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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR FORCING A DOOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/037375
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and device for forcing a door in an especially simple, reliable and fast manner. The inventive device comprises a lever pin that can be expelled and that is received, in an outer final position thereof, relative to the housing of the device in a manner resistant to torsion. The inventive method is characterized by driving the lever pin into a door in a purposeful manner and by applying a forcing moment to the door by deflecting a lever handle that is linked with the lever pin in a manner resistant to torsion.

Inventors:
FOERSTER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/DE2004/002311
Publication Date:
April 28, 2005
Filing Date:
October 18, 2004
Export Citation:
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Assignee:
FOERSTER KLAUS (DE)
International Classes:
A62B3/00; (IPC1-7): A62B3/00
Domestic Patent References:
WO2002038316A22002-05-16
Foreign References:
US5987723A1999-11-23
US6035946A2000-03-14
US5791056A1998-08-11
EP0750922B12002-04-10
EP0271207B11992-01-15
Attorney, Agent or Firm:
Castell, Klaus (Gutenbergstrasse 12, Düren, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Vorrichtung zum gewaltsamen Öffnen einer Tür, gekennzeichnet durch einen austreibbaren Hebelstift mit einer in einer äußeren Endlage momentenfesten Lagerung bezüglich eines Ge häuses der Vorrichtung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelstift einen symmetri schen Querschnitt mit einer kegelförmigen, konkav gekrümmten oder konvex gekrümmten Spitze aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelstift einen Durchmesser von 10 bis 25 mm, insbesondere von 11,5 bis 13,7 mm für eine von einer Person zu bedienende Vorrichtung oder bis 22 mm für eine von zwei Personen zu bedienende Vorrich tung, hat.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelstift in einer inneren Endlage mit einer Spitze aus dem Gehäuse ragt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Druck kammer im Gehäuse zum Austreiben des Hebelstifts mittels Überdruck.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch mindestens zwei in eine Längsrichtung der Druckkammer miteinander und mit dem Hebelstift verbundene Druckplatten zum Be schleunigen des Hebelstifts bei Beaufschlagung mit Überdruck.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse an einer der äußeren Endlage des Hebelstifts zugewandten Seite Entlüftungsöffhungen zum widerstandsarmen Ausströmen im Gehäuse vorhandener Luft beim Austreiben des Hebel stifts aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Masse zwischen 3 und 30 kg, bevorzugt zwischen 3 und 5 kg für eine durch eine Person zu bedienen de Vorrichtung, hier insbesondere gekennzeichnet durch eine Masse von etwa 4,8 kg, im Falle einer Dimensionierung für zwei Personen gekennzeichnet durch eine Masse von vor allem zwi schen 22 und 30 kg, insbesondere von 23 bis 26 kg.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Gehäuse länge von 60 bis 100 cm, insbesondere von etwa 80 cm, für eine Vorrichtung, die zum Benut zen durch zwei Personen dimensioniert ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ramm platte am Gehäuse, bevorzugt an einem hinteren Ende des Gehäuses.
11. Verfahren zum gewaltsamen Öffnen einer Tür, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebelstift in ein Türblatt, zwischen ein Türblatt und eine Türzarge oder durch ein Türschloss getrieben wird und anschließend durch Auslenken eines momentenfest mit dem Hebelstift verbundenen Hebel griffs ein die Tür sprengendes Moment auf diese aufgebracht wird, oder dass durch das bloße Zwischentreiben die Zuhaltung der Tür nicht mehr gewährleistet ist.
Description:
Vorrichtung und Verfahren zum gewaltsamen Öffnen einer Tür Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum gewaltsamen Öffnen einer Tür.

In zahlreichen Situationen stellt sich insbesondere Einsatzkräften wie der Polizei oder Feuerwehr regel- mäßig die Aufgabe, Türen gewaltsam zu öffnen. Insbesondere bei Türen, die entgegen der Gehrichtung zu öffnen sind, werden zum Öffnen Äxte, Schusswaffen, Sprengstoff, hydraulisch-mechanische Geräte oder Sauerstofflanzen eingesetzt, während eine Tür, die an der Rauminnenseite angeschlagen ist, ein- fach durch Krafteinwirkung einer Ramme oder eines Fußtritts geöffnet werden kann.

