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Title:
DEVICE AND METHOD FOR GENERATING A NEGATIVE PRESSURE IN A FILM MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/016693
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (10) and a method for generating a negative pressure for the stabilization of a melt strip (200) in the region of a transport device (120) of a film machine (100) in a manufacturing process of a plastic film (230).

Inventors:
SCHMITZ TORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/060451
Publication Date:
February 02, 2017
Filing Date:
May 10, 2016
Export Citation:
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Assignee:
WINDMOELLER & HOELSCHER (DE)
International Classes:
B29C41/26; B29C48/14; B29C48/255; B29C48/92; B29C41/28; B29C41/50; B29C48/08
Foreign References:
JPH10272638A1998-10-13
US20090218721A12009-09-03
JPH06155494A1994-06-03
GB2029733A1980-03-26
JP2010179475A2010-08-19
EP1175987A22002-01-30
US5618568A1997-04-08
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
VOGEL, Andreas et al. (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Vorrichtung (10) zur Erzeugung eines Unterdrucks für die Stabilisierung einer Schmelzefahne (200) im Bereich einer Transportvorrichtung (120) einer Folienmaschine (100), insbesondere bei einem Herstellungsprozess einer Kunststofffolie (230), aufweisend:

- mindestens eine Hauptkammer (20) zur Erzeugung eines ersten Unterdrucks in einem ersten Einflussbereich (310),

- mindestens eine Nebenkammer (30) zur Erzeugung eines zweiten Unterdrucks in einem zweiten Einflussbereich (320), wobei

der erste Einflussbereich (310) wenigstens einem Hauptbereich (210) der Schmelzefahne (200) und der zweite Einflussbereich (320) wenigstens einem Randbereich (220) der Schmelzefahne (200) benachbart zum Hauptbereich (210) zuordenbar ist, und wobei

sich der erste Unterdruck von dem zweiten Unterdruck unterscheidet, um eine Stabilisierung der Schmelzefahne (200) zu bewirken.

Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hauptkammer (20) strömungstechnisch von der Nebenkammer (30) getrennt ist, insbesondere durch ein Abdichtelement (40).

Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hauptkammer (20) und/oder die Nebenkammer (30) derart ausgestaltet und an der Transportvorrichtung (120) der Folienmaschine (100) anordenbar ist, dass die Schmelzefahne (200) an die Transportvorrichtung (120) der Folienmaschine (100) ansaugbar ist. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Nebenkammer (30) derart ausgestaltet und an der Transportvorrichtung (120) der Folienmaschine (100) anordenbar ist, dass eine Stabilisierung des Randbereichs (220) durchführbar ist.

Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorrichtung (10) eine Breitenerstreckung in Breitenrichtung (B) aufweist, welche insbesondere an die Breite einer Auslassvorrichtung (1 10) der Folienmaschine (100) anpassbar ist, wobei die Hauptkammer (20) und die mindestens eine Nebenkammer (30) in Breitenrichtung (B) benachbart angeordnet sind.

Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Verstellmechanismus (45) vorgesehen ist, wodurch die Hauptkammer (20) und Nebenkammer (30) in ihrer Größe in Breitenrichtung (B) variabel einstellbar ist.

Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Abdichtelement (40) und/oder eine Wandung (50) zur Abgrenzung der Hauptkammer (20) von der Nebenkammer (30) verstellbar, insbesondere manuell verstellbar und/oder verschiebbar, ausgebildet ist.

Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens zwei Nebenkammern (30) vorgesehen sind, welche insbesondere im äußeren Seitenbereich der Vorrichtung (10) in Breitenrichtung (B) angeordnet sind, wobei zwischen den Nebenkammern (30) die Hauptkammer (20) angeordnet ist.

9. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Abmessung der mindestens einen Nebenkammer (30) in Breitenrichtung (B) derart ausgestaltet ist, dass der zweite Einflussbereich (320) der Nebenkammer (30) zwischen 2 % bis 10 % von dem gesamten Einflussbereich der Vorrichtung (10) oder des ersten Einflussbereiches (310) der Hauptkammer (20) beträgt.

10. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens ein Abdichtelement (40) in Breitenrichtung (B) stufenlos oder stufenweise verstellbar ausgestaltet ist, um zwischen der Hauptkammer (20) und der Nebenkammer (30) die jeweiligen Einflussbereiche (310, 320) variierbar, insbesondere vollständig, abzugrenzen, wobei insbesondere das Abdichtelement (40) zumindest nahezu fluiddicht ausgestaltet ist.

1 1 . Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Abdichtelement (40) einen definierten Abstand (A) zur Transportvorrichtung (120) aufweist, und insbesondere kontaktfrei zur Transportvorrichtung (120) ausgestaltet ist.

12. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Abdichtelement (40) derart verstellbar ausgebildet ist, dass ein Abstand (A) zwischen dem Abdichtelement (40) und der Transportvorrichtung (120) variierbar ist, wobei hierzu insbesondere das Abdichtelement (40) austauschbar und/oder eine Erstreckung des Abdichtelements (40) in Richtung der Transportvorrichtung (120) verstellbar ausgeführt ist.

13. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Abdichtelement (40) an der der Schmelzefahne (200) zuwandtbaren Seite eine der Transportvorrichtung (120) anpassbare gekrümmte, insbesondere konkave, Form aufweist.

H. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Abdichtelement (40) flexibel und/oder elastisch verformbar ausgestaltet ist, insbesondere aus einem flexiblen und/oder elastisch verformbaren Kunststoff, um sich an die Transportvorrichtung (120) anzupassen.

15. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Abdichtelement (40) an der Transportvorrichtung (120) kontaktiert.

16. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens eine Strömungsvorrichtung (60) zur Unterdruckerzeugung im ersten Einflussbereich (310) und/oder im zweiten Einflussbereich (320) vorgesehen ist, wobei insbesondere die Strömungsvorrichtung (60) frequenzgeregelt betrieben wird und/oder als Gebläse (60) ausgebildet ist.

17. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens ein erstes luftführendes Leitungselement (70) zur Strömungsverbindung mit einer ersten Strömungsvorrichtung (61 ) an einem Hauptkammerdurchgang (22) befestigt ist, und wenigstens ein zweites luftführendes Leitungselement (70) zur Strömungsverbindung mit einer zweiten Strömungsvorrichtung (62) an einem von dem Hauptkammerdurchgang (22) beabstandeten Nebenkammerdurchgang (32) befestigt ist.

18. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens ein Druckeinstellmittel (80) zur Veränderung des Unterdrucks für den Hauptbereich (210) und/oder den Randbereich (220) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise ausschließlich eine einzige Strömungsvorrichtung (60) sowohl zur

Unterdruckerzeugung im ersten Einflussbereich (310) als auch im zweiten Einflussbereich (320) vorgesehen ist.

19. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass mindestens eine Sensorvorrichtung (90) innerhalb der Hauptkammer (20) und/oder Nebenkammer (30) vorgesehen ist, um den Druck für den Hauptbereich (210) oder Randbereich (220) zu erfassen. 20. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine weitere, zweite Hauptkammer (25) vorgesehen ist, wobei insbesondere die zweite Hauptkammer (25) in Bezug zur Hauptkammer (20) entfernter zur Schmelzefahne (200) anordenbar ist, um Luft an der Transportvorrichtung (120) zu entfernen.

21 . Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens eine Strömungsvorrichtung (60) zur geregelten Variierung des ersten und/oder zweiten Unterdrucks mit einer Steuerungsvorrichtung (95) elektrisch oder drahtlos verbunden ist, wobei insbesondere die Steuerungsvorrichtung (95) eine Datenspeichereinheit (96) zur Speicherung von Prozessparametern und/oder einen Regelalgorithmus aufweist.

22. Verfahren (400) zur Herstellung einer Folie (230), insbesondere einer Kunststofffolie, wobei Folienmaterial (231 ) aus einer Auslassvorrichtung (1 10) in Form einer Schmelzefahne (200) durch eine Transportvorrichtung (120) herausgeführt wird, und durch mindestens eine Hauptkammer (20) ein erster Unterdruck in einem ersten Einflussbereich (310) erzeugt wird, und

durch mindestens eine Nebenkammer (30) ein zweiter Unterdruck in einem zweiten Einflussbereich (320) erzeugt wird, wobei

der erste Einflussbereich (310) wenigstens einem Hauptbereich (210) der Schmelzefahne (200) und der zweite Einflussbereich (320) wenigstens einem Randbereich (220) der Schmelzefahne (200) benachbart zum Hauptbereich (210) zugeordnet wird, und wobei

der erste Unterdruck sich von dem zweiten Unterdruck unterscheidet, wodurch eine Stabilisierung der Schmelzefahne (200) bewirkt wird. 23. Verfahren (400) nach Anspruch 22,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Abmessung der Nebenkammer (30) in Breitenrichtung (B) stufenlos oder stufenweise verstellbar an die Auslassvorrichtung (1 10) der Folienmaschine (100) angepasst wird.

24. Verfahren (400) nach Anspruch 22 oder 23,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Abmessung der Nebenkammer (30) in Breitenrichtung (B) und/oder die Intensität des zweiten Unterdrucks automatisch an Prozessparametern angepasst werden.

25. Verfahren (400) nach einem der Ansprüche 22 bis 24,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zweite Unterdruck und/oder der erste Unterdruck unabhängig voneinander an Prozessparametern angepasst werden.

26. Verfahren (400) nach einem der Ansprüche 22 bis 25,

dadurch gekennzeichnet,

dass die durch das Verfahren (400) hergestellte Folie (230) eine Dicke von max. 15 μηη, bevorzugt max. 12 μηη aufweist.

