Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR EXTRACORPOREAL MAGNETIC INNERVATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/123584
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for extracorporeal magnetic innervation. The device enables noninvasive, nonsurgical treatment by means of magnetic fields. In particular, the device is suitable for nerve stimulation by means of the produced magnetic fields so that a muscle contraction occurs as a result of the nerve stimulation.

Inventors:
JORDAN MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/054717
Publication Date:
September 20, 2012
Filing Date:
March 16, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MAGIC RACE LLC (US)
JORDAN MICHAEL (DE)
International Classes:
A61N2/00
Domestic Patent References:
WO1991015263A11991-10-17
WO2005105013A22005-11-10
Foreign References:
US20030158583A12003-08-21
EP0788813A11997-08-13
DE20218161U12003-04-10
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MAIWALD PATENTANWALTS GMBH (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Inkontinenzbehandlungsvorrichtung, aufweisend:

- eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit;

wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energieversorgungseinheit eine Energi eversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energi eversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, Begleiterscheinungen von Inkontinenz zu behandeln.

2. Inkontinenzbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 1 , weiterhin aufweisend:

- eine Führungsvorri chtung;

- einen Aktuator an der Führungsvorrichtung zur Positionierung der Spule; wobei die Führungsvorri chtung derart ausgeführt ist, dass durch den Aktuator eine Positionierung der Spule entlang der Führungsvorrichtung verändert werden kann;

wobei die Positionierung der Spule von der Steuereinheit gesteuert wird.

3. Inkontinenzbehandlungsstuhl, aufweisend:

- eine Sitz fläche; - eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder

2;

wobei die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung unter der Sitzfläche angeordnet ist.

4. InkontinenzbehandlungsrolIstuhl , aufweisend:

- eine Sitz fläche;

- eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder

2;

wobei die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung unter der Sitzfläche angeordnet ist.

5. Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung, aufweisend:

- eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit;

wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energieversorgungseinheit eine Energieversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass durch eine resultierende Muskelaktivität eine Muskelrückbildung verlangsamt wird.

6. Handgerät zur Muskelrückbildungsverlangsamung, aufweisend:

eine Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung nach Anspruch 5.

7. Liege zur Muskelrückbildungsverlangsamung, aufweisend:

- eine Liegefläche;

- eine Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung nach Anspruch 5;

- eine Führungsvorrichtung;

- einen Aktuator an der Führungsvorrichtung zur Positionierung der Spule; wobei die Führungsvorri chtung derart ausgeführt ist, dass durch den Aktuator eine Position der Spule entlang der Führungsvorrichtung verändert werden kann; wobei die Positionierung der Spule von der Steuereinheit vorgegeben wird.

8. Körper fettabbauvorri chtung, aufweisend:

- eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit;

wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energieversorgungseinheit eine Energieversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energi eversorgung der Spule durch die Energi eversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energi eversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimul ation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass ein Abbau von Körperfett erfolgt.

9. Sportmedizinische Muskel aufbaubeschl euni gungs vorn chtung, aufweisend: - eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit;

wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energieversorgungseinheit eine Energi eversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energi eversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energi eversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass auf Grund der daraus resultierenden Muskelkontraktionen ein Muskelaufbau unterstützt wird.

10. Liege zur sportmedizinischen Muskelaufbaubeschleunigung, aufweisend:

- eine Liegefläche;

- eine Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung nach Anspruch 9;

- eine Führungsvorrichtung;

- einen Aktuator an der F hrungsvorrichtung zur Positionierung der Spule; wobei die Führungsvorri chtung derart ausgeführt ist, dass durch de Aktuator eine Position der Spule entlang der Führungsvorri chtung verändert werden kann; wobei die Positionierung der Spule von der Steuereinheit vorgegeben wird.

11. Schlaganfallrehabilitationsvorrichtung, aufweisend:

- eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit; wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energi eversorgungseinheit eine Energieversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energi eversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass auf Grund daraus resultierender Impulse in einer Nervenleitung eine Rehabilitation nach einem Schlaganfall unterstützt wird.

12. Liege zur Schlaganfallrehabilitation, aufweisend:

- eine Liegefläche;

- eine Schlaganfallrehabilitationsvorrichtung nach Anspruch 1 1 ;

- eine Führungsvorrichtung;

- einen Aktuator an der Führungsvorrichtung zur Positionierung der Spule; wobei die Führungsvorrichtung derart ausgeführt ist, dass durch den Aktuator eine Position der Spule entlang der Führungsvorrichtung verändert werden kann; wobei die Positionierung der Spule von der Steuereinheit vorgegeben wird.

13. Beckenbodenmuskulaturrehabilitationsvorrichtung zur postnatalen

Anwendung, aufweisend:

- eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit; wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energieversorgungseinheit eine Energi eversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass auf Grand der daraus resultierenden Muskelkontraktionen eine Rehabilitation und ein Wiederaufbau der Beckenbodenmuskulatur nach einer Geburt unterstützt wird.

14. Durchblutungsförderungsvorrichtung, aufweisend:

- eine Spule;

- eine Energieversorgungseinheit;

- eine Steuereinheit;

wobei die Spule ausgeführt ist, ein Magnetfeld so zu erzeugen, dass eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten erfolgt;

wobei die Energi eversorgungseinheit eine Energi eversorgung für die Spule bereitstellt;

wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energi eversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern;

wobei die Energi eversorgung von der Steuereinheit so gesteuert wird, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass auf Grund der daraus resultierenden Muskelkontraktionen eine Durchblutung des Gewebes in einem Wirkbereich des Magnetfeldes gefördert wird.

15. Liege zur Durchblutungsförderung, aufweisend:

- eine Liegefläche;

- eine Durchblutungsförderungsvorrichtung nach Anspruch 14;

- eine Führungsvorrichtung;

- einen Aktuator an der Führungs vorri chtung zur Positionierung der Spule; wobei die Führungsvorrichtung derart ausgeführt ist, dass durch den Aktuator eine Position der Spule entlang der Führungsvorrichtung verändert werden kann; wobei die Positionierung der Spule von der Steuereinheit vorgegeben wird.

Description:
Vorrichtung zur extrakorporalen magnetischen Innervation

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft die extrakorporale magnetische Innervation (ExMI), bei der es sich um eine extrakorporale Magnetstimulation handelt. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung zur Behandlung und Heilung von Inkontinenz, einen Stuhl mit einer Inkontinenzbehandlungsvorrichtung sowie einen Rollstuhl mit einer Inkontinenzbehandlungsvorrichtung. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung, welche eine Nervenstimulation in einem Muskel so vornimmt, dass dadurch eine Muskelrückbildung verlangsamt wird, ein Handgerät zur Muskelrückbildungsverlangsamung sowie eine Liege zur Muskelrückbildungsverlangsamung. Weiterhin betrifft die

Erfindung eine Körper fettabbauvorri chtung, welche eine Nervenstimulation in einem Muskel so vornimmt, dass ein Abbau von Körperfett erfolgt. Weiterhin betrifft die Erfindung eine sportmedizinische Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung, welche eine Nervenstimulation in einem Muskel so vornimmt, dass ein Muskelaufbau unterstützt wird und eine Liege zur sportmedizinischen Muskelaufbaubeschleunigung. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Schlaganfallrehabilitations- vorrichtung, welche eine Nervenstimulation in einem Muskel so vornimmt, dass eine Rehabilitation nach einem Schlaganfall unterstützt wird sowie eine Liege zur Schlaganfallrehabilitation. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Beckenbodenmuskulaturrehabilitationsvorrichtung zur postnatalen Anwendung, welche eine Nervenstimulation in einem Muskel so vornimmt, dass eine

Rehabilitation und ein Wiederaufbau der Beckenbodenmuskulatur nach der Geburt unterstützt werden. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Durchblutungsförderungs- Vorrichtung, welche eine Nervenstimulation in einem Muskel so vornimmt, dass die Durchblutung des Gewebes gefördert wird sowie eine Liege zur

Durchblutungsförderung.

Technischer Hintergrund der Erfindung

Die Anwendung von Magnetfeldern für das Auslösen von Aktionspotentialen in Zellen ist bekannt. Hierbei erfolgt die Anbringung eines Reizes, zum Beispiel in Form eines Magnetfeldes an der Oberfläche eines Patienten bzw. in geringer Eindringtiefe in die Haut des Patienten, beispielsweise von wenigen Millimetern.

Daneben ist bekannt, über die Anbringung von elektrischen Impulsen an die Haut eines Patienten einen entsprechenden Impuls im Patienten auszulösen.

Zusammenfassung der Erfindung

Es kann als eine Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine Vorrichtung für eine nichtoperative, nichtinvasive Behandlung einer Person anzugeben, wobei die Vorrichtung sich dadurch auszeichnet, dass sie aufgrund einer kontrollierten

Nervenstimulation zu Muskelkontraktionen führt.

Es sind eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung, ein Inkontinenzbehandlungsstuhl, ein Inkontinenzbehandlungsrollstuhl, eine Muskel rückbi ldungs verlangsamungs- vorrichtung, ein Handgerät zur Muskelrückbildungsverlangsamung, eine Liege zur Muskelrückbildungsverlangsamung, eine Körperfettabbauvorrichtung, eine sportmedizinische Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung, eine Liege zur sportmedizinischen Muskelaufbaubeschleunigung, eine Schlaganfallrehabilitations- vorrichtung, eine Liege zur Schlaganfallrehabilitation, eine Beckenbodenmuskulatur- rehabilitationsvorrichtung zur postnatalen Anwendung, eine Durchblutungs- torderungsvorrichtung sowie eine Liege zur Durchblutungsförderung gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

— Inkontinenzbehandlung, Inkontinenzprävention und Kontinenztraining—

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung angegeben, welche eine Spule, eine Energieversorgungseinheit sowie eine Steuereinheit aufweist. Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass sie ein Magnetfeld erzeugen kann, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in dem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten hervorrufen kann.

