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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR DESCALING A SLAB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/068985
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for descaling a slab and to a method for operating same. Known descaling devices comprise at least one nozzle for spraying a first liquid under high pressure onto the upper face of the slab and a collection container which is arranged below the nozzle in the spray cone of the nozzle and is open towards the nozzle in order to collect at least some of the liquid sprayed from the nozzle. The aim of the invention is to absorb the high energy that the liquid has when the liquid is sprayed from the nozzle under high pressure onto the surface of the slab for descaling purposes. According to the invention, this is achieved in that the collection container is arranged so far below the nozzle that the slab can be guided between the nozzle and the collection container, and the collection container can be filled with a second liquid.

Inventors:
SABLIJC TOMISLAV (DE)
FRENSCH JÖRG (DE)
SETZER RALF (DE)
FUCHS WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/073224
Publication Date:
April 19, 2018
Filing Date:
September 15, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B21B45/08
Foreign References:
JPH0763751B21995-07-12
US20160008950A12016-01-14
DE19938705A12001-02-15
KR101024580B12011-03-31
EP0640413A11995-03-01
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Vorrichtung (100) zum Entzundern einer Bramme (200), insbesondere aus Stahl, aufweisend:

mindestens eine Düse (1 10) zum Aufspritzen von einer ersten Flüssigkeit (130) unter Hochdruck auf die Oberseite der Bramme; und

einen Auffangbehälter (120), welcher unterhalb der Düse in dem

Strahlkegel der Düse (1 10) angeordnet und zu der Düse (1 10) hin geöffnet ist, zum Auffangen von zumindest einem Teil der Flüssigkeit;

dadurch gekennzeichnet,

dass der Auffangbehälter (120) so weit unterhalb der Düse angeordnet ist, dass die Bramme zwischen der Düse und dem Auffangbehälter

hindurchführbar ist; und

dass der Auffangbehälter (120) mit einer zweiten Flüssigkeit (130) befüllbar ist.

2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Mehrzahl von Düsen quer zur Transporteinrichtung einer

Brammeneinrichtung in einer Spritzeinrichtung (1 15) angeordnet sind; und dass der Auffangbehälter (120) in Form einer Auffangrinne ausgebildet ist, welche in den Strahlkegeln der Mehrzahl von Düsen angeordnet und zu den Düsen hin geöffnet ist.

3. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die zweite Flüssigkeit (130) mit der ersten Flüssigkeit (130) identisch ist.

4. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Öffnung (125) des Auffangbehälters größer gleich, vorzugsweise gleich dem Durchmesser (d) des Strahlkegels ist, wenn dieser durch die Öffnung tritt.

5. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

gekennzeichnet durch

eine Drucksteuerungseinrichtung (140) zum Einstellen des Druckes der von der Düse ausgebebenen ersten Flüssigkeit in einer Hochdruck-Betriebsart der Vorrichtung auf einen Hochdruck-Wert zum Entzundern der Bramme oder alternativ in einer Niederdruck-Betriebsart der Vorrichtung auf einen Niederdruck-Wert, welcher kleiner ist als der Hochdruck-Wert.

6. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (100) zum Entzundern einer Bramme (200) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Bramme (200) zwischen der Düse (1 10) und dem Auffangbehälter (120) hindurch gefördert wird;

dass der Auffangbehälter (120) zumindest teilweise mit Flüssigkeit (130) gefüllt wird, bevor oder spätestens während die Vorrichtung in eine

Hochdruck-Betriebsart geschaltet wird, in welcher die Düse (1 10) die Flüssigkeit mit dem Hochdruck-Wert auf die Bramme spritzt zum

Entzundern der Bramme.

7. Verfahren nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Auffangbehälter (120) mit der Flüssigkeit (130) gefüllt wird, spätestens bevor die Hinterkante der Bramme in den Strahlkegel der Düse (1 10) eintritt, vorzugsweise jedoch schon früher, nämlich bevor die

Vorderkante (210) der Bramme (200) in den Strahlkegel (130) der Düse (1 10) eintritt.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorrichtung in der Niederdruck-Betriebsart betrieben wird; und dass der Auffangbehälter (120) mit Flüssigkeit (130) gefüllt wird, indem die Flüssigkeit (130) mit einem Niederdruck-Wert, welcher kleiner ist als der Hochdruck-Wert, durch die Düse (1 10) in den Auffangbehälter (120) hineingespritzt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Flüssigkeit (130) von der Düse (1 10) mit dem Hochdruck-Wert in den Auffangbehälter (120) mit der darin befindlichen Flüssigkeit (130) hineingespritzt wird, solange und soweit die Flüssigkeit noch nicht oder nicht mehr auf die Bramme (200) trifft.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Entzundern einer Bramme

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entzundern einer Bramme, insbesondere aus Stahl sowie ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung.

