTROL UNIT, MOTORIZED ROLLER, CONVEYOR SYSTEM, AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/115454
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for examining a conveyor system comprising one or more motorized rollers, to a control unit, to a motorized roller, to a conveyor system, and to a method for examining a conveyor system comprising one or more motorized rollers. The device comprises a measuring unit for ascertaining a current curve of the motorized roller, wherein the measuring unit has a first interface and a second interface which are designed to switch the measuring unit in the conveyor system between the motorized roller and a control unit which controls the motorized roller; a third interface for receiving data on the operating situation occurring while the current curve is ascertained; and an analysis unit which is designed to compare the ascertained current curve of the motorized roller with a reference curve which characterizes the operating situation.

Inventors:
HAMPE ANDREAS (CH)
HENZE HERBERT (CH)
MARGOWSKI MICHAEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/084166
Publication Date:
June 20, 2019
Filing Date:
December 10, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
INTERROLL HOLDING AG (CH)
International Classes:
B65G43/00; B65G13/02
Foreign References:
DE102011053145A12012-03-01
JPH11304826A1999-11-05
JPH11326147A1999-11-26
JP2013104795A2013-05-30
EP1620312A12006-02-01
DE102006054575A12008-05-29
EP1021664B12002-01-09
DE202009012822U12011-02-10
DE102015104130A12016-09-22
DE102015114030A12017-03-02
DE102016120415A12018-04-26
DE102011053145A12012-03-01
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
Download PDF:
Claims:
ANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer oder mehreren

Motorrollen, die Vorrichtung umfassend

- eine Messeinheit zum Ermitteln eines Stromverlaufs der Motorrolle, wobei die Messeinheit eine erste Schnittstelle und eine zweite Schnittstelle aufweist, die ausgebildet sind, um die Messeinheit in der Förderanlage zwischen die Motorrolle und eine die Motorolle steuernde Steuereinheit zu schalten,

- eine dritte Schnittstelle zum Empfangen von Daten über eine Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt,

- eine Auswerteeinheit, die ausgebildet ist, den ermittelten Stromverlauf der

Motorrolle mit einem für die Betriebssituation charakteristischen

Referenzverlauf zu vergleichen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,

wobei die Betriebssituation zwei oder mehrere unterschiedliche Betriebszustände umfasst, insbesondere die Betriebszustände Beschleunigung und/oder Beladung und/oder T ransport und/oder Entladung und/oder Leerlauf und/oder Abbremsen bzw. Verlangsamen und/oder Stillstand. 3. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Auswerteeinheit ausgebildet ist, den ermittelten Stromverlauf der Motorrolle mit einem für den jeweiligen Betriebszustand charakteristischen Ref e re nz-T e i I ve rla uf zu vergleichen. 4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Auswerteeinheit ausgebildet ist, auf Basis des Vergleichs einen Optimierungsparameter auszugeben.

5 Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei der Optimierungsparameter einen oder mehrere der folgenden Werte umfassen kann:

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der

Fördergeschwindigkeit der Anlage und/oder einer Teilanlage und/oder Motorrolle,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Leistung einer Motorrolle, - Austausch einer Motorolle gegen eine andere, insbesondere eine andere Motorrolle einer anderen Leistungsklasse,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Anzahl an Motorrollen und/oder Förderrollen und/oder Förderzonen der Förderanlage, - Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Anzahl an

Motorrollen und/oder Förderrollen in einer Förderzone der Förderanlage,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, einer

Getriebeuntersetzung,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Stillstandszeiten der Förderanlage und/oder Teilanlage und/oder Motorrolle,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Beschleunigung der Motorrolle.

6 Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Auswerteeinheit ausgebildet ist, auf Basis des Vergleichs ein

Steuersignal zur Steuerung auszugeben.

7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die erste und/oder die zweite Schnittstelle als Adapter ausgebildet sind.

8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die dritte Schnittstelle ausgebildet ist, Daten über die Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt, von einem Betriebszustands- Sensor zu empfangen.

9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

umfassend eine Speichereinheit, in der für verschiedene Betriebssituationen charakteristische Referenzverläufe hinterlegt sind. 10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

umfassend eine Speichereinheit, in der Optimierungsparameter hinterlegt sind, insbesondere Optimierungsparameter für verschiedene charakteristische Referenzverläufe und/oder für verschiedene Vergleichsergebnisse. 11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei die Messeinheit ausgebildet ist, einen rückgespeisten Strom und/oder eine gesamte verrichtete elektrische Arbeit der Motorrolle zu ermitteln.

12. Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer oder mehreren

Motorrollen, das Verfahren umfassend

- Ermitteln eines Stromverlaufs der Motorrolle,

- Erfassen einer Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt,

- Vergleichen des ermittelten Stromverlaufs der Motorrolle mit einem für die erfasste Betriebssituation charakteristischen Referenzverlauf.

13. Steuereinheit für eine Motorrolle und/oder eine Förderzone einer Förderanlage, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, das Verfahren zur Untersuchung einer

Förderanlage mit einer Motorrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.

