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Title:
DEVICE FOR FEEDING WEFT THREADS TO A GRIPPER HEAD OF A LOOM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/223225
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a device (1) for feeding at least first and second weft threads to a loom comprising at least one gripper head, wherein the weft threads can be fed to the gripper head in the weft direction (SR). The device according to the invention comprises: - a coupling unit (10) which, in the installed state of the device (1), can be moved forwards and backwards laterally on the loom in the warp direction (KR), - at least a first and a second feed unit (30, 50), wherein the first and the second feed units (30, 50) are arranged next to each other in the warp direction (KR) on the coupling unit (10) and are designed to feed a first or a second weft thread to the gripper head, and - a positioning unit (15) for positioning the coupling unit (10) in and counter to the warp direction (KR) in at least a first and a second position, wherein, in the first position of the coupling unit (10), the first feed unit (30) is designed to feed the first weft thread to the gripper head and, in the second position of the coupling unit (10), the second feed unit (50) is designed to feed the second weft thread to the gripper head. The invention also relates to a corresponding method.

Inventors:
SCHILLER PETER (DE)
LAUKAMP THOMAS (DE)
HORELT HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/057579
Publication Date:
October 27, 2022
Filing Date:
March 23, 2022
Export Citation:
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Assignee:
DORNIER GMBH LINDAUER (DE)
International Classes:
D03D41/00; D03D47/16; D03D47/34; D03D47/38
Domestic Patent References:
WO2011015173A12011-02-10
Foreign References:
JP2983531A
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Vorrichtung (1 ) zum Zuführen von mindestens ersten und zweiten Schussgarnen (S1 , S2) zu einer mindestens einen Greiferkopf (82) umfassenden Webmaschine (80), wobei die Schussgarne (S1, S2) in Schussrichtung (SR) dem Greiferkopf (82) zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) umfasst:

- eine Koppeleinheit (10), die im eingebauten Zustand der Vorrichtung (1) seitlich an der Webmaschine (80) in Kettrichtung (KR) hin und her bewegbar ist,

- mindestens eine erste und eine zweite Zuführeinheit (30, 50), wobei die erste und die zweite Zuführeinheit (30, 50) auf der Koppeleinheit (10) nebeneinander in Kettrichtung (KR) angeordnet sind und ausgebildet sind, dem Greiferkopf (82) ein erstes bzw. ein zweites Schussgarn (S1, S2) zuzuführen, und

- eine Positioniereinheit (15) zum Positionieren der Koppeleinheit (10) in und gegen die Kettrichtung (KR) in mindestens einer ersten und einer zweiten Position, wobei die erste Zuführeinheit (30) in der ersten Position der Koppeleinheit (10) zum Zuführen des ersten Schussgarns (S1) zum Greiferkopf (82) und die zweite Zuführeinheit (50) in der zweiten Position der Koppeleinheit (10) zum Zuführen des zweiten Schussgarns (S2) zum Greiferkopf (82) ausgebildet sind.

2. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinheit (10) derart positionierbar ist, dass beim jeweiligen Schusseintrag die Position der ersten Zuführeinheit (30) in der ersten Position der Koppeleinheit (10) und die Position der zweiten Zuführeinheit (50) in der zweiten Position der Koppeleinheit (10) in Kettrichtung (KR) übereinstimmen. 3. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Zuführeinheiten (30, 50) in Schussrichtung (SR) verfahrbare Schlitten (31, 51) umfassen.

4. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein oder genau ein Antrieb (42), vorzugsweise ein Servomotor, mit den mindestens zwei Schlitten (31, 51) derart gekoppelt ist, dass der Antrieb (42) die mindestens zwei Schlitten (31 , 51) in und gegen die Schussrichtung (SR) zu bewegen vermag, jedoch nicht gleichzeitig.

5. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schlitten (31, 51) eine durch elektrisches oder pneumatisches Ansteuern zu schließende und zu öffnende Klemme (32) zum Klemmen und Freigeben des jeweiligen Schussgarns (S1, S2) aufweist, wobei für jede Klemme (32) in Schussrichtung (SR) gesehen vorgelagerte, das jeweilige Schussgarn (S1, S2) ober- und unterseitig sowie seitlich führende Führungselemente (35, 36, 39) vorgesehen sind.

6. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Antrieb (42) derart ansteuerbar ist, dass die jeweiligen Schlitten (31, 51) unterschiedlich nahe an oder in den Greiferkopf (82) führbar sind.

7. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Zuführeinheiten (30, 50) jeweils eine Bandfördereinheit (60) umfassen, wobei jede Bandfördereinheit (60) zwei relativ zueinander positionierbare umlaufende Bandförderer (62) umfasst, zwischen denen das jeweilige Schussgarn (S1, S2) kraftschlüssig zumindest in Schussrichtung (SR) förderbar ist. 8. Vorrichtung (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (15) einen Antrieb, vorzugsweise einen Motor oder einen Pneumatikzylinder (16), umfasst, wobei der Antrieb Positionen anfahren kann, die der ersten und der zweiten Position der Koppeleinheit (10) entsprechen.

9. Vorrichtung (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinheit (10) mit einem feststehenden Führungsteil (20) gekoppelt ist, wobei das Führungsteil (20) erste Leitstrukturen (21) und die Koppeleinheit (10) mit diesen ersten Leitstrukturen (21) korrespondierende Leitelemente (41, 56) aufweist, wobei die Koppeleinheit (10) im Zusammenwirken der ersten Leitstrukturen (21) mit den Leitelementen (41, 56) ausschließlich in und gegen die Kettrichtung (KR) positionierbar ist.

10. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Leitstrukturen (21) derart ausgebildet sind, dass sie das Positionieren der Koppeleinheit (10) in und gegen die Kettrichtung (KR) ermöglichen und gleichzeitig das Bewegen jeweils einer der mindestens zwei Zuführeinheiten (30, 50) in Schussrichtung (SR) verhindern, und dass weiterhin zweite Leitstrukturen (22) am Führungsteil (20) vorgesehen sind, die ein Verfahren der jeweils anderen, nicht am Bewegen gehinderten Zuführeinheit (50, 30) in bzw. gegen die Schussrichtung (SR) ermöglichen.

11. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und die zweiten Leitstrukturen (21, 22) durch Nuten und/oder Erhebungen in dem Führungsteil (20) gebildet sind.

12. Vorrichtung (1 ) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Schussgarnspeicher (70) mit einer ersten Spule (72) für die Bevorratung des ersten Schussgarns (S1) vorgesehen ist, wobei das erste Schussgarn (S1) vom ersten Schussgarnspeicher (70) zu der ersten Zuführeinheit (30) geführt wird, und dass ein zweiter Schussgarnspeicher (75) mit einer zweiten Spule (77) für die Bevorratung des zweiten Schussgarns (S2) vorgesehen ist, wobei das zweite Schussgarn (S2) vom zweiten Schussgarnspeicher (75) zu der zweiten Zuführeinheit (50) geführt wird.

13. Vorrichtung (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schussgarnspeicher (70) über dem zweiten Schussgarnspeicher (75) angeordnet ist, so dass das erste Schussgarn (S1) im ersten Schussgarnspeicher (70) und das zweite Schussgarn (S2) im zweiten Schussgarnspeicher (75) übereinander verlaufend den jeweiligen Schussgarnspeicher (70, 75) verlassen.

14. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass

- der erste und der zweite Schussgarnspeicher (70, 75) in Schussrichtung (SR) ausgerichtet sind, wobei die Achsen der ersten und der zweiten Spule in Kettrichtung (KR) ausgerichtet sind, oder

- der erste und der zweite Schussgarnspeicher in Kettrichtung (KR) ausgerichtet sind, wobei die Achsen der ersten und der zweiten Spule in Schussrichtung (SR) ausgerichtet sind und Umlenkmittel zur Umlenkung des ersten und zweiten Schussgarns (S1, S2) in Schussrichtung (SR) vorgesehen sind.

