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Title:
DEVICE AND METHOD FOR HANDLING WEAVING HARNESS ELEMENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/254247
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a device and method for handling weaving harness elements. The device according to the invention has at least one holding element for a weaving harness element. Arranged on the at least one holding element is a support surface for a weaving harness element, and the greater extent of the support surface defines a longitudinal direction and the shorter extent of the support surface defines a widthwise direction of the holding element. According to the invention, the at least one holding element is arranged so as to be pivotable about a first axis, which is arranged perpendicularly to the longitudinal direction of the holding element. In this way, a weaving harness element arranged on the support surface of the holding element can be moved from a receiving position to a draw-in position by pivoting the holding element about the first axis.

Inventors:
GERTH CHRISTIAN (DE)
KAILER STEFAN (DE)
PFEFFER BERND (DE)
ACKER MICHAEL (DE)
GESING KARL-HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/066487
Publication Date:
December 24, 2020
Filing Date:
June 15, 2020
Export Citation:
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Assignee:
GROZ BECKERT KG (DE)
International Classes:
D03J1/14; D03J1/13
Domestic Patent References:
WO1992005303A11992-04-02
Foreign References:
EP1105558A12001-06-13
CH685203A51995-04-28
EP1105558B12002-10-02
EP0777005A21997-06-04
EP0806506A21997-11-12
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (1) zur Handhabung von Webgeschirrelementen, die mindestens ein Haltelement (2) für ein Webgeschirrelement aufweist und an dem mindestens einem Haltelement (2) eine Auflagefläche (3) für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere Erstreckung der Auflagefläche (3) eine Längsrichtung (L) und durch die kleinere Erstreckung der Auflagefläche eine Breitenrichtung (B) des

Halteelements (2) festgelegt ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens eine Halteelement (2) um eine erste Achse (4), die senkrecht zur Längsrichtung (L) des Halteelements angeordnet ist, schwenkbar angeordnet ist, um ein an der Auflagefläche (3) des Haltelements (2) angeordnetes Webgeschirrelement durch Schwenken des Haltelements (2) um die erste Achse (4) von einer

Aufnahmeposition (5) zu einer Einzugsposition (6) zu bewegen.

2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens eine Halteelement (2) so schwenkbar um die erste Achse (4) angeordnet ist, dass es von der Einzugsposition (6) weiter zu einer Abgabeposition (7) und wieder zurück zur Aufnahmeposition (5) bewegt werden kann.

3. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die erste Achse (4) in Längsrichtung des Halteelements (2) beab standet von der Auflagefläche (3) des Halteelements (2) angeordnet ist.

4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

das Halteelement (2) eine zweite Achse (8) festlegt, die parallel zur Längsachse (L)

Groz-Beckert KG 1219-PCT und in Breitenrichtung (B) mittig in der Auflagefläche (3) und in einem Abstand über der Auflagefläche (3), der einer mittleren Dicke eines Webgeschirrelements entspricht, angeordnet ist und das Halteelement (2) schwenkbar um die zweite Achse (8) angeordnet ist, um eine Ausrichtung des Webgeschirrelements zum Einziehen und zum Aufnehmen und Abgeben zu bewirken.

5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

das Halteelement (2) ein Federelement (9) und ein zweites Federelement (10) aufweist, um das Webgeschirrelement in der Längsrichtung (L) des Halteelements (2) in einer Aussparung des Webgeschirrelements unter Zugspannung zwischen dem ersten Federelement (9) und dem zweiten Federelement (10) zu halten.

6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Auflagefläche (3) des Halteelements (2) einen Durchbruch (11) aufweist, damit

• das Halteelement (2) mit seiner Auflagefläche (3) an ein äußeres

Webgeschirrelement eines Vorrats (12) von Webgeschirrelementen durch die Schwenkbewegung angelegt werden kann, um das äußere Webgeschirrelement aus dem Vorrat (12) aufnehmen zu können und / oder

• das Halteelement (2) mit gehaltenem Webgeschirrelement über eine

Abgabeschiene (13) für das Webgeschirrelement schwenken kann.

