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Title:
DEVICE AND METHOD FOR COATING AN OXYGENATOR, AND OXYGENATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/126206
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for coating an oxygenator (2), comprising: an oxygenator (2), which has a plurality of blood-permeable and water-permeable porous hollow fibres (6), in particular made of polysulfone or of polysulfone-polyvinylpyrrolidone, and is designed as a dialyser or as an oxygenation blank; a pump (22), in particular a roller pump or a peristaltic pump; and a container (20), which has a silicone dispersion comprising a silicone and a solvent, preferably n-heptane, wherein the mixture ratio of silicone to solvent in the silicone dispersion in the container (20) is in the range of 1:3.50 to 3.99, in particular 1:3.74 to 3.99, in each case based on the weight. The oxygenator (2), the pump (22) and the container (20) are connected by lines to form a circuit such that, during operation, the silicone dispersion is introduced into the oxygenator (2) from the container (20) by the pump (22) in order to coat the interior of the hollow fibres (6) with silicone, and such that the silicone dispersion that does not remain on the hollow fibres (6) exits the oxygenator (2) again and reaches the container (20). The silicone dispersion can be pumped in the circuit until no further silicone dispersion remains on the hollow fibres (6) and/or until the silicone layer (30) on the inner face of the hollow fibres (6) has achieved a wall thickness of 1 to 4 µm, so that the porous hollow fibres (6) are blood-impermeable and water-impermeable and gas-permeable; and the oxygenator (2) coated in this manner having the blood-impermeable and water-impermeable and gas-permeable hollow fibres (6) can be used as an oxygenator for treating chronic obstructive pulmonary disease (COPD), as an oxygenator for use in an organ-transplantation kit, as an oxygenator for ECMO therapy (extracorporeal membrane oxygenation), or as an oxygenator for an ECC system (extracorporeal circulation).

Inventors:
STÖCKER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/086261
Publication Date:
July 06, 2023
Filing Date:
December 16, 2022
Export Citation:
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Assignee:
RAUMEDIC AG (DE)
International Classes:
A61M1/16; B01D63/02; B01D71/68; B01D71/70
Foreign References:
US20180085783A12018-03-29
Attorney, Agent or Firm:
SCHMITT-NILSON SCHRAUD WAIBEL WOHLFROM PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
M25813.6

Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Beschichten eines Oxygenators (2), aufweisend: einen Oxygenator (2) mit einer Vielzahl von blut- und wasserdurchlässigen, porösen Hohlfasern (6), insbesondere aus Polysulfon oder aus Polysulfon- Polyvinylpyrrolidon, der als Dialysator oder als Oxygenierungs-Rohling ausgebildet ist; eine Pumpe (22), insbesondere eine Rollenpumpe oder eine Peristaltikpumpe; und einen Behälter (20) mit einer Silikon-Dispersion, aufweisend ein Silikon und ein Lösungsmittel, vorzugsweise n-Heptan, wobei das Mischungsverhältnis Silikon zu Lösungsmittel der Silikon-Dispersion in dem Behälter (20) im Bereich 1 : 3,50 bis 3,99, insbesondere 1 : 3,74 bis 3,99, liegt, jeweils bezogen auf das Gewicht; wobei der Oxygenator (2), die Pumpe (22) und der Behälter (20) durch Leitungen so zu einem Kreislauf verbunden sind, dass im Betrieb die Silikon-Dispersion durch die Pumpe (22) aus dem Behälter (20) in den Oxygenator (2) eingebracht wird, zur Beschichtung der Hohlfasern (6) mit Silikon an deren Innenseite, und dass die nicht an den Hohlfasern (6) verbleibende Silikon-Dispersion wieder aus dem Oxygenator (2) austritt und zu dem Behälter (20) gelangt; und wobei die Silikon-Dispersion so lange im Kreislauf pumpbar ist, bis keine weitere Silikon-Dispersion mehr an den Hohlfasern (6) verbleibt und/oder bis die Silikonschicht (30) an der Innenfläche der Hohlfasern (6) eine Wandstärke von 1 bis 4 pm erreicht hat; sodass die porösen Hohlfasern (6) blut- und wasserundurchlässig und gasdurchlässig sind; und der so beschichtete Oxygenator (2) mit den blut- und wasserundurchlässigen und gasdurchlässigen Hohlfasern (6) als Oxygenator für die Behandlung von Chronic obstructive pulmonary disease COPD, als Oxygenator für den Einsatz in einem Organtransplantationsset, als Oxygenator für eine ECMO- Therapie (extrakorporale Membranoxygenierung), oder als Oxygenator für ein ECC-System (extrakorporelle Zirkulation) einsetzbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , wobei der Oxygenator (2) ein Gehäuse (4), insbesondere aus Polycarbonat, aufweist, mit einer insbesondere im Wesentlichen zylindrischen Gehäusewandlung, mit einem oberen Endbereich und mit einem unteren Endbereich; wobei eine Vielzahl von Hohlfasern (6) in dem Gehäuse (4) vorgesehen sind, die an ihren oberen und unteren Enden jeweils untereinander und mit der Gehäusewandlung abgedichtet sind, und die sich insbesondere in Längsrichtung des Gehäuses (4) über einen Großteil der Innenseite des Gehäuses (4) erstrecken; wobei das Innere der Hohlfasern (6), eine obere Stirnkammer (8) und eine untere Stirnkammer (10) einen ersten Kammerbereich bilden; und wobei der außen an die Hohlfasern (6) angrenzende Bereich innerhalb des Gehäuses (4) einen zweiten Kammerbereich bildet.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Fluidanschlüsse (12a, 12b) für den ersten Kammerbereich an dem oberen Endbereich, insbesondere an der oberen Stirnseite, und an dem unteren Endbereich, insbesondere an der unteren Stirnseite, vorgesehen sind; und wobei zwei Fluidanschlüsse (16a, 16b) für den zweiten Kammerbereich, insbesondere an einem Mantelbereich der Gehäusewandlung vorgesehen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Pumpe (22) einen Eingang, der mit einer Saugleitung (28) verbunden ist, und einen Ausgang, der mit einer Druckleitung (24) verbunden ist, aufweist; wobei die Druckleitung (24) der Pumpe (22) mit einem ersten Fluidanschluss (12b) für den ersten Kammerbereich an einem von dem oberen Endbereich und dem unteren Endbereich des Oxygenators (2), insbesondere an dem unteren Endbereich des Oxygenators (2), verbunden ist; wobei der zweite Fluidanschluss (12a) für den ersten Kammerbereich des Oxygenators (2) mit dem Behälter (20) verbunden ist; und wobei der Behälter (20) mit der Saugleitung (28) der Pumpe (22) verbunden ist; und wobei insbesondere die Pumprichtung durch die Hohlfasern (6) des Oxygenators (2) von unten nach oben ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Fluidanschlüsse (16a, 16b) für den zweiten Kammerbereich vor dem Aufbringen der Beschichtung geschlossen sind/werden; und wobei der zweite Kammerbereich vor dem Aufbringen der Beschichtung mit Umgebungsluft gefüllt wird und während dem Aufbringen der Beschichtung mit Umgebungsluft gefüllt ist. 6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin einen Ofen umfassend, der im Betrieb den Oxygenator (2) auf 40°C bis 60°C, insbesondere auf etwa 50°C aufheizt, zum Unterstützen des Entweichens des Lösungsmittels aus der Silikonschicht (30) und zum vollständigen Vulkanisieren der Silikonschicht (30).