Der Einsatz der genannten Geräte ist jedoch oft mit Nachteilen verbunden : So ist eine Sauerstofflanze kaum einsetzbar, wenn auf eine möglichst schnelle Öffnung der Tür Wert gelegt wird. Mit Äxten und sonstigem schweren Schlaggerät muss meist mehrfach auf die Tür eingewirkt werden, bis eine ausrei- chende Zerstörung dazu führt, dass die Tür geöffnet werden kann. Somit sind beispielsweise bei Not- zugriffen und ähnlichen Fällen, bei welchen ein Überraschungs-und Überrumpelungseffekt ausgenutzt werden soll, diese Geräte nicht geeignet.

Auch hydraulisch-mechanische Geräte wie aus der EP 0 750 922 B1 oder der EP 0 271 207 Bl sind für einen schnellen Zugriff eher ungeeignet, da sie einen erheblichen Montageaufwand bedingen. Hinzu kommt, dass ein Aufenthalt vor der Tür oft aus Sicherheitsgründen vermieden werden sollte.

Der Einsatz von Schusswaffen, Sprengstoff oder ähnlichem muss üblicherweise unterbleiben, wenn unklar ist, ob und wo sich im hinter der Tür liegenden Raum Personen aufhalten, die durch einen sol- chen Einsatz gefährdet würden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stel- len, mit welchen gewaltsame Türöffnungen insbesondere in den genannten Situationen schneller und für den Anwender sicherer durchgeführt werden können.

Diese Aufgabe lösen in hervorragendem Maße eine Vorrichtung zum gewaltsamen Öffnen einer Tür, welche sich durch einen austreibba- ren Hebelstift mit einer in einer äußeren Endlage momentenfesten Lagerung bezüglich ei- nes Gehäuses der Vorrichtung kennzeichnet, und

ein Verfahren zum gewaltsamen Öffnen einer Tür, bei welchem ein Hebelstift in ein Tür- blatt, zwischen ein Türblatt und eine Türzarge oder durch ein Türschloss getrieben wird, und bei welchem anschließend durch Auslenken eines momentenfest mit dem Hebelstift verbundenen Hebelgriffs ein die Tür sprengendes Moment auf diese aufgebracht wird.

Unter einer Tür seien dabei nicht nur Haustüren verstanden, sondern in gleichem Maße auch Autotüren oder zu öffnende und nicht zu öffnende Fenster. Auch für diese eignet sich die Erfindung überraschend gut.

Nach einem Aspekt der Erfindung basiert ein Erfindungsgedanke auf der Erkenntnis, dass durch geziel- tes Aufbringen eines Moments auf die Schließeinrichtung einer Tür diese aus dem Rahmen gehebelt werden kann. Um das notwendige Moment gezielt auf die Schließmechanik der Tür aufbringen zu kön- nen, bedient sich die Erfindung eines Hebelstifts, welcher gezielt in eine Schwachstelle der Tür einge- trieben wird. Dies geht besonders einfach und genau mit der vorgeschlagenen Vorrichtung, da diese nur an die Schwachstelle der Tür angesetzt werden muss. Anschließend kann eine Automatik zum Austrei- ben des Stifts Verwendung finden. Insbesondere kann der Stift aus dem Gehäuse der Vorrichtung bis maximal zur äußeren Endlage des Stifts ausgeschossen werden.

Dadurch, dass der Hebelstift nur bis zu einer momentenfest mit dem Gehäuse der Vorrichtung gelager- ten Endlage ausgetrieben wird, kann das erforderliche Moment zum Aufbrechen der Tür über das Ge- häuse der Vorrichtung aufgebracht werden. Diese kann insbesondere einen Griff aufweisen oder sogar zu einem großen Teil als handliche Grifffläche ausgebildet sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Hebelstift einen symmetrischen Querschnitt mit einer kegelförmigen, konkav gekrümmten oder konvex gekrümmten Spitze. Je nach Einsatzfall sind bei klei- nen Vorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung oft eher kegelförmige oder konkav gekrümmte Mantellinien der Spitze von Vorteil.