7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

das mehrere identische Halteelemente (2) in Richtung der ersten Achse (4) versetzt um die erste Achse (4) schwenkbar angeordnet sind und jedem Halteelement (2) genau ein Vorrat (12) einer Mehrzahl von Vorräten (12) und genau eine Abgabeschiene (13) einer Mehrzahl von Abgabeschienen (13) zugeordnet ist. 8. Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen, bei dem mindestens ein Haltelement (2) für ein Webgeschirrelement verwendet wird und an dem mindestens einem Haltelement (2) eine Auflagefläche (3) für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere Erstreckung der Auflagefläche (3) eine Längsrichtung (L) und durch die kleinere Erstreckung der Auflagefläche (3) eine Breitenrichtung (B) des Halteelements (2) festgelegt ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens ein Halteelement (2) um eine erste Achse (4), die senkrecht zur Längsrichtung (L) des Halteelements angeordnet ist, geschwenkt wird und ein am Haltelement (2) angeordnetes Webgeschirrelement durch Schwenken des

Haltelements (2) um die erste Achse (4) von einer Aufnahmeposition (5) zu einer Einzugsposition (6) bewegt wird.

9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens eine Halteelement (2) weiter um die erste Achse (4) geschwenkt wird, so dass es von der Einzugsposition (6) zu einer Abgabeposition (7) und nach dem Abgeben des Webgeschirrelements wieder zurück zur Aufnahmeposition (5) bewegt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9

dadurch gekennzeichnet, dass

das Halteelement (2) simultan zu der Schwenkbewegung um die erste Achse (4) von der Aufnahmeposition (5) zu der Einzugsposition (6) und/oder von der

Einzugsposition (6) zu der Abgabeposition (7) eine Drehbewegung um die zweite Achse (8) ausführt, um das Webgeschirrelement für den Einzug auszurichten.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von

Webgeschirrelementen wie zum Beispiel eine Einziehmaschine und ein Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen.

[0002] Unter einer Einziehmaschine wird eine Maschine zum Einziehen von Fäden oder Kettfäden in Webgeschirrelemente verstanden, die in verschiedene Funktionseinheiten unterteilt werden kann und entsprechende Vorrichtungen und Teilvorrichtungen aufweist.

Dies sind zum Beispiel Vorrichtungen zum Bereitstellen von Litzen und Lamellen, in die Fäden eingezogen werden sollen. In diesen Vorrichtungen zum Bereitstellen sind die

Webgeschirrelemente, wie generell zum Beispiel auch bei deren Vertrieb oder beim Weben üblich, auf schienenartigen Führungen aneinander angrenzend aufgehängt. Weiterhin ist „eingangsseitig“ eine Vorrichtung zum Vorhalten eines Webblatts erforderlich. Als zentrale Vorrichtung weist eine Einziehmaschine eine Einziehvorrichtung auf, die Fäden zum Beispiel durch Webblatt, Litze, Lamelle und durch Bestandteile eines Fadenkreuzes führt. Die eingezogen Lamellen und Litzen müssen„abrüstseitig“, das heißt nach erfolgtem Einzug aus der Nähe der Einziehvorrichtung abtransportiert werden, um einen Rückstau zu verhindern. In der Einziehvorrichtung werden Litzen und Lamellen vorwiegend schnell über kurze

Wegstrecken transportiert, um eine hohe Taktzahl beim Einziehen zu erreichen. Nach erfolgten Einzug müssen die Webgeschirrelemente über vorwiegend lange schienenartige Führungen geschoben werden. Dieser Abtransport erfolgt in überwiegend langsamer

Geschwindigkeit, allerdings sind verhältnismäßig große Wegstrecken für die

Webgeschirrelemente zurückzulegen. Dies sind typischerweise 2 bis 3 m, teilweise sind aber auch bis zu 6 m erforderlich. Oft sind„abrüstseitig“ Lamellen und Litzen parallel in nebeneinander angeordneten Vorrichtungen abzutransportieren. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Transport der Webgeschirrelemente von einer Aufnahmeposition über die Einzugsposition bis zu der Aufnahmeposition. Vorteilhafterweise befasst sich die

Erfindung mit einem Modul zum Lamellentransport, jedoch sind Litzen nicht ausgenommen. [0003] Die W09205303A1 offenbart eine Vorrichtung zum Handhaben von

Webgeschirrelementen, die Lamellen durchgängig auf Stiften hängend bzw. geführt transportiert. Führungsschienen sollen verhindern, dass die Lamellen von den Stiften fallen. Durch den durchgängigen Transport auf denselben Stiften und der damit verbundenen geringeren Zahl an Schnittstellen sollen Fehlerquellen und die Störungsanfälligkeit reduziert werden.

