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Title:
DEVICE AND METHOD FOR LATERALLY GUIDING A ROLLED OR CAST PRODUCT ON A TRANSPORT TRACK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/102189
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) and a method for laterally guiding a slab (2) on a transport track (3), comprising a first guide rule (4) and a second guide rule (5). The guide rules (4, 5) are arranged opposite each other on both sides of the transport track (3) and are each connected to at least one actuating drive (6) so as to move in a direction of a width of the transport track (3). The actuating drive can be actuated perpendicularly to the transport direction (7) of the slab (2), wherein the respective longitudinal axis (4L, 5L) of the first guide rule (4) and/or the second guide rule (5) can be positioned at a specified angle (α) relative to the transport direction (7) of the slab (2). The first and/or the second guide rule (4, 5) has at least one contact roller (8) which can be brought into contact with a lateral edge of the slab (2) in order to guide and/or compress the slab (2).

Inventors:
SCHILLING MORITZ (DE)
KIPPING MATTHIAS (DE)
KUNZE VOLKER (DE)
SEIDEL JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/077679
Publication Date:
July 03, 2014
Filing Date:
December 20, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SMS SIEMAG AG (DE)
International Classes:
B21B13/06; B21B37/68; B21B39/14; B21C47/34
Domestic Patent References:
WO2010149192A12010-12-29
WO2002030587A12002-04-18
WO2010149192A12010-12-29
WO2011080174A22011-07-07
Foreign References:
JPH03169419A1991-07-23
DE1045954B1958-12-11
JPS61222626A1986-10-03
DE4310547C21997-12-11
DE4129988C21996-10-24
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Vorrichtung (1 ) zum seitlichen Führen eines Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in Form eines Metallbandes, einer Bramme oder dergleichen auf einer Transportstrasse (3), umfassend

ein erstes Führungslineal (4) und ein zweites Führungslineal (5), wobei die Führungslineale (4, 5) einander gegenüberliegend beiderseits der Transportstrasse (3) angeordnet und für ein Bewegen in Richtung einer Breite der Transportstrasse (3) mit jeweils zumindest einem Stellantrieb (6) verbunden sind, die senkrecht zur Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) betätigbar sind,

dadurch gekennzeichnet,

dass das erste Führungslineal (4) und/oder das zweite Führungslineal (5) durch eine Betätigung des jeweils zugeordneten Stellantriebs derart anorden- bar sind, dass sie unabhängig voneinander jeweils mit ihrer zugehörigen Längsachse (4L, 5L) bezüglich der Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in einem vorbestimmten Winkel (a) und/oder in einem unterschiedlichen Abstand zur Transportstraßen-Mitte (3M) positionierbar sind, und

dass das erste Führungslineal (4) und/oder das zweite Führungslineal (5) zumindest eine Kontaktrolle (8) aufweist, die durch eine Bewegung des entsprechenden Führungslineals (4, 5) in Kontakt mit einem Seitenrand des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) bringbar ist, um das Walz- oder - Gießerzeugnis (2) zu führen und/oder zur Reduktion von dessen Breite zu stauchen.

2. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontaktsrolle (8) an dem ersten und/oder an dem zweiten Führungslineal (4, 5) an dessen einlaufseitigem Ende (9) angebracht ist und/oder in einem mittigen Bereich (4M, 5M) davon angebracht ist.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Führungslineal (4, 5) jeweils zwei Kontaktrollen (8) aufweist, wobei die Kontaktrollen (8) jeweils an dem einlaufseitigen Ende (9) und an dem auslaufseitigen Ende (10) des entsprechenden Führungslineals (4, 5) angebracht sind.

Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungslineal (4) und/oder das zweite Führungslineal (5) über eine Gelenkverbindung (1 1 ) mit ihrem jeweils zugeordneten Stellantrieb (6) verbunden ist.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Gelenkverbindung (1 1 ) ein Stellmotor oder dergleichen für eine rotatorische Bewegung des Führungslineals (4, 5) vorgesehen ist, so dass das Führungslineal (4, 5) mit seiner Längsachse (4L, 5L) bezüglich der Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in dem vorbestimmten Winkel (a) positionierbar ist.

Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für das erste Führungslineal (4) und/oder für das zweite Führungslineal (5) jeweils zwei Stellantriebe (6) vorgesehen sind, die mit dem entsprechenden Führungslineal (4, 5) gelenkig (1 1 ) verbunden, voneinander beabstandet angeordnet und unabhängig voneinander ansteuerbar sind, vorzugsweise, dass die Gelenkverbindung (1 1 ) zumindest einer dieser Stellantriebe (6) mit dem Führungslineal (4, 5) koaxial oder angrenzend zur Achse (12) einer an dem Führungslineal (4, 5) angebrachten Kontaktrolle (8) angeordnet ist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 6, soweit rückbezogen auf einen der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindungen (1 1 ) der beiden Stellantriebe (6) mit dem Führungslineal jeweils koaxial oder angrenzend zur Achse (12) der an dem einlaufseitigen Ende (9) des Führungslineals angebrachten Kontaktrolle (8) bzw. der an dem auslaufseitigen Ende (10) des Führungslineals (4, 5) angebrachten Kontaktrolle (8) angeordnet sind.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der beiden Stellantriebe (6) an seiner dem Führungslineal (4, 5) entgegengesetzten Seite mit einem Gestell (13) oder dergleichen durch eine schwenkbare Lagerung (14) verbunden ist, wobei das Führungslineal (4, 5) mit einer senkrecht zur Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) verschieblichen Schubführung (15) gelenkig verbunden ist, vorzugsweise, dass der andere der beiden Stellantriebe (6) mit der Schubführung (15) in Wirkverbindung steht.

Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Gelenkverbindung (1 1 ) der Schubführung (15) mit dem Führungslineal (4, 5) in dessen mittleren Bereich (4M, 5M) vorgesehen ist, oder dass die Gelenkverbindung (1 1 ) der Schubführung (15) mit dem Führungslineal (4, 5) im Bereich von dessen einlaufseitigen oder auslaufseitigen Ende (9, 10) vorgesehen ist und dabei koaxial oder angrenzend zur Achse (12) einer an der gleichen Stelle des Führungslineals angebrachten Kontaktrolle (8) angeordnet ist.

Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (6) mittels eines Druckgebers (17) kraftgesteuert und/oder mittels eines Weggebers (18) weggesteuert ansteuerbar sind. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Sensoreinrichtung (19) vorgesehen ist, mit der eine Ist-Position und/oder eine Ist-Form des Walz- oder Gießerzeugnisses

(2) auf der Transportstrasse (3) erfassbar ist, wobei die Stellantriebe (6) für die Führungslineale durch eine Steuereinrichtung (20) in Abhangkeit von der detektierten Ist-Position bzw. Ist-Form des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) ansteuerbar sind, um eine gewünschte Soll-Position bzw. eine Soll-Form des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) bezüglich einer Breite der Transportstrasse

(3) einzustellen.

Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Kontaktrolle (8) antreibbar ist, vorzugsweise, dass die Kontaktrolle (8) mit einem hydraulischen, pneumatischen oder elektromechanischen Antrieb ausgerüstet ist, weiter vorzugsweise, dass alle Kontaktrollen (8), die an dem ersten Führungslineal (4) und/oder an dem zweiten Führungslineal (5) angebracht sind, antreibbar sind.

Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge der Führungslineale (4, 5) in Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) weniger als 10 Meter, vorzugsweise weniger als 6 Meter, weiter vorzugsweise weniger als 4 Meter beträgt.