Vorrichtungen und Verfahren zum Entzundern von Brammen sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt, so z. B. aus der DE 199 38 705 A1 oder der KR 102 45 80 B1 . Beide Druckschriften sehen Düsen vor, welche so angeordnet sind, dass sie zum Entzundern der Unterseite einer Bramme diese Unterseite mit einer Flüssigkeit, die unter hohem Druck steht, bespritzen können. Oberhalb der zu entzundernden Bramme sind im Bereich der Strahlkegel der Düsen

Auffangbehälter vorgesehen zum Auffangen des Hochdruck-Flüssigkeitsstrahles der Düsen, wenn der Flüssigkeitsstrahl nicht (mehr) auf die Unterseite der

Bramme trifft, weil die Bramme z. B. die Düse bereits passiert hat.

Weiterhin sind in beiden Druckschriften auch Düsen oberhalb der Bramme angeordnet zum Aufspritzen des Hochdruck-Flüssigkeitsstrahles auf die Oberseite der Bramme, um diese zu entzundern. Für den Fall, dass dieser Hochdruck- Flüssigkeitsstrahl nicht mehr auf die Oberseite der Bramme trifft, weil die Bramme z. B. die Düse bereits passiert hat, trifft der Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl ungehindert auf Teile der Maschine, in welcher die Vorrichtung zum Entzundern der Bramme montiert ist, oder auf deren Fundamente. Aufgrund des hohen

Drucks, mit welchem der Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl dann auf die

Maschinenteile oder die Fundamente auftrifft, entsteht an diesen traditionell ein hoher Verschleiß bzw. ein erheblicher Schaden. Die Fundamente und

Maschinenteile im Strahlbereich einer Entzunderungsdüse müssen deshalb traditionell sehr kostenaufwendig regelmäßig instand gesetzt werden, was mitunter auch zu Produktionsausfällen führt. Ein weiterer Stand der Technik wird durch die europäische Patentanmeldung EP 0 640 413 A1 gebildet. Zu erkennen ist dort insbesondere in den Figuren eine Rotor- Entzunderungseinrichtung zum Auftragen einer Entzunderungsflüssigkeit unter hohem Druck auf die Oberseite einer zu entzundernden Bramme. Die eigentlichen Düsen an der Rotor-Entzunderungseinrichtung sind gegenüber der Oberfläche der Bramme geneigt angeordnet und spritzen deshalb, je nach Winkelstellung der Rotordüse zeitweise mit einer Komponente entgegen der Förderrichtung der Bramme auf deren Oberfläche und zu anderen Zeiten auch mit einer Komponente in Förderrichtung der Bramme auf deren Oberfläche. Das Aufspritzen der

Flüssigkeit mit einer Komponente in Förderrichtung der Bramme ist im Hinblick auf die gewünschte Entzunderungswirkung ineffektiv. Deswegen ist zwischen den Rotordüsen und der zu entzundernden Bramme eine sich quer zur Förderrichtung der Bramme erstreckende Flüssigkeitsableitrinne vorgesehen; diese Ableitrinne ist derart angeordnet, dass sie einerseits die mit der Komponente entgegen der Bewegungsrichtung auf die Oberfläche der Bramme auftreffenden Strahlen nicht behindert, aber andererseits die Strahlen mit der Richtungskomponente in

Richtung der Bewegung der Bramme auffängt, bevor diese auf die Oberfläche der Bramme auftreffen. Das Vorsehen einer derart angeordneten Auffangrinne löst jedoch nicht das oben beschriebene Problem, dass die tatsächlich auf die Oberseite der Bramme unter Hochdruck aufgespritzten Flüssigkeitsstrahlen bei Wegfall der Bramme einen erheblichen Schaden an Maschinenteilen, Fundamentauskleidungen oder

Fundamenten anrichten, wenn sie ungehindert auf diese auftreffen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Vorrichtung zum

Entzundern einer Bramme sowie ein bekanntes Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung dahingehend weiterzubilden, dass die Energie der

Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen, wie sie zum Entzundern auf die Oberfläche einer Bramme aufgespritzt werden, vor dem Auftreffen auf Fundamente oder

Maschinenteile absorbiert wird. Diese Aufgabe wird vorrichtungstechnisch durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass der

Auffangbehälter soweit unterhalb der Düse angeordnet ist, dass die Bramme zwischen der Düse und dem Auffangbehälter hindurchführbar ist und dass der Auffangbehälter mit einer zweiten Flüssigkeit befüllbar ist.

