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Title:
DEVICE AND METHOD FOR DISCHARGING PRODUCTS, PARTICULARLY PRODUCT CONTAINERS SUCH AS BOTTLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/110427
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device and a corresponding method for discharging products, particularly product containers such as bottles from a transport path by means of one or more discharge segments (104), wherein the or each discharge segment (104) comprises a carriage (102) and a discharger (101), and said discharger (101) can effect the discharge of the product by a deflection, wherein the or each discharge segment (104) comprises a second carriage, wherein each of the two carriages is mounted on a guide and the discharger (101) and the carriages (102) are mechanically connected to one another such that the relative distance of the carriages from one another determines the deflection of the discharger (101).

Inventors:
SENN KONRAD (DE)
JOSEFOWITZ MAREIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/077056
Publication Date:
August 01, 2013
Filing Date:
December 28, 2012
Export Citation:
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Assignee:
KRONES AG (DE)
International Classes:
B65G47/84; B65G47/82
Foreign References:
US4320840A1982-03-23
EP1020380A12000-07-19
US6068105A2000-05-30
EP2057089B12011-01-05
DE20002411U12001-06-13
DE3130308C21984-11-29
EP1012087B12002-12-11
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNECKER KINKELDEY STOCKMAIR & SCHWANHÄUSSER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Vorrichtung zum Ausleiten von Produkten, insbesondere Füllgutbehältern wie Flaschen, aus einer Transportstrecke mit Hilfe von einem oder mehreren Ausleitsegmenten, wobei das oder jedes Ausleitsegment einen Schlitten und einen Ausleiter umfasst und der Ausleiter durch eine Auslenkung die Ausleitung des Produkts bewirken kann, dadurch gekennzeichnet dass: das oder jedes Ausleitsegment einen zweiten Schlitten umfasst wobei jeder der zwei Schlitten an einer Führung bewegbar gelagert montiert ist und der Ausleiter und die Schlitten mechanisch miteinander verbunden sind, sodass der relative Abstand der Schlitten zueinander die Auslenkung des Ausleiters bestimmt.

2. Vorrichtung aus Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitten und die Führung einen Linearmotor ergeben.

3. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ausleitsegmente vorgesehen sind, die eine voneinander unabhängige Bewegbarkeit aufweisen.

4. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schlitten eines Ausleitsegments eine Montierung auf ein und derselben Führung oder unterschiedlichen Führungen aufweisen.

5. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Ausleitsegment eine mechanische Verbindung des Ausleiters und der zwei Schlitten aufweist, derart, dass jeweils mindestens ein starrer Verbindungsstab über Gelenke sowohl mit dem Ausleiter als auch mit jeweils einem der zwei Schlitten verbunden ist.

6. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Ausleitsegment eine mechanische Verbindung des Ausleiters und der Schlitten über einen Scherenarm aufweist.

7. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Ausleitsegment eine mechanische Verbindung des Ausleiters und der zwei Schlitten aufweist, derart, dass der Ausleiter und die zwei Schlitten durch nicht starre Verbindungselemente, beispielsweise durch eine Kette, verbunden sind, welche die Veränderungen der relativen Position der zwei Schlitten zueinander in eine Veränderung der Auslenkung des Ausleiters umsetzen.

8. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Ausleitsegment eine mechanische Verbindung des Ausleiters und der zwei Schlitten aufweist, derart, dass: eine Bewegung des Ausleiters in Bezug auf einen der zwei Schlitten nur senkrecht zur Bewegungsrichtung der Produkte der Transportstrecke stattfindet, oder eine Bewegung des Ausleiters in Bezug auf die Mitte der beiden Schlitten nur senkrecht zur Bewegungsrichtung der Produkte der Transportstrecke stattfindet.

9. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung eine in sich geschlossene Geometrie aufweist.

10. Die Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung aufweist: eine Ausleitstrecke, die entlang, vorzugsweise parallel, zur Bewegungsrichtung der Produkte in der Transportstrecke angebracht ist und auf der an beliebiger Stelle die Ausleitung des auszuleitenden Produktes durch das Ausleitsegment durchgeführt werden kann; eine Rückholstrecke, auf der die Schlitten abgebremst werden und auf der die Bewegung der Schlitten entgegen der Bewegungsrichtung der Produkte in der Transportstrecke verlaufen kann; eine Ruheposition, auf der Ausleitsegmente nacheinander angeordnet werden können.