Verfahren zum seitlichen Führen eines Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in Form eines Metallbandes, einer Bramme oder dergleichen auf einer Transportstrasse (3) mit einer Seitenführungseinrichtung (10), die ein erstes Führungslineal (4) und ein zweites Führungslineal (5) umfasst, wobei die Führungslineale (4, 5) einander gegenüberliegend beiderseits der Transportstrasse (3) angeordnet und für ein Bewegen in Richtung einer Breite der Transportstrasse (3) mit jeweils zumindest einem Stellantrieb (6) verbunden sind, der senkrecht zur Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet,

dass das erste und das zweite Führungslineal (4, 5) in Abhängigkeit einer Ist- Position des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) auf der Transportstrasse (3) durch die Stellantriebe (6) derart verstellt werden, dass sie unabhängig voneinander jeweils mit ihrer zugehörigen Längsachsen (4L, 5L) bezüglich der Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in einem vorbestimmten Winkel (a) und/oder in einem unterschiedlichen Abstand zur Transportstraßen-Mitte (3M) positioniert werden. 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass, bevor das Walz- oder Gießerzeugnisses (2) auf der Transportstrasse (3) die Seitenführungseinrichtung (1 ) erreicht, die einlaufseitigen Enden (9) der Führungslineale (4, 5) relativ zueinander weiter beabstandet werden als die auslaufseitigen Enden (10) der Führungslineale (4, 5), so dass die Führungslineale (4, 5) mit ihren Längsachsen (4L, 5L) in Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in Form eines Trichters angeordnet sind.

Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass, nachdem das Walz- oder Gießerzeugnis (2) mit seiner vorderen Stirnseite zumindest die einlaufseitigen Enden (9) der Führungslineale (4, 5) passiert hat, die beiden Führungslineale (4, 5) zueinander parallel positioniert werden.

Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass, bevor das Walz- oder Gießerzeugnis (2) auf der Transportstrasse (3) die Seitenführungseinrichtung (1 ) erreicht oder kurz nachdem das Walz- oder Gießerzeugnisses (2) die einlaufseitigen Enden (9) der Führungslineale (4, 5) passiert hat, die auslaufseitigen Enden (10) der Führungslineale (4, 5) relativ zueinander weiter beabstandet werden als die einlaufseitigen Enden (9) der Führungslineale (4, 5), so dass die Führungslineale (4, 5) mit ihren Längsachsen (4L, 5L) entgegen der Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) in Form eines Trichters angeordnet sind.

8. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass, nachdem das Walz- oder Gießerzeugnis (2) mit seiner vorderen Stirnseite die auslaufseitigen Enden (10) der Führungslineale (4, 5) passiert hat, die beiden Führungslineale (4, 5) zueinander parallel positioniert werden.

9. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungslineal (4) und/oder das zweite Führungslineal (5) bei dem parallelen Positionieren zueinander entweder in Kontakt mit den Seitenrändern des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) gelangt oder in einem vorbestimmten Abstand zum Seitenrand des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) angeordnet wird.

0. Verfahren nach einem der Ansprüche 16, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungslineale (4, 5) mit ihrer Längsachse (4L, 5L) jeweils im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) ausgerichtet werden, oder dass die Führungslineale (4, 5) mit ihrer jeweiligen Längsachse (4L, 5L) bezüglich der Transportrichtung (7) des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) jeweils in einem vorbestimmten Winkel (a) ausgerichtet werden, so dass das Walz- oder Gießerzeugnis (2) in eine vorbestimmte Schräglage bezüglich seiner Transportrichtung (7) gebracht wird.

1 . Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (6) zum Bewegen der Führungslineale (4, 5) mittels einer Steuereinrichtung (20) weggeregelt und/oder kraftgeregelt angesteuert werden, vorzugsweise, dass die Ansteuerung der Stellantriebe (6) durch eine Steuereinrichtung (20) erfolgt. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer bestimmten Anstellung der Führungslineale (4, 5) auf das Walz- oder Gießerzeugnis (2) ein Moment für ein Verdrehen auf der Transportstrasse (3) und/oder eine Querkraft für ein Verschieben bezüglich einer Transport- strassen-Mitte (3M) und/oder für ein Stauchen zur Reduzierung von dessen Breite ausgeübt wird.

Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellantriebe (6) zum Bewegen des ersten und/oder des zweiten Führungslineals (4, 5) derart angesteuert werden, dass bei einem Kontakt der Führungslineale (4, 5) mit dem Walz- oder Gießerzeugnis (2) eine auf dessen Seitenränder ausgeübte Kraft einen vorbestimmten Grenzwert nicht überschreitet.

Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen der Führungslineale (4, 5) durch Weggeber (18) und/oder die Ist-Position des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) bezüglich einer Transportstrassen-Mitte (3M) durch zumindest eine Sensoreinrichtung (19) erfasst werden und an die Steuereinrichtung (20) gesendet werden, wobei bei Unterschreiten von vorbestimmten Grenzwerten für diese Positionen in Bezug auf einen seitlichen Randbereich (3R) der Transportstrasse (3) die Stellantriebe (6) durch die Steuereinrichtung (20) derart angesteuert werden, dass die Führungslineale (4, 5) das Gießerzeugnis (2) in Richtung der Transportstrassen-Mitte (3M) zurückführen bzw. verschieben.

Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Führungslineale (4, 5) bezüglich der Transportstrasse (3) fortwährend überwacht wird, wobei auf Grundlage dieser Positionsdaten ein nachfolgender Transportverlauf des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) bezüglich einer Breite der Transportstrasse (3) stromabwärts der Seitenführungseinrichtung (1 ) bestimmt wird.

26. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Messeinrichtung (19) vorgesehen ist, mittels der eine Ist-Position bzw. Ist-Form des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) auf der Transportstrasse (3) bestimmt wird, wobei die zumindest eine Messeinrichtung (19) insbesondere als Abstandsmesser ausgebildet und derart eingerichtet ist, dass damit die Seitenränder des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) über eine Länge des Gießerzeugnisses (2) relativ zu einer Bezugsebene oder relativ zu einem Bezugspunkt erfasst werden, so dass das Walz- oder Gießerzeugnisses (2) vollständig auf der Transportstrasse (3) geortet wird und auf Grundlage dessen die Stellantriebe

(6) für die Führungslineale (4, 5) derart angesteuert werden, um eine gewünschte Soll-Position bzw. Soll-Form des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) bezüglich einer Breite der Transportstrasse (3) auszurichten.

27. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die einlaufseitigen Enden (9) und die auslaufseitigen Enden (10) der Führungslineale (4, 5) jeweils eine Kontaktrolle (8) aufweisen, wobei die Kontaktrollen (8) durch ein Verstellen der Führungslineale (4, 5) in Richtung einer Breite der Transportstrasse (3) in Kontakt mit einem Seitenrand des Walz- oder Gießerzeugnisses (2) gebracht werden und daran abrollen, um das Walz- oder Gießerzeugnis (2) zu führen und/oder zur Reduktion von dessen Breite zu stauchen, vorzugsweise, dass die Kontaktrollen (8) separat angetrieben werden, um auf das Walz- oder Gießerzeugnis (2) eine zusätzliche Antriebskraft in seiner Transportrichtung

(7) auszuüben.

28. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 27, das mit einer Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 durchgeführt wird.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum seitlichen Führen eines Walz- oder Gießerzeugnisses auf einer Transportstraße

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Führen eines Walz- oder Gießerzeugnisses in Form eines Metallbandes, einer Bramme oder dergleichen auf einer Transportstraße nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 , und ein entsprechendes Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 14. Aus dem Stand der Technik sind Seitenführungen für Walz- oder Gießerzeugnisse in Form eines Metallbandes, einer Bramme oder dergleichen bekannt, mit denen das Metallband bzw. die Bramme auf einer Transport- bzw. Walzstraße seitlich geführt und bezüglich einer Breite der Transportstraße ausgerichtet werden kann. Solche Seitenführungen können Rollenführungen oder Parallelführungen mit einander gegenüberliegenden Führungslinealen aufweisen, wobei hiermit jedoch konzeptionelle Nachteilen verbunden sind.