14. Motorrolle für eine Förderanlage, wobei die Motorrolle ausgebildet ist, das

Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.

15. Förderanlage mit einer Motorrolle und einer Steuereinheit, wobei die Förderanlage ausgebildet ist, das Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.

Description:
Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage sowie Steuereinheit, Motorrolle und Förderanlage und Verfahren

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle sowie eine Steuereinheit, eine Motorrolle und eine Förderanlage und ein Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle.

Förderanlagen werden für unterschiedliche Zwecke in logistischen Anwendungen eingesetzt. So können sie beispielsweise in der Palettenförderung, bei der Förderung von Paketen in Paketversandzentren, zur Förderung von Behältern in Lagern unterschiedlicher Art oder zum Gepäcktransport in Flughäfen und in zahlreichen anderen Anwendungen eingesetzt werden. Dabei umfasst eine Förderanlage regelmäßig eine oder mehrere Förderstrecken, die jeweils mehrere nebeneinander angeordnete Rollen umfasst, deren obere Umfangsfläche jeweils zur Aufnahme des Fördergutes dient. Ebenso können Motorrollen in Förderanlagen mit Gurtförderern und/oder Bandförderern eingesetzt werden, in denen Motorrollen einen Gurt und/oder ein Band antreiben und der Gurt und/oder das Band zur Aufnahme des Fördergutes dient.

In diesen Förderstrecken können einerseits nicht angetriebene Förderrollen angeordnet sein, die auch als Leerlaufrollen oder Slaverollen bezeichnet werden, die antriebslos sind und lediglich in einem Fördergestell drehbar gelagert sind. Ferner können in diesen Förderstrecken Motorrollen angeordnet sein, die auch als angetriebene Förderrollen bezeichnet werden und motorbetrieben sind und durch eine elektrische Antriebseinheit in Rotation versetzt werden. Die Motorrollen können einerseits dazu dienen, unmittelbar über die äußere Umfangsfläche ihres Rollenkörpers das Fördergut zu transportieren. Andererseits können mittels einer Übertragung der Rotation der Motorrolle auf eine oder mehrere Leerlaufrollen mittels eines Übertragungselementes, beispielsweise eines Riemenantriebs, durch die Motorrolle auch eine oder mehrere Leerlaufrollen in Rotation versetzt werden, um auch über deren äußere Umfangsflächen das Fördergut anzutreiben.

Förderrollen und insbesondere Motorrollen sind beispielsweise bekannt aus der DE 10 2006 054 575 A1 , EP 1 02 1664 B1 , DE 20 2009 012 822 U 1 , DE 10 2015 104 130, DE 10 2015 1 14 030 oder DE 10 2016 120 415 der Anmelderin.

Neben allgemeinen Steuerungs- und Regelungsanforderungen, die bestimmte Übertragungsmechanismen für den Ist-Zustand aus der Förderstrecke in eine Steuerungseinheit und für einen Soll-Zustand aus der Steuerungseinheit in die Motorrolle erforderlich machen, liegt eine Anforderung an solche Motorrollen darin, dass es wünschenswert ist, den Betrieb einer solchen Förderstrecke mit einer hohen Zuverlässigkeit durchzuführen. Dies liegt darin begründet, dass es sich in den typischen intralogistischen Anwendungen regelmäßig um Förderanforderungen handelt, bei denen ein Ausfall der Förderstrecke gravierende Zeitverzögerungen und finanzielle Schäden nach sich zieht, die weit über den reinen finanziellen Einsatz für den Ersatz des die Störung auslösenden Bauteils hinausgehen. Darüber hinaus werden in Förderstrecken häufig eine Vielzahl solcher Motorrollen eingesetzt, die folglich technisch gleichartige Systeme in großer Anzahl darstellen, wobei jedoch bereits durch Ausfall einer einzigen Motorrolle die Funktion der gesamten Förderstrecke eingeschränkt oder vollständig unterbrochen ist. Es ist daher ein wichtiges Bestreben, die Zuverlässigkeit des Betriebs solcher Förderstrecken, in denen Motorrollen eingesetzt werden, zu verbessern.

Das Deutsche Patent- und Markenamt hat in der Prioritätsanmeldung zur vorliegenden Anmeldung folgenden weiteren Stand der Technik recherchiert: DE 10 201 1 053 145 A1.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle sowie eine verbesserte Steuereinheit, eine verbesserte Motorrolle und eine verbesserte Förderanlage und ein verbessertes Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle bereitzustellen. Es ist insbesondere eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle sowie eine Steuereinheit, eine Motorrolle und eine Förderanlage und ein Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle, bereitzustellen, die die Zuverlässigkeit und/oder Effizienz und/oder Leistungsfähigkeit erhöhen und/oder Einsparungen ermöglichen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer oder mehreren Motorrollen, die Vorrichtung umfassend eine Messeinheit zum Ermitteln eines Stromverlaufs der Motorrolle, wobei die Messeinheit eine erste Schnittstelle und eine zweite Schnittstelle aufweist, die ausgebildet sind, um die Messeinheit in der Förderanlage zwischen die Motorrolle und eine die Motorolle steuernde Steuereinheit zu schalten, eine dritte Schnittstelle zum Empfangen von Daten über eine Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt, eine Auswerteeinheit, die ausgebildet ist, den ermittelten Stromverlauf der Motorrolle mit einem für die Betriebssituation charakteristischen Referenzverlauf zu vergleichen.

