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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR GLUING FIBERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/163828
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for gluing fibers or similar particles, in particular for the production of wood material panels, for example fiber panels, having a blowline (3) through which the fibers to be glued are transported, wherein there are connected to the blowline a plurality of nozzles (4) which issue into the blowline and by means of which the fibers transported through the blowline can be sprayed with glue, wherein the nozzles (4) are formed as multiple-substance nozzles, for example two-substance nozzles for the purpose of steam atomization, to which nozzles in each case at least one glue feed line (5) and one steam feed line (6) are connected, characterized in that in each case one glue valve (7) and one throughflow measurement device (8) are integrated into the glue feed lines (5), and in that the glue valves (7) and the throughflow measurement devices (8) are connected to at least one control and/or regulating device, such that the throughflow rate for each glue feed line (5) can be separately controlled or regulated by means of the glue valves (7).

Inventors:
OHLENDORF RUDOLF CHRISTOPHER (DE)
STAUB GUENTER (DE)
TRUMMEL ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/059833
Publication Date:
December 06, 2012
Filing Date:
May 25, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMPELKAMP MASCH & ANLAGENBAU (DE)
OHLENDORF RUDOLF CHRISTOPHER (DE)
STAUB GUENTER (DE)
TRUMMEL ROLF (DE)
International Classes:
B27N1/02
Foreign References:
DE102008059877A12010-06-02
US20100209592A12010-08-19
US5683752A1997-11-04
DE10031852A12002-01-17
US6059884A2000-05-09
US6296706B12001-10-02
DE102008059877A12010-06-02
DE102009006704A12010-08-12
DE202010005280U12010-08-19
Other References:
See also references of EP 2714349A1
Attorney, Agent or Firm:
VON DEM BORNE, Andreas (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Vorrichtung zum Beieimen von Fasern oder dergleichen Partikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten, mit einer Blasleitung (3) durch welche die zu beleimenden Fasern transportiert werden, wobei an die Blasleitung mehrere in die Blasleitung mündende Düsen (4) angeschlossen sind, mit denen die durch die Blasleitung transportierten Fasern mit Leim besprühbar sind, wobei die Düsen (4) als Mehrstoff-Düsen, z. B. Zweistoff-Düsen für eine Dampf- Zerstäubung ausgebildet sind, an welche jeweils zumindest eine Leimzuführleitung (5) und eine Dampfzuführleitung (6) angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass in die Leimzuführleitungen (5) jeweils zumindest ein Leimventil (7) und eine Durchflussmessvorrichtung (8) integriert sind und dass die Leimventile (7) und die Durchflussmessvornchtungen (8) mit zumindest einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung verbunden sind, so dass mit dem Leimventilen (7) die Durchflussmenge für jede Leimzuführleitung (5) separat steuerbar oder regelbar ist. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mit den Leimventilen (7) die Leimzufuhr zu einer oder mehreren Düsen absperrbar ist und dass mit den Leimventilen (7) für die übrigen Düsen (4) jeweils eine vorgegebene Durchflussmenge, z. B. eine im Wesentlichen identische Durchflussmenge, einstellbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an die Blasleitung (3) zumindest sechs, vorzugsweise zumindest zehn Düsen ange-