Aus WO 2010/149192 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer Bramme bekannt, wobei die zugehörige Seitenführung aus einer Mehrzahl von einander gegenüberliegend angeordneten Führungsrollenpaaren besteht. Die einzelnen Rollen können durch Aktuatoren in Richtung der Bramme bewegt werden. Hierdurch kann die Bramme an unterschiedlichen Stellen in der Transport- bzw. Walzstraße zentriert werden. Die jeweiligen Führungsrollenpaare sind relativ weit voneinander beabstandet und insbesondere auf verschiedenen Seiten von Bearbeitungsvorrichtungen angeordnet.

Führungsrollenpaare, die z.B. aus WO 2010/149192 A1 oder auch aus JP 61222626 A bekannt sind, haben den Nachteil, dass auf die Bramme noch kein definiertes Drehmoment einwirken kann, solange nur ein Führungsrollenpaar mit der Bramme bzw. mit dem Brammenkopf in Eingriff ist. Dies hat zur Folge, dass die Bramme zwischen dem Führungsrollenpaar in Richtung einer Breite der Walzstraße verschoben, jedoch nicht definiert gedreht werden kann. Ein Drehmoment kann erst dann auf die Bramme aufgebracht werden, wenn stromabwärts ein nachfolgendes Führungsrollenpaar in Eingriff mit der Bramme gelangt. Falls die Führungsrollenpaare relativ weit zueinander beabstandet sind, kann die Bramme bei einem Transport zwischen diesen beiden Führungsrollenpaaren nachteilig noch nicht gezielt auf der Walzstraße verdreht werden. Anders ausgedrückt, ist die Aufbringung eines Drehmoments auf die Bramme erst verzögert möglich, nämlich nachdem der Brammenkopf in Eingriff mit einem weiteren Führungsrollenpaar gelangt ist. Ein weiterer Nachteil einer solchen Reihenschaltung von Führungsrollenpaaren besteht darin, dass der Brammenkopf zwischen den Führungsrollenpaaren seitlich verlaufen kann, da die Bramme in diesem Bereich nicht seitlich geführt wird.

Alternativ zu einer Rollenführung ist es auch bekannt, eine Bramme auf einer Walzstraße durch Führungslineale auszurichten, wie z. B. in DE 43 10 547 C2, in DE 41 29 988 C2 oder WO 201 1/080174 A2 gezeigt. Ein seitliches Führen der Bramme durch solche Führungslineale, die gegen die Seitenränder der Bramme gefahren werden, ist nachteilig, weil die Kräfte zwischen den Führungslinealen und der Bramme ggf. eine hohe Reibung verursachen, die zu einer Transportunterbrechung bzw. zu einem "Steckenbleiben" der Bramme führen können. Falls die Bramme ausschließlich von Rollgangsrollen angetrieben wird und keine weiteren Zugkräfte z. B. durch einen Treiber oder ein Walzgerüst erfährt, sind bei dem Vorgang "Seitenführung" bezüglich der Bramme jedoch nur geringe Reibungen zulässig, um das genannte Steckenbleiben der Bramme zu verhindern.

Ein weiterer Nachteil von herkömmlichen Führungslinealen besteht darin, dass diese in der Regel sehr lang ausgeführt sind, was sich negativ auf die Anlagenlängen auswirkt. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls von Nachteil, dass die Führungslineale, wie z. B. in DE 43 10 547 C2 gezeigt, einen Einlauftrichter bilden, der jedoch als Führungslänge verloren geht, wenn der Brammenkopf den Führungstrichter bereits passiert hat und anschließend kein Einlauftrichter mehr benötigt wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum seitlichen Führen eines Walz- oder Gießerzeugnisses auf einer Transportstraße dahingehend zu optimieren, dass für das Walz- oder Gießerzeugnis ein Zentrieren auf der Transportstraße und ein gezieltes Ausrichten durch Aufbringen eines Drehmoments in kurzer Zeit und über einen kurzen Streckenabschnitt der Transportstraße möglich sind, um eine Kollision des Walz- oder Gießerzeugnisses mit in Transportrichtung nachfolgenden Komponenten zu verhindern und/oder einen mittigen Transport auf der Transportstrasse zu gewährleisten.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ein erstes und zweites Führungslineal, wobei diese Führungslineale einander gegenüberliegend beiderseits einer Transportstraße angeordnet und für ein Bewegen in Richtung einer Breite der Transportstraße mit jeweils zumindest einem Stellantrieb verbunden sind, die senkrecht zur Transportrichtung des Walz- oder Gießerzeugnisses betätigt werden können. Das erste Führungslineal und/oder das zweite Führungslineal kann mit seiner jeweiligen Längsachse bezüglich der Transportrichtung des Gießerzeugnisses in einem vorbestimmten Winkel positioniert bzw. angeordnet werden. Zusätzlich oder alternativ kann das erste Führungslineal und/oder das zweite Führungslineal im Vergleich zueinander in einem unterschiedlichen Abstand zur Transportstrassen-Mitte angeordnet werden. Des Weiteren weist das erste Führungslineal und/oder das zweite Führungslineal zumindest eine Kontaktrolle auf, die beim Bewegen des Führungslineals in Richtung des Walzoder Gießerzeugnisses in Kontakt mit einem Seitenrand des Gießerzeugnisses gebracht werden kann, nämlich zu dem Zweck, das Walz- oder Gießerzeugnis zu führen und/oder dessen Breite durch Stauchen zu reduzieren.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren wird mit einer der obigen Vorrichtung entsprechenden Seitenführungseinrichtung durchgeführt, die ein erstes Führungslineal und ein zweites Führungslineal umfasst, wobei die Führungslineale einander gegenüberliegend beiderseits der Transportstraße angeordnet und für ein Bewegen in Richtung einer Breite der Transportstraße mit jeweils zumindest einem Stellantrieb verbunden sind, der senkrecht zur Transportrichtung des Gießerzeugnisses betätigt werden können. Zur Erfassung einer Ist-Position des Gießerzeugnisses auf der Transportstraße kann optional zumindest eine Sensoreinrichtung vorgesehen sein. In Abhängigkeit der Ist-Position des Gießerzeugnisses auf der Transportstraße werden das erste Führungslineal und das zweite Führungslineal durch die Stellantriebe derart verstellt, dass sie unabhängig voneinander jeweils mit ihrer zugehörigen Längsachse bezüglich der Transportrichtung des Walz- oder Gießerzeugnisses in einem vorbestimmten Winkel positioniert werden. Ergänzend oder alternativ können die Führungslineale in einem unterschiedlichen Abstand zur Transportstrassen-Mitte angeordnet werden.