Förderrollen und insbesondere Motorrollen sind vorzugsweise solcherart aufgebaut, dass der Rollenkörper zumindest abschnittsweise hohl ausgebildet ist und insbesondere ein hohles Ende, vorzugsweise zwei hohle Enden aufweist. Bei Motorrollen ist die Antriebseinheit vorzugsweise innerhalb eines Innenraums des Rollenkörpers angeordnet. Wenn die Antriebseinheit innerhalb des Rollenkörpers angeordnet ist, sind keine außerhalb des Rollenkörpers angeordneten mechanischen Komponenten erforderlich, um die Rotation der Rolle zu erzeugen. Eine im Innenraum des Rollenkörpers angeordnete Antriebseinheit kann beispielsweise eine Kupplungseinheit aufweisen, die ausgebildet und angeordnet ist, ein Drehmoment von der Antriebseinheit auf eine Innenumfangsfläche des Innenraums des Rollenkörpers zu übertragen. Motorrollen dieser Bauart werden für unterschiedliche Zwecke in logistischen Anwendungen eingesetzt, beispielsweise um in einem Gestell mittels einer T rommelmotorwelle und einer T rommelmotorachse montiert zu werden. Typischerweise ist die elektrische Antriebseinheit ausgebildet, ein Förderdrehmoment von der Trommelmotorwelle auf das Trommelrohr zu übertragen. Diese Übertragung kann über ein von der Motorrolle umfasstes T rommelmotorgetriebe erfolgen. Die Trommelmotorachse hingegen dient typischerweise nur der Lagerung der Motorrollen im Gestell.

Eine Motorrolle kann dazu dienen, mittels eines Riemens oder dergleichen andere Einrichtungen anzutreiben, beispielsweise eine aus mehreren Förderrollen bestehende Förderstrecke. Weiterhin kann die Motorrolle unmittelbar als Förderglied in eine Förderstrecke eingesetzt sein und das Fördergut tragen und durch die Rotation der Motorrolle fördern. Eine bevorzugte Anwendung besteht darin, die Motorrolle in einer Förderbandstrecke als Antriebselement, vorzugsweise als endseitiges Antriebselement einzusetzen und ein Förderband oder einen Gurt in teilweiser Umschlingung um den Trommelkörper zu führen und dieses durch die Rotation des Trommelkörpers in Bewegung zu versetzen.

Motorrollen werden in der Intralogistik in vielfältigen Anwendungsfällen eingesetzt, beispielsweise zur Förderung von Gepäck, Produkten, Paketen, Behältern, Paletten oder dergleichen in Logistikzentren, in der industriellen Fertigung, in Postverteilerzentren, der Gepäckabfertigung und dergleichen. Solche Motorrollen sind dabei regelmäßig in Förderstrecken größerer Förderanlagen eingesetzt und dienen dazu, das Fördergut zu bewegen. Die Motorrollen können mittels Treibriemen, Ketten und dergleichen mit benachbarten mitlaufenden Leerlaufrollen gekoppelt sein und diese antreiben, um so eine einheitlich angesteuerte Förderzone zu definieren. Mehrere solcher Förderzonen können dann in der Förderstrecke hintereinander angeordnet werden, um das Fördergut entlang dieser Förderstrecke zu befördern. Motorrollen dieser Art werden auch als motorbetriebene Förderrollen, Rollenantriebe und in anderer Weise bezeichnet. Eine Motorrolle kann auch ein T rommelmotor sein, der beispielsweise zum Antrieb eines Förderbandes als endseitige Umlenkrolle eingesetzt ist oder in anderer Form eine Förderstrecke mit Förderband oder anders aufgebaute Förderstrecke antreibt.

