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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR THE FRAGMENTATION BY EXPLOSION OF ORGANIC PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1988/006006
Kind Code:
A1
Abstract:
Fragmentation by explosion of organic products, simplifying the subsequent processing of the blasted particles of same, particularly of seed, fruits and vegetables, said device being provided with at least one pressure chamber (1), a pressure release chamber (3) disposed below said pressure chamber, and an isolating element (4) between said pressure chamber (1) and said pressure release chamber (3). The pressure release chamber (3) extends horizontally, whilst a separating device (10) in the pressure release chamber (3) is disposed in such a way that the hard particles, such as fruit stones, stalks and the remains of shells, which have not been blasted by inhomogenous blasting, may be separated from the other, blasted particles and transported separately from the pressure release chamber (3).

Inventors:
HELWIG EMMY (DE)
HARSANYI EUGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP1988/000109
Publication Date:
August 25, 1988
Filing Date:
February 15, 1988
Export Citation:
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Assignee:
BUSE ANLAGENBAU GMBH (DE)
HELWIG E (DE)
International Classes:
A23N1/02; A23N4/00; A23P30/32; A23N1/00; B02C19/18; (IPC1-7): A23N1/02; B02C19/18; A23P1/14
Foreign References:
DE2632045A11978-01-19
US3456576A1969-07-22
US4292334A1981-09-29
DE3347152A11984-07-05
DE3021083A11981-12-10
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zur Explosionszerkleinerung von organischen Produkten, insbesondere von Samen, Früchten oder Pflanzen, mit wenigstens einer Druckkammer, einer darunter angeordneten Entspannungskammer sowie einem Absperrorgan zwischen Druckkammer und Entspannungskammer, wobei der Druckkammer eine Einrichtung zur Zuführung von Druckgas zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungskammer (3) eine waagerechte Ausdehnung aufweist, und daß in der Entspannungskammer (3) eine Trennvorrichtung (10) angeordnet ist, welche so gestaltet ist, daß die durch inhomogenes Sprengen nicht gesprengten harten Anteile, wie Kerne, Stengel oder Schalenreste direkt von den übrigen gesprengten Anteilen abtrennbar und separat aus der Entspannungskammer (3) austragbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung (10) in die Entspannungskammer (3) einfahrbar und mit den nicht gesprengten Anteilen ausfahrbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungskammer (3) einen konisch nach dem mittleren Bereich zu laufenden Auslauf (11; 129) für die gesprengten flüssigen, breiartigen und feinkörnigen Anteile aufweist, und daß an die Trennvorrichtung (10) ein Auslaß (12) für die harten, grobkörnigen Anteile angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Auslauf (11) für die flüssigen, breiartigen und feinkörnigen Anteile eine Fördervorrichtung zu einem statischen Mischer und Wärmeaustauscher (13; 92) angeschlossen ist, und daß eine Siebvorrichtung (14; 93) und eine ölseparatorZentrifuge (17; 94) mit einem Wasserablauf (18; 96), einem Abzug für Pulpe (19; 97) und einem ÖlAbzug (20; 95) nachgeschaltet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrstufige Auswaschstation (23, 24, 25, 26; 89) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gär und Destillationsstation angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Auslaß (12) für harte, grobkörnige Anteile eine Leitung (38) zum Zurückführen von unerwünscht groben Anteilen zu der Druckkammer (1) angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkammer (1; 51) mehrere Behälter (39 bis 44; 63 bis 68) für unterschiedliche Kornarten oder Rohstoffe und Dosiervorrichtungen (45 bis 50) vorgeschaltet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung (10; 53) eine Förderschnecke aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Druckkammern (57 bis 62) unabhängig voneinander und nacheinander schaltbar an eine zentrale Entspannungskammer (72) angeschlossen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungskammer (72) mit einem Schneilwechsel Entlüftungsfilter (83) versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Entspannungska mer (3; 98) eine Fördervorrichtung (100) mit einer SchalenSaugvorrichtung (101) angeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Fördervorrichtung (100) weitere Fördervorrichtungen (102, 103, 108, 109), Druckkammern in Form von Druckzylindern (104, 110) und Entspannungskammern (105, 111) mit Trennvorrichtungen (106, 112) nachgeschaltet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrstufige Auswaschbatterie (119, 121, 122, 124) mit zwischengeschalteten Vorratsbehältern (120, 123, 125) und wechselseitigen Rückführleitungen angeschlossen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungskammer (3) Laufschienen (130) für eine einschiebbare Trennvorrichtung (128) aufweist, und daß die Trennvorrichtung außerhalb der Entspannungskammer (3) von einem Fahrgestell (141) getragen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungskammer (3) an einer Stirnwand (132) mit einem Regelgetriebe und Elektromotor (133) versehen ist, daß ein Teil der Antriebswelle '(134) in die Entspannungskammer (3) hineinragt und mit der Schneckenachse einer Förderschnecke (136) kuppelbar ist, und daß an der anderen Stirnwand (131) ein abnehmbarer Verschlußdeckel (143) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschnecke (136) in einem halbzylindrischen Teil (138) eines Siebkörpers (137) angeordnet ist, daß mit den Rändern des halbzylindrischen Teiles (138) schräg nach außen laufende Siebflächen (139, 140) verbunden sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußdeckel (143) an einem waagerechten Arm (144) längsverschieblich und schwenkbar angehängt ist, und daß der Arm um eine feststehende vertikale Achse (145) schwenkbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Baueinheit, bestehend aus einem Druckzylinder (1) und einer Entspannungskammer (3) , mit einer Kippvorrichtung zur Transporterleichterung versehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung eine Gewindespindel (150) , einen Antriebsmotor (152) und einen Hebelarm (155) mit Gelenken (154, 156) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der als Druckzylinder (1) ausgebildeten Druckkammer und der Entspannungskammer (3) im Durchmesser unterschiedliche Expansionsventile (159, 160) einsetzbar sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsventil (186, 188, 190) in die Entspannungskammer (3) hineinragt und von einer Ablenkglocke (181) umgeben ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsventil aus mehreren zusammenschraubbaren Düsenstücken (186, 188, 190) besteht.
24. Verfahren zur Explosionszerkleinerung von organischen Produkten, insbesondere von Samen, Früchten oder Pflanzen, wobei die Produkte einem hohen Druck eines Gases ausgesetzt und anschließend durch plötzliche Druckentspannung gesprengt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbeaufschlagung und die Entspannung so gewähl werden, daß ein inhomogenes Sprengen der Produkte in harte, nicht gesprengte Anteile, wie Kerne, Stengel oder Schalenreste einerseits und flüssige, breiartige oder feinkörnige Anteile andererseits erfolgt, und daß die Anteile unmittelbar nach dem Entspannen voneinander getrennt werden.
Description:
Vorrichtung zur Explosionszerkleinerunα von organischen Produkten

