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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR PROCESSING A LIGHT-GUIDE WOVEN FABRIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/218849
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for processing a light-guide woven fabric (1) which has weft and warp threads and in which at least some of the weft or warp threads are in the form of light-guiding fibers, so that light can be efficiently introduced into the light-guiding fibers in a controlled way. The aim of the invention is to provide a device that allows a light-guide woven fabric to be processed as easily and flexibly as possible, such that light can be efficiently introduced into the light-guide woven fabric in a controlled way. For this purpose, the invention proposes at least one combing device (3), comprising at least one comb element (31, 34a) and one counter element (32, 34b), wherein the light-guide woven fabric can be inserted between the comb element and the counter element in an insertion direction and the comb element is movable relative to the light-guide woven fabric. The invention also relates to a method for processing a light-guide woven fabric.

Inventors:
MOHR BENJAMIN (DE)
STRACKE NIKLAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/059402
Publication Date:
October 20, 2022
Filing Date:
April 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
MUNDA TEXTILE LICHTSYSTEME GMBH (DE)
International Classes:
D06C11/00; D03D15/547; D04D5/00
Foreign References:
US3195216A1965-07-20
SU110797A11957-11-30
US3447211A1969-06-03
JP2019109362A2019-07-04
JP2019133030A2019-08-08
US20170261670A12017-09-14
EP1675985B12014-03-26
Attorney, Agent or Firm:
ISFORT, Olaf (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Aufbereiten eines Lichtleitergewebes (1) mit Schuss- und Kettfäden, bei dem mindestens ein Teil der Schuss- oder Kettfäden als lichtleitende Fasern ausgebildet sind, um die kontrollierte und effiziente Einbringung von Licht in die lichtleitenden Fasern zu ermöglichen, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h , mindestens eine Auskämmvorrichtung (3) mit mindestens einem Kämmelement (31, 34a) und einem Konterelement (32, 34b), wobei das Lichtleitergewebe (1) zwischen das Kämmelement (31, 34a) und das Konterelement (32, 34b) in Einführungsrichtung einführbar ist und das Kämmelement (31, 34a) relativ zum Lichtleitergewebe (1) beweglich angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Konterelement ebenfalls als Kämmelement (34b) und relativ zum

Lichtleitergewebe (1) beweglich ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kämmelement als bewegbare Bürste (34a, 34b) ausgebildet ist, welche um eine orthogonal zur Einführungsrichtung verlaufende Rotationsachse drehbar gelagert ist, oder als beweglicher Kamm ausgebildet ist, welcher parallel zur Einführungsrichtung bewegbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtleitergewebe (1) mittels einer Zuführvorrichtung (2), vorzugsweise mittels eines Schlittens (22), in die Auskämmvorrichtung (3) einführbar ist. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Zuführvorrichtung (2) parallel zu den lichtleitenden Fasern des Lichtleitergewebes (1) mit inkrementeil steigendem Zuführweg hin und her bewegbar ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Segmentiervorrichtung (4) vorgesehen ist, welche dazu eingerichtet ist, die lichtleitenden Fasern in mindestens zwei Gruppen zu unterteilen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kopplungsvorrichtung (5) vorgesehen ist, mittels welcher die lichtleitenden Fasern einer Gruppe kraftschlüssig verbindbar sind.

8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsvorrichtung (5) eine trichterförmige Bündelungseinheit (54) und einen an die Bündelungseinheit (54) angeschlossenen zylinderförmigen Kanal (55) aufweist. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (55) eine in Umfangsrichtung verlaufende Ausnehmung (56) aufweist, welche zur Aufnahme einer Ferrule (6) ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsvorrichtung (5) aus zwei lösbar verbundenen Halbschalen (53) ausgebildet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem der Bündelungseinheit (54) abgewandten Ende des zylinderförmigen Kanals (55) eine Ansaugvorrichtung angeordnet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Crimpstempel (57) vorgesehen ist.

13. Verfahren zur Aufbereitung eines Lichtleitergewebe zur kontrollierten und effizienten Einbringung von Licht in das Lichtleitergewebe (1) unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,

- bei dem das Lichtleitergewebe (1) in die Auskämmvorrichtung (3) eingeführt wird und die quer zu den lichtleitenden Fasern verlaufenden Kett oder Schussfäden zumindest abschnittsweise ausgekämmt werden, sodass die Enden mindestens einiger lichtleitender Fasern freigelegt werden.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass

- die freigelegten lichtleitenden Fasern mittels einer Segmentiervorrichtung (4) in Gruppen unterteilt werden und die lichtleitenden Fasern einer Gruppe mittels einer Kopplungsvorrichtung (5) kraftschlüssig verbunden werden.