1 1 . Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass: ein Näherungsschalter den Befehl zur Bereitstellung eines Ausleitsegments erteilt; eine Steuereinrichtung aus der Geschwindigkeit des auszuleitenden Produktes in der Transportstrecke die Beschleunigung und Geschwindigkeit der Schlitten auf der Ausleitstrecke bestimmt.

12. Vorrichtung aus den Ansprüchen 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet dass eines oder mehrere Ausleitsegmente aufweisen: die Möglichkeit auf der Ausleitstrecke mit derselben Geschwindigkeit wie die Produkte in der Transportstrecke bewegt zu werden.

13. Verfahren zum Ausleiten von Produkten, insbesondere Füllgutbehältern wie Flaschen, aus einer Transportstrecke mit Hilfe von einem oder mehreren Ausleitsegmenten, wobei das oder jedes Ausleitsegment einen Schlitten und einen Ausleiter umfasst und der Ausleiter durch eine Auslenkung die Ausleitung des Produkts bewirken kann, dadurch gekennzeichnet dass die Auslenkung des Ausleiters mittels einer mechanische Verbindung durch Änderung der Relativposition eines zweiten Schlittens zu dem ersten Schlitten bewirkt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eines oder mehrere der folgenden Merkmale gegeben sind: die Ausleitung wird durch unabhängig von einander bewegliche Ausleitsegmente bewirkt; die Ausleitsegmente werden durch Linearmotoren angetrieben; die Ausleitung jeweils eines Produktes wird durch genau ein Ausleitsegment bewirkt; die Ausleitung erfolgt aus der Transportstrecke auf eine oder mehrere Ausleitstrecken; die Bereitstellung eines oder mehrerer Ausleitsegmente wird durch einen Näherungsschalter bewirkt; die Steuerung des oder der Ausleitsegmente wird durch eine Steuereinrichtung bewirkt.

Description:
VORRICHTUNG UND VERFAHREN UM AUSLEITEN VON PRODUKTEN, INSBESONDERE

FÜLLGUTBEHÄLTERN WIE FLASCHEN

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausleitung von Produkten, insbesondere Füllgutbehältern wie Flaschen, aus einer Transportstrecke.

Hintergrund

Im Stand der Technik gibt es verschiedene Ausleitsysteme.

So ist aus dem Patent DE3130308 C2 bereits eine Vorrichtung zum Ausleiten fehlerhafter Produkte aus einem Förderband bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird die Ausleitung durch Ausleitelemente, welche durch einen Linearmotor angetrieben sind, bewirkt. Die Ausleitelemente sind auf einer auf das Förderband zulaufenden Führungsbahn angeordnet und können magazinartig gesammelt werden. Zur Ausleitung eines fehlerhaften Produkts wird eines der Ausleitelemente auf der Führungsbahn an das Produkt herangeführt, welches es dann durch physischen Kontakt auf ein parallel zum Förderband laufendes Transportband schiebt. Dabei sind die einzelnen Ausleitelemente starr, das Überschieben auf das Transportband wird lediglich durch die Schrägstellung der Führungsbahn erreicht.

Die Vorrichtung hat den Vorteil, dass die Ausleitsegmente einzeln angesteuert werden und die Ausleitung bewirken können. Jedoch ist es mit dieser Vorrichtung nicht möglich, Ausleitungen auf mehrere Transportbänder zu bewirken. Au ßerdem ist die Vorrichtung aufgrund der nötigen Schrägstellung zum Transportband auch schwierig in unterschiedliche Prozesse zu integrieren, da die Geschwindigkeit der Produkte und die Länge der Ausleitstrecke die notwendige Ausleitgeschwindigkeit und damit die Schrägstellung der Vorrichtung zur Ausleitung bestimmen.

In EP1012087 B1 wird eine Vorrichtung beschrieben, bei der ein oder mehrere senkrecht zur Bewegungsrichtung des Transporteurs bewegliche Ausleitsegmente in einem Schlitten in Transportrichtung geführt sind. Wird der Schlitten in Transportrichtung mit gleicher Geschwindigkeit wie die auszuleitenden Produkte bewegt, so können diese durch die ausfahrbaren Ausleitsegmente auf unterschiedliche Ausleitbänder ausgeleitet werden.