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE- PS 26 32 045-bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird das gesamte Gut nach einem oder mehreren Sprengvorgängen in die Entspannungskammer entladen. Beim inhomogenen Sprengen befinden sich dann die nicht gesprengten harten Anteile des Produktes vermischt mit den gesprengten Anteilen in der Entspannungskammer, so daß anschließend verschiedene Arbeitsvorgänge erforderlich sind, um die nicht gesprengten Anteile von den gesprengten Anteilen des Produktes zu trennen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, durch welche die Auf ereitungsvorgänge wesentlich vereinfacht und erleichtert werden.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema dargestellt, und zwar zeigen

Figur 1 eine Frontalansicht einer Druckkammer und einer darunter befindlichen Entspannungskammer,

Figur 2 eine Seitenansicht zu Figur 1 mit Fließschema einer

anschließenden Aufbereitungsvorrichtung,

Figur 3 ein Fließschema einer Vorrichtung zur Bananenverarbeitung,

Figur 4 eine Vorrichtung zur Verdeutlichung des Ablaufes des Verfahrensprozesses,

Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel abgewandelt zu Figur 4,

Figuren

6 bis 19 weitere Ausführungsbeispiele und Verfahrensschemen.

Die nachfolgend erläuterten Vorrichtungen dienen vor allem einer optimalen Ausbeute der zu behandelnden Produkte, einem niedrigen Energieverbrauch, der Erzeugung einer besseren Qualität unter Beibehaltung der grundlegenden Eigenschaften der gewonnenen Inhaltsstoffe. Dabei gehen alle Vorrichtungen von einer Druckzerkleinerung als Vorstufe aus, und zwar durch Druckbeaufschlagung mit anschließender Entspannung.

Die zu verarbeitenden Produkte können jeglichen organischen Ursprungs sein. Nachfolgend sind Beispiele für die Produktionslinien genannt, die erfindungsgemäß durchgeführt werden können:

Avocado rüchte: Zur Öl- und Pulpegewinnung, Bananen ; Zur Stärke-, Alkohol-, Faser- und Pulverge¬ winnung,

Datteln : Zur Alkohol- und Zuckergewinnung mit Ent¬ kernung,

Früchte : Entkernen, Entstielen, das Fruchtfleisch zur weiteren Verarbeitung aufschließen,

Getreide : Zur Gewinnung von Vollkornmehl, Alkohol- und Stärke,

Aufbereitung von Gewürzen und Gewürzmischungen,

Kaffekirschen entpulpen,

Knollen, Wurzeln: Zur Stärke- und Alkoholgewinnung,

Oliven : Zur Erreichung einer höheren ölgualität und

Ausbeute , Paprika : Pulvergewinnung aus frischen und getrockneten Schoten, Sojabohnen : Zur Gewinnung von Vollfettsojamehl mit einer Korngröße kleiner als 100 my, ohne

Vorkühlung, Weintrauben : Erreichung einer besseren Qualität des

Weines , Zuckerrohr, Zuckerrüben : Zur Gewinnung von Alkohol oder Zucker.

Figur 1 zeigt eine Vorrichtung als Vorstufe zu den nachfolgend erläuterten Verfahrensprinzipien mit einem Druckzylinder 1, einer Entspannungskammer 3, einem zwischengeschalteten Ventil 4 und einer Zuleitung 5 bzw.mehreren Zuleitungen 6, 7, 8 für die Eingabe eines oder mehrerer Produkte bzw. Rohstoffe. Ferner ist eine Zuleitung 2 mit Ventil 9 für Druckgas vorgesehen. Als Druckgas wird bevorzugt Druckluft, Kohlendioxyd oder Stickstoff oder ein anderes neutrales Gas verwendet, und zwar je nach den wirtschaftlichen oder stofflichen Gegebenheiten. In dieser Vorstufe können auch wiederholte Sprengungen des Produktes vorgenommen werden, um eine bessere AufSchließung der Produktzellen zu erreichen.

Allen nachfolgend erläuterten Arbeitsvorgängen ist eine horizontal ausgedehnte Entspannungskammer 3 und eine eingesetzte, vorzugsweise einfahrbare Trennvorrichtung IQ gemeinsam, die weiter unten noch näher erläutet ist.

Die Zeichnungen seien nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen für verschiedene organische Produkte erläutert.

Beispiel 1: Avocadofrüchte

In eine auf bekannte Weise arbeitende Druckkammer 1 werden die Früchte eingefüllt und gemäß dem Fließschema nach Figur 2 so gesprent, daß nur die Fruchfleischzellen in der horizontalen Entspannungskammer 3 aufgeschlossen werden, während die unbeschädigten Kerne durch die vorzugsweise einfahrbare Trennvorrichtung 10 getrennt und am Auslaß 12 ausgebracht werden. Zur weiteren Verarbeitung wird nur das aufgeschlossene Fruchtfleisch am Auslaß 11 abgezogen. Das Fruchtfleisch liegt hier in Breiform vor und wird durch eine anschließende Fördervorrichtung zu einem besonders statisch arbeitenden Mischer bzw. Wärmeaustauscher 13 thermisch behandelt. Das Produkt wird dann einer Siebvorrichtung 14 zugeführt, wo die Feinstteilchen beim Abzug 15 abgeleitet werden. Ein erhaltenes Öl-Wassergemisch wird durch eine Fördervorrichtung 16 zu einer Ölseparator-Zentrifuge 17 gefahren und in Wasser und Pulpe einerseits und hiervon befreitem Öl andererseits getrennt und abgeführt. Dabei wird das Wasser bei Ablauf 18, die Pulpe beim Abzug 19 und das öl beim Abzug 20 abgezogen.

Die Versuche haben zu folgenden Ergebnissen geführt:

Druckgas Luft Schalen 2.00 % Druck bis 10 bar Fruchtfleisch 83,00 % Verweilzeit keine Kerne 15,00 %

Im Fruchtfleisch befanden sich öl 16,00 %

Wasser 68,00 % Ausbeute auf TS berechnet 85,00 %

Pulpe 16,00 %

Beispiel 2: Bananen

Es können reife oder grüne Bananen allein oder gemischt verarbeitet werden. Die reifen und überreifen Bananen werden zu Alkohol, die grünen Bananen zur Stärkegewinnung verarbeitet.