15. Lichtleitergewebe aufbereitet nach einem Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14.

Description:
Vorrichtuna und Verfahren zum Aufbereiten eines Lichtleiteraewebes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbereiten eines Lichtleitergewebes mit Schuss- und Kettfäden, bei dem mindestens ein Teil der Schuss- oder Kettfäden als lichtleitende Fasern ausgebildet sind, um die kontrollierte und effiziente Einbringung von Licht in die lichtleitenden Fasern zu ermöglichen. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufbereiten des Lichtleitergewebes.

Lichtleitergewebe mit lichtleitenden Fasern sind bekannt und werden beispielsweise in der Druckschrift EP 1 675985 B1 offenbart.

Bekannte Lichtleitergewebe enthalten lichtleitende Fasern, in die von einem ihrer Enden Licht hinein geleitet werden kann, um den entsprechenden Gewebeabschnitt zum Leuchten zu bringen. Bei diesen Lichtleitergeweben sind die lichtleitenden Fasern die Schussfäden oder die Kettfäden.

Die lichtleitenden Fasern sind entweder vor der Herstellung des

Lichtleitergewebes so ausgestaltet, dass über eines der Enden eingebrachtes Licht über zumindest einen Teil der Mantelfläche quer zur Längsachse der Faser diffundiert, oder es werden nachträglich durch eine

Oberflächenbehandlung Streustellen in die lichtleitenden Fasern eingebracht, sodass eine kontrollierte Ausbringung des Lichts entlang der Faser ermöglicht wird. Solche Lichtleitergewebe bilden also ein Flächenlicht und können in den unterschiedlichsten Anwendungen appliziert werden. Um Licht in vorbestimmte Abschnitte bzw. Bereiche des Lichtleitergewebes einzubringen, wird dieses über eine an einem Ende der lichtleitenden Fasern angeordneten Lichtquelle, beispielsweise eine Diode, eingespeist. Die lichtleitenden Fasern eines vorbestimmten Bereichs werden hierzu an ihren Enden zu einem Bündel zusammengefasst. In der Druckschrift EP 1 675 985 B1 wird die Herstellung eines solchen Lichtleitergewebes beschrieben, wobei beim Weben mit der Jacquardtechnik ein Muster ins Gewebe eingebracht wird.

Es ist daher notwendig, die optischen Fasern von Zeit zu Zeit an den Stoffkanten zu zählen, bevor sie gruppiert und ihre als "Versorgungsenden" bezeichneten Enden mit einer Lichtquelle verbunden werden, um die Bereiche, deren lichtleitenden Fasern nachher gebündelt werden zu identifizieren. Entsprechend kann das Lichtleitergewebe nach der Herstellung einfach und wenig fehleranfällig weiterverarbeitet werden. Hierbei werden die Enden der lichtleitenden Fasern eines Bereiches freigelegt und anschließend gebündelt, sodass über die gebündelten Enden Licht in die jeweiligen Bereiche eingebracht werden kann.

Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass das dort beschriebene Lichtleitergewebe aufgrund der eingebrachten Muster nur für vorbestimmte Anwendungen Vorteile mit sich bringt. Für eine industrielle Anwendung ist es aber wünschenswert, dass das Lichtleitergewebe vollkommen unabhängig von der späteren Anwendung produziert und dann individuell für die jeweilige Anwendung zugeschnitten und weiterverarbeitet werden kann. Zudem lässt die EP 1 675 985 B1 offen, wie die Enden der lichtleitenden Fasern freigelegt und anschließend gebündelt werden. Für die industrielle und gleichzeitig flexible Verarbeitung ist es notwendig, dass das Freilegen der Enden der lichtleitenden Fasern auf besonders simple und flexible Art ermöglicht wird.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die es ermöglicht, ein Lichtleitergewebe auf möglichst einfache und flexible Art und Weise, so aufzubereiten, dass Licht effizient, flexibel und kontrolliert in das Lichtleitergewebe eingebracht werden kann. Hierzu schlägt die Erfindung ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, dass eine Auskämmvorrichtung vorgesehen ist, mit mindestens einem Kämmelement und einem Konterelement, wobei das Lichtleitergewebe zwischen das Kämmelement und das Konterelement in eine Einführungsrichtung einführbar ist und das Kämmelement relativ zum

Lichtleitergewebe beweglich angeordnet ist.

