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Title:
DEVICE AND METHOD FOR PRODUCING A FILM TUBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/156535
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention describes a device for producing a film tube with - an outlet nozzle of a blow head, from which a plastic melt can be led out in a transport direction and can be formed into a film tube, - a cooling device, which is arranged downstream of the outlet nozzle in the transport direction, - at least one detection device for observing the film tube in an observation area. The observation area is located between the outlet nozzle and the cooling device.

Inventors:
HEHMANN INGO (DE)
VENTKER-STEGEMANN MARCO (DE)
BEMBENEK MICHEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/053915
Publication Date:
August 24, 2023
Filing Date:
February 16, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WINDMOELLER & HOELSCHER (DE)
International Classes:
B29C48/92; B29C48/10; B29C48/88; B29C48/32; B29C55/28
Domestic Patent References:
WO2021255582A12021-12-23
Foreign References:
DE102016119872A12016-12-29
US20220016822A12022-01-20
IT201900011751A12021-01-15
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Claims:
Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen eines Folienschlauches

Patentansprüche Vorrichtung zum Erzeugen eines Folienschlauches mit

• einer Austrittsdüse eines Blaskopfes, aus welcher eine Kunststoffschmelze in einer Transportrichtung herausführbar und zu einem Folienschlauch formbar ist,

• einer Kühleinrichtung, die in Transportrichtung stromabwärts der Austrittsdüse angeordnet ist,

• wenigstens einer Detektionseinrichtung zum Beobachten des Folienschlauches in einem Beobachtungsbereich, dadurch gekennzeichnet, dass der Beobachtungsbereich zwischen Austrittsdüse und Kühleinrichtung angeordnet ist. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Verschiebeeinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Kühleinrichtung relativ zur Austrittsdüse in oder gegen die Transportrichtung verschiebbar ist. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Positioniereinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Detektionseinrich- tung in oder gegen die Transportrichtung relativ zur Austrittsdüse verschiebbar ist. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtung an der Kühleinrichtung, insbesondere an der Unterseite der Kühleinrichtung, angeordnet ist. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtung relativ zur Kühleinrichtung mit einer Verstelleinrichtung winkel- und/oder neigungsverstellbar ist, um den Beobachtungsbereich verändern zu können. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beobachtungsbereich in Transportrichtung gesehen in der zweiten Hälfte der Strecke zwischen der Austrittsdüse und der Kühleinrichtung angeordnet ist. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beobachtungsbereich quer zur Transportrichtung gesehen sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Folienschlauchs erstreckt. Verfahren zum Erzeugen eines Folienschlauches, bei welchem

• aus einer Austrittsdüse eines Blaskopfes

• eine Kunststoffschmelze in einer Transportrichtung herausgeführt und zu einem Folienschlauch geformt wird,

• mit einer in Transportrichtung stromabwärts der Austrittsdüse angeordneten Kühleinrichtung der Folienschlauch gekühlt wird,

• mit einer Detektionseinrichtung der Folienschlauches in einem Beobachtungsbereich beobachtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Beobachtungsbereich zwischen Austrittsdüse und Kühleinrichtung angeordnet ist.

Description:
Windmöller & Hölscher KG

Münsterstraße 50

49525 Lengerich/Westfalen

16. Februar 2023

Unser Zeichen: 9525 WO - SCHN

Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen eines Folienschlauchs

Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Folienschlauchs nach Anspruch 1 sowie ein entsprechendes Verfahren nach Anspruch 8.

In einer Blasfolienanlage, welche eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Folienschlauchs verkörpert, werden in einem oder mehreren Extrudern aus Kunststoffgranulaten eine oder mehrere Kunststoffschmelzen erzeugt. Innerhalb eines Blaskopfes werden die Kunststoffschmelze oder die Kunststoffschmelzen ringförmig verteilt und durch eine Austrittsdüse aus dem Blaskopf herausgeführt und dadurch ein Folienschlauch geformt. Über einen Abzug, der ein Walzenpaar mit wenigstens einer angetriebenen Walze umfasst, kann der auf diese Weise entstandene Folienschlauch abgezogen werden. In Transportrichtung des Folienschlauchs gesehen stromabwärts der Austrittsdüse wird die Blasfolie in der Regel innen und/oder außen mittels Kühleinrichtungen abgekühlt, so dass sich die Kunststoffschmelze verfestigt. Insbesondere die Außenkühleinrichtung kann sich ringförmig um den Folienschlauch herum erstrecken. Weiterhin sind Detektionseinrichtungen bekannt, mit welchen der Bereich, in dem sich die Kunststoffschmelze verfestigt, bestimmen lässt, so dass auf das Abkühlverhalten des Folienschlauches geschlossen werden kann.