Eine solche Variante der vorgeschlagenen Vorrichtung ist vornehmlich dazu bestimmt, durch eine Per- son getragen und bedient zu werden. Besonders geeignet für widerstandsfähigere Türen, wie beispiels- weise Metalltüren, ist demgegenüber eine größere Variante der Vorrichtung. Diese größere Variante ist in ihrer Größe, ihrem Gewicht und ihren Bedienungsmöglichkeiten und Haltevorrichtungen vornehm- lich für eine Bedienung durch zwei Personen ausgelegt.

Bei der größeren Variante der Vorrichtung lässt sich durch das bloße Eintreiben des Hebelstifts zwi- schen Schlosskörper und Schließblech in der Zarge das Türblatt in den meisten Fällen ohne zusätzliches

Auslenken der Vorrichtung öffnen, da ein relativ großer Hebelstift zum Einsatz kommen kann. Dieser erzeugt einen entsprechend großen Spalt in der Tür, sodass die Zuhaltung bereits nach dem Einschießen des Hebelstifts nicht mehr unbedingt gewährleistet ist. Bewährt haben sich bei Versuchen Hebelstifte mit Durchmessern bis zu 25 mm, insbesondere bis zu 22 mm.

Falls aber trotz des größeren Spalts das Türblatt nicht zu öffnen ist, so können mit der größeren Varian- te der vorgeschlagenen Vorrichtung dennoch die meisten Türen ohne weitere Probleme geöffnet werden, da die Vorrichtung aufgrund der Bedienung durch zwei Personen entsprechend lang ausgeführt sein kann. Als ein guter Kompromiss zwischen Handlichkeit der Vorrichtung und benötigtem Hebelarm zum Aushebeln für sehr widerstandsfähige Türen wird eine Gehäuselänge von 60 bis 100 cm, insbesondere von etwa 80 cm, vorgeschlagen. Selbst T90-Türen sind mit einer solchen Vorrichtung leicht zu öffnen.

Die höhere erzeugbare Energie beim Einsatz ermöglicht es zudem, Türen problemlos an der Angelseite zu öffnen.

Gerade bei größeren Durchmessern der Spitze des Hebelstifts, insbesondere bei Größen ab 20 mm, ist oft eine konvexe Mantellinie angebracht. Der Einsatzzweck der Spitze liegt vornehmlich im Auseinander- pressen der zu durchstoßenden Teile und gegebenenfalls im Auslenken der Tür. In zahlreichen Tests mit verschiedenen Beschlägen und Türaufbauten haben sich die geschilderten Formen für den Hebelstift besonders universell bewährt Vorzugsweise hat der Hebelstift einen Durchmesser von 10 bis 25 mm, dabei insbesondere von 11,5 bis 13,7 mm in der kleineren Variante der vorgeschlagenen Aufbrechvorrichtung und bis zu 22 mm in der größeren Variante der Vorrichtung. Bei einer solchen Dimensionierung des Hebelstifts können sowohl kleinere als auch größere Schlösser sehr gut durchschossen werden, während der Durchmesser des He- belstifts noch so viel Kraft übertragen kann, dass auch relativ preisgünstige Werkstoffe für den Stift eingesetzt werden können.

Um die Vorrichtung besonders genau an der Schwachstelle der Tür ansetzen zu können, wird vorge- schlagen, dass der Hebelstift in einer inneren Endlage mit einer Spitze aus dem Gehäuse ragt. Hierzu sei erläutert, dass der Hebelstift zwischen einer inneren Endlage und einer äußeren Endlage verschieblich gelagert sein kann. Die Strecke zwischen den beiden Endlagen stellt dann das Streckenmaß dar, um welches der Hebelstift bei Einsatz der Vorrichtung maximal ausgetrieben wird. Die Vorrichtung lässt sich mechanisch besonders einfach und robust ausführen, wenn der Hebelstift zwischen den beiden End- positionen geradlinig verschieblich gelagert ist und dementsprechend auch geradlinig ausgetrieben wird.

In diesem Falle kann ein besonders gezielter Schuss in die Tür einfach dadurch erfolgen, dass die aus

dem Gehäuse ragende Spitze des Hebelstifts an der Schwachstelle der Tür angesetzt wird und dann die Austriebsmechanik aktiviert wird.