schlössen sind, welche entlang der Blasleitung und/oder über den Umfang der Blasleitung verteilt sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimzuführleitungen (5) an einen gemeinsamen Leimverteiler (9) angeschlossen sind, welcher mit Leim beaufschlagt ist, wobei der Leimverteiler (9) vorzugsweise mit einem Temperaturmessgerät (1 1 ), einem Druckmessgerät (12) und/oder einem Viskositätsmessgerät versehen ist. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die Dampfzuführleitungen (6) (steuerbare) Dampfventile (15) integriert sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampf- zufuhrleitungen (6) an einen gemeinsamen Dampfverteiler (17) angeschlossen sind, welcher mit Dampf beaufschlagt ist, wobei die Dampfzufuhr zu dem Dampfverteiler (17) steuerbar oder regelbar ist, z. B. auf die Durchflussmenge oder den Druck regelbar ist, wobei der Dampfverteiler (17) vorzugsweise mit einer Temperaturmessvorrichtung (18) und/oder einem Druckmessgerät (19) und/oder einem Durchflussmessgerät (22) versehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und/oder Regelvorrichtung der Beleimungsvorrichtung in einen übergeordneten Prozessrechner (31 ) integriert ist, welcher eine Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten steuert, in welche die Beleimungsvorrichtung integriert ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtungen (1 1 , 12, 18, 19, 20) und/oder die Ventile, z. B. Leimventile, Dampf- ventile etc., mit dem übergeordneten Prozessrechner (31 ) verbunden sind. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an die Leimzufuhrleitungen (5), z. B. über ein Mehrwege-Ventil, Wasserzuführleitungen (24) angeschlossen sind, mit denen den Düsen (4) zum Zwecke der Reinigung wahlweise Wasser zuführbar ist. 10. Verfahren zum Beieimen von Fasern oder dergleichen Partikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten, mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussmenge des Leims zu den einzelnen Düsen mit den Leimventilen für jede Düse separat gesteuert oder geregelt wird.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimventile, Dampfventile, Wasserventile usw. von einem übergeordneten Prozessrechner gesteuert oder geregelt werden. 12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimungsvorrichtung bzw. deren Komponenten von einem übergeordneten Prozessrechner gesteuert oder geregelt wird, welcher auch die Blasleitung und/oder eine nachgeordnete Streuvorrichtung und/oder eine nachgeordnete Pressenanlage steuert oder regelt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der aktiven Düsen/Leimzuführleitungen und/oder die Durchflussmenge des Leims und/oder die Durchflussmenge des Dampfes in Ab-

hängigkeit von dem Betrieb der Blasleitung, z. B. in Abhängigkeit von dem Faserdurchsatz und/oder Druck in der Blasleitung gesteuert oder geregelt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussmenge des Leims und/oder die Dampfmenge in Abhängigkeit von der Viskosität des Leims gesteuert oder geregelt wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Leims in Abhängigkeit von den übrigen Prozesspara- meiern angepasst wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Leimdruck in Abhängigkeit von den übrigen Prozessparametern eingestellt wird.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Beieimen von Fasern

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beieimen von Fasern oder dergleichen Partikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten, mit einer Blasleitung (Blow-Line), durch welche die zu beleimenden Fasern transportiert werden, wobei an die Blasleitung mehrere in die Blasleitung mündende Düsen angeschlossen sind, mit denen die durch die Blasleitung transportierten Fasern mit Leim besprühbar sind, wobei die Düsen als Mehrstoff-Düsen, z. B. Zweistoff-Düsen für eine Dampfzerstäubung ausgebildet sind, an welche jeweils zumindest eine Leimzuführleitung und eine Dampfzuführleitung angeschlossen sind.

Holzwerkstoffplatten meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Faserplatten, wie z. B. MDF-Platten oder HDF-Platten oder auch LDF-Platten. Grundsätzlich werden aber auch Spanplatten und folglich die Beleimung von Spänen oder dergleichen Partikeln umfasst. Beieimen meint das Besprühen der Fasern mit einem Leim bzw. Bindemittel wie z. B. Isocyanate, Melaminharnstoffform- aldehyd(harze), Harnstoffformaldehyd(harze), Urea-Formaldehyd(harze), Mela- minharze, Phenolharze oder andere Harze, z. B. auf Basis von Polyaminen oder Taninen. Im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten wird aus den beleimten Fasern eine Streugutmatte gebildet, welche dann in einer Presse unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer Holz- werkstoffplatte bzw. einem Holzwerkstoffplattenstrang verpresst wird. Bei der Presse kann es sich um eine Taktpresse oder eine kontinuierlich arbeitende Presse handeln. Der Beleimung der Fasern kommt im Rahmen der Herstellung solcher Holzwerkstoffplatten besondere Bedeutung zu. Denn die Eigenschaften der hergestellten Holzwerkstoffplatte, z. B. deren Querzugfestigkeit, hängen entscheidend von der eingesetzten Leimmenge ab. Um Holzwerkstoffplatten mit

ausreichender Querzugfestigkeit herzustellen, ist daher in der Regel ein erheblicher Leimeinsatz erforderlich.