Hochdruck meint im Rahmen der vorliegenden Beschreibung Drücke von bis zu 400 bar.

Zunder bildet sich typischerweise auf der noch warmen Oberfläche eines frisch gegossenen Gießstrangs oder beim Warmwalzen der Bramme zum Band oder Blech. Der Begriff Bramme umschließt deshalb einen Gießstrang und

insbesondere ein Stück des Gießstranges mit ein, aber auch ein sich im

Walzprozess befindliches Warmband oder Blech.

Die beanspruchte Anordnung des Auffangbehälters sowie dessen Befüllung mit einer zweiten Flüssigkeit stellt sicher, dass die Energie einer ersten Flüssigkeit absorbiert wird, wenn diese mit Hochdruck in die zweite Flüssigkeit hineingespritzt wird, wenn sie nicht von der Oberseite der Bramme absorbiert wird, weil sich die Bramme nicht mehr in dem Strahlkegel der Düse befindet. Die hohe Energie der ersten Flüssigkeit wird dann vorteilhafterweise von der zweiten Flüssigkeit absorbiert. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Strahl der ersten Flüssigkeit einen Schaden an den Fundamenten, Fundamentauskleidungen oder an

Maschinenteilen anrichtet. Auch wenn die Energie des Strahls der ersten

Flüssigkeit nicht immer vollständig von der zweiten Flüssigkeit absorbiert wird und der Auffangbehälter auf Dauer beschädigt werden sollte, so kann dieser kostengünstig als Verschleißteil ausgetauscht werden. Dieser Austausch des Auffangbehälters ist in jedem Fall deutlich kostengünstiger als die Reparatur von Fundamenten, Fundamentauskleidung oder anderer Maschinenteile. Weil die vorliegende Erfindung vorsieht, dass der Auffangbehälter mit einer zweiten Flüssigkeit gefüllt ist, muss der Auffangbehälter zwangsläufig unterhalb der Düse angeordnet und zu deren Strahlkegel nach oben hin geöffnet sein, um ein Auslaufen der zweiten Flüssigkeit zu verhindern. Aus diesem Grund betrifft die vorliegende Erfindung ausschließlich das Entzundern von Oberseiten von

Brammen, wobei die Düse oberhalb der Bramme angeordnet ist.

Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel kann eine Mehrzahl von Düsen in Form einer Düsenreihe an einem Spritzbalken oder in Form einer Anzahl von

rotierenden Strahldüsen angeordnet sein, die sich quer zur Transportrichtung der Bramme über deren Breite erstrecken. Der Auffangbehälter ist dann in Form einer Auffangrinne ausgebildet, welche in den Strahlkegeln der Mehrzahl von Düsen angeordnet und zu den Düsen hin geöffnet ist. Vorteilhafterweise ist die zweite Flüssigkeit identisch mit der ersten Flüssigkeit; das erspart das Vorsehen und die Handhabung der zweiten Flüssigkeit.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Öffnung des Auffangbehälters größer gleich, vorzugsweise jedoch nur gleich dem Durchmesser des Strahlkegels der

zugeordneten Düse ist. Der Strahlkegel bzw. die Flüssigkeit kann dann vollständig in das Innere des Auffangbehälters eintreten. Indem die Öffnung des

Auffangbehälters jedoch auf den Querschnitt und insbesondere den Durchmesser des Strahlkegels bei Eintritt in den Auffangbehälter begrenzt wird, wird

vorteilhafterweise verhindert, dass diese zweite Flüssigkeit bei Eintritt der ersten Flüssigkeit in den Auffangbehälter allzu leicht verdrängt wird oder gar in größeren Mengen aus dem Auffangbehälter austritt.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn ein Anteil der zweiten Flüssigkeit, bei Erfordernis, dem Auffangbehälter zugeführt wird, um ausgetretene Flüssigkeit zu ersetzen. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Drucksteuerungseinrichtung zum Einstellen des Druckes der von der Düse ausgegebenen ersten Flüssigkeit. Konkret ist die