Alternativ und kumulativ hierzu ist es von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Druckkammer im Gehäuse zum Austreiben des Hebelstifts mittels Überdruck aufweist. Ein Überdruck in der Druckkammer kann beispielsweise durch Zündung einer Druckluftpatrone erzeugt werden. Druck- luftpatronen sind relativ klein und äußerst leichtgewichtig. Zudem sind sie schnell auswechselbar. Au- ßerdem kann durch eine pneumatische wie durch eine hydraulische Kraftübertragung durch geeignete Wirkungsflächengestaltung eine ursprünglich am Austritt einer Druckversorgung vorhandene Kraft mit einfachen Mitteln vervielfacht werden.

Zudem wird vorgeschlagen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens zwei in einer Längs- richtung der Druckkammer miteinander und mit dem Hebelstift verbundene Druckplatten zum Be- schleunigen des Hebelstifts bei Beaufschlagung mit Überdruck aufweist. Bei schlagartigem Erzeugen eines Überdrucks in der Druckkammer wird auf eine mit dem Hebelstift verbundene und in Längsrich- tung der Druckkammer gleitend gelagerte Druckplatte eine Kraft ausgeübt, welche die Druckplatte- gemeinsam mit dem Hebelstift-entlang der Längsrichtung der Druckkammer austreibt.

Um möglichst viel der aufgebrachten Kraft für die Beschleunigung des Hebelstifts nutzen zu können, ist es von Vorteil, wenn die Druckplatte einen Spielsitz in der Druckkammer hat. Dabei lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Anteil der Druckluft durch den infolge des Spiels zwangsläufigen Schlitz zwischen Druckplatte und Druckkammerwandung ausweicht. Durch sequentielle Anordnung einer zweiten Druckplatte auf der zur Spitze des Hebelstifts gerichteten Seite der ersten Druckplatte kann zumindest ein Großteil dieser Druckluft auch noch zur Beschleunigung des Hebelstifts gewonnen werden.

Unabhängig hiervon kann das Gehäuse an einer der äußeren Endlage des Hebelstifts zugewandten Seite Entlüftungsöffnungen zum widerstandsarmen Ausströmen im Gehäuse vorhandener Luft beim Austrei- ben des Hebelstifts aufweisen. Der Hebelstift muss mit sehr großer Geschwindigkeit aus dem Gehäuse ausgetrieben werden können. Dabei kann im Gehäuse vor sich schnell mit dem Hebelstift bewegenden Bauteilen ein Staudruck auftreten, welcher den Austritt des Hebelstifts verlangsamt. Über die vorge- schlagenen Entlüftungsöffnungen fließt gestaute Luft mit relativ wenig Strömungswiderstand ab, was eine ansonsten vorhandene Bremskraft weitestgehend reduziert.

Unabhängig von den vorgenannten Varianten wird vorgeschlagen, dass die erfindungsgemäße Vorrich- tung bei einer Dimensionierung für eine Benutzungsperson eine Masse zwischen 3 und 7, bevorzugt

zwischen 3 und 5, insbesondere von etwa 4,8 kg, aufweist. Bei Versuchen seitens des Erfinders hat sich herausgestellt, dass die Trägheit einer solchen Masse bereits weitgehend ausreicht, um einen Hebelstift in die meisten Türen ausreichend fest einzutreiben. Somit verbleibt nur noch eine geringe Restkraft, welche der Anwender als Anpresskraft der Vorrichtung an die Tür aufbringen muss. Dies erlaubt insbe- sondere auch die Verwendung der Vorrichtung weitab vom Körper des Anwenders sowie in einer Kör- perhaltung, bei welcher der Anwender die erfindungsgemäße Vorrichtung nur in geringem Maße gegen die Tür drücken kann.

Bei einer für zwei Bedienpersonen ausgelegten Variante der Vorrichtung kann-und soll-die Masse deutlich höher liegen als bei der Vorrichtung für eine Bedienperson. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Masse zwischen 22 und 30 kg, vor allem 23 bis 26 kg, beträgt. Die Länge der für zwei Personen ausgelegten Vorrichtung kann ohne Weiteres bis zu 100 cm, insbesondere 80 bis 90 cm, vor allem etwa 80 cm, betragen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen an der Zeichnung weiter erläutert. Dabei kön- nen gleiche Bezugsziffern identische Bauteile bezeichnen.