Figur 3 zeigt ein Fließschema für die Bananenverarbeitung.

Bei der Alkohol- oder Stärkegewinnung besteht die erste Arbeitsstufe im Vorzerkleinern des Produktes und Einfüllen in die Druckkammer 1. Sodann wird die Druckkammer mit Gas beaufschlagt und anschließend entspannt, wie es an sich bekannt ist. Die nach dem Entspannen gebildete inhomogene Maische besteht aus aufgeschlossenem Fruchtfleischbrei und nicht zerstörten Faserteilchen. Diese Maische wird bei Leitung 21 durch eine Fördervorrichtung 22 zu einer vierstufigen, im Gegenstromprinzip arbeitenden Auswaschstation 23, 24, 25 und 26 gefahren, in welcher der Fruchtfleischbrei von dem Faseranteil getrennt wird. Die so ausgewaschenen Fasern können als reiner Zellstoff bzw. als Papierstoff weiterverarbeitet werden, und zwar nach dem Austritt 14. Wenn der Fruchtfleischbrei aus reifen Bananen zur Alkoholgewinnung weiterverarbeitet werden soll, dann wird dieser von Fasern befreite Brei durch Umschalten eines Ventiles 28 direkt zu einer Gär- und Destillierstation gefördert. Wenn dagegen der Fruchtfleischbrei aus grünen Bananen zur Stärkegewinnung verarbeitet werden soll, dann wird der von Fasern befreite Brei bei Ausgang 29 abgezogen und zu einer zweiten vierstufigen im Gegenstrom arbeitenden Auswaschstation gefördert und die gewonnene Stärkemilch weiterverarbeitet, raffiniert und als feine Stärke zur Vermarktung gewonnen.

Die Fördervorrichtungen 30 bis 34 dienen der Förderung in den ausgezogenen bzw. gestrichelt gezeichneten Leitungen.

Es wurde unter folgenden Bedingungen gearbeitet:

Druckgas Luft Maische:

Druck bis 60 bar Fruchtfleisch 80

Verweilzeit 20 s Fasern 20

Bei Alkoholgewinnung: 6,6 % Alkohol Bei Stärkegewinnung:

Extraktionswasser 300 1/t. Bananen

Proteinabzug 85 - 90 %

Stärkeausbeute 95 - 98 %

Pulpe TS 4 - 5 %

Beispiel 3 : Datteln

Bekanntlich besitzen Dateln einen hohen Zuckergehalt. Wegen der bisher nicht abtrennbaren Kerne war das Mahlen der Datteln sehr schwierig und es konnte der Saft nicht zur Zuckergewinnung erarbeitet werden. Es wiar auch nicht wirtschaftlich möglich, daraus Alkohol zu gewinnen.

Mit der beschriebenen integrierten Druckzerkleinerung im Zusammenhang mit der horizontalen Entspannungskammer und der einfahrbaren Trennvorichtung ist es möglich, das Fruchtfleisch ohne Beschädigung der Kerne aufzuschließen und die Kerne im gleichen Vorgang sofort abzutrennen.

Figur 4 veranschaulicht den Ablauf des Prezesses . Die ganzen Datteln werden in Richtung des oberen Pfeiles 5 in die Druckkammer 1 gefüllt, die anschließend mit Druckgas beaufschlagt wird. Sodann wird wieder in die horizontale Entspannungskammer 3 inhomogen gesprengt. Die eingesetzte, vorzugsweise einfahrbare Trennvorrichtung 10 trennt die Kerne ab und fordert diese bei dem Ablauf 35 hinaus. Das von Kernen befreite aufgeschlossene Fruchtfleisch wird beim Abzug 36 abgezogen und durch Leitung 37 zur Gär- und

Destillationsstation weitergefördert. Bei der Zuckergewinnung wird aus dem Fruchtfleisch bzw. dem gewonnenen Saft in an sich bekannter Weise der Zucker gewonnen.

Die Versuche haben folgende Ergebnisse gebracht:

Druckgas Luft Zuckergehalt 16

Druck bis 10 bar Fruchtfleisch 88

Verweilzeit keine Kerne 12

Energieverbrauch 0,8 Kw/kg Zucker und 1.8 kw/t Datteln.

Die kernlose Maische hat durch Destillation bereits beim erste Durchlauf einen weitgehend reinen Alkohol ergeben.

Beispiel 4: Früchte allgemein

Alle Früchte haben einen großen oder mehrere kleine Kerne sowie Stengel und Schalen. Die Früchte müssen in einer ersten Stufe grob oder fein zerkleinert werden und für die nachfolgenden Verarbeitungsvorgänge vorbereitet werden. Bei den traditionellen Arbeitsmethoden müssen spezielle Vorzerkleinerer, Entstieler und Entkernmaschinen angewendet werden.

Nach der Erfindung wird durch die integrierte Druckzerkleinerung in Kombination mit der horizontalen Entspannungskammer und der einsetzbaren, vorzugsweise einfahrbaren Trennvorrichtung der aufgeschlossene Fruchtfleischbrei zur Gewinnung des Obstsaftes in einem praktisch einzigen Vorgang gewonnen und"gleichzeitig von den unbeschädigten Kernen, Stengeln und sonstigen Hartbestandteilen befreit. Der Prozeßablauf ist im wesentlichen der gleiche wie zu Figur 4 beschrieben. Wesentlich ist wiederum, daß die Trennung durch die in die Entspannungskammer vorzugsweise einfahrbare Trennvorrichtung direkt in dieser stattfindet und dadurch der Arbeitsvorgang des Trennens wesentlich vereinfacht wird.

Bei Verarbeitung verschiedener Früchte, wie Ananas, Pflaumen u. dgl. wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Druckgas Luft Fruchtfleisch 85 %

Druck 10-30 bar Kerne 15 %

Verweilzeit bis 30 s

Beispiel 5: Getreide

Um eine Vollkornmehlmischung herzustellen, werden verschiedene Getreidekörner vermählen und einer Rezeptur entsprechend zusammengestellt und gründlich miteinander vermischt. Nach Figur 5 kann durch die horizontale Entspannungskammer 3 in Kombination mit der einfahrbaren Trennvorrichtung 10 in einer einzigen Vorrichtung bzw. in einem einzigen Vorgang die zusammengestellte Getreidemischung gesprengt werden. Der nicht erwünschte Anteil mit großen Korngrößen kann abgetrennt und gegebenenfalls in Richtung der in Figur 5 eingezeichneten Leitung 38 wieder in die Druckkammer 1 zurückgeführt und nochmals gesprent werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß immer nur eine entsprechend der Rezeptur homogene Mischung gewonnen wird.