[0004] Die EP1105558B1 bildet die W09205303A1 weiter, indem die Lamellen zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung wirkende Klemmflächen fest eingespannt werden. Als Aufgabe ist angegeben, einen springenden Rapport bewerkstelligen zu können.

[0005] Die EP777005A2 offenbart eine Handhabungsvorrichtung für Lamellen, bei der die Lamellen von der Separation bis zum Abstoßen mehrfach an verschiedene Halteelemente übergeben werden. Die verschiedenen Halteelemente sind teilweise linear verlagerbar und zusätzlich um eine Achse drehbar angeordnet. Als Aufgabe ist angegeben eine

Einziehmaschine mit hoher Zuverlässigkeit bereitzustellen.

[0006] Die EP806506A2 offenbart eine Vorrichtung, in der Lamellen aus einem Magazin entnommen und einer nicht weiter spezifizierten Einziehvorrichtung zugeführt werden. Die Zuführung zu der Einziehvorrichtung wird durch ein schwenkbares Aufnahmeelement unterstützt, das aber nicht dazu eingerichtet ist, die Lamelle der Einziehvorrichtung zu präsentieren, sondern die Lamelle lediglich an ein weiteres Halteelement der

Einziehvorrichtung weiterleitet.

[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Handhabungsvorrichtung und ein Verfahren zum Handhaben von

Webgeschirrelementen anzugeben, die bzw. das eine schnelle und sichere Handhabung der Webgeschirrelemente erlaubt.

[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Handhabung von Webgeschirrelementen weist mindestens ein Haltelement für ein Webgeschirrelement auf. An dem mindestens einem Haltelement ist eine Auflagefläche für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere Erstreckung der Auflagefläche ist eine Längsrichtung und durch die kleinere

Erstreckung der Auflagefläche ist eine Breitenrichtung des Halteelements festgelegt. Das mindestens eine Halteelement ist um eine erste Achse, die senkrecht zur Längsrichtung des Halteelements angeordnet ist, schwenkbar angeordnet, um ein an der Auflagefläche des Haltelements angeordnetes Webgeschirrelement durch Schwenken des Haltelements um die erste Achse von einer Aufnahmeposition zu einer Einzugsposition zu bewegen.

[0009] Durch die Schwenkbewegung um die erste Achse erfolgt ein Transport des

Webgeschirrelements von der Aufnahmeposition zu der Einzugsposition, ohne dass das Webgeschirrelement vom Halteelement gelöst werden muß oder weitere Halteelemente oder Führungen zum Transport eines Webgeschirrelements notwendig wären. Dadurch wird die Zuverlässigkeit erhöht und es kann eine hohe Produktivität erhalten werden.

[0010] Das mindestens eine Halteelement ist so schwenkbar um die erste Achse angeordnet, dass es von der Einzugsposition weiter zu einer Abgabeposition und wieder zurück zur Aufnahmeposition bewegt werden kann. Das Webgeschirrelement wird erst an der

Abgabeposition von der Anlagefläche des Haltelements abgelöst. Dadurch ist auch hier ein zuverlässiger Transport gewährleistet. Insgesamt ergibt sich ein besonders zuverlässiger Transport von der Aufnahmeposition bis zur Abgabeposition. Die Breitenrichtung des Haltelements kann in der Aufnahmeposition parallel zur ersten Achse ausgerichtet sein. Die Breitenrichtung des Haltelements kann in der Abgabeposition parallel zur ersten Achse ausgerichtet sein. Die Breitenrichtung des Haltelements kann in der Einzugsposition parallel zur ersten Achse ausgerichtet sein.

[0011] Die erste Achse ist in Längsrichtung des Halteelements beabstandet von der

Auflagefläche des Halteelements angeordnet. Durch den Abstand zwischen Schwenkachse und Auflagefläche und somit Webgeschirrelement ergibt sich ein größerer Weg, über den das Webgeschirrelement durch die Schwenkbewegung transportiert werden kann. Es wird so ausreichend Raum für die entsprechenden Vorrichtungen an der Aufnahmeposition, an der Einzugsposition und an der Abgabeposition bereitgestellt.