Es zeigen Figur 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel zur erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem im wesentlichen rohrförmigen Gehäuse, Figur 2 die Vorrichtung aus Figur 1 angesetzt an eine Tür mit Normalbeschlag, Figur 3 die Vorrichtung und die Tür aus Figur 2 mit ausgetriebenem Hebelstift, Figur 4 die Vorrichtung und die Tür aus den Figuren 2 und 3 nach Aushebeln des Türschlos- ses, Figur 5 eine an einem Schlosskörper einer weiteren aufzubrechenden Tür angesetzte Vorrich- tung gemäß Figur 1, Figur 6 die Vorrichtung und die Tür aus Figur 5 mit ausgeschossenem Hebelstift, Figur 7 die Vorrichtung und die Tür aus den Figuren 5 und 6 nach einem Aushebeln des Tür- schlosses,

Figur 8 die Vorrichtung aus Figur 1 mit einem in eine Tür mit Sicherheitsbeschlag eingeschos- senen Hebelstift, Figur 9 eine schwerere Variante einer erfindungsgemäßen Aufbrechvorrichtung und Figur 10 die Vorrichtung aus Figur 9 in einer Frontalansicht gemäß Kennzeichnung X-X in Figur 9.

Die Vorrichtung 1 in Figur 1 besteht im wesentlichen aus dem rohrförmigen Gehäuse 2, einem Hebel- stift 3, einem Treibstift 4 und einer Auslöseinrichtung 5 zum Zünden einer Gaspatrone 6.

Die Vorrichtung 1 hat an ihrem Gehäuse 2 einen Außendurchmesser von 46 mm und eine Masse von ca.

4,8 kg. Die gesamte Vorrichtung 1 ist 540 mm lang. Sie ist somit äußerst kompakt und flexibel einsetz- bar. Die Dimensionierung ist auf eine Bedienperson ausgerichtet.

Das Gehäuse 2 ist aus Stahl gefertigt und an einer das rohrförmige Gehäuse 2 vollständig überdecken- den Grifffläche 7 mit einer geriffelten Oberfläche versehen. Das rohrförmige Gehäuse 2 hat einen In- nendurchmesser von 28 mm Die Auslösemechanik 5 ist an das rohrförmige Gehäuse 2 über eine Gewindehülse 8 angeschraubt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 2 ist auf dieses eine Deckelplatte 9 aufgeschraubt, welche mittig eine Bohrung 10 mit einem Durchmesser von 12,2 mm aufweist.

Im rohrförmigen Gehäuse 2 sind zueinander längs versetzt der Hebelstift 3 und der Treibstift 4 mit ei- nem Außendurchmesser von jeweils 11,9 mm angeordnet und fest miteinander verbunden. Die beiden Stifte weisen eine zweite Druckplatte 11 und eine erste Druckplatte 12 auf, wobei die Druckplatten 11, 12 im Gehäuse 2 entlang einer Austriebrichtung 13 des Hebelstifts 3 gleitend gelagert sind. Die Druck- platten sind 10 mm stark und haben einen Außendurchmesser von 27,8 mm Der Hebelstift 3 tritt aus der Deckelplatte 9 circa 5 mm aus der Bohrung 10 aus und verjüngt sich auf etwa 20 mm Länge zu einer Spitze 14. Abweichend von der Kegelform im gezeigten Ausführungsbei- spiel kann mit besonderer Eignung auch eine konkav gekrümmte Spitze Verwendung finden.

Der Treibstift 4 kann als Anschluss an den Hebelstift 3 bevorzugt entweder gestiftet oder verschraubt sein. Er ragt mit seinem der Gaspatrone 6 zugewandten rückwärtigen Ende 15-jenseits der ersten Druckplatte 12 auf einen Durchmesser von 9 mm verjüngt-in eine Druckkammerbohrung 16 hinein,

an die die Gaspatrone 6 druckdicht angeschlossen werden kann. Die Gaspatrone 6 hat im vorliegenden Beispiel einen Durchmesser von 9 mm und dient als Treibladung zum Austreiben des Hebelstifts 3.