In einigen gattungsgemäßen Vorrichtungen sind die Austrittsdüse und die Kühleinrichtung, insbesondere die Außenkühleinrichtung, voneinander beabstandet. Häufig kann dieser Abstand variabel eingestellt werden. In diesem Bereich zwischen der Austrittsdüse und der Kühleinrichtung wird die noch sehr heiße Schmelze ohne irgendeine Führung frei geführt. Daher kann es schnell zu einer Verformung der Schmelze kommen, die oft zu einem Schmelzeabriss führt. Ein Schmelze- bzw. Foli- enschlauchabriss führt zu Stillstandzeiten der Blasfolienanlage, da der Folienschlauch zunächst wieder manuell von der Austrittsdüse bis zum Abzug transportiert werden muss. Anschließend muss wieder eine stabile Produktion erreicht werden.

Die Aufgabe ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, mit welchem Schmelzeabrisse vermieden werden können.

Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Blasfolienanlage und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Folienschlauches mit einer Austrittsdüse eines Blaskopfes, aus welcher eine Kunststoffschmelze herausführbar und zu einem Folienschlauch formbar ist, sowie einer Kühleinrichtung, die in Transportrichtung stromabwärts der Austrittsdüse angeordnet ist. Mit dieser Kühleinrichtung ist der Folienschlauch kühlbar. Dies erfolgt vorzugsweise durch Beaufschlagen der Außenwandung und/oder der Innenwandung des Folienschlauches mit einem Fluid, welches insbesondere aus Öffnungen der Kühleinrichtung austritt, wobei die Öffnungen auf die Wand des Folienschlauchs gerichtet sind, so dass das Fluid auf die Wand des Folienschlauchs gelenkt wird. Das Fluid weist dabei vorzugsweise eine Temperatur auf, die geringer ist als die Temperatur der Folienblase, wenn sich diese im Bereich der Kühleinrichtung befindet. Das Fluid kann beispielsweise Raumtemperatur aufweisen. Als Fluid wird bevorzugt Luft eingesetzt, jedoch kann auch eine Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, vorgesehen sein. Ferner umfasst die Vorrichtung wenigstens eine Detektionseinrichtung zum Beobachten des Folienschlauchs in einem Beobachtungsbereich. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Beobachtungsbereich zwischen der Austrittsdüse und der Kühleinrichtung angeordnet ist. Der gesamte Bereich zwischen der Austrittsdüse und der Kühleinrichtung ist dabei der maximale Beobachtungsbereich. Der Beobachtungsbereich in Transportrichtung des Folienschlauchs gesehen, kann jedoch auch kleiner sein als der maximale Beobachtungsbereich. Mit der Kühleinrichtung ist die erste Kühleinrichtung gemeint, die der Folienschlauch nach dem Verlassen der Austrittsdüse passiert. Diese erste Kühleinrichtung kann insbesondere aus mehreren Einzelelementen bestehen und außerhalb und/oder innerhalb des Folienschlauchs angeordnet und ringöder kreisförmig ausgestaltet sein. Ein Außenkühlring umschreibt somit den Folienschlauch. Bevorzugt sind der Folienschlauch und der Außenkühlring konzentrisch zueinander angeordnet. Insbesondere ein Außenkühlring kann auch mehrere, in Transportrichtung gesehen hintereinander liegende Einzelringe umfassen.

Die Detektionseinrichtung umfasst dabei mindestens einen Detektor, mit welchem die von der Blasfolie ausgesendete elektromagnetische Strahlung detektierbar ist bzw. detektiert wird. Die elektromagnetische Strahlung kann im sogenannten Infrarotbereich liegen, bei der die Wellenlänge zwischen 780nm und 1 mm beträgt, aber auch im für den Menschen sichtbaren Bereich (Wellenlänge zwischen 380nm und 780 nm) oder im hochenergetischen Bereich (UV-Strahlung, Wellenlänge unterhalb 380 nm).