Diese Vorrichtung bietet aufgrund der beweglichen Ausleitsegmente die Möglichkeit, eine Ausleitung auch auf mehrere Ausleitbänder zu verwirklichen. Ferner kann bei dieser Vorrichtung die Ausfahrgeschwindigkeit der Ausleitsegmente und die Geschwindigkeit des Schlittens angepasst werden. Allerdings ergibt sich für die Vorrichtung eine Latenzzeit zwischen verschiedenen Ausleitvorgängen, da der Schlitten erst in die Ausgangsstellung zurückgebracht werden muss. Zur Minimierung dieser Latenzzeit sind gegebenenfalls entsprechend hohe Ausleitgeschwindigkeiten senkrecht zur Bewegungsrichtung der Produkte auf dem Transporteur nötig, was gerade bei leichten oder zerbrechlichen Produkten Probleme hervorruft. Es erweist sich ebenso als Nachteil, dass bei nur einem defekten Ausleitsegment die komplette Vorrichtung einer Stillstandszeit für die nötigen Reparaturen unterliegt.

Aufgabe

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausleiten von Produkten, insbesondere Füllgutbehältern wie Flaschen, aus einer Transportstrecke zu entwickeln, welche bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten einsetzbar ist und ein flexibles Ausleiten sowie hohe Zuverlässigkeit und gleichzeitig geringe Stillstandszeiten im Reparaturfall ermöglicht.

Lösung

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 charakterisierte Vorrichtung und das in Anspruch 13 beschriebene Verfahren gelöst.

Die Unteransprüche beinhalten zweckgemäße Ausgestaltungen der Erfindung.

Die vorliegende Erfindung zeichnet sich durch sehr hohe Flexibilität aufgrund des Einsatzes eines oder mehrerer Ausleitsegmente, die einen Ausleiter und zwei Schlitten umfassen, aus. Diese, sich auf einer Führung befindenden, Ausleitsegmente bewirken aktiv, durch Variation der Relativposition der Schlitten zueinander, die Ausleitung der dafür vorgesehenen Produkte aus der Transportstrecke auf eine oder mehrere Ausleitstrecken. Es ist daher weder nötig, die Vorrichtung in einem bestimmten Winkel zur Transportstrecke anzuordnen, noch entstehen unerwünschte Latenzzeiten durch das Zurückfahren der Ausleitsegmente in ihre Ausgangsposition.

In einer Ausführungsform wird der Schlitten mit Hilfe eines Linearmotors angetrieben. Dabei bildet die Führung den Stator und jeder der Schlitten fungiert als Läufer. Dadurch lässt sich eine sehr genaue und flexible Steuerung jedes Schlittens erreichen und so die Relativposition der zwei Schlitten eines Ausleitsegments zueinander effizient einstellen. Ferner ergibt sich durch Verwendung eines Linearmotors und die damit verminderte Berührungsfläche von Schlitten und Führung ein geringerer Verschleiß der Schlitten und der Führung. In einer weiteren Ausführungsform können sich die Ausleitsegmente beziehungsweise die dazugehörigen Ausleiter unabhängig voneinander mit derselben Geschwindigkeit wie die auszuleitenden Produkte bewegen. Dies verringert mögliche Beschleunigungen der auszuleitenden Produkte in Transportrichtung und ermöglicht so ein engeres Aneinanderreihen von Produkten in der Transportstrecke.

In einer Ausführungsform werden die beiden Schlitten auf unterschiedlichen Führungen bewegt, die beispielsweise im Bereich entlang der Transportstrecke parallel angeordnet sein können. Das verringert den benötigten Platz für ein Ausleitsegment und ermöglicht die Ausleitung zweier Produkte, welche sich direkt nebeneinander auf der Transportstrecke befinden, ohne größere Schwierigkeiten.

In einer Ausführungsform werden die beiden Schlitten eines oder der Ausleitsegmente auf ein- und derselben Führung bewegt. Das verringert den Steueraufwand für die Schlitten gegenüber der Verwendung von jeweils einer Führung für jeden der beiden Schlitten.

In weiteren Ausführungsformen kann die mechanische Verbindung zwischen dem Ausleiter und den Schlitten durch starre Verbindungen mit Gelenken oder einen Scherenhebel oder durch nicht starre Verbindungen gewährleistet werden, womit eine Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche auszuleitende Produkte oder verschiedene räumliche Gegebenheiten möglich wird.

In einer weiteren Ausführungsform ist die mechanische Verbindung zwischen dem Ausleiter und den Schlitten derart, dass bei Änderung der Relativposition der Schlitten zueinander eine Bewegung des Ausleiters senkrecht zur Bewegungsrichtung der Produkte in der Transportstrecke entweder nur in Bezug auf einen der beiden Schlitten oder in Bezug auf die Mitte der Verbindungsstrecke der zwei Schlitten stattfindet. Dies gestattet eine genaue Steuerung der Ausleitung.