27. Verfahren (400) nach einem der Ansprüche 22 bis 26,

dadurch gekennzeichnet,

dass der erste Unterdruck und/oder der zweite Unterdruck automatisch und/oder geregelt, insbesondere unabhängig voneinander, variiert wird, insbesondere in Abhängigkeit von Prozessparametern.

28. Verfahren (400) nach einem der Ansprüche 22 bis 27,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 21 betrieben wird.

29. Folienmaschine (100) zur Herstellung von Kunststofffolie (230), insbesondere eine Gießfolienmaschine, wobei die Folienmaschine (100) eine Transportvorrichtung (120) zum Transport von Folienmaterial (231 ) und eine Auslassvorrichtung (1 10) umfasst, wobei

das Folienmaterial (231 ) aus der Auslassvorrichtung (1 10) in Form einer Schmelzefahne

(200) durch die Transportvorrichtung (120) herausführbar ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass mindestens eine Hauptkammer (20) zur Erzeugung eines ersten Unterdrucks in einem ersten Einflussbereich (310) und mindestens eine Nebenkammer (30) zur Erzeugung eines zweiten Unterdrucks in einem zweiten Einflussbereich (320) vorgesehen ist, wobei

der erste Einflussbereich (310) wenigstens einem Hauptbereich (210) der Schmelzefahne (200) und der zweite Einflussbereich (320) wenigstens einem Randbereich (220) der Schmelzefahne (200) benachbart zum Hauptbereich (210) zuordenbar ist, und wobei

sich der erste Unterdruck von dem zweiten Unterdruck unterscheidet, um eine Stabilisierung der Schmelzefahne (200) zu bewirken.

30. Folienmaschine (100) nach Anspruch 29,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 21 vorgesehen ist, wobei insbesondere die Folienmaschine (100) gemäß einem Verfahren (400) nach einem der Ansprüche 22 bis 28 betreibbar ist.

Description:
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR ERZEUGUNG EINES UNTERDRUCKS BEI EINER FOLIENMASCHINE

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks für die Stabilisierung einer Schmelzefahne im Bereich einer Transportvorrichtung einer Folienmaschine, insbesondere bei einem Herstellungsprozess einer Kunststofffolie. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Folie, insbesondere einer Kunststofffolie, wobei Folienmaterial aus einer Auslassvorrichtung in Form einer Schmelzefahne durch eine Transportvorrichtung herausgeführt wird. Die Erfindung betrifft außerdem eine Folienmaschine zur Herstellung von Kunststofffolie, insbesondere für eine Gießfolienanlage.

Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, für einen Herstellungsprozess einer Kunststofffolie, insbesondere einer Stretch-Folie im Gießfolienverfahren, eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks für die Stabilisierung einer Schmelzefahne einzusetzen. Diese sogenannte Vakuumbox ist dabei im Bereich einer Transportvorrichtung, insbesondere einer Gießwalze, unmittelbar an einer Auslassvorrichtung für das fließfähige Folienmaterial (Schmelzefahne) angeordnet. Hierdurch kann ein Unterdruck erzeugt werden, welcher bestimmt, wie stark die Schmelzefahne an die Transportvorrichtung angesaugt wird. Weiter wird durch den Unterdruck die durch die Transportvorrichtung aufgrund der Rotationsbewegung eingeschleppte Luft entfernt. Der Unterdruck wird beispielsweise durch ein Gebläse erzeugt, wobei die Gebläseleistung bzw. die Unterdruckintensität die Stabilität der Schmelzefahne und somit die mechanischen Eigenschaften der Folie beeinflusst. So kann beispielsweise aufgrund der Verringerung der eingeschleppten Luftmenge die Dehnfähigkeit der Folie beeinflusst werden.

Allerdings kann der von der Vorrichtung erzeugte Unterdruck sich negativ auf den Randbereich der Folie auswirken. So kann ein Unterdruck, welcher für die Folieneigenschaften optimal eingestellt ist, im Randbereich jedoch die Stabilität und die Eigenschaften des Rands verschlechtern. Der Randbereich der Schmelzefahne wird üblicherweise aufgrund des Neck-Ins bei der resultierenden Folie vor dem Aufwickeln als sogenannter Randstreifen von der Folienbahn abgetrennt, sodass als nutzbarer Folienbereich nur der verbleibende Hauptbereich (Nettobereich) dient. Der Randbereich kann aufgrund des für den mittleren Hauptbereich der Folie optimierten Unterdrucks beispielsweise umklappen und zu einem Abriss der Schmelzefahne führen und somit den nutzbaren Bereich der Folie zusätzlich verringern. Auch können sich Nachteile für die Prozessgeschwindigkeit und die Stabilität des Herstellungsprozesses ergeben. Eine Verringerung dieser Nachteile wird bekannterweise durch die Einbringung einer zusätzlichen Schmelzeströmung in den Rändern erzielt. Dies ist jedoch mit höheren Kosten verbunden und erlaubt nur bedingt verbesserte Folieneigenschaften.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe, sowohl die Prozessstabilität, als auch die Folieneigenschaften, welche durch die Unterdruckerzeugung beeinflusst werden, zu verbessern und/oder verbessert und zuverlässiger steuern zu können. Weiter sollen insbesondere die Eigenschaften des Randbereiches der Folie optimiert werden und die Kosten für die Herstellung verringert werden. Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung einer Folie mit den Merkmalen des Anspruchs 22 und durch eine Folienmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 29. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der erfindungsgemäßen Folienmaschine, und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient der Erzeugung eines Unterdrucks für die Stabilisierung einer Schmelzefahne im Bereich einer Transportvorrichtung einer Folienmaschine, insbesondere bei einem Herstellungsprozess einer Folie, insbesondere einer Stretch-Folie und/oder Kunststofffolie, insbesondere als ein Endlosmaterial. Die Erzeugung des Unterdrucks bewirkt insbesondere, dass zum einen eine Ansaugung der Schmelzefahne an die Transportvorrichtung erfolgt und zum anderen die durch die Bewegung, insbesondere Rotation, der Transportvorrichtung eingeschleppte Luft reduziert wird. Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens eine Hauptkammer zur Erzeugung eines ersten Unterdrucks in einem ersten Einflussbereich und mindestens eine Nebenkammer zur Erzeugung eines zweiten Unterdrucks in einem zweiten Einflussbereich auf. Dabei ist der erste Einflussbereich wenigstens einem Hauptbereich der Schmelzefahne und/oder der Folie und der zweite Einflussbereich wenigstens einem Randbereich der Schmelzefahne und/oder der Folie benachbart zum Hauptbereich zuordenbar, wobei der erste Unterdruck sich von dem zweiten Unterdruck unterscheidet. Es kann somit eine Stabilisierung der Schmelzefahne bewirkt werden. Weiter ergibt sich der Vorteil, dass die Funktionalitäten Prozessstabilität und Folieneigenschaften voneinander entkoppelt werden können. Die unterschiedlichen (ersten und zweiten) Einflussbereiche sind damit auch unterschiedliche Funktionsbereiche. Üblicherweise wird über die gesamte Breite der Schmelzefahne ein zumindest im Wesentlichen gleicher Unterdruck sowohl für den mittleren Hauptbereich als auch für den Randbereich erzeugt. Dies hat den Effekt, dass die Prozessstabilität, welche insbesondere durch die Eigenschaften und die Stabilität des Folienrands bestimmt wird, und die Folieneigenschaften, insbesondere des Hauptbereiches bzw. Nettobereiches, miteinander gekoppelt sind und sich daher nicht unabhängig voneinander optimieren lassen. Dies ist insbesondere bei Folien, insbesondere Stretch- Folien, welche besonders dünn oder besonders hoch dehnfähig oder besonders gering dehnfähig sein sollen, problematisch. Insbesondere erfolgt daher erfindungsgemäß eine entsprechende „Entkopplung" der Funktionalitäten Prozessstabilität und Folieneigenschaften.

Um die Prozessstabilität weiter zu verbessern, kann insbesondere im Randbereich in Abhängigkeit von Prozessparametern, wie einer Rezeptur, der Randdicke, der gewünschten

Foliendicke und/oder einer Anordnung der Auslassvorrichtung zur Transportvorrichtung bzw.

Düse zur Gießwalze, oder dergleichen, der zweite Unterdruck eingestellt werden. Für einen dicken Rand der Folie muss zum Beispiel berücksichtigt werden, dass ein hoher zweiter

Unterdruck im zweiten Einflussbereich durch die Nebenkammer erzeugt wird. Dies ermöglicht ein schnelles und effektives Abkühlen auf der Transportvorrichtung. Dagegen wird für einen dünnen Rand der Folie ein geringerer zweiter Unterdruck eingestellt, um ein

Umklappen des Randes zu vermeiden.