Die Infrarotstrahlung ist dabei in der Regel eine in der Blasfolie selbst entstehende Strahlung, die sich auf eine Wärmestrahlung zurückführen lässt. Die sichtbare und hochenergetische Strahlung entsteht in der Regel in einer dafür vorgesehenen Lichtquelle, die von der Folienblase reflektiert oder transmittiert wird. Mit Hilfe von Strahlungen unterschiedlicher Wellenlängen können verschiedene Eigenschaften der Folienblase untersucht werden. Sichtbare Strahlung kann etwa dazu verwendet werden, Defekte der Folienblase sichtbar zu machen, wie etwa Streifen oder Stippen. Die Strahlung im Infrarotbereich stammt zumindest teilweise aus der Wärmestrahlung der Folienblase. Die Wellenlängen und/oder die Intensität dieser Strahlung ist somit ein Maß für die Temperatur der Folienblase.

Als Detektionseinrichtung kann beispielsweise wenigstens eine der folgenden Kameratypen vorgesehen sein: Farbkamera, Laserscannerkamera, LIDAR (dreidimensionales Laserscannen), 3D-Kamera (beispielsweise Stereokameras, Triangulationssystem, Interferometrisches Messsystem, „Time-of-Flight“ -Messsystem, Lichtfeldkamera). Selbstverständlich können auch mehrere Detektionseinrichtungen vorgesehen sein, wobei alle Detektionseinrichtungen den gleichen Kameratyp umfassen oder zwei oder mehrere unterschiedliche Kameratypen vorgesehen sind. Mit der Detektionseinrichtung kann nun der Folienschlauch mit einer hohen Frequenz oder sogar ununterbrochen beobachtet werden. Insbesondere sind die seitlichen Außenränder des Folienschlauchs detektierbar. Weicht die Form des Folienschlauchs von der normalen Form im Betrieb ab, so kann eine Auswerte- und Steuereinrichtung, die die beobachtete Form des Folienschlauchs mit der normalen Form oder der im Speicher abgelegten Sollform vergleicht, ein Warnsignal an den Bediener ausgeben und/oder durch Beeinflussung von Produktionsparametern die tatsächliche Form des Folienschlauchs wieder auf die Normal- oder Sollform bringen. Mit der normalen Form ist die Form gemeint, die der Folienschlauch in einem stationären Betrieb aufweist. Wird sogar eine Kamera oder ein System vorgesehen, mit welchem der Folienschlauch in drei Dimensionen betrachtbar ist, kann nicht nur eine Formänderung des Folienschlauchs quer zur Blickrichtung der Detektionseinrichtung, sondern auch in oder entgegen der Blickrichtung erfolgen. Damit können Formabweichungen noch besser detektiert werden.

Mit der Detektionseinrichtung kann alternativ oder zusätzlich die Temperatur des Folienschlauchs detektiert werden. Die Temperatur ergibt sich aus der Intensität der aufgenommenen Strahlung des Folienschlauches in dem Wellenlängenbereich oder in den Wellenlängenbereichen, der oder die mit der Detektionseinrichtung detektierbar ist oder sind. Dabei kann ein oder mehrere Kalibrierelement vorgesehen sein, welche sich jeweils auf eine bestimmte Temperatur, insbesondere bei mehreren Kalibrierelementen auf unterschiedliche Temperaturen, bringen lassen. Detektiert nun die Detektionseinrichtung ausschließlich ein Kalibrierelement, kann der von der Detektionseinrichtung gemessene Messwert der Temperatur an die tatsächliche Temperatur des jeweiligen Kalibrierelements angepasst werden. Diese Messwertmodifikation kann nun für die Folgemessungen des Folienschlauches beibehalten werden. Das Kalibrierelement kann die Folienblase selbst sein, wenn deren absolute Temperatur bekannt ist.