Die Energieversorgungseinheit stellt eine Energi eversorgung für die Spule bereit. Insbesondere kann die Energieversorgungseinheit so ausgeführt sein, dass sie hohe Ströme, beispielsweise Ströme von bis zu 3000 A oder mehr, bereitstellen kann. Die Bereitstellung der Energieversorgung kann impulsartig mit wechselnder Impulsdauer und wechselnden Unterbrechungen der Stromversorgung zwischen den Impulsen erfolgen.

Die von der Energi eversorgungseinheit bereitgestellten Ströme können

selbstverständlich die oben genannten 3000 A auch überschreiten, wenn dies auf

Grund externer Parameter notwendig sein sollte. Beispielsweise kann auch eine Stromstärke von bis zu 5000 A oder mehr notwendig sein, die dann von der

Energieversorgungseinheit auch entsprechend bereitgestellt wird.

Sowohl Impulsdauer und Unterbrechungen zwischen den Stromimpulsen sowie die Stromstärke können in Abhängigkeit des Zwecks, zum Beispiels dem Ziel der Behandlung, angepasst werden.

Die Steuereinheit ist so ausgeführt, dass sie die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit steuern kann. Insbesondere wird die Energiever- sorgung von der Steuereinheit so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten

Magnetfelder geeignet sind, Begleiterscheinungen von Inkontinenz zu behandeln und zu heilen.

Bei der Spule handelt es sich um eine Vorrichtung aufweisend eine Vielzahl von Wicklungen eines Drahtes. Die Wicklungen können um einen magnetischen, nichtmagnetischen oder ferromagnetischen Kern gewunden sein.

Bei dem für die Spule verwendeten Draht kann es sich insbesondere um Kupferdraht handeln. Die Spule kann insbesondere eine Anzahl von 10 Windungen aufweisen. Der Spulenkern kann je nach geometrischer Form des Spulenkerns insbesondere einen Durchmesser oder eine Kantcnlänge in Querrichtung von 15 bis 28 cm aufweisen. In Längsrichtung kann der Spulenkern eine beliebige Ausbreitung aufweisen. Selbstverständlich schließt dies nicht aus, dass ein anderer Draht, mehr oder weniger Windungen oder ein Kern mit anderen Ausmaßen benutzt werden. Insbesondere ist bei der Gestaltung der Spule und des Spulenkerns entscheidend, dass das erzeugte Magnetfeld eine Eindringtiefe in den Körper eines Patienten von wenigstens ungefähr 7 bis 8 cm aufweist. Der Draht der Spule kann einen variablen Querschnitt aufweisen. Insbesondere kann der Querschnitt des Drahtes an eine Stromstärke angepasst werden, welche von der Energieversorgungseinheit geliefert wird. Dabei gilt, dass der Querschnitt umso höher zu sein hat, je höher die Stromstärke ist. Die Querschnittsfläche des Drahtes kann beispielsweise zwischen 0,1 mm 2 und 80 mm 2 liegen, er kann aber auch bei höheren Stromstärken darüber liegen, beispielsweise bei bis zu 150 mm 2 .

Die Stromstärke zum Betrieb der Spule und zur Erzeugung eines magnetischen Feldes erfolgt in Abhängigkeit von externen Parametern, insbesondere vorgegeben durch die zu behandelnde Person. Hierbei kann es sich um Parameter, wie Größe, Gewicht, Bauchumfang, Beckenumfang sowie Schulterumfang handeln.

Selbstverständlich können auch andere Parameter, wie beispielsweise die Länge einzelner Knochen, beispielsweise des Oberschenkelknochens, herangezogen werden.

Insbesondere von großer Bedeutung für die Einstellung der Stromstärke, der Impulsdauer des Stromes und der Länge der Unterbrechungen der Stromimpulse sind die Art des zu behandelnden Krankheitsbildes und das angestrebte Behandlungsziel.

Als Wirkbereich der Spule wird derjenige Raum im Umfeld der Spule bezeichnet, in welchem das von der Spule hervorgerufene Magnetfeld seine höchste Stärke aufweist. In diesem Wirkbereich ist das Magnetfeld geeignet, Nervenzellen in einem Muskel so zu stimulieren, dass die entsprechenden Muskelzellen kontrahieren.

Insbesondere ist es damit möglich lokale Muskelkontraktionen hervorzurufen, ohne dass der gesamte Muskel kontrahiert.

Das von der Spule erzeugte Magnetfeld kann mehrere Zentimeter in den Körper eines Patienten eindringen, insbesondere wenigstens 7 cm. Dabei wird die Muskulatur durch Stimulation aller Zweige der pudendalen und splanchnischen Nerven aktiviert. Die Magnetfelder durchdringen die Kleidung, die Knochen und das Weichteilgewebe, um die Nervenzellen zu stimulieren. Durch das von dem

Magnetfeld erzeugte elektrische Potential wird ein lonenfluss bzw. Wirbel ström im Weichteilgewebe verursacht. Dieser lonenfluss führt zu einer Depolarisation der ruhenden Motoneuronen. Bei Erreichen einer Polarisierungsschwelle wird für das entsprechende Neuron ein Aktionspotential in Gang gesetzt, welches sich auf natürliche Weise entlang des Axons über den normalen Na+- und K+-Ionenfluss ausbreitet. Erreichen diese Impulse die motorischen Endplatten, reagieren die Muskeln durch Kontraktion entsprechend der Frequenz der Ausgangsimpul se des von der Spule erzeugten Magnetfeldes. Die Muskeln kontrahieren und entspannen sich bei jedem Impuls, solange die Frequenz der Ausgangsimpulse die Fähigkeit der Muskeln zur Kontraktion und Entspannung nicht überschreitet. Dadurch erfolgt eine konstante Muskelkontraktion.

Insbesondere kann die Erfindung in allen oben und im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen ihre Wirkung im Körper eines Patienten auch durch

Wundverbände, durch Gips und durch Kleidung entfalten. Auf Grund der

Eigenschaften des Magnetfeldes kann die Wirkung durch jeden am Körper anliegenden Gegenstand erfolgen, solange dieser Gegenstand keine magnetisch abschirmende Wirkung aufweist.

Die Impulsdauer der S trom versorgun g der Spule und die Unterbrechung der

Stromversorgung zwischen den Impulsen (im Weiteren als Unterbrechungszeit bezeichnet) können so gewählt werden, dass die natürliche Kontraktionsfähigkeit des Muskels nicht überstiegen wird. Insbesondere in Abhängigkeit des Behandlungsziels kann eine unterschiedliche Impulsfrequenz gewählt werden. Für die Behandlung von Inkontinenz ist es vorgesehen, die Muskelausdauer, das Muskelvolumen und die Muskelkraft des Schließmuskels zu stärken. In

Abhängigkeit der Diagnose können diese drei Ziele unterschiedliche Geltung beanspruchen. So kann bei Belastungsinkontinenz während der Behandlung früher mit dem Ausbau von Muskelkraft begonnen werden als bei Mischinkontinenz.

Für die Verbesserung der Muskelausdauer ist eine niedrige Impulsfrequenz bis zu 10 Hz vorgesehen. Eine Verbesserung des Muskelvolumens erfolgt durch eine

Impulsfrequenz im mittleren Bereich zwischen 20 Hz und 30 Hz, insbesondere bei 23 Hz. Eine Verbesserung der Muskelkraft wird erreicht durch eine Impulsfrequenz nahe der natürlichen Kontraktionsfähigkeit der menschlichen Muskulatur, insbesondere bei 50 Hz.

Selbstverständlich kann die Impulsfrequenz in Abhängigkeit der individuellen Voraussetzungen des Patienten schwanken und, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, können diese individuellen Voraussetzungen erfasst werden, so dass Impulsfrequenz und/oder Stromstärke automatisch eingestellt werden können.

Insbesondere eine regelmäßig oder unregelmäßig aber auch zufällig wechselnde Impulsfrequenz kann in einem fortgeschrittenen Stadium der Behandlung den Behandlungserfolg verbessern und zu dessen langfristigem Erhalt beitragen.

Eine Sitzung kann von variabler Dauer sein in Abhängigkeit des Patienten, der Diagnose und des gewünschten Behandlungsziels. Insbesondere kann eine Sitzung 20 Minuten dauern und in zwei Abschnitte zu je 10 Minuten aufgeteilt werden, wobei zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt eine Pause von 2 Minuten liegt. Das Behandlungsziel ist erreicht, wenn die Muskelrehabilitation oder der gewünschte

Muskelaufbau erreicht ist. Das Erreichen des Zieles ist individuell für jeden

Patienten festzustellen. Das Ziel kann insbesondere durch 40 Sitzungen zu je 10 Minuten oder auch 20 Sitzungen zu je 20 Minuten erreicht sein.

Als zu behandelnde B egl eiterschei nun gen von Inkontinenz werden im

Zusammenhang dieser Erfindung insbesondere unkontrollierter Harnverlust und zu häufiger Harndrang verstanden, aber auch alle anderen medizinischen

Begleiterscheinungen im Zusammenhang mit diesem Krankheitsbild.

Die Vorrichtung kann gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung auch zur Inkontinenzprävention und zum Kontinenztraining ausgeführt sein. Bei dieser Ausführungsform kann insbesondere die Impulsfrequenz dem Behandlungsziel angepasst werden und weicht möglicherweise ab von der Impulsfrequenz zur Behandlung von Inkontinenz.

Die Steuereinheit, welche die Energieversorgung der Spule durch die

Energieversorgungseinheit steuert, kann sowohl manuell als auch automatisch eingestellt werden. Insbesondere werden von der Steuereinheit die Impulsfrequenz, die Anzeit, die Auszeit und die Energie bzw. Stromstärke für den Betrieb der Spule vorgegeben.

Die Anzeit ist diejenige Zeit, in der die Spule mit Energie versorgt wird und ein entsprechendes Magnetfeld mit der eingestellten Impulsfrequenz erzeugt.

Die Auszeit ist die Zeit, in der die Spule nicht mit Energie versorgt wird.