Im Rahmen der Erfindung erfolgt die Beleimung in einer Blasleitung, die auch als Blow-Line bezeichnet wird. Bei dieser Technik werden die Fasern in der Regel in einem Zerfaserer (Refiner) aus Hackschnitzeln hergestellt und die Fasern werden aus dem Refiner in die Blow-Line geblasen. Im Refiner befindet sich ein verhältnismäßig hoher Dampfdruck. Dieser Dampf bildet zugleich ein Transportmittel, mit welchem die Fasern durch die Blasleitung transportiert werden. Über die Blasleitung gelangen die Fasern zu einem nachgeschalteten Trockner. Bei der Blow-Beleimung erfolgt das Besprühen der Fasern mit Leim im Bereich der Blow-Line und folglich (unmittelbar) hinter dem Refiner.

Eine Vorrichtung zur Blow-Beleimung ist z. B. DE 10 2008 059 877 A1 oder der DE 10 2009 006 704 A1 bekannt.

Es ist grundsätzlich bekannt, dass das Eindüsen des Leims in die Blow-Line erheblichen Einfluss auf die Beleimungsqualität hat. So ist man in der Praxis grundsätzlich bestrebt, eine möglichst feine Verdüsung des Leims zu erreichen, um verhältnismäßig kleine Leimtropfen zu realisieren. Damit sollen Verklumpungen der Fasern vermieden und insbesondere eine Leimersparnis erzielt werden. Aus diesem Grunde wurde bereits vorgeschlagen, den Leim nicht mittels einfacher Druckluft sondern mit Dampf zu zerstäuben. Zu diesem Zweck werden Zweistoff-Düsen eingesetzt. Derartige Zweistoff-Düsen sind beispiels- weise aus der DE 20 2010 005 280 U1 bekannt.

Die Blow-Line-Beleimung hat sich grundsätzlich bewährt. Sie ist jedoch weiterentwicklungsfähig. Es handelt sich um ein seit langem gut erprobtes

Verfahren, der erforderliche Leimeinsatz ist jedoch nach wie vor verhältnismäßig hoch. - Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich Fasern oder dergleichen Partikeln mit hoher Qualität in wirtschaftlicher Weise beleimen lassen, so dass die beleimten Fasern eine wirtschaftliche Herstellung von Holzwerkstoffplatten mit hoher Qualität ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zum Beieimen von Fasern oder dergleichen Partikeln, insbesondere für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, dass in die Leimzuführleitungen jeweils zumindest ein Leimventil und eine Durchfluss- messvorrichtung integriert sind und dass die Leimventile und die Durch- flussmessvorrichtung mit zumindest einer Steuer- und/oder Regelvorrichtung verbunden sind, so dass mit den Leimventilen die Durchflussmenge für jede Leimzuführleitung separat steuerbar oder regelbar ist.

Die Erfindung geht dabei von der grundsätzlich bekannten Erkenntnis aus, dass sich mit Hilfe von Mehrstoff-Düsen, z. B. Zweistoff-Düsen durch eine Dampf- Zerstäubung verhältnismäßig kleine Leimtropfen erzeugen lassen, welche für eine wirtschaftliche Beleimung zweckmäßig sind. Die Erfindung erlaubt nun eine empfindliche Einstellung der Sprühparameter und damit eine empfindliche Einstellung der Leimtropfengröße, so dass durch entsprechende Steuerung oder Regelung der Durchflussmengen der einzelnen Ventile der jeweils optimale Betriebspunkt der Düse eingestellt wird. Dabei geht die Erfindung ferner von der Erkenntnis aus, dass nicht zwingend die minimale Tröpfchengröße zu den besten Ergebnissen führt, sondern dass es grundsätzlich eine "optimale" Tröpfchengröße gibt, die von verschiedensten Eigenschaften und

Parametern abhängen kann. Im Rahmen der Erfindung gelingt nun eine empfindliche Einstellung der Beleimungsparameter zur Erzielung optimaler Ergebnisse. Dazu kann dynamisch auf den Beleimungsprozess eingewirkt und auf die übrigen Prozessparameter reagiert werden.