Auf diese Weise gelingt es, eine Abweichung der Schlauchform zu detektieren und darauf zu reagieren, noch bevor eine solche Abweichung zu einem Schmelze- oder Folienschlauchabriss führt. Eine rechtzeitige Reaktion führt also dazu, dass ein solcher Abriss vermieden wird und der Folienschlauch auch über eine lange Zeit hinweg stabil gehalten und die Produktion ununterbrochen durchgeführt werden kann. Eine Veränderung der Form des Folienschlauches kann beispielsweise durch eine Veränderung der Umgebungstemperatur hervorgerufen werden. Auch kann es gelingen, Veränderungen der Temperatur der Folienblase zu detektieren, Hierbei kann ebenfalls die Umgebungstemperatur einen Einfluss haben. Veränderungen der Temperatur und/oder der Schlauchform können insbesondere bei einer Produktumstellung von einem laufenden Produktauftrag auf einen nachfolgenden Produktauftrag erfolgen, wobei auch bei einer Produktumstellung der Folienschlauch bzw. die Folienblase weiter bestehen bleibt. Einer Detektion der Schlauchform bekommt hier eine besondere Bedeutung zu, da auch während der Produktumstellung vor allem die Stabilität der Folienblase sichergestellt werden kann.

Die Schlauchform kann über den gesamten Beobachtungsbereich der Detektionseinrichtung beobachtet werden. Vorteilhaft ist es aber auch, die Schlauchform, insbesondere den Durchmesser des Folienschlauchs, direkt nach dessen Verlassen der Austrittsdüse zu bestimmen. Ferner ist es vorteilhaft, die Schlauchform, insbesondere den Durchmesser des Folienschlauches, direkt vor dem Passieren der Kühleinrichtung zu bestimmen. In weitere Ausgestaltung ist hierbei mittels der Auswerte- und Steuereinrichtung der Durchmesser des Folienschlauches mit dem Innendurchmesser des Kühlrings, also dem Durchmesser des Freiraums innerhalb des Kühlrings, vergleichbar. Ergibt sich hieraus eine Differenz oberhalb eines Schwellenwertes, also ein Abstand zwischen der Außenwandung des Folienschlauches und dem Innendurchmesser des Kühlrings oberhalb des Schwellenwertes, kann der Durchmesser des Folienschlauches gesteuert werden, so dass die Differenz unterhalb des Schwellenwerts liegt. Damit wird eine verbesserte Kühlung des Folienschlauches erreicht.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann wenigstens ein Kühlring vorgesehen sein, der einen Ansaugeinrichtung zum Ansaugen des Folienschlauchs in Richtung auf die Innenwandung des Kühlrings umfasst. Mit der Detektionseinrichtung kann nun der Durchmesser des Folienschlauches gemessen werden und mit dem Einflussbereich der Ansaugeinrichtung auf den Folienschlauch verglichen werden. Falls auch in diesem Fall der Durchmesser auf einen zu großen Abstand des Folienschlauches zur Absaugeinrichtung schließen lässt, kann mit der Auswerte- und Steuereinrichtung der Durchmesser des Folienschlauches anpassbar sein, so dass dieser in den Einflussbereich der Ansaugeinrichtung gelangt und angesaugt wird. In diesem Fall wird wiederum eine verbesserte Kühlung des Folienschlauchs erreicht.

Insbesondere ist, wie beschrieben, eine Auswerte- und Steuereinrichtung vorgesehen, mit welcher die Ist- und die Sollform des Folienschlauchs detektierbar ist. Weiterhin ist die Auswerte- und Steuereinrichtung vorzugsweise dazu auslegt, die Istform des Folienschlauches, insbesondere dessen Außendurchmesser mit geometrischen Daten der Kühleinrichtung, insbesondere mit dem Innendurchmesser eines den Folienschlauches umgebenden Kühlrings, zu vergleichen. So ist insbesondere vorgesehen, dass der Durchmesser des Folienschlauchs kleiner ist als oder gleich ist wie der Durchlassdurchmesser eines Kühlrings.