Drucksteuerungseinrichtung und damit die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Hochdruck-Betriebsart betreibbar, in welcher die erste Flüssigkeit mit einem

Hochdruck-Wert auf die Oberseite der Bramme aufgespritzt wird zum Entzundern der Oberseite der Bramme. Alternativ kann die Drucksteuerungseinrichtung und insbesondere die Vorrichtung in einer Niederdruck-Betriebsart betrieben werden, bei welcher die Flüssigkeit die Düse lediglich mit einem Niederdruck-Wert verlässt, welcher kleiner ist als der Hochdruck-Wert. Bevorzugt liegt der Niederdruckwert bei weniger als 30 bar, besonders bevorzugt bei weniger als 10 bar.

Während die Hochdruck-Betriebsart ein Entzundern der Bramme ermöglicht, ermöglicht die Niederdruck-Betriebsart vorteilhafterweise ein Befüllen des

Auffangbehälters mit der Flüssigkeit.

Die oben genannte Aufgabe der Erfindung wird bezüglich des beanspruchten Verfahrens durch das im Anspruch 6 beanspruchte Verfahren gelöst. Die Vorteile dieser Lösung entsprechen den oben mit Bezug auf die erfindungsgemäße

Vorrichtung beanspruchten Vorteilen. Nur dann, wenn die Vorrichtung bzw. der Auffangbehälter bereits vor der Aktivierung der Hochdruck-Betriebsart mit der zweiten Flüssigkeit befüllt wird, kann sichergestellt werden, dass die Energie der ersten Flüssigkeit während der Phase der Hochdruck-Betriebsart durch die zweite Flüssigkeit in dem Auffangbehälter absorbiert werden kann, wenn dies nicht durch die zu entzundernde Bramme erfolgen kann.

Um sicherzustellen, dass die erste Flüssigkeit auch tatsächlich in dem

Auffangbehälter von der zweiten Flüssigkeit absorbiert wird, wenn das Ende der Bramme zwischen der Düse und der Auffangbehälter hindurchläuft, ist es erforderlich, dass der Auffangbehälter mit der zweiten Flüssigkeit gefüllt wird, spätestens bevor die Bramme den Strahlkegel verlässt, d. h., bevor die Hinterkante der Bramme in den Strahlkegel der Düse eintritt. Vorzugsweise erfolgt die Befüllung des Auffangbehälters jedoch schon früher, nämlich bevor die

Vorderkante der Bramme in den Strahlkegel der Düse eintritt. Die zweite Flüssigkeit kann grundsätzlich in beliebiger Weise in den

Auffangbehälter eingebracht werden. Eine vorteilhafte Möglichkeit besteht jedoch darin, dass die zweite Flüssigkeit, wenn sie mit der ersten Flüssigkeit identisch ist, von der Düse in den Auffangbehälter hineingespritzt wird. Kombinationen mit weiteren Befüllmethoden sind ebenfalls geeignet. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass die Düse bzw. die Vorrichtung in einer Niederdruck-Betriebsart betrieben wird, bei der die zweite Flüssigkeit mit einem Niederdruck-Wert, welcher deutlich kleiner ist als der Hochdruck-Wert, in den Auffangbehälter hineingespritzt wird. Dies gilt, weil bei zu hohem Druck die zweite Flüssigkeit nicht in dem

Auffangbehälter verbleiben würde, sondern weggespritzt werden würde.

Schließlich sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass die Flüssigkeit von der Düse mit dem Hochdruck-Wert in den Auffangbehälter mit der darin

befindlichen zweiten Flüssigkeit hineingespritzt wird, solange und soweit die Flüssigkeit noch nicht oder nicht mehr auf die Bramme auftrifft. Dabei bezieht sich der Begriff„noch nicht" auf den Zeitraum, bevor die Bramme in den

Flüssigkeitsstrahl eintritt, und der Ausdruck„nicht mehr" auf die Zeit, nachdem die Bramme den Strahl passiert hat. Der Begriff„solange" spielt dabei auf die genannten zeitlichen Aspekte ab. Demgegenüber meint der Begriff„soweit" räumliche Aspekte; insbesondere meint der Begriff„soweit" auch die Stelle, wo der Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl über den rechten und linken Rand der Bramme hinaus in den Auffangbehälter gespritzt wird.