[0012] Das Halteelement legt eine zweite Achse fest, die parallel zur Längsachse und in Breitenrichtung mittig in der Auflagefläche und in einem Abstand über der Auflagefläche, der einer mittleren Dicke eines Webgeschirrelements entspricht, angeordnet ist. Der Abstand über der Auflagefläche ist senkrecht zur Längsrichtung und zur Breitenrichtung zu messen. Eine mittlere Dicke eines Webgeschirrelements kann einige zehntel Millimeter betragen. Der Bereich der Dicke von Webgeschirrelementen wie Lamellen kann von 0,2mm bis 1mm betragen. Ein mittlerer Wert kann Werte von zum Beispiel 0,3mm oder 0,5mm oder beliebige Zwischenwerte umfassen. Das Halteelement ist schwenkbar um die zweite Achse angeordnet, um eine Ausrichtung des Webgeschirrelements zum Einziehen und zum Aufnehmen und Abgeben zu bewirken. Vorteilhaft können die Webgeschirrelemente in einem Vorrat in einer Ausrichtung bereitgestellt werden, dass nach Schwenken des Webgeschirrelements um die erste Achse ein Einziehen eines Fadens nicht möglich ist, weil eine Schmalseite des

Webgeschirrelements in die Richtung des Fadeneinzugs zeigt. Vorteilhafterweise kann dann eine Schwenkbewegung um die zweite Achse das Webgeschirrelement so ausrichten, dass von der Einziehvorrichtung ein Faden durch eine entsprechende Öffnung in einer Breitseite des Webgeschirrelement durch dasselbe gezogen werden kann. Durch eine solche Anordnung kann eine vorteilhafte Anordnung von Vorräten von Webgeschirrelementen getroffen werden. Das Halteelement kann derart angeordnet sein, dass es über eine Getriebeanordnung zwangsgesteuert um die erste und die zweite Achse simultan schwenkbar ist. Die

Drehbewegungen um die erste und zweite Drehachse können nur einen begrenzten

Winkelbereich üb erstreichen, insbesondere kann eine Rotation des Halteelements um eine der Drehachsen nicht stattfinden. Die Breitenrichtung des Haltelements kann in der

Einzugsposition nicht parallel zur ersten Achse ausgerichtet sein.

[0013] Das Halteelement weist ein erstes Federelement und ein zweites Federelement auf, um das Webgeschirrelement in der Längsrichtung des Halteelements in einer Aussparung des Webgeschirrelements unter Zugspannung zwischen dem ersten Federelement und dem zweiten Federelement zu halten. Das Halteelement kann demgemäß das Webgeschirrelement kraftschlüssig halten. Durch die kraftschlüssige Verbindung wird ein sicherer Transport gewährleistet. Das Webgeschirrelement kann mit einer Breitseite auf der Auflagefläche des Halteelements aufliegen. Das Halteelement kann das Webgeschirrelement zusätzlich zumindest teilweise formschlüssig zum Beispiel an einer Außenkante halten. Das erste Federelement kann so angeordnet sein, dass es durch ein nicht am Haltemittel angeordnetes Vorrichtungselement verschoben werden kann, um das Webgeschirrelement freizugeben. Das erste Federelement kann derart angeordnet sein, dass es durch seine Federwirkung einen Formschluß mit dem Webgeschirrelement herstellt. Die Federkraft des ersten Federelement kann senkrecht zur Längsrichtung und senkrecht zur Breitenrichtung wirken. Das zweite Federelement kann derart angeordnet sein, dass es das Webgeschirrelement durch seine Federkraft in seiner Längsrichtung bewegt, wenn das Webgeschirrelement durch das erste Federelement freigegeben wird. Die Zugspannung im Webgeschirrelement kann durch die Feder des zweiten Federelements bereitgestellt werden. [0014] Die Auflagefläche des Halteelements kann einen Durchbruch aufweisen, damit das Halteelement mit seiner Auflagefläche an ein äußeres Webgeschirrelement eines Vorrats von Webgeschirrelementen durch die Schwenkbewegung anlegbar ist, um das äußere