Auch ein Vergleich von nacheinander detektierten Formen der Folienblase durch die Auswerte- und Steuereinrichtung ist vorteilhaft, da eine zeitliche Entwicklung dieser Form analysiert und Veränderungen detektiert werden können. Ein Vergleich mit einer Sollform der Folienblase ist in diesem Fall nicht notwendig. Beispielsweise kann ein starkes Pumpen der Folie, das heißt eine periodische Vergrößerung und/oder Verkleinerung der Form des Folienschlauches, insbesondere dessen Durchmesser, erkannt werden. Geeignete Gegenmaßnahmen können von der Auswerte- und Steuereinrichtung durchgeführt werden, wie etwa der Materialdurchsatz oder die Abzugsgeschwindigkeit. Auch ein Flattern des Folienschlauches, das heißt kleine, aber mit hoher Frequenz auftretende Durchmesseränderungen und/oder periodische auftretende, lokale Verschiebungen des Mittelpunktes des Folienschlauchs relativ zur nominellen Symmetrielinie, können erkannt werden. Auch in diesem Fall können Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Symmetrielinie kann dabei aus der gedachten Verbindung des Mittelpunkts der kreisförmigen Austrittsdüse und dem Mittelpunk eines weiteren kreis- oder ringförmigen Elements, beispielsweise des ringförmigen Kühlelements, gebildet sein. Selbstverständlich kann auch eine Abweichung der Symmetrieachse des Folienschlauches von der Symmetrielinie erkannt werden. Wiederum sind geeignete Gegenmaßnahmen denkbar.

Auch kann ein Vergleich von Soll- und Istform oder der Vergleich von nacheinander detektierten Formen der Folienblase dazu führen, dass ein Absinken einer Verbreiterung der Folienblase, also eine Bewegung der Verbreiterung entgegen der Trans- portrichtung der Folienblase, erkannt wird. In diesem Fall kann die Rechen- und Steuereinrichtung ebenfalls Gegenmaßnahmen einleiten.

Ferner wird es durch die Beobachtung des Folienschlauchs ermöglicht, einen Blasenabriss und/oder Löcher oder andere Öffnungen in der Wand des Folienschlauchs zu erkennen. Auch hier können Maßnahmen von der Steuer- und Regeleinrichtung eingeleitet werden. Neben einer sofortigen Ausgabe eines Alarms kann das, insbesondere im Falle eines Blasenabrisses, die sofortige Unterbrechung des weiteren Schmelzeaustritts aus der Austrittsdüse sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Verschiebeeinrichtung vorgesehen, mit welcher sich die Kühleinrichtung relativ zur Austrittsdüse in oder gegen die Transportrichtung des Folienschlauchs verschieben lässt. Diese Verschiebeeinrichtung kann beispielsweise Gewindestangen umfassen, welche in an der Kühleinrichtung befestigte Schrauben eingreifen. Eine Rotation der Gewindestangen führt zu einer Linearbewegung der Kühleinrichtung. Die Gewindestangen können sich dabei auf dem Blaskopf abstützen. Eine solche Verschiebeeinrichtung kann dazu genutzt werden, um den Beobachtungsbereich zu vergrößern, um Abweichungen der Form des Folienschlauchs einfacher ermitteln zu können.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn mit einer Positioniervorrichtung die Detektionseinrichtung in oder gegen die Transportrichtung relativ zur Austrittsdüse verschiebbar ist. Dabei kann die Positioniervorrichtung ähnlich wie die Verschiebeeinrichtung der Kühleinrichtung ausgestaltet sein. Mit dieser Positioniervorrichtung ist die Detektionseinrichtung auf eine Ebene des Folienschlauchs positionierbar, in der der größte Effekt zu erwarten ist, wenn es zu Abweichungen in der Form des Folienschlauchs kommt. Damit kann sehr frühzeitig auf eine solche Abweichung reagiert werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Detektionseinrichtung an der Kühleinrichtung, insbesondere an der Unterseite der Kühleinrichtung angeordnet ist. Bevorzugt ist dabei, dass die Kühleinrichtung ein den Folienschlauch umgebender Kühlring ist. Eine derartige Anordnung an der Kühleinrichtung erübrigt eine separate Aufstellung der Detektionseinrichtung beispielsweise mit einem Stativ oder anderen Stützelementen. Insbesondere, wenn die Kühleinrichtung verschiebbar angeordnet ist, macht die beschriebene Anordnung der Detektionseinrichtung an der Kühleinrichtung ebenfalls eine Einrichtung zum Positionieren der Detektionseinrichtung in vielen Fällen überflüssig.