Figur 6 veranschaulicht eine weitere Verarbeitungsmethode, wie eine homogene Mischung mit gleichbleibender Kornfreiheit gewonnen werden kann, wenn nach einer Rezeptur verschiedene Kornanteile zusammengestellt werden. Die verschiedenen Kornarten können aus Behältern 39 bis 44 einzeln oder gemischt über Dosiervorrichtungen 45 bis 50 rezepturgemäß in die Druckkammer 51 gefüllt und mit entsprechendem Gasdruck beaufschlagt und anschließend in die angekoppelte Entspannungskammer 52 gesprent werden. Durch die eingesetzte, vorzugsweise einfahrbare Tennvorrichtung 53 z. B. in Form einer Förderschnecke, wird die gewünschte Feinstkornmischung bei Ausgang 54 abziehbar von den gröeren Kornanteilen getrennt, die bei Abzug 55 abgeführt und durch eine Leitung 56 zu der Druckkammer 51 zurückgeführt und einem weiteren Sprengvorgang unterworfen werden kann.

Beispiel 6: Gewürze und Gewürzmischungen

Bei Gewürzen besteht das Problem, das Armona durch die Bearbeitungsvorgänge nicht nachteilig zu beeinflussen. Figur 7 zeigt daher eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen

Vorrichtung, die sich besonders für die Gewürzaufbereitung eignet. Hierbei werden mehrere Druckkammern unabhängig voneinander und nacheinander schaltbar an eine zentral liegende horizontale Entspannungskammer mit einer kombinierten einsetzbaren, vorzugsweise einfahrbaren Trennvorrichtung angeschlossen. Diese Vorrichtung bringt den wesentlichen Vorteil mit sich, daß man beim Wechseln der Gewürzsorte nur jeweils die Entspannungskammer reinigen muß. Auch für andere Rohstoffe, bei denen diese Probleme eine Rolle spielen, kann die Vorrichtung angewendet werden. Der Prozeßablauf bei Figur 7 ist im wesentlichen folgender. In die Druckkammern, deren Anzahl beliebig sein kann und im vorliegenden

Ausführungsbeispiel die Druckkammern 57 bis 62 sind, können aus entsprechenden sechs Rohstofbehältern 63 bis 68 die Rohstoffe eingefüllt und anschließend mit Druckgas über Leitungen 69 beaufschlagt werden. Es kann nun jede Druckkammer einzeln in Betrieb gesetzt werden. Vor dem Arbeitsbeginn wird überprüft, daß die einzelnen Absperventile 70 der außer Betrieb befindlichen Druckkammern abgeschlossen sind, damit vermieden wird, daß bei Sprengen in einer Druckkammer das entspannende Druckgas nicht in eine außer Betrieb befindliche Druckkammer eindringen kann. Nach dem öffnen des entsprechenden Expansionsventils 71 schießt der Rohstoff mit großer Geschwindigkeit in die zentrale Entspannungskammer 72 ein und wird dort aufgeschlossen. Durch öffnen des Ventiles 73 wird das gesprengte Produkt über eine Fördervorrichtung 74 unter Zwischenschaltung einer Vorratskammer 75 einer getrennt aufgestellten Trennvorrichtung 76 dosiert zugeführt. Durch die horizontale Entspannungskammer in Kombination mit der vorzugsweise einfahrbaren Trennvorrichtung 77 kann der Anteil mit der gewünschten Kornfeinheit bei Ausgang 78 abgeführt und der Anteil mit der größeren Korngröße über Abzug 79 und eine Fördervorrichtung 80 in die jeweiligen Druckkammern zurückgeführt werden.

Das geschieht durch die Einsteilvorrichtung 81, die ein Dosieren gestattet. Die zurückgeführten Anteile können mit

einer neuen Füllung gemischt und dann wieder gesprengt werden. Mit Hilfe der Verteilervorrichtung 82 kann eingestellt werden, welche Druckkammern oder -zylinder jeweils arbeiten sollen. Auf der Entspannungskammer 72 ist ein Schneilwechsel- Entlüftungsfilter 83 angebracht, aus welchem die feinsten entweichenden Feststoffpartikel aus der Entspannungskammer 72 zurückgeführt werden können.

Beispiel 7: Kaffeekirschen entpulpen

Die bekannten Entpulper arbeiten mittels einstellbarer, horizontaler Schlagstäbe. Die Einstelung der Zwischenräume zwischen den Schlagstäben hängt von der Größe der Kaffeekirschen ab. Sind die Stäbe nicht richtig eingestellt, können beim Entpulpen Kaffeebohnen zerschlagen werden.

Bei der erfindungsgemäßen horizontalen Entspannungskammer in Kombination mit der vorzugsweise einfahrbaren Trennvorrichtung ist es möglich, in einem Vorgang und unabhängig von der Kaffeekirschengröße den Sprengvorgang so durchzuführen, daß alle Kirschenpulpe abgesprengt werden kann, ohne die größeren Bohnen zu beschädigen und anschließend den Trennvorgang durchzuführen.

Der Prozeßablauf gemäß Figur 8 läuft ähnlich wie vorbeschrieben ab, mit dem Unterschied, daß hier die Kerne, das heißt die Kaffeebohnen aufgefangen und beim Abzug 84 abgeführt werden, während der Fruchtfleischbrei beim Ausgang 85 abgezogen wird.