Webgeschirrelement aus dem Vorrat aufnehmen zu können. Zusätzlich oder alternativ kann das Halteelement mit gehaltenem Webgeschirrelement mit seinem Durchbruch über eine Abgabeschiene für das Webgeschirrelement schwenkbar sein. Die Vorrichtung kann je Vorrat ein Schiebeelement aufweisen, das eingerichtet ist, ein äußeres, an der Auflagefläche des Haltelements angeordnetes Webgeschirrelement in Längsrichtung aus dem Vorrat heraus und in das Haltelement zu schieben. Das Webgeschirrelement kann dabei das zweite Federelement Vorspannen und durch einen Formschluß mit dem ersten Federelement an dem Halteelement gehalten werden. Das Halten des Webgeschirrelements unter Zugspannung am Haltelement kann durch die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise und Anordnung zustande kommen: Ein Webgeschirrelement weist in seiner Breitseite eine geschlossene Aussparung auf. Die Aussparung ist in Längsrichtung der Lamelle von einer ersten Innenkante und einer zweiten Innenkante begrenzt. Die erste Innenkante ist in der Nähe eines Endes der Lamelle in deren Längsrichtung angeordnet. Das Halteelement schwenkt so an die äußere Lamelle des Vorrats heran, dass die erste Innenkante der Aussparung der Lamelle in der Nähe des ersten Federelements angeordnet ist. Außerdem ist die zweite Innenkante der Aussparung der Lamelle in der Nähe des zweiten Federelements angeordnet. Beide Innenkanten liegen in derselben Orientierung in Längsrichtung von dem jeweiligen Federelement beabstandet. Die Lamelle wird durch einen Schieber in Längsrichtung verschoben, so dass die erste Innenkante Kontakt zu dem ersten Federelement und die zweite Innenkante Kontakt zu dem zweiten Federelement bekommt. Das erste Federelement kann von einer endseitigen Kante der Lamelle in Höhenrichtung gegen die Feder des ersten Federelements verschoben werden, bis das erste Federelement in die Aussparung der Lamelle einfedern kann, um mit der ersten Innenkante der Aussparung der Lamelle einen Formschluß zu erzeugen. Der Formschluß verhindert, dass die Lamelle unter dem ersten Federelement herausgezogen werden kann. Zur Freigabe der Lamelle muß das erste Federelement von einem abseits des Halteelements an der Vorrichtung angeordnetes Vorrichtungselements gegen seine Federkraft verschoben werden. Das zweite Federelement kann von der zweiten Innenkante der Aussparung der Lamelle gegen seine Federkraft in Längsrichtung verschoben werden. Solange das erste Federelement die Lamelle am Halteelement sichert, übt das zweite Federelement eine Zugspannung auf die Lamelle aus. Dadurch wird die Lamelle auch bei einer Schwenkbewegung, die die Lamelle mit hoher Geschwindigkeit über eine große Wegstrecke bewegt, sicher am Halteelement gehalten.

[0015] Die Vorrichtung kann mehrere identische Halteelemente, die in Richtung der ersten Achse versetzt um die erste Achse schwenkbar angeordnet sind, aufweisen. Jedem

Halteelement kann genau ein Vorrat einer Mehrzahl von Vorräten und genau eine

Abgabeschiene einer Mehrzahl von Abgabeschienen zugeordnet sein. Die Vorrichtung kann zwei bzw. vier, sechs oder acht entsprechend gelagerte Halteelemente, Vorräte und

Abgabeschienen aufweisen. Durch eine höhere Zahl verwendeter Vorräte kann eine höhere Anzahl an Webgeschirrelementen eingezogen werden, ohne dass Webgeschirrelemente in einem der Vorräte nachgelegt werden müßten.

[0016] Das Verfahren zur Handhabung von Webgeschirrelementen verwendet mindestens ein Haltelement für ein Webgeschirrelement, wobei an dem mindestens einem Haltelement eine Auflagefläche für ein Webgeschirrelement angeordnet und durch die größere Erstreckung der Auflagefläche eine Längsrichtung und durch die kleinere Erstreckung der Auflagefläche eine Breitenrichtung des Halteelements festgelegt ist. Das mindestens eine Halteelement schwenkt um eine erste Achse, die senkrecht zur Längsrichtung des Halteelements angeordnet ist. Ein am Haltelement angeordnetes Webgeschirrelement bewegt sich durch Schwenken des Haltelements um die erste Achse von einer Aufnahmeposition zu einer Einzugsposition.