Vorteilhaft ist es ferner, wenn die, insbesondere an der Kühleinrichtung angeordnete Detektionseinrichtung relativ zu dieser mit einer Verstelleinrichtung winkel- und/oder neigungs- und/oder höhenverstellbar ist. Höhenverstellbarkeit meint hierbei die Verstellung in oder gegen die Transportrichtung des Folienschlauches. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Beobachtungsbereich verändern zu können.

Bevorzugt ist es zudem, wenn der Beobachtungsbereich in Transportrichtung des Folienschlauchs gesehen in der zweiten Hälfte der Strecke zwischen der Austrittsdüse und der Kühleinrichtung angeordnet ist. In diesem Bereich ist in der Regel der größte Effekt der erwarteten Abweichungen zu beobachten, so dass hier die Abweichungen besser detektiert werden können.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Beobachtungsbereich quer zur Transportrichtung des Folienschlauches gesehen sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Folienschlauches erstreckt. Der Begriff „über die gesamte Breite“ schließt ein, dass aufgrund des Blickwinkels der Detektionseinrichtung der Folienschlauch nicht mit seinem vollständigen Durchmesser detektierbar ist, sondern mit einer reduzierten Breite erscheint. Da aber die beschriebenen Abweichungen häufig rotationssymmetrisch auftreten, führt das zu keinen relevanten Einschränkungen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest eine zweite Detektionseinrichtung vorgesehen, die stromabwärts der Kühleinrichtung angeordnet ist. Mit dieser kann ebenfalls eine Beobachtung des Folienschlauches, jedoch stromabwärts der Kühleinrichtung, erfolgen. Auch diese zweite Detektionseinrichtung kann bezüglich der detektierbaren Wellenlängen einer elektromagnetischen Strahlung, des Aufbaus, der Bestimmung der Form der Folienblase und weiterer, bereits beschriebener Eigenschaften genauso ausgestaltet wie die erste Detektionseinrichtung. Auch kann diese zweite Detektionseinrichtung mit der bereits beschriebenen Auswerte- und Steuereinrichtung verbunden sein, mit welcher die Detektionsergebnisse der zweiten Detektionseinrichtung auswertbar sind. Vorteilhaft ist dabei, dass die Kalibrierung der ersten und der zweiten Detektionseinrichtung aufeinander abgestimmt sind. Ist also beispielsweise die erste Detektionseinrichtung, insbesondere hinsichtlich der Temperaturbestimmung, kalibriert, so ist die zweite Detektionseinrichtung auf die erste Detektionseinrichtung kalibrierbar.

Die mit der zweiten Detektionseinrichtung bestimmte Form der Folienblase kann mit der mit der ersten Detektionseinrichtung bestimmten Form in Beziehung gesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, durch eine Interpolation der Formen der Durchmesser bzw. Form der Folienblase innerhalb der Kühleinrichtung bestimmt werden. An diesem Ort ist die Folienblase nicht direkt von einer der Detektionseinrichtungen bestimmbar.

Die durch die erste und die zweite Detektionseinrichtung erhaltenen Daten können mittels der Auswerte- und Steuereinrichtung für unterschiedliche Zwecke zusammengeführt werden. So können Parameter, wie beispielsweise der Flatterwert (also die periodische zeitliche Veränderung der Form), Parameter der Form und Temperaturen zu gemeinsamen Kennzahlen, wie beispielsweise der Gesamtflatterwert, eine zusammengesetzte Form und Temperaturkennwerte, zusammengeführt werden. Auch kann ein Austausch und/oder ein Vergleich zwischen den Detektionssystemen von Stabilitätskennzahlen erfolgen. Diesen Zweck kann Auswerte- und Steuereinrichtung erfüllen. Dabei kann beispielsweise eine Wahrscheinlichkeit für einen Blasenabriss bestimmt werden. Es können auch Berechnungen aus dem Flatterwert, der Homogenität der Temperaturen, der zeitlichen Konstanz der Form, einer möglichen Asymmetrie des Folienschlauches und/oder der Durchmesser der Folienblase in der Nähe oder im Kühlring erfolgen. Diese Berechnungen können eine Grundlage für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit für einen Blasenabriss bilden. Diese Wahrscheinlichkeitsberechnung kann wiederum eine Grundlage für eine Steuerung der Maschinenparameter dienen, um die Wahrscheinlichkeit für einen Blasenabriss zu reduzieren. Die Wahrscheinlichkeit für einen Blasenabriss kann einem Maschinenbediener auch über eine Anzeigevorrichtung angezeigt werden. Die kann beispielsweise in Form einer Ampel, die eine grüne, eine gelbe und eine rote Ampel anzeigen kann, um eine Wahrscheinlichkeit deutlich zu machen. Ein weiterer Aspekt der Erfindung, ebenfalls aufgabenlösend, betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Folienschlauches, bei welchem