Bei den Versuchen wurden folgende Ergenisse erreicht:

Druckgas Luft Schüttgewicht 600 kg/m 3 Druck bis 10 bar Kaffebohnen 22 kg

Pulpe 78 kg

Pulpe beinhalten: 84 % Wasser = 65,5 kg

16 % Feststoff = 12,48 kg

Beispiel 8: Knollen oder Wurzeln

Als Anwendungsbeispiel wird bei der Stärke- oder Alkoholgewinnung von der tropischen Knolle der Cassaba, Yucca oder Maniok ausgegangen. Bei der erfindungsgemäßen Verarbeitun gemäß Figur 9 wird von der zur Figur 1 beschriebenen Druckzerkleinerung als Vorstufe ausgegangen und diese wiederum mit einer horizontalen Entspannungskammer 3 in Kombination mit der einfahrbaren Trennvorrichtung 10 ausgestattet. Im Vergleic mit traditionellen Verarbeitungsmethoden können erfindungsgemä die Knollen in einem einzigen Vorgang und in einer einzigen Vorrichtung inhomogen so optimal aufgeschlossen werden, daß di Schalen nicht aufgeschlossen abgetrennt und die hiervon befreite Stärkemilch bei dem Abzug 86 zur weiteren Verarbeitung über die Leitung 87 abgeführt werden kann. Zum Verfeinern der Stärkemilch kann man diese durch Umschalten eines Ventils 88 einer sechsstufigen im Gegenstromprinzip arbeitenden Auswaschstation 89 zuführen.

Bei den Versuchen wurden folgende Ergebnisse erreicht:

Druckgas Luft Pulpe 15 %

Druck 40/60 bar Wasser 65 %

Verweilzeit keine Stärke 30 %

Im herkömmlichen Verfahren wurden die Wurzeln gewaschen, geschält, vorzerkleinert, und durch Reiben werden die Zellen zerrissen. Hieraus wird dann die Stärke gewonnen. Bei der Fruchtwasserabtrennung werden die stärkehaltigen Wurzeln auf 40 bis 45 % TS konzentriert. Es müssen also verschiedene spezielle Maschinen für Waschen, Schälen, Vorzerkleinern, Reiben und Entwässern vorgesehen werden.

Durch die erfindungsgemäße horizontale Entspannungskammer 3 in Kombination mit der einfahrbaren Trennvorrichtung 10 wird ermöglicht, daß die integrierte Druckkammer optimal ausgenutzt

werden kann und daß in einem einzigen Vorgang bzw. in einer Vorrichtung die nach dem Waschen eingefüllten Wurzeln von den S chalen befreit werden. Alle stärkehaltigen Zellen werden optimal aufgeschlossen und gleichzeitig entwässert. Die so gewonnene Stärkemilch kann dann zur Extraktion und Raffination weitergeleitet werden. Die Schalen werden von der einfahrbaren Trennvorrichtung abgetrennt und herausgefahren. Es sei hier hervorgehoben, daß durch denselben Prozeßvorgang auch andere Knollen und Wurzeln, wie zum Beispiel Kartoffeln, behandelt werden können.

Beispiel 9: Oliven

Bei der Verarbeitung von Oliven zur ölgewinnung wird die horizontale Entspannungskammer in Kombination mit der einfahrbaren Trennvorrichtung und mit der integrierten Druckkammer so gesteuert, daß beim inhomogenen Sprengen der Oliven nur das Fruchtfleisch gesprengt und die unbeschädigten Kerne abgetrennt werden können. Figur 10 veranschaulicht die weitere Verarbeitung des abgetrennten Fruchtfleischbreies, wobei dieses durch eine Fördervorrichtung 90 unter Zuführung von Prozeßwasser bei der Zuleitung 91 einem kontinuierlich arbeitenden statischen Misch- und Wärmetauscher 92 zugeführt und dort thermisch behandelt wird. Durch ein Sieb 93 werden Feinstteilchen abgesiebt. Ferner wird mittels einer Öl- Separator-Zentrifuge 94 das öl bei Leitung 95, das Wasser bei Leitung 96 und die Feststoffteilchen bei Leitung 97 abgeführt.

Die Versuche ergaben folgendes

Druckgas co 2 Qualitätsöl 25

Druck bis 10 bar Pulpe 30 %

Verweilzeit keine Wasser 45 %

Beispiel 10: Paprika

Mit Hilfe der horizontalen Entspannungskammer und der einfahrbaren Trennvorrichtung können frische Paprikaschoten mi Kernen, Kerngehäusen und Stengelresten so gesprengt werden, da nach dem Sprengen die unbeschädigten Kerne und Stengelreste vo dem aufgeschlossenen Fruchtfleischbrei abgetrennt werden können. In gleicher Weise können auch getrocknete Paprikaschoten gesprengt werden. Danach können die Anteile mit groben Korngrößen abgetrennt und zum nochmaligen Sprengen der Druckkammer zurückgeführt werden. Figur 11 zeigt den Prozeßablauf. In die integrierte Druckkammer 1 werden die frischen Paprikaschoten bei 5 eingefüllt und durch Druckgas über Ventil 9 beaufschlagt. In der horizontalen Entspannungskammer 3 mit der eingefahrenen Trennvorrichtung 10 werden die Kerne und andere Stoffteile bei 84 abgeführt, während der Fruchtfleischbrei bei 90 abgetrennt und ausgezogen werden kann. Der Brei kann über eine Leitung 87 und eine entsprechende Fördervorrichtung zu einem Trockner gefördert und dort zu Pulver getrocknet werden.

Die durchgeführten Versuche hatten folgende Ergebnisse:

Druckgas Luft Fruchtfleisch 70 %

Druck bis 60 bar Kerne, Stengel u.a. 30 %

Verweilzeit keine Wassergehalt 65 %

Das trockene Pulver hat einen Wasseranteil von 6 %.

Beispiel 11: Vollfettso abohnen

Um nach dem heutigen Stand der Technik ein rieselfähiges Vollfettsojamehl mit einer Korngröße kleiner als 100 my zu gewinnen, müßten die Bohnen tiefgekühlt in einer gekühlten, speziellen Mahlvorrichtung zerkleinert werden, wobei nach dem Mahlen Kondenswasser auftreten kann.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein solches Mehl ohne Vorkühlen und ohne Kondenswasserbildung herzustellen.

Druckgas Luft/C0 2 Druck bis 60 bar

Verweilzeit keine.