15. Webmaschine (80) mit mindestens einem in und gegen die Schussrichtung (SR) durch das geöffnete Webfach verfahrbaren Greiferkopf (82) sowie mit einer Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche. 16. Verfahren zum Zuführen zumindest erster und zweiter Schussgarne (S1, S2) bei der Gewebeherstellung mittels einer mindestens einen Greiferkopf (82) aufweisenden Webmaschine (80), vorzugsweise unter Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei mindestens ein erstes und ein zweites Schussgarn (S1, S2) in einer Ebene in Kettrichtung (KR) nebeneinander an einer Kante des Gewebes (G) platziert und zeitlich nacheinander in Schussrichtung (SR) dem Greiferkopf (82) der Webmaschine (80) zugeführt werden, wobei das mindestens erste und zweite Schussgarn (S1, S2) in bzw. gegen die Kettrichtung (KR) für ihren jeweiligen Schusseintrag so positioniert werden, dass sie jeweils entlang der Schusseintragslinie (E) vom mindestens einen Greiferkopf (82) durch das geöffnete Webfach gezogen werden, wobei das momentan nicht einzutragende Schussgarn (S2, S1) zur Freigabe der Schusseintragslinie (E) aus dieser Schusseintragslinie (E) in bzw. gegen die Kettrichtung (KR) ausgelenkt wird.

Description:
Vorrichtung zum Zuführen von Schussqarnen zu einem Greiferkopf einer Webmaschine

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von mindestens ersten und zweiten Schussgarnen zu einer mindestens einen Greiferkopf umfassenden Webmaschine, wobei die Schussgarne in Schussrichtung dem Greiferkopf zuführbar sind.

Aus der WO 2011 /015173 A1 ist eine Vorrichtung zum zeitlich aufeinander folgenden Übergeben von zwei vorzugsweise bandförmigen Schussgarnen, auch Tapes genannt, von jeweils einer einem Schussgarn zugeordneten Zuführeinheit an einen Greiferkopf einer Webmaschine bekannt. Durch entsprechendes Ansteuern der Zuführeinheiten wird entweder das eine oder das andere Schussgarn dem Greiferkopf zugeführt und nachfolgend in das Webfach eingetragen. Die beiden Zuführeinheiten sind hierzu übereinander angeordnet und in Schussrichtung ausgerichtet. Jede Zuführeinheit weist eine Klemmvorrichtung zum Klemmen eines freien Endes des jeweiligen Schussgarns auf, wobei die jeweilige Klemmvorrichtung im Wesentlichen in Schussrichtung zwischen wenigstens zwei verschiedenen Betriebspositionen verfahrbar ist. Weiterhin ist jede Klemmvorrichtung mittels jeweils einer von einem Antrieb, vorzugsweise jeweils einem Servomotor, angetriebenen Schwenkeinheit verfahrbar, die jeweils zwei parallele, durch ein Koppelelement verbundene Schwenkarme umfassen, wobei die Klemmvorrichtung an dem Koppelelement angeordnet ist.

Durch die Bewegung jeder Klemmvorrichtung lediglich in einer vertikalen Ebene, in der auch die Schusseintragslinie liegt, nimmt das jeweilige bandförmige Schussmaterial von der Zuführeinheit bis zu seiner Übergabe an den Greiferkopf einen weitgehend verdrehungsfreien und in Kettrichtung um lenkungsfreien Verlauf ein. Scherkräfte, welche das jeweilige Schussgarn beschädigen könnten, treten hierdurch nicht auf. Es findet also in Richtung der Breitenausdehnung des bandförmigen Schussmaterials keine Umlenkung statt. Ist die jeweilige Klemmvorrichtung in der besagten vertikalen Ebene, in der auch die Schusseintragslinie liegt verfahrbar, so können mittels der Vorrichtung verschiedene Zustellbewegungen durchgeführt werden, wobei keine Umlenkung in Richtung der Breitenausdehnung des bandförmigen Schussmaterials erfolgt. Zum Übergeben eines bandförmigen Schussgarns wird sein freies Ende zunächst in der zugehörigen Klemmvorrichtung geklemmt, dann an den Greiferkopf übergeben und anschließend die Klemmvorrichtung geöffnet und das Schussmaterial eingetragen.

Diese bekannte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass sie relativ aufwändig und kostenintensiv ist. Auch hat sie einen relativ hohen Platzbedarf. Nicht zuletzt findet aufgrund der Schwenk-Kinematik beim Bewegen der Klemmeinrichtung in Schussrichtung auch eine unerwünschte Bewegung des jeweiligen Schussgarns in der Höhe statt, d.h. in Vertikalrichtung in Bezug auf die Ebene, in der auch die Schusseintragslinie liegt. Diese hat einen negativen Einfluss auf die Genauigkeit der Hinreichung des jeweiligen Schussgarns an den Greiferkopf sowie auch die Schnittposition des Schussgarns nach dessen Eintrag in das Webfach.

Die JP 2983531 A beschreibt eine Webmaschine, bei der eine Farbwahl zwischen zwei Schussgarnen ermöglicht ist. Hierzu wird entweder ein erstes Schussgarn von einer ersten Spule oder ein zweites Schussgarn von einer zweiten Spule, die in Kettrichtung neben der ersten Spule angeordnet ist, in das offene Webfach eingetragen und anschließend das eingetragene und geschnittene erste oder zweite Schussgarn an die Webkante geschoben. Diese Konstruktion bedingt, dass insbesondere das weiter von der Webkante entfernt eingetragene Schussgarn eine relativ große Strecke bis zur Webkante bewegt werden muss, wobei es zu unerwünschten Reibungsproblemen kommen kann. Auch ist der entsprechende apparative Aufwand relativ hoch.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Zuführen von mindestens ersten und zweiten Schussgarnen, vorzugsweise bandförmigen Schussgarnen, zu einer mindestens einen Greiferkopf umfassenden Webmaschine zur Verfügung zu stellen, welche die oben genannten Nachteile zumindest teilweise beseitigt.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Koppeleinheit, die im eingebauten Zustand der Vorrichtung seitlich an der Webmaschine in Kettrichtung hin und her bewegbar ist. Diese Koppeleinheit verbindet mindestens eine erste und eine zweite Zuführeinheit miteinander, die nebeneinander in Kettrichtung angeordnet sind und derart ausgebildet sind, dass sie dem Greiferkopf mindestens ein erstes bzw. ein zweites Schussgarn zuzuführen vermögen. Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Positioniereinheit zum Positionieren der Koppeleinheit in bzw. gegen die Kettrichtung in mindestens einer ersten und einer zweiten Position, wobei die erste Zuführeinheit in der ersten Position der Koppeleinheit zum Zuführen des ersten Schussgarns zum Greiferkopf und die zweite Zuführeinheit in der zweiten Position der Koppeleinheit zum Zuführen des zweiten Schussgarns zum Greiferkopf ausgebildet sind.

Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, dass die Koppeleinheit im Zusammenspiel mit der Positioniereinheit die mindestens erste und zweite Zuführeinheit in bzw. gegen die Kettrichtung positioniert, um - nach geeigneter Positionierung - die Hinreichung des ersten bzw. zweiten Schussgarns an den Greiferkopf zu ermöglichen. Beispielsweise übergibt die erste Zuführeinheit in der ersten Position der Koppeleinheit das erste Schussgarn dem Greiferkopf, der daraufhin das erste Schussgarn in das geöffnete Webfach der Webmaschine einbringt. Nach Eintrag dieses ersten Schussgarns in das Webfach, wird dessen freies, der erfindungsgemäßen Vorrichtung nahes Ende abgeschnitten, die erste Zuführeinheit zurückgefahren und nachfolgend die Koppeleinheit so in Kettrichtung in die zweite Position verschoben, dass die zweite Zuführeinheit in eine Position überführt wird, in der sie das zweite Schussgarn an den Greiferkopf übergeben kann.