. aus einer Austrittsdüse eines Blaskopfes

. eine Kunststoffschmelze in einer Transportrichtung herausgeführt und zu einem Folienschlauch geformt wird,

. mit einer in Transportrichtung stromabwärts der Austrittsdüse angeordneten Kühleinrichtung der Folienschlauch gekühlt wird,

. mit einer Detektionseinrichtung der Folienschlauches in einem Beobachtungsbereich beobachtet wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Beobachtungsbereich zwischen Austrittsdüse und Kühleinrichtung angeordnet ist.

Damit sind die gleichen Vorteile erzielbar, die bereits oben in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Überwachungsverfahren beschrieben worden sind.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der unter Bezugnahme auf die Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen erläutert sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder beliebige Kombinationen erwähnter Merkmale erfindungswesentlich sein. Im Rahmen der gesamten Offenbarung gelten Merkmale und Einzelheiten, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Aspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird, beziehungsweise werden kann. Die einzelnen Figuren zeigen:

Fig. 1 : Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Blasfolienanlage

Fig. 2: Ausschnitt der Fig. 1 Die Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Herstellung eines Folienschlauches, nämlich eine Blasfolienanlage 1 , die zunächst wenigstens einen Extruder 2 umfasst, mit welcher beispielsweise in Granulatform vorliegender Kunststoff plastifizierbar ist. Über eine Leitung 3 wird die so erzeugte Kunststoffschmelze einem Düsenkopf 4 zugeführt, von dem diese Schmelze in eine Folienblase 6 überführt wird, so dass dieser Schmelzestrom aus einer in dieser Figur nicht sichtbaren Ringdüse 5 in Transport- bzw. Abzugsrichtung z herausziehbar ist. Nun liegt eine noch nicht verfestigte Folienblase 6 vor. Diese wird in der Schlauchbildungszone von innen her durch einen leichten Überdruck aufgeblasen, so dass er innerhalb der Kalibriervorrichtung 7 einen größeren Durchmesser aufweist. Zu diesem Zweck ist eine Luftbereitstellungseinrichtung 13 vorgesehen, welche sich innerhalb der Ringdüse 5 befindet und sich teilweise in Transportrichtung erstreckt. Diese Luftbereitstellungseinrichtung wird durch das Extrusionswerkzeug hindurch mit Luft versorgt.

Eine Verfestigung der Folienblase erfolgt durch eine Abkühlung, wobei ein Teil der Wärme der Folienblase an die Umgebung abgegeben wird, insbesondere durch eine Kühleinrichtung 8, die oft auch wegen ihrer ringartigen, den Folienschlauch einfassenden Ausgestaltung als Kühlring bezeichnet wird.

Nach dem Passieren der Kalibriervorrichtung 7 gelangt die Folienblase 6 in den Wirkbereich einer Flachlegevorrichtung 9, in der der kreisrunde Folienschlauch in einen ellipsenförmigen Querschnitt mit einer zunehmenden Exzentrizität überführt wird, bis er schließlich im Einflussbereich der insbesondere zwei Abzugswalzen 10 umfassenden Abzugsvorrichtung eine doppellagige Kunststofffolie, die an ihren Seiten miteinander verbunden sind, bildet.

Die Flachlegeeinrichtung ist drehbar angeordnet, wobei die Drehachse im Wesentlichen mit der Schlauch- bzw. Symmetrieachse 11 , die in der Figur 1 durch eine strichpunktierte Linie angedeutet ist, fluchtet. Die Drehbarkeit der Flachlegeeinrichtung ist mit dem Pfeil 12 angedeutet.

Die Figur 1 zeigt weiterhin eine Reversiereinrichtung 15, welche die Aufgabe hat, den flachgelegten Folienschlauch von der Flachlegevorrichtung zur ortfesten Walze 16 zu führen, ohne dass Beschädigungen auftreten. Der Pfeil 17 deutet an, dass dieser Folienschlauch nach dem Durchlauf durch die Reversiervorrichtung 15 zur Weiterverarbeitung geführt wird, welche hier nicht näher spezifiziert ist.