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem Silikon insbesondere um ein Silikon vom Typ Raumedic Sl 1511 handelt.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach erfolgter Beschichtung eine Reinigung des ersten Kammerbereichs mit Isopropanol erfolgt, insbesondere indem der Behälter (20) mit Silikon- Dispersion im Kreislauf durch einen Behälter mit Isopropanol ersetzt wird.

9. Verfahren zum Beschichten eines Oxygenators (2), insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend die folgenden Schritte:

Bereitstellen eines Oxygenators (2) mit einer Vielzahl von blut- und wasserdurchlässigen, porösen Hohlfasern (6), insbesondere aus Polysulfon oder aus Po- lysulfon-Polyvinylpyrrolidon, der als Dialysator oder als Oxygenierungs-Rohling ausgebildet ist;

Pumpen einer Silikon-Dispersion, aufweisend ein Silikon und ein Lösungsmittel, vorzugsweise n-Heptan, mittels einer Pumpe (22), insbesondere der Rollenpumpe oder der Peristaltikpumpe, im Kreislauf aus einem Behälter (20) mit einer solchen Silikon-Dispersion, in den Oxygenator (2) und dadurch Beschichten der Hohlfasern (6) an deren Innenseite mit Silikon, und aus dem Oxygenator (2) in den Behälter (20); wobei das Mischungsverhältnis Silikon zu Lösungsmittel der Silikon-Dispersion in dem Behälter (20) im Bereich 1 : 3,50 bis 3,99, insbesondere 1 : 3,74 bis 3,99 liegt, jeweils bezogen auf das Gewicht; und wobei die Silikon-Dispersion so lange im Kreislauf gepumpt wird, bis keine weitere Silikon-Dispersion mehr an den Hohlfasern (6) verbleibt und/oder bis die Silikonschicht (30) an der Innenfläche der Hohlfasern (6) ein Wandstärke von 1 bis 4 m erreicht hat; sodass die porösen Hohlfasern (6) so geschlossen werden, dass sie blut- und wasserundurchlässig und gasdurchlässig sind; 21 sodass der so beschichtete Oxygenator (2) mit den blut- und wasserundurchlässigen und gasdurchlässigen Hohlfasern (6) als Oxygenator für die Behandlung von Chronic obstructive pulmonary disease COPD, als Oxygenator für den Einsatz in einem Organtransplantationsset, als Oxygenator für eine ECMO-Therapie (extrakorporale Membranoxygenierung), oder als Oxygenator für ein ECC-System (extrakorporelle Zirkulation) einsetzbar ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der zweite Kammerbereich vor dem Beschichten mit Umgebungsluft gefüllt wird und während dem Aufbringen der Beschichtung mit Umgebungsluft gefüllt ist; und wobei die Fluidanschlüsse (16a, 16b) für den zweiten Kammerbereich vor dem Aufbringen der Beschichtung geschlossen werden.

11 . Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei zunächst der Ausgang der Pumpe (22) mittels einer Druckleitung (24) mit einem ersten Fluidanschluss (12b) für einen ersten Kammerbereich des Oxygenators (2) an einem von dem oberen Endbereich und dem unteren Endbereich des Oxygenators (2), insbesondere an dem unteren Endbereich des Oxygenators (2), verbunden wird; wobei der Eingang der Pumpe (22) mittels einer Saugleitung (28) mit dem Behälter (20) verbunden wird; und wobei der zweite Fluidanschluss (12a) für den ersten Kammerbereich des Oxygenators (2), insbesondere an dem oberen Endbereich des Oxygenators (2), mit dem Behälter (20) verbunden wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , weiterhin aufweisend die folgenden Schritte:

Aushärtenlassen des Silikons der Silikon-Dispersion und Entweichenlassen des Lösungsmittels, nach erfolgtem Beschichten; wobei dieser Verfahrensschritt durch eine Entnahme des Oxygenators (2) aus dem Kreislauf und durch eine Erwärmung in einem Ofen bei 40°C bis 60°C, insbesondere bei etwa 50°C unterstützt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, weiterhin aufweisend den folgenden Schritt: 22

Reinigen der ersten Kammerbereichs mit Isopropanol, nach erfolgtem Beschichten, insbesondere indem der Behälter (20) mit Silikon-Dispersion im Kreislauf durch einen Behälter mit Isopropanol ersetzt wird. 14. Oxygenator (2), insbesondere hergestellt mit einem Verfahren nach einem der

Ansprüche 9 bis 13, aufweisend: eine Vielzahl von porösen Hohlfasern (6) aus Polysulfon oder aus Polysulfon- Polyvinylpyrrolidon, die an ihrer Innenfläche mit einer Silikonschicht (30) mit einer Wandstärke von 1 bis 4 pm versehen sind, welche die Hohlfasern (6) gasdurchläs- sig, aber nicht blutdurchlässig macht.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Beschichten eines Oxygenators sowie Oxygenator

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beschichten eines Oxygenators sowie einen Oxygenator.

Derzeit werden Oxygenatoren zur Oxygenierung und Decarboxylierung von Blut in einer Vielzahl von medizinischen Anwendungen eingesetzt.

Auf dem Markt erhältliche Oxygenatoren weisen zumeist Hohlfasern auf, die aus mikroporösem Polypropylen (PP) oder Polymethylpenten (PMP) hergestellt sind.