[0017] Das mindestens eine Halteelement kann weiter um die erste Achse geschwenkt werden, so dass es von der Einzugsposition zu einer Abgabeposition und nach dem Abgeben des Webgeschirrelements wieder zurück zur Aufnahmeposition bewegt wird.

[0018] Das Halteelement kann simultan zu der Schwenkbewegung um die erste Achse von der Aufnahmeposition zu der Einzugsposition und/oder von der Einzugsposition zu der Abgabeposition eine Drehbewegung um die zweite Achse ausführen, um das

Webgeschirrelement für den Einzug auszurichten.

Fig. 1 Figur 1 zeigt in symbolischer Darstellung die wesentlichen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Schrägansicht.

Fig. 2 Figur 2 zeigt die Vorrichtung aus Figur 2 in einer Ansicht in Richtung der ersten

Achse.

Fig. 3 Figur 3 zeigt in symbolischer Darstellung ein Haltelement gemäß den Figuren 1 und 2 in einer Draufsicht auf die Auflagefläche.

Fig. 4 Figur 4 zeigt eine beispielhafte Lamelle in symbolischer Draufsicht auf die

Breitseite.

[0019] Figur 1 zeigt in symbolischer Darstellung die wesentlichen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in einer Schrägansicht. Ein Halteelement 2 ist in drei möglichen Positionen seines Bewegungsablaufes dargestellt. Am Halteelement 2 ist dabei eine beispielhafte Lamelle 14 für einen Kettfadenwächter dargestellt. Im linken Bereich der Figur 1 ist das Halteelement 2 in seiner Aufnahmeposition 5 gezeigt. Das Haltelement 2 liegt unterhalb einem Vorrat 12 von Lamellen 14 an einer äußeren Lamelle an. Die äußere, in der Figur 1 die untere Lamelle 15 ist im Vergleich zu den anderen Lamellen 14 des Vorrat 12 entgegen des Pfeiles, der die Längsrichtung L des Halteelements 2 angibt, in Richtung auf die erste Achse 4 verschoben und somit an dem Halteelement 2 gehalten.

[0020] Im mittleren Bereich der Figur 1 ist das Halteelement 2 in der Einzugsposition 6 gezeigt. In dieser Position ist die Breitenrichtung B des Haltelements 2 mit einem Pfeil angegeben. In der symbolischen dreidimensionalen Darstellung der Figur 1 ist zu erkennen, dass das Halteelement 2 mit der Lamelle 14 nicht nur um die erste Achse 4, sondern auch um die zweite Achse 8 verschwenkt wurde. Die erste Achse 4 und die zweite Achse 8 sind als gestrichelte Linie dargestellt.

[0021] Im rechten Bereich der Figur 1 ist dasselbe Halteelement 2 in einer dritten Position, in der Abgabeposition 7, dargestellt. Es ist wiederum zu erkennen, dass das Halteelement 2 im Vergleich zur Einzugsposition 6 wieder um die erste Achse 4 und die zweite Achse 8 verschwenkt wurde. Die Abgabeschiene 13 greift durch Aussparungen in der Lamelle 14 und der Auflagefläche 3 des Halteleements 2. Wenn die Lamelle 14 in der Abgabeposition 7 durch ein nicht dargestelltes Vorrichtungselement freigegeben wird, kann die Lamelle auf der Schräge der Abgabeschiene 13 abgleiten. Danach kann das Halteelement 2 zurück zur Aufnahmeposition 5 geschwenkt werden, um eine nächste Lamelle aufzunehmen. Die Schwenkbewegung von der Abgabeposition 7 zurück zur Aufnahmeposition 5 kann auf derselben Bahn erfolgen, wie die Schwenkbewegung von der Aufnahmeposition 5 zu der Abgabeposition 7 erfolgt ist.