In einer Ausführungsform bildet die Führung eine geschlossene Kurve, welche in eine Ausleitstrecke, eine Rückholstrecke und eine Ruheposition, sowie gegebenenfalls auch weitere Strecken oder Positionen wie zum Beispiel eine Beschleunigungsstrecke, unterteilt werden kann. Dies erlaubt die unabhängige Ausleitung mehrerer Produkte bei der Verwendung von mehreren Ausleitsegmenten und verringert oder vermeidet gleichzeitig die Latenzzeit zwischen einem Ausleitvorgang und dem nächsten. In einer Ausführungsform steuern ein Näherungsschalter und eine Steuereinrichtung den Einsatz eines oder mehrerer Ausleitsegmente. Dies erlaubt den effizienten, automatisierten Einsatz von nur so vielen Ausleitsegmenten wie für die Ausleitung der entsprechenden Anzahl von Produkten nötig sind und verringert dadurch die Betriebskosten und den Verschleiß.

Unter beispielsweise der Verwendung der Vorrichtung lässt sich ein Verfahren verwirklichen zum Ausleiten von Produkten, insbesondere Füllgutbehältern wie Flaschen, aus einer Transportstrecke mit Hilfe von einem oder mehreren Ausleitsegmenten, wobei das oder jedes Ausleitsegment einen Schlitten und einen Ausleiter umfasst und der Ausleiter durch eine Auslenkung die Ausleitung des Produktes bewirken kann. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Auslenkung des Ausleiters mittels einer mechanischen Verbindung durch Änderung der Relativposition des zweiten Schlittens zum ersten Schlitten bewirkt werden kann. Dies erlaubt eine sehr genaue, für jedes Produkt individuelle Ausleitung aus der Transportstrecke auf eine Ausleitstrecke.

In einer Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass es wahlweise mit einem oder mehreren der folgenden Merkmale realisiert werden kann: die Ausleitsegmente sind unabhängig voneinander; die Ausleitsegmente werden durch einen, zwei, aber in jedem Fall gemeinsame, Linearmotoren angetrieben; die Ausleitung eines Produktes aus der Transportstrecke erfolgt durch den Einsatz nur eines Ausleitsegments; die Ausleitung der Produkte aus der Transportstrecke kann auf unterschiedliche Ausleitstrecken erfolgen; die Bereitstellung eines Ausleitsegments für die Ausleitung eines Produkts aus der Transportstrecke wird durch einen Näherungsschalter bewirkt; die Steuerung des oder der Ausleitsegmente wird durch eine Steuereinrichtung bewirkt. Diese Merkmale ermöglichen durch geeignete Kombination eine große Flexibilität des Verfahrens in Bezug auf die Anpassung an die auszuleitenden Produkte und in Bezug auf den industriellen Prozess in den das Verfahren integriert werden soll. So lässt sich beispielsweise eine Anpassung des Verfahrens an unterschiedliche Produktabstände oder Geschwindigkeiten der Produkte auf der Transportstrecke ohne große Schwierigkeiten realisieren. Ferner verringern diese Merkmale die Störanfälligkeiten des Verfahrens.

In einer weiteren Ausführungsform ist es bei geeigneter Wahl des Geschwindigkeitsprofils der Schlitten möglich, die Produkte aus der Transportstrecke mit sehr geringem Impulsübertrag auf eine der Ausleitstrecken auszuleiten, oder mit sehr hohem Impulsübertrag aus der Transportstrecke in dafür vorgesehene Behälter auszusortieren. Dazu wird die Relativgeschwindigkeit der Schlitten zueinander im ersten Fall im Vergleich zum zweiten Fall langsam, im zweiten sehr schnell verändert. Die erste der beiden Möglichkeiten ermöglicht eine Ausleitung der auszuleitenden Produkte mit permanentem physischen Kontakt von Ausleiter und auszuleitendem Produkt während des Ausleitvorgangs, wobei ein Umkippen verhindert werden kann. Die zweite Variante ermöglicht ein schnelles Ausleiten von Produkten, bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit des Umkippens aufgrund von bestimmten, die Stabilität der Produkte beeinflussenden, Eigenschaften des auszuleitenden Produktes besteht, mit nicht permanentem und daher kürzerem physischen Kontakt von Ausleiter und auszuleitendem Produkt, in dafür vorgesehene Behälter. Diese Behälter können beispielsweise Behälter für Grün- oder Weißglas sein, oder, in Zusammenhang mit Stofferkennungssystemen, Behälter für das Trennen oder Entsorgen von unterschiedlichen Geschmacks- oder Geruchsstoffen.