Auf diese Weise lassen sich schnell und einfach mindestens zwei Schussgarne, beispielsweise unterschiedlicher Materialart, in ein Gewebe eintragen.

Die erfindungsgemäße Lösung hat gegenüber der in der WO 2011/015173 A1 beschriebenen Lösung mehrere Vorteile. Zum einen kann das jeweilig einzutragende Schussgarn linear dem Greiferkopf zugeführt werden. Bei dieser Zuführbewegung findet - anders als bei der Schwenkkinematik gemäß der WO 2011 /015173 A1 - keine Bewegung dieses Schussgarns in Vertikalrichtung statt, d.h. das Schussgarn befindet sich immer in derselben vertikalen Position. Durch dieses Merkmal wird zudem eine hohe Flexibilität hinsichtlich Zuführbewegungen bzw. Hinreichemöglichkeiten des an den Greiferkopf zu übergebenden Schussgarns erreicht. Auch kommt die Vorrichtung gemäß der Erfindung mit einem geringen Platzbedarf aus.

Da es mittels der Erfindung ermöglicht wird, das für den Schusseintrag dem Greiferkopf an- bzw. hingereichte und dann durch das Webfach gezogene Schussgarn nur in horizontaler und linearer Richtung, d.h. ohne eine vertikale Bewegungskomponente, zu bewegen, ist eine freie Programmierung der Steuereinheit in Bezug auf die Hinreichebewegung des jeweiligen Schussgarns möglich. Hierdurch kann eine größere Genauigkeit beim Hinreichen sowie ein präziserer Schnitt des jeweiligen Schussgarns nach dessen Eintrag in das Webfach erreicht werden. Ein gleichzeitig stattfindender Höhenversatz wie bei der WO 2011 /015173 A1 muss nicht beachtet werden.

Die Vorteile einer nur in linearer Richtung erfolgenden Hinreichung mit Schussgarn-Auswahl (Farbwahl) durch seitliche, d.h. in und gegen die Kettrichtung, verschiebbare Zuführeinheiten bestehen darin, dass die beiden Zuführeinheiten gleich aufgebaut sein können und dann auch das gleiche Verhalten bei der Hinreichebewegung zeigen. Aus demselben Grund resultiert eine gute Einsteilbarkeit bzw. Positionierbarkeit der beiden Zuführeinheiten, da diese in der Höhe eine identische Position haben.

Es ist bevorzugt, dass die Koppeleinheit derart positionierbar ist, dass beim jeweiligen Schusseintrag die Position der ersten Zuführeinheit in der ersten Position der Koppeleinheit und die Position der zweiten Zuführeinheit in der zweiten Position der Koppeleinheit in Kettrichtung übereinstimmen. In diesem Fall nehmen die erste und die zweite Zuführeinheit zu unterschiedlichen Zeiten, beispielsweise jeweils nacheinander, die jeweils vorhergehende Position der anderen Zuführeinheit ein, um in dieser Position dem jeweils durch das offene Webfach verfahrbaren Greiferkopf das entsprechende Schussgarn hinzureichen. Trotz der Verstellung der Koppeleinheit in bzw. gegen die Kettrichtung zum Zwecke der Farbwahl befindet sich das jeweils einzutragende Schussgarn daher immer in der idealen Eintragsachse, während das andere Schussgarn seitlich in bzw. gegen die Kettrichtung leicht ausgelenkt wird.

Angemerkt sei, dass der Greiferkopf von der einen Webkante bis zur anderen durch das Webfach verfahrbar sein kann oder auch das jeweilige Schussgarn beispielsweise auf halbem Weg an einen zweiten Greiferkopf übergeben werden kann, der das Schussgarn dann die zweite Wegestrecke durch das Webfach zieht.

Die mindestens zwei Zuführeinheiten umfassen gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform jeweils in Schussrichtung verfahrbare Schlitten. Die Schlitten sind vorzugsweise linear in und gegen die Schussrichtung verfahrbar, während sie beide mittels der Koppeleinheit in Kettrichtung hin und her verfahrbar sind, vorzugsweise ebenfalls linear.

Es ist vorteilhaft, wenn mindestens ein und bevorzugt genau ein Antrieb und hierbei vorzugsweise ein Servomotor mit den mindestens zwei Schlitten derart gekoppelt ist, dass der Antrieb jeweils nur einen der mindestens zwei Schlitten in und gegen die Schussrichtung zu bewegen vermag. Dementsprechend bewegt der Antrieb beide Schlitten, aber nicht zu gleichen Zeiten, sondern jeweils nur einen der beiden. Während also der eine Schlitten beispielsweise in Schussrichtung bewegt wird, um das zugehörige Schussgarn an den Greiferkopf zu übergeben, verbleibt der andere Schlitten an Ort und Stelle. Somit wird nur wenig Masse (nämlich der jeweiligen Zuführeinheit) bewegt, unnötige mechanische Unruhe wird vermieden und der Platzbedarf an der Seite der Webmaschine wird optimal genutzt. Wenn nur der besagte eine Antrieb für das Vorschieben und Zurückziehen der beiden Schlitten (zu versetzten Zeiten) Verwendung findet, stellt dies eine kostengünstige und platzsparende Lösung dar.

Jeder Schlitten weist vorzugsweise eine durch elektrisches oder pneumatisches Ansteuern zu schließende und zu öffnende Klemme zum Klemmen und Freigeben des jeweiligen Schussgarns auf. Hierbei ist es bevorzugt, dass jede Klemme in Schussrichtung gesehen vorgelagerte, das jeweilige Schussgarn ober- und unterseitig sowie seitlich führende Führungselemente aufweist, die ebenfalls Teil des jeweiligen Schlittens sind. Auf diese Weise hängt das freie Ende des zu übergebenden Schussgarns nicht unmittelbar nach der Klemme frei nach unten, sondern vorteilhafterweise erst - in Schussrichtung gesehen - nach den Führungselementen und wird von dem Schlitten definiert in Schussrichtung zum Greiferkopf geführt, um von diesem dann übernommen zu werden.

Der mindestens eine Antrieb ist vorzugsweise derart ansteuerbar, dass der jeweilige Schlitten und hierbei vorzugsweise dessen jeweilige Führungselemente unterschiedlich nahe an oder sogar in den Greiferkopf führbar sind. Diese Möglichkeit der individuell veränderbaren Flinreichung eines Schussgarns stellt auch einen eigenen Erfindungsaspekt dar, der unabhängig von der beanspruchten Konstruktion von Koppeleinheit, Zuführeinheiten und Positioniereinheit realisiert werden kann. Diese angepasste Hinreichebewegung lässt sich vorzugsweise durch eine flexible Programmierung des Antriebs realisieren. Mechanische Anpassungen bei unterschiedlichen Schussgarnen - insbesondere bei Materialien mit geringer Biegesteifigkeit - sind vorteilhafterweise nicht notwendig.

