Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR THE SELECTIVE BRAKING OF A RUNNING THREAD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/050326
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for the selective braking of a running thread (Y), comprising a controlled thread brake (1) having at least two brake elements (B, B') which can be elastically pressed against each other with an adjustable force that determines the braking effect. The thread (Y) runs between said brake elements. The device further comprises an actuator for the temporary passivation of the braking effect, a control device (C) to which the first actuator (M1) is connected and a device for adjusting the brake force. According to the invention the adjustment device is actuated by means of a second actuator ( M2), which is also connected to a control device (C), only in case of a passive braking effect.

Inventors:
THOLANDER LARS HELGE GOTTFRID (SE)
Application Number:
PCT/EP2000/001492
Publication Date:
August 31, 2000
Filing Date:
February 23, 2000
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
IRO PATENT AG (CH)
THOLANDER LARS HELGE GOTTFRID (SE)
International Classes:
B65H59/22; D03D47/34; (IPC1-7): B65H59/22; D03D47/34
Foreign References:
EP0524429A11993-01-27
EP0597239A11994-05-18
Attorney, Agent or Firm:
Aufenanger, Martin (Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Maximilianstrasse 58 München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum variierenden Bremsen eines laufenden Fadens (Y), insbesondere gesteuerte Fadenbremse (1) für eine Webmaschine (W) wie eine Greiferoder Pro jektilwebmaschine, mit mindestens zwei mit einstellbarer, die Bremswirkung bestim mender Kraft federnd aneinanderdrückbaren Bremselementen (B, B'), zwischen de nen der Faden (Y) durchlauft, einem ersten Aktuator (M1) zum zeitweisen Passivieren der Bremswirkung, einer Steuervorrichtung (C), an die der erste Aktuator angeschlos sen ist, und einer Einstelivorrichtung für die Kraft, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung mittels eines zweiten, ebenfalls mit einer Steuervorrichtung (C) verbundenen Aktuators (M2) ausschließlich bei durch den ersten Aktuator (M1) passi vierter Bremswirkung betätigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen elektrischen, elektro magnetischen, piezoelektrischen, elektromechanischen, pneumatischen oder hyd raulischen zweiten Aktuator (M2).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Aktuatoren (M1, M2) an eine gemeinsame Steuervorrichtung (C) angeschlossen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremselemente (B, B') eine Federlamelle (14) und ein mittels des ersten Aktuators (M1) verdrehbarer Widerlagerbolzen (15) für die Federlamelle (14) sind, dass der Widerlagerbolzen (15) wenigstens ein umfangsseitiges Fenster (19) aufweist, das in mit dem Fenster der Fe derlamelle zugewandter Drehposition des Widerlagerbolzens (15) die Bremswirkung passiviert, und dass der zweite Aktuator (M2) an der Einstelivorrichtung (E) der Fe derlamelle (14) angreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federlamelle (14) an einem drehbar abgestützten Halter (10) angeordnet ist, dessen Drehstellung die Kraft bestimmt und dass der zweite Aktuator (M2) ein Drehantrieb für den Halter (10) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuervor richtung (C) für den Halter (10) unterschiedliche Drehstellungen gespeichert und über den zweiten Aktuator (M2) wahlweise einstellbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrich tung (C) eine logische Betätigungslnhibitionseinrichtung für den zweiten Aktuator (M2) aufweist, derart, dass der zweite Aktuator (M2) ausschließlich betätigbar ist bei die Bremswirkung passivierendem ersten Aktuator (M1).
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Aktuator (M2) zwischen mindestens zwei Stellungen (+ und) hinund herverstellbar ist, die vorbestimmte Werte oder ein vorbestimmtes Verhältnis zwischen den Werten der Kraftrepräsentieren.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrich tung (E) zusätzlich eine manuelle Betätigung aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Aktua tor (M2) ein Schaltmagnet, ein Permanentmagnetmotor, ein Drehmagnet, ein Schritt motor, ein LATElektromotor oder ein pneumatischer bzw. hydraulischer Motor ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Aktua tor (M2) ein langsameres Ansprechverhalten als der erste Aktuator (M1) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Bremswir kung bestimmende Kraft mittels des zweiten Aktuators (M2) ausschließlich bei passi vierter Bremswirkung und stufenlos verstellbar ist.
13. Verfahren zum variierenden Bremsen eines zu einer Webmaschine wie einer Greiferoder Projektilwebmaschine laufenden Fadens (Y) während eines Fadenein tragvorganges und in einer gesteuerten Fadenbremse (1), wobei die Fadenbremse (1) wenigstens zwei mit einstellbarer, die Bremswirkung bestimmender Kraft federnd aneinander drückbare Bremselemente (B, B') aufweist, zwischen denen der Faden durchläuft, und wobei die Fadenbremse einen ersten Aktuator (M1) zum Passivieren der Bremswirkung und eine Einstellvorrichtung (E) für die Kraft aufweist, und wobei bei dem Verfahren während eines FadenEintragvorganges die Bremswirkung ge steuert wenigstens einmal passiviert und wieder aktiviert wird, dadurch gekenn zeichnet, dass die die Bremswirkung bestimmende Kraft mittels eines zweiten Aktu ators (M2) und ausschließlich bei passivierter Bremswirkung verstellt wird.
Description:
Vorrichtung und Verfahren zum variierenden Bremsen eines laufenden Fadens Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an- gegebenen Art sowie ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 13.