In einer weiteren Ausführungsform gibt es einen zusätzlichen Streckenabschnitt, auf welchem zusätzliche Schlitten gelagert sind, welche im Bedarfsfall bei der Ausleitung eines Produktes zusätzlich zu den zwei Schlitten eines Ausleitsegments eingesetzt werden können. Dabei können die zusätzlichen Schlitten mit den Schlitten des Ausleitsegments in Kontakt treten und diese entweder weiter beschleunigen oder abbremsen. Damit kann die Kraft, welche bei der Ausleitung des auszuleitenden Produkts durch die Veränderung der Relativposition der mehr als 2 Schlitten zueinander bewirkt wird, erhöht werden und auch Produkte mit einer höheren Masse als andere Produkte in der Transportstrecke, für die daher eine Ausleitung mit Hilfe von 2 Schlitten nicht ausreichend ist, ausgeleitet werden.

Kurzbeschreibung der Abbildungen

Abbildung 1 : Schematische Darstellung eines Ausleitsegments auf einer Führung

Abbildung 2: Schematische Ansicht der Vorrichtung mit Transportbändern von oben

Abbildung 3: Detaillierte schematische Seitenansicht eines Ausleitsegments mit Führung und

Transportstrecke

Abbildung 4: Schematische dreidimensionale Ansicht der Vorrichtung

Abbildung 5a-5d: Schematische Darstellung des Ausleitvorgangs

Abbildung 6: Verschiedene Ausführungsformen der Verbindung von Schlitten und Ausleiter Abbildung 7: Qualitative Darstellung der Geschwindigkeitsprofile der zwei Schlitten eines Ausleitsegments.

Detaillierte Beschreibung

Das Ausleiten von Produkten, insbesondere Füllgutbehältern wie Flaschen, wird mittels einer Vorrichtung zum Ausleiten mit einem oder mehreren Ausleitsegmenten erreicht.

In Abbildung 1 ist schematisch ein Ausleitsegment 104 auf der entsprechenden Führung 103 dargestellt. Die Verbindung von Ausleitsegment 104 und Führung 103 geschieht mittels zweier Schlitten 102, welche eine Verbindung mit der Führung 103 aufweisen. Neben diesen Schlitten 102 weist das Ausleitsegment 104 noch einen Ausleiter 101 auf, welcher durch physischen Kontakt die Ausleitung eines Produkts bewirken kann. Durch eine Änderung des Relativabstands der Schlitten 102 zueinander kann die Ausleitung des auszuleitenden Produktes durch die Änderung der Auslenkung des Ausleiters 101 bewirkt werden. Die Änderung der Relativposition der Schlitten 102 auf der Führung 103 kann durch Veränderung der jeweiligen Schlittengeschwindigkeiten bewirkt werden. Dabei wird für begrenzte Zeit die Geschwindigkeit von einem der oder beider Schlitten 102 verändert, sodass die resultierende Geschwindigkeitsdifferenz der beiden Schlitten über einen gewissen Zeitraum zu einer Verringerung oder Vergrößerung des Relativabstands der Schlitten in Richtung der Führung führt.

Abbildung 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform der Vorrichtung zum Ausleiten 220. Wie dargestellt, wird sie neben der betreffenden Transportstrecke 205 und den angrenzenden Ausleitstrecken 205' und 205" angebracht. Die Vorrichtung zum Ausleiten 220 umfasst eine Führung 203. Diese lässt sich in die Bereiche„Ausleitungsstrecke" 217,„Rückholstrecke" 218 und„Ruheposition" 219 unterteilen. Eine mögliche Einbindung zusätzlicher Streckenabschnitte, wie zum Beispiel eines Reparaturbahnhofs für defekte Ausleitsegmente oder einer weiteren Warteposition, auf der sich Ausleitsegmente für spezielle Einsätze befinden, wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt darauf, das Ausleiten von Produkten aus der Transportstrecke mit besonderen Eigenschaften, oder Segmente, die speziell für die Reinigung der Transportstrecke 205 oder der Ausleitstrecken 205' und 205" konzipiert werden oder zusätzliche Schlitten 202, ist denkbar.