Speziell betrifft dieser, auch als eigenständig anzusehender, Erfindungsaspekt eine Vorrichtung zum Zuführen von mindestens einem ersten Schussgarn zu einer mindestens einen Greiferkopf umfassenden Webmaschine, mit mindestens einer ersten Zuführeinheit, mit der das mindestens eine Schussgarn in Schussrichtung dem Greiferkopf zuführbar ist, wobei die erste Zuführeinheit eine erste Klemme aufweist, mit welcher mindestens ein Abschnitt des mindestens einen ersten Schussgarns beim Zuführen dieses Schussgarns zum Greiferkopf kraftschlüssig geführt werden kann. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der von der ersten Klemme geführte Abschnitt des mindestens ersten Schussgarns mittels der ersten Zuführeinheit linear in und gegen die Schussrichtung in Bezug auf den Greiferkopf förderbar ist, wobei diese lineare Bewegung des besagten Abschnitts des mindestens ersten Schussgarns entlang der Schusseintragslinie erfolgt. Mit einer solchen Ausgestaltung lässt sich beispielsweise relativ biegeschlaffes Schussgarn weiter in den geöffneten Greiferkopf einführen, damit eine sichere Übergabe des Schussgarns gewährleistet ist. Mit anderen Worten ist die Hinreichung des einzutragenden Schussgarns flexibel. Bei entsprechender Ansteuerung der Zuführeinheit können verschiedene Parameter in der Programmierung der Steuereinheit berücksichtigt werden.

Bei diesem - auch als eigenständig anzusehenden - Erfindungsaspekt gilt wie bei der weiter oben beschriebenen Ausführungsform mit den mindestens zwei Zuführeinheiten, dass die mindestens erste Zuführeinheit einen mittels eines Antriebs, vorzugsweise eines Servomotors, in und gegen die Schussrichtung verfahrbaren ersten Schlitten umfasst. Auch kann vorteilhafterweise die besagte Klemme durch elektrisches oder pneumatisches Ansteuern geschlossen und geöffnet werden, wobei vorteilhafterweise der Klemme in Schussrichtung gesehen vorgelagerte, das erste Schussgarn ober- und unterseitig sowie seitlich führende Führungselemente vorgesehen sind. Die Klemme und die Führungselemente des ersten Schlittens sind mittels des Antriebs unterschiedlich nahe an oder in den Greiferkopf führbar.

Mittels des genannten Erfindungsaspekts ist es insbesondere möglich, nicht nur das Schussgarn selbst in den Greiferkopf einzuführen, sondern auch - was insbesondere bei relativ biegeschlaffen Schussgarnen vorteilhafterweise ausgenutzt wird - den vorderen Teil der Zuführeinheit. Auf diese Weise gelangt das biegeschlaffe Schussgarn, das über die Zuführeinheit in Schussrichtung hinausragt und von dieser sicher geführt wird, hinter den Klemmbereich des Greiferkopfs und wird nicht vor dem Klemmbereich aufgehalten, beispielsweise von der Zuführeinheit zugewandten Teilen des Greiferkopfs. Bei diesem sog. Überfüttern fährt die Zuführeinheit demnach kurzzeitig zwischen den Klemmbereich und dann wieder gegen die Schussrichtung zurück, wobei das zu klemmende Schussgarn soweit über die Zuführeinheit hinausragt, dass es trotz des Zurückbewegens der Zuführeinheit im Klemmbereich verbleibt und beim anschließenden Schließen des Greiferkopfs geklemmt wird.

Bei dem beschriebenen, auch als eigenständig anzusehenden, Erfindungsaspekt ist es bevorzugt, dass zusätzlich zur ersten Zuführeinheit mit dem ersten Schlitten eine zweite Zuführeinheit mit einem zweiten Schlitten vorgesehen ist, wobei beide Zuführeinheiten wie vorbeschrieben ansteuerbar sind, um insbesondere das beschriebene Überfüttern, also das Eintauchen auch des vorderen Teils der Zuführeinheit bzw. deren Schlitten in den Klemmbereich, zu ermöglichen.

Zurück kommend auf die erfindungsgemäße Konstruktion mit Koppeleinheit, mindestens zwei Zuführeinheiten und Positioniereinheit können in einer zu den obigen Schlitten alternativen Ausführungsform die mindestens zwei Zuführeinheiten jeweils eine Bandfördereinheit umfassen. Hierbei umfasst jede Bandfördereinheit zwei relativ zueinander positionierbare umlaufende Bandförderer, zwischen denen das jeweilige Schussgarn reibschlüssig zumindest in Schussrichtung förderbar ist. Gelangen die Bandförderer der jeweiligen Zuführeinheit in Reibschluss mit dem jeweiligen Schussgarn, wird durch gegenläufiges Antreiben der Bandförderer das geklemmte Schussgarn in Schussrichtung gefördert, um dessen freies Ende dem Greiferkopf vorzulegen. Bei dieser Ausführung verbleiben die Bandförderer vorzugsweise in ihrer Position in Bezug auf die Schussrichtung, d.h. mit stets dem gleichen Abstand zur Längskante des Gewebes. Wie bei der obigen Ausführung der Schlitten, werden die Bandförderer jedoch gemäß der Erfindung durch ihre Kopplung mit der Koppeleinheit in Kettrichtung hin und her verfahren, um das mindestens erste bzw. zweite Schussgarn für die Übergabe an den Greiferkopf zu platzieren. Bevorzugt umfasst die Positioniereinheit zum Positionieren der Koppeleinheit einen Antrieb, und hierbei vorzugsweise einen Motor (beispielsweise einen Servomotor) oder einen Pneumatikzylinder, wobei dieser Antrieb Positionen anfahren kann, die der ersten und der zweiten Position der Koppeleinheit entsprechen. Wenn der Antrieb beispielsweise als Pneumatikzylinder ausgebildet ist, können dessen beide Endpositionen der ersten und der zweiten Position der Koppeleinheit entsprechen. Es resultiert eine äußerst einfache und einfach anzusteuernde Konstruktion.

Die in Kettrichtung verfahrbare Koppeleinheit ist besonders bevorzugt mit einem feststehenden, d.h. stationären, Führungsteil gekoppelt. Dieses weist vorteilhafterweise erste Leitstrukturen auf, während die Koppeleinheit mit diesen ersten Leitstrukturen korrespondierende Leitelemente aufweist. Die ersten Leitstrukturen und die Leitelemente wirken derart zusammen, dass die Koppeleinheit ausschließlich in und gegen die Kettrichtung positionierbar ist.

Die ersten Leitstrukturen sind vorzugsweise zudem derart ausgebildet, dass sie nicht nur das Positionieren der Koppeleinheit in bzw. gegen die Kettrichtung ermöglichen, sondern auch gleichzeitig das Bewegen jeweils einer der mindestens zwei Zuführeinheiten in Schussrichtung verhindern, und dass weiterhin zweite Leitstrukturen am Führungsteil vorgesehen sind, die ein Verfahren der jeweils anderen, nicht am Bewegen gehinderten Zuführeinheit in und gegen die Schussrichtung ermöglichen. Die ersten und die zweiten Leitstrukturen sind bevorzugt orthogonal zueinander verlaufend und sich kreuzend ausgebildet, entsprechend der relativ zueinander orthogonal verlaufenden Kett- und Schussrichtung. Solange die Koppeleinheit mittels der ersten Leitstrukturen in bzw. gegen die Kettrichtung bewegt wird, ist eine Bewegung der ersten oder zweiten Zuführeinheit in Schussrichtung nicht möglich. Erst nach dem Positionieren der Koppeleinheit in der ersten oder zweiten Position kann die jeweilige Zuführeinheit bewegt werden. Die ersten und die zweiten Leitstrukturen sind gemäß einer vorteilhaften Ausführung durch Nuten und/oder Erhebungen in dem Führungsteil gebildet. Hierdurch wird einerseits ermöglicht, dass sich die Koppeleinheit nur in Kettrichtung hin und her bewegt, während Bewegungen in andere, insbesondere hierzu orthogonale Richtungen, verhindert werden. Andererseits wird - nach entsprechender Positionierung der Koppeleinheit - ermöglicht, dass sich die entsprechende Zuführeinheit nur in Schussrichtung bewegt.