Um die Folieneigenschaften, insbesondere unabhängig (entkoppelt) von der Prozessstabilität, zu optimieren, wird vorzugsweise der erste Unterdruck im ersten Einflussbereich, das heißt im Hauptbereich, insbesondere unabhängig vom zweiten Unterdruck im zweiten Einflussbereich, in Abhängigkeit von einer Folieneigenschaftsvorgabe eingestellt. Dabei ist es auch denkbar, dass eine erste Hauptkammer und eine zweite Hauptkammer, insbesondere mit jeweiligen ersten bzw. zweiten Nebenkammern vorgesehen sind, wobei der erste Unterdruck der ersten und zweiten Hauptkammer unabhängig vom zweiten Unterdruck der ersten und zweiten Nebenkammer eingestellt wird. Vorzugsweise wird durch den ersten Unterdruck die im Hauptbereich der Folie bzw. Schmelzefahne eingeschleppte Luftmenge beeinflusst, welche den Wärmeübergangskoeffizienten zwischen der Schmelze und der zur Kühlung der Schmelze eingesetzten Transportvorrichtung unmittelbar bestimmt. Dieser Wärmeübergang ist insbesondere bei sehr dünnen Folien der dominierende Einflussfaktor auf die Abkühlkurve der Schmelze und die entsprechend zur Relaxation der Polymermoleküle zur Verfügung stehende Verweilzeit. Dabei wird zum Beispiel entsprechend einer ersten Folieneigenschaftsvorgabe vorzugsweise ein geringerer erster Unterdruck eingestellt, wodurch ein geringerer Wärmeübergangskoeffizient bewirkt wird. Dies führt zu einer langsameren Abkühlung und zu einer längeren Relaxationszeit und somit zu einer höheren Dehnfähigkeit der Folie. Dagegen kann zum Beispiel gemäß einer zweiten Folieneigenschaftsvorgabe bevorzugt für den ersten Unterdruck ein höherer Unterdruck eingestellt werden, was zu einem höheren Wärmeübergangskoeffizienten und zu einer schnelleren Abkühlung mit einer kürzeren Relaxationszeit und somit zu einer geringeren Dehnfähigkeit der Folie führt. Hierdurch können höhere Dehnungswerte der Folie durch Einstellen eines besonders geringen Unterdrucks im Hauptbereich erzielt werden. Gleichzeitig können durch die Einstellung eines besonders hohen Unterdrucks im Hauptbereich geringere Dehnungswerte der Folie erzielt werden. Aufgrund der Entkopplung der Prozessstabilität von den Folieneigenschaften durch den Einsatz des vom ersten Unterdruck unterschiedlichen zweiten Unterdrucks wird ferner der Randbereich der Folie nicht negativ beeinflusst. Die Einstellung für den zweiten Unterdruck kann dabei ebenfalls durch die Folieneigenschaftsvorgabe oder durch Prozessparameter bestimmt sein. Die für die Prozessstabilität in den Randbereichen erforderlichen Änderungen des Unterdrucks wirken sich daher nicht unzulässig auf die mechanischen Eigenschaften der Folie aus, umgekehrt wirken Änderungen des ersten Unterdrucks zur Erzielung der gewünschten Folieneigenschaften sich nicht unzulässig auf die Stabilität des Randes im Randbereich aus. Es ist weiter denkbar, dass in der Folienmaschine Folienmaterial, insbesondere als Endlosmaterial, aus einer Auslassvorrichtung in Form der Schmelzefahne durch die Transportvorrichtung herausgeführt wird. Dabei ist insbesondere die Schmelzefahne mit einer festen Breite herausführbar und/oder die Auslassvorrichtung und/oder eine Düse der Auslassvorrichtung mit einer festen Schmelzeaustrittsbreite (z.B. Breite der Düse und/oder der Schmelzefahne) und/oder mit festen Deckling-Einsätzen ausgestaltet. Alternativ oder zusätzlich kann die Düse auch mit kontinuierlich oder stufenweise verschiebaren Deckling- Einsätzen ausgestaltet sein. Dies erlaubt die einfache Einstellung des zweiten Unterdrucks im Randbereich der Schmelzefahne und einen zuverlässigen Transport des Folienmaterials. Optional kann es vorgesehen sein, dass die Hauptkammer als eine erste Hauptkammer ausgeführt ist, und insbesondere eine zweite Hauptkammer vorgesehen ist. Die erste und zweite Hauptkammer bilden gemeinsam vorzugsweise eine Doppelkammer-Vakuumbox, welche durch die Nebenkammern erweitert wird. Die zweite Hauptkammer kann in Bezug zur (relativ zur) ersten Hauptkammer entfernter zur Schmelzefahne anordenbar sein. Dabei bestimmt insbesondere die erste Hauptkammer, wie stark die Schmelzefahne an die Transportvorrichtung angesaugt wird. Die zweite Hauptkammer besitzt insbesondere vorrangig die Aufgabe, die eingeschleppte Luft zu reduzieren. Auf diese Weise kann besonders effektiv eine Absaugung der eingeschleppten Luft und die Ansaugung der Schmelzefahne erfolgen und gleichzeitig im Hauptbereich (das heißt im Nettobereich der resultierenden Folie) ein anderer Unterdruck eingestellt werden als im Randbereich der Folie. Die erste und zweite Hauptkammer können beispielsweise durch einen Steg voneinander getrennt sein und/oder jeweils mit einer separat ausgebildeten Strömungsvorrichtung verbunden sein. Dabei kann bevorzugt sowohl die erste Hauptkammer als auch die zweite Hauptkammer die mindestens eine Nebenkammer zur Erzeugung des zweiten Unterdrucks in dem zweiten Einflussbereich aufweisen. Alternativ ist es denkbar, dass ausschließlich die erste Hauptkammer die zumindest eine Nebenkammer aufweist.

Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass die Transportvorrichtung derart ausgebildet ist, dass nach einer gewissen Zeit das Folienmaterial auf der Transportvorrichtung oder vor der Transportvorrichtung erstarrt. Das erstarrte Folienmaterial kann beispielsweise an einem Abzugsort von der Transportvorrichtung entfernt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass die Folie, welche aus dem Folienmaterial bzw. der Schmelzefahne hergestellt wird, eine Gießfolie ist. Auch ist es denkbar, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung in eine Gießfolienmaschine integriert ist oder integrierbar ist, bei der die Transportvorrichtung das Folienmaterial aus der Auslassvorrichtung herauszieht. Somit ist ein flexibler Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich.

Die Transportvorrichtung kann beispielsweise eine Gießwalze bzw. ein Chili Roll sein. Dabei kann die Transportvorrichtung vorteilhafterweise zylinderförmig ausgestaltet, und insbesondere um eine Rotationsachse drehbar gelagert sein. Somit kann es vorgesehen sein, dass die Transportvorrichtung während des gesamten Verfahrens für den entsprechenden Transport und die Kühlung des auf ihrer Oberfläche angeordneten Folienmaterials rotiert. Die Rotationsgeschwindigkeit der Transportvorrichtung kann dabei ein Prozessparameter sein, welcher insbesondere für die Einstellung des ersten und/oder zweiten Unterdrucks berücksichtigt wird. Somit können die Folieneigenschaften und die Prozessstabilität in Abhängigkeit von der Transportvorrichtung optimiert werden.

Zudem kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Hauptkammer strömungstechnisch von der Nebenkammer getrennt ist, insbesondere durch ein Abdichtelement. Das Abdichtelement dient dabei insbesondere als Zwischendichtung, um den ersten Einflussbereich bzw. den Hauptbereich vom zweiten Einflussbereich bzw. dem Randbereich zu trennen. Das Abdichtelement ist vorzugsweise zwischen der Transportvorrichtung, insbesondere der Gießwalze, und einem Gehäuse der Vorrichtung, insbesondere im Bereich einer Haupt- und/oder Nebenkammeröffnung, angeordnet. Die Hauptkammeröffnung ist dabei insbesondere als eine luftdurchlässige Öffnung der Hauptkammer für den Lufteintritt und somit zur Unterdruckerzeugung ausgestaltet. Die Nebenkammeröffnung ist dabei insbesondere als luftdurchlässige Öffnung der Nebenkammer für den Lufteintritt und somit zur Unterdruckerzeugung ausgestaltet. Die Haupt- und/oder Nebenkammeröffnung ist dabei vorzugsweise in dem der Schmelzefahne zugewandten Bereich der Vorrichtung bzw. des Gehäuses ausgebildet. Das Abdichtelement kann sich bevorzugt ausschließlich im Bereich einer ersten Hauptkammer oder alternativ sowohl im Bereich der ersten Hauptkammer als auch einer zweiten oder weiteren Hauptkammer erstrecken. Das Abdichtelement ist dabei vorzugsweise beabstandet zum Seitenbereich der Vorrichtung angeordnet, wobei im äußeren (äußersten) Seitenbereich der Vorrichtung gegebenenfalls außerdem Enddichtungen vorgesehen sind, welche den zweiten Einflussbereich bzw. die Nebenkammern vom Außenbereich der Vorrichtung trennen. Durch die Enddichtungen werden dabei bevorzugt der erste Einflussbereich und/oder der zweite Einflussbereich von der Umgebung der Vorrichtung getrennt. Die Enddichtungen können daher vorzugsweise unverstellbar bzw. unverschiebbar an der Vorrichtung ausgebildet sein. Durch die Abdichtelemente bzw. das Abdichtelement werden insbesondere der erste und zweite Einflussbereich voneinander getrennt. Dies hat den Vorteil, dass zuverlässig der Unterdruck erzeugt und erhalten werden kann. Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Hauptkammer und/oder die Nebenkammer derart ausgestaltet und an der Transportvorrichtung der Folienmaschine anordenbar ist/sind, dass die Schmelzefahne an die Transportvorrichtung der Folienmaschine ansaugbar ist. Dies ermöglicht zum Beispiel eine zuverlässige Aufnahme sowie einen zuverlässigen Transport des Folienmaterials durch die Transportvorrichtung. Hierzu ist die Transportvorrichtung beispielsweise unmittelbar angrenzend an einer Auslassvorrichtung der Folienmaschine angeordnet, um das gegebenenfalls fließfähige Folienmaterial, das heißt insbesondere die Schmelzefahne, wenn es aus der Auslassvorrichtung tritt, aufzunehmen. Die Hauptkammer und/oder die Nebenkammer ist dabei derart unmittelbar angrenzend an der Transportvorrichtung und/oder der Auslassvorrichtung angeordnet, dass eine Ansaugung der Schmelzefahne an die Transportvorrichtung durchführbar ist. Dabei kann es vorgesehen sein, das die Transportvorrichtung weder die Auslassvorrichtung, noch die erfindungsgemäße Vorrichtung kontaktiert.