Auf der gesamten Führung 203 kann ein Antrieb der Ausleitsegmente 204 erfolgen. Eine mögliche Ausführungsform ist dabei die Verwendung eines Linearmotors, welcher von einer entsprechenden Führung 203 als Stator, in dieser Ausführungsform bestehend aus Magneten, und den Schlitten 202, welche dann als Läufer dienen, gebildet wird. Andere Antriebe, wie zum Beispiel mittels Seilzügen oder ähnlichem, sind denkbar. Auf der Ausleitstrecke 217 wird durch Änderung des Abstandes der Schlitten 202 im Ausleitsegment 204 die Auslenkung des Ausleiters 201 eingestellt. Gibt es unter der Menge der Produkte 206 ein Element 206' welches ausgeleitet werden muss, so wird durch die Auslenkung ein physischer Kontakt zwischen auszuleitendem Produkt 206' und dem Ausleiter 201 hergestellt. Entlang der Ausleitstrecke 217 wird dann durch Regelung des Abstands der Schlitten 202 zueinander die Amplitude der Auslenkung verändert. Dadurch wird das auszuleitende Produkt 206' von der Transportstrecke 205 auf eine der Ausleitstrecken 205' oder 205" geleitet. Das dann ausgeleitete Produkt 206" wird in Abbildung 2 auf der Ausleitstrecke 205' weiterbefördert und der physische Kontakt zwischen Ausleiter 201 und ausgeleitetem Produkt 206" wird beendet, indem der Relativabstand der Schlitten 202 zueinander auf beispielsweise den Anfangswert eingestellt wird. Anschließend wird das Ausleitsegment 204 auf der Rückholstrecke 218, entgegen der Bewegungsrichtung der Produkte 206 auf der Transportstrecke 205, in die Ruheposition 219 geführt. In dieser Ruheposition 219 kann das oder mehrere Ausleitsegmente 204 dann gelagert werden, bis die nächste Ausleitung nötig wird.

Abbildung 3 zeigt mit einer möglichen Anordnung von zwei Führungen 303, wie eine Montage der zwei Schlitten 302 eines Ausleitsegments 304 erfolgen kann. In dieser Ausführungsform sind die beiden Führungen so angeordnet, dass die von den Führungen jeweils umschlossenen Flächen parallel zueinander sind. Stellen diese Flächen Ebenen dar, so sind diese planparallel. Einer der Schlitten 302 befindet sich auf der oberen Führung 303, der andere Schlitten 302 auf der unteren Führung 303. Über geeignete Verbindungen sind die Schlitten mit dem Ausleiter 301 verbunden, welcher die Ausleitung auszuleitender Produkte 306' von der Transportstrecke 305 auf eine Ausleitstrecke 305' durchführt. Die Änderung der Relativposition der Schlitten 302 zueinander wird in dieser Ausführungsform nicht durch eine unterschiedliche Form der zwei Führungen 303 bewirkt, sondern durch eine Änderung des Geschwindigkeitsprofils der Schlitten entlang der Führungen.