Zum Zuführen eines ersten Schussgarns an den seitlichen Rand der Webmaschine ist bevorzugt ein weiter entfernt aufgestellter erster Schussgarnspeicher vorgesehen, der eine erste Spule umfasst, welche das erste Schussgarn bevorratet. Von hier ist das erste Schussgarn zur ersten Zuführeinheit führbar. Ebenso ist zum Zuführen eines zweiten Schussgarns an den seitlichen Rand der Webmaschine bevorzugt ein weiter entfernt aufgestellter zweiter Schussgarnspeicher vorgesehen, der eine zweite Spule umfasst, welche das zweite Schussgarn bevorratet. Von hier ist das zweite Schussgarn zur zweiten Zuführeinheit führbar.

Vorzugsweise ist zwischen dem ersten Schussgarnspeicher und der ersten Zuführeinheit unmittelbar vor der ersten Zuführeinheit ein erstes Führelement angeordnet. Weiterhin ist vorzugsweise zwischen dem zweiten Schussgarnspeicher und der zweiten Zuführeinheit unmittelbar vor der zweiten Zuführeinheit ein zweites Führelement angeordnet. Hierbei verlaufen das erste und das zweite Führelement zumindest unmittelbar vor der jeweils zugeordneten ersten bzw. zweiten Zuführeinheit nebeneinander. Bevorzugt ist das besagte erste bzw. zweite Führelement mit der ersten bzw. zweiten Zuführeinheit gekoppelt und wird mit dieser aufgrund der Bewegung der Koppeleinheit in Kettrichtung hin und her verschoben. Alternativ sind das erste und zweite Führelement stationär angeordnet.

Der erste Schussgarnspeicher ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform über dem zweiten Schussgarnspeicher angeordnet, wobei die Spulenachse des ersten Schussgarnspeichers oberhalb der Spulenachse des zweiten Schussgarnspeichers liegt. Diese Anordnung ist platzsparend. Bei dieser bevorzugten Ausführung kommen also die beiden Schussgarne übereinander verlaufend aus ihrem jeweiligen Schussgarnspeicher, während sie zum Zwecke des Hinreichens an den Greiferkopf nebeneinander liegen.

Vorzugsweise sind der erste und der zweite Schussgarnspeicher in Schussrichtung ausgerichtet, wobei die Achsen der ersten und zweiten Spule dann in Kettrichtung ausgerichtet sind. Gemäß einer Alternative sind der erste und der zweite Schussgarnspeicher in Kettrichtung ausgerichtet, wobei die Achsen der ersten und der zweiten Spule dann in Schussrichtung ausgerichtet sind und Umlenkmittel zur Umlenkung des ersten und zweiten Schussgarns in Schussrichtung vorgesehen sind. Hier kann auf spezifische Platzvorgaben an der Webmaschine und in der Weberei Rücksicht genommen werden.

Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Webmaschine mit mindestens einem in und gegen die Schussrichtung durch das geöffnete Webfach verfahrbaren Greiferkopf sowie mit einer wie vorbeschriebenen Vorrichtung.

Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Zuführen zumindest erster und zweiter Schussgarne bei der Gewebeherstellung mittels einer mindestens einen Greiferkopf aufweisenden Webmaschine, vorzugsweise unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein erstes und ein zweites Schussgarn in einer Ebene in Kettrichtung nebeneinander an einer Kante des Gewebes platziert und zeitlich nacheinander (nicht notwendigerweise abwechselnd) in Schussrichtung dem Greiferkopf der Webmaschine zugeführt werden, wobei das mindestens erste und zweite Schussgarn in bzw. gegen die Kettrichtung für ihren jeweiligen Schusseintrag so positioniert werden, dass sie jeweils entlang der Schusseintragslinie vom mindestens einen Greiferkopf durch das geöffnete Webfach gezogen werden, wobei das momentan nicht einzutragende Schussgarn zur Freigabe der Schusseintragslinie aus dieser Schusseintragslinie (E) in bzw. gegen die Kettrichtung ausgelenkt wird.

Besonders bevorzugt lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren für bandförmige Schussgarne bzw. bandförmige Schussmaterialien einsetzen, beispielsweise solche, die Karbon-, Glas- und/oder Basaltfasern bzw. -filamente enthalten. Es können bandförmige Schussgarne bzw. bandförmige Schussmaterialien verschiedener Breiten verarbeitet werden.

Die Erfindung wird vorliegend anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 a-1 f eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung (ohne Schussgarne) mit Schlitten umfassenden Zuführeinheiten in verschiedenen Positionen;

Figuren 2a-2c eine Draufsicht auf die schematisch dargestellte Vorrichtung der Fig. 1 a-1 f mit eingelegten Schussgarnen und Schussgarnspeichern;

Figur 2d eine Seitenansicht der schematisch dargestellten Vorrichtung gemäß der Fig. 2a-2c; Figuren 3a-3d eine Unteransicht auf eine erfindungsgemäße, schematisch dargestellte Vorrichtung zur Verdeutlichung der Kinematik;

Figur 4 eine perspektivische Draufsicht auf das Vorderteil eines

Schlittens;

Figuren 5a-5f eine schematische Seitenansicht von verschiedenen Anfahrpositionen eines Schlittens relativ zu einem Greiferkopf, und

Figuren 6a-6e eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Zuführeinheit.

In der Draufsicht der Figuren 1 a-1 f ist sehr schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 dargestellt, die zum Zuführen von ersten und zweiten Schussgarnen S1 , S2 (diese sind der Übersicht halber nicht in Figur 1 dargestellt, s. Figuren 2a-2d) zu einem Greiferkopf 82 einer nur im Ausschnitt äußerst schematisch angedeuteten Webmaschine 80 ausgebildet ist. Die Vorrichtung 1 ist hierzu seitlich der Webmaschine 80 angeordnet und reicht dem Greiferkopf 82 das einzutragende erste und zweite Schussgarn S1, S2 hin.

Die Vorrichtung 1 umfasst eine Koppeleinheit 10, auf der eine erste Zuführeinheit 30 und eine zweite Zuführeinheit 50 vorgesehen sind, wobei die erste Zuführeinheit 30 das erste Schussgarn S1 und die zweite Zuführeinheit das zweite Schussgarn S2 dem Greiferkopf 82 hinreicht. Der Greiferkopf 82 zieht anhand einer Greiferstange 84 das ihm hingereichte und anschließend geklemmte Schussgarn entlang der Schusseintragslinie E durch das offene Webfach. Die beiden Zuführeinheiten 30, 50 sind über die Koppeleinheit 10 miteinander bewegungsgekoppelt. Die Koppeleinheit 10 ist mittels eines Antriebs 15, der vorliegend als Pneumatikzylinder 16 mit einer schiebenden bzw. ziehenden Zylinderstange 17 ausgebildet ist, entlang der Gewebekante in und gegen die Kettrichtung KR in vorliegend zwei definierte Positionen verfahrbar. Durch dieses Verfahren der Koppeleinheit 10 werden auch die beiden Zuführeinheiten 30, 50 in Kettrichtung KR positioniert.

Sowohl die erste Zuführeinheit 30 als auch die zweite Zuführeinheit 50 umfassen vorliegend in und gegen die Schussrichtung SR verfahrbare Schlitten 31 bzw. 51. Angetrieben werden der erste und der zweite Schlitten 31, 51 mittels eines vorliegend als Servomotor ausgebildeten, gemeinsam genutzten Antriebs 42, der - ebenso wie der Pneumatikzylinder 15 - von einer Steuereinheit 5 angesteuert wird. In der Figur 1 sind die entsprechenden Steuerleitungen gepunktet dargestellt.