Die Erfindung eignet sich in gleicher weise sowohl für Gießerzeugnisse als auch für Walzerzeugnisse. Deshalb wird nachfolgend hierfür stets der Begriff „Erzeugnis" verwendet. Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass für die Führungslineale jeweils ein vorbestimmter Neigungswinkel ihrer Längsachse bezüglich der Transportrichtung des Erzeugnisses eingestellt werden kann, insbesondere in Abhängigkeit von einer jeweiligen Ist-Position des Erzeugnisses auf der Transportstraße. Hierdurch ist eine variable Konfiguration der Führungslineale relativ zueinander bzw. zum Erzeugnis möglich. Die Führungslineale können miteinander z. B. einen Führungstrichter für einen Einlauf des Gießerzeugnisses oder eine Parallelführung, nachdem die vordere Stirnseite des Gießerzeugnisses die einlaufseitigen Enden der Führungslineale passiert hat, bilden. Ergänzend oder alternativ ist es möglich, dass die Führungslineale durch eine Betätigung der Stellantriebe derart angeordnet werden, dass sie im Vergleich zueinander einen unterschiedlichen Abstand zur Transportstrassen-Mitte aufweisen. Hierdurch ist es möglich, dass das Erzeugnis den Bereich der Führungslineale auf der Transportstrasse asymetrisch zur Transportstrassen-Mitte durchläuft.

Zweckmäßigerweise kann der Neigungswinkel der Führungslineale auch während eines Transports des Erzeugnisses auf der Transportstraße, d. h. bei einem Vorbeitreten des Erzeugnisses an den Führungslinealen, verstellt werden. Hierdurch ist es möglich, eine Querkraft bzw. ein Drehmoment auf das Erzeugnis aufzubringen. Ferner wird hierdurch eine Seitenführung bereitgestellt, die im gleichen Bauraum, der kompakte Abmessungen aufweist, sowohl einen Einlauftrichter bildet als auch als eine Parallelführung oder als einfache Rollenseitenführung wirken kann.

Die Kontaktrolle an dem Führungslineal kann dazu verwendet werden, das Erzeugnis zu stauchen, d.h. eine Breitenreduzierung zu bewirken. Entsprechend sind die Kontaktrolle und der jeweils zugeordnete Stellantrieb des zugehörigen Führungslineals derart ausgebildet, dass ausreichend hohe Kräfte auf eine Seitenkante bzw. -rand des Erzeugnisses ausgeübt werden, um die gewünschte Breitenreduktion zu erzielen. Zweckmäßigerweise sind hierzu einander gegenüberliegende Kontaktrollen an den jeweiligen Führungslinealen vorgesehen. Dies führt zu einer gleichmäßigen und kontrollierten Breitenreduktion für das Erzeugnis, wobei die Anstellkräfte der zugeordneten Stellantriebe vorzugsweise in entgegengesetzter Richtung verlaufen und sich bei gleichem Betrag gegenseitig aufheben. Die Einstellung eines vorbestinnnnten Neigungswinkels für ein entsprechendes Führungslineal kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, dass jedes Führungslineal mit jeweils zwei Stellantrieben gelenkig verbunden ist, wobei diese Gelenkverbindungen an den einlaufseitigen und auslaufseitigen Enden der Führungslineale vorgesehen sein können. Indem die beiden Stellantriebe für ein jedes Führungslineal unabhängig voneinander senkrecht zur Transportrichtung des Erzeugnisses betätigt werden, kann ein vorbestimmter Winkel einer Längsachse des entsprechenden Führungslineals bezüglich der Transportrichtung des Erzeugnisses eingestellt werden. Alternativ hierzu ist es auch möglich, pro Führungslineal lediglich einen Stellantrieb vorzusehen, der mit dem Führungslineal, z. B. in dessen mittigem Bereich, mit einer Gelenkverbindung verbunden ist, wobei diese Gelenkverbindung mit einem Stellmotor oder dergleichen für eine rotatorische Bewegung des Führungslineals ausgerüstet ist. Alternativ ist es möglich, pro Führungslineal zwei Stellantriebe vorzusehen, vorzugsweise am einlaufseitigen Ende und am auslaufseitigen Ende eines jeweiligen Führungslineals. Durch eine Betätigung des Stellmotors bzw. der beiden Stellantriebe lässt sich ein Führungslineal, wie erläutert, mit seiner Längsachse bezüglich der Transportrichtung des Erzeugnisses in einem vorbestimmten Winkel positionieren und/oder in einem vorbestimmten Abstand zur Transportstrassen-Mitte anordnen .

Die Anbringung von Kontaktsrollen an den Führungslinealen hat den Vorteil, dass dadurch die Reibung zwischen dem Erzeugnis und den Führungslinealen weiter vermindert wird. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Kontaltrollen separat angetrieben werden, z. B. durch einen hydraulischen, pneumatischen oder elektromechanischen Antrieb. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Erzeugnis zwischen den Führungslinealen, wenn von diesen eine seitliche Kraft auf die Seitenränder des Erzeugnisses aufgebracht wird, nicht "steckenbleibt". Eine reibungsarme Führung des Erzeugnisses zwischen den Führungslinealen kann weiter dadurch verbessert werden, dass die Kontaktrollen an den Führungslinealen sowohl am einlaufseitigen Ende als auch am auslaufseitigen Ende angebracht sind. Optional kann eine Kontaktrolle an dem Führungslineal auch in dessen mittigen Bereich angeordnet sein. Indem die Kontaktrollen durch das Führungslineal miteinander verbunden sind, ist ein seitliches Verlaufen des Erzeugnisses mit seiner vorderen Stirnseite zwischen den Kontaktrollen nicht möglich. Die Verbindung der Kontaktrollen mittels des Führungslineals hat den weiteren Vorteil, dass das Risiko einer Fehlsteuerung der Kontaktrollen, die an den jeweiligen auslaufseitigen Enden der Führungslineale angebracht sind, wegen der mechanischen Kopplung durch das Führungslineal an die Kontaktrollen, die an den jeweiligen einlaufseitigen Enden der Führungslineale angebracht sind, vermindert bzw. ausgeschlossen ist. Dies bedeutet, dass eine vordere Kante zwischen die Kontaktrollen gelangen kann, wobei ein Kontakt mit dem dazwischen angeordneten Führungslineal ein Festklemmen oder Festsetzen des Erzeugnisses verhindert.

Durch eine Kombination einer Rollenführung mit einer Linealführung ist es möglich, die Führungslineale in ihrer Gesamtlänge vergleichsweise kurz auszuführen. Die Länge der Führungslineale kann in Transportrichtung des Erzeugnisses weniger als 10 m, vorzugsweise weniger als 6 m, weiter vorzugsweise weniger als 4 m, betragen. Eine solche vergleichsweise kurze Länge der Führungslineale wirkt sich vorteilhaft auf kompakte Gesamtabmessungen einer Transport- bzw. Bearbeitungsstraße für Erzeugnisse aus.

Durch die Erfindung ist es nicht nur möglich, das Erzeugnis punktuell auf der Transportstraße zu zentrieren, sondern es durch Aufbringung eines Drehmoments in die Mitte der Transportstraße zu führen. In dieser Weise ist ein uneingeschränktes Führen des Erzeugnisses auf der Transportstraße in einer vorbestimmten Positionierung möglich. In Folge dessen können weitere Komponenten bzw. Bearbeitungsstationen, die in Transportrichtung stromabwärts der Führungslineale angeordnet sind, geeignet vor Kollisionen mit dem Erzeugnis geschützt werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von schematisch vereinfachten Zeichnungen näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum seitlichen Führen eines Erzeugnisses,

Fig. 2 schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung nach einer weiteren Ausführungsform,

Fig. 3-7 schematisch verschiedene Betriebszustände der Vorrichtung von Fig.

1 zum seitlichen Führen eines Erzeugnisses auf einer Transportstraße, und

Fig. 8-10 schematisch vereinfachte Draufsichten auf ein Erzeugnis, das in unterschiedlichen Positionen auf einer Transportstraße aufliegt.