Weiter ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Nebenkammer derart ausgestaltet und an der Transportvorrichtung der Folienmaschine anordenbar ist, dass eine Stabilisierung des Randbereichs durchführbar ist. Unter Stabilisierung wird hierbei insbesondere verstanden, dass der Randbereich bzw. der zweite Einflussbereich einen derart eingestellten und vom ersten Unterdruck unterschiedlichen zweiten Unterdruck aufweist, dass die Stabilität des Folienrands erhalten wird. Bei einem dicken Rand kann hierzu beispielsweise ein besonders hoher Unterdruck (zweiter Unterdruck, welcher insbesondere höher als der erste Unterdruck ist) erzeugt werden, um diesen dicken Rand schnell und effektiv auf der Transportvorrichtung abkühlen zu können. Bei einem dünnen Rand kann dabei insbesondere ein geringerer zweiter Unterdruck erzeugt werden, insbesondere geringer als der erste Unterdruck, um ein Umklappen des Randes zu vermeiden, und um die Prozessstabilität zu erhöhen. Es ist ferner denkbar, dass die Vorrichtung eine Breitenerstreckung in Breitenrichtung aufweist, welche insbesondere an die Breite einer Auslassvorrichtung der Folienmaschine anpassbar ist, wobei die Hauptkammer und die mindestens eine Nebenkammer in Breitenrichtung benachbart angeordnet sind. Unter Breite bzw. Breitenerstreckung wird dabei insbesondere eine Ausdehnung in Breitenrichtung verstanden, wobei die Breitenrichtung vorzugsweise eine Richtung ist, in welcher die Hauptkammer benachbart zu mindestens einer Nebenkammer angeordnet ist. Die Vorrichtung ist dabei bevorzugt derart an der Auslassvorrichtung und/oder der Transportvorrichtung anordenbar, dass die Breitenrichtung im Wesentlichen identisch zur Richtung der Rotationsachse der Transportvorrichtung ist bzw. hierzu parallel ist und/oder die Breitenrichtung im Wesentlichen orthogonal zur Transportrichtung des Folienmaterials an der Transportvorrichtung verläuft. Die Breitenerstreckung ist dabei insbesondere derart angepasst, dass ein Unterdruck, das heißt der erste und/oder der zweite Unterdruck, entlang der gesamten Breite der Schmelzefahne ausgeübt werden kann.

Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass ein Verstellmechanismus vorgesehen ist, wodurch die Hauptkammer und Nebenkammer in ihrer Größe in Breitenrichtung variabel einstellbar sind. Der Verstellmechanismus ist hierbei beispielsweise mit mindestens einem Abdichtelement mechanisch verbunden. Ebenfalls ist es denkbar, dass das Abdichtelement als Wandung der Vorrichtung ausgebildet ist und/oder die Wandung des Gehäuses der Vorrichtung verstellbar ausgestaltet ist. Die Wandung ist beispielsweise mit dem Abdichtelement fluiddicht verbunden, um die Einflussbereich voneinander abzugrenzen. Die variable Einstellung der Größe erfolgt beispielsweise durch eine Bewegung des mindestens einen Abdichtelements, welches hierzu beispielsweise beweglich an der Vorrichtung gelagert ist. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass das Abdichtelement austauschbar ausgestaltet ist. So kann der Verstellmechanismus eine Aufnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere eines Gehäuses der erfindungsgemäßen Vorrichtung, umfassen, welche eine lösbare Befestigung des mindestens einen Abdichtelements an der Vorrichtung ermöglicht. Dabei können mehrere derartige Aufnahmen entlang der Breitenrichtung an der Vorrichtung für die Abdichtelemente vorgesehen sein, um insbesondere das Abdichtelement an / in diese Aufnahmen lösbar zu befestigen und damit an unterschiedliche Positionen in Breitenrichtung an der Vorrichtung anzubringen. Somit ist eine flexible Anpassung der Breitenerstreckung der Haupt- und/oder Nebenkammer an verschiedene Prozessparameter bzw. Folieneigenschaften, wie zum Beispiel die Breite des Rands, möglich.

Gemäß einem weiteren Vorteil kann es vorgesehen sein, dass ein Abdichtelement und/oder eine Wandung zur Abgrenzung der Hauptkammer von der Nebenkammer verstellbar, insbesondere manuell verstellbar und/oder verschiebbar ausgebildet ist. Die Verstell- und/oder Verschiebbarkeit erfolgt beispielsweise durch einen Verstellmechanismus, welcher mechanisch mit dem Abdichtelement und/oder der Wandung verbunden ist. Die Verstellbarkeit wird beispielsweise durch eine Austauschbarkeit und/oder durch eine bewegliche Lagerung des Abdichtelementes und/oder der Wandung ermöglicht, wobei die Verstellung und/oder Verschiebung insbesondere in Richtung der Rotationsachse der Transportvorrichtung erfolgt. Hierdurch ist es möglich, dass die Breite des zweiten Einflussbereiches zwischen einer Enddichtung und einer Zwischendichtung (Abdichtelement) derart gebildet wird, dass der zweite Einflussbereich sich im Wesentlichen nicht auf den Hauptbereich der Folie erstreckt. Sowohl die Wandung, als auch das wenigstens eine Abdichtelement können dabei dazu dienen, die erfindungsgemäße Vorrichtung von allen Seiten zur rotierenden Transportvorrichtung abzudichten. Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Wandung und/oder das Abdichtelement beispielsweise Bürsten und/oder Kunststoffelemente aufweist. Diese können zum Beispiel derart beabstandet zur Transportvorrichtung angeordnet sein, dass ein Spalt zwischen der Transportvorrichtung und dem Abdichtelement und/oder der Wandung entsteht. Alternativ ist es auch denkbar, dass das Abdichtelement und/oder die Wandung zumindest teilweise die Transportvorrichtung kontaktiert.

Es kann ferner vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Nebenkammern vorgesehen sind, welche insbesondere im äußeren Seitenbereich der Vorrichtung in Breitenrichtung angeordnet sind, wobei zwischen den Nebenkammern die Hauptkammer angeordnet ist. Weiter ist es denkbar, dass für beide Nebenkammern jeweils ein unterschiedlich eingestellter oder alternativ nur ein im Wesentlichen gleich eingestellter Unterdruck einstellbar ist. Auch kann es möglich sein, dass die beiden Nebenkammern jeweils unterschiedlich in ihrer Breite einstellbar ausgebildet sind. Die beiden Nebenkammern dienen dabei insbesondere dazu, jeweils in einem linken und rechten zweiten Einflussbereich den Unterdruck für den jeweils linken oder rechten Randbereich der Schmelzefahne bzw. Folie zu erzeugen. Auf diese Weise ist eine noch flexiblere Einstellung für die Erhöhung der Prozessstabilität möglich.

Ebenfalls ist es denkbar, dass die Abmessung der mindestens einen Nebenkammer in Breitenrichtung derart ausgestaltet ist, dass der zweite Einflussbereich der Nebenkammer und/oder jeder Nebenkammer jeweils zwischen 2% bis 10% von dem gesamten Einflussbereich der Vorrichtung oder des ersten Einflussbereiches der Hauptkammer beträgt. Es ist insbesondere möglich, dass der Einflussbereich jeder Nebenkammer jeweils eine Wirkungsfläche aufweist, die zwischen 2% bis 10% von der Wirkungsfläche des gesamten Einflussbereiches der Vorrichtung oder der Wirkungsfläche des ersten Einflussbereiches der Hauptkammer beträgt. Der gesamte Einflussbereich ist dabei die Summe sämtlicher erster und zweiter Einflussbereiche der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die gesamte gemeinsame Erstreckung der Haupt- und Nebenkammern in Breitenrichtung entspricht beispielsweise der Breitenerstreckung des Auslassspalt bzw. der Düse der Auslassvorrichtung. Jede Nebenkammer weist insbesondere jeweils eine Erstreckung in Breitenrichtung auf, die zwischen 2% bis 10%, bevorzugt zwischen 5% und 8%, von der gesamten Breitenerstreckung der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder der Hauptkammer beträgt. Somit wird der erforderliche Einflussbereich zur Einstellung der Prozessstabilität und der Eigenschaften des Folienrandes gewährleistet.

Es ist weiter denkbar, dass wenigstens ein Abdichtelement in Breitenrichtung stufenlos oder stufenweise verstellbar ausgestaltet ist, um zwischen der Hauptkammer und der Nebenkammer die jeweiligen Einflussbereiche variierbar, insbesondere vollständig, abzugrenzen, wobei insbesondere das Abdichtelement fluiddicht ausgestaltet ist. Der erste Einflussbereich wird beispielsweise durch den Abstand (in Breitenrichtung) zwischen benachbarten Abdichtelementen bestimmt. Der zweite Einflussbereich wird beispielsweise durch den Abstand (in Breitenrichtung) zwischen einem Abdichtelement und einer benachbart hierzu und im äußersten Seitenbereich der Vorrichtung angeordneten End- Abdichtung bestimmt. Die Verstellung des Abdichtelements erfolgt vorzugsweise durch ein Herausnehmen und ein erneutes Befestigen des Abdichtelements an der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere an einer Wandung oder an einem Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass das Abdichtelement bewegbar an der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelagert ist. Hierdurch lassen sich die Einflussbereiche flexibel an bestimmte Folieneigenschaften oder Prozessparameter anpassen. Das Abdichtelement ist beispielsweise zwischen dem Gehäuse der Vorrichtung und der Transportvorrichtung, insbesondere einer Gießwalze, angeordnet.