In anderen Worten gibt die Anzeit eine Kontraktionszeit der Muskulatur, somit eine Belastungszeit, und die Auszeit die Ruhezeit der Muskulatur an. Die Energie bzw. Stromstärke, mit welcher die Spule betrieben wird, hat

unmittelbaren Einfluss auf die Stärke und die Form des von der Spule erzeugten Magnetfeldes. Dies bedeutet, dass der Wirkbereich des Magnetfeldes über die Einstellung der Energie bzw. Stromstärke festgelegt wird. Insbesondere kann hiermit eine Eindringtiefe des Magnetfeldes in einen Körper eines Patienten vorgegeben werden, was aufgrund der unterschiedlichen individuellen Beschaffenheit des menschlichen Körpers notwendig ist. Der Wirkbereich ist so einzustellen, dass der zu behandelnde Muskel in dem Wirkbereich des Magnetfeldes liegt.

Die Einstellung der Steuereinheit kann auch automatisiert erfolgen, insbesondere indem nach einer Feststellung des Krankheitsbildes und weiterer notwendiger Patientendaten die Vorgabewerte für die Steuereinheit auf einer Patientenkarte abgelegt werden.

Bei dieser Patientenkarte kann es sich um ein computerlesbares Speichermedium handeln, welches die Werte für die Impulsfrequenz, die Anzeit, die Auszeit und die Energie bzw. Stromstärke enthält. Bei dem computerlesbaren Speichermedium kann es sich beispielsweise um einen USB-Stick, eine Flash Card, eine Diskette, eine CD-ROM oder jedes andere computerlesbares Speichermedium handeln. Insbesondere kann es sich um eine Chipkarte handeln. Der Kern der Spule kann eine beliebige Form annehmen. Es kann sich hierbei um einen länglichen oder gebogenen Kern, beispielsweise halbkreisförmig, handeln. Es kann aber auch eine Mehrzahl von Kernen benutzt werden. Dabei kann diese Mehrzahl von Kernen von einer einzelnen Spule umwickelt sein, es kann aber auch jeder einzelne Kern der Mehrzahl von Kernen von einer eigenen Spule umwickelt sein.

Es sei darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang dieser Erfindung auch eine Vorrichtung mit mehreren Kernen als Spule bezeichnet wird, sowohl in der

Ausführung, dass mehrere Kerne von einer Spule umwickelt sind, als auch in der Ausführung, dass jeder Kern von einer einzelnen Spule umwickelt ist.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Inkontinenzbehandlungs- Vorrichtung weiterhin eine Führungsvorrichtung und einen Aktuator auf. Die Führungsvorrichtung ist dabei so ausgeführt, dass die Spule entlang der

Führungs vorri chtung so verschoben werden kann, dass eine Position der Spule verändert wird. Der Aktuator ist so ausgeführt, dass er die Positionierung der Spule an der Führungsvorrichtung vornehmen kann.

Bei der Führungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Schiene handeln. Dabei ist die Führungsvorrichtung so ausgeführt, dass sie eine Positionierung und Fixierung einer an ihr angebrachten Spule erlaubt. Die Führungsvorrichtung kann auch eine Mehrzahl an Führungselementen, beispielsweise Schienen, aufweisen. Damit kann es beispielsweise möglich sein, die Spule in drei jeweils aufeinander senkrecht stehenden räumlichen Richtungen zu bewegen. Damit kann eine Längs- und Querposition sowie eine Höhenpositionierung vorgegeben werden. Insbesondere durch die Höhenpositionierung kann die

Eindringtiefe des Magnetfeldes beeinflusst werden.

Insbesondere wenn die Führungsvorrichtung eine Mehrzahl von Führungselementen aufweist, kann durch die Veränderung der Position eines Führungselementes in Bezug zu den anderen Führungselementen nicht nur eine Veränderung der Position der Spule, sondern auch eine Veränderung der Flussrichtung der Magnetfeldlinien im Raum bewirkt werden.

Die Führungselemente der Führungsvorrichtung können so ausgeführt sein, dass ein stu enloses Verschicben der Spule möglich ist. Die Führungselemente können aber auch so ausgeführt sein, dass die Spule in vorgegebenen Schritten bewegt werden kann. Dabei können die Schritte durch Erhöhungen oder Einkerbungen in den Führungselementen vorgegeben sein. Als Aktuator kommt jegliches Bauteil in Frage, welches mittels Zuführung einer Energie, beispielsweise einer elektrischen oder chemischen Energie, geeignet ist, eine Bewegung zu erzeugen. Dies kann beispielsweise ein Elektromotor sein. Es kann aber auch ein hydraulisches oder pneumatisches Element sein. Der Aktuator kann unterstützt werden durch ein energiespeicherndes Element, beispielsweise eine Feder. Es kann sich bei dem Aktuator aber auch beispielsweise um eine Kurbel handeln, welche von einem Bediener per Hand gedreht wird, um so beispielsweise über eine sich drehende Gewindestange die Position einer Spule zu verändern.

Die Erfindung eignet sich nicht nur zur Behandlung von Inkontinenz, sondern ermöglicht eine nichtoperative, nichtinvasive Behandlung im gesamten Bereich des Beckenbodens. Hierunter fallen beispielsweise die Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz, Inkontinenz nach radikaler Prostatektomie, Beckenschmerzen, erektile Dysfunktion und sonstige sexuelle Störungen, Hämorrhoiden und

Scheidentonus.

In Abhängigkeit der Diagnose und des Behandlungsziels kann die Erfindung genutzt werden, um die Stärke und die Ausdauer eines Muskels wieder zu erlangen und zu verbessern. Bei der Behandlung von Inkontinenz ermöglicht die Erfindung die Wiederherstellung der Blasenkontrolle.

Die weiter unten dargestellte Tabelle zeigt beispielhafte Anwendungsgebiete der Erfindung mit zugehörigen Einstellungen der Steuereinheit. Es ist insbesondere zu betonen, dass die im Folgenden genannten An wendungsgebi ete nicht als

abschließende Aufzählung anzusehen sind und die genannten beispielhaften

Einstellungen lediglich Anhaltspunkte sind, welche patientenabhängig variieren können. Die tatsächlichen Werte der Parameter der Steuereinheit können nur nach einer Diagnose des Krankheitsbildes festgelegt werden.

Die Parameter für die Einstellung der Steuereinheit stellen ein patientenbezogenes Behandlungsprogramm dar. Dieses Behandlungsprogramm kann auf einem computerlesbaren Medium abgelegt werden, so dass zu Beginn der Sitzung das Behandlungsprogramm von der Steuereinheit von dem computerlesbaren

Speichermedium ausgelesen wird und eine entsprechende Einstellung der

Steuereinheit vorgenommen wird.

Als computcriesbares Speichermedium empfiehlt sich insbesondere eine Chipkarte, welche von der Steuereinheit über einen integrierten Datenkartenleser ausgelesen werden kann.

Durch die Automatisierung der Einstellung der Parameter der Steuereinrichtung wird die Konfigurationszeit vermindert und es wird Fehlern bei der Einstellung vorgebeugt.

Selbstverständlich kann die Erfindung sowohl bei Männern als auch bei Frauen zur Anwendung kommen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein

Inkontinenzbehandlungsstuhl beschrieben. Der Inkontinenzbehandlungsstuhl weist eine Sitz fläche mit einer wie oben und im Folgenden beschriebene Inkontinenzbehandlungsvorrichtung auf. Dabei kann die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung insbesondere unter der Sitzfläche angeordnet sein.

Für die Behandlung mit der Erfindung setzt sich ein Patient auf die Sitzfläche des Inkontinenzbehandlungsstuhls. Der Patient kann seine Sitzposition so verändern, dass der zu behandelnde Muskel in den Wirkungsbereich des von der Spule erzeugten Magnetfeldes gebracht wird. Der Patient kann aber auch eine wiederholbar konstante Sitzposition einnehmen, wobei sich die Sitzposition anhand wenigstens eines Referenzpunktes ergibt. Ein solcher Referenzpunkt kann beispielsweise eine Rückenlehne des Inkontinenzbehandlungsstuhls sein. Die Rückenlehne sorgt dafür, dass der Abstand eines Körperteils des Patienten von der Rückenlehne immer den gleichen Abstand aufweist, wenn der Patient mit seinem Rücken die Rückenlehne berührt.

Um ein seitliches Verschieben des Patienten in Bezug zu der Rückenlehne zu vermeiden, kann ein senkrecht zu der Rückenlehne liegender Referenzpunkt angebracht sein. Dies kann beispielsweise eine Vorrichtung ähnlich einer Armlehne sein. Bei seitlicher Verschiebung des Patienten in Bezug zu der Rückenlehne so, dass der seitliche Referenzpunkt mit dem Körper des Patienten, beispielsweise der Hüfte, berührt wird, wird sichergestellt, dass sich der zu behandelnde Muskel auch in einer seitlichen Richtung immer an der gleichen Position befindet.

Der Abstand des zu behandelnden Muskels von der Sitzfläche wird schon allein durch die körperlichen Ausmaße des Patienten bei beliebiger seitlicher bzw. vor- oder rückwärtiger Bewegung des Patienten auf dem Stuhl vorgegeben. Damit ist die räumliche Positionierung des zu behandelnden Muskels bekannt. Aufgrund dieser räumlichen Positionierung kann eine Einstellung der Position der Spule über die Steuereinheit so erfolgen, dass der zu behandelnde Muskel im Wirkbereich des Magnetfeldes der Spule liegt.