Solche Oxygenatoren sind teuer in der Herstellung und haben hohe Verkaufspreise. Zudem sind die Bezugsmöglichkeiten von solchen Oxygenatoren beschränkt, und diese Oxygenatoren sind für manche Anwendungen überdimensioniert.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beschichten eines Oxygenators anzugehen, mit denen Oxygenatoren zur Oxygenierung und Decarboxylierung von Blut in großen Mengen wirtschaftlich herstellbar sind.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beschichten eines Oxygenators ist im unabhängigen Patentanspruch 1 definiert. Sie umfasst: einen Oxygenator mit einer Vielzahl von porösen Hohlfasern, insbesondere aus Polysulfon oder aus Polysulfon-Polyvinylpyrrolidon; eine Pumpe, insbesondere eine Rollenpumpe oder eine Peristaltikpumpe; und einen Behälter mit einer Silikon-Dispersion, aufweisend ein Silikon und ein Lösungsmittel, vorzugsweise n-Heptan; wobei der Oxygenator, die Pumpe und der Behälter durch Leitungen so zu einem Kreislauf verbunden sind, dass im Betrieb die Silikon-Dispersion durch die Pumpe aus dem Behälter in den Oxygenator eingebracht wird, zur Beschichtung der Hohlfasern mit Silikon an deren Innenseite, und dass die nicht an den Hohlfa- sern verbleibende Silikon-Dispersion wieder aus dem Oxygenator austritt und zu dem Behälter gelangt.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Beschichten eines Oxygenators ist im unabhängigen Patentanspruch 9 definiert. Es umfasst den folgenden Schritt:

Pumpen einer Silikon-Dispersion, aufweisend ein Silikon und ein Lösungsmittel, vorzugsweise n-Heptan, mittels einer Pumpe, insbesondere der Rollenpumpe oder der Peristaltikpumpe, im Kreislauf aus einem Behälter mit einer solchen Silikon-Dispersion, in den Oxygenator und dadurch Beschichten der Hohlfasern an deren Innenseite mit Silikon, und aus dem Oxygenator in den Behälter.

Die nachfolgend angegebenen Vorteile und Ausführungsformen treffen in gleicher Weise sowohl auf die erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung, als auch auf das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren zu.

Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und einem erfindungsgemäßen Verfahren können bestehende Oxygenatoren mit porösen Hohlfasern effizient und in großen Mengen mit Silikon beschichtet werden, sodass die porösen Hohlfasern so geschlossen werden, dass keine Blutbestandteile hindurchpassieren können, dass diese andererseits jedoch gasdurchgängig sind, sodass das Blut z.B. mit Sauerstoff O 2 angereichert werden kann und Kohlendioxid CO 2 abgeführt werden kann.

Bei solchen bestehenden Oxygenatoren, von denen die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgehen, handelt es sich um Hohlfasermodule, deren Hohlfasern blut- und wasserdurchlässig sind.

In einer ersten Variante handelt es sich bei dem bestehenden Oxygenator, von dem die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgehen, um einen handelsüblichen und kommerziell erhältlichen Dialysator.

In einer zweiten Variante handelt es sich bei dem bestehenden Oxygenator, von dem die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgehen, um ein Hohlfasermodul bzw. einen Oxygenierungs-Rohling, bei dem eine Vielzahl von gas- und flüssigkeits-durchgängigen, porösen Hohlfasern in ein Gehäuse mit seitlichen Gasanschlüssen eingebracht worden sind, und die auf im Wesentlichen dieselbe Länge zugeschnitten worden sind. Diese Hohlfasern sind an beiden gegenüberliegenden Enden im Gehäuse verpottet. Dabei sind die Hohlfasern untereinander und zum Gehäuse hin dicht verklebt. Ein solches Hohlfasermodul bzw. ein solcher Oxygenierungs-Rohling unterscheidet sich von einem Dialysator dadurch, dass er nur etwa halb so lang ist, dafür aber deutlich mehr Hohlfasern enthält als ein Dialysator, z.B. etwa 4-mal so viele, und deswegen einen deutlich größeren Durchmesser hat als ein Dialysator, z.B. den 2- bis 3-fachen Durchmesser. Die Länge des Gehäuses eines solchen Hohlfasermoduls bzw. eines solchen Oxygenierungs-Rohlings beträgt etwa ein Drittel bis die Hälfte der Länge des Gehäuses eines typischen Dialysators.

Typischerweise hat ein Dialysator einen Außendurchmesser von 25 - 50 mm, und max 10.000 Hohlfasern. Die Länge des Gehäuses eines Dialysators liegt typischerweise im Bereich von 20 bis 30 cm.

Ein Oxygenierungs-Rohling hat typischerweise einen Außendurchmesser von 60 - 120 mm, und 20.000 - 50.000 Hohlfasern. Die Länge des Gehäuses eines Oxygenierungs-Rohling liegt typischerweise im Bereich von 8 bis 15 cm.

Ein Oxygenierungs-Rohling, der für Erwachsenen-OPs geeignet ist, hat typischerweise einen Außendurchmesser von 80 - 100 mm, 30.000 - 40.000 Hohlfasern und eine Gehäuselänge von 10 bis 12 cm.

Solche Oxygenierungs-Rohlinge sind für die hier relevanten Anwendungen besonders gut geeignet, da sie aufgrund der kurzen Bauweise einen signifikant geringeren Druckabfall auf der Blutseite verursachen.

Solche bestehenden Oxygenatoren, von denen die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgehen, haben insbesondere ein Gehäuse, insbesondere aus Polycarbonat, mit einer insbesondere im Wesentlichen zylindrischen Gehäusewandung, mit einem oberen Endbereich und mit einem unteren Endbereich. Die Vielzahl von Hohlfasern sind in dem Gehäuse angeordnet, sie sind an ihren oberen und unteren Enden jeweils untereinander und mit der Gehäusewandlung abgedichtet, und sie erstrecken sich insbesondere in Längsrichtung des Gehäuses über einen Großteil der Innenseite des Gehäuses. Das Innere der Hohlfasern, eine obere Stirnkammer, falls vorhanden, und untere Stirnkammer, falls vorhanden, bilden einen ersten Kammerbereich. Der außen an die Hohlfasern angrenzende Bereich innerhalb des Gehäuses bildet einen zweiten Kammerbereich. Insbesondere bieten die erfindungsgemäß hergestellten Oxygenatoren eine günstige Gas-Transferrate für Kohlendioxid CO 2 und Sauerstoff O 2 . Es kann also Sauerstoff O 2 ins Blut transferiert und Kohlendioxid CO 2 aus dem Blut abgeführt werden.

Die Oxygenatoren können also mit einer Silikonschicht an deren Innenseite versehen werden, und es können somit beschichtete Hohlfasern, insbesondere aus Po- lysulfon oder aus Polysulfon-Polyvinylpyrrolidon hergestellt werden, die sich für die Oxygenierung und die Decarboxylierung von Patientenblut eignen.