Grundsätzlich ist ein Erfordernis an solche Motorrollen im Einsatz in Förderstrecken und Förderanwendungen, diese in einer Steuerung oder einer Regelung betreiben zu können, um das Fördergut in bestimmterWeise zu fördern. So ist beispielsweise eine staudrucklose Förderung, die sogenannte ZPA=Zero Pressure Accumulation oder eine Förderung mit einem geringen Staudruck, die sogenannte LPA=Low Pressure Accumulation oftmals gewünscht, bei der auf der Förderstrecke befindliche Fördergüter nicht miteinander in Kontakt kommen bzw. nur mit geringem Staudruck gegeneinander in Kontakt kommen, sodass sich nicht durch aufsummierte Kontaktkräfte Beschädigungen an einem Fördergut ergeben können. Des Weiteren ist es bekannt, Fördergüter auf einer Förderstrecke im Einzelabzug oder im Blockabzug zu fördern, also die Förderung von Fördergütern solcherart zu betreiben, dass jeweils ein Fördergut weitergefördert wird und ein nachfolgendes Fördergut in die dadurch entstehende Lücke ebenfalls einzeln gefördert wird oder mehrere Fördergüter simultan unter Beibehaltung von deren Abstand zu fördern. Zum Zwecke dieser Regelung und Steuerung ist es bekannt, bestimmte Daten von der Förderstrecke zu erhalten, beispielsweise über einen Lichtschrankensensor, um über die Position eines Förderguts Informationen in eine Steuerung einspeisen zu können, weiterhin Steuerungsbefehle an eine Motorrolle zu senden, um diese in Betrieb zu setzen oder zu stoppen oder um beispielsweise deren Drehzahl zu steuern. Unter Drehzahl ist hierbei die Anzahl der Umdrehungen pro Minute zu verstehen, wobei sich diese Drehzahl auf die Umdrehungen pro Minute des Motors oder die Umdrehungen pro Minute der Förderrolle bezieht, die voneinander unterschiedlich sein kann, wenn die Antriebseinheit ein Getriebe umfasst. Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, mit einer Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage den Stromverlauf einer Motorrolle zu ermitteln und mit einem charakteristischen Referenzverlauf zu vergleichen. Dazu werden Daten über die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegende Betriebssituation erfasst und für den Vergleich ein Referenzverlauf verwendet, der für diese Betriebssituation charakteristisch ist. Hierzu wird die Messeinheit der Vorrichtung mit ihrer ersten und zweiten Schnittstelle zwischen die Motorrolle und die Steuereinheit geschaltet. Um den ermittelten Stromverlauf einer Betriebssituation zuordnen zu können, werden über eine dritte Schnittstelle der Messeinheit ferne Daten über eine Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt, erfasst. Als Referenzverlauf kann in der vorliegenden Beschreibung vorzugsweise ein Werteverlauf, insbesondere über einen bestimmten Zeitraum, verstanden werden. Ein Werteverlauf kann auch aus Verläufen einer, zweier oder mehrerer Einzelgrößen abgeleitet sein. Als Referenzverlauf kann auch ein früher ermittelter Stromverlauf der gleichen oder einer anderen Motorrolle verwendet werden. Hierdurch können Veränderungen im Zeitablauf und/oder durch Veränderungen der Förderanlage oder Teilen davon identifiziert werden und/oder Vergleiche mit anderen, vorzugsweise vergleichbaren, Teilen einer Förderanlage oder anderen, vorzugsweise vergleichbaren, Förderanlagen gemacht werden.

Der Erfindung liegt unter anderem die Erkenntnis zugrunde, dass für bestimmte Betriebssituationen bestimmte Verläufe des Stroms, insbesondere des Eingangsstroms, der Motorolle charakteristisch sind. Insbesondere werden solche charakteristischen Verläufe als Referenzverläufe verwendet. Ferner liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass durch Vergleich des ermittelten Stromverlaufs der Motorrolle mit einem für die Betriebssituation charakteristischen Referenzverlauf Rückschlüsse nicht nur auf die Motorrolle selbst, sondern auch auf die Förderzone und/oder die Förderanlage möglich sind, insbesondere Rückschlüsse auf die Effizienz, Angemessenheit der Auslegung oder Möglichkeiten zur Leistungssteigerung oder Kosteneinsparung. Auf diese Weise kann durch die Ermittlung des Stromverlaufs der Motorolle in einer bestimmten Betriebssituation eine besonders einfache und effiziente sowie zugleich zuverlässige Möglichkeit der Untersuchung von größeren Teilen einer Förderanlage oder einer gesamten Förderanlage bereitgestellt werden.

Die dritte Schnittstelle ist vorzugsweise zum Empfangen von Daten von einem Betriebszustands-Sensor ausgebildet. Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass der Betriebszustands-Sensor als Lichtschrankensensor ausgebildet ist oder einen Lichtschrankensensor umfasst. Der Betriebszustands-Sensor kann vorzugsweise ausgebildet sein, zu detektieren, wenn ein Fördergut in eine Förderzone, insbesondere einen bestimmten Abschnitt einer Förderzone, eintritt und/oder austritt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinheit ausgebildet zu prüfen, ob der ermittelte Stromverlauf der Motorrolle von dem Referenzverlauf abweicht, insbesondere auch abschnittsweise. Es ist ferner bevorzugt, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, zu prüfen, ob eine Abweichung des ermittelten Stromverlaufs der Motorrolle von dem Referenzverlauf, vorzugsweise in einem bestimmten Abschnitt, einen vorbestimmten Wert überschreitet. Weiter ist es bevorzugt, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, zu prüfen, ob der ermittelte Stromverlauf der Motorrolle den Referenzverlauf, insbesondere in einem bestimmten Abschnitt, um einen vorbestimmten Wert unter- oder überschreitet. Vorzugsweise ist dies Teil des Vergleichens des ermittelten Stromverlaufs der Motorrolle mit dem Referenzverlauf.