In Figur 1 ist schematisch vereinfacht eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung gezeigt, mit der ein Gießerzeugnis 2 auf bzw. entlang einer Transportstraße 3 seitlich geführt werden kann. Die Transportstraße 3 ist in der Figur 1 vereinfacht durch eine strichpunktierte Linie angedeutet, wobei die Transportstraße 3 eine Komponente (Rollgang) einer Walzstraße sein kann. Eine symmetrische Mitte dieser Transportstrasse 3 ist nachfolgend als Transportstraßen-Mitte und in der Fig. 1 mit „3M" bezeichnet Bei dem Gießerzeugnis 2 kann es sich um ein Metallband, eine Bramme oder ein sonstiges Walzgut handeln. Ohne hierin eine Einschränkung zu sehen, wird nachfolgend das Gießerzeugnis 2 stets als Bramme bezeichnet. Die Vorrichtung 1 umfasst ein erstes Führungslineal 4 und ein zweites Führungslineal 5. Die Führungslineale 4, 5 sind auf beiden Seiten der Transportstraße 3 und einander gegenüberliegend angeordnet. Mit "DS" bzw. "OS" sind in Figur 1 eine Antriebsseite bzw. eine Bedienungsseite der Transportstraße 3 bezeichnet. Des Weiteren sind mit "A" eine Einlaufseite und mit "B" eine Auslaufseite bezüglich der Führungslineale 4, 5 bezeichnet. Dies bedeutet, dass die Bramme 2 von der Seite A her zwischen die Führungslineale 4, 5 transportiert wird, und in Richtung der Auslaufseite B die Führungslineale 4, 5 wieder verlässt. Im Bereich der Auslaufseite B können weitere Bearbeitungsstationen bzw. Folgekomponenten der Transportstraße 3 vorgesehen sein, wobei mit "b" eine Breite und mit "I" eine Länge dieser Folgekomponenten angedeutet sind.

Die Führungslineale 4, 5sind jeweils mit Stellantrieben 6 verbunden, die ein Bewegen der Führungslineale 4, 5 in Richtung einer Breite der Transportstraße 3 gewährleisten. Die Ausgestaltung dieser Stellantriebe 6 und deren Anbindung am ein entsprechendes Führungslineal 4, 5 können auf beiden Seiten der Transportstraße 3 gleich sein. Anders ausgedrückt, ist die Vorrichtung 1 symmetrisch zur Transportstraßen-Mitte 3M aufgebaut. Entsprechend wird nachfolgend lediglich die Ausgestaltung der Stellantriebe 6 auf der Antriebsseite DS erläutert, wobei dies in gleicher Weise für die Bedienungsseite OS gilt.

Für das auf der Antriebsseite DS angeordnete erste Führungslineal 4 sind zwei Stellantriebe 6 vorgesehen, die unabhängig voneinander betätigt werden können. Bei den Stellantrieben 6 kann es sich beispielsweise um Hydraulikzylinder handeln. Bei einer unterschiedlichen Ansteuerung der beiden Stellantriebe 6 kann ein vorbestimmter Winkel α (vgl. Figur 3) eingestellt werden, den eine Längsachse 4 L des Führungslineals 4 mit der Transportrichtung 7 einschließt. Anders ausgedrückt, kann durch eine unterschiedliche Ansteuerung der beiden Stellantriebe 6 ein Neigungswinkel des Führungslineals 4 bezüglich der Transportrichtung 7 eingestellt werden. An dem ersten Führungslineal 4 sind Kontaktrollen 8 angebracht, nämlich an dessen einlaufseitigem Ende 9 und dessen auslaufseitigem Ende 10. Die beiden Stellantriebe 6 sind mit dem ersten Führungslineal 4 jeweils über eine Gelenkverbindung 1 1 verbunden. Die Stellantriebe 6 sind derart angeordnet, dass ihre Gelenkverbindungen 1 1 mit dem Führungslineal 4 einen Abstand a zueinander aufweisen. Hierbei sind die Gelenkverbindungen 1 1 , mit denen die jeweiligen Betätigungsstangen der Stellantriebe 6 an dem ersten Führungslineal 4 angelenkt sind, koaxial zu einer jeweiligen Achse 12 einer zugehörigen Kontaktrolle 8 angeordnet. Beispielsweise können hierbei die Gelenkverbindung 1 1 und die Achse 12 zu einer Funktionseinheit zusammengefasst sein. Jedenfalls fallen die Drehachsen der Gelenkverbindung 1 1 und der Achse 12 für die hier erläuterte Ausführungsform zusammen. Die Stellantriebe 6 sind an ihrer dem ersten Führungslineal 4 entgegengesetzten Seite gelenkig mit einem Gestell 13 verbunden, nämlich jeweils über ein Drehlager 14, das eine schwenkbare Lagerung für den jeweiligen Stellantrieb 6 bildet.

Unter Berücksichtigung der Gelenkverbindungen 1 1 , über die die Stellantriebe 6 mit dem ersten Führungslineal 4 verbunden sind, und der genannnten Drehlager 14 an der entgegensetzten Seite der Stellantriebe 6 ist es für ein bestimmtes Positionieren des Führungslineals 4 von Bedeutung, dass die Betätigung von zumindest einem der Stellantriebe 6, entweder am einlaufseitigen Ende 9 oder am auslaufseitigen Ende 10, in eine Bewegung senkrecht zur Transportrichtung 7 umgesetzt wird. Bei der Ausführungsform von Figur 1 ist dies durch eine Schubführung 15 gewährleistet, die in senkrechter Richtung 16 bezüglich der Transportrichtung 7 der Bramme 2 verschieblich ist. Der Stellantrieb 6, der an dem auslaufseitigen Ende 10 des Führungslineals 4 angreift, steht mit dieser einen Schubführung 15 in Wirkverbindung, nämlich dadurch, dass eine Kolbenstange dieses Stellantriebs an der Schubführung 15 geeignet befestigt ist. . Die Schubführung 15 kann in einfachster weise als Stangenelement mit rundem oder eckigem Querschnitt ausgebildet sein, das axial in einer daran angepassten Kulisse geführt ist. Alternativ ist auch eine Führung einer Rolle, die in einem in einem Rahmen bewegten Einbaustück gelagert, möglich. Das Zusammenwirken des Stellantriebs 6 mit der Schubführung an dem auslaufseitigen Ende 10 des ersten Führungslineals 4 kann dadurch gebildet sein, dass die Betätigungsstange dieses Stellantriebs 6 mit dem Stangenelement der Schubführung 15 verbunden ist, z. B. durch Verschweißen oder Verschrauben. Entsprechend führt eine Betätigung dieses Stellantriebs 6 zu einem axialen Verschieben der Schubführung 15 in die Schubrichtung 16, d. h. in Richtung einer Mitte der Transportstraße 3 oder weg davon, und damit zu einem Bewegen der an dem auslaufseitigen Ende 10 des ersten Führungslineals 4 angebrachten Kontaktrolle 8 senkrecht zur Transportrichtung 7. Alternativ zu der erläuterten Schubführung 15 ist es auch möglich, den Stellantrieb 6, z. B. am auslaufseitigen Ende 10 des Führungslineals 4, ohne ein Drehlager an dem Gestell 13 in einer bestimmten Richtung festzulegen bzw. zu befestigen, wobei eine Längsrichtung dieses Stellantriebs 6 vorzugsweise senkrecht zur Transportrichtung 7 der Bramme 2 ausgerichtet ist. Eine Betätigungsstange dieses Stellantriebs 6 ist für diesen Fall wie vorstehend erläutert gelenkig mit dem auslaufseitigen Ende 10 des Führungslineals 4 über die Gelenkverbindung 1 1 verbunden. Für die vorliegende Erfindung ist die soeben genannte ortsunveränderliche Befestigung eines Stellantriebs 6 an dem Gestell 13 ebenfalls im Sinne einer Schubführung zu verstehen, die eine Bewegung einer zugeordneten Gelenkverbindung mit dem Führungslineal senkrecht zur Transportrichtung gewährleistet.