Das Lichtleitergewebe kann zwischen das Kämmelement und das

Konterelement eingeführt werden. Die Einführrichtung weist hierbei in eine im Wesentlichen parallel zur Längsachse der lichtleitenden Fasern verlaufende Richtung. Die freizulegenden Enden der lichtleitenden Fasern liegen in Einführungsrichtung vorne. Das Kämmelement wird anschließend in Richtung des Lichtleitergewebes bewegt, sodass das Lichtleitergewebe mit dem Kämmelement und dem Konterelement in Berührung steht. Anschließend wird das Kämmelement rotiert oder translatorisch bewegt, sodass die quer zur Einführungsrichtung verlaufenden Kett- oder Schussfäden des

Lichtleitergewebes in Richtung der freizulegenden Enden der lichtleitenden Fasern herausgekämmt werden. Somit lassen sich die Enden der lichtleitenden Fasern auf einfache und flexible Art und Weise kontrolliert und effizient freilegen. Je nachdem wie weit die lichtleitenden Fasern freigelegt werden sollen, kann dies variabel über die Auskämmvorrichtung realisiert werden. Die Länge der freigelegten Enden der lichtleitenden Fasern kann auch über die Breite des Lichtleitergewebes variieren. Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es also, dass unabhängig vom Gewebe alleine durch die Ausgestaltung der Auskämmvorrichtung bzw. der relativen Bewegung des Kämmelements festgelegt werden kann, in welchem Umfang

Enden der lichtleitenden Fasern freigelegt werden. Entsprechend kann ein und derselbe Gewebetyp für die unterschiedlichsten Anwendungen aufbereitet und verwendet werden.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung sieht vor, dass das Konterelement ebenfalls als Kämmelement und relativ zum Lichtleitergewebe beweglich ausgebildet ist. Hierdurch wird der Auskämmvorgang weiter verbessert. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Kämmelement als bewegbare Bürste ausgebildet ist, welche um eine orthogonal zur Einführungsrichtung verlaufende Rotationsachse drehbar gelagert ist, oder als beweglicher Kamm ausgebildet ist, welcher parallel zur Einführungsrichtung bewegbar ist. Die Borsten einer rotierbaren Bürste bzw. die Zinken eines Kamms eignen sich besonders gut dazu, eine Reibkraft auf die auszukämmenden, quer zur Bewegungsrichtung verlaufenden Schuss- oder Kettfäden auszuüben und/oder in die Zwischenräume zwischen Kett- und Schussfäden zu greifen und somit zuverlässig die Kett- bzw. Schussfäden zu entfernen.

Das Einführen des Lichtleitergewebes in die Auskämmvorrichtung erfolgt vorteilhafterweise mittels einer Zuführvorrichtung, vorzugsweise mittels eines Schlittens. Hierdurch lässt sich das Lichtleitergewebe besonders präzise in die Auskämmvorrichtung einführen. Das Lichtleitergewebe ist mit geeigneten Mitteln an der Zuführvorrichtung festgelegt.

Bevorzugt ist die Zuführvorrichtung parallel zu den lichtleitenden Fasern mit inkrementeil steigendem Zuführweg hin und her bewegbar ausgebildet. Hierdurch wird der Auskämmvorgang in Inkremente unterteilt, sodass bei jedem Inkrement nur ein vorbestimmter Anteil der querverlaufenden Kett- oder Schussfäden entfernt wird. Hierdurch wird ein Aufschieben der auszukämmenden, querverlaufenden Kett- oder Schussfäden verhindert.

Zur weiteren Aufbereitung ist bei einer Weiterbildung der Erfindung eine Segmentiervorrichtung vorgesehen, welche dazu eingerichtet ist, die lichtleitenden Fasern in mindestens zwei Gruppen zu unterteilen. Nachdem die Enden der lichtleitenden Fasern freigelegt wurden, können die lichtleitenden Fasern einzelner Bereiche in Gruppen mittels der Segmentiervorrichtung unterteilt werden.