Eine Veränderung der körperlichen Ausmaße des Patienten hat Einfluss auf die räumliche Positionierung des zu behandelnden Muskels. Entsprechend muss eine Anpassung der Position der Spule erfolgen. Um eine Verminderung der Eindringtiefe des Wirkbereiches des von der Spule erzeugten Magnetfeldes in dem Körper des Patienten zu vermeiden, kann die Sitzfläche des Inkontinenzbehandlungsstuhls so ausgeführt sein, dass sie an vorgegebenen Stellen eine geringere Materialdicke aufweist. Weiterhin können die Referenzpunkte für eine seitliche und vor- bzw. rückwärtige Platzierung des Patienten auf dem Inkontinenzbehandlungsstuhl beweglich gelagert sein, so dass der Patient auf dem Stuhl stets so platziert werden kann, dass sich ein zu behandelnder Muskel über einem Bereich der Sitzfläche befindet, welcher eine geringere Dicke aufweist, so dass stets das Erreichen der maximalen Eindringtiefe des Magnetfeldes in den Körper des Patienten gewährleistet werden kann.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Inkontinenzbe- handlungsrollstuhl angegeben. Der Inkontinenzbehandlungsrollstuhl weist eine Sitzfläche und eine wie oben und im Folgenden beschriebene Inkontinenzbehandlungsvorrichtung auf. Dabei befindet sich die Inkontinenzbehandlungs- Vorrichtung unter der Sitzfläche des Rollstuhls.

Ein Inkontinenzbehandlungsrollstuhl kann insbesondere die Behandlung bei Patienten erleichtern, welche auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung kann modular an dem Rollstuhl angebracht sein. Dies ermöglicht das Anbringen der inkontinenzbehandlungsvorrichtung an dem Rollstuhl vor der Behandlung und deren Abnehmen im Anschluss an eine

Behandlung. Eine Behandlung von auf einen Rollstuhl angewiesenen Patienten wird hierdurch erleichtert, da diese Patienten für die Behandlung nicht umplatziert werden müssen.

Die oben beschriebene Anordnung mit Spule, Energieversorgungseinheit und Steuereinheit kann auch für die nachfolgend beschriebenen Vorrichtungen verwendet werden.

— Muskel rückbi ldungs verl angsamung oder -Verhinderung—

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Muskelrückbildungs- verlangsam ungsvorrichtung angegeben. Die Muskelrückbildungsverlangsamungs- vorrichtung weist eine oben und im Folgenden beschriebene Spule, eine oben und im Folgenden beschriebene Energieversorgungseinheit und eine oben und im Folgenden beschriebene Steuereinheit auf. Die Vorrichtung kann gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung auch zur Muskelrückbildungsverhinderung oder zum Muskelaufbau ausgeführt sein. Dabei kann insbesondere die Impulsfrequenz an das Behandlungsziel angepasst werden.

Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass ein Magnetfeld erzeugt wird, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten vornimmt. Die Energieversorgungseinheit stellt eine

Energieversorgung für die Spule bereit, wobei die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit von der Steuereinheit gesteuert wird. Dabei wird die Energieversorgung von der Steuereinheit insbesondere so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass durch eine aus der Nervenstimulation resultierende Muskelaktivität eine Muskelrückbildung verlangsamt wird.

Damit eignet sich die Erfindung insbesondere für den postoperativen Einsatz bei Sportlern, bei welchen sich bereits eine wenige Tage dauernde Nichtbeanspruchung der Muskulatur negativ bemerkt macht. Die negativen Folgen einer sportlichen Inaktivität stellen sich als Verlust von Kraftausdauer, Maximalkraft und Volumen eines Muskels dar.

Diesen negativen Folgen gilt es vorzubeugen bzw. sie so gering wie möglich zu halten.

Die Spule, die Energieversorgungseinheit und die Steuereinheit weisen hierbei Eigenschaften wie oben beschrieben auf.

Beispielsweise bietet es sich an, die Erfindung zum Erhalt der Oberschenkel- muskulatur im Nachgang zu operativen Eingriffen am Knie eines Patienten einzusetzen. Die im Wesentlichen oder im Ideal fall in ihrer Gesamtheit erhaltene Muskulatur trägt positiv zu einer schnelleren Genesung und Rehabilitation nach der Operation bei. Weiterhin wird vermieden, dass die verlorenen Muskeleigenschaften in einer langwierigen Aufbauphase erneut wiedergewonnen werden müssen. Dieser Vorteil macht sich insbesondere dadurch bemerkbar, dass es für den Aufbau der

Muskulatur ein Vielfaches der Inaktivitätszeit der Muskulatur bedarf. Somit ist eine schnellere Rückkehr eines Sportlers in den Wettkampfalltag möglich. Die Erfindung kann selbstverständlich auch zur Muskelerhaltung bei Komapatienten oder bei Patienten, die bewegungsunfähig sind, zur Anwendung kommen.

Zur Verlangsamung der Muskelrückbildung bieten sich insbesondere Impuls- frequenzen für die Spule im mittleren und hohen Frequenzbereich (ab ca. 20 Hz bis zur maximalen natürlichen Kontraktionsfähigkeit eines Muskels, beispielsweise 50 Hz) an. Mit Frequenzen im mittleren Bereich (20 Hz bis 25 Hz) wird ein Muskel - volumen verbessert bzw. erhalten und mit Frequenzen im hohen Bereich (ca. 50 Hz, maximal bis zur natürlichen Kontraktionsfähigkeit eines Muskels) wird die

Muskelkraft erhalten bzw. bewahrt.

Selbstverständlich können auch in Abhängigkeit der Konstitution eines Patienten Impulsfrequenzen im niedrigen Bereich (2 Hz bis 15 Hz) zur Anwendung kommen, um die Muskel ausdauer eines behandelten Muskels zu verbessern bzw. zu erhalten.

Insbesondere im fortgeschrittenen Stadium einer Behandlung kann die

Impulsfrequenz regelmäßig, unregelmäßig oder zufällig wechseln.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Handgerät zur

Muskelrückbildungsverlangsamung beschrieben. Dabei weist das Handgerät eine

Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung auf.

Das Handgerät kann so gestaltet sein, dass es in einem mobilen Teil lediglich die Spule der Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung aufweist. Die Energieversorgungseinheit und die Steuereinheit können mit dem Handgerät so verbunden sein, dass die Spule mit Energie versorgt werden kann. Dieser Aufbau ermöglicht es, ein leichtes Handgerät anzubieten. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Liege zur

Muskelrückbildungsverlangsamung beschrieben. Dabei weist die Liege eine

Liegefläche, eine Muskelrückbildungsverlangsamungsvorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung, eine Führungsvorrichtung und einen Aktuator auf.

Die Führungsvorrichtung ist dabei so ausgeführt, dass die Position einer Spule entlang der Führungsvorrichtung verändert werden kann. Der Aktuator ist vorgesehen, die Positionierung der Spule an der Führungsvorrichtung vorzunehmen. Die Liege kann selbstverständlich mit einer Vielzahl von Führungsvorrichtungen bzw. Führungselementen versehen sein. Dabei kann an jedem Führungselement bzw. an jeder Führungsvorrichtung wenigstens eine Spule angebracht werden.

Die Führungsvorrichtungen können unterhalb der Liegefläche, seitlich der

Liegefläche oder oberhalb der Liegefläche angebracht sein. Die Führungsvorrichtungen können aber auch so ausgeführt sein, dass sie die Liegefläche kreisförmig umgeben. Dabei kann die kreisförmige Führungsvorrichtung so angebracht sein, dass die von ihr beschriebene Fläche parallel zu einer Längsrichtung oder parallel zu einer Querrichtung der Liege ist.

Die Führungsvorrichtungen können unterhalb der Liegefläche so angeordnet sein, dass sie die Form wichtiger Muskeln im menschlichen Körper prinzipiell wiedergeben. Damit wird ermöglicht, dass Spulen, welche sich entlang dieser Führungsvorrichtung bewegen, entlang eines Muskels in seiner Gesamtheit bewegt werden.

Damit ist ein von einer solchen Spule erzeugtes Magnetfeld in der Lage, einen Muskel in seiner Gesamtheit in verschiedenen Abschnitten nacheinander zu

Kontraktionen zu bringen. S elbstverständli ch können die Führungsvorrichtungen auch beweglich angeordnet sein, so dass Patienten mit unterschi edl ichen körperlichen Ausmaßen in der Form der Führungs vorn chtungen abgebildet werden können. Seitlich an der Liegefläche oder auch oberhalb der Liegefläche angeordnete

Führungsvorrichtungen eignen sich insbesondere für die Stimulierung von

Nervenzellen und Muskeln, welche seitlich an einem Körper eines Patienten angeordnet sind. Um einem Patienten eine möglicherweise unangenehme und unbequeme Bauchlage auf der Liege zu ersparen, kann eine Führungsvorrichtung für eine Spule so angeordnet sein, dass eine Spule sich über der Liegefläche und einem darauf in Rücklage liegenden Patienten bewegen kann, und damit Muskeln beispielsweise im Brust- oder Bauchbereich eines Patienten stimuliert werden können.

Eine kreisförmig um die Liegefläche verlaufende Führungsvorrichtung erlaubt die Positionierung einer Spule so, dass Muskeln im kompletten Bereich eines Körpers eines Patienten stimuliert werden können. Eine kreisförmig um die Liegefläche verlaufende Führungsvorrichtung eignet sich insbesondere dafür, den Körper eines Patienten in Längsrichtung abzufahren, wobei die Führungsvorrichtung dabei so ausgeführt sein kann, dass sie sich im Zuge ihrer Bewegung in eine Längsrichtung des Patienten der Kontur des Körpers des Patienten anpasst. Damit kann eine gleichmäßige Eindringtiefe des Magnetfeldes der Spule in den Patientenkörper gewährleistet werden.

Ebenso eignet sich für das Abfahren der Kontur des Körpers eines Patienten eine Führungs vorn chtung in Form eines Schwenkarms, an dessen beweglichem Ende eine Spule zur Erzeugung eines Magnetfeldes angebracht ist. Ein Schwenkann bietet insbesondere den Vorteil, dass das bewegliche Ende im Raum frei positioniert werden kann.

Eine Liege wie oben und im Folgenden beschrieben kann insbesondere ein

Krankenhausbett sein.

Die kreisförmigen Führungs Vorrichtungen für die Spule können auch so ausgeführt sein, dass Extremitäten, wie Arme und Beine, eines Patienten von einer solchen kreisförmigen Führungs vorrichtung abgefahren werden können.