Wenn der ermittelte Stromverlauf der Motorrolle den Referenzverlauf, beispielsweise in einem bestimmten Abschnitt, um einen vorbestimmten Wert über- oder unterschreitet, kann dies ein Hinweis sein auf eine Eigenschaft der Förderanlage und/oder der Förderzone und/oder der Motorrolle, wie beispielsweise eine nicht angemessene Auslegung und/oder Ansteuerung und/oder einen Defekt (z. B. Riss des antreibenden Riemens, Lagerschaden usw.) Ferner ist bevorzugt, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, ein Signal von einem Betriebszustands-Sensor der Förderanlage zu empfangen und das Signal zur Qualifizierung des ermittelten Stroms, beispielsweise zur Ableitung von Informationen über den Betriebszustand, insbesondere zur Prüfung, ob der Referenz-Betriebszustand vorliegt, zu verwenden. Vorzugsweise umfasst das Signal von dem Betriebszustands-Sensor Daten oder ist ein Datensignal. Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass der Betriebszustands-Sensor als Lichtschrankensensor ausgebildet ist oder einen Lichtschrankensensor umfasst. Der Betriebszustands-Sensor kann vorzugsweise ausgebildet sein, zu detektieren, wenn ein Fördergut in eine Förderzone, insbesondere einen bestimmten Abschnitt einer Förderzone, eintritt und/oder austritt.

Weiter ist bevorzugt, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, eine Temperatur zu ermitteln, beispielsweise mittels Temperatursensor, und die ermittelte Temperatur zur Qualifizierung des ermittelten Stroms, beispielsweise zur Ableitung von Informationen über den Betriebszustand, insbesondere zur Prüfung, ob der Referenz-Betriebszustand vorliegt, zu verwenden.

Unter Temperatur wird in dieser Beschreibung sowohl eine Innentemperatur der Motorrolle als auch eine Umgebungstemperatur der Motorrolle und/oder der Förderzone und/oder der Förderanlage, beispielsweise die Raumtemperatur, verstanden. Ein Temperatursensor kann beispielsweise ein Umgebungstemperatursensor und/oder ein Innentemperatursensor sein.

Die Berücksichtigung der Innentemperatur der Motorrolle hat den Vorteil, dass Überhitzungszustände erkannt werden können. Die Berücksichtigung der

Umgebungstemperatur der Motorrolle hat den Vorteil, dass außerhalb der Motorrolle liegende Einflussfaktoren auf die Innentemperatur der Motorrolle berücksichtigt werden können (wie beispielsweise Erwärmung des Raums wegen starker Sonneneinstrahlung) und auf diese Weise die Innentemperatur der Motorrolle anders bewertet und/oder in Bezug zur Raumtemperatur gesetzt werden kann, insbesondere für eine weitere Verwendung.

Es ist zu dem bevorzugt, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, Betriebsstunden der Motorrolle zu erfassen und die erfassten Betriebsstunden zur Qualifizierung des ermittelten Stroms, beispielsweise zur Ableitung von Informationen über den Betriebszustand, insbesondere zur Prüfung, ob der Referenz-Betriebszustand vorliegt, zu verwenden. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass eine Motorrolle„eingelaufen“ ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Betriebssituation zwei oder mehrere unterschiedliche Betriebszustände umfasst, insbesondere die Betriebszustände Beschleunigung und/oder Beladung und/oder Transport und/oder Entladung und/oder Leerlauf und/oder Abbremsen bzw. Verlangsamen, beispielsweise mit Rückspeisung von Bremsenergie und/oder Stillstand. Eine Betriebssituation kann sich entweder auf nur einen Betriebszustand beziehen und/ oder zwei oder mehrere Betriebszustände umfassen. Ein Betriebszustand kann auch als Abschnitt einer Betriebssituation verstanden werden. Ebenso kann der Referenzverlauf vorzugsweise Refe re nz-T e i I ve rlä uf e umfassen, die im Vergleich für die jeweiligen Betriebszustände charakteristisch sind. Vorzugsweise werden für den Vergleich für die jeweiligen Betriebszustände charakteristische Refe re nz-T e i I ve rlä uf e verwendet. Auch der Stromverlauf der Motorrolle kann vorzugsweise den Betriebszuständen und Referenz- Teilverläufen entsprechende Abschnitte aufweisen.

Es ist ferner bevorzugt, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, den ermittelten Stromverlauf der Motorrolle mit einem für den jeweiligen Betriebszustand charakteristischen Referenz-Teilverlauf zu vergleichen. Ein Vergleich auf der Basis von verschiedenen Betriebszuständen ermöglicht eine genauere Untersuchung der Förderanlage. Da sich die Stromverläufe, in verschiedenen Betriebszuständen in der Regel voneinander unterscheiden, kann durch die Verwendung von unterschiedlichen, für den jeweiligen Betriebszustand charakteristischen Referenz-Teilverläufen, die Qualität der Rückschlüsse verbessert werden.

Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, auf Basis des Vergleichs einen Optimierungsparameter auszugeben. Es ist insbesondere bevorzugt, dass der Optimierungsparameter einen oder mehrere der folgenden Werte umfassen kann:

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der

Fördergeschwindigkeit der Anlage und/oder einer Teilanlage und/oder

Motorrolle,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Leistung einer Motorrolle,

- Austausch einer Motorolle gegen eine andere, insbesondere eine andere

Motorrolle einer anderen Leistungsklasse,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Anzahl an

Motorrollen und/oder Förderrollen und/oder Förderzonen der Förderanlage, - Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Anzahl an

Motorrollen und/oder Förderrollen in einer Förderzone der Förderanlage,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, einer

Getriebeuntersetzung, - Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Stillstandszeiten der Förderanlage und/oder Teilanlage und/oder Motorrolle,

- Veränderung, insbesondere Erhöhung oder Reduzierung, der Beschleunigung der Motorrolle.

Ausgehend von dem Vergleich ist es mit der Vorrichtung vorzugsweise auch möglich, Optimierungsparameter auszugeben oder abzuleiten. Vorzugsweise kann so eine Förderanlage nicht nur untersucht oder diagnostiziert, sondern auch verbessert werden oder es können zumindest Indikatoren gegeben werden in Form von Optimierungsparametern, welche Verbesserungen wodurch erzielt werden können.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, auf Basis des Vergleichs ein Steuersignal zur Steuerung, insbesondere der Motorrolle und/oder der Förderzone und/oder der Förderanlage auszugeben. Auf diese Weise kann ein identifiziertes Verbesserungspotenzial in eine verbesserte Steuerung umgesetzt werden.

Insbesondere können vorzugsweise auf Basis des für eine Motorrolle ermittelten Stromverlaufs Optimierungsparameter und/oder Steuersignale für diese Motorrolle und/oder Förderzone und/oder Förderanlage und/oder für andere Motorrollen und/oder andere Förderzonen und/oder andere Förderanlagen ausgegeben oder generiert werden. Mit der Ermittlung des Stromverlaufs für eine Motorrolle können somit Rückschlüsse auf weitere, andere Teile der Förderanlage und/oder sogar für andere Förderanlagen gezogen werden, insbesondere wenn ähnliche Bedingungen vorliegen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste und/oder die zweite Schnittstelle als Adapter ausgebildet sind. Eine Ausbildung als Adapter ermöglicht eine besonders einfache Zwischenschaltung zwischen die Motorrolle und die Steuereinheit. Vorzugsweise erfolgt die Zwischenschaltung an einer vorhandenen, lösbaren (Steck- )Verbindung zwischen Motorrolle und Steuereinheit. Es ist ferner bevorzugt, dass die dritte Schnittstelle ausgebildet ist, Daten über die Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt, von einem Betriebszustands-Sensor zu empfangen. Die dritte Schnittstelle ist ferner vorzugsweise ausgebildet, Daten über zwei oder mehrere Betriebszustände, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegen, von einem Betriebszustands-Sensor zu empfangen.

Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung eine Speichereinheit umfasst, in der für verschiedene Betriebssituationen charakteristische Referenzverläufe hinterlegt sind. In der Speichereinheit können vorzugsweise auch für verschiedene Betriebszustände charakteristische Referenz-Teilverläufe hinterlegt sein. Es ist ferner bevorzugt, dass die Vorrichtung eine Speichereinheit umfasst, in der Optimierungsparameter hinterlegt sind, insbesondere Optimierungsparameter für verschiedene charakteristische Referenzverläufe und/oder für verschiedene charakteristische Ref e re nz-T e i I ve rlä uf e und/oder für verschiedene Vergleichsergebnisse.

Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Messeinheit ausgebildet ist, einen rückgespeisten Strom und/oder eine gesamte verrichtete elektrische Arbeit der Motorrolle zu ermitteln, insbesondere als Teil der Ermittlung des Stromverlaufs und/oder insbesondere während einer Betriebssituation.

Wenn das Ermitteln des Stromverlaufs der Motorrolle auch das Ermitteln eines rückgespeisten Stroms und/oder einer gesamten verrichteten elektrischen Arbeit umfasst, können besonders qualifizierte Rückschlüsse auf die Motorrolle und/oder die Förderzone und/oder die Förderanlage gezogen werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer oder mehreren Motorrollen, das Verfahren umfassend - Ermitteln eines Stromverlaufs der Motorrolle, vorzugsweise mittels einer zuvor beschriebenen Vorrichtung oder mittels einer die Motorrolle steuerenden Steuereinheit,

- Erfassen einer Betriebssituation, die während des Ermittelns des Stromverlaufs vorliegt, - Vergleichen des ermittelten Stromverlaufs der Motorrolle mit einem für die erfasste Betriebssituation charakteristischen Referenzverlauf.

Das Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle kann vorzugsweise mit einer zuvor beschriebenen Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle durchgeführt werden.

Wenn eine Steuereinheit einer Motorrolle und/oder einer Förderzone und/oder einer Förderanlage ausgebildet ist für die Durchführung des Verfahrens zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle, kann das Verfahren vorzugsweise auch mittels der Steuereinheit durchgeführt werden. In dieser Variante ist für die Untersuchung der Förderanlage dann keine separate Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle erforderlich. Vielmehr kann das Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle durchgeführt werden, ohne dass eine separate Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle bereitgestellt und/oder angeschlossen werden muss. Auf diese Weise ist eine besonders einfache Ausführung des Verfahrens zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle möglich.