In der Figur 1a befindet sich die Koppeleinheit 10 in einer ersten Position. In dieser ersten Position der Koppeleinheit 10 nimmt die erste Zuführeinheit 30 ihrerseits eine Position ein, in der das erste Schussgarn S1 in der Schusseintragslinie E liegt. Entsprechend der Figur 1b befindet sich die Koppeleinheit 10 immer noch in der besagten ersten Position, allerdings ist die erste Zuführeinheit 30 in Schussrichtung SR zum Greiferkopf 82 vorgefahren. In dieser Position wird das Schussgarn S1 an den Greiferkopf 82 hingereicht bzw. übergeben, woraufhin der Greiferkopf 82 durch das offene Webfach fährt. Die erste Zuführeinheit 30 wird nach Flinreichung des ersten Schussgarns mittels des Antriebs 42 gegen die Schussrichtung SR in ihre Ausgangsposition zurückgefahren.

Gemäß der Figur 1c kann nun das Schussgarn S1 mittels einer nur schematisch dargestellten Schneideeinrichtung 79 in der Schnittebene SE durchschnitten werden. Entsprechend der Figur 1d ist die Koppeleinheit 10 anschließend mittels des Pneumatikzylinders 16 in ihre zweite Position verfahren, in der das in der zweiten Zuführeinheit 50 vorgelegte zweite Schussgarn S2 mit der Schusseintragslinie E fluchtet. Entsprechend wird gemäß der Figur 1e die zweite Zuführeinheit in Schussrichtung SR, wiederum mithilfe des Antriebs 42, zum Greiferkopf 82 verfahren, wo die Übergabe des Schussgarns S2 erfolgt. Anschließend verfährt gemäß Figur 1 f die zweite Zuführeinheit 50 wieder in ihre Ausgangsposition und das zweite Schussgarn S2 wird mittels der Schneideeinrichtung 79 geschnitten. Im Anschluss daran kann die Koppeleinheit 10 wieder in die Position gemäß der Figur 1a verfahren werden.

In den Figuren 2a-2d ist die Vorrichtung 1 gemäß der Figur 1 unter Fortlassung einiger Merkmale und Darstellen anderer Merkmale wiederum in schematischer Draufsicht dargestellt. In der Seitenansicht der Figur 2d ist zu erkennen, dass das erste Schussgarn S1 in einem oberen Schussgarnspeicher 70 auf einer Spule 72 aufgewickelt ist. Von dort wird das erste Schussgarn S1 über eine Umlenkrolle 71 zur ersten Zuführeinheit 30 geführt. Unter dem ersten, oberen Schussgarnspeicher 70 ist ein zweiter, unterer Schussgarnspeicher 75 angeordnet, der eine zweite Spule 77 mit dem darauf aufgewickelten Schussgarn S2 bevorratet. Von dort wird das zweite Schussgarn S2 über eine Umlenkrolle 76 zur zweiten Zuführeinheit 50 geführt. Die beiden Schussgarnspeicher 70, 75 fluchten in der Draufsicht miteinander (siehe Figuren 2a-2c). Die beiden Schussgarne S1, S2 laufen zunächst im Wesentlichen mit sehr geringem Abstand übereinander, dann aber in Richtung der Zuführeinheiten 30, 50 leicht auseinander, wie nachfolgend anhand der Figuren 2a-2c erläutert wird.

Gemäß der Draufsicht der Figur 2a befindet sich die erste Zuführeinheit 30 mit dem Schlitten 31 - durch entsprechende Positionierung der nicht dargestellten Koppeleinheit 10 - in einer Position, in der ihr Schussgarn S1 entlang der Schusseintragslinie E mittels des Greiferkopfs 82 eingetragen werden kann. Die zweite Zuführeinheit 50 ist hierbei entgegen der Kettrichtung KR geringfügig ausgelenkt. Um dies zu verdeutlichen, ist die Mittelachse D2 des zweiten Schussgarns S2 bis hin zu den Schussgarnspeichern 70, 75 verlängert. Hieraus wird deutlich, dass ein geringer Winkel zwischen der Schusseintragslinie E und der Mittelachse D2 des zweiten Schussgarns S2 vorhanden ist. Dies ist allerdings unkritisch, da das zweite Schussgarn S2 in diesem Moment nicht in das Webfach eingetragen wird.

In der Figur 2b ist noch einmal dargestellt, wie die erste Zuführeinheit 30 das Schussgarn S1 zum Greiferkopf 82 bringt. Entsprechend der Figur 2c ist die nicht dargestellte Koppeleinheit 10 in die zweite Position verfahren worden, in der das zweite Schussgarn S2 mit der Schusseintragslinie E fluchtet. In diesem Fall ist die erste Zuführeinheit 30 außerhalb der Schusseintragslinie E positioniert, wobei die Mittelachse D1 des Schussgarns S1 einen kleinen Winkel mit dieser bildet.

Die Figuren 3a-3d zeigen eine spezielle Ausführungsform der in den Figuren 1 und 2 nur schematisch dargestellten Vorrichtung 1. Im Unterschied zu den Figuren 1 und 2 stellen die Figuren 3a-3d eine Unteransicht einer Vorrichtung 1 dar. Zu erkennen ist der Pneumatikzylinder 16 mit seiner Zylinderstange 17. Die Zylinderstange 17 ist mit der Koppeleinheit 10 verbunden, so dass der Pneumatikzylinder 16 die Koppeleinheit 10 in Kettrichtung KR hin und her verfahren kann.

Die Koppeleinheit 10 ist vorliegend in der Unteransicht im Wesentlichen U- förmig ausgestaltet, wobei an ihren beiden Schenkelenden Erhebungen 11 vorgesehen sind, die nach unten (d.h. hier zum Betrachter hin) weisen. Diese Erhebungen 11 stehen im Eingriff mit einer als Führungsnut ausgebildeten ersten Leitstruktur 21 , die in einem Führungsteil 20 vorgesehen ist. Das Führungsteil 20 ist feststehend, d. h. stationär, verbaut, genauso wie der Pneumatikzylinder 16. Das Führungsteil 20 ist vorliegend als flacher Quader ausgestaltet, der im Wesentlichen zum Führen der Koppeleinheit 10 und der beiden Zuführeinheiten 30, 50 dient. Die besagte erste Leitstruktur 21 in dem Führungsteil 20 verläuft in Kettrichtung KR, so dass das Koppelelement 10 mit seinen Erhebungen 11 durch die erste Leitstruktur 21 in und gegen die Kettrichtung KR zwangsgeführt ist, wenn es vom Pneumatikzylinder 16 in Bewegung gesetzt wird.

Auf dem Koppelelement 10 sind die beiden Schlitten 31, 51 der ersten und zweiten Zuführeinheit 30 bzw. 50 angeordnet. Beide Schlitten 31, 51 lassen sich in und gegen die Schussrichtung SR verfahren. Hierzu ist ein Antriebsmechanismus vorgesehen, der vorliegend aus einem als Servomotor mit einem Planetengetriebe ausgebildeten Antrieb 42, einem Schwenkhebel 43 und einem an dem Schwenkhebel stationär, aber mittels eines Drehgelenks 44 drehbar angeordneten Nutenstein 45 besteht. Jeder der beiden Schlitten 31, 51 weist auf seiner Unterseite (d.h. zum Betrachter gerichtet) eine Aussparung 46 für den Nutenstein 45 auf. Die beiden Aussparungen 46 fluchten miteinander, wenn die beiden Schlitten 31, 51 sich auf gleicher Höhe in Schussrichtung SR befinden (Figur 3a, Figur 3c).