— Körperfettabbau—

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Körperfettabbauvorrichtung beschrieben. Die Körperfettabbauvorri chtung weist dabei eine oben und im

Folgenden beschriebene Spule, eine oben und im Folgenden beschriebene

Energieversorgungseinheit und eine oben und im Folgenden beschriebene

Steuereinheit auf.

Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass ein Magnetfeld erzeugt wird, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten vornimmt. Dabei stellt die Energieversorgungseinheit die Energieversorgung für die Spule bereit. Die Steuereinheit ist angeordnet, die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern. Dabei wird die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass ein Abbau von Körperfett erfolgt. Die Verwendung einer Körperfettabbauvorrichtung wie oben und im Folgenden beschrieben kann selbstverständlich sowohl als Handgerät als auch als Liege ausgeführt sein.

Eine Körperfettabbauvorrichtung bietet sich insbesondere für den Einsatz bei Patienten an, welche sich beispielsweise aufgrund körperlicher Gebrechen oder sonstiger Leiden nur eingeschränkt körperlichen Aktivitäten widmen können.

Körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Bestandteil zur Unterstützung und

Förderung des Stoffwechsels. Ist eine körperliche Aktivität nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich, so kann eine entsprechende Muskelaktivität mit Hilfe der Erfindung hervorgerufen werden.

Um eine möglichst ganzheitliche Belastung der Muskulatur abzubilden, kommt insbesondere eine regelmäßig, unregelmäßig oder zufällig wechselnde Impulsfrequenz für die das Magnetfeld erzeugende Spule in Frage. Mit dem Wechsel der Impulsfrequenz von beispielsweise 2 Hz bis zu der maximalen Kontraktionsfähigkeit der Muskulatur, beispielsweise 50 Hz, wird die Muskelausdauer, das Muskelvolumen und die Muskelkraft beansprucht und der Muskel zu einem hohen

Energieverbrauch angeregt, so dass ein Abbau von Körperfett erfolgen kann.

Die Spule, die Energieversorgungseinheit und die Steuereinheit weisen hierbei Eigenschaften wie oben besehrieben auf.

— Muskelaufbau—

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine sportmedizinische

Muskel aufbaubeschl euni gungs vorri chtung angegeben, welche eine oben und im Folgenden beschriebene Spule, eine oben und im Folgenden beschriebene Energieversorgungseinheit und eine oben und im Folgenden beschriebene

Steuereinheit aufweist.

Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass sie ein Magnetfeld erzeugt, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten vornimmt. Die Energieversorgungseinheit stellt eine

Energieversorgung für die Spule bereit. Dabei ist die Steuereinheit so angeordnet, dass sie die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit steuert.

Dabei wird die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass aufgrund der daraus resultierenden Muskelkontraktionen ein Muskelaufbau unterstützt wird.

Zu der Spule, der Energieversorgungseinheit und der Steuereinheit gelten die oben bereits erfolgten Ausführungen. Gemäß dem Zweck der Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung bietet es sich insbesondere an, die Spule mit einer Impulsfrequenz im mittleren und hohen Bereich zu betreiben (ca. 20 Hz bis zur maximalen Kontraktionsfähigkeit eines Muskels, ca.

50 Hz). Die Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung kann im Rahmen eines Trainingsprogramms zum Muskelaufbau unterstützend zur Anwendung kommen. Sie kann aber auch während der Ausführung herkömmlicher Übungen für den Muskel au fbau eingesetzt werden. Beispielsweise kann ein Sportübungsgerät für Übungen zum Muskelaufbau mit einer Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung versehen werden. Die Muskel aufbaubeschl eunigungsvorri chtung kann aber auch alleine genutzt werden, um den Aufbau eines Muskels zu erreichen. Hierfür sind insbesondere die Dauer einer Behandlungssitzung und die Anzahl der Sitzungen pro Tag

ausschlaggebend.

Im Zuge der Behandlungssitzungen bedarf es der Abstimmung der Impulsfrequenz der Spule und der Dauer und der Anzahl der Behandlungssitzungen. Eine höhere Impulsfrequenz der Spule entspricht dabei einer größeren Kontraktionsintensität des Muskels und sorgt damit für eine größere Erschöpfung der Muskulatur. Um einer Überbeanspruchung der Muskulatur vorzubeugen, ist die Anzahl der Behandlungssitzungen entsprechend zu reduzieren.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Liege zur sportmedizinischen Muskelaufbaubeschleunigung angegeben, wobei die Liege eine Liegefläche, eine Muskelaufbaubeschleunigungsvorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung, eine Führungs vom chtung und einen Aktuator aufweist.

Der Aktuator ist vorgesehen, die Spule an der Führungsvorrichtung zu positionieren. Die Position der Spule kann entlang der Führungsvorrichtung verändert werden. Weiterhin kann die Steuereinheit den Aktuator so steuern, dass die Positionierung der Spule vorgenommen wird.

Zu dem Aktuator, der Führungsvorri chtung und der Anordnung der Muskelaufbau- beschleunigungsvorrichtung bzw. der Spule an der Führungsvorrichtung gelten die bereits weiter oben erfolgten Ausführungen.

— Schlaganfallrehabilitation— Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine

Sehlaganfallrehabilitationsvorrichtung angegeben, welche eine oben und im

Folgenden beschriebene Spule, eine oben und im Folgenden beschriebene

Energieversorgungseinheit und eine oben und im Folgenden beschriebene

Steuereinheit aufweist.

Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass ein Magnetfeld erzeugt wird, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten vornimmt. Dabei stellt die Energieversorgungseinheit die Energieversorgung für die Spule bereit und die Steuereinheit ist so angeordnet, dass die Energi eversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit gesteuert wird.

Dabei wird die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass aufgrund daraus resultierender Impulse in einer Nervenleitung eine Rehabilitation nach einem Schlaganfall unterstützt und gefördert wird. Für die Spule, die Energi eversorgungseinheit und die Steuereinheit gelten die bereits weiter oben erfolgten Ausführungen.

In dem Wirkbereich des von der Spule erzeugten Magnetfeldes erfolgt eine

Polarisierung der Nervenzellen. Das damit in einer Nervenbahn hervorgerufene Signal breitet sich sowohl in Richtung der Muskulatur als auch in Richtung des

Gehirns aus. Es erhält also ein Muskel einen Bewegungsimpuls und das Gehirn einen Impuls, welcher der Bewegung des stimulierten Muskels entspricht. Nach einem Schlaganfall kann es dazu kommen, dass Regionen des Gehirns, welche für die Steuerung bestimmter Muskelgruppen zuständig sind, ihre vorgesehene Aufgabe nicht mehr verrichten können. Unter Umständen werden diese Aufgaben von anderen Regionen des Gehirns übernommen. Dieser Vorgang der

Neuverknüpfung der Muskulatur mit der entsprechenden Region des Gehirns kann durch die Erfindung unterstützt werden, indem das Gehirn zu einer tatsächlich passierenden Muskelkontraktion ein Signal erhält, welches es zuordnen kann.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Liege zur Schlaganfall- rehabilitation angegeben, welche eine Liegefläche, eine Schlaganfallrehabilitations- vorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung, eine Führungsvorrichtung sowie einen Aktuator aufweist.

Zu dem Aktuator, der Führungsvorrichtung und der Liegefläche gelten die bereits weiter oben erfolgten Ausführungen.

Die Schlaganfallrehabilitationsvorrichtung kann bei Schlaganfallpatienten

selbstverständlich auch zur Muskelerhaltung und zum Muskelaufbau genutzt werden. — Beckenbodenmuskulatur—

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Beckenbodenmuskulatur- rehabilitationsvorrichtung zur postnatalen Anwendung angegeben, welche eine oben und im Folgenden beschriebene Spule, eine oben und im Folgenden beschriebene Energieversorgungseinheit und eine oben und im Folgenden beschriebene

Steuereinheit aufweist.

Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass sie ein Magnetfeld erzeugt, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten vornimmt. Die Energieversorgungseinheit ist ausgeführt, die Energieversorgung für die Spule bereitzustellen. Die Steuereinheit ist angeordnet, die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern. Dabei wird die En ergi e ver sorgun g von der Steuereinheit so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass aufgrund der daraus resultierenden Muskelkontraktionen eine Rehabilitation und ein Wiederaufbau der Beckenbodenmuskulatur nach einer Geburt unterstützt wird.

Die Geburt eines Kindes stellt eine hohe Belastung für den Beckenboden einer Frau dar. Dabei kann es zu Geweberissen und Verletzungen der Beckenbodenmuskulatur und des Rückens der Gebärenden kommen. Eine nicht oder nur unzureichend erfolgte Genesung und Rehabilitation des Gewebes und der Muskulatur kann gravierende Spätfolgen nach sich ziehen. Zu diesen Spätfolgen kann Harn- und Stuhlinkontinenz gehören, es besteht aber auch die Gefahr, orthopädischen Leiden, wie z. B. Rückenschmerzen, zu erliegen. Die Spule, die Energieversorgungseinheit und die Steuereinheit sind so ausgeführt, dass die Spule ein Magnetfeld mit wechselnder Impulsfrequenz erzeugen kann, wie bereits weiter oben ausgeführt wurde.

Insbesondere bei der Verwendung zur Beckenbodenmuskulaturrehabilitation nach einer Geburt ist ein langsamer Wiederaufbau der Muskulatur geboten. Dies wirkt sich auf die Einstellung der Steuereinheit für die Ansteuerung der Spule so aus, dass zu Beginn der Behandlung eine Impulsfrequenz im niedrigen Bereich (2 Hz bis 15 Hz) gewählt wird. Mit zunehmender Genesung und Rehabilitation der Beckenbodenmuskulatur wird die Impulsfrequenz auf den mittleren Bereich (20 Hz bis 30 Hz) zur Erhöhung des Muskelvolumens und auf den hohen Bereich (ca. 50 Hz, bis zur maximalen Kontraktionsfähigkeit der Muskulatur) zur Erhöhung der Muskelkraft eingestellt. — Durchblutungsförderung—

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Durchblutungsförderungs- vorrichtung angegeben, welche eine oben und im Folgenden beschriebene Spule, eine oben und im Folgenden beschriebene Energieversorgungseinheit und eine oben und im Folgenden beschriebene Steuereinheit aufweist.