Den Verfahrensablauf zeigt Figur 12 wie folgt: Die Vollfettsojabohnen werden über die Zuleitung 5 in einen ersten Druckzylinder 1 eingefüllt und wie üblich durch die Zuleitung 2 mit Druck beaufschlagt und anschließend in einer normalen, vertikalen Expansionska mer 98 so gesprengt, daß die Schalen abspringen, jedoch die Bohnen nur grob zerkleinert werden. Die so gesprengte Mischung aus Schalen und grobkörnigen Bohnen wird durch den Auslaß 99 auf eine Fördervorrichtung 100, vorzugsweise ein Endlosförderband, gegeben, über dieser Fördervorrichtung befindet sich eine Saugvorrichtung 101, welche die Schalen absaugt. Die groben Bohnenstücke werden hintereinandergesehalteten Fördervorrichtungen 102 und 103 zugeführt, die diese in einen zweiten Druckzylinder 104 einfüllen. Der zweite Druckzylinder wird wieder bei 2 mit Druck beaufschlagt. Danach erfolgt das Sprengen durch nicht gezeichnete Düsen in einer horizontalen Expansionskammer 105. Durch die eingesetzte, vorzugsweise einfahrbare Trennvorrichtung 106, z.B. in Form einer Förderschnecke, wird der Anteil der Bohnen mit feinerer Korngröße von demjenigen mit gröberer Korngröße getrennt. Der gröbere Anteil kann mit neuem gröberem Gut gemischt und anschließend über die Leitung 107 und die beschriebenen Fördervorrichtungen 102 und 103 in dem zweiten Druckzylinder 104 wiederholt gesprengt werden. Der feinere Kornanteil wird über weitere Fördervorrichtungen 108 und 109 in einen dritten Druckzylinder 110 eingefüllt und erneut gesprengt. Durch entsprechende Wahl der

Druckbeaufschlagung bei 2 und durch spezielle nicht gezeichnete Düsen erfolgt das Sprengen bei Überführung in die weitere Expansionskammer 111, die wieder mit einer eingesetzten, vorzugsweise einfahrbaren Trennvorrichtung 112 versehen ist. Hier wird der Anteil mit einer Korngröße kleiner als 100 my abgetrennt und aus dem Sammelraum 113 über Leitung 114 abgezogen und abgefüllt. Der gröbere Anteil wird durch die

Leitung 115 und die Fördervorrichtung 116 zum wiederholten Sprengen zu dem dritten Druckzylinder 110 zurückgeführt.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, vor allem durch die horizontalen Expansionskammern und die darin befindlichen Trennvorrichtungen, wird erreicht, daß kontinuierliche Ströme von rieselfähigem Vollfettsojamehl mit Korngrößen kleiner als 100 my abfüllbar sind. Der gesamte Verfahrensvorgang läuft ohn Vorkühlen der Bohnen, ohne Kühlen während des Zerkleinerungsvorgangs und ohne Kondenswasserbildung ab.

Beispiel 12: Weintrauben-Most-Gewinnung

Für die Weintrauben-Most-Gewinnung kann wieder die Vorrichtung gemäß Figur 4 verwendet werden. In dem integrierten Druckzylinder wird die Weintraubenmaische aufgeschlossen. Anschließend wird in der horizontalen Expansionskammer und der bechriebenen Trennvorrichtung der Most in wenigen Minuten vom Trester abgetrennt werden. Infolge der sehr kurzen Kontaktzeiten zwischen Most und Trester wird. gesichert, daß man einen hochqualitativen Most und Wein erhält.

Der Verfahrensablauf erfolgt gemäß Figur 4 in nachstehender Weise:

Die Weintrauben werden ohne Vorzerkleinern in den Druckzylinder 1 eingefüllt, wie beschrieben mit Druck beaufschlagt und in der Expansionskammer mit der eingefahrenen Trennvorrichtung so inhomogen gesprengt, daß Rapen, Kerne und dergleichen Festteile unbeschädigt abtrennbar sind. Der Most wird bei 36 ausgetragen, der vom Trester abgetrennt ist, ohne daß die Maische weitergefördert wird. Der vom Trester befreite Most wird im Anschluß an die Leitung 37 weiterverarbeitet.

Druckgas Luft/C0 2 /N 2 Supermost 75 - 80 %

Druck bis 10 bar Preßmost von Trester 10 - 12 %

Verweilzeit keine Trester 10 - 15 %

Beispiel 13: Zuckerrohr oder zuckerhaltige Güter

Nach dem heutigen Stand der Technik werden bei Zuckerrohrverarbeitung Walzstraßen oder ein Diffusions— Verfahren angewandt. Für die Zuckerrübenverarbeitung wird in der Hauptsache ein Diffusions-Verfahren angewandt. Hierbei sind große Wassermengen erforderlich, es besteht ferner ein großer Energiebedarf und, maschinell betrachtet, wird eine große bebaute Fläche erforderlich. Der in der DE-PS 26 32 045 beschriebene Produktionsvorgang ergibt einen kostengünstigeren Wasser- und Energiebedarf und verhältnismäßig kleine Stellflächen. Demgegenüber ist der Raumbedarf bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Druckzylinder, horizontaler Expansionskammer und mit der eingesetzten, vorzugsweise einfahrbaren Trennvorrichtung noch wesentlich geringer. Infolge der sofortigen Abtrennung der Feststoffteile aus der gesprengten Maische kann eine sofortige Weiterführung zur Gär- und Destillierstation erfolgen, um Alkohol zu gewinnen. Zum andern kann in einer im Gegenstromprinzip arbeitenden mehrstufigen Auswaschstation Zuckersaft gewonnen werden, wobei in der weiterhin angeschlossenen mehrstufigen

Extraktionsbatterie der Zuckersaft von allen Feststoffteilchen befreit und zur Zuckergewinnung weitergeleitet werden. Die abgetrennte Bagasse ist frei von Mark und kann der Papierindustrie als Zellstoff angeboten werden.

Die durchgeführten Versuche brachten folgende Ergebnisse:

Druckgas Luft/C0 2 /N 2 aus 12%-igem Saft werden Druck 40 - 60 bar 11 % Zucker gewonnen.

Verweilzeit 30 Sekunden Bagasse frei von Mark Energiebedarf, auf 1 kg Zucker berechnet, 0,8 kW/kg.