Abbildung 4 zeigt eine schematische dreidimensionale Ansicht der Vorrichtung und einer Transportstrecke 405 und einer Ausleitstrecke 405'. Bei dieser Ausführungsform können sich die Schlitten 402 innerhalb des Ausleitsegments 404 befinden. Durch Variation ihrer relativen Position zueinander kann dann die Auslenkung des Ausleiters 401 verändert und so die Ausleitung eines auszuleitenden Produkts 406' bewirkt werden. Eine mögliche Ausführungsform des Antriebs der Ausleitsegmente 404 kann über den Einsatz von Linearmotoren, gebildet aus den Schlitten 402 und den parallel verlaufenden Führungen 403, erfolgen. Die Veränderung der Relativposition der Schlitten ist in Abbildung 5a bis 5d dargestellt. In dieser Ausführungsform bewegen sich beide Schlitten 502 auf derselben Führung 503. Dies stellt lediglich eine mögliche Ausführungsform dar und dient nur der besseren Illustration. Der im Folgenden beschriebene Vorgang lässt sich auch unter Verwendung von 2 Führungen realisieren. Am Anfang der Ausleitstrecke 517 (Abbildung 5a) auf der Führung 503 haben die beiden Schlitten einen Abstand 510. Soll ein Produkt 506' von der Transportstrecke 505 auf eine Ausleitstrecke 505' ausgeleitet werden, so wird ein Ausleitsegment 504, beispielsweise durch den Näherungsschalter 530 über eine Steuereinrichtung 540, aktiviert und seine im Folgenden beschriebene Bewegung auf der Führung 503 durch die Steuereinrichtung 540 gesteuert. Dabei kann die Verbindung zwischen Näherungsschalter 530, Steuereinrichtung 540 und Führung 503 sowie den Schlitten 502 in dem Ausleitsegment 504 über drahtlose Verbindungen oder Kabel realisiert werden. Auf der Ausleitstrecke 517' (Abbildung 5b) wird der Abstand 510 der Schlitten 502 auf den Abstand 510' geändert, indem die Geschwindigkeit der Schlitten 502 durch die Steuereinrichtung 540 eingestellt wird. Bei dem entsprechenden Wert der Ausleitung tritt der Ausleiter 501 ' in physischen Kontakt mit dem auszuleitenden Produkt 506'. Das gesamte Ausleitsegment 504 und das auszuleitende Produkt 506' bewegen sich nun mit derselben Geschwindigkeitskomponente in Transportrichtung. Wird der Abstand der Schlitten 502 von 510' auf 510" weiter verändert (Abbildung 5c), erfolgt eine Ausleitung des auszuleitenden Produkts 506' auf eine Ausleitstrecke 505'. Dabei kann die Ausleitung des auszuleitenden Produktes 506', gesteuert durch die Steuereinrichtung 540, so erfolgen, dass, abhängig vom Behälterdurchmesser des auszuleitenden Produktes 506', die Ausleitung immer zentrisch auf eine Ausleitstrecke 505' mit der, von der Masse des auszuleitenden Produktes 506' abhängigen, nötigen Kraft durchgeführt wird. Für die Änderung des Abstandes der Schlitten 502 zueinander wird die Geschwindigkeit der Schlitten 502 in Richtung der Bewegung der Produkte der Transportstrecke variiert. Die Geschwindigkeit des Ausleitsegments 504, beziehungsweise des Ausleiters 501 , in Richtung der Bewegung der Produkte auf der Transportstrecke 505 bleibt jedoch gleich der Geschwindigkeit des auszuleitenden Produkts in der Transportstrecke. Ist die Ausleitung am Ende der Ausleitstrecke 517" abgeschlossen, wird der Abstand der Schlitten von 510" wieder auf den Anfangswert 510 gebracht (Abbildung 5d). Dadurch wird auch die Auslenkung des Ausleiter 501 "' auf den Anfangswert gebracht. Das Ausleitsegment 504 kann dann, wie in Abbildung 2 dargestellt, über die Rückholstrecke 218 in die Ruheposition 219 zurückkehren und steht für die nächste Ausleitung zur Verfügung.

Abbildung 6 zeigt einige mögliche Ausführungsformen für die mechanische Verbindung der Schlitten 602 mit dem Ausleiter 601 . So kann der Ausleiter 601 mit den zwei Schlitten 602 über starre Verbindungsstäbe mit Gelenken 609 verbunden sein. Dabei wird über die Verbindung des Ausleiters 601 mit einem der Schlitten 602 über zwei Verbindungsstäbe mit Gelenken verhindert, dass eine unkontrollierte Bewegung des Ausleiters 601 erfolgen kann. Die Verbindung einer der Verbindungsstäbe über einen weiteren mit Gelenken versehenen Verbindungsstab zu dem zweiten Schlitten 602 realisiert die Änderung der Auslenkung bei sicher änderndem Abstand der Schlitten 602 zueinander. In einer speziellen Realisierungsform, bei der alle Verbindungsstäbe gleich lang sind und je ein Verbindungsstab von jedem Schlitten 602 an der Mitte des Ausleiters und an der Mitte des jeweiligen Schlittens über ein Gelenk befestigt ist, bleibt die Position des Ausleiters gegenüber der Mitte 61 1 der Verbindungslinie der beiden Schlitten 602 stets gleich.

Eine weitere mögliche Realisierung der mechanischen Verbindung der Schlitten 602 mit dem Ausleiter 601 kann mittels eines Scherenhebels 609' erreicht werden. Dieser wird über Gelenke an den Schlitten 602 befestigt. Am Ausleiter 601 wird der Scherenhebel an einer Stelle mit einem Gelenk und an der anderen Stelle beweglich, wie beispielsweise in einer Ausnehmung, einer Hebelendenführung oder einer Schiene, angebracht, sodass sich der Scherenhebel 609' als solches in seiner Länge flexibel ändern kann, abhängig von der relativen Position der Schlitten 602 zueinander. Auch hier bleibt die Position des Ausleiters in Bezug auf die Mitte 61 1 der Schlitten konstant.