Es ist ferner denkbar, dass das Abdichtelement einen definierten Abstand zur Transportvorrichtung aufweist, und insbesondere kontaktfrei zur Transportvorrichtung ausgestaltet ist. Hierdurch wird vermieden, dass das Abdichtelement die Rotation der Transportvorrichtung und damit den Transport des Folienmaterials stört. Der Abstand kann beispielsweise in einem Bereich von 1 mm bis 10 mm, bevorzugt 5 mm bis 8 mm liegen. Dabei ist der Abstand möglichst gering, um bei einem möglichst geringen Leistungsaufwand den notwendigen Unterdruck zu erzeugen. Der Abstand kann beispielsweise durch einen Austausch der Abdichtelement, welche hierzu zum Beispiel lösbar am Gehäuse befestigt sind, insbesondere durch einen Verstellmechanismus, verringerbar oder vergrößerbar ausgeführt sein.

Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Abdichtelement derart verstellbar ausgebildet ist, dass ein Abstand zwischen dem Abdichtelement und der Transportvorrichtung variierbar ist, wobei hierzu insbesondere das Abdichtelement austauschbar und/oder eine Erstreckung des Abdichtelements in Richtung der Transportvorrichtung verstellbar ausgeführt ist. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beispiel an verschiedene Folienmaschinen oder Prozessparameter angepasst werden. Das Abdichtelement ist dabei beispielsweise beweglich an der Vorrichtung gelagert oder lösbar befestigt, um ein Austauschen des Abdichtelements mit einem weiteren Abdichtelement mit größerer Erstreckung zu erlauben. Die Verstellung kann beispielsweise automatisch durch einen Antrieb oder manuell erfolgen, wobei bevorzugt das Abdichtelement lösbar befestigt ist. Die verstellbare Erstreckung des Abdichtelements wird beispielsweise dadurch realisiert, dass das Abdichtelement selbst verschiebbare Elemente aufweist, um die Erstreckung in Richtung der Transportvorrichtung (manuell oder automatisch) zu vergrößern und/oder zu verkleiner.

Des Weiteren kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Abdichtelement an der der Schmelzefahne zugewandten Seite eine der Transportvorrichtung anpassbare gekrümmte, insbesondere konkave, Form aufweist. Auf diese Weise kann vorzugsweise ein möglichst konstanter Abstand zwischen dem Abdichtelement und der Transportvorrichtung bzw. dem auf der Transportvorrichtung transportierten Folienmaterial erzielt werden.

Ebenfalls kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Abdichtelement flexibel und/oder elastisch verformbar ausgestaltet ist, insbesondere aus einem flexiblen und/oder elastisch verformbaren Kunststoff, um sich an die Transportvorrichtung anzupassen. Alternativ oder zusätzlich kann es möglich sein, dass das Abdichtelement an der Transportvorrichtung kontaktiert. Es ist in diesem Fall nicht notwendig, einen definierten Abstand zwischen der Transportvorrichtung und dem Abdichtelement vorzusehen, wodurch beispielsweise die Montage vereinfacht und die Erhaltung des Unterdruck gefördert wird.

Gemäß weiteren Vorteil kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass wenigstens eine, insbesondere erste, Strömungsvorrichtung zur Unterdruckerzeugung im ersten Einflussbereich und vorzugsweise wenigstens eine weitere, insbesondere eine zweite, Strömungsvorrichtung zur Unterdruckerzeugung im zweiten Einflussbereich vorgesehen sind, welche insbesondere frequenzgeregelt betrieben werden. Die erste und/oder zweite Strömungsvorrichtung kann bevorzugt als ein Gebläse ausgebildet sein, das insbesondere frequenzgeregelt betrieben wird. Die Strömungsvorrichtung kann beispielsweise einen Frequenzumformer aufweisen, oder elektronische Frequenzumrichter aufweisen, um eine gewünschte Drehzahl einzustellen. Die erste Strömungsvorrichtung und/oder die zweite Strömungsvorrichtung können dabei insbesondere derart betrieben werden, dass eine Einstellung der Drehzahl in einem definierten Bereich möglich ist. Somit kann die Intensität des ersten und/oder zweiten Unterdrucks variiert werden. Insbesondere ist es denkbar, dass die erste und die zweite Strömungsvorrichtung jeweils separat und/oder unabhängig voneinander ausgebildet sind, um zuverlässig zwei voneinander unterschiedliche erste und zweite Unterdrücke zu erzeugen. Von weiterem Vorteil kann wenigstens ein erstes luftführendes Leitungselement zur Strömungsverbindung mit einer ersten Strömungsvorrichtung an einem Hauptkammerdurchgang befestigt sein, und wenigstens ein zweites luftführendes Leitungselement zur Strömungsverbindung mit einer zweiten Strömungsvorrichtung an einem von dem Hauptkammerdurchgang beabstandeten Nebenkammerdurchgang befestigt sein. Der Hauptkammerdurchgang und/oder der Nebenkammerdurchgang ist dabei insbesondere als eine Öffnung im Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. der Haupt- oder Nebenkammer ausgebildet. Das erste und/oder zweite luftführende Leitungselement ist vorzugsweise als Schlauch ausgestaltet, welcher die durch den Unterdruck eingesogene Luft von der entsprechenden Haupt- oder Nebenkammer zur Strömungsvorrichtung leitet. Hierbei kann die Strömungsvorrichtung separat von der Haupt- und/oder Nebenkammer ausgebildet und/oder beabstandet angeordnet sein. Somit kann zuverlässig ein Unterdruck erzeugt werden und eine flexible Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet werden. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Strömungsvorrichtung unmittelbar an oder in der Haupt- und/oder Nebenkammer angeordnet bzw. integriert ist. Die Strömungsvorrichtung ist beispielsweise als Strömungsmaschine, insbesondere als Gebläse oder Kompressor oder Ventilator oder Vakuumpumpe zur Unterdruckerzeugung ausgebildet. Die Strömungsvorrichtung kann beispielsweise einen Motor, ggf. mit Überlastschutz, und/oder einen Frequenzumformer zur Anpassung der Drehzahl und/oder ein Laufrad und/oder Schaufeln zum Transport des Mediums, insbesondere Luft, aufweisen. Weiter kann die Strömungsvorrichtung zum Beispiel mit einem Saugvermögen von 20 bis 150.000 m 3 /h und/oder für eine Unterdruckerzeugung im ersten und/oder zweiten Einflussbereich und/oder innerhalb der Haupt- und/oder Nebenkammer von 1 mbar bis 900 mbar, bevorzugt 50 mbar bis 800 mbar, besonders bevorzugt 100 mbar bis 400 mbar ausgeführt sein.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Druckeinstellmittel zur Veränderung des Unterdrucks für den Hauptbereich und/oder den Randbereich vorgesehen ist, wobei vorzugsweise ausschließlich eine einzige Strömungsvorrichtung zur Unterdruckerzeugung in dem ersten Einflussbereich und/oder dem zweiten Einflussbereich und/oder einem linksseitigen und/oder rechtsseitigen zweiten Einflussbereich vorgesehen ist. Das oder einige der Druckeinstellmittel kann / können dabei beispielsweise als Drossel oder Luftzuführung oder als zusätzliches Gebläse / zusätzliche Strömungsvorrichtung ausgebildet sein. Bevorzugt wird in jedem Randbereich bzw. in jedem zweiten Einflussbereich der Unterdruck durch jeweils mindestens eine zusätzliche Strömungsvorrichtung (mit) erzeugt oder ausschließlich für jeden zweiten Einflussbereich nur durch eine einzige Strömungsvorrichtung erzeugt. Die zusätzlichen Strömungsvorrichtungen sind besonders bevorzugt frequenzgeregelt, das heißt weisen insbesondere eine (durch die Steuerungsvorrichtung) variierbare Drehzahl auf. Das Druckeinstellmittel dient dabei bevorzugt zur Balancierung des Hauptbereichs und/oder des rechten und linken Rands der Schmelzefahne bzw. Folie. Es kann also sinnvoll sein, sowohl für den rechten als auch für den linken Rand jeweils ein eigenes Druckeinstellmittel mit gemeinsamer Strömungsvorrichtung vorzusehen, wodurch ein unabhängig einstellbarer linksseitiger und ein rechtsseitiger zweiter Einflussbereich bzw. Unterdruck erzeugbar sind. Weiter ist es denkbar, dass für den zweiten Einflussbereich und den ersten Einflussbereich jeweils Druckeinstellmittel vorgesehen sind, wobei insgesamt für die erfindungsgemäße Vorrichtung nur eine einzige Strömungsvorrichtung zum Einsatz kommt. Hierdurch können beispielsweise Materialkosten reduziert werden. Weiter ist es denkbar, dass zum Beispiel für jeden Randbereich, das heißt zum Beispiel für eine erste und eine zweite Nebenkammer, und/oder für den Hauptbereich, das hießt für die Hauptkammer, dennoch jeweils eine eigene Strömungsvorrichtung und gleichzeitig jeweils ein Druckeinstellmittel vorgesehen ist. Dies kann beispielsweise die Zuverlässigkeit und Flexibilität erhöhen, wenn sowohl durch die Strömungsvorrichtung als auch durch das Druckeinstellmittel der Unterdruck einstellbar ist.