Falls die Stellantriebe 6 am einlaufseitigen Ende 9 und am auslaufseitigen Ende 10 des ersten Führungslineals 4 voneinander unterschiedlich betätigt werden, kann die daraus resultierende Schrägstellung des Stellantriebs 6, der bei der Ausführungsform von Figur 1 mit dem einlaufseitigen Ende 9 des Führungslineals 4 verbunden ist, durch die Gelenkverbindung 1 1 und das Drehlager 14 ausgeglichen werden.

Die Ansteuerung der beiden Stellantriebe 6 kann kraftgesteuert und/oder weggesteuert erfolgen. Hierzu sind pro Stellantrieb 6 ein Druckgeber 17 und ein Weggeber 18 vorgesehen.

Position und Form der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 können durch zumindest eine Messeinrichtung bzw. Sensoreinrichtung 19 erfasst werden, die signaltechnisch mit einer Steuereinrichtung 20 verbunden ist (in Fig. 1 symbolisch vereinfacht durch eine gestrichelte Linie gezeigt). Eine solche Messeinrichtung kann vorzugsweise als Abstandsmesser oder dergleichen ausgebildet sein, z.B. in Form eines Laserabstandsmesser. Die Position der Messeinrichtung 19, wie in Figur 1 gezeigt, ist nur beispielhaft zu verstehen. Abweichend hiervon kann die Messeinrichtung 19 auch mittig zwischen den beiden Führungslinealen 4, 5, oder auch stromabwärts der Führungslineale 4, 5 im Bereich der Auslaufseite B angeordnet sein. Es ist auch möglich, eine Mehrzahl von Messeinrichtungen 19 an verschiedenen Orten der Transportstraße 3 vorzusehen, die jeweils mit der Steuereinrichtung 20 verbunden sind. Bezüglich der zumindest einen Messeinrichtung 19 versteht sich, dass es sich hierbei um ein optionales Merkmal für die Vorrichtung 1 handelt.

Die Stellantriebe 6 werden durch die Steuereinrichtung 20 geeignet angesteuert, nämlich in Abhängigkeit von der Brammenbreite und/oder der Signale von dem Druckgeber 17 und/oder von dem Weggeber 18. Hierzu sind die Stellantriebe 6 mit der Steuereinrichtung 20 signaltechnisch verbunden, was in Fig. 1 durch gestrichelte Linien symbolisch vereinfacht angedeutet ist. Falls für die Ausführungsform von Fig. 1 auch eine Sensoreinrichtung 19 vorgesehen ist, so kann die Ansteuerung der Stellantriebe auch in Abhängigkeit von der durch die Sensoreinrichtung 19 erfassten Ist-Position und Form der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 erfolgen. In diesem Zusammenhang darf darauf verwiesen werden, dass im Sinne der vorliegenden Erfindung die Ist-Position und Form der Bramme 2 sowohl bezüglich einer Breite der Transportstraße 3 als auch bezüglich einer Position entlang der Transportstraße 3, d. h. entlang der Transportrichtung 7, verstanden wird. Dies hat zur Folge, dass die Ansteuerung der Stellantriebe 6 zum Bewegen der Führungslineale 4, 5 in Abhängigkeit der erfassten Ist-Position und Ist-Form der Bramme 2 erfolgt, um eine gewünschte Soll-Position der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 einzustellen. Bei einer ausreichenden Dimensionierung der Stellantriebe kann eine auf die Bramme aufgebrachte Querkraft so groß sein, dass durch den Kontakt mit den Führungslinealen 4, 5 bzw. der daran angebrachten Kontaktrollen 8 die Bramme 2 gestaucht und somit ihre Breite reduziert wird.

In Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt. Der Aufbau dieser Ausführungsform ist ähnlich zur Ausführungsform von Figur 1 , wobei entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugsziffern versehen sind. Zur Vereinfachung sind in der Darstellung von Fig. 2 die Sensoreinrichtung 19 und die Steuereinrichtung 20 nicht gezeigt, wobei diese Bauelemente bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ebenfalls vorgesehen sein können.

Die Ausführungsform der Figur 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform der Figur 1 dadurch, dass die Schubführung 15 an dem ersten Führungslineal 4 nicht an dessen auslaufseitigem Ende 10 angelenkt ist, sondern - in der Ansicht von Figur 2 weiter nach links - in Richtung des einlaufseitigen Endes 9 verschoben ist. Entsprechend ist die Gelenkverbindung 1 1 zwischen der Schubführung 15 und dem ersten Führungslineal 4 nun nicht koaxial zur Achse 12 der Kontaktrolle 8 an dem auslaufseitigen Ende 10 des ersten Führungslineals 4 angeordnet, sondern in einem in etwa mittigen Bereich 4 M des ersten Führungslineals 4. Eine solche Anordnung der Schubführung 15 in Verbindung mit dem Stellantrieb 6 hat im Vergleich zur Ausführungsform von Figur 1 den Vorteil einer kompakteren Bauform. Gleichwohl bleibt für die Ausführungsform von Figur 2 der Funktionsmechanismus, mit dem durch eine unterschiedliche Ansteuerung der Stellantriebe 6 ein Verschwenken des Führungslineals 4 möglich ist, im Vergleich zur Ausführungsform von Figur 1 unverändert gleich, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Erläuterungen zu Figur 1 verwiesen wird.

Eine weitere (nicht gezeigte) Ausgestaltung der Gelenkverbindung der Stellantriebe mit dem Führungslineal kann dadurch gegeben sein, dass die beiden Stellantriebe 6 von Figur 1 vertauscht werden. Dies bedeutet, dass die Schubführung 15 mit dem ihr zugeordneten Stellantrieb 6 gelenkig mit dem einlaufseitigen Ende 9 des Führungslineals 4 verbunden ist, wobei der andere Stellantrieb am auslaufseitigen Ende 10 des Führungslineals 4 angelenkt und über ein Drehlager 14 mit dem Gestell 13 verbunden ist.

Nachfolgend werden verschiedene mögliche Betriebszustände der Vorrichtung 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Detail erläutert.

Wie vorstehend unter Bezugnahme auf die Figur 1 erläutert, lassen sich die vier Stellantriebe 6 für die beiden Führungslineale 4, 5 unabhängig voneinander betätigen. Entsprechend können die Führungslineale 4, 5 sowohl in Richtung der Breite der Transportstraße 3 bewegt als auch mit ihrer Längsachse 4 L , 5L bezüglich der Transportrichtung 7 in einem vorbestimmten Winkel eingestellt werden. Hierdurch kann mit den Führungslinealen 4, 5 sowohl ein Trichter zum "Fangen" der Bramme 2 gebildet als auch ein Drehmoment erzeugt werden, das auf die Bramme 2 für ein punktuelles Verdrehen auf der Transportstraße 3 ausgeübt wird. Dies ist nun anhand der Figuren 3-7 für verschiedene Betriebszustände der Führungslineale 4, 5 im Einzelnen erläutert.