Auf der Unterseite des ersten Schlittens 31 ist zudem ein Leitelement 41 in Form einer Erhebung und auf der Unterseite des zweiten Schlittens 51 ein Leitelement 56 ebenfalls in Form einer Erhebung vorgesehen. Diese Erhebungen 41, 56 können bei geeigneter Positionierung der Koppeleinheit 10, nämlich in deren erster bzw. zweiter Position, in einer vorliegend als Führungsnut in dem Führungsteil 20 ausgebildeten zweiten Leitstruktur 22 in und gegen die Schussrichtung SR zwangsgeführt gleiten. In der Figur 3a ist die Koppeleinheit 10 in ihrer ersten Position dargestellt, in welcher der erste Schlitten 31 derart positioniert ist, dass er aufgrund seiner Erhebung 41 in Schussrichtung SR verfahren werden kann. Die Erhebung 56 des zweiten Schlittens 51 stößt hingegen an dem Rand der zweiten Leitstruktur 22 an, so dass eine Bewegung des zweiten Schlittens 51 in Schussrichtung SR verhindert wird. Damit der zweite Schlitten 51 in Schussrichtung SR gleiten kann, muss die Koppeleinheit 10 durch den Pneumatikzylinder 16 in ihre zweite Position gebracht werden (s. hierzu weiter unten die Diskussion zur Fig. 3c und 3d).

In der Figur 3b ist dargestellt, wie - angetrieben durch den Antrieb 42 und den Schwenkmechanismus mitsamt Nutenstein 45 - der erste Schlitten 31 in Schussrichtung SR, d.h. in Richtung des nicht dargestellten Greiferkopfs 82, vorgeschoben wurde und hierbei durch die in der zweiten Leitstruktur 22 laufende Erhebung 41 zwangsgeführt wurde.

In der Figur 3c befinden sich der erste und zweite Schlitten 31 , 51 wieder auf gleicher Höhe. Der Pneumatikzylinder 16 hat jedoch nun die Koppeleinheit 10 in Kettrichtung KR in seine zweite Position verschoben. Hierbei ist der Nutenstein 45 in die Aussparung 46 des zweiten Schlittens 51 gerutscht. Nachfolgend kann nun, wie in der Figur 3d dargestellt, der zweite Schlitten 51 durch den Antrieb 42 in Schussrichtung SR verfahren werden, um das zweite Schussgarn S2 dem Greiferkopf 82 hinzureichen bzw. an diesen zu übergeben.

In der Figur 4 ist der Schlitten 31 der Zuführeinheit 30 detaillierter dargestellt (der Schlitten 51 der Zuführeinheit 50 ist vorzugsweise baugleich). Im Querschnitt weist der Schlitten 31 ein U-förmig geschlossenes Blech 40 auf. Die beiden aufwärts ragenden Seitenschenkel dieses Blechs 40 dienen als seitlich führende Führungselemente 39 für das Schussgarn (nicht dargestellt), während die Basis des Blechs 40 als unteres Führungselement 36 dient. Im Mittelbereich des Blechs 40 ist eine Klemme 32 vorgesehen, die mit Hilfe einer pneumatisch belasteten Druckstange 33 (hier nur teilweise dargestellt) das Schussgarn nach unten drückt. Der Klemme 32 in Schussrichtung SR vorgelagert ist ein mit der Klemme 32 gekoppeltes oberes Führungselement 35, das einen offenen Querschnitt aufweist und das Schussgarn nach unten gegen das untere Führungselement 36 des Blechs 40 drückt. Somit wird das Schussgarn sowohl seitlich durch die Führungselemente 39 als auch an seiner Ober- und Unterseite durch die Führungselemente 35, 36 sicher zum Greiferkopf 82 geführt.

Rückwärtig, d.h. entgegen der Schussrichtung SR, schließt sich an die Klemme 32 ebenfalls eine auf das U-förmige Blech ausgerichtete obere Führungsfläche 34 für das Schussgarn an, das zwischen dem Blech 40 und der obere Führungsfläche 34 hindurch tritt.

Noch weiter rückwärtig, in Richtung des Schussgarnspeichers 70, schließt sich bei dieser Ausführungsform ein ebenfalls als U-förmig ausgebildetes erstes Führungselement 28 an, das optional ist. Dieses dient zum geordneten Führen des Schussgarns S1 zur ersten Zuführeinheit 30. Das erste Führungselement 28 wird zusammen mit der ersten Zuführeinheit 30 in bzw. gegen die Kettrichtung KR (mittels der Koppeleinheit 10) verschoben. Zudem ist es vorteilhaft, aber nicht zwingend, wenn es auch in Schussrichtung SR mittels des Antriebs 42 hin und her verschoben wird.

Zusammengefasst wird bei den beschriebenen Ausführungsformen über eine in und gegen die Kettrichtung KR erfolgende seitliche Verschiebung der Koppeleinheit 10 das einzutragende Schussgarn S1 bzw. S2 aus den beiden nebeneinander liegenden Schussgarnen S1, S2 ausgewählt. Die Verschiebung der Koppeleinheit 10 in bzw. gegen die Kettrichtung KR wird vorliegend pneumatisch ausgelöst, während ein als Servomotor ausgebildeter Antrieb 42 die in Schussrichtung SR erfolgende Zustellung des ausgewählten Schussgarns S1 bzw. S2 zum Greiferkopf 82 übernimmt.

Durch die Wahl des genannten Antriebs lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung kostengünstig realisieren, da lediglich ein Servoantrieb für die Zuführbewegung und ein pneumatischer Antrieb für die Farbauswahl Verwendung finden kann. Bei der WO 2011/015173 A1 sind für die Schwenkkinematik hingegen zwei Servoantriebe notwendig. Die Farbwahl durch Umschalten zwischen den beiden Schussgarnen S1, S2 kann durch den relativ günstigen Pneumatikzylinder 16 erfolgen.

In den Figuren 5a-5f ist eine Übergabe bzw. eine Flinreichung eines ersten Schussgarns S1 (es könnte genauso gut auch das zweite Schussgarn S2 gewählt werden) an einen Greiferkopf 82 in zeitlicher Reihenfolge dargestellt. Die Figuren 5a-5f demonstrieren zudem den - auch - als eigenständig anzusehenden Erfindungsaspekt einer Vorrichtung zum Zuführen von mindestens einem ersten Schussgarn S1 zu einer mindestens einen Greiferkopf 82 umfassenden Webmaschine, bei der nicht zwingend notwendig eine Koppeleinheit 10, mindestens zwei Zuführeinheiten 30, 50 und eine Positioniereinheit 15 vorgesehen sind. Eine solche Vorrichtung umfasst mindestens eine erste Zuführeinheit 30, mit der das mindestens eine Schussgarn S1 in Schussrichtung SR dem Greiferkopf 82 zuführbar ist, wobei die erste Zuführeinheit 30 eine erste Klemme 32 aufweist, mit welcher mindestens ein Abschnitt des mindestens einen ersten Schussgarns S1 beim Zuführen dieses Schussgarns S1 zum Greiferkopf 82 kraftschlüssig geführt werden kann. Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der von der ersten Klemme 32 geführte Abschnitt des mindestens ersten Schussgarns S1 mittels der ersten Zuführeinheit 30 linear in und gegen die Schussrichtung SR in Bezug auf den Greiferkopf 82 förderbar ist, wobei diese lineare Bewegung des besagten Abschnitts des mindestens ersten Schussgarns S1 entlang der Schusseintragslinie E erfolgt. Gemäß der Figur 5a ist das Schussgarn S1 durch die schematisch dargestellte Klemme 32 geklemmt und in Richtung des Greiferkopfs 82 ober und unterseitig durch Führungselemente 35, 36 geführt. Das Schussgarn S1 sei vorliegend relativ biegeschlaff und soll sicher vom Greiferkopf 82 geklemmt werden. Flierzu wird eine Überfahrstrategie gewählt. Gemäß der Figur 5b öffnet der Greiferkopf 82, der ein oberes Greifteil 85 mit einem oberen Klemmteil 86 und ein unteres Greifteil 87 mit einem unteren Klemmteil 88 aufweist. Zwischen die beiden Klemmteile 86, 88 wird nun der Schlitten 31 mitsamt dem Schussgarn S1 durch Verfahren der ersten Zuführeinheit 30 in Schussrichtung SR eingefahren. Hierdurch wird erreicht, dass das Schussgarn S1 tatsächlich in den Greiferkopf 82 gelangt, d.h. das freie Ende des Schussgarns S1 beim Bewegen des Schlittens 31 in Schussrichtung SR beispielsweise nicht gegen die Vorderseite des unteren Klemmteils 88 anstößt und dann nicht mehr in den Greiferkopf 82 befördert werden kann.