Es ist ferner denkbar, dass mindestens eine Sensorvorrichtung zumindest teilweise innerhalb der Hauptkammer und/oder Nebenkammer vorgesehen ist, um den Druck für den Hauptbereich und/oder Randbereich zu erfassen. Die Sensorvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dabei beispielsweise zumindest ein Sensorelement aufweisen, welches beispielsweise als ein Drucksensor ausgestaltet ist. Dabei wird der Druck beispielsweise im Hauptbereich und/oder im Randbereich vorzugsweise dadurch erfasst, dass eine indirekte Messung erfolgt, zum Beispiel durch Druckmessungen im Bereich der Nebenkammer und/oder Hauptkammer, welche durch die Sensorvorrichtung ausgewertet werden. Der entsprechende gemessene (Ist-) Wert (der Haupt- und/oder Nebenkammer) kann dabei beispielsweise in einer Rezeptur zur Herstellung der Folie abgespeichert werden. Weiter ist es auch denkbar, dass ein vordefinierter Soll-Wert in der Rezeptur abgespeichert ist und/oder aus der Rezeptur auslesbar ist, und mit dem gemessenen Ist-Wert verglichen wird. Hierdurch kann eine Überwachung der Prozessstabilität erfolgen.

Optional kann es vorgesehen sein, dass eine weitere, zweite Hauptkammer vorgesehen ist, wobei insbesondere die zweite Hauptkammer in Bezug zur Hauptkammer, das heißt insbesondere zur ersten Hauptkammer, entfernter zur Schmelzefahne anordenbar ist, um Luft an der Transportvorrichtung zu entfernen. Die erste Hauptkammer dient dabei insbesondere zur Ansaugung der Schmelzefahne an die Transportvorrichtung und die zweite Hauptkammer zur Entfernung der eingeschleppten Luft, um hierdurch die Folieneigenschaften und/oder die Folienstabilität und/oder die (Transport-) Geschwindigkeit zu verbessern.

Es ist ferner denkbar, dass wenigstens eine Strömungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur geregelten Variierung des ersten und/oder zweiten Unterdrucks mit einer Steuerungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung elektrisch oder drahtlos verbunden ist, wobei insbesondere die Steuerungsvorrichtung eine Datenspeichereinheit zur Speicherung von Prozessparametern und/oder einen Regelalgorithmus aufweist. Der Regelalgorithmus kann dabei beispielsweise als Computerprogramm dazu ausgebildet sein, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen. Auf diese Weise kann automatisiert die Prozessstabilität und/oder die Folieneigenschaften überwacht und/oder geregelt werden. Die Reglung des ersten und/oder zweiten Unterdrucks durch die Steuerungsvorrichtung erfolgt aber beispielsweise in Abhängigkeit von Prozessparametern, insbesondere durch einen Vergleich mit den von der Sensorvorrichtung gemessenen Werten. Auch kann es möglich sein, dass der erste und/oder der zweite Unterdruck bei Änderungen der Prozessparameter, wie der Geschwindigkeit von zum Beispiel der Transportvorrichtung, oder wie dem Hoch- und Runterrampen der Folienmaschine, automatisch nachgeführt und/oder angepasst wird, um jederzeit die bestmögliche Stabilität des Prozesses zu gewährleisten. Weiter ist es auch denkbar, dass zur Erzielung von bestimmten Prozessparameter, wie besonders hohen Dehnungswerten oder geringen Dehnungswerten der Folie, im ersten Einflussbereich besonders geringe bzw. hohe Unterdrücke eingestellt werden, während insbesondere in den zweiten Einflussbereichen der Unterdruck im Wesentlichen konstant bleibt. Es ist auch denkbar, dass der Unterdruck in der Hauptkammer durch einen entsprechenden Algorithmus so geregelt wird, dass die Folieneigenschaften auch bei geänderten Prozess- oder Umgebungsbedingungen konstant gehalten werden. Besonders vorteilhaft ist hier die Entkopplung von Folieneigenschaften und Prozessstabilität als eine Grundvoraussetzung für die Machbarkeit einer solchen Regelung.

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Folie, insbesondere einer Kunststofffolie. Hierbei wird insbesondere Folienmaterial aus einer Auslassvorrichtung in Form einer Schmelzefahne durch eine Transportvorrichtung herausgeführt. Dabei wird vorzugsweise durch mindestens eine Hauptkammer ein erster Unterdruck in einem ersten Einflussbereich erzeugt und durch mindestens eine Nebenkammer ein zweiter Unterdruck in einem zweiten Einflussbereich erzeugt. Der erste Einflussbereich wird dabei wenigstens einem Hauptbereich der Schmelzefahne und/oder der Folie und der zweite Einflussbereich wird wenigstens einem Randbereich der Schmelzefahne und/oder der Folie benachbart zum Hauptbereich zugeordnet. Insbesondere ist sowohl ein erster Randbereich als auch ein zweiter Randbereich vorgesehen und benachbart zum Hauptbereich angeordnet, wobei der erste und zweite Randbereich jeweils auf gegenüberliegenden Seiten des Hauptbereichs angeordnet sind. Der erste Unterdruck unterscheidet sich von dem zweiten Unterdruck, wodurch eine Stabilisierung der Schmelzefahne bewirkt wird. Der erste Unterdruck in dem ersten Einflussbereich wird dabei insbesondere indirekt durch die Hauptkammer und der zweite Unterdruck in dem zweiten Einflussbereich wird insbesondere indirekt durch die Nebenkammer dadurch erzeugt, dass die Hauptkammer mit einer ersten Strömungsvorrichtung und die Nebenkammer mit einer zweiten Strömungsvorrichtung verbunden sind. Weiter kann es vorgesehen sein, dass das Folienmaterial sich auf oder vor der Transportvorrichtung abkühlt und/oder erstarrt. Das erfindungsgemäße Verfahren bringt die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung erläutert worden sind. Weiter kann das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sein, eine erfindungsgemäße Vorrichtung zu betreiben.

Ebenfalls ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass eine Abmessung der Hauptkammer und/oder Nebenkammer in Breitenrichtung stufenlos oder in Stufen an die Auslassvorrichtung der Folienmaschine angepasst wird. Vorzugsweise wird durch eine Anpassung der Nebenkammer aufgrund der benachbarten Anordnung der Nebenkammer zur Hauptkammer und der insbesondere fixen Erstreckung der Vorrichtung in Breitenrichtung ebenfalls die Abmessung der Hauptkammer in Breitenrichtung stufenlos oder stufenweise an die Auslassvorrichtung der Folienmaschine, und damit auch an den Haupt- bzw. Randbereich der Schmelzefahne bzw. der Folie, angepasst. Die Erstreckung der Vorrichtung in Breitenrichtung bezieht sich dabei vorzugsweise (im Wesentlichen) auf die Summe der Abmessungen sämtlicher Haupt- und Nebenkammern in Breitenrichtung. Die Anpassung erfolgt bevorzugt derart, dass sich der erste und zweite Einflussbereich entlang der gesamten Breite der Schmelzefahne erstrecken und sich der zweite Einflussbereich insbesondere auf den Randbereich erstreckt und sich der erste Einflussbereich insbesondere auf den Hauptbereich der Schmelzefahne bzw. Folie erstreckt. Hierdurch ist ebenfalls eine Anpassung an Prozessparameter möglich. Weiter kann es vorgesehen sein, dass eine Abmessung der Hauptkammer und/oder Nebenkammer in Breitenrichtung und/oder die Intensität des zweiten Unterdrucks automatisch an Prozessparameter angepasst wird. Diese automatische Anpassung erfolgt beispielsweise durch eine Steuerungsvorrichtung, welche zum Beispiel zur Einstellung der Intensität mit zumindest einer Strömungsvorrichtung oder zur Einstellung der Abmessung der Haupt- und/oder Nebenkammer in Breitenrichtung zum Beispiel mit einer Antriebseinheit zur Verschiebung von mindestens einem Abdichtelement verbunden ist. Die Prozessparameter können dabei beispielsweise die Rotationsgeschwindigkeit der Transportvorrichtung, vorgespeicherte Rezepturen, die gewünschte Foliendicke, die Foliencharakteristik, die Folien- und/oder Randbereich- und/oder Hauptbereich-Breite und/oder die Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an der Schmelzefahne betreffen. Durch die Anpassung wird beispielsweise auch bei einem Hoch- und Runterrampen (der Folienmaschine) jederzeit die bestmögliche Stabilität des Prozesses gewährleistet.

Es kann weiter vorgesehen sein, dass der zweite Unterdruck und/oder der erste Unterdruck unabhängig voneinander, insbesondere an Prozessparametern, angepasst werden. Dabei kann es vorgesehen sein, dass der erste Unterdruck stets kleiner als der zweite Unterdruck oder umgekehrt ist. Auch kann es möglich sein, dass der erste Unterdruck und der zweite Unterdruck derart einstellbar sind, dass sie sich um mindestens 5 mbar und/oder mindestens 10 mbar und/oder mindestens 100 mbar und/oder mindestens 200 mbar voneinander unterscheiden. Zur Anpassung kann beispielsweise eine Steuerungsvorrichtung mit einer ersten Strömungsvorrichtung für den ersten Unterdruck und mit einer zweiten Strömungsvorrichtung für den zweiten Unterdruck verbunden sein.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die durch das Verfahren hergestellte Folie eine Dicke von maximal 15 μηη, bevorzugt maximal 12 μηη, besonders bevorzugt maximal 10 μηη aufweist und/oder in einem Bereich von 1 μηη bis 17 μηη, vorzugsweise 8 μηη bis 15 μηη liegt. Bei derartigen Foliendicken ist die unabhängige Einstellung der Prozessstabilität und der Folieneigenschaften, das heißt die unabhängige Einstellung des ersten und zweiten Unterdrucks, von besonderer Bedeutung. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt dabei die Herstellung mit hoher Geschwindigkeit, insbesondere von besonders dünnen oder besonders hoch bzw. gering dehnfähigen Folien, insbesondere als Endlosmaterial.

Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass der erste Unterdruck und/oder der zweite Unterdruck automatisch und/oder geregelt, insbesondere unabhängig voneinander, variiert wird/werden, insbesondere in Abhängigkeit von Prozessparametern. Hierbei kann beispielsweise die Steuerungsvorrichtung zur Regelung, beispielsweise durch einen Regelalgorithmus, genutzt werden. Die Prozessparameter können dabei beispielsweise aus einer nicht flüchtigen Datenspeichereinheit der Steuerungsvorrichtung ausgelesen werden. Bei der Regelung des ersten und/oder zweiten Unterdrucks wird beispielsweise ein Ist-Wert, welcher als gemessener Wert von einer Sensorvorrichtung erfasst wird, mit einem Soll-Wert verglichen und durch die Ansteuerung der Strömungsvorrichtung der Ist-Wert (das heißt zum Beispiel der Unterdruck) an den Soll-Wert angepasst bzw. geregelt. Ebenfalls unter Schutz gestellt ist eine Folienmaschine zur Herstellung von Folie, insbesondere Kunststofffolie, insbesondere eine Gießfolienmaschine, insbesondere für die Herstellung einer Stretch-Folie (insbesondere im Gießfolienverfahren). Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Folienmaschine eine Transportvorrichtung zum Transport von Folienmaterial und eine Auslassvorrichtung umfasst. Dabei wird das Folienmaterial aus der Auslassvorrichtung in Form einer Schmelzefahne durch die Transportvorrichtung herausgeführt bzw. ist herausführbar. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass mindestens eine Hauptkammer zur Erzeugung eines ersten Unterdrucks in einem ersten Einflussbereich und mindestens eine Nebenkammer zur Erzeugung eines zweiten Unterdrucks in einem zweiten Einflussbereich vorgesehen sind, wobei der erste Einflussbereich wenigstens einem Hauptbereich der Schmelzefahne und der zweite Einflussbereich wenigstens einem Randbereich der Schmelzefahne benachbart zum Hauptbereich zuordenbar ist, und wobei sich der erste Unterdruck von dem zweiten Unterdruck unterscheidet, um eine Stabilisierung der Schmelzefahne zu bewirken. Hierdurch ergeben sich die gleichen Vorteile, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren und/oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben worden sind. Weiter ist es denkbar, dass die erfindungsgemäße Folienmaschine eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks aufweist und/oder gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren betreibbar ist. Ferner unter Schutz gestellt ist ein System, aufweisend eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Auslassvorrichtung und/oder mit einer Transportvorrichtung. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie einer erfindungsgemäßen Folienmaschine, Fig. 2 eine schematische Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,

Fig. 3 eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 4 eine weitere schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung,

Fig. 5 eine schematische Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,

Fig. 6 eine schematische Rückansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,

Fig. 7 eine weitere schematische Rückansicht auf eine erfindungsgemäße

Vorrichtung,

Fig. 8 eine weitere schematische Rückansicht auf eine erfindungsgemäße

Vorrichtung,

Fig. 9 eine schematische Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen

Verfahrens. In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet. In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ist hierbei in einer erfindungsgemäßen Folienmaschine 100 integriert, wobei in Fig. 1 lediglich Teile dieser Folienmaschine 100 schematisch dargestellt sind. Die erfindungsgemäße Folienmaschine 100, zum Beispiel eine Gießfolienmaschine, weist eine Transportvorrichtung 120 auf. Bei der Transportvorrichtung 120 handelt es sich zum Beispiel um ein Chili Roll 120. Über eine Auslassvorrichtung 1 10, der zum Beispiel ein oder mehrere Extrudervorrichtungen vorgelagert sind, wird fließfähiges Folienmaterial 231 in Form einer Schmelzefahne 200 über einen Auslassspalt 1 1 1 , insbesondere eine Düse 1 1 1 , auf der Oberfläche der Transportvorrichtung 120 angeordnet. Die Transportvorrichtung 120 kann hierzu beispielsweise gekühlt ausgebildet sein, um ein Abkühlen bzw. Erstarren des Folienmaterials 231 an oder vor der Transportvorrichtung 120 zu bewirken. Für den Transport des Folienmaterials 231 rotiert die Transportvorrichtung 120 um eine Rotationsachse R in Richtung der in Fig. 1 gezeigten gestrichelten Pfeile. Das Folienmaterial 231 wird nach der Aufnahme durch die Transportvorrichtung 120 an einem Aufnahmeort 123 weiter in Richtung der gestrichelten Pfeile transportiert. An der Transportvorrichtung 120 sind ferner noch weitere Walzen 1 12, 1 13 angeordnet, welche beispielsweise als Abrisswalzen und/oder Putzwalzen ausgebildet sein können. Das Folienmaterial 231 verlässt die erfindungsgemäße Folienmaschine 100 als Folie 230. Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung, insbesondere der Auslassvorrichtung 1 10 und/oder der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 an der Transportvorrichtung 120, ist dabei beispielhaft und kann auch variieren. So kann die Auslassvorrichtung 1 10 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 beispielsweise auch in einer Tiefenrichtung T in Richtung der Walze 1 13 weiter versetzt angeordnet sein, wie in Fig. 5 zu sehen ist. Im Bereich der Auslassvorrichtung 1 10 ist gemäß Fig. 1 weiter die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Erzeugung eines Unterdrucks für die Schmelzefahne 200 angeordnet. Die Vorrichtung 10 umfasst beispielsweise ein Gehäuse 1 1 und ist lösbar oder unlösbar mit der Auslassvorrichtung 1 10 verbunden. Alternativ ist es denkbar, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 unabhängig und als separates Bauteil, gegebenenfalls beabstandet zur Auslassvorrichtung 1 10, gegebenenfalls befestigt an der Transportvorrichtung 120, ausgebildet ist. Zur Erzeugung eines ersten und zweiten Unterdrucks ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 mit einer Strömungsvorrichtung 60 verbunden, wobei die Strömungsvorrichtung 60 separat von der Vorrichtung 10 ausgebildet sein kann oder in der Vorrichtung 10 integriert ist. Die Strömungsvorrichtung 60 ist beispielsweise als ein frequenzgeregeltes Gebläse 60 ausgebildet und wird bevorzugt durch eine Steuerungsvorrichtung 95 angesteuert und/oder geregelt. Hierdurch lässt sich beispielsweise die Drehzahl der Strömungsvorrichtung 60 und damit die Intensität des erzeugten Unterdrucks einstellen. Weiter ist vorzugsweise eine Sensorvorrichtung 90 an der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 angeordnet, um den durch die Strömungsvorrichtung 60 erzeugten Unterdruck zu messen. Die gemessenen Werte können beispielsweise in einer Datenspeichereinheit 96 der Steuerungsvorrichtung 95 zumindest zwischengespeichert werden. Durch den Vergleich der gemessenen Werte des erzeugten Unterdrucks (Ist-Wert) mit dem gewünschten Wert der Unterdruckintensität (Soll- Wert) durch die Steuerungsvorrichtung 95 kann somit ein Regelkreis bestehend aus zumindest der Steuerungsvorrichtung 95 und der Sensorvorrichtung 90 zur Ansteuerung der Strömungsvorrichtung 60 bereitgestellt werden.

Damit ein erster Unterdruck von einem zweiten Unterdruck getrennt erzeugt werden kann, muss ein entsprechender erster Einflussbereich 310 von einem zweiten Einflussbereich 320 strömungstechnisch getrennt werden. Hierzu dient wenigstens ein Abdichtelement 40, welches im Bereich des ersten Einflussbereichs 310 und/oder des zweiten Einflussbereichs 320 angeordnet ist.

In Fig. 2 ist eine Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 dargestellt. Dabei ist erkennbar, dass die Vorrichtung 10 in Breitenrichtung B benachbart angrenzend verschiedene Kammern, das heißt zumindest eine Hauptkammer 20 und zumindest eine Nebenkammer 30 für verschiedene Einflussbereiche 310, 320 aufweist. Die Nebenkammern 30, insbesondere eine erste Nebenkammer 30a und eine zweite Nebenkammer 30b, erzeugen dabei einen zweiten Unterdruck bzw. jeweils unterschiedliche zweite Unterdrücke in jeweiligen zweiten Einflussbereichen 320. Die erste Nebenkammer 30a ist dabei insbesondere einem linksseitigen zweiten Einflussbereich 320a und die zweite Nebenkammer 30b einem rechtsseitigen zweiten Einflussbereich 320b zugeordnet. Der Einflussbereich bestimmt dabei, in welchem Bereich der Folie 230 bzw. der Schmelzefahne 200 der entsprechende Unterdruck ausgeübt wird. So wird ein erster Unterdruck in dem ersten Einflussbereich 310 für einen Hauptbereich 210 der Schmelzefahne 200 bzw. der Folie 230 ausgeübt. Ein zweiter Unterdruck wird in dem zweiten Einflussbereich 320 für einen Randbereich 220 der Schmelzefahne 200 bzw. der Folie 230 ausgeübt. Dabei wird vorzugsweise in einem linksseitigen zweiten Einflussbereich 320a der zweite Unterdruck für einen ersten Randbereich 220a und im rechtsseitigen zweiten Einflussbereich 320b der zweite Unterdruck für einen zweiten Randbereich 220b der Schmelzefahne 200 bzw. der Folie 230 erzeugt. Die jeweiligen zweiten Unterdrücke können dabei identisch sein oder sich voneinander unterscheiden. Zur Erzeugung des Unterdrucks weist die Hauptkammer 20 vorzugsweise eine zur Transportvorrichtung 120 und/oder Schmelzefahne 200 ausgerichtete Hauptkammeröffnung 21 auf und die Nebenkammer 30 eine zur Transportvorrichtung 120 und/oder Schmelzefahne 200 ausgerichtete Nebenkammeröffnung 31 auf. Die Hauptkammeröffnung 21 und/oder die Nebenkammeröffnung 31 sind bevorzugt unmittelbar hinter der Schmelzefahne 200 anordenbar, insbesondere unterhalb der entsprechenden Auslassvorrichtung 1 10 bzw. des Auslassspalts 1 1 1 , wie in Fig. 2 gezeigt ist.