So liegt es im Rahmen der Erfindung, dass mit den Leimventilen die Leimzufuhr zu einer oder mehreren Düsen absperrbar ist und dass mit den (übrigen) Leimventilen für die übrigen Düsen jeweils gezielt eine gewünschte Durchflussmenge, z. B. eine im Wesentlichen identische oder auch unterschiedliche Durchflussmenge einstellbar ist. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass der Refiner und die Blow-Line in der Regel nicht konstant arbeiten, sondern dass das Material zeitlich in unterschiedlicher Menge mit unterschiedlichen Druck durch die Blow-Line transportiert wird. Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, die Gesamtmenge des einzusetzenden Leims pro Zeiteinheit durch "Abschalten" einzelner oder mehrerer Düsen zu realisieren. Dabei gelingt zugleich eine optimale Steuerung bzw. Regelung der übrigen Düsen, denn mit Hilfe der Durchflussmessvorrichtungen und der Leimventile lassen sich dann für die übrigen Düsen optimale Bedingungen einstellen, so dass es - unabhängig von der Zahl der aktiven Düsen - stets möglich ist, dass die übrigen Düsen mit einer bestimmten Durchflussmenge arbeiten. So kann es zweckmäßig sein, dass alle (aktiven) Düsen mit im Wesentlichen derselben Durchflussmenge betrieben werden. Ebenso kann es aber auch zweckmäßig sein, eine andere Leimverteilung über die Düsen einzustellen. So kann die Sprühmenge beispielsweise entlang der Transportrichtung der Fasern zunehmen oder abnehmen. Die Regelbarkeit der einzelnen Düsen ermöglicht eine variable Anpassung an die Gegebenheiten und eine dynamische Optimierung des Prozesses.

An die Blasleitung sind dabei vorzugsweise zumindest sechs, bevorzugt zumindest zehn Düsen angeschlossen, welche entlang der Blasleitung und/oder über den Umfang der Blasleitung verteilt sind. Grundsätzlich kann es im Rahmen der Erfindung zweckmäßig sein, mit sehr vielen Düsen zu arbeiten, da die Zahl der aktiven Düsen frei wählbar ist und da insbesondere gewährleistet ist, dass für sämtliche Düsen eine identische Sprühmenge einstellbar ist.

Die Leimzuführleitungen sind vorzugsweise an einem gemeinsamen Leim- Verteiler angeschlossen, welcher mit Leim beaufschlagt ist, wobei der Leimverteiler vorzugsweise mit zumindest einer Temperaturmesseinrichtung, einer Druckmesseinrichtung und/oder einer Viskositätsmesseinrichtung versehen ist.

Auch in die Dampfzuführleitungen können Dampfventile integriert sein. Dabei ist es jedoch nicht erforderlich, dass diese einzelnen Dampfzuführleitungen - wie die Leimzuführleitungen - mit regelbaren Ventilen versehen sind, sondern im Zusammenhang mit der Dampfzuführung ist es in der Regel ausreichend, einfache, steuerbare Dampfventile zu verwenden, welche die Dampfzuführleitung entweder freigeben oder absperren. Dennoch ist es auch auf der "Dampfseite" zweckmäßig, durch geeignete Steuerung oder Regelung auf den Beleimungsprozess einzuwirken. Dazu sind die Dampfzuführungsleitungen an einen gemeinsamen Dampfverteiler angeschlossen, welcher mit Dampf beaufschlagt ist, wobei die Dampfzufuhr zu dem Dampfverteiler steuerbar oder regelbar ist, z. B. auf die Durchflussmenge oder dem Druck regelbar ist. Dazu ist der Dampfverteiler vorzugsweise mit einer Temperaturmessvorrichtung, einer Druckmessvorrichtung und/oder einer Durchflussmessvorrichtung verbunden. Während es bei den Leimzufuhrleitungen zweckmäßig ist, jeder einzelnen Leimzufuhrleitung eine eigene Durchflussmessvorrichtung zuzuordnen, ist es

bei der Dampfzuführung im Rahmen der Erfindung ausreichend, dem Dampfverteiler insgesamt eine Durchflussmessvorrichtung vorzuordnen. Dennoch lässt sich - in Abhängigkeit von der Anzahl der aktiven Düsen - die Dampfmenge und/oder der Druck regeln, so dass die Leimzerstäubung optimiert werden kann.

Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung, dem besondere Bedeutung zukommt, ist die Steuer/Regelvorrichtung der Beleimungsvorrichtung in einen übergeordneten Prozessrechner integriert, welcher die Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten steuert, in welche die Beleimungsvorrichtung integriert ist. Die Messvorrichtungen und/oder Ventile, z. B. Leimventile, Dampfventile oder dergleichen, sind folglich besonders bevorzugt mit dem übergeordneten Prozessrechner verbunden, welcher im Sinne einer übergeordneten Leittechnik den Gesamtprozess steuert. Dieser übergeordnete Prozessrechner erfasst folglich nicht nur die Parameter der Beleimungsvorrichtung, sondern auch die übrigen Parameter der Pressenanlage, insbesondere die Parameter der Streugutanlage zum Streuen der Pressgutmatte und die Parameter der Presse selbst, mit welcher die Streugutmatten unter Anwendung von Druck und Wärme zu den Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten verpresst werden.

Versuche haben gezeigt, dass sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Festharzeinsatz bei einer zu erreichenden vorgegebenen Querzugfestigkeit der herzustellenden Platte deutlich minimieren lässt. Die Erfindung ermöglicht es, die Parameter der Beleimungsvorrichtung empfindlich in Abhängigkeit von den übrigen Prozessparametern anzupassen und auf diese Weise optimale Beleimungsergebnisse zu erzielen. Die Wirtschaftlichkeit der Faserplattenherstellung wird dadurch in wesentlichem Maße erhöht.

In weiterer bevorzugter Ausführungsform schlägt die Erfindung vor, dass an die Leimzuführleitungen, z. B. über Mehrwegeventile, Wasserzuführleitungen angeschlossen sind, mit denen den Düsen zum Zwecke der Reinigung bzw. Spülung Wasser zuführbar ist. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es zweckmäßig ist, in Abhängigkeit von dem Prozessparametern die Zahl der einzusetzenden Düsen zu variieren. Um zu verhindern, dass sich eine inaktive Düse mit Leim zusetzt, ist die beschriebene Wasserzuführung vorgesehen. Sobald die Steuerung die Beleimung über eine Düse durch Schließen des Leimventils abschaltet, erfolgt automatisch die Zuführung von Wasser über die Zuführleitungen, denn die Wasserzuführleitungen münden vorzugsweise hinter den Regelventilen in die Leimzuführungsleitungen, wobei der Durchfluss des Wassers mit denselben Durchflussmessvorrichtungen gemessen werden kann, welche in die Leimzuführleitungen integriert sind. Das Wasser durchläuft folglich die Leimzuführleitung und die Düse für einen vorgegebenen Zeitraum. Die Steuerung erfolgt automatisch, bevorzugt ebenfalls über den übergeordneten Prozessrechner.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Beieimen von Fasern oder dergleichen Partikeln mit einer Vorrichtung der beschriebenen Art. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussmenge des Leims zu den einzelnen Düsen mit den Leimventilen für jede Düse separat gesteuert oder geregelt wird. Dazu kann bei Bedarf die Leimzufuhr zu einer oder mehreren Düsen mit dem Leimventilen unterbrochen werden, wobei die Durchflussmenge zu den übrigen Düsen mit den Leimventilen gesteuert oder geregelt wird. Die Leimventile, Dampfventile, Wasserventile usw. werden dabei vorzugsweise von einem übergeordneten Prozessrechner gesteuert. Die Beleimungsvorrichtung bzw. deren Komponenten werden folglich von einem übergeordneten Prozessrechner gesteuert oder geregelt, welcher auch die Blasleitung und eine nachge-

ordnete Streuvorrichtung und eine nachgeordnete Pressenanlage steuert oder regelt. Dabei schlägt die Erfindung vor, dass die Anzahl der aktiven Düsen/Leimzuführleitungen, die Durchflussmenge des Leims in den einzelnen Leitungen und/oder die Durchflussmenge des Dampfes (insgesamt) in Abhängigkeit von dem Betrieb der Blasleitung, z. B. in Abhängigkeit von dem Faserdurchsatz und/oder Druck in der Blasleitung, gesteuert oder geregelt wird.