Entsprechend der Figuren 5c und 5d wird anschließend die Zuführeinheit 30 wieder aus dem Greiferkopf 82 herausgefahren, wobei das freie Ende des Schussgarns S1 allerdings zwischen dem oberen und dem unteren Klemmteil 86, 88 verbleibt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das biegeschlaffe Schussgarn S1 tatsächlich hinter die beiden Klemmteile 86, 88 gefahren wird. Nun wird, wie in Figur 5e dargestellt, der Greiferkopf 82 geschlossen, wobei das obere und untere Klemmteil 86, 88 das freie Ende des Schussgarns S1 kraftschlüssig einklemmen. Nun öffnet gemäß Figur 5f die Klemme 32, die hierbei das obere Führungsteil 35 mit anhebt. Anschließend kann der Greiferkopf 82 in Schussrichtung SR durch das offene Webfach verfahren werden, wobei er das Schussgarn S1 mitnimmt.

Falls das Schussgarn S1 eine relativ große Biegesteifigkeit aufweist, kann der Schritt in Fig. 5b, d.h. das Einfahren des Schlittens 31 zwischen die beiden Klemmteile 86, 88 entfallen. In diesem Fall ist eine sichere Übergabe des Schussgarns S1 aufgrund seiner höheren Biegesteifigkeit auch ohne ein Überfahren des Schlittens 31, d.h. ein Einführen des Schlittens 31 in Schussrichtung über den Klemmbereich zwischen den beiden Klemmteilen 86, 88 hinaus, gefahrlos realisierbar.

In den Figuren 6a-6e ist eine alternative Ausführungsform für die Zuführeinheiten 30, 50 dargestellt. Anstelle eines Schlittens umfassen die Zuführeinheiten 30, 50 bei dieser Ausführungsform jeweils eine Bandfördereinheit 60, die jeweils zwei relativ zueinander positionierbare umlaufende Bandförderer 62 umfasst, zwischen denen das jeweilige Schussgarn S1 bzw. S2 kraftschlüssig in Schussrichtung SR förderbar ist. Vorliegend umfasst jeder Bandförderer 62 drei Laufrollen, von denen mindestens eine aktiv angetrieben wird.

In der Figur 6a ist dargestellt, die beide Bandförderer 62 beispielsweise ein Schussgarn S1 zwischen sich einklemmen. Bei geöffnetem Greiferkopf 82 wird entsprechend der Figur 6b das Schussgarn S1 zwischen die beiden Klemmteile 86, 88 vorgefahren, worauf hin sich der Greiferkopf 82 schließt und das Schussgarn S1 eingeklemmt wird (Figur 6c). Nun werden die beiden Bandförderer 62 voneinander weg bewegt, so dass der Greiferkopf 82 das Schussgarn S1 durch das Webfach ziehen kann. Es folgt gemäß Figur 6d der Schnitt des eingetragenen Schussgarns S1 bei vorher wieder in die Klemmposition gefahrenen Bandförderern 62. Anschließend kann das freie Schussgarnende durch die Bandförderer 62 wieder entgegen der Schussrichtung SR in seine Ausgangsposition (siehe Figur 6a) gefahren werden.

In knapper Zusammenfassung liegen gemäß der Erfindung die dem Greiferkopf 82 zuzuführenden Schussgarne S1 , S2 vor dem Geweberand in Kettrichtung KR nebeneinander. Sie kommen vorzugsweise von übereinander angeordneten Schussgarnspeichern 70, 75. Die Auswahl des jeweils einzutragenden Schussgarns S1, S2 erfolgt durch seitliches Verfahren der Koppeleinheit 10 mitsamt der hier als Schlitten (Hinreicheschlitten) oder als Bandfördereinheit 60 ausgeführten Zuführeinheiten 30, 50. Hierbei wird die Koppeleinheit 10 seitlich in bzw. gegen die Kettrichtung KR so verfahren, dass während des Schusseintrags das einzutragende Schussgarn S1 bzw. S2 vorzugsweise umlenkungsfrei eingetragen wird, während das jeweils nicht einzutragende Schussgarn S2 bzw. S1 um einen kleinen Betrag auf seinem Weg vom Schussgarnspeicher 75 bzw. 70 zur Zuführeinheit 50 bzw. 30 seitlich in bzw. gegen die Kettrichtung KR ausgelenkt wird. Dies hat keinen negativen Effekt auf dieses Schussgarn S2 bzw. S1, da es in dieser Phase nicht in Schussrichtung SR bewegt wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne Weiteres auch auf mehr als zwei Schussgarne erweitert werden.

Neben den eingangs dargestellten Vorteilen ist es mit dem vorgestellten Verfahren möglich, unterschiedlichste Webmuster präzise herzustellen. Beispielsweise können Schussgarne verschiedener Breite und/oder Materialien und/oder mit unterschiedlicher Vorbehandlung eingesetzt werden, um beispielsweise eine entsprechende Struktur und/oder Musterung zu erhalten. Auch können selbstverständlich zwei (oder mehr) gleiche Schussgarne verwendet werden. Ein weiterer Vorteil bei gleichen Schussgarnen ist, dass die Maschine nicht gestoppt werden muss, wenn zunächst der Vorrat des einen Schussgarns in das Gewebe eingetragen wurde und dann ohne eine Pause auf das andere Schussgarn gewechselt wird. Während dieses Schussgarn eingetragen wird, kann in dem entsprechenden Schussgarnspeicher das zuvor leergelaufene Schussgarn ersetzt werden. Generell lassen sich längere Laufzeiten bei gleichen Schussmaterialien und wechselnden Schussgarnspeichern erreichen. Bezuqszeichenliste

I Vorrichtung

5 Steuereinheit

10 Koppeleinheit

I I Erhebungen

15 Positioniereinheit

16 Pneumatikzylinder

17 Zylinderstange

20 Führungsteil

21 erste Leitstruktur

22 zweite Leitstruktur

28 erstes und zweites Führungselement

30 erste Zuführeinheit

31 erster Schlitten

32 Klemme

33 Druckstange

34 Führungsfläche

35 obere Führungselemente

36 untere Führungselemente

39 seitlich führende Führungselemente

40 Blech

41 Leitelement

42 Antrieb (Servomotor)

43 Schwenkhebel

44 Gelenk

45 Nutenstein

46 Aussparung

50 zweite Zuführeinheit

51 zweiter Schlitten

56 Leitelement

60 Bandfördereinheit

62 Bandförderer

70 erster Schussgarnspeicher

71 Umlenkrolle

72 erste Spule

75 zweiter Schussgarnspeicher

76 Umlenkrolle

77 zweite Spule

79 Schneideeinrichtung

80 Webmaschine

82 Greiferkopf

84 Greiferstange

85 oberes Greifteil

86 oberes Klemmteil

87 unteres Greifteil

88 unteres Klemmteil 51 erstes Schussgarn

52 zweites Schussgarn

G Gewebe SR Schussrichtung

KR Kettrichtung

SE Schnittebene

E Schusseintragslinie