Vorzugsweise werden die Schritte des Verfahrens zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle mehrfach durchgeführt, insbesondere für verschiedene Motorrollen einer Förderanlage, die vorzugsweise an verschiedenen und/oder wichtigen und/oder vergleichbaren Stellen der Förderanlage angeordnet sind. Dies kann die Qualität der Untersuchung verbessern. Vorzugsweise werden diese mehrfachen Vergleiche beim Ausgeben eines Optimierungsparameters und/oder beim Generieren eines Steuersignals berücksichtigt.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch eine Steuereinheit für eine Motorrolle und/oder eine Förderzone einer Förderanlage, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, das zuvor beschriebene Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle auszuführen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch eine Motorrolle für eine Förderanlage, wobei die Motorrolle ausgebildet ist, das zuvor beschriebene Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle auszuführen. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch eine Förderanlage mit einer Motorrolle und einer Steuereinheit, wobei die Förderanlage ausgebildet ist, das zuvor beschriebene Verfahren zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle auszuführen. Die erfindungsgemäßen Aspekte und ihre möglichen Fortbildungen weisen Merkmale auf, die sie insbesondere geeignet machen, in einem zuvor beschriebenen Verfahren und/oder mit einer zuvor beschriebenen Vorrichtung und den jeweiligen Fortbildungen verwendet zu werden. Zu den Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails dieser weiteren Aspekte der Erfindung und ihrer möglichen Fortbildungen wird auf die vorangegangene Beschreibung zu den entsprechenden Vorrichtungs- und Verfahrensmerkmalen verwiesen.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 : eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle;

Fig. 2: den ermittelten Stromverlauf von vier Motorrollen;

Fig. 3: einen Vergleich von vier Motorrollen in verschiedenen Betriebszuständen; und

Fig. 4: einen Vergleich der Mittelwerte für den ermittelten Stromverlauf einer Motorrolle mit jeweiligen Mittelwerten für die Referenzverläufe in vier Betriebszuständen.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Untersuchung einer Förderanlage mit einer Motorrolle.

Figur 1 zeigt eine Motorrolle 10 und eine die Motorrolle 10 steuerende Steuereinheit 20. Die Motorrolle 10 und die Steuereinheit 20 sind Teil einer Förderanlage, die noch weitere Elemente umfassen kann.

Die Vorrichtung 90 umfasst eine Messeinheit 40, eine Auswerteeinheit 60 und eine Speichereinheit 70 sowie eine erste Schnittstelle 51 , eine zweite Schnittstelle 52 und eine dritte Schnittstelle 53. Mit der ersten und zweiten Schnittstelle 51 , 52 ist die Vorrichtung zwischen die Motorrolle 10 und die Steuereinheit 20 geschaltet. Die ersten und zweiten Schnittstellen 51 , 52 sind als Adapter ausgebildet, mit dem eine Zwischenschaltung an einer vorhandenen, lösbaren (Steck- )Verbindung zwischen Motorrolle und Steuereinheit besonders einfach möglich ist. Die dritte Schnittstelle 53 dient dazu, von einem Betriebszustands-Sensor 30 Daten über eine während der Ermittlung eines Stromverlaufs der Motorrolle 10 vorliegende Betriebssituation zu erhalten.

Die Auswerteeinheit 60 ist ausgebildet, den ermittelten Stromverlauf der Motorrolle 10 mit einem für die Betriebssituation charakteristischen Referenzverlauf zu vergleichen. Hierzu kann die Auswerteeinheit 60 auf in der Speichereinheit 70 hinterlegte Daten zugreifen, insbesondere auf für verschiedene Betriebssituationen charakteristische Referenzverläufe und/oder auf Optimierungsparameter für verschiedene charakteristische Referenzverläufe und/oder für verschiedene Vergleichsergebnisse.

Figur 2 zeigt den ermittelten Stromverlauf von vier Motorrollen (Strom 1 , Strom 2, Strom 3, Strom 4) sowie die zugehörigen Betriebssituationen, die von vier Betriebszustands- Sensoren (Sensor 1 , Sensor 2, Sensor 3, Sensor 4) erfasst wurden, über die Zeit.

Die von den vier Betriebszustands-Sensoren ermittelten Betriebssituationen sind mit den Linien 101 , 201 , 301 , 401 dargestellt. Der Signalverlauf des ersten Betriebszustands- Sensors hat ein erstes Maximum 101a und ein zweites Maximum 101 b. Diese Maxima 101a, b zeigen an, dass ein Fördergut die erste Motorrolle bzw. die zugehörige erste