Die porösen Hohlfasern, die erfindungsgemäß mit einer Silikonschicht an deren Innenseite versehen sind/werden, bilden eine Membran,

Dialysatoren, bei denen die beschichteten Hohlfasern insbesondere aus Polysul- fon oder aus Polysulfon-Polyvinylpyrrolidon hergestellt sind, werden häufig für die Dialyse, also die „Blutwäsche“ verwendet.

Gemäß einem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung werden somit bestehende, als Dialysatoren ausgebildete Oxygenatoren bzw. Hohlfasermodule, bei denen die Hohlfasern blut- und wasserdurchlässig sein müssen, und daher üblicherweise aus Polysulfon oder aus Polysulfon-Polyvinylpyrrolidon hergestellt sind, mit einer Silikonschicht an deren Innenseite versehen, so dass solche Hohlfasern blut- und wasserundurchlässig und gasdurchlässig gemacht werden und somit zu Oxygenatoren für die hier beschriebenen medizinischen Anwendungen gemacht.

Alternativ dazu werden bestehende, als Oxygenierungs-Rohlinge ausgebildete- Oxygenatoren bzw. Hohlfasermodule, bei denen die Hohlfasern blut- und wasserdurchlässig sind, und daher üblicherweise aus Polysulfon oder aus Polysulfon- Polyvinylpyrrolidon hergestellt sind, mit einer Silikonschicht an deren Innenseite versehen, so dass solche Hohlfasern blut- und wasserundurchlässig und gasdurchlässig gemacht werden und somit zu Oxygenatoren für die hier beschriebenen medizinischen Anwendungen gemacht werden.

Gleichzeitig werden die Hohlfasern durch die Silikonschicht stabiler gemacht, was sie für den Einsatz mit höheren Drücken und Drucklagen ertüchtigt, und eine Zerstörung und ein Reißen der Hohlfasern verhindert, und die Haltbarkeit erhöht. Wenn von einem als Dialysator ausgebildeten Oxygenator ausgegangen wird, wird somit gewissermaßen aus einem Dialysator ein Oxygenator und aus einer künstlichen Niere eine künstliche Lunge gemacht.

Somit wird eine Alternative zu teuren Oxygenatoren geschaffen, bei denen die Hohlfasern aus mikroporösem Polypropylen (PP) oder Polymethylpenten (PMP) hergestellt sind.

Anders als herkömmliche Oxygenatoren weisen die erfindungsgemäß beschichteten Oxygenatoren eine geschlossene Membran in Form von porösen Hohlfasern mit einer Silikonbeschichtung auf, ohne Poren, die gut gasdurchlässig ist, andererseits aber kein Blut und keine Blutbestandteile passieren lässt und somit blutun- durchlässig/blutdicht ist. Dies erhöht die Patientensicherheit deutlich.

Auf der anderen Seite sind die solchermaßen mit einer Silikonschicht versehenen Hohlfasern gasdurchgängig bzw. gasdurchlässig, sodass das durch die Hohlfasern strömende oder darin befindliche Blut oxygeniert und decarboxyliert werden kann.

Die erfindungsgemäß hergestellten Oxygenatoren können in ihrer Größe auf die jeweiliige medizinische Anwendung angepasst werden.

So können die erfindungsgemäß beschichteten Oxygenatoren z.B. von einer deutlich kleineren Größe sein, als dies bei herkömmlichen ECMO-Systemen der Fall ist. ECMO-Systeme/Systeme zur extrakorporalen Membranoxygenierung sind in der Intensivmedizin eingesetzte Unterstützungssysteme, bei denen eine Maschine teilweise oder vollständig Atemfunktionsleistungen für den Patienten außerhalb seines Körpers übernimmt.

Erfindungsgemäß beschichtete Oxygenatoren können aber auch die Größe haben, wie sie z.B. bei ECMO-Systemen erforderlich ist.

Dadurch, dass die Hohlfasern an der Innenseite mit einer insbesondere durchgängigen Silikonschicht versehen werden/sind und somit nicht blutdurchlässig sind, wird das Risiko von Plasmaleckagen ausgeschlossen, und die damit verbundenen gravierenden negativen Folgen für den Patienten werden verhindert.

Das Silikon ist physiologisch einwandfrei und hämokompatibel. Silikon ist gut gasdurchlässig für Sauerstoff O 2 und Kohlendioxid CO 2 und verbindet sich gut mit den porösen Hohlfasern, die insbesondere aus Polysulfon oder aus Polysulfon- Polyvinylpyrrolidon hergestellt sind.

Gemäß einem weiteren Grundgedanken der vorliegenden Erfindung wird das Silikon, vorzugsweise vom Typ RAUMEDIC Sl 1511 , zunächst mit einem Lösungsmittel, insbesondere n-Heptan verdünnt und somit eine Silikon-Dispersion erstellt. Diese angemischte Silikon-Dispersion wird in den Behälter gefüllt und aus diesem direkt mit dem erfindungsgemäßen Kreislaufverfahren durch die Pumpe aus dem Behälter in den Oxygenator eingebracht, und beschichtet so die Hohlfasern an deren Innenseite mit Silikon.

Gegenüber einer denkbaren Alternative, bei welcher das Silikon und das Lösungsmittel separat zugeführt werden, ergibt sich eine deutliche fertigungstechnische Vereinfachung, welche die Produktion bzw. Beschichtung von Oxygenatoren auf industrielle Weise und in großen Mengen ermöglicht.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren können Oxygenatoren in unterschiedlicher Größe gefertigt werden. Die Größe richtet sich dabei nach der für den Gastausch zur Verfügung stehenden Membranoberfläche. Besonders bevorzugt sind jedoch Größen von 0,3 - 2,5 m 2 .

Gemäß einem weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen Kreislaufverfahrens tritt die nicht an den Hohlfasern verbleibende Silikon-Dispersion wieder aus dem Oxygenator aus und gelangt wieder zu dem bzw. in den Behälter. Die so zurückgeleitete Silikon-Dispersion kann somit wiederverwendet werden, was sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit erhöht.

Der Behälter kann dabei insbesondere geschlossen sein, zum Beispiel um ein Entweichen des Lösungsmittels zu verhindern und um zu verhindern, dass Partikel in den Behälter gelangen und die Silikon-Dispersion verunreinigen können.

Zudem sind die erfindungsgemäß mit einer Silikonschicht an der Innenseite der Hohlfasern versehenen Oxygenatoren für eine lange Anwendungsdauer geeignet und haben somit eine lange Anwendungs- und Lebensdauer.