Nach Betätigung eines Abzugs 17 schnellt eine gespannte Feder 18 mit einer von der Feder 18 geführten Schlagplatte 19 gegen die Gaspatrone 6 und zündet diese. Hierdurch wird ein sprungartiger Anstieg des Luftdrucks in der Druckkammerbohrung 16 auf der rückwärtigen Seite der ersten Druckplatte 12 er- zeugt. Der Überdruck treibt die erste Druckplatte 12 gemeinsam mit dem Treibstift 4, der zweiten Druckplatte 11 und dem Hebelstift 3 in die Austriebrichtung 13. Da die erste Druckplatte 12 an einer Gleitlagerung 20 mit einem Spielsitz gelagert ist, gelangt ein Teil der Druckluft an der ersten Druck- platte vorbei in einen zwischen den beiden Druckplatten 11,12 liegenden Bereich einer Druckkammer 21,22. In einem vor der zweiten Druckplatte 11 liegenden Abschnitt 23 ist der Druck deutlich geringer als im Abschnitt 21 der Druckkammer. Somit wirkt eine zusätzliche beschleunigende Kraft an der zwei- ten Druckplatte 11.

Beim Vorschnellen der zweiten Druckplatte 11 in Austriebrichtung 13 erhöht sich der Luftdruck im Abschnitt 23. Eine hier stattfindende Druckerhöhung fließt jedoch schnell über Austrittsöffnungen an der Deckelplatte 9 (nicht im einzelnen dargestellt) aus dem Abschnitt 23 ab.

Etwa in der Mitte des Gehäuses 2 ist eine Führung 24 vorgesehen, die die effektive Knicklänge der ver- bundenen Stifte 3,4 verringert und ein Ausknicken bei Belastung mit einer großen Normalkraft entge- gen der Austriebrichtung 13 verhindert.

Im vorliegenden Beispiel ist der Treibstift 4 glasig hart (ca. 58 Rockwell) aus X37CrMoV51 (1. 2343) mindestens ausgeführt. Der Hebelstift ist-seiner Funktion als Eindring-und Verbiegestift folgend- bevorzugt aus dem gleichen Werkstoff mit mindestens 51 HRC, besonders bevorzugt zusätzlich vaku- umgeschmolzen und somit hochzäh. Um einen Überlastungsbruch auszuschließen, muss der Hebelstift 3 nach jedem Gebrauch ausgewechselt werden. Hierzu kann er vorteilhaft an die zweite Druckplatte 11 angeschraubt oder aufgestiftet sein.

Das Lager 24 hat neben einer zentralen Hauptbohrung mit einem Durchmesser von 12,2 mm zahlreiche kleine Bohrungen (nicht im einzelnen dargestellt), um eine möglichst druckverlustarme Gasdurchfüh- rung beim Austreiben des Hebelstifts 3 und der damit verbundenen Bewegung der Druckplatten 11,12 um ein Austriebmaß 25 zwischen innerer und äußerer Endposition des Hebelstifts zu gewährleisten.

In seiner äußeren Endlage (nicht dargestellt) ist der Hebelstift 3 bezüglich des Gehäuses 2 über einen Anschluss 26 an die zweite Druckplatte 11 und somit an den Treibstift 4 momentenfest angeschlossen.

Somit kann der gehärtete, spitze Dorn 14 des Hebelstifts 3 bei der gezeigten Vorrichtung 1 durch eine Treibladung in ein Türblatt, zwischen ein Türblatt und eine Zarge oder direkt durch ein Türschloss getrieben werden. Über die momentenfeste Lagerung 26 kann die Tür anschließend aufgebrochen oder entriegelt werden. Auch kann die Vorrichtung 1 zum Aufhebeln von Autotüren genutzt werden, wenn der Dorn 14 zwischen Holm und Türkörper eingetrieben wird. Normalglas und Mehrscheibenglas kön- nen zudem mit nur einem Ansatz durchstoßen werden. Das Gerät ist sehr kompakt und somit flexibel und unauffällig einsetzbar.

In Figur 2 ist die Vorrichtung 1 an die Tür 40 angesetzt. Der Anwender der Vorrichtung 1 kann in einer gesicherten Position 41 an einer Wand 42 neben der Tür 40 stehen, nämlich an derjenigen Seite der Tür, an welcher sich das Schloss befindet. Die Tür öffnet sich zu einem Raum 43 hin, also entgegen der Geh- richtung.