Die lichtleitenden Fasern einer Gruppe können vorzugsweise im Zuge der weiteren Aufbereitung mittels einer Kopplungsvorrichtung kraftschlüssig verbunden werden. Hierzu weist die Kopplungsvorrichtung eine trichterförmige Bündelungseinheit und einen an die Bündelungseinheit angeschlossenen zylinderförmigen Kanal auf. Die Enden der lichtleitenden Fasern einer Gruppe können in die trichterförmige Öffnung der Bündelungseinheit eingeführt werden und somit weiter in den sich anschließenden zylinderförmigen Kanal geführt werden. Das Zusammenführen der Enden der lichtleitenden Fasern einer Gruppe erfolgt aufgrund der Formgebung der Bündelungseinheit zuverlässig und auf einfache Art und Weise.

Die Kopplungsvorrichtung ist in einer bevorzugten Ausführungsform aus zwei lösbar verbundenen Halbschalen ausgebildet. Um die gebündelten Enden der lichtleitenden Fasern aus der Kopplungsvorrichtung zu entnehmen, können die beiden Halbschalen einfach voneinander gelöst werden.

Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass an dem der Bündelungseinheit abgewandten Ende des Kanals eine Ansaugvorrichtung angeordnet ist, um die lichtleitenden Fasern einer Gruppe in die Kopplungsvorrichtung zu saugen. Die Enden der lichtleitenden Fasern werden somit präzise und zuverlässig in die Kopplungsvorrichtung geführt.

Der Kanal weist bevorzugt eine in Umfangsrichtung verlaufende Aussparung auf, welche zur Aufnahme einer Ferrule dient. Um mittels der Ferrule eine kraftschlüssige Verbindung herzustellen, ist vorzugsweise ein Crimpstempel vorgesehen, welcher die Ferulle um die lichtleitenden Fasern klemmt.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufbereitung eines Lichtleitergewebes zur kontrollierten und effizienten Einbringung von Licht in das Lichtleitergewebe unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wird das Gewebe zuerst in die Auskämmvorrichtung eingeführt. Anschließend werden die quer zu den lichtleitenden Fasern verlaufenden Kett- oder Schussfäden mittels der Auskämmvorrichtung herausgekämmt, sodass die Enden mindestens einiger lichtleitender Fasern freigelegt werden. Darauffolgend werden die freiliegenden Enden der lichtleitenden Fasern mittels der Segmentiervorrichtung in mindestens zwei Gruppen unterteilt und die lichtleitenden Fasern einer Gruppe schließlich kraftschlüssig mittels der Kopplungsvorrichtung verbunden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 : schematisch in einer Draufsicht den Gesamtaufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Figur 2: schematisch eine Auskämmvorrichtung einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform in 3D-Ansicht;

Figur 3: schematisch die Auskämmvorrichtung aus Figur 2 in Seitenansicht; Figur 4: schematisch eine Auskämmvorrichtung einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsform in 3D-Ansicht;

Figur 5: schematisch eine Segmentiervorrichtung einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung in Seitenansicht;

Figur 6: schematisch eine Kopplungsvorrichtung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in 3D-Ansicht;

Figur 7: schematisch einen Querschnitt durch die Kopplungsvorrichtung aus Figur 6;

Figur 8a-d: schematisch das Lichtleitergewebe in den unterschiedlichen Stufen der erfindungsgemäßen Aufbereitung. Figur 1 zeigt den Gesamtaufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Draufsicht. Die hier schematisch dargestellten Teilvorrichtungen werden in den Figuren 2-7 anhand einzelner Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben. Anhand der Figur 1 wird im Wesentlichen der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens näher beschrieben. Ein Lichtleitergewebe 1 ist auf einer Zuführungsvorrichtung 2 festgelegt, die einen auf einer Schiene 21 angeordneten, drehbaren Schlitten 22 aufweist. Die Schussfäden des Lichtleitergewebes 1 sind als lichtleitende Fasern ausgebildet. Die Kettfäden bestehen aus einem herkömmlichen Textil. Die Zuführvorrichtung 2 ist inkrementeil in Richtung auf eine Auskämmvorrichtung 3 bewegbar, angedeutet durch die parallel zur Einführungsrichtung zeigenden Doppelpfeile. Zudem ist die Zuführvorrichtung 2 drehbar, angedeutet durch den Rotationspfeil. Das Lichtleitergewebe 1 wird mittels der Zuführvorrichtung 2 in die