Gemäß der Erfindung handelt es sich bei dem erfindungsgemäß hergestellten bzw. beschichteten Oxygenator um einen Oxygenator für die Behandlung von Chronic obstructive pulmonary disease COPD, um einen Oxygenator für eine ECMO-Therapie (extrakorporale Membranoxygenierung), um einen Oxygenator für den Einsatz in einem Organtransplantationsset, oder um einen Oxygenator für ein ECC-System (extrakorporelle Zirkulation).

Erfindungsgemäß hergestellte Oxygenatoren können für die Behandlung von COPD eingesetzt werden. Bei COPD Chronic obstructive pulmonary disease handelt es sich um eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Lunge. Diese Krankheit ist durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege gekennzeichnet. Typische COPD-Symptome sind Husten, Auswurf und Atemnot bei Belastung, später auch in Ruhe. Diese Krankheit ist nicht heilbar, und man ist auf die Linderung der Symptome beschränkt.

Die erfindungsgemäß hergestellten Oxygenatoren können auf die Behandlung von COPD-Patienten angepasst und kleiner dimensioniert werden, als dies bei bestehenden ECMO-Systemen der Fall ist, sie sind weniger invasiv als solche ECMO- Systeme, das Risiko von Plasmaleckagen ist reduziert, und sie sind günstiger in der Herstellung als bestehende ECMO-Systeme.

Aufgrund der kleinen und kompakten Bauweise und der Beschichtung der Hohlfasern mit Silikon an deren Innenseite, was üblicherweise die Blutseite darstellt, können erfindungsgemäß beschichtete Oxygenatoren somit auch für die Behandlung von COPD-Patienten und die Oxygenierung und Decarboxylierung von Patientenblut von solchen COPD-Patienten zum Einsatz kommen.

Erfindungsgemäß beschichtete Oxygenatoren können neben der Anwendung für die Behandlung von COPD auch in ECMO-Kreisläufen eingesetzt werden, und zwar sowohl in kardialen als auch in pulmonalen ECMO-Kreisläufen.

Bei solchen ECMO-Systemen bieten die erfindungsgemäß hergestellten Oxygenatoren eine lange Anwendungsdauer, da ein geringes Risiko für Plasmaleckagen zu erwarten ist. Die gute Gas-Transferrate führt zu einer effektiven Sauerstoffversorgung und Decarboxylierung. Durch die Silikonbeschichtung ist eine sehr gute Blutkompatibilität gegeben.

Darüber hinaus können, aus vergleichbaren Gründen, erfindungsgemäß beschichtete Oxygenatoren auch in einem Organtransplantationsset, insbesondere für Leber- und Nieren-Transplantationen, oder in einem ECC-System (extrakorporelle Zirkulation) für einen Gastransfer CO 2 / O 2 während offener Herzoperationen mit der Herz-Lungenmaschine verwendet werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Oxygenator ein Gehäuse, insbesondere aus Polycarbonat, auf, mit einer insbesondere im Wesentlichen zylindrischen Gehäusewandung, mit einem oberen Endbereich und mit einem unteren Endbereich. Eine Vielzahl von Hohlfasern ist/sind in dem Gehäuse vorgesehen, die an ihren oberen und unteren Enden jeweils untereinander und mit der Gehäusewandlung abgedichtet sind, und die sich insbesondere in Längsrichtung des Gehäuses über einen Großteil der Innenseite des Gehäuses erstrecken. Das Innere der Hohlfasern, eine obere Stirnkammer, falls vorhanden, und untere Stirnkammer, falls vorhanden, bilden einen ersten Kammerbereich. Der außen an die Hohlfasern angrenzende Bereich innerhalb des Gehäuses bildet einen zweiten Kammerbereich.

Dies stellt eine besonders praktikable und kompakte Ausführungsform für einen Oxygenator dar. Zudem verträgt sich die Silikon-Dispersion, insbesondere das dabei vorzugsweise eingesetzte Lösungsmittel n-Heptan gut mit dem Material des Gehäuses, insbesondere Polycarbonat.

Der erste Kammerbereich bildet dabei insbesondere die Blutseite. Der zweite Kammerbereicht bildet die Oxygenat-Seite.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind zwei Fluidanschlüsse für den ersten Kammerbereich an dem oberen Endbereich, insbesondere an der oberen Stirnseite, und an dem unteren Endbereich, insbesondere an der unteren Stirnseite, vorgesehen; und es sind zwei Fluidanschlüsse für den zweiten Kammerbereich, insbesondere an einem Mantelbereich der Gehäusewandlung vorgesehen.

Durch die Fluidanschlüsse für den ersten Kammerbereich wird im Betrieb des Oxygenators das Patientenblut zu- und abgeführt. Bei der erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung und dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren wird durch die Fluidanschlüsse für den ersten Kammerbereich die Silikon- Dispersion zu- und abgeführt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Pumpe einen Eingang, der mit einer Saugleitung verbunden ist, und einen Ausgang, der mit einer Druckleitung verbunden ist, auf. Die Druckleitung der Pumpe kann mit einem ersten Fluidan- Schluss für den ersten Kammerbereich an einem von dem oberen Endbereich und dem unteren Endbereich des Oxygenators, insbesondere an dem unteren Endbereich des Oxygenators, verbunden sein, der zweite Fluidanschluss für den ersten Kammerbereich des Oxygenators kann mit dem Behälter verbunden sein, und der Behälter kann mit der Saugleitung der Pumpe verbunden sein.

Dieses Ausführungsbeispiel stellt eine besonders effektive Lösung für die Serienfertigung dar.

Nach erfolgter Beschichtung des Oxygenators muss dieser einfach durch einen neuen, noch nicht beschichteten Oxygenator ersetzt werden, der dann wiederum mit dem erfindungsgemäßen Kreislaufverfahren beschichtet werden kann, usw. Es müssen nur jeweils der erste und der zweite Fluidanschluss wie beschrieben mit der Druckleitung der Pumpe bzw. mit der Leitung zum Behälter verbunden werden, weitere Anschlusstätigkeiten entfallen.

Bevorzugt ist die Pumprichtung durch die Hohlfasern des Oxygenators von unten nach oben.

Durch dieses erfindungsgemäße Kreislaufverfahren können alle Hohlfasern durch den anliegenden, durch die Pumpe erzeugten Druck gleichmäßig beschichtet werden, es ergibt sich keine Beschichtungsreihenfolge, bei der z.B. zuerst die inneren Hohlfasern und anschließend die äußeren Hohlfasern beschichtet werden, wie dies bei anderen Beschichtungsverfahren denkbar ist.

Die Fluidanschlüsse für den zweiten Kammerbereich werden vorzugsweise vor dem Aufbringen der Beschichtung geschlossen.