Ferner kann es zweckmäßig sein, die Durchflussmenge des Leims in Abhängigkeit von der Viskosität des Leims zu steuern oder zu regeln. Dazu ist es zweckmäßig, z. B. im Bereich des Leimverteilers, eine Viskositätsmessvorrichtung vorzusehen. Da der Leim im Rahmen der Anlage aus verschiedenen Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität zusammengesetzt werden kann, kann es ebenfalls zweckmäßig sein, die Viskosität des Leims in Abhängigkeit von den übrigen Prozessparametern anzupassen, so dass eine dynamische Anpassung der Leimeigenschaften möglich ist. Dabei kann es ferner zweckmäßig sein, den Leimdruck in Abhängigkeit von den übrigen Parametern einzustellen bzw. zu regeln. Dazu ist z. B. im Bereich des Leimverteilers eine Druckmessvorrichtung vorgesehen. Alternativ oder ergänzend besteht die Möglichkeit, auch die Dampfmenge in Abhängigkeit von der Viskosität zu steuern oder zu regeln.

Im Rahmen der Erfindung können übliche Zweistoff-Düsen oder auch Mehrstoff-Düsen zum Einsatz kommen, z. B. Düsen, wie sie in der DE 20 2010 005 280 U1 beschrieben sind.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

ein Beleimungsvornchtung in einer vereinfachten, schematischen Darstellung, die Vorrichtung nach Fig. 1 in weiterer Vereinfachung mit lediglich einer dargestellten Düse, einen Ausschnitt aus einer Beleimungsvornchtung in einer Seitenansicht, einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 2 in zwei verschiedenen Ansichten und einen anderen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 2 in zwei verschiedenen Ansichten.

In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Beieimen von Fasern oder dergleichen Partikeln für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten dargestellt. Eine solche Beleimungsvornchtung ist folglich in einer Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten integriert.

Die Fasern werden in an sich bekannter Weise in einem Zerfaserer bzw. Refiner 1 aus z. B. Hackschnitzeln hergestellt. Aus dem Refiner 1 werden die Fasern mit dem im Refiner bestehenden hohen Dampfdruck über eine Faserzuführleitung 2 in eine Blasleitung 3 eingeblasen, die auch als Blow-Line bezeichnet wird. Diese Blow-Line hat einen verhältnismäßig geringen Durchmesser von z. B. 50 mm bis 200 mm, vorzugsweise 80 mm bis 120 mm. Die Blow-Line 3 kann eingangsseitig und ausgangsseitig mit einem oder mehreren Drucksensoren versehen sein, die nicht dargestellt sind. An die Blasleitung 3

sind eine Vielzahl von Düsen 4 angeschlossen, mit denen die durch die Blasleitung transportierten Fasern mit Leim besprühbar sind. Diese Düsen 4 sind im Ausführungsbeispiels als Zweistoff-Düsen für eine Dampfzerstäubung ausgebildet. An jede Düse ist dazu einerseits eine Leimzuführleitung 5 und andererseits eine Dampfzuführleitung 6 angeschlossen. Im Ausführungsbeispiel sind zehn Düsen 4 vorgesehen (vgl. Fig. 1 a). Aus Gründen der Übersichtlichkeit zeigt Fig. 1 b das Schema lediglich für eine Düse.

In die Leimzuführleitungen 5 sind einerseits Leimventile 7 und andererseits Durchflussmessvorrichtungen 8 integriert, und zwar in jede Leimzuführleitung 5 jeweils ein Leimventil 7 und eine Durchflussmessvorrichtung 8. Die Leimzuführleitungen 5 sind dann wiederum unter Zwischenschaltung der Leimventile 7 an einen gemeinsamen Leimverteiler 9 angeschlossen. Die Leimventile 7 sind unter Berücksichtigung der Durchflussmessungen einzeln regelbar, so dass mit Hilfe der Leimventile die Durchflussmenge für jede Leimzuführleitung 5 separat steuerbar oder regelbar ist. Ergänzend zu den Leimventilen 7 sind in jede Leimzuführleitung 5 Absperrventile 10 integriert, die z. B. bei Austausch von Bauteilen zum Einsatz kommen. Im Ausführungsbeispiel ist der Leimverteiler mit einem Temperaturmessgerät 1 1 und einem Druckmessgerät 12 sowie ggf. einem Viskositätsmessgerät 32 versehen. Der Leim gelangt von der lediglich angedeuteten Leimaufbereitung 13 über eine Leimeinspeisung 14 beidseitig in den Leimverteiler 9.