Figur 3 zeigt schematisch vereinfacht eine Draufsicht auf die Vorrichtung 1 gemäß der Ausführungsform von Figur 1 . In dem in Figur 3 gezeigten Betriebszustand sind die einlaufseitigen Enden 9 der Führungslineale 4, 5 relativ zueinander weiter voneinander beabstandet als die auslaufseitigen Enden 10. Dies hat zur Folge, dass die Führungslineale 4, 5 mit ihren Längsachsen 4 L , 5L bezüglich der Transportrichtung 7 in dem Winkel α positioniert sind. Hierdurch wird mit den Führungslinealen 4, 5 ein sogenannter Einlauftrichter gebildet, der eine Trichterlänge l t aufweist. In der Betriebsstellung von Figur 3 kann beispielsweise der Kopf der Bramme 2 gefangen und zentriert werden. Die eingestellte Winkelstellung der Führungslineale 4, 5 mit ihren Längsachsen 4 L , 5L bezüglich der Transportrichtung 7 wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von einer jeweiligen Breite der Bramme 2 und ihrer Ist-Position auf der Transportstraße 3 gewählt.

Die Betriebsstellung gemäß Figur 3 mit dem erläuterten Einlauftrichter wird vorzugsweise für ein Einlaufen der Bramme 2 gewählt, d. h. wenn eine vordere Stirnseite der Bramme 2 an den Kontaktrollen 8 an den einlaufseitigen Enden 10 der Führungslineale 4, 5 vorbei tritt. Figur 4 zeigt einen weiteren möglichen Betriebszustand, der für die Führungslineale 4, 5 eingestellt werden kann, nachdem die vordere Stirnseite der Bramme 2 auch die Kontaktrollen 8 an dem auslaufseitigen Ende der Führungslineale 4, 5 passiert hat. Die Stellantriebe 6 werden dann derart betätigt, dass die Führungslineale 4, 5 parallel angeordnet sind, nämlich sowohl relativ zueinander als auch bezüglich der Transportrichtung 7. Die Führungslineale 4, 5 sind dabei so weit in Richtung einer Transportstraßen- Mitte 3M bewegt, dass die Kontaktrollen 8 in Kontakt mit einem Seitenrand der Bramme 2 gelangen. Insoweit kann die Bramme 2 bei einer Bewegung in der Transportrichtung 7 an den Kontaktrollen 8 abrollen. In Fig. 4 sind die Rotationsrichtungen der Kontaktrollen 8 jeweils durch gekrümmte Pfeile angedeutet.

Alternativ können die Führungslineale 4, 5 parallel zueinander eingestellt sein, wobei das Öffnungsmaß, d.h. der Abstand der Führungslineale 4, 5 zueinander, größer als die Breite der Bramme 2 gewählt ist. Hierdurch stellt sich ein Spalt zwischen der bzw. den Kontaktrollen 8 und den Seitenrändern der Bramme 2 ein. Ein weiterer möglicher Betriebszustand für die Vorrichtung 1 ist in der Draufsicht von Figur 5 gezeigt. Dieser Betriebszustand ist invers zum Betriebszustand gemäß Figur 3 zu verstehen, wobei nun die beiden Führungslineale 4, 5 mit ihren Längsachsen 4 L , 5L derart bezüglich der Transportrichtung 7 geneigt sind, dass sie einen zum Auslaufbereich B hin offenen Trichter bilden. Durch diesen Betriebszustand wird erreicht, dass die Bramme 2 kurz nach dem Passieren der Kontaktsrollen 8 am einlaufseitigen Ende 9 der Führungslineale 4, 5 sofort gefasst und bezüglich einer Breite der Transportstraße 3 zentriert wird. Die Kontaktrollen 8 am auslaufseitigen Ende 10 der Führungslineale 4, 5 können anschließend, nachdem die vordere Stirnseite der Bramme 2 auch dieses Kontaktrollenpaar passiert hat, auf Kontakt gegen die Seitenränder der Bramme gefahren werden, wie es durch die Draufsicht von Figur 6 veranschaulicht ist.

Ein weiterer möglicher Betriebszustand für die Vorrichtung 1 ist schließlich in der Draufsicht von Figur 7 dargestellt. Hierbei sind die Führungslineale 4, 5 sowohl parallel zueinander eingestellt als auch mit ihrer jeweiligen Längsachse 4 L , 5L um den gleichen Winkel α bezüglich der Transportrichtung 7 geneigt angeordnet. Durch eine relative Verschiebung der Kontaktrollenpaare am einlaufseitigen Ende 9 bzw. am auslaufseitigen Ende 10 der Führungslineale 4, 5, quer zur Transportrichtung 7, kann ein definiertes Drehmoment auf die Bramme 2 ausgeübt werden. Dies ermöglicht ein Drehen der Bramme 2 während eines Banddurchlaufs bzw. während eines Transports der Bramme 2 entlang der Transportstraße 3, bei ständigem Rollenkontakt aller Kontaktrollen 8 mit den Seitenrändern der Bramme 2. Die Rotationsrichtungen der Kontaktsrollen 8 sind in der Fig. 7 wiederum jeweils durch gekrümmte Pfeile angedeutet. Hiermit kann bezüglich der Bramme 2 eine definierte Richtung und eine definierte Mittenposition der Brammenspitze eingestellt werden, so dass ein mittiger Durchlauf im Mittel in einer Folgekomponente der Transportstraße, stromabwärts der Vorrichtung 1 , gewährleistet ist. Ein ausreichender seitlicher Abstand der Bramme 2 von einer Folgekomponente stromabwärts der Vorrichtung 1 ist in Figur 7 vereinfacht durch die beiderseits der Bramme 2 mit "x" bezeichneten Strecken angedeutet. Eine Schräglage der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 ist durch einen Winkel ß angedeutet, der zwischen einer Längsachse 2 L der Bramme 2 und der Transportrichtung 7 eingeschlossen ist. Bezugnehmend auf die Darstellung von Fig. 7 wird darauf hingewiesen, dass gemäß eines (nicht gezeigten) Betriebszustandes der Erfindung es auch möglich ist, dass die Führungslineale 4, 5 in Verbindung mit den daran angebrachten Kontaktrollen 8 im Vergleich zueinander an der Antriebsseite„DS" bzw. an der Bedienungsseite„OS" bezogen auf die Transportstrassen-Mitte 3M unterschiedlich weit verstellt werden. Dies bedeutet, dass die Führungslineale jeweils einen unterschiedlichen Abstand zur Transportstrassen-Mitte 3M aufweisen. In Folge dessen durchläuft die Bramme 2 den Bereich der Führungslineale dann asymetrisch. Bei allen Betriebszuständen gemäß der Figuren 3-7 werden die Führungslineale 4, 5, nachdem eine vordere Stirnseite bzw. die Brammenspitze der Bramme 2 auch die Kontaktrollen 8 am auslaufseitigen Ende 10 der Führungslineale 4, 5 passiert hat, in Richtung der Transportstraßen-Mitte 3M bewegt, so dass alle Kontaktrollen 8 in Rollkontakt mit den Seitenrändern der Bramme 2 gelangen. Falls hierbei eine Antriebskraft von (nicht gezeigten) Rollgangsrollen zum Transport der Bramme 2 nicht ausreichen sollte, so können die an den Führungslinealen 4, 5 angebrachten Kontaktrollen 8 separat angetrieben werden, um eine zusätzliche Antriebskraft auf die Bramme 2 auszuüben und damit ein "Steckenbleiben" der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 zu verhindern.