Der zweite Kammerbereich wird vorzugsweise vor dem Aufbringen der Beschichtung mit Umgebungsluft gefüllt und ist vorzugsweise auch während dem Aufbringen der Beschichtung mit Umgebungsluft befüllt. Dadurch können Zusatzschritte wie z.B das denkbare Befüllen des zweiten Kammerbereichs mit einem anderen Medium, z.B. mit Lösungsmittel entfallen. Ebenso können andere zusätzliche Schritte, wie das Anlegen eines Unterdrucks an die Fluidanschlüsse für den zweiten Kammerbereich entfallen.

Gemäß einer weiteren Erkenntnis reicht es für die Aufbringung einer Silikonschicht auf die Innenseite der porösen Hohlfasern völlig aus, wenn die Fluidanschlüsse für den zweiten Kammerbereich vor dem Aufbringen der Beschichtung geschlossen sind/werden und der zweite Kammerbereich mit Umgebungsluft gefüllt ist. Das Anlegen eines Unterdrucks ist nicht erforderlich.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist weiterhin ein Ofen vorgesehen, der im Betrieb den Oxygenator auf 40°C bis 60°C, insbesondere auf etwa 50°C aufheizt, zum Unterstützen des Entweichens des Lösungsmittels aus der Silikonschicht und zum vollständigen Vulkanisieren der Silikonschicht.

Gemäß der Erfindung liegt das Mischungsverhältnis Silikon zu Lösungsmittel der Silikon-Dispersion in dem Behälter im Bereich 1 : 3,50 bis 3,99, insbesondere 1 : 3,74 bis 3,99 , jeweils bezogen auf das Gewicht. Mit einem solchen Mischungsverhältnis ist die Silikon-Dispersion sehr gut fließfähig und bildet die Silikonschicht mit gewünschter Schichtdicke.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem Silikon insbesondere um ein Silikon vom Typ Raumedic Sl 1511. Dieses Silikon vom Typ RAUME- DIC SI1511 ist bereits für medizinische Anwendungen und insbesondere für Implantate zugelassen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt nach erfolgter Beschichtung eine Reinigung der ersten Kammerbereichs mit Isopropanol, insbesondere indem der Behälter mit Silikon-Dispersion im Kreislauf durch einen Behälter mit Isopropanol ersetzt wird. Durch eine solche Reinigung mit Isopropanol kann überschüssiges Silikon entfernt werden, und es kann eine homogene Innenfläche der Silikonschicht auf der Innenseite der Hohlfasern erreicht werden.

Erfindungsgemäße Wandstärken der Silikonschicht an der Innenfläche der Hohlfasern liegen im Bereich von 1 bis 4 pm. Übliche Wandstärken der Hohlfasern liegen im Bereich von 30 bis 40 pm, und übliche Durchmesser der Hohlfasern liegen im Bereich von etwa 200 pm. Ein erfindungsgemäßer Oxygenator kann bis zu 20.000 Hohlfasern enthalten.

Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Silikon-Dispersion so lange im Kreislauf gepumpt, bis keine weitere Silikon-Dispersion mehr an den Hohlfasern verbleibt und/oder bis die Silikonschicht an der Innenfläche der Hohlfasern ein Wandstärke von 1 bis 4 pm erreicht hat. Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der zweite Kammerbereich vor dem Beschichten mit Umgebungsluft gefüllt und ist während dem Aufbringen der Beschichtung mit Umgebungsluft gefüllt. Die Fluidanschlüsse für den zweiten Kammerbereich werden vor dem Aufbringen der Beschichtung geschlossen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Ausgang der Pumpe mittels einer Druckleitung mit einem ersten Fluidanschluss für einen ersten Kammerbereich des Oxygenators an einem von dem oberen Endbereich und dem unteren Endbereich des Oxygenators, insbesondere an dem unteren Endbereich des Oxygenators, verbunden. Der Eingang der Pumpe wird mittels einer Saugleitung mit dem Behälter verbunden, und der zweite Fluidanschluss für den ersten Kammerbereich des Oxygenators, insbesondere an dem oberen Endbereich des Oxygenators, wird mit dem Behälter verbunden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, umfasst das Verfahren weiterhin die folgenden Schritte: Aushärtenlassen des Silikons der Silikon-Dispersion und Entweichenlassen des Lösungsmittels, nach erfolgtem Beschichten. Dieser Verfahrensschritt kann durch eine Entnahme des Oxygenators aus dem Kreislauf und durch eine Erwärmung in einem Ofen bei 40°C bis 60°C, insbesondere bei etwa 50°C unterstützt werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, umfasst das Verfahren weiterhin den folgenden Schritt: Reinigen der ersten Kammerbereichs mit Isopropanol, nach erfolgtem Beschichten, insbesondere indem der Behälter mit Silikon-Dispersion im Kreislauf durch einen Behälter mit Isopropanol ersetzt wird.

Die Erfindung betrifft auch einen Oxygenator, der insbesondere mit einem Verfahren der hier beschriebenen Art hergestellt worden ist.

Ein solcher Oxygenator umfasst eine Vielzahl von porösen Hohlfasern, insbesondere aus Polysulfon oder aus Polysulfon-Polyvinylpyrrolidon, die an ihrer Innenfläche mit einer Silikonschicht mit einer Wandstärke von 1 bis 4 m versehen sind, welche die Hohlfasern gasdurchlässig, aber nicht blutdurchlässig macht.

Die vorstehend mit Bezug auf die Herstellungsvorrichtung und das Herstellungsverfahren angegebenen Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile treffen in glei- eher Weise auf den Oxygenator zu, und werden hier nicht noch einmal wiederholt. Die Anmelderin behält sich ausdrücklich das Recht vor, zusätzliche Ansprüche auf den Oxygenator zu richten, in denen eines oder mehrere dieser Merkmale und Ausführungsformen beansprucht werden.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Seitenansicht eines Oxygenators gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Figur 2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Längs-Symmetrieebene durch den Oxygenator von Figur 1 ;

Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung für einen Oxygenator gemäß Figur 1 und 2 bzw. einen Pumpkreislauf, der eine Rollenpumpe, den Oxygenator aus Figur 1 und 2 und einen Behälter mit einer Silikon-Dispersion sowie Leitungen, die diese drei Elemente zu einem Kreislauf verbinden, umfasst; und

Figur 4 zeigt eine Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme einer Hohlfaser mit einer Silikonschicht an dessen Innenseite, des Oxygenators aus Figur 1 und 2, gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Oxygenators 2. Dieser Oxygenator 2 umfasst ein Gehäuse 4 mit einer Gehäusewandung mit einer im Wesentlichen zylindrischen Form, ein oberes Endstück mit einem oberen Fluidanschluss 12a für einen ersten Kammerbereich, ein unteres Endstück mit einem Fluidanschluss 12b für den ersten Kammerbereich, ein Paket von porösen Hohlfasern 6, das nachfolgend mit Bezug auf Figur 2 dargestellt und näher erläutert wird, sowie einen oberen Fluidanschluss 16a und einen unteren Fluidanschluss 16b für einen zweiten Kammerbereich.