Figur 13 zeigt den Verfahrensablauf:

Das vorzerkleinerte Zuckerrohr oder die Zuckerrüben werden wieder in den Druckzylinder 1 eingefüllt und mit Druck beaufschlagt. In der horizontalen Expansionskammer 3 wird

mittels der eingefahrenen Trennvorrichtung 10 die Bagasse vom Saft getrennt. Die Bagasse wird aus der Trennvorrichtung 10 mittels einer Fördervorrichtung 117 zu einer mehrstufig im Gegenstro prinzip arbeitenden Trennvorrichtung 118 zugeführt bzw. einer Auswaschbatterie mit einer ersten Stufe 119. Das abgetrennt angereicherte Extraktionswasser wird in die Entspannungskammer 3 zurückgeleitet. Die aus der Stufe 119 abgetrennt Bagasse fließt in den Vorratsbehälter 120. Dort erfolgt eine Mischung mit angereichertem Extraktionswasser, welches von der Stufe 121 kommt. Die im Vorratsbehälter 120 befindliche Bagasse fließt mit der Wassermischung in die Stufe 122 ein. Das aus der Stufe 122 abgetrennte Extraktionswasser wird zu der Stufe 119 zurückgeführt. Die von dem Extraktionswasser befreite Bagasse fällt in den weiteren Vorratsbehälter 123 und wird mit dem aus der Stufe 124 kommenden Extraktionswasser vermischt. Die Bagasse und die Wassermischung aus dem Vorratsbehälter 123 fällt in die Stufe 121. Der Vorgang wiederholt sich über den

Vorratsbehälter 125 zu der Stufe 124, während das angereicherte Extraktionswasser aus der Stufe 121 zu dem Vorratsbehälter 120 geleitet wird. Die im Vorratsbehälter 125 befindliche Bagasse wird mit frischem Wasser von der Anschlußstelle 126 gemischt, in die Stufe 124 geleitet, von wo das angereicherte Extraktionswasser zum Vorratsbehälter 123 gelangt. Die ausgelaugte Bagasse wird durch die Leitung 126 ausgetragen. Der in den beschriebenen Stufen konzentrierte Zuckersaft kann aus der Entspannungskammer 3 bei Abzug 195 abgeführt und zur weiteren Verarbeitung gebracht werden. Figur 13 stellt ein besonders Beispiel für die verschiedenen Stufen der Trennvorrichtung 118 dar, wobei die Anzahl der Stufen je nach gewünschter Konzentration von Zucker im Saft geändert werden kann.

Die Figuren 14 und 15 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines wichtigen Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer horizontalen Entspannungskammer 3 und einer in diese einfahrbaren Trennvorrichtung 128, die mit allen erforderlichen

Trenn- und Förderungsaggregaten ausgestattet" ist. Der Druckzylinder 1 ist mittig oder außermittig oder seitlich tangential an die horizontale Entspannungskammer 3 angeschlossen und wird, wie oben mehrfach beschrieben, nach Einfüllen des Gutes mit Druck beaufschlagt. Die Entspannungskammer 3 ist im wesentlichen als Zylinder mit waagerechter Achse ausgebildet, wobei der untere Teil 129 einen konischen Auslauf für abgetrennte flüssige oder feinkörnige Anteile besitzt. In einer bestimmten geeigneten Höhe sind innerhalb des Zylinders in dessen Längsrichtung beiderseitig Laufschienen 130 angebracht, auf denen die einschiebbare Trennvorrichtung 128 geführt ist. Die in Figur 14 dargestellte rechte Stirnseite der Entspannungskammer 3, die senkrecht zur Bildebene verläuft, ist, soweit für das Einschieben der Trennvorrichtung 128 erforderlich, geöffnet, wobei es sich versteht, daß an den Rändern Dichtungen vorgesehen sein können. Diese Stirnwand ist mit dem Bezugszeichen 131 versehen. An der gegenüberliegenden linken Stirnwand 132 der

Entspannungskammer 3 ist ein Regelgetriebe mit Elektromotor 133 so angeschlossen, daß nur ein Teil der Antriebswelle 134 in die Entspannungskammer 3 hineinragt. Die Antriebswelle 134 ist durch einfaches Zusammenstecken nach dem Einfahren der Trennvorrichtung 128 mit einer Schneckenachse einer Förderschnecke 136 kuppelbar, die im unteren Teil eines Loch¬ oder Sieb-Körpers 137 drehbar angeordnet ist. Dieser Körper besteht aus einem unteren halbzylindrischen Teil 138 und zwei sich hieran anschließenden schräg nach außen laufenden Loch¬ oder Siebflächen 139 und 140 (Figur 15) . Das Fahrgestell 141 dient zum Heranfahren der Trennvorrichtung 128 an die Entspannungskammer 3 bzw. zum Herausfahren, wobei das Fahrgestell aber stets außerhalb der Entspannungskammer verbleibt. Auch das Fahrgestell besitzt entsprechende Laufschienen 142 für die Trennvorrichtung 128.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Vorrichtung, die insbesondere in Figur 15 veranschaulicht ist, ist zu der Stirnwand 131 ein Verschlußdeckel 143 vorgesehen, der auf einem

waagerechten Arm 144 längsverschieblich und feststellbar ist. Der Arm 144 ist um eine feststehende vertikale Achse 145 schwenkbar. Der Deckel 143 weist im unteren Bereich eine kreisrunde Öffnung 146 auf, an deren Rand eine nach außen ragende Hülse angeschweißt ist, die ihrerseits den nach dem Einfahren der Trennvorrichtung 128 in die Entspannungskammer aus dieser herausragenden Teil 147 der Förderschnecke 136 überdeckt, und zwar so, daß entweder stirnseitig oder nach unten hin in diesem herausragenden Bereich ein Auslaß verbleibt. Die Wirkungsweise ist im wesentlichen folgende. Während des Einschiebens der Trennvorrichtung 128 befindet sich der Verschlußdeckel 143 auf dem äußeren Ende des waagerechten Arms 144, so daß das rechte Stirnende der Entspannungskammer 3 offen ist. Sobald die Trennvorrichtung 128 in Richtung des Pfeiles eingeschoben ist und das Fahrgestell 141 entfernt ist, kann der Arm 144 um die vertikale Achse so weit geschwenkt werden, daß sich der Arm achsparallel zu der

Entspannungskammer, d.h. senkrecht zur Bildebene der Figur 15, befindet. Der Verschlußdeckel 143 kann dabei um eine schwenkbare Buchse 148 bedreht werden, so daß er wieder parallel zur Bildebene der Figur 15 verläuft. Anschließend wird der Verschlußdeckel 143 auf das Stirnende der Entspannungskammer geschoben und am Rande mittels Befestigungsklemmen an einem Gegenflansch befestigt werden. Das öffnen der Entspannungskammer und Herausfahren der Trennvorrichtung geht auf umgekehrtem Wege vonstatten. Während des Betriebes treibt der Getriebemotor 133 die Förderschnecke 136 an, die bewirkt, daß die nach Absieben zurückgebliebenen groben Teile aus dem inhomogen gesprengten Gut nach außen gefördert werden. Der flüssige oder feinkörnige Anteil sammelt sich in dem unteren konischen Teil-129 der Entspannungskammer 3 und kann durch einen Auslaß 149 nach außen abgezogen werden.