In die Dampfzuführleitungen 6 sind Dampfventile 15 integriert, und zwar vorzugsweise in jede Dampfzuführleitung 6 jeweils ein Dampfventil 15. Mit diesem Dampfventil lassen sich die einzelnen Dampfzuführleitungen 15 automatisch öffnen oder absperren. Eine Einzel-Regelung ist hier nicht vorgesehen. Ergänzend sind auch hier Absperrventile 16 zu Wartungszwecken vorgesehen.

Die Dampfzuführleitungen 6 sind an einen gemeinsamen Dampfverteiler 17 angeschlossen. Dieser Dampfverteiler 17 ist mit einem Temperaturmessgerät 18 und/oder einem Druckmessgerät 19 verbunden. Eines oder mehrerer dieser Messgeräte können gemeinsam mit einem dem Dampfverteiler vorgeschalteten Dampfzuführventil 20 einen Regelkreis 21 bilden, so dass die Durchflussmenge oder der Druck regelbar sind. Dazu ist dem Dampfverteiler ein Durchfluss- messgerät 22 vorgeordnet. Die Dampfeinspeisung 23 ist angedeutet.

Ferner ist in Fig. 1 erkennbar, dass in die einzelnen Leimzuführleitungen 5 jeweils eine Wasserzuführleitung 24 mündet, wobei die Wasserzuführleitungen an einen gemeinsamen Wasserverteiler 25 angeschlossen sind. In die Wasserzuführleitungen 24 sind steuerbare oder regelbare Ventile 26 sowie ebenfalls Absperrventile 27 integriert. Die in Fig. 1 a und 1 b schematisch angedeuteten Komponenten finden sich zum Teil in den Fig. 2, 3 und 4 wieder.

Fig. 2 zeigt insbesondere die Blasleitung bzw. Blow-Line mit der angedeuteten Zufuhr der Holzfasern. Außerdem sind dort die an die Blasleitung ange- schlössen Düsen erkennbar, im Ausführungsbeispiel zehn Düsen, die gleichsam V-förmig hintereinander auf die Blasleitung aufgesetzt sind. Leimverteiler, Dampfverteiler und Wasserverteiler sind in Fig. 1 ebenfalls erkennbar.

Fig. 3 zeigt in zwei unterschiedlichen Ansichten insbesondere die Leimver- teilung.

Fig. 4 zeigt in zwei unterschiedlichen Ansichten insbesondere die Wasserverteilung.

Die dargestellte Beleimungsvornchtung ist in einem übergeordneten Prozessrechner 31 integriert. Das bedeutet, dass die Steuerung bzw. Regelung der Beleimungsvornchtung mit einem übergeordneten Prozessrechner erfolgt, der auch die übrigen Komponenten der Faserplattenanlage, z. B die Blasleitung, die Streuvorrichtung und die Pressvorrichtung steuert. Dieser Rechner 31 ist in Fig. 1 b lediglich angedeutet.

So lässt sich der Beleimungsprozess dynamisch an die übrigen Prozess- parameter anpassen. So kann die Beleimung empfindlich an den Betrieb des Refiners bzw. der Blow-Line angepasst werden. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, zur Variation der Beleimungsmenge insgesamt einzelne Leimzuführleitungen und damit auch Leimdüsen zu deaktivieren, so dass die Besprühung dann mit einigen Düsen erfolgt. Über die beschriebenen Durchfluss- messvorrichtungen und Regelventile 7 der Beleimungseinrichtung kann für die übrigen, aktiven Düsen z. B. eine im Wesentlichen identische Durchflussmenge oder auch eine andere Durchflussmengenverteilung eingestellt werden. Der Beleimungsprozess kann folglich zunächst einmal durch empfindliche Beeinflussung der Durchflussmenge pro Düse über die Regelventile 7 beeinflusst werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Beleimungsprozess dynamisch durch die Einstellung der Viskosität des Leims zu beeinflussen. Auch der Leimdruck kann verändert und insbesondere ausgewertet werden. Entscheidend ist dabei in der Regel der Differenzdruck zur Blow-Line. Schließlich kann auch eine empfindliche Einstellung über die Dampfsteuerung bzw. Regelung erfolgen. Hier ist es ausreichend, wenn über die Dampfventile 15 die einzelnen Dampfzuführleitungen 6 in Abhängigkeit von der Zahl der aktiven Leimdüsen geöffnet oder geschlossen werden. Eine Einzelregelung der