Förderzone erreicht. Entsprechende, jedoch zeitversetzte Maxima sind auch in den Signalverläufen 102, 202, 302, 402 der weiteren Betriebszustands-Sensoren zu erkennen. Hieraus lassen sich verschiedene Betriebszustände ableiten, insbesondere Betriebszustände vor, während und nach den Maxima 101a, b. Vor den Maxima 101a, b zeigt der ermittelte Stromverlauf der ersten Motorrolle ebenfalls die Maxima 112a,b. Nach einem Abfallen auf lokale Minima zeigt dann der ermittelte Stromverlauf der ersten Motorrolle Anstiegsphasen 122a, b auf lokale Maxima 132a, b sowie anschließende Leerlaufsituationen 142a, b, mit Minima 152a, b. Entsprechende, jedoch zeitversetzte Verläufe sind auch in den Verläufen 202, 302, 402 der ermittelten Ströme der weiteren Motorrollen zu erkennen. Diese Stromverläufe 102, 202, 302, 402 werden mit Referenzverläufen verglichen, die den jeweiligen Betriebssituationen entsprechen. Insbesondere können hierfür Referenz- Teilverläufe zum Einsatz kommen, die charakteristisch für verschiedene Betriebszustände von Betriebssituationen sind, und entsprechend mit Abschnitten der Stromverläufe 102, 202, 302, 402 verglichen werden.

Figur 3 zeigt einen Vergleich von vier Motorrollen in verschiedenen Betriebszuständen. Im oberen Teil von Figur 3 ist zunächst eine Förderanlage 900 schematisch dargestellt. Die Förderanlage 900 hat mehrere Förderrollen 910 (sowohl Motorrollen als auch nicht angetriebene Förderrollen) in vier Förderzonen Z0, Z1 , Z2, Z3. Jede Förderzone Z0, Z1 , Z2, Z3 weist jeweils einen Betriebszustands-Sensor und eine Motorrolle auf. Ferner ist schematisch ein Fördergut 920 dargestellt, welches in Förderrichtung 930 von Förderzone zu Förderzone bewegt wird.

Im unteren Teil der Figur 3 sind schematisch die mit den vier Betriebszustands-Sensoren SO, S1 , S2, S3 ermittelten Betriebssituationen mit verschiedenen Betriebszuständen sowie die zugehörigen Zustände der vier Motorrollen in den vier Förderzonen über die Zeit dargestellt. Mit Z0, Z1 , Z2, Z3 wird zunächst die allgemeine Aktivität einer Förderzone dargestellt. Mit LOAD Z0, LOAD Z1 , LOAD Z2, LOAD Z3 wird dann der Beladungszustand durch ein Fördergut dargestellt, und mit NO LOAD Z0, NO LOAD Z1 , NO LOAD Z2, NO LOAD Z3 der Zustand ohne Beladung. Figur 4 zeigt einen Vergleich der Mittelwerte für den ermittelten Stromverlauf einer Motorrolle mit jeweiligen Mittelwerten für die Referenzverläufe in vier Betriebszuständen BZ1 , BZ2, BZ3, BZ4. Betriebszustand BZ1 entspricht der Beladung, Betriebszustand BZ2 dem Transport, Betriebszustand BZ3 der Entladung, und Betriebszustand BZ4 der Leerlaufsituation. Für die Darstellung in Figur 4 wurde aus einer Anzahl von Referenzmessungen Mittelwerte fürdie Referenzverläufe in den verschiedenen Betriebszuständen gebildet. Ebenso wurden für die jeweils ermittelten Stromverläufe Mittelwerte in den verschiedenen Betriebszuständen gebildet.

Mit 1101 , 1 102, 1103, 1104 sind Mittelwerte für die Referenzverläufe in den jeweiligen Betriebszuständen BZ1 , BZ2, BZ3, BZ4 für ein Fördergut dargestellt. Ferner sind in Fig. 4 die Mittelwerte für den ermittelten Stromverlauf für ein Fördergut dargestellt, und zwar mit 1201 , 1202, 1203, 1204 in den jeweiligen Betriebszuständen BZ1 , BZ2, BZ3, BZ4.

Wie zu erkennen ist, liegen die Mittelwerte 1201 , 1202, 1203, 1204 für den ermittelten Stromverlauf oberhalb der Mittelwerte für die Referenzverläufe. Dies kann ein Indiz für einen Fehler- oder Störfall sein welcher die Überwindung einer höheren Massenträgheit zur Folge hat. Dies kann beispielsweise durch einen Störkörper oder den Defekt einer Antriebskomponente hervorgerufen werden. Eine Antriebskomponente kann jede Komponente sein, die eine Bewegung verursacht, beispielsweise kann eine Antriebskomponente eine Motorrolle, eine Slave-Rolle, ein Antriebsriemen, ein Antriebselement oder eine Antriebseinheit sein.

Ferner sind in Fig. 4 die Mittelwerte für den ermittelten Stromverlauf für ein Fördergut dargestellt, und zwar mit 1301 , 1302, 1303, 1304 in den jeweiligen Betriebszuständen BZ1 , BZ2, BZ3, BZ4. Wie zu erkennen ist, liegen die Werte 1301 , 1302, 1303, 1304 für den ermittelten Strom unterhalb der Referenzwerte. Dies kann ein Indiz für einen Fehler- oder Störfall sein, welcher beispielsweise eine passive Antriebskomponente, wie ein unterbrochener Kraftschluss/ Antriebsriemen auskoppelt.