Eine weitere mögliche Realisierungsform der mechanischen Verbindung der Schlitten 602 mit dem Ausleiter 601 kann mittels nicht starrer Verbindungselemente erreicht werden. Eine mögliche Ausführungsform ist eine flexible Kette 609", zum Beispiel eine Schubkette in einer Kettenführung, sodass die Übertragung von Zug- und Schubkräften möglich ist. Diese Kette 609" wird von einem der Schlitten 602 über ein Umlenkrad in dem anderen Schlitten 602 am Ausleiter 601 befestigt. Wird der Ausleiter über eine, senkrecht zur Bewegungsrichtung der auszuleitenden Produkte 506' auf der Transportstrecke 505 bewegliche, Schiene 610 am zuletzt genannten Schlitten 602 befestigt, so kann die Änderung des Abstandes der Schlitten 602 zueinander über die Kette 609" direkt in eine Änderung der Auslenkung des Ausleiters 601 umgesetzt werden. Hierbei bleibt die Position des Ausleiters gegenüber einer beliebig ausgezeichneten, mit der Schiene 610 mitbewegten, Achse 61 1 konstant.

Abbildung 7 zeigt zwei mögliche Ausführungsformen eines Geschwindigkeitsprofils der Schlitten 602. Dargestellt ist nur das Geschwindigkeitsprofil abhängig vom Ort x der Schlitten 502 auf der Ausleitstrecke, wie sie beispielsweise in Abbildung 2 dargestellt ist. In der ersten Ausführungsform, die beispielsweise bei einer Ausführungsform der mechanischen Verbindung durch nicht starre Verbindungselemente realisiert sein kann, bewegt sich einer der Schlitten mit der konstanten Geschwindigkeit 712. Die Position des Ausleiters bleibt in Bezug auf diesen Schlitten, oder einen ausgezeichneten, mit diesem Schlitten mitbewegten Punkt, in Richtung der Bewegung der Produkte in der Transportstrecke konstant. Der zweite Schlitten erfährt an einem bestimmten Ort x' eine Beschleunigung, sodass dessen Geschwindigkeit 713 erhöht wird. Damit ändert sich der Abstand 510 der Schlitten 502 zueinander zunächst auf den Abstand 510' und der Ausleiter 501 kann die Ausleitung des auszuleitenden Produkts 506' durchführen. Mit Erreichen der gewünschten Auslenkung des Ausleiters 501 wird auch die Geschwindigkeit 713 auf die Geschwindigkeit 712 reduziert um den Abstand 510" und damit die eingestellte Auslenkung beizubehalten. Ist der Ausleitvorgang beendet, wird die Veränderung des Abstands 510" der Schlitten 502 rückgängig gemacht, indem die Geschwindigkeit 713 reduziert wird. Ist der ursprüngliche Abstand 510 erreicht, sind auch die Geschwindigkeiten 712 und 713 identisch, sodass sich der Abstand der Schlitten 602 zueinander nicht mehr ändert.

In einer weiteren Ausführungsform erfahren beide Schlitten 502 an einem bestimmten Ort eine Geschwindigkeitsänderung dergestalt, dass einer der Schlitten mit der Geschwindigkeit 713' eine Verzögerung erfährt und der andere, mit der Geschwindigkeit 712' eine Beschleunigung. Dieses Geschwindigkeitsprofil könnte bei der Verwendung starrer Verbindungselemente realisiert sein, wobei sich die Position des Ausleiters 501 in Bezug auf die Mitte der Verbindungsstrecke der beiden Schlitten 502 in Richtung der Bewegung der Produkte in der Transportstrecke nicht ändert. Ist die nötige Auslenkung für die Ausleitung eines Produkts 506' aus einer Transportstrecke 505 auf eine Ausleitstrecke 505' erreicht, sind auch die Geschwindigkeiten 712' und 713' der beiden Schlitten 502 wieder gleich. Ist die Ausleitung abgeschlossen, wird der Abstand der Schlitten zueinander durch Beschleunigung des Schlittens 502 mit der Geschwindigkeit 713' und durch Verzögerung des Schlittens 502 mit der Geschwindigkeit 712' wieder auf den Ausgangswert gebracht. Damit ist der Ausleitvorgang abgeschlossen und das Ausleitsegment 504 kann über die Rückholstrecke in die Ruheposition zurückkehren.

Die Darstellung der Geschwindigkeitsprofile in Abbildung 7 zeigt nur die prinzipiellen Veränderungen der Geschwindigkeitskomponenten der Schlitten 502 in Transportrichtung und dient in dieser Form keinesfalls als Beschränkung. So kann die Ausleitung eines Produktes 406' an jeder beliebigen anderen Position der Ausleitungsstrecke 217, als der Position x, welche in Abbildung 7 benutzt wurde, und mit beliebiger Dauer des Ausleitvorgangs erfolgen.