Wie in Figur 1 gut zu erkennen ist, hat der Oxygenator 2 eine im Wesentlichen zylindrische Gestalt, wobei die oberen und unteren Endstücke separat von dem im Wesentlichen zylindrischen Gehäuse 4 ausgebildet sind und zum Beispiel mittels einem Innengewinde des oberen bzw. unteren Endstücks gegenüber einem Außengewinde an dem oberen bzw. unteren Ende des Gehäuses 4 aufgeschraubt sein können. Die Gehäusewandung sowie die Endstücke können dabei insbesondere aus Polycarbonat gefertigt sein.

Eine bevorzugte Anwendung des in Figur 1 gezeigten Oxygenators 2 ist die Anwendung zur Behandlung von COPD. Andere Anwendungen sind der Einsatz in einem Organtransplantationsset, der der Einsatz in einer ECMO-Therapie (extrakorporale Membranoxygenierung), der Einsatz in einem ECC-System (extrakorporelle Zirkulation).

Wie in Figur 2 gut zu erkennen ist, ist innerhalb des Gehäuses 4 eine Vielzahl von Hohlfasern 6 angeordnet, die an ihrem oberen und unteren Ende jeweils untereinander und mit der Gehäusewandung abgedichtet ("verpottet") sind, z.B. mittels einer Polyurethan-Vergussmasse, und die sich insbesondere in Längsrichtung des Gehäuses 4, über einen Großteil der Innenseite des Gehäuses 4 erstrecken.

Innerhalb des oberen Endstücks und oberhalb des oberen Endes der Hohlfasern 6 ist eine obere Stirnkammer 8 vorgesehen. Ebenso ist innerhalb des unteren Endstücks und unterhalb des unteren Endes der Hohlfasern 6 eine untere Stirnkammer 10 vorgesehen.

Wie in Figur 2 ebenfalls gut zu erkennen ist, ist der obere Fluidanschluss 12a mittig in der Stirnseite des oberen Endstücks vorgesehen und steht mit der oberen Stirnkammer 8 in Verbindung. Ebenso ist der untere Fluidanschluss 12b mittig in der Stirnseite des unteren Endstücks vorgesehen und steht mit der unteren Stirnkammer 10 in Fluidverbindung.

Das Innere der Hohlfasern 6, die obere Stirnkammer 8 und die untere Stirnkammer 10 bilden einen ersten Kammerbereich, der im Betrieb des Oxygenators von Patientenblut durchströmt wird. Der erste Kammerbereich kann daher auch als Blutseite bezeichnet werden.

Der außen an die Hohlfasern angrenzende Bereich innerhalb des Gehäuses 4 bildet den Oxygenat-ZDialysat-Bereich. Dieser ist mittels eines oberen Fluidanschlusses 16a für den zweiten Kammerbereich und mittels eines unteren Fluidanschlusses 16b für den zweiten Kammerbereich z.B. mit einer Sauerstoffquelle verbunden. Die porösen Hohlfasern 6 bilden eine Membran zwischen dem ersten und dem zweiten Kammerbereich. Die Hohlfasern 6 sind vorzugsweise aus Polysulfon PSU oder Polysulfon-Polyvinylpyrrolidon hergestellt. Die porösen Hohlfasern 6 sind nicht flüssigkeitsdicht bzw. wasserdicht, sodass auch Blut oder Blutbestandteile durch die poröse Wandung dieser Hohlfasern 6 durchtreten und in den zweiten Kammerbereich gelangen können.

In Figur 3 ist nun eine Vorrichtung zum Beschichten eines Oxygenators mittels eines Pumpkreislaufs 18 anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Diese Vorrichtung wird nachfolgend verkürzt auch als Pumpkreislauf 18 bezeichnet. Dieser Pumpkreislauf 18 umfasst einen Oxygenator 2, wie er in Figur 1 und 2 gezeigt und beschrieben ist, einen Behälter mit Silikon-Dispersion 20 und eine im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Rollenpumpe ausgebildete Pumpe 22 sowie Fluidleitungen, welche diese drei Elemente zu einem Kreislauf verbinden, nämlich eine Druckleitung 24, welche den Ausgang der Pumpe 22 mit dem unteren Fluidanschluss 12b des Oxygenators verbindet, eine Leitung 26 zwischen Oxygenator 2 und Behälter mit Silikon-Dispersion 20, welche den oberen Fluidanschluss 12a des Oxygenators 2 mit dem Behälter 20 mit Silikon-Dispersion verbindet sowie eine Saugleitung 28, die den Behälter mit Silikon-Dispersion 20 mit dem Eingang der Pumpe 22 verbindet.

Bei dem bestehenden Oxygenator 2, von dem die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgehen, handelt es sich um ein Hohlfasermodul, dessen Hohlfasern blut- und wasserdurchlässig sind.

Wie im einleitenden Teil der Beschreibung ausgeführt, kann es sich sich bei dem bestehenden Oxygenator, von dem die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ausgehen, um einen handelsüblichen und kommerziell erhältlichen Dialysator (erste Variante), oder um ein Hohlfasermodul bzw. einen Oxygenierungs-Rohling (zweite Variante) handeln.

Der Behälter 20 umfasst eine Silikon-Dispersion, die aus Silikon, vorzugsweise vom Typ RAUMEDIC SI1511 und einem Lösungsmittel, vorzugsweise n-Heptan angemischt worden ist. Das Silikon ist mittels des Lösungsmittels verdünnt worden. Das Mischungsverhältnis Silikon zu Lösungsmittel der Silikon-Dispersion in dem Behälter liegt dabei insbesondere im Bereich 1 : 3,50 bis 3,99 und insbesondere in einem Bereich von 1 : 3,74 bis 3,99, jeweils bezogen auf das Gewicht.

Eine Silikon-Dispersion mit einem solchen Mischungsverhältnis bringt optimale Ergebnisse beim Schichtaufbau bei gleichzeitigem günstigem Fließverhal- ten/Viskosität und guter Pumpfähigkeit.

Vor dem Start des Kreislauf-Pumpvorgangs werden die Fluidanschlüsse zum zweiten Kammerbereich 16a und 16b geschlossen, insbesondere durch Aufbringen von Verschlusskappen. Der zweite Kammerbereich ist insbesondere mit Umgebungsluft gefüllt, und kann vor dem Verschließen der Fluidanschlüsse 16a und 16b durch Austausch mit der Umgebung mit Umgebungsluft gefüllt werden.