Der Beschreibung sind zwei Figuren beigefügt, wobei Figur 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung; und

Figur 2 den Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiden genannten Figuren in Form von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben. In beiden

Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zum Entzundern einer Bramme 200, insbesondere aus Stahl. Die Vorrichtung umfasst eine

Spritzeinrichtung in Form eines Düsenbalkens 1 15 mit typischerweise einer Mehrzahl von Düsen 1 10. Die Düsen sind innerhalb des Balkens in einer Reihe angeordnet, die sich in Figur 1 in die Zeichenebene hinein erstreckt und deshalb in Figur 1 nicht erkennbar sind. Die Düsenreihe erstreckt sich quer zur

Transportrichtung der Bramme 200, die in Figur 1 durch den Pfeil nach rechts angedeutet ist. Die Düsen 1 10 dienen zum Aufspritzen einer Flüssigkeit 130, z. B. Wasser in Form eines Strahlkegels unter Hochdruck auf die Oberseite der

Bramme 200, um diese zu entzundern. Alternativ kann auch eine sich quer zur Transportrichtung erstreckende Anzahl von rotierenden Strahldüsen als

Düsenbalken verwendet werden, wobei diese Ausführungsform bildlich nicht dargestellt ist. Unter Hochdruck meint hier beispielhaft Drucke von bis zu 400 bar.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst weiterhin einen Auffangbehälter 120, welcher typischerweise als Auffangrinne gestaltet ist und sich im Wesentlichen ebenfalls senkrecht zur Zeichenebene und damit in Breitenrichtung der Bramme erstreckt. Der Auffangbehälter 120 bzw. die Auffangrinne umfasst eine Öffnung bzw. bei Ausbildung als Auffangrinne einen Öffnungsspalt, welcher zu der Düse hin geöffnet ist zum Auffangen von zumindest einem Teil der von der Düse 1 10 ausgespritzten Flüssigkeit 130. Vorzugsweise wird die Flüssigkeit vollständig durch den Auffangbehälter aufgefangen. Wie in Figur 1 zu erkennen ist, ist der Auffangbehälter soweit unterhalb der Düse 1 10 angeordnet, dass die Bramme zwischen der Düse 1 10 und dem

Auffangbehälter 120 hindurchführbar ist. Dies hat zur Folge, dass die von der Düse 1 10 ausgespritzte Flüssigkeit 130 nur dann in den Auffangbehälter 120 trifft und von diesem aufgenommen wird, wenn, wie in Figur 1 gezeigt, die Bramme 200 noch nicht in den Strahlkegel der Flüssigkeit eingetreten ist.

Erfindungsgemäß ist der Auffangbehälter 120 bzw. die Auffangrinne mit einer zweiten Flüssigkeit gefüllt, welche typischerweise identisch mit der von der Düse 1 10 ausgespritzten ersten Flüssigkeit 130 ist. Dies hat den Vorteil, dass die hohe Energie der von der Düse 1 10 ausgespritzten ersten Flüssigkeit 130 im Inneren des Auffangbehälters 120 von der dort befindlichen zweiten Flüssigkeit im

Wesentlichen absorbiert wird und deshalb keinen großen Schaden mehr anrichten kann, insbesondere nicht an einem Maschinenfundament oder dessen

Auskleidung. Allenfalls der Auffangbehälter 120 kann im Laufe der Zeit bei der allzu langer Bestrahlung mit der ersten Flüssigkeit Schaden nehmen; er muss deshalb von Zeit zu Zeit als Verschleißteil ausgewechselt werden.