Dabei ist die Spule so ausgeführt, dass sie ein Magnetfeld erzeugt, welches eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten vornimmt. Die Energieversorgungseinheit ist so ausgeführt, dass sie die Energieversorgung für die Spule bereitstellt, wobei die Steuereinheit angeordnet ist, die Energieversorgung der Spule durch die Energieversorgungseinheit zu steuern.

Dabei wird die Energieversorgung von der Steuereinheit so gesteuert, dass die durch die Spule erzeugten Magnetfelder geeignet sind, eine Nervenstimulation in einem Muskel eines sich in einem Wirkbereich der Spule befindenden Patienten so vorzunehmen, dass aufgrund der daraus resultierenden Muskelkontraktionen eine Durchblutung des Gewebes in dem Wirkbereich des Magnetfeldes gefördert wird. Die Spule, die Energieversorgungseinheit und die Steuereinheit können die bereits weiter oben beschriebenen Ausführungen aufweisen.

Die Förderung der Durchblutung bei einem Patienten wird in verschiedenen

Situationen angestrebt. Bei Patienten, die ganztätig oder beinahe ganztägig liegend gelagert werden, kann eine Durchblutungsförderung zur Dekubitusprävention (Verhinderung von wunden Stellen durch Wundliegen) eingesetzt werden. Genauso kann eine Durchblutungsförderungsvorrichtung in der Thromboseprävention eingesetzt werden.

Weiterhin kann die Durchblutungsförderungsvorrichtung zur Heilungsbeschleunigung bei Schwellungen, wie sie z. B. nach Verrenkungen auftreten, eingesetzt werden, da eine erhöhte Durchblutung die Heilung fordert. Weiterhin kann eine Durchblutungsforderungs vorrichtung zur Unterstützung einer Medikamentenverteilung im Blut eingesetzt werden.

Insbesondere kann eine Durchblutungsforderungsvorrichtung auch bei Diabetikern eingesetzt werden, welche gemäß ihrem Krankheitsbild einer erhöhten

Wahrscheinlichkeit einer Blutgefaßverstopfung ausgesetzt sind. Eine solche

Blutgefäßverstopfung kann bis zur Amputation von Körperteilen fuhren. insbesondere kann die Erfindung ihre Wirkung im Körper eines Patienten auch durch Wundverbände, durch Gips und durch Kleidung entfalten.

Die Durchblutung von Gewebe wird dadurch erreicht, dass ein Magnetfeld zu Muskelkontraktionen führt, welche wiederum eine Förderung der Durchblutung in dem betroffenen Gebiet des Körpers nach sich ziehen.

Die Durchblutungsförderung kann insbesondere eine längere Dauer einer einzelnen Behandlungssitzung erfordern. Es kann beispielsweise auch sein, dass ein Patient einer dauerhaften Behandlung unterzogen wird. Die erhöhte Dauer der einzelnen Behandlungssitzung führt selbstverständlich dazu, dass die Impulsfrequenz der Spule bzw. des Magnetfeldes entsprechend niedrig angesetzt wird, um einer Erschöpfung der Muskulatur vorzubeugen. Die

Eindringtiefe des Magnetfeldes in den Körper des Patienten und die Impulsfrequenz der Spule sind dabei so zu bemessen, dass die Muskelkontraktionen einem

Belastungsstand entsprechen, welcher von der Muskulatur in einem Dauerbe- lastungszustand ertragen werden kann.

Für die Impulsfrequenz bieten sich hierfür Frequenzen im niedrigen Bereich an (2 Hz bis 15 Hz).

Gemäß einer Ausbildungsform der Erfindung wird eine Liege zur Durchblutungsforderung angegeben, welche eine Liegefläche, eine Durchblutungsförderungsvor- richtung nach einem Aspekt der Erfindung, eine Führungsvorrichtung und einen Aktuator aufweist.

Zu der Liegefläche, der Führungsvorrichtung und dem Aktuator gelten die bereits weiter oben erfolgten Ausführungen. — Weitere Anwendungsmöglichkeiten—

Die Erfindung kann selbstverständlich auch in anderen Bereichen zur Anwendung kommen. So kann beispielsweise jeder Aspekt und jede Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit einem Bürostuhl genutzt werden. In dieser Ausführungsform kann die Erfindung dem Muskelaufbau, der Durchblutungsförderung und der Prävention von Alltagskrankheiten dienen. Unter dem Begriff der Alltagskrankheiten können insbesondere solche Beschwerden verstanden werden, die durch häufiges und langes Sitzen verursacht werden, beispielsweise Rücken- und Nackenschmerzen.

Es ist aber auch möglich, die Erfindung beispielsweise in Verbindung mit eine Sessel zu verwenden.

Die Erfindung kann weiterhin zur Nervenstimulation bei einer Querschnittslähmung genutzt werden, um so durch die Muskelkontraktionen zu einer Stärkung und Erhaltung der Muskulatur beizutragen. Weiterhin kann die Erfindung auch zur Durchblutungsforderung bei einer Querschnittslähmung genutzt werden.

Weiterhin kann die Erfindung dazu genutzt werden, die Darmmuskulatur anzuregen. Dies kann insbesondere bei Krankheits-, Alters- oder ernährungsbedingtcr

Obstipation (verlangsamte Verdauungsaktivität und/oder Verstopfung) zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes beitragen.

Weiterhin kann die Erfindung dazu genutzt werden, in der Osteoporoseprävention eingesetzt zu werden. Es ist im Zuge empirischer Untersuchungen festgestellt worden, dass Knochen, an denen Muskeln verlaufen, welche häufig bewegt werden, mit signifikanter Häufigkeit seltener an Osteoporose erkranken, als Knochen, an denen kein häufig bewegter Muskel verläuft.

Insbesondere kann die Erfindung zur Prävention von Osteoporose beispielsweise auch bei Patienten zur Anwendung gelangen, welche zur Heilung eines

Knochenbruchs einen Gipsverband angelegt haben, da ein Magnetfeld einen

Gipsverband durchdringt.

Für den Einsatz in der Osteoporoseprävention eignet sich insbesondere eine an einer kreisförmigen Führungsvorrichtung angebrachte Spule, wobei die Führungsvorrichtung entlang des zu behandelnden Knochens bewegt wird. Dabei kann die Spule kreisförmig entlang der Führungsvorrichtung bewegt werden.

Weitere vielfältige Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich für die Erfindung in der Sportmedizin.

Bei Behandlung des Karpaltunnelsyndroms im Handgelenk kann eine Operation vermieden werden. Das Karpaltunnelsyndrom kann zu einer Schwäche beim

Zupacken mit der Hand und zu einer Minderung des Tastgefuhls in der Hand führen.

Weiterhin kann die Erfindung zur Prävention von Arthrose eingesetzt werden. Die Muskelkontraktionen infolge der von dem Magnetfeld hervorgerufenen

ervenstim ul ationen stimulieren eine höhere Ausscheidung von Flüssigkeiten in Gelenken, wodurch im Gelenk eine geringere Friktion der Knochen vorliegt.

Weiterhin kann die Erfindung auch benutzt werden, um die Muskulatur als

Vorbereitung für eine Massage oder andere orthopädische Behandlung künstlich zu erschlaffen, so dass eine eventuell vorliegende Verkrampfung der Muskulatur gelöst wird.

Entsprechend kann die Erfindung auch in der Schmerzbehandlung genutzt werden, wenn beispielsweise durch eine Verkrampfung der Muskulatur eine Fehlhaltung hervorgerufen wird. Eine mittels der Erfindung hervorgerufene künstliche Ermüdung der Muskulatur trägt wesentlich zur Lösung der Verkrampfung und damit der Fehlhaltung bei.

Weiterhin ist es möglich, die Erfindung zur Behandlung von Phantomschmerzen nach Amputationen zu nutzen. Die folgende Tabelle zeigt beispielhafte Anwendungsgebiete mit beispielhaften Einstellungen der Steuereinheit. Selbstverständlich ist zu beachten, dass diese Werte individuelle Abweichungen in Abhängigkeit der Eigenschaften einer zu

behandelnden Person erlauben.

Beispielhaft sei an dieser Stelle die Einstellung für die Behandlung von akuten Schmerzen beschrieben. Für die Behandlung in einem ersten Zyklus wird eine Impulsfrequenz von 25-35 Hertz eingestellt; hierbei handelt es sich wie bei allen Angaben natürlich nur um einen Richtwert, der in Abhängigkeit eines Diagnoseergebnisses auch über- oder unterschritten werden kann. Die Anzeit, d.h. die Zeit, in welcher die Impulsfrequenz an der Spule anliegt, beträgt etwa 3-5 Sekunden. Damit wird ein im Wirkbereich des Magnetfeldes der Spule befindlicher Muskel diese Zeitspanne stimuliert. Die Auszeit beträgt ebenfalls 3-5 Sekunden, diese Zeit entspricht der Entspannungszeit des in der Anzeit stimulierten Muskels. Die gesamte Behandlungszeit beträgt 5-7 Minuten, dies ist die Dauer einer Behandlungssitzung. Die Spule wird mit hoher Leistung betrieben, in diesem Fall 80% bis 100% der Leistung, welche die

Energieversorgungseinheit an die Spule liefern kann. Die Behandlung findet täglich statt.

In einem zweiten Zyklus wird die Impulsfrequenz der Spule beispielsweise auf 45-50 Hertz erhöht und dauerhaft während der gesamten Behandlungssitzung betrieben, d.h. der Muskel ist während der Sitzung einer dauerhaften Belastung ausgesetzt und erhält keine Regenerationszeit. Die übrigen Einstellwerte können beispielsweise gleich bleiben, aber auch einer Entwicklung der Muskulatur eines Patienten im Laufe der Behandlung angepasst werden. Dies bedeutet, dass die Werte erhöht oder gesenkt werden können.