Dampfzuführleitungen 6 ist nicht erforderlich. Zweckmäßig ist jedoch die Regelung der Dampfzuführung insgesamt über den dargestellten Regelkreis 21 .

Durch die Regelung der Beleimungsanlage und insbesondere die Integration der Regelung in den übergeordneten Prozessrechner 31 kann die Beleimung erheblich optimiert werden, so dass sich in einer solchen Anlage Faserplatten mit der erforderlichen Querzugfestigkeit bei deutlich reduziertem Leimeinsatz herstellen lassen. Die Anlage ist zudem wartungsfreundlich, z. B. durch die vorgesehene Möglichkeit der Wasserspülung. Die Wasserspülung setzt in Betriebspausen einzelne Düsen automatisch für einzelne Düsen 4 ein. Auch dieses wird von der Steuerung, z. B. der übergeordneten Steuerung, gewährleistet. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Beleimung variabel mit einer unterschiedlichen Düsenanzahl durchzuführen, ohne dass die Gefahr besteht, dass die zwischenzeitlich deaktivierten Düsen sich mit Leim zusetzen.

In den Figuren ist im Übrigen die Druckluftzufuhr für die Düsen bzw. Ventile dargestellt. Dazu ist ein Druckluftverteiler 28 vorgesehen, welcher über Druck- luftleitungen 29 auf die nicht dargestellten Düsennadeln der Düsen arbeitet, um diese zu öffnen und zu schließen. Im Übrigen können an den Druckluftverteiler 28 auch die einzelnen Ventilsteuerungen angeschlossen sein.

Ferner ist in Fig. 1 eine weitere Zuführleitung 30 für einen Härter angedeutet.

Insgesamt werden im Rahmen der Erfindung die Holzfasern durch das Blasrohr 3 geblasen und über Dampf unterstützte Düsen 4 mit Betriebsstoffen, z. B. Leim, besprüht. Die Düsen 4 werden je nach Prozessbedingen mit Leim oder

Wasser beaufschlagt. Die Zuführung von Leim oder Wasser wird über Ventile geregelt. Das Wasser wird zum Spülen der Düsen verwendet. Wasser, Dampf und Leim werden den Düsen über Verteiler zugeführt. Der Härter wird der letzten Düse des Blasrohrs direkt über die Härterzuführleitung 30 zugeführt.

In Fig. 3 ist nochmals angedeutet, dass der Leim über das Verteilerrohr den einzelnen Düsen zugeführt wird. Der Härter wird über einen separaten Anschluss der letzten Düse zugeführt. Der Anschluss ist am Verteilerrohr der Leimverteilung befestigt. Die Ventile regeln wie erläutert den Zufluss. Der Durchflussmesser meldet die Fördermenge an die Steuerung. Das angedeutete Rückschlagventil verhindert den Rückfluss. Absperrventile dienen dem Austausch von Bauteilen.

In ähnlicher Weise lassen sich weitere Einzelheiten der Fig. 4 entnehmen, welche insbesondere den Wasserverteiler betrifft. Das Wasser dient zum Spülen und wird über das Verteilerrohr den einzelnen Düsen zugeführt. Bei Produktionsunterbrechungen werden alle Düsen automatisch gespült. Während der Produktion werden nur abgeschaltete Düsen gespült. Auch hier regeln Ventile den Zufluss. Der Durchflussmesser meldet die Fördermenge an die Steuerung. Das Rückschlagventil verhindert auch hier den Rückfluss. Absperrventile dienen dem Austausch von Bauteilen.