Zum Betrieb des Spritzbalkens 1 15 bzw. der Düsen 1 10 umfasst die Vorrichtung weiterhin eine Drucksteuerungseinrichtung 140 zum Einstellen des Druckes in der von der Düse 1 10 ausgegebenen ersten Flüssigkeit 130. Zu unterscheiden ist eine Hochdruck-Betriebsart der Vorrichtung, bei welcher die erste Flüssigkeit von der Düse unter Hochdruck auf die Oberfläche der Bramme 200 herausgespritzt wird, um diese zu entzundern. Alternativ kann die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Hilfe der Drucksteuerungseinrichtung 140 in einer Niederdruck-Betriebsart betrieben werden. Die Flüssigkeit im Inneren des Düsenbalkens 1 15 bzw. wie sie von der Düse 1 10 ausgegeben wird, steht dann lediglich unter einem niedrigeren Druck, welcher deutlich kleiner ist als der Hochdruck-Wert, der beispielsweise bei 400 bar liegt. Die Niederdruck-Betriebsart kann beispielsweise dazu verwendet werden, den Auffangbehälter 120 mit der zweiten Flüssigkeit zu füllen, in dem dann die Düse die Flüssigkeit mit dem niedrigen Druck in den Auffangbehälter hineinspritzt. Für die Befüllung des Auffangbehälters 120 darf der Druck der Flüssigkeit nicht zu groß sein, um ein Herausspritzen der Flüssigkeit aus dem Auffangbehalter zu verhindern. Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie soeben unter Bezugnahme auf Figur 1 erläutert, in einer Einbausituation. Die Bramme 200 wird in Figur 2 in Pfeilrichtung von rechts nach links auf einem Rollgang gefördert. Oberhalb der Bramme sind zwei Düsenbalken 1 15 mit jeweils einer Mehrzahl von Düsen 1 10 erkennbar, wobei sich die Düsenbalken senkrecht zur Zeichenebene erstrecken.

Unterhalb der Düsen 1 10, aber in Richtung von deren Strahlkegeln sind die Auffangbehälter 120 zu erkennen, die hier mit der zweiten Flüssigkeit 130 befüllt sind. Die Öffnungen 125 der Auffangbehälter 120 sind jeweils zu den Ihnen zugeordneten Düsen 1 10 hin geöffnet. Der von den Düsen 1 10 herausgespritzte Flüssigkeitsstrahl trifft deshalb durch die Öffnung 125 in das Innere der

Auffangbehälter 120; seine Energie wird von der dort befindlichen zweiten

Flüssigkeit 130 absorbiert. In Figur 2 gilt dies für die rechte Düsen- Auffangbehälter-Anordnung, weil bei dieser Anordnung die Verbindung zwischen Düse und Auffangbehälter nicht durch eine dazwischen befindliche Bramme unterbrochen ist.

Bei der in Figur 2 gezeigten linken Düsen-Auffangbehälter-Anordnung befindet sich die Bramme 200 dagegen noch zwischen der Düse und dem Auffangbehälter; dies hat zur Folge, dass der von der Düse 1 10 ausgespritzte Flüssigkeitsstrahl auf die Oberfläche der Bramme 200 trifft, um diese zu entzundern. An der Oberfläche wird die Flüssigkeit reflektiert und nach Reflektion von einem weiteren

Auffangbehälter 150 absorbiert bzw. aufgefangen.

Damit der erfindungsgemäße Effekt der Energieabsorption durch die zweite Flüssigkeit in dem Auffangbehälter 120 greift, ist es erforderlich, dass der

Auffangbehälter bevor oder spätestens während die Vorrichtung in die Hochdruck- Betriebsart geschaltet wird, zumindest teilweise mit der Flüssigkeit gefüllt wird. Wenn der Auffangbehalter 120 bereits vor Einschaltung der Hochdruck-Betriebsart mit Flüssigkeit gefüllt ist, hat dies den Vorteil, dass auch bereits dann die

Hochdruck-Flüssigkeitsstrahlen von der Flüssigkeit in dem Auffangbehalter aufgefangen werden können, wenn die Hochdruck-Betriebsart bereits zum

Entzundern der Bramme aktiviert wurde und die Bramme dann erst mit ihrer Vorderkante 210 einige Zeit verzögert in den Strahl der Flüssigkeit 130 eintritt. Damit die hohe Energie der Flüssigkeitsstrahlen in der Hochdruck-Betriebsart auch dann absorbiert wird, wenn die Hinterkante 220 der Bramme 200 den

Strahlkegel verlässt, ist es erforderlich, dass der Auffangbehalter spätestens vor diesem Zeitpunkt mit der zweiten Flüssigkeit gefüllt wird.

Bezugszeichenliste

100 Vorrichtung

1 10 Düse

1 15 Spritzeinrichtung

120 Auffangbehälter

125 Öffnung des Auffangbehälters

130 erste Flüssigkeit

130 zweite Flüssigkeit

140 Drucksteuereinrichtung

200 Bramme

210 Vorderkante der Bramme

220 Hinterkante der Bramme

d Durchmesser des Strahlkegels der Düse