Der erste und der zweite Zyklus können an einem Tag zur Anwendung kommen. Sie können aber auch in einem ersten Behandlungsschritt und einem zweiten

Behandlungsschritt zur Anwendung kommen, wobei der erste Behandlungsschritt einer Vielzahl an Tagen und der zweite Behandlungsschritt eine Vielzahl an Tagen dauert. Die Dauer kann dabei in Abhängigkeit eines Behandlungsfortschrittes angepasst werden und vermag beispielsweise für den ersten Behandlungsschritt 7 Tage und für den zweiten Behandlungsschritt 14 Tage dauern. Diese Aufzählung der Anwendungsgebiete der Erfindung wird nicht als abschließend betrachtet. Vielmehr kann die Erfindung überall dort zur Anwendung kommen, wo es notwendig ist, in einem nichtoperativen, nichtinvasiven Verfahren über eine externe Anbringung einer Nervenstimulation eine Muskelkontraktion

herbeizuführen.

Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.

Kurze Beschreibung der Figuren

Fig. 1 zeigt eine Spule, eine Energieversorgungseinheit und eine Steuereinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Spule mit einem Spulenkern gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 3 zeigt eine weitere Spule mit einem Spulenkern gemäß einem

Ausführungsbei spiel der Erfindung. Fig. 4 zeigt eine Führungsvorrichtung mit einer Spule gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 5A zeigt einen Stuhl mit einer Inkontinenzbehandlungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig, 5B zeigt einen Rollstuhl mit einer Inkontinenzbehandlungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 6 zeigt ein Handgerät gemäß einem Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 7 zeigt eine Liege mit Führungsvorrichtungen und Spulen gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 8 zeigt ein Bett mit Führungsvorrichtungen und Spulen gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich. Werden in der folgenden Figurenbeschreibung die gleichen Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche oder ähnliche Elemente.

Fig. 1 zeigt eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100 gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100 weist eine Spule 101 , einen Spulenkern 102, eine Energieversorgungseinheit 103 und eine Steuereinheit 104 auf.

Die Spule 101 ist so mit der Energieversorgungseinheit 103 und der Steuereinheit 104 verbunden, dass die Spule mit Energie versorgt werden kann.

Die dergestalt mit Energie versorgte Spule 101 erzeugt ein Magnetfeld. Der

Spulenkern 102 ist so angeordnet, dass er das von der Spule 101 erzeugte Magnetfeld bündelt und lenkt. Bei dem Spulenkern 102 kann es sich um einen magnetischen oder ferro- magnetischen Gegenstand handeln. Der Spulenkern 102 kann eine längliche Form oder eine beliebige andere Form, beispielsweise halbkreisförmig, aufweisen. Es sind aber auch andere Formen für die Gestaltung des Spulenkerns 102 möglich.

Die Spule 101 weist eine Vielzahl von Wicklungen um den Spulenkern 102 auf. Die Anzahl der Wicklungen der Spule 101 sind bei der Erfindung nicht begrenzt.

Insbesondere können die Anzahl, die Wicklungsrichtung und der Abstand der Wicklungen auf die gewünschten Eigenschaften des von der Spule 101 und dem Spulenkern 102 erzeugten Magnetfeldes abgestimmt werden. Zu diesen Eigenschaften zählen insbesondere die Stärke des Magnetfeldes und sein Verlauf.

Selbstverständlich haben neben der Geometrie des Spulenkerns 102 und dem Aufbau der Spule 101 die Energieversorgungseinheit und die Steuereinheit Einfluss auf die Eigenschaften des von der Spule 101 erzeugten Magnetfeldes. Im Wesentlichen ist es die Handsteuerung der Energieversorgungseinheit durch die Steuereinheit, welche die Eignung zur Behandlung eines Krankheitsbildes vorgibt. Die in Fig. 1 gezeigte Inkontinenzbehandlungsvorrichtung kann selbstverständlich bei analogem Aufbau und abweichender Anstcuerung der Energieversorgungseinheit durch die Steuereinheit zur Behandlung anderer Krankheitsbilder wie oben und im Folgenden beschrieben verwendet werden. Fig. 2 zeigt den Aufbau eines Spulenkerns 102 und einer Spule 101 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Der in Fig. 2 gezeigte Doppelkern 102 besteht aus zwei halbkreisförmigen

Elementen. Die Spulenkernelemente 102 können aber auch einen ellipsenähnlichen Verlauf aufweisen. Weiterhin können die Spulenkemelemente 102 einen anderen geometrischen Aufbau aufweisen, beispielsweise in Form eines Rechtecks, wobei eine Kante des Rechtecks fehlt, so dass sich an dem Spulenkern eine Öffnung ergibt. Die Spule 101 kann die Spulenkemelemente 102, wie in Fig. 2 gezeigt, gemeinsam umfassen. In anderen Worten bedeutet dies, dass die Wicklungen der Spule 101 um alle Spulenkemelemente 102 geführt werden. Die Wicklungen der Spule 101 können aber auch so ausgeführt sein, dass sie die einzelnen Spulenkemelemente 102 einzeln umfassen.

Dabei können die Wicklungen, welche die Spulenkernelemente 102 einzeln umfassen, gemeinsam oder einzeln von der Energieversorgungseinheit 103 mit Energie versorgt werden, wobei die Energieversorgung von der Steuereinheit 104 gesteuert wird.

Die Wicklungen der Spule 101 können einen beliebigen Abschnitt des Spulenkerns 102 umfassen. Die Wicklungen der Spule 01 können sich also sowohl über einen Teil des Spulenkerns 102 erstrecken als auch über die gesamte Länge des

Spulenkerns 102.

Fig. 3 zeigt in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung eine alternative Anordnung der Spulenkerne 102 und der Spule 101. Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Anordnung von zwei Spulenkernelementen 102 und einer sie umwickelnde Spule 101.

Die Spule 101 ist so angeordnet, dass ihre Wicklungen zwei Spulenkerne 102 umfassen. Der erste Spulenkern 102 und der zweite Spulenkern 102 weisen zueinander eine Querverschiebung in Bezug zu ihrer jeweiligen Längsachse auf. Weiterhin wurde der erst Spulenkern 102 und der zweite Spulenkern 102 entlang ihrer Längsrichtung so verschoben, dass sie wenigstens teilweise nebeneinander liegen.

Der erste Spulenkern 102 und der zweite Spulenkern 102 können die gleichen oder aber verschiedene geometrische Ausmaße aufweisen. Die Spule 101 kann den ersten Spulenkern 102 und den zweiten Spulenkern 102 gemeinsam umfassen, die Spule 101 kann aber auch den ersten Spulenkern 102 und den zweiten Spulenkern 102 getrennt umfassen.

Selbstverständlich kann sowohl ein einzelner Spulenkern 102 als auch eine Mehrzahl an Spulenkernen 102 im Zuge der Erfindung genutzt werden. Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von einem Spulenkern oder zwei Spulenkernen beschränkt. Die verwendeten Spulenkerne können in beliebiger Anordnung zueinander angeordnet sein.

Fig. 4 zeigt eine Führungsvorrichtung mit einer Spule 101 und einem Spulenkern 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Die Führungsvorrichtung weist ein erstes Führungselement 401 , ein zweites

Führungselement 402, ein drittes Führungselement 403 und ein viertes Führungselement 404 auf. Weiterhin sind an der Führungsvorrichtung ein erster Aktuator 405, ein zweiter Aktuator 406 und ein dritter Aktuator 407 angebracht.

Bei den Führungselementen der F ührungs vorri chtung kann es sich beispielsweise um Führungsschienen handeln. Bei den Aktuatoren kann es sich beispielsweise um Elektromotoren handeln. Die Spule 101 und der Spulenkern 102 können an einem Führungselement 403 angebracht sein. Ein Aktuator 407 kann so an einem Führungselement 403 und der Spule 101 oder dem Spulenkern 102 angebracht sein, dass der Aktuator eine Veränderung der Position der Spule 101 und des Spulenkerns 102 entlang des Richtungspfeils 410 hervorrufen kann. Die Rotationsbewegung entlang des

Richtungspfeils 410 kann insbesondere dadurch hervorgerufen werden, dass sich die Spule 101 und der Spulenkern 102 um ein Führungselement 404 so drehen, dass dieses Führungselement 404 die Drehachse für die Drehbewegung entlang des Richtungspfeils 410 darstellt.

Ein Aktuator 406 kann so angeordnet sein, dass die Spule 101 und der Spulenkern 102 entlang des Richtungspfeils 409 bewegt werden.

Der Aktuator 406 kann dabei die Bewegung der Spule 101 und des Spulenkerns 102 insbesondere über eine in dem Führungselement 404 rundlaufende Kette oder einen rundlaufenden Seilzug verursachen. Insbesondere in dem Fall, dass es sich bei dem Aktuator 406 um einen Elektromotor handelt, kann eine bidirektionale Bewegung entlang des Richtungspfeils 409 dadurch erreicht werden, dass die Rotationsrichtung des Elektromotors umgekehrt wird.

Der Aktuator 405 ist ausgeführt, eine Bewegung der Spule 101 und des Spulenkerns 102 (entlang des Richtungspfeils 408) zu verursachen. Insbesondere kann der Aktuator 405 über eine Kette oder einen Seilzug in dem Führungsei ement 402 mit dem Führungselement 403 oder dem Führungselement 404 verbunden sein, so dass die Bewegung entlang des Richtungspfeils 408 der Spule 101 und des Spulenkerns 102 über eine Bewegung des Führungselementes 403 und des Führungselementes 404 vorgegeben wird. Selbstverständlich kann die Führungsvorrichtung auch weitere Führungselemente aufweisen. Beispielsweise kann die Führungsvorrichtung weitere Führungselemente dergestalt aufweisen, dass eine Bewegung der Spule 101 und des Spulenkerns 102 in eine Richtung ermöglicht wird, welche senkrecht auf den Bewegungsrichtungen entlang des Richtungspfeils 408 und des Richtungspfeils 409 steht.