[0022] Die Figur 2 zeigt identisch zur Figur 1 dasselbe einzige Halteelement 2 in denselben drei Positionen 5, 6 und 7 seines Bewegungsablaufes. Es wurde eine Darstellung gewählt, bei der die erste Achse 4 in die Zeichenebene gerichtet ist, was durch das Symbol mit einem Punkt in einem Kreis dargestellt ist. Mit dieser Darstellung soll ergänzend zur Figur 1 die dreidimensionale Anordnung der beispielhaften Vorrichtung 1 verdeutlicht werden. Die Lamellen 14 und die äußere Lamelle 15 sind in dieser Ansicht, wenn das Halteelement 2 in der Aufnahmeposition 5 und in der Abgabeposition 7 gezeigt ist, nur in einer Draufsicht auf eine Schmalseite zu erkennen. Im Gegensatz hierzu ist bei der Lamelle 14 in der

Einzugsposition 6 auch die Breitseite der Lamelle 14 zu sehen. Damit kann ein Faden in bekannter Weise durch das Fadenauge 16 der Lamelle in Richtung der ersten Achse eingezogen werden.

[0023] Figur 3 zeigt in symbolischer Darstellung ein Haltelement 2 gemäß den Figuren 1 und

2 in einer Draufsicht auf die Auflagefläche 3. Die Auflagefläche 3 weist einen Durchbruch 11 auf, der über eine Abgabeschiene 13 eingeschwenkt werden kann. Es ist allerdings auch möglich, den Durchbruch 11 über Elemente eines Vorrats 12, die die Lamellen 14 in einem Durchbruch der Lamelle 14 halten, einzuschwenken. Eine Lamelle 14 kann durch die Einschwenkbewegung des Halteelements 2 zunächst über der Auflagefläche 3 des

Halteelements 2 angeordnet werden. Durch verschieben in Längsrichtung L kann eine Lamelle 14 unter das erste Federelement 9 geschoben werden und gleichzeitig das zweite Federelement 10 mit einem zweiten Innenrand 19 einer Aussparung 17 nach oben verschieben und somit Vorspannen. Das erste Federelement 9 ist in einer Höhenrichtung H senkrecht zur Längsrichtung L und senkrecht zur Breitenrichtung B verschiebbar am Halteelement 2 angeordnet. Die Federkraft des ersten Federelements 9 wirkt in Höhenrichtung H. Das erste Federelement 9 ist so am Halteelement 2 angeordnet, dass es von einer auf der Auflagefläche

3 aufliegenden Lamelle 14, die in Längsrichtung L gegen das erste Federelement 9 geschoben wird, gegen die Federkraft in Höhenrichtung H verschoben werden kann, so dass die Lamelle 14 zwischen der Auflagefläche 3 und dem ersten Federelement 9 hindurchgeschoben werden kann. Das erste Federelement 9 wird dann die Lamelle 14 sicher gegen ein Zurückziehen sichern, wenn das erste Federelement 9 in eine Aussparung 17 der Lamelle eingreift. Das erste Federelement 9 wird sich dann aufgrund der Federkraft in Höhenrichtung H verschieben und kann so einen Formschluß mit einer ersten Innenkante 18 der Aussparung 17 der Lamelle 14 bereitstellen. Das zweite Federelement 10 ist derart an dem Halteelement 2 angeordnet, dass es nur in einem mittleren Bereich in Breitenrichtung B der Auflagefläche 3 diese durchdringt. Eine Lamelle 14, die mit einer Aussparung 17 über dem zweiten Federelement 10 angeordnet ist, wird mit der Innenkante 19 der Aussparung 17 gegen das zweite Federelement 10 verschoben werden und kann dann das zweite Federelement 10 in

Längsrichtung L auf das erste Federelement 19zu verschieben. So wird die Lamelle 14 unter Vorspannung in Längsrichtung L zwischen dem ersten Federelement 9 und dem zweiten Federelement 10 am Halteelement 2 gehalten.

[0024] Figur 4 zeigt eine beispielhafte Lamelle 14 in symbolischer Draufsicht auf die Breitseite. Die Lamelle 14 weist eine Aussparung auf 17, die in Längsrichtung L der Lamelle 14 von einer ersten Innenkante 18 und einer zweiten Innenkante 19 begrenzt ist. Die erste Innenkante 18 ist in der Nähe eines Endes der Lamelle 14 in deren Längsrichtung L angeordnet. Die Lamelle 14 weist ein Fadenauge 16 auf. Durch das Fadenauge 16 wird beim Einziehvorgang ein Faden gezogen.