Figur 16 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer kompakten Baueinheit, bestehend aus einem Druckzylinder 1 und einer Entspannungskammer 3, in welcher sich wieder eine nicht

gezeichnete Trennvorrichtung 10 befindet. Diese Baueinheit ist mit einer Kippvorrichtung ausgestattet, um sie um nahezu 90° zu schwenken und einen erleichterten Transport zu den jeweiligen Einsatzstellen zu ermöglichen. Die Kippvorrichtung weist eine Gewindespindel 150 auf, die mit kleinem Abstand oberhalb einer Unterlage 151 drehbar gelagert ist, und zwar mittels eines nicht gezeichneten Lagers am linken Ende und einem Anschluß an einen Antriebsmotor 152 am rechten Ende. Auf dieser Gewindespindel sitzt eine Muffe 153 mit entsprechendem Innengewinde, an welcher über Gelenk 154 ein Hebelarm 155 angelenkt ist. Das andere Ende des Hebelarms 155 steht über ein weiteres Gelenk 156 mit einer Kante der Entspannungskammer 3 in Verbindung. An einer Kante des Bodens 157 der

Entspannungskammer 3 befindet sich ein weiteres Gelenk 158, das andererseits mit der Unterlage 151 verbunden ist. Durch entsprechende Wahl der Drehrichtung des Antriebsmotors 152 kann die Muffe 153 auf der Gewindespindel im Bild der Figur 16 nach links verschoben werden, wodurch sich die Baueinheit in die strichpunktiert gezeichnete vertikale Betriebslage anhebt. In der ausgezogen gezeichneten Kippstellung kann die Baueinheit wegen der geringen Höhe leicht transportiert werden.

Figur 17 zeigt schematisch nebeneinander zwei im Durchmesser unterschiedliche Expansionsventile 159 und 160. Das Expansionsventil 159, welches durch eine vereinfacht gezeichnete Betätigungseinheit 161 geöffnet oder geschlossen werden kann, hat einen großen Durchmesser und kann mittels eines oberen Flansches 162 mit dem Flansch 163 des Druckzylinders 1 und mittels eines unteren Flansches 164 mit dem Flansch 165 eines Aufsatzes 166 der Entspannungskammer 3 verbunden werden. Das Expansionsventil 160 mit kleinem Durchmesser besitzt einen oberen Flansch 167, der dem Flansch 162 im wesentlichen entspricht und der mit dem Flansch 163 verbunden werden kann. Hieran schließt sich ein konisch verjüngtes Teil 168 an, das zu dem eigentlichen Expansionsventil 160 führt. Ein Verlängerungsrohr 169 auf der Unterseite des Expansionsventils 160 kann in den Aufsatz 166

eingesteckt werden. Der Flansch 165 hat zusätzliche, weiter innen liegende Bohrungen, so daß hiermit der untere Flansch 17 des Expansionsventils 160 verbunden werden kann.

Figur 18 zeigt vereinfacht eine Rohrkombination für die wahlweise Zuführung von Druckgas und Waschwasser in den Druckzylinder bzw. in die Entspannungskammer. Der Waschwassereintritt 171 führt zu einem T-Stück 172, welches da Waschwasser in zwei Richtungen verteilt, und zwar einmal zu einem Anschluß 173 an einen Waschkranz der Entspannungskammer und zum anderen zu einer gemeinsamen Leitung 174. In dem einen Rohrstrang sitzt ein Regelventil 175 und in dem anderen Rohrstrang ein weiteres Regelventil 176. An das letztere schließt sich noch ein Rückschlagventil 177 an. Das Druckgas wird über das Rohr 178 zugeführt, in dem ebenfalls ein Regelventil 179 und anschließend ein Rückschlagventil 180 angeordnet sind. Die Verbindung führt ebenfalls zu der gemeinsamen Leitung 174. Die gemeinsame Leitung 174 führt direkt zu dem Druckgaseintritt des Druckzylinders. Wenn das Regelventil 179 für das Druckgas geöffnet ist, ist das Regelventil 176 für das Waschwasser geschlossen. Es kann dann nur Druckgas durch die gemeinsame Leitung 174 strömen, wobei das Rückschlagventil 177 die Gaszufuhr zu dem Wasseranschluß sperrt. Die beschriebenen Ventile sind gegenseitig so verriegelt, daß entweder nur Waschwasser oder nur Druckgas zugeführt werden kann.

Figur 19 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Düsenkonstruktion, die von einer Ablenkglocke 181 umgeben ist und die in die Entspannungskammer hineinragt. Bei dieser Konstruktion ist auf der Unterseite"eines Flansches 182 der Entspannungskammer am Rande einer Durchtrittsöffnung 183 eine Muffe 184 mit Außengewinde angeschweißt. Am oberen Ende der Ablenkglocke ist am Rande einer entsprechenden Durchtrittsöffnung eine weitere Muffe 185 mit Innengewinde angeschweißt, so daß die beiden Muffen ineinander geschraubt werden können. Stattdessen kann auch ein Bajonettverschluß verwendet werden. An das untere Ende

der Muffe 185 schließt sich ein erstes Düsenstück 186- an, welches ebenfalls am Rand angeschweißt werden kann. Im unteren Teil auf dem Außenumfang besitzt das Düsenstück 186 ein Außengewinde 187, auf welchs ein zweites Düsenstück 188 aufgeschraubt werden kann. Entsprechend ist am unteren Umfang des zweiten Düsenstückes 188 ein weiteres Außengewinde 189 vorgesehen, auf welches ein drittes Düsenstück 190 aufgeschraubt werden kann. Es versteht sich, daß die Düsenstücke 188 und 190 entsprechende Innengewinde aufweisen. Das dritte Düsenstück 190 besitzt noch äußere Bohrungen 191 zum Einsatz eines Spannwerkzeuges. Durch entsprechende Wahl der Düsenstücke kann eine einfache Düsenveränderung, insbesondere der Austrittsöffnung, vorgenommen werden. Die Ablenkglocke 181 ist am unteren Ende im wesentlichen offen. Es können hier aber Streben 192 zur Halterung eines höhenverstellbaren Pralltellers 193 mit Verstellrad 194 angeschweißt werden.