Zum Einsatz der Vorrichtung 1 wird diese zunächst am Auslösemechanismus 5 gespannt und entsichert.

Der am vorderen Ende der Vorrichtung 1 aus dem Gehäuse 2 herausragende Dorn 14 wird etwa 2 cm tiefer als ein Vierkant 44 einer Türklinke 45 und etwa 1 cm seitlich neben einer vorderen Türkante 46 entfernt auf ein Türblatt 47 aufgesetzt.

Bei der Zündung der Treibladung 6 wird der Dorn 14 der Vorrichtung 1 circa 10 cm tief zwischen Tür- zarge 48 und Türblatt 47 getrieben (vergleiche insbesondere Figur 3). Dabei wird der Hebelstift 3 bis zu einer äußeren Endlage aus dem Gehäuse 2 ausgetrieben. Die äußere Endlage muss nicht durch einen Anschlag der zweiten Druckplatte 11 an die Deckelplatte 9 definiert sein, sondern kann auch durch Stillstand des Hebelstifts 3 infolge der bremsenden Kräfte beim Einstoßen des Stifts 3 in die Tür defi- niert sein.

Durch seitliches Auslenken der Vorrichtung 1 aus einer Ursprungslage 49 (vergleiche Figur 4) in eine Hebellage 50 wird auch der momentenfest gelagerte Hebelstift 3 um die Türzarge 48 als Lager verdreht und hebelt einen Schließmechanismus 51 der Tür 40 aus der Zarge 48 aus. Die Tür 40 lässt sich nun problemlos öffnen.

Bei einer mehrfachverriegelten Tür wird der gleiche Vorgang oberhalb oder unterhalb der Stelle der anderen Zuhaltung mit einem weiteren Gerät vorzugsweise zeitgleich durchgeführt. Die Ansetzstellen für die Vorrichtung 1 können dem Anwender vorteilhaft durch Schablonen mit Markierungen für die angegebenen Maße in Bezug zu der Türklinke angezeigt werden.

In einer alternativen Möglichkeit zum gewaltsamen Öffnen einer Tür mit Normalbeschlag wird die Vorrichtung 1 mit der Dornspitze 14 etwa 2 cm niedriger als der Vierkant der Klinke 45 und von dieser Vertikalen etwa 4 cm horizontal Richtung Schließblech versetzt angesetzt und durch den Schlosskörper 60 getrieben (vergleiche Figur 6). Hierdurch wird der Schlosskörper 60 aus dem Türblatt 47 und somit eine Schließeinrichtung 61 komplett aus dem Schließblech gebogen (vergleiche Figur 7). Ein dermaßen starkes Verbiegen des Schlosses im Türblatt selbst ist insbesondere bei Blechtüren möglich, hier kann die Schließmechanik vollständig aus dem Schließblech gedrückt oder gezogen werden, ohne dass der Schlosskörper aus dem Türblatt herausgerissen werden muss.

In die Tür 70 in Figur 8 mit Sicherheitsbeschlag 71 am Schloss wird die Vorrichtung 1 unter einem Winkel von etwa 45'zum Türblatt 70 neben dem Beschlag 71 in horizontaler Lage so angesetzt, dass der Dorn 14 diagonal zwischen einen inneren Beschlag 72 und einen äußeren Beschlag 73 der Tür 70 getrieben wird. Der Anwender zieht nach Ausschießen des Hebelstifts 3 in bekannter Weise an der Vor- richtung 1 und biegt so einen gesamten Schlosskörper 74 aus der Tür 70.

Die größere Variante 80 der Aufbrechvorrichtung in den Figuren 9 und 10 ist im Wesentlichen aufge- baut wie die zum Bedienen durch eine Person vorgesehene, kompaktere Ausführung 1 aus den Figuren 1 bis 8. Zahlreiche Abmessungen sind allerdings der größeren Außendimension angepasst. So sind insbe- sondere die beiden Druckplatten 81,82 dem großen Innendurchmesser eines Gehäuserohres 83 ange- passt. In der beispielhaft gewählten Ausführungsform beträgt der freie Innendurchmesser des Rohres 83 etwa 40 mm. Das Rohr 83 selbst hat eine Wandstärke von 20 mm. Eine Arbeitsspitze 84 hat einen Durchmesser von ca. 22 mm, eine rückwärtige Druckspitze 85 hat einen Durchmesser von 15 mm.