Im Betrieb des Pumpkreislaufs wird die Silikon-Dispersion aus dem Behälter 20 über die Saugleitung 28 und die Druckleitung 24 von unten durch den Fluidanschluss 12b für den ersten Kammerbereich in den Oxygenator 2 gepumpt und lagert sich dort an der Innenseite der Hohlfasern 6 an. Dabei ist es bevorzugt, wenn dieser Pumpvorgang blasenfrei verläuft.

Die nicht an den Hohlfasern 6 verbleibende Silikon-Dispersion tritt oben aus dem Fluidanschluss 12a aus dem Oxygenator 2 aus und wird über die Leitung 26 wieder in den Behälter 20 gepumpt.

Dieser Kreislauf-Pumpvorgang wird solange betrieben, bis alle Hohlfasern an ihrer Innenseite mit einer Schicht der Silikon-Dispersion beschichtet worden sind, und insbesondere bis die Silikon-Dispersionsschicht an der Innenseite der Hohlfasern eine gewünschte Wandstärke, die insbesondere im Bereich von 1 bis 4 pm liegt, erreicht ist. Dies kann zum Beispiel erreicht werden, indem der Pumpkreislauf über einen Zeitraum betrieben wird, der üblicherweise ausreicht, um eine solche Silikon-Dispersionsschicht mit der gewünschten Schichtdicke auf die Innensei- ten/lnnenflächen der Hohlfasern 6 aufzubringen.

Dadurch, dass die nicht an den Hohlfasern 6 verbleibende Silikon-Dispersion wieder zurück zu dem Behälter 20 gepumpt wird, kann die Silikon-Dispersion weiterverwendet werden. Die Durchströmungsrichtung der Silikon-Dispersion durch den Oxygenator 2 ist dabei von unten nach oben, insbesondere durch den Fluidanschluss 12b, die untere Stirnkammer 10 und die Hohlfasern 6 sowie durch die obere Stirnkammer 8 und den oberen Fluidanschluss12a wieder aus dem Oxygenator 2 heraus.

Dabei werden alle Hohlfasern 6 gleichmäßig von Silikon-Dispersion durchströmt, da in Querrichtung durch den Oxygenator 2 bzw. durch dessen Hohlfasern 2 kein Druckgefälle herrscht, sondern der Druck über den Querschnitt des Oxygenators und über seine Hohlfasern gesehen gleich ist. Dies stellt einen großen Vorteil gegenüber denkbaren Lösungen dar, bei denen Silikon manuell in den Oxygenator 2 eingebracht/eingespritzt wird.

Nach erfolgtem Aufbringen der Silikon-Dispersion auf die Innenseiten der Hohlfasern 6 entweicht das Lösungsmittel, sodass eine Silikonschicht zurückbleibt. Das Entweichen des Lösungsmittels kann dabei durch eine Wärmebehandlung unterstützt werden, zum Beispiel indem der beschichtete Oxygenator 2, nach vorherigem Entnehmen aus dem Pumpkreislauf, in einen Ofen eingebracht wird, in dem der Oxygenator 2 auf eine Temperatur von 40°C bis 60°C, insbesondere auf etwa 50°C aufgeheizt wird.

Schließlich kann der erste Kammerbereich des Oxygenators 2 gereinigt werden, insbesondere von überschüssigem Silikon. Diese Reinigung kann vorzugsweise mit Isopropanol erfolgen. Dabei kann in dem Pumpkreislauf gemäß Figur 3 der Behälter 20 mit Silikon-Dispersion durch einen Behälter mit Isopropanol ersetzt werden. Alternativ dazu ist auch ein einfaches Durchspülen des Oxygenators 2 mit Isopropanol möglich.

Eine derart auf die Innenseite der Hohlfasern 6 aufgebrachte Silikonschicht macht die Hohlfasern 6 gasdurchlässig, aber nicht blutdurchlässig, verhindert also ein unerwünschtes Durchtreten von Blut oder Blutbestandteilen dadurch.

Ein erfindungsgemäßer Pumpkreislauf ermöglicht die Herstellung von Oxygenato- ren in großen Mengen auf industrielle Weise. Diese Oxygenatoren können in gewünschter Größe hergestellt werden. Das Patientenblut wird durch solche Oxygenatoren zuverlässig oxygeniert und decarboxyliert. Solche Oxygenatoren können daher wirtschaftlich und kostengünstig hergestellt werden. In einer hier nicht gezeigten Ausführungsform kann die Pumpe 22 auch in der Leitung 26 zwischen dem Oxygenator 2 und dem Behälter 20 mit Silikon-Dispersion vorgesehen werden, sodass die Leitung 28 direkt vom Behälter 20 zu dem Fluidanschluss 12b des Oxygenators 2 führt.

In der Aufnahme mittels eines Rasterelektronenmikroskops gemäß Figur 4 ist eine mit dem erfindungsgemäßen Pumpkreislauf aus Figur 3 mit einer Silikonschicht 30 versehene Hohlfaser 6 gezeigt. Dabei ist das poröse Material der Hohlfaser 6 gut zu erkennen. Ebenso ist die Silikonschicht 30, nach Entweichen des Lösungsmittels an der Innenfläche der Hohlfaser 6 gut zu erkennen. Diese weist insbesondere eine Schichtdicke von 1 bis 4pm auf. Die Wandstärke der porösen Hohlfaser 6 liegt üblicherweise im Bereich zwischen 30 und 40pm.

Nach Beschichten des Oxygenators mittels des Pumpkreislaufs gemäß Figur 3, nach Entweichenlassen des Lösungsmittels aus der Schicht an der Innenseite der Hohlfasern 6, gegebenenfalls unterstützt durch eine Wärmebehandlung und nach gegebenenfalls erfolgter Reinigung mittels Isopropanol, kann/können noch ein Durchspülen der Hohlfasern 6 und/oder ein Funktionstest erfolgen.

Bezugszeichenliste

2 Oxygenator

4 Gehäuse

6 poröse Hohlfasern

8 obere Stirnkammer

10 untere Stirnkammer

12a,b Fluidanschlüsse für ersten Kammerbereich

14 zweiter Kammerbereich

16a, b Fluidanschlüsse für zweiten Kammerbereich

18 Pumpkreislauf

20 Behälter mit Silikon-Dispersion

22 Rollenpumpe

24 Druckleitung

26 Leitung zwischen Oxygenator und Behälter mit Silikon-Dispersion

28 Saugleitung

30 Silikonschicht