In Transportrichtung z gesehen zwischen der Ringdüse 5 und der Kühleinrichtung 8 ist wenigstens eine Detektionseinrichtung 20 angeordnet, mit welchem zumindest teilweise Flächenbereiche der Oberfläche der Folienblase 6 detektierbar sind. Die Detektionseinrichtung 20 ist vorzugsweise außerhalb der Folienblase 6 angeordnet, jedoch auf diesen gerichtet. Die Detektionseinrichtung 20 kann an einer beliebigen Komponente der Blasfolienanlage 1 direkt oder indirekt befestigt sein. Jedoch ist es auch denkbar, die Detektionseinrichtung 20 unabhängig von der Blasfolienanlage 1 auf einem eigenen Gestell, beispielsweise einem Stativ, innerhalb der Produktionsstätte aufzubauen.

Die Figur 2 zeigt nun einen Ausschnitt der Figur 1 , wobei im Wesentlichen die Folienblase 6 in der Schlauchbildungszone sowie die Ringdüse 5, die Kühleinrichtung 8, die Kalibriervorrichtung 7 und die Detektionseinrichtung 20 gezeigt ist.

Die Detektionseinrichtung 20 umfasst insbesondere mindestens 32 Detektionselemente, so dass ausreichend viele Punkte auf dem Umfang des Folienschlauchs gleichzeitig detektierbar sind. Bevorzugt hat der Detektor jedoch mindestens eine so genannte HD-Auflösung, also mindestens 720 Detektionselemente pro Seitenrichtung. Ein Detektor hat dabei bevorzugt eine Wiederholrate von mindestens 3 Hz, bevorzugt mindestens 9 Hz, d. h., dass pro Sekunde mindestens drei und bevorzugt mindestens neun Detektionen mit jedem Detektionselement durchführbar sind. Jedes der Detektionselemente ist in der Lage, in einem oder ein mehreren Wellenlängenbereichen die zugehörige Intensität zu messen. Insbesondere im Bereich der Infrarotstrahlung der Strahlungsintensität in einer bestimmten Wellenlänge eine Temperatur des Folienschlauchs zugeordnet werden.

Es kann, wie gezeigt, eine Detektionseinrichtung 20 vorgesehen sein. Um jedoch einen größeren Umfangsbereich abtasten zu können, ist es vorteilhaft, die Detektionseinrichtung 20 in Umfangsrichtung der Folienblase herum bewegbar auszugestalten. Alternativ oder ergänzend kann wenigstens eine zweite Detektionseinrichtung vorgesehen sein, mit welcher Flächenbereiche der Oberfläche der Folienblase 6 abtastbar sind, die von der ersten Detektionseinrichtung 20 zumindest teilweise nicht abtastbar sind.

Die Figur 2 zeigt in einer Ausschnittvergrößerung den Bereich zwischen der Ringdüse 5 und der Kühleinrichtung 8. Gezeigt ist, dass die Detektionseinrichtung bevorzugt, aber nicht zwingend an der Kühleinrichtung mittels einer Halterung 21 angeordnet ist. Es ist möglich, dass die Detektionseinrichtung über die Halterung um eine Vertikalachse in Richtung des Doppelpfeils 22 und/oder um eine Horizontalachse 21 drehbar ist, um den Beobachtungsbereich variabel zu gestalten.

Der Doppelpfeil 24 verdeutlicht, dass die Kühleinrichtung 8 in bzw. gegen die Transportrichtung z des Folienschlauches verschiebbar ist.

Exemplarisch ist in der Figur 2 zudem gezeigt, dass die Form der Folienblase 6 tonnenförmig nach außen von der exemplarisch gezeigten, idealen zylinderförmigen Form (durch unterbrochene Linien dargestellt) abweicht. Eine solche Abweichung kann mittels einer nicht dargestellten Auswert- und Steuereinrichtung erkannt werden. Die Auswert- und Steuereinrichtung kann beispielsweise Maßnahmen ableiten und/oder durchführen, um die Abweichung zurückzuführen.