Die Aufbrechvorrichtung 80 hat eine Masse von etwa 25 kg. So ist sie bei einer Bedienung durch zwei Personen ausreichend gut händelbar und bleibt beim Ausschießen der Hebelspitze in eine Tür aufgrund ihrer Massenträgheit relativ rückstoßarm. Um die Vorrichtung 80 möglichst gut händeln zu können, ist diese mit einem umlaufenden Greifbügel 86 versehen. Der Bügel 86 verläuft entlang der überwiegenden Länge eines Gehäuses 87 der Vorrichtung 80, läuft vollständig um dessen rückwärtiges Ende 88 und lässt lediglich ein Frontende 89 mit der Hebelspitze frei. Dabei verläuft es mit einem ersten und einem zweiten Bügel 90,91 auf zwei Seiten des Gehäuses 87, sodass sich die beiden Bedienpersonen auf beide Seiten der Vorrichtung 80 verteilen können. Die Bügel 90,91 haben einen Durchmesser von jeweils ca.

12 mm bis 15 mm.

Es kann auch eine Rammplatte am rückwärtigen Ende der Hauptrichtvorrichtung montiert sein. Beson- ders kompakt ist hier eine runde Platte mit einem Durchmesser von etwa 15 bis 20 cm. Die Rammplatte

kann bevorzugt am umlaufenden Greifbügel montiert sein. Auf diese Weise kann die gesamte Vorrich- tung mechanisch als Ramme genutzt werden. Gerade die schwere Variante der Aufbrechvorrichtung und insbesondere die Ausführungsform mit Greifbügeln eignet sich hervorragend dazu, bei einem Einsatz als Ramme Türen zu öffnen, die in Gehrichtung zu öffnen sind. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass solche Türen bislang meist durch Fußtritte geöffnet werden. Dies führt dazu, dass relativ häufig Knö- chelverstauchungen oder andere Verletzungen beim Tretenden eintreten. Die von zwei Personen zu bedienende Ramme mit der Rammplatte kann demgegenüber sehr gezielt gegen eine Schwachstelle einer in Gehrichtung zu öffnenden Tür geschwungen oder gerammt werden.

Von Vorteil ist gerade auch die Anordnung eines Schießmechanismus'an dem einen Ende des Geräts und einer Rammplatte an dem anderen Ende des Geräts. Das Gerät ist von seiner Konzeption einschüs- sig, es kann also ohne Nachladen oder Wechsel der Rammspitze nur ein Schuss abgegeben werden. Die zusätzliche Rammplatte ermöglicht es, mit dem verfügbaren einen Schuss hauszuhalten, bis eine Be- dienperson zu einer Tür gelangt, die mit der Rammplatte aller Voraussicht nach nicht zu öffnen ist. Hier kann der Schuss eingesetzt werden.

Es sei erwähnt, dass auch Einfach-oder Mehrscheibensicherheitsglas im Kfz-Bereich mit der Erfindung einfach geöffnet werden kann. Durch einfaches Aufsetzen des Geräts im Randbereich der Seitenführung der Scheibe kann diese problemlos durchstochen werden. Je nach Glas kann sich die Scheibe in soge- nanntes Krümelglas zerlegen-was einen Zugriff auf das Innere direkt ermöglicht-oder es kann an- schließend in der beschriebenen Weise wie bei Türen das Glas ausgehebelt werden.

Es sei betont, dass die Erfindung ihren größten Vorteil beim Öffnen einer Tür gegen die Eintrittsrich- tung hat. Selbstverständlich ist es aber auch ohne Abstriche dazu geeignet, Türen in Gehrichtung ge- waltsam zu öffnen. Besonders dicke Türen lassen sich ebenfalls problemlos öffnen. In diesem Fall wird der Hebelstift vorschlagsweise direkt auf den Schlosszylinder gehalten und dieser aus der Tür herausge- schossen. Dann lässt sich die Tür leicht mit einem sogenannten Architektenschlüssel öffnen.

Der Einsatzbereich der Erfindung erstreckt sich natürlich ebenfalls auf Bügelschlösser, Vorhängeschlös- ser und weitere ähnlich Schlösser.