Auskämmvorrichtung 3 bis auf die Länge des ersten Inkrements eingeführt. Hierbei sind die als lichtleitende Fasern ausgebildeten Schussfäden parallel zur Einführungsvorrichtung ausgerichtet. Mittels der Auskämmvorrichtung 3 werden die Kettfäden aus dem Lichtleitergewebe herausgekämmt und somit die Enden der lichtleitenden Fasern freigelegt. Der Vorgang des Auskämmens wird anhand der Figuren 2-4 unten näher erläutert. Das Lichtleitergewebe wird anschließend mittels der Zuführvorrichtung 2 wieder aus der Auskämmvorrichtung 3 herausgezogen. Anschließend kann der Vorgang wiederholt werden, wobei das Lichtleitergewebe jeweils bis zur Länge des nächst größeren Inkrements in die Auskämmvorrichtung 3 eingeführt wird.

Sobald die Enden der lichtleitenden Fasern in gewünschter Länge freigelegt sind, wird das Lichtleitergewebe 1 mittels der Zuführvorrichtung um ca. 180° zu einer Segmentiervorrichtung 4 verschwenkt. Mittels der Segmentiervorrichtung 4 werden die freiliegenden Enden der lichtleitenden Fasern in Gruppen unterteilt. Dieser Vorgang wird anhand der Figur 5 unten näher erläutert.

Anschließend werden die freiliegenden Enden der jeweiligen Gruppe mittels einer Kopplungsvorrichtung 5 zu einzelnen Bündeln kraftschlüssig verbunden. Dieser Vorgang wird anhand der Figuren 6 und 7 unten näher erläutert.

In Figur 2 ist eine Auskämmvorrichtung 3 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform dargestellt. Die Auskämmvorrichtung 3 weist ein Kämmelement 31 und ein Konterelement 32 auf, zwischen welchen das Lichtleitergewebe 1 eingeführt ist. Das Kämmelement 31 weist einen Grundkörper 31a und daran angeordnete Borsten 31b auf. Beim Auskämmvorgang wird das Kämmelement 31 gegen das auf dem Konterelement liegende Lichtleitergewebe 1 gedrückt, wie in Figur 3 dargestellt, und in paralleler Richtung zu den Schussfäden entlang des Lichtleitergewebes bewegt. Durch den zwischen den Borsten 31b des Kämmelements 31 und dem Lichtleitergewebe 1 entstehenden Reibschluss werden die quer zu den Schussfäden verlaufenen Kettfäden des Lichtleitergewebes 1 herausgekämmt. Bei entsprechend dünner Ausgestaltung der Borsten 31b ist es auch möglich dass diese in die Zwischenräume zwischen Kett- und Schussfäden des Lichtleitergewebes 1 eindringen und dann durch die Bewegung des Kämmelements 31 in Richtung der Längsachsen der Schussfäden die Kettfäden herausgekämmt werden.

In dieser einfachsten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sowohl der Einführvorgang als auch die Bewegung des Kämmelements 31 rein manuell durch eine Bedienperson durchgeführt werden.

Figur 4 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche eine Auskämmvorrichtung 3 aufweist. Die Auskämmvorrichtung 2 weist ein Gestell 33 auf, an welchem zwei Bürsten 34a, 34b jeweils um ihre Längsachse drehbar gelagert sind. Die Bürsten 34a, 34b dienen als Kämmelement und gleichzeitig als erfindungsgemäßes Konterelement. Der Auskämmvorgang verläuft im Prinzip genauso wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel. Das hier nicht dargestellte Lichtleitergewebe 1 wird zwischen die beiden Bürsten 34a, 34b beispielsweise mittels der Zuführvorrichtung 2 auf die Länge des ersten Inkrements geführt und anschließend werden die beiden Bürsten 34a, 34b, rotiert, sodass die parallel zu den Längsachsen der beiden Bürsten 34a, 34b verlaufenden Kettfäden aus dem Lichtleitergewebe 1 herausgekämmt werden. Auch dieser Vorgang wird für die weiteren Inkremente wiederholt, bis die gewünschte Länge der lichtleitenden Fasern freigelegt ist.