Fig. 5A zeigt einen Inkontinenzbehandlungsstuhl 500 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Inkontinenzbchandlungsstuhl 500 weist eine Sitz fläche 501 und eine Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100 auf.

Bei der Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100 kann es ich um jede beispielhafte Ausführungsform einer Spule mit Spulenkern, einer Energi eversorgun gsei nheit und einer Steuereinheit gemäß der Erfindung handeln. So kann der Stuhl 500 nicht nur zur Behandlung von Inkontinenz herangezogen werden, sondern er kann jedem oben und im Folgenden beschriebenen Behandlungszweck dienen, beispielsweise der Beckenbodenmuskulaturrehabilitation.

Selbstverständlich kann die Position der Vorrichtung 100 unter der Sitzfläche 501 verändert werden. Die Vorrichtung 100 kann auch an der Rückenlehne eines Stuhls befestigt werden, so dass die Rückenmuskulatur behandelt werden kann.

Die Darstellung des Stuhls ist selbstverständlich nur beispielhaft. Es kann sich bei dem Stuhl 500 selbstverständlich beispielsweise auch um einen Bürostuhl oder um einen Sessel handeln.

Selbstverständlich kann der Stuhl 500 auch eine Führungsvorrichtung wie oben und im Folgenden beschrieben zur Veränderung der Position der Vorrichtung 100 aufweisen. Fig. 5B zeigt einen Rollstuhl 510 mit einer Sitzfläche 501 und einer Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100. Dabei ist die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100 an der Sitzfläche 501 befestigt. Insbesondere kann der Rollstuhl 510 eine Aufnahmevorrichtung (nicht dargestellt) aufweisen, welche so ausgeführt ist, dass die Inkontinenzbehandlungsvorrichtung 100 modular an dem Rollstuhl 510 angebracht werden kann. Dies erleichtert die Behandlung von auf den Rollstuhl angewiesenen Patienten, da diese Patienten zum Zwecke der Behandlung nicht den Rollstuhl verlassen müssen.

Bei dem beispielhaft gezeigten Rollstuhl 510 kann es sich um jedes beliebige Krankenfahrzeug handeln.

Fig. 6 zeigt ein Handgerät 600 zur Nervenstimulation mittels eines von der Spule 100 über den Spulenkern 102 erzeugten Magnetfeldes.

Die Spule 101 und der Spulenkern 102 sind an einem Griffabschnitt 601 des

Handgerätes 600 angebracht. Die Spule 101 wird über die Energieversorgungseinheit 103 mit Energie versorgt. Die Steuereinheit 104 ist ausgeführt, die Energiever- sorgung der Spule 101 durch die Energi eversorgungseinheit 103 zu steuern.

Das Handgerät 600 kann für alle oben und im Folgenden beschriebenen

Behandlungszwecke eingesetzt werden, insbesondere kann es eingesetzt werden zur Durchblutungsförderung, zur Muskelabbauverlangsamung, zur Schlaganfall- rehabilitation und in der Schmerzbehandlung.

Insbesondere erlaubt das Handgerät 600 eine flexible Auswahl und einen schnellen Wechsel der zu behandelnden Körperpartie eines Patienten. Fig. 7 zeigt eine Liege 700 mit einer Liegefläche 701 und einer Vielzahl an

Führungsvorrichtungen für eine Spule und einen Spulenkern gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Liege 700 weist ein erstes Führungselement 702, ein zweites Führungselement 703, ein drittes Führungselement 704 und ein viertes Führungselement 705 auf.

Diese Führungselemente können insbesondere dem Verlauf der Hauptmuskelpartien im menschlichen Körper angcpasst sein. Dabei können insbesondere die

Rückenmuskulatur, die Beinmuskulatur und die Schulter- und Armmuskulatur nachgebildet werden.

Weiterhin weist die Liege 700 eine kreisförmige Führungsvorri chtung 706 auf, welche die Liegefläche 701 kreisförmig umgibt. Die Führungsvorrichtung 706 kann sich dabei entlang eines Richtungspfeils 707 bewegen.

An jeder der oben und im Folgenden genannten Führungsvorrichtungen bzw.

Führungselemente kann zumindest eine Spule 101 mit einem Spulenkern 102 angebracht sein, wobei die Spule 101 und der Spulenkern 102 ihre Position entlang des Verlaufs der Führungsvorrichtung bzw. des Führungselementes verändern können. Für die Veränderung der Position der Spule 101 und des Spulenkerns 102 kann ein Aktuator an der entsprechenden Führungsvorrichtung vorgesehen sein.

Die Führungsvorrichtung 706 kann mit einer oder mehreren Spulen 101 und

Spulenkernen 102 versehen sein. Weiterhin kann die Führungsvorrichtung 706 so ausgeführt sein, dass sie bei einer Bewegung entlang des Richtungspfeils 707 die Kontur eines Patienten, welcher auf der Liegefläche 701 liegt, abfährt. Insbesondere kann dies so geschehen, dass zu jedem Zeitpunkt der Bewegung der Führungsvorrichtung 706 entlang des Richtungspfeils 707 ein vorgegebener Abstand zu der Oberfläche des Patienten eingehalten wird. Dabei können die an der Führungs- vorrichtung 706 angebrachten Spulen 101 und Spulenkerne 102 selbstverständlich auch entlang der Führungsvorrichtung 706 kreisförmig bewegt werden. Insbesondere können die Spule 101 und der Spulenkern 102 um einen auf der Liegefläche 701 liegenden Patienten kreisen.

Bei der kreisförmigen Bewegung der Spule 101 und des Spulenkerns 102 entlang der Führungs vorri chtung 706 kann die Rotationsgeschwindigkeit konstant gehalten oder auch verändert werden. Insbesondere kann die Rotationsfrequenz der Spule 101 und des Spulenkerns 102 an der Führungsvorrichtung 706 an den Behandlungszweck angepasst werden.

Bei der Liege 700 kann es sich selbstverständlich beispielsweise auch um eine Krankentransportliege in einem Krankenwagen handeln, wobei die Krankentransportliege mit Führungsvorrichtungen und Spulen sowie Spulenkernen ausgestattet ist.

Eine Liege 700 wie oben und im Folgenden beschrieben kann für alle oben und im Folgenden beschriebenen B ehandl ungszwecke eingesetzt werden. Insbesondere kann eine solche Liege 700 zur Durchblutungsförderung, zur Schlaganfallrehabilitation, zur Muskelabbauverlangsamung, zur Schmerzbehandlung und zur

Muskel au fbaubeschl eunigung eingesetzt werden.

Fig. 8 zeigt ein Bett 800 mit einer Liegefläche 801 sowie einer ersten Führungsvorrichtung 802 und einer zweiten Führungsvorrichtung 803. An der ersten

Führungsvorrichtung und der zweiten Führungsvorrichtung kann wenigstens eine Spule 101 mit einem Spulenkern 102 wie oben und im Folgenden beschrieben angebracht sein. Weiterhin können an der Liegefläche 801 eine Vielzahl von Spulen 101 und Spulenkernen 102 wie oben und im Folgenden beschrieben, angebracht sein. Die erste Führungsvorrichtung 802 und die zweite Führungsvorrichtung 803 können dabei insbesondere so geformt sein, dass der Verlauf der Hauptmuskeln im menschlichen Körper nachgebildet wird. Entlang des Verlaufs der ersten Führungsschiene und der zweiten Führungsschiene kann jeweils zumindest eine Spule 101 mit einem Spulenkern 102 angebracht sein, so dass die Spule 101 und der Spulenkern 102 ihre Position verändern können.

Weiterhin können an der Liegefläche 801 eine erste Spule 101 mit einem Spulenkern 102 und eine zweite Spule 101 mit einem Spulenkern 102 angebracht sein. Diese können dabei ortsfest angebracht sein.

Bei dem Bett 800 kann es sich insbesondere um ein Krankenbett handeln.

Bei der Spule 101 und dem Spulenkern 102 handelt es sich um eine wie oben und im Folgenden beschriebene Spule 101 und einen wie oben und im Folgenden

beschriebenen Spulenkern 102.

Selbstverständlich ist die Spule 101 mit einer wie oben und im Folgenden

beschriebenen Energieversorgungseinheit und einer wie oben und im Folgenden beschriebenen Steuereinheit verbunden.

Dabei kann die Spule 101 und der Spulenkern 102 zur Behandlung aller oben und im Folgenden beschriebenen Krankheitsbilder eingesetzt werden. Insbesondere kann das Bett 800 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Durchblutungs- förderung eingesetzt werden, um beispielsweise Dekubitus (Wundliegen)

vorzubeugen. Dies kann beispielsweise bei lagerungsbedürftigen Patienten die Zeitabstände der einzelnen Lagerungsintervalle beeinflussen. Es sei an dieser Stelle erneut besonders daraufhingewiesen, dass jedes Ausführungsbeispiel der Erfindung für jeden oben und im Folgenden beschriebenen

Behandlungszweck eingesetzt werden kann, da das Behandlungsziel und der Behandlungsverlauf durch die Steuerung der Energieversorgung durch die

Steuereinheit vorgegeben werden, wobei die Spule und der Spulenkern lediglich dazu dienen, ein entsprechendes Magnetfeld zu erzeugen, um die gewünschte Behandlung durchzuführen.

Weiterhin sei daraufhingewiesen, dass durch die Ausführungsbeispiele in den oben beschriebenen Figuren keine Beschränkung der Anzahl der Führungsvorrichtungen und der Anzahl der Spulen erfolgt. Jedes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist geeignet, mit einer unbestimmten Anzahl an Führungsvorrichtungen und Spulen sowie Spulenkernen versehen zu werden. Weiterhin kann die Erfindung auch in jedem Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl an Energieversorgungseinheiten und Steuereinheiten aufweisen.

Ergänzend sei daraufhingewiesen, dass„umfassend" und„aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Aus führungsbci spi ele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.