Bezüglich aller der oben genannten Ausführungsformen der Erfindung versteht sich, dass damit verschiedene Formen und/oder Positionen der Bramme 2 von den Führungslinealen 4, 5 geeignet geführt werden können. In den Figuren 8-10 sind bezüglich einer Bramme 2 unterschiedliche Positionen bzw. Formen gezeigt, nämlich in einer Schräglage auf der Transportstraße 3, bei der eine Längsachse 2 L der Bramme 2 mit der Transportrichtung 7 einen Winkel ß einschließt (Figur 8), mit einer Exzentrizität e, um die eine Mittenachse 2 M der Bramme 2 von einer Transportstraße-Mitte 3M beabstandet ist (Figur 9), und in Form eines sogenannten Bandsäbels (Figur 10), bei dem ein vorderes Ende der Bramme 2 eine Sehnenhöhe s bezüglich einer Grundfläche der Bramme 2 aufweist.

Die Führungslineale 4, 5 werden nicht nur für die Stirnseite bzw. den Brammenkopf der Bramme 2 geeignet eingestellt, sondern können auch über der gesamten Brammenlänge in Abhängigkeit der Brammenform und -position unterschiedlich positioniert werden.

Die Darstellung von Fig. 4 zeigt beispielhaft eine weitere mögliche Ausführungsform, wonach an den beiden Führungslinealen 4, 5 in den zugehörigen mittigen Bereichen 4 M ,5M jeweils eine weitere Kontaktrolle 8 gelagert angebracht ist. Somit sind an beiden Führungslinealen 4, 5 insgesamt jeweils drei Kontaktrollen 8 vorgesehen. Die mittigen Kontaktrollen 8 verbessern die Führungseigenschaften der Führungslineale 4, 5 und verhindern in Festklemmen der Bramme 2, falls der Brammenkopf schräg gegen einen mittigen Bereich der Führungslineale 4, 5 stoßen sollte. Zusätzlich wird durch die mittigen Kontaktrollen 8 ein Breitenreduktion der Bramme 2 verbessert, d.h. gleichmäßiger durchgeführt, falls die Führungslineale mit einer entsprechend großen Kraft gegen die Bramme 2 angestellt werden.

Bezüglich aller in der Zeichnung erläuterten Ausführungsformen versteht sich, dass hierbei an zumindest einem Führungslineal 4, 5 zumindest drei Kontaktrollen 8 vorgesehen sein können, in Entsprechung der Darstellung von Fig. 4. Weiter alternativ ist es möglich, dass an zumindest einem Führungslineal 4, 5 zwei Kontaktrollen 8 angebracht sind, nämlich sowohl im mittigen Bereich 4 M ,5M (vgl. Fig. 4) als auch an dessen einlaufseitigem Ende 9. Unter Berücksichtigung der Signale der Druckgeber 17 kann beim Anstellen der Führungslineale 4, 5 an die Bramme 2, wenn die Kontaktrollen 8 in Kontakt mit den Seitenrändern der Brannnne 2 gelangen, die Stellantriebe 6 derart kraftbetätigt angesteuert werden, dass eine Kraft, mit der die Kontaktrollen 8 gegen die Seitenränder der Brannnne 2 gedrückt werden, einen vorbestimmten Grenzwert nicht überschreitet. In dieser Weise wird eine Schädigung der Brannnne 2 wirkungsvoll verhindert. Eine solche Ansteuerung der Stellantriebe 6 erfolgt für den Fall, dass ein Stauchen bzw. eine Breitenreduktion für die Brannnne 2 nicht gewünscht ist.

Unter Berücksichtigung der Signale der Weggeber 18 kann von der Steuereinrichtung 20 ein Rückschluss auf die jeweiligen Positionen der beiden Führungslineale 4, 5 bzw. der daran angebrachten Kontaktrollen in Bezug auf die Transportstraßen-Mitte 3M gewonnen werden. In der Steuereinrichtung 20 sind vorbestimmte Grenzwerte bezüglich der Abstände bzw. Positionen abgespeichert, die von den Kontaktrollen 8 bezüglich eines Seitenrandes der Transportstraße 3 nicht unterschritten werden dürfen. Falls von der Steuereinrichtung 20 erkannt wird, dass diese definierten Grenzwerte unterschritten werden - falls also die Kontaktrollen 8 eines Führungslineals zu nahe an einem Randbereich der Transportstraße 3 angeordnet sind - wird durch eine geeignete Ansteuerung der Stellantriebe 6 das zugehörige Führungslineal zurück in Richtung der Transportstraßen-Mitte 3M bewegt, um die Bramme 2 wieder auf eine optimale Bahn und/oder in eine definierte Richtung zu führen, um stromabwärts der Vorrichtung 1 eine kollisionsfreie Mittenlage der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 sicherzustellen. Eine solche Wegregelung sorgt dafür, dass die Bramme 2 auf einer Bahnkurve geleitet wird, die in ihrer zeitlichen und geometrischen Form derart ausgestaltet ist, dass stromabwärts der Vorrichtung 1 angeordnete Folgekomponenten der Transportstraße 3 nicht berührt bzw. beschädigt werden.

Falls die Vorrichtung 1 mit einer in Figur 1 gezeigten Mess- bzw. Sensoreinrichtung 19 ausgerüstet ist, die insbesondere den Einlaufbereich A stromaufwärts der Vorrichtung 1 überwacht, so kann damit frühzeitig eine Position der Brannnne 2 als auch deren Form auf der Transportstraße 3 erkannt werden, bevor die Brannnne 2 die Führungslineale 4, 5 erreicht. In Abhängigkeit der von der Sensoreinrichtung 19 erfassten Ist-Position und Ist-Form der Bramme 2 auf der Transportstraße 3, insbesondere bei Vorliegen einer nicht geplanten Exzentrizität e (vgl. Figur 9), können die Führungslineale 4, 5 wie in Figur 3 erläutert einen Trichter ausbilden, um die vordere Stirnseite der Bramme 2 "einzufangen". Die jeweiligen Winkel a, die für die beiden Führungslineale 4, 5 eingestellt werden, ergeben sich aus der jeweiligen Ist-Position der Bramme 2 auf der Transportstraße 3.

In Weiterbildung der Erfindung kann auch eine Position der Bramme 2 hinter der Vorrichtung 1 , d. h. stromabwärts davon, ermittelt werden. Dies kann durch eine ständige Überwachung der Position der kraftgesteuerten Führungslineale 4, 5 bzw. der daran angebrachten Kontaktrollen 8 erfolgen, um den weiteren Transport der Bramme 2 hinter der Vorrichtung 1 zu ermitteln. Aus den zu verschiedenen Zeitpunkten gemessenen Werten kann die Position der Bramme 2 über eine definierte Länge I und eine Breite b (vgl. Figur 1 ) stromabwärts der Vorrichtung 1 ermittelt werden. Somit lassen sich Kollisionen mit angrenzenden und nachfolgenden Baukomponenten, z. B. eine Schere, eine Induktivheizung oder dergleichen, vermeiden, indem die Bramme 2 entsprechend geführt oder bei drohender Kollision gestoppt wird.

Eine weitere vorteilhafte Überwachungsmöglichkeit des Bahnverlaufs der Bramme 2 auf der Transportstraße 3 ist durch zusätzliche Messinstrumente möglich, z. B. Abstandsmesser, vorzugsweise basierend auf Lasertechnologie, oder Kameras (optisch und/oder Wärmebildkameras), durch die die Brammenkanten über eine Länge der Bramme relativ zu einer Bezugsebene oder zu einem Bezugspunkt festgestellt werden können. Diese Messinstrumente können in gleicher weise wie die Sensoreinrichtung 19 mit der Steuereinrichtung 20 signaltechnisch verbunden sein. Hierdurch ist es möglich, die vollständige Bramme 2 zu orten und mittels der Führungslineale 4, 5 auf einer geeigneten vorbestimmten Bahnkurve über die Transportstraße 3 und kollisionsfrei durch seitliche Begrenzungen hindurchzuleiten.