Um den ersten und zweiten Einflussbereich 310, 320 voneinander abzutrennen, ist zumindest ein Abdichtelement 40 vorgesehen. Das Abdichtelement 40 ist mit einem in Fig. 1 gekennzeichneten Abstand A beabstandet zur Transportvorrichtung 120 angeordnet, um einen Kontakt mit der Oberfläche der Transportvorrichtung 120 zu vermeiden. Alternativ ist es denkbar, dass das Abdichtelement 40 derart flexibel und/oder elastisch ausgestaltet ist, dass ein Kontakt mit der Oberfläche der Transportvorrichtung 120 möglich ist ohne eine Beschädigung zu verursachen. Zur seitlichen Abgrenzung der zweiten Einflussbereiche 320 bzw. der Nebenkammern 30 zur äußeren Umgebung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 sind ferner End-Abdichtungen 42 vorgesehen. Im Gegensatz zu den End-Abdichtungen 42 sind sämtliche Abdichtelemente 40 vorzugsweise zwischen der Hauptkammer 20 und einer der Nebenkammern 30 bzw. zwischen dem ersten Einflussbereich 310 und zumindest einem der zweiten Einflussbereiche 320 angeordnet.

In den Fign. 3 und 4 ist schematisch eine weitere Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 gezeigt. Dabei kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 neben einer (ersten) Hauptkammer 20 eine weitere, zweite Hauptkammer 25 aufweisen. Dabei kann sich die zweite Hauptkammer 25 unterhalb (das heißt näher in Richtung der Transportvorrichtung 120) der ersten Hauptkammer 20 erstrecken. Weiter kann die zweite Hauptkammer 25 auch von der ersten Hauptkammer 20 versetzt angeordnet sein, beispielsweise in Richtung der in Fig. 5 durch einen Pfeil gekennzeichneten Tiefenrichtung T (in entgegengesetzter Richtung zur Schmelzefahne 200 oder zur Auslassvorrichtung 1 10). Somit kann durch das Zusammenspiel der ersten und zweiten Hauptkammer 20, 25 die Schmelzefahne 200 optimal angesaugt und gleichzeitig die eingeschleppte Luft reduziert werden.

Zur Einstellung und Veränderung der ersten und zweiten Einflussbereiche 310, 320 kann das zumindest eine Abdichtelement 40 verstellbar ausgestaltet sein, wie in den Figuren 3 und 4 durch gestrichelte Pfeile verdeutlicht wird. Hierzu ist beispielsweise ein Verstellmechanismus 45 vorgesehen, welcher zum Beispiel eine bewegliche Lagerung der Abdichtelemente 40 an der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 umfasst. Weiter kann der Verstellmechanismus 45 eine Aufnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10, insbesondere eines Gehäuses 1 1 der Vorrichtung 10, umfassen, welcher eine lösbare Befestigung des mindestens einen Abdichtelements 40 an der Vorrichtung 10 ermöglicht. Dabei können mehrere derartige Aufnahmen entlang der Breitenrichtung B an der Vorrichtung 10 vorgesehen sein, um das Abdichtelement 40 an unterschiedlichen Positionen in Breitenrichtung B an der Vorrichtung 10 zu befestigen. Somit kann die Erstreckung des ersten Einflussbereiches 310 und/oder des zweiten Einflussbereiches 320 in Breitenrichtung B variiert werden. Dabei ist es denkbar, dass sich das Abdichtelement 40 gemäß Fig. 3 ausschließlich im Bereich der (ersten) Hauptkammer 20 oder gemäß Fig. 4 ebenfalls im Bereich der zweiten Hauptkammer 25 erstreckt und/oder hiermit verbunden ist. Somit können gemäß Fig. 4 auch zweite Einflussbereiche 320 bzw. Nebenkammern 30 für die zweite Hauptkammer 25 gebildet werden. Dagegen weist die zweite Hauptkammer 25 gemäß Fig. 3 keine benachbarten Nebenkammern 30 und somit auch keine benachbarten ersten Einflussbereiche 310 auf.

In Fig. 5 ist eine weitere Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 gezeigt, wobei eine Wandung 50 im Bereich der Hauptkammer 20 und/oder der Nebenkammer 30 dargestellt ist. Die Wandung 50 bildet insbesondere zumindest teilweise das Gehäuse 1 1. Die Wandung 50 kann dabei insbesondere fluchtend zu dem Abdichtelement 40 angeordnet sein, um gemeinsam mit dem Abdichtelement 40 den ersten Einflussbereich 310 von dem zweiten Einflussbereich 320 insbesondere strömungstechnisch zu trennen. Auch ist es denkbar, dass die Wandung 50, wie das Abdichtelement 40, durch den Verstellmechanismus 45 einstellbar und/oder verschiebbar und/oder austauschbar ausgestaltet ist. Weiter ist in Fig. 5 gezeigt, dass das Abdichtelement 40 eine Krümmung 41 aufweisen kann, um der Form der Oberfläche der Transportvorrichtung 120 angepasst zu werden. Die Hauptkammer 20 bzw. die Nebenkammer 30 weist außerdem einen entsprechenden Hauptkammerdurchgang 22 bzw. Nebenkammerdurchgang 32 auf, um die Hauptkammer 20 bzw. die Nebenkammer 30 mit einer Strömungsvorrichtung 60 zu verbinden.

In den Figuren 6 bis 8 ist die Verbindung der Hauptkammer 20 sowie der zumindest einen Nebenkammer 30 mit entsprechenden Strömungsvorrichtungen 60 gezeigt. Da die Strömungsvorrichtung 60, beispielsweise als ein Gebläse 60, den Unterdruck in der Hauptkammer 20 und/oder der Nebenkammer 30 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 erzeugt, müssen die Kammern durch Leitungselemente 70 mit der Strömungsvorrichtung 60 verbunden werden. Die Leitungselemente 70, welche beispielsweise als luftführende Schläuche 70 ausgebildet sind, können hierbei beispielsweise an einem Hauptkammerdurchgang 22 der Hauptkammer 20 bzw. einem Nebenkammerdurchgang 32 der Nebenkammer 30 befestigt werden. Zur verbesserten Luftführung ist beispielsweise auch eine Dichtung im Bereich des Hauptkammerdurchgangs 22 und/oder des Nebenkammerdurchgangs 32 vorgesehen. In Fig. 6 wird verdeutlicht, dass jede Hauptkammer 20 und jede Nebenkammer 30 jeweils mit unterschiedlichen Strömungsvorrichtungen 60 verbunden sein kann, um unterschiedliche Unterdrücke in dem jeweiligen Einflussbereich zu erzeugen. So kann eine erste Strömungsvorrichtung 61 einen ersten Unterdruck für die Hauptkammer 20, eine zweite Strömungsvorrichtung 62 einen zweiten Unterdruck für eine erste Nebenkammer 30a und eine dritte Strömungsvorrichtung 63 einen weiteren zweiten Unterdruck für eine zweite Nebenkammer 30b erzeugen. Alternativ ist es denkbar, dass gemäß Fig. 7 nur eine einzige zweite Strömungsvorrichtung 62 den zweiten Unterdruck sowohl für die erste Nebenkammer 30a als auch für die zweite Nebenkammer 30b erzeugt. Gemäß Fig. 8 kann auch eine einzige Strömungsvorrichtung 60 für sämtliche Kammern, das heißt sowohl für die Hauptkammer 20 als auch für die Nebenkammern 30, vorgesehen sein. In diesem Fall kann ein unterschiedlicher Unterdruck zum Beispiel durch Druckeinstellmittel 80, wie beispielsweise Drosseln, erzeugt werden. In Fig. 9 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren 400 visualisiert. Dabei wird gemäß einem ersten Verfahrensschritt 401 durch mindestens eine Hauptkammer 20 ein erster Unterdruck in einem ersten Einflussbereich 310 erzeugt. Gemäß einem zweiten Verfahrensschritt 402 wird durch mindestens eine Nebenkammer 30 ein zweiter Unterdruck in einem zweiten Einflussbereich 320 erzeugt.

Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

10 Vorrichtung

1 1 Gehäuse

20 Hauptkammer

21 Hauptkammeröffnung 22 Hauptkammerdurchgang 25 zweite Hauptkammer

30 Nebenkammer

30a erste Nebenkammer 30b zweite Nebenkammer 31 Nebenkammeröffnung 32 Nebenkammerdurchgang

40 Abdichtelement

41 Krümmung

42 End-Abdichtung

45 Verstellmechanismus 50 Wandung 60 Strömungsvorrichtung 61 erste Strömungsvorrichtung 62 zweite Strömungsvorrichtung 63 dritte Strömungsvorrichtung 70 Leitungselement 80 Druckeinstellmittel 90 Sensorvorrichtung

95 Steuerungsvorrichtung

96 Datenspeichereinheit

100 Folienmaschine

1 10 Auslassvorrichtung

1 1 1 Auslasspalt / Düse

112 Walze, Putzwalze

1 13 Walze, Abrisswalze

120 Transportvorrichtung

123 Aufnahmeort

200 Schmelzefahne

210 Hauptbereich

220 Randbereich

220a erster Randbereich

220b zweiter Randbereich

230 Folie

231 Folienmaterial

310 erster Einflussbereich

320 zweiter Einflussbereich

320a linksseitiger zweiter Einflussbereich

320b rechtsseitiger zweiter Einflussbereich

400 Verfahren

401 erster Verfahrensschritt

402 zweiter Verfahrensschritt B Breitenrichtung

T Tiefenrichtung

A Abstand R Achse