Figur 5 zeigt eine Segmentiervorrichtung 4 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Segmentiervorrichtung 4 weist ein Gestell 41 auf, an dessen Oberseite längliche Stifte 42 in zwei versetzten Reihen angeordnet sind. Die Unterteilung der lichtleitenden Fasern in Gruppen mittels der Segmentiervorrichtung 4 wird wie folgt durchgeführt: Das hier nicht dargestellte Lichtleitergewebe 1 wird, wie oben beschrieben, mittels der Zuführvorrichtung 2 über die Segmentiervorrichtung 4 verfahren. Die länglichen Stifte 42 werden nach oben verfahren, sodass die Stifte 42 zwischen den freiliegenden Enden der lichtleitenden Fasern hindurch geführt werden. Die in einer Reihe angeordneten Stifte 42 sind hierbei zunächst parallel zu den freizulegenden lichtleitenden Fasern und fluchtend zu den Stiften 42 der anderen Reihe positioniert. Nun wird eine Reihe der Stifte 42 quer zu den freizulegenden lichtleitenden Fasern verschoben, sodass sich eine Anordnung wie in Figur 5 dargestellt ergibt. Hierdurch werden die lichtleitenden Fasern in Gruppen unterteilt, in diesem Ausführungsbeispiel also in vier Gruppen.

In Figur 6 ist eine Kopplungsvorrichtung 5 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Die Kopplungsvorrichtung 5 weist zwei Ebenen 51 auf, welche an vier Haltestangen 52 relativ zueinander beweglich gelagert sind. An den einander zugewandten Seiten der Ebenen 51 ist jeweils eine Halbschale 53 angeordnet. Ein Querschnitt durch die beiden zusammengeführten Halbschalen 52 ist in Figur 7 dargestellt. Die zusammengeführten Halbschalen 53 bilden eine trichterförmige Bündelungseinheit 54 und einen daran anschließenden zylinderförmigen Kanal 55.

Am Ende des zylinderförmigen Kanals 55 kann eine Ansaugvorrichtung vorgesehen sein, symbolisiert durch die Richtungspfeile. Im Kanal 55 ist eine Ausnehmung 56 vorgesehen, in welche eine Ferrule einfügbar ist. An der Ausnehmung 56 ist zudem ein Crimpstempel 57 vorgesehen.

Um die lichtleitenden Fasern einer Gruppe kraftschlüssig zu verbinden, werden diese mittels der Ansaugvorrichtung über die trichterförmige Bündelungseinheit 54 in den zylinderförmigen Kanal 55 geführt und somit auch durch die Ferrule. Anschließend wird die Ferrule mittels des Crimpstempels 57 gecrimpt und die lichtleitenden Fasern einer Gruppe somit kraftschlüssig zu einem Bündel zusammengefasst. In den Figuren 8a-8d ist das Lichtleitergewebe 1 in den unterschiedlichen Phasen der Aufbereitung dargestellt. Figur 8a zeigt das zugeschnittene Rohprodukt, bei welchem die Schussfäden als lichtleitende Fasern ausgebildet sind. Quer hierzu verlaufen die Kettfäden. Nachdem ein Teil der Kettfäden in der Auskämmvorrichtung 3 ausgekämmt wurden, liegen die Enden der lichtleitenden Fasern frei, wie in Figur 8b dargestellt. Mittels der Segmentiervorrichtung 4 werden die freiliegenden Enden der lichtleitenden Fasern in zwei Gruppen unterteilt, wie in Figur 8c dargestellt. Anschließend werden die lichtleitenden Fasern einer Gruppe mittels der Kopplungsvorrichtung 5 kraftschlüssig verbunden, indem eine Ferrule 6 um die lichleitenden Fasern mittels des Crimpstempels 57 gecrimpt wird. Das fertige Produkt ist in Figur 8d dargestellt.

Bezugszeichenliste:

1 Lichtleitergewebe

2 Zuführvorrichtung 21 Schiene

22 Schlitten

3 Auskämmvorrichtung

31 Kämmelement

31 a Grundkörper des Kämmelements 31 31b Borsten des Kämmelements 31

32 Konterelement

33 Gestell der Auskämmvorrichtung 3

34a rotierbare Bürste

34b rotierbare Bürste 4 Segmentiervorrichtung

41 Gestell 42 Stifte

5 Kopplungsvorrichtung

51 Ebene

52 Haltstange 53 Halbschale

54 Bündelungseinheit

55 Kanal

56 Ausnehmung

57 Crimpstempel 6 Ferrule