Eine gesteuerte Fadenbremse wird zweckmäßigerweise bei einer Greifer-oder Pro- jektil-Webmaschine verwendet, um dem in das Webfach eingetragenen Faden ein für einen optimalen Eintragvorgang wichtiges bestimmtes Spannungsprofil zu verleihen, das während des Eintragvorganges variiert. Beispielsweise ist es in einer Greifer- webmaschine zweckmäßig, am Eintragbeginn stärker zu bremsen, über die anschlie- ßende Beschleunigungsphase des Bringergreifers die Bremswirkung zurückzuneh- men oder zu passivieren, während der Übergabephase vom Bringergreifer zum Neh- mergreifer wieder stärker zu bremsen, zumindest über die Beschleunigungsphase des Nehmergreifers die Bremswirkung zu reduzieren oder zu passivieren, und gegen Eintragende erneut stärker zu bremsen, bis der eingetragene Faden vom Nehmer- greifer freigegeben ist.

Bei einer aus EP-A-0 524 429 bekannten, gesteuerten Fadenbremse wird entweder überhaupt nicht oder mit einem einzigen, an der Einstellvorrichtung eingestellten Bremskraftwert gebremst. Die Bremskraft lässt sich zwar manuell an der Einstelivor- richtung wählen. Eine Kraftänderung ist während eines Eintragvorgangs wegen der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Da die Bremskraft für alle Brems- phasen gleich ist, stellt sie einen Kompromiss dar, so dass die Bremswirkung für eine Betriebsphase zu gering und für eine andere zu stark sein kann. Es ist nämlich zweckmäßig, während unterschiedlicher Phasen eines Eintragvorganges mit unter- schiedlichen Bremswirkungen zu bremsen.

Es ist aus der Praxis bekannt, bei einer gesteuerten Fadenbremse die Bremswirkung mit einem Aktuator, z. B. einem schnellansprechenden Schrittmotor, zu variieren, um der Forderung nach unterschiedlichen Bremswirkungen in unterschiedlichen Phasen des Eintragvorganges Rechnung zu tragen. Aufgrund der außerordentlich kurzen Zeitspanne eines Eintragvorganges und der funktionsbedingten Trägheit des Aktua- tors dauert es jeweils relativ lange, bis die Bremswirkung tatsächlich passiviert oder aktiviert ist oder die jeweilige Kraft wirkt. Häufig gibt es eine unzweckmäßige Rest- bremswirkung beim Passivieren bzw. wird beim Aktivieren die gewünschte Bremswir- kung zum erforderlichen Zeitpunkt noch nicht erreicht. Es wird insgesamt zu viel Bremsleistung auf den Faden aufgebracht, bzw. zu erforderlichen Zeitpunkten bzw. bestimmten Winkelwerten der Drehung der Hauptwelle der Webmaschine eine zu ge- ringe Bremswirkung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der sich baulich einfach während jedes Eintragvorganges ein op- timal getimtes Fadenspannungsprofil erzeugen lässt, bzw. ein Verfahren anzugeben, mit dem ein optimales Fadenspannungsprofil mit jedem Eintragvorgang erzielbar ist.

Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen im Anspruch 1 und im Verfahrensan- spruch 13 gelost.

Da in der Vorrichtung der zweite Aktuator die die Bremswirkung bestimmende Kraft ausschließlich bei passivierter Bremswirkung verstellt, steht die jeweils benötigte Bremswirkung exakt zu dem Zeitpunkt bzw. an der Winkelposition der Hauptwelle der Webmaschine zur Verfügung, an dem bzw. bei der der erste Aktuator die Bremswir- kung schnell aktiviert. Da der Zeitabstand zwischen zwei Betriebsphasen mit aktivier- ter Bremswirkung zur Variation der Kraft nutzbar ist, und der erste Aktuator die jeweili- ge Bremswirkung außerordentlich schnell aktivieren bzw. passivieren kann, 18sst sich ein optimales Spannungsprofil des Fadens erreichen, vor allem dadurch, dass sich die ersten und zweiten Aktuatoren die Aufgabe teilen, die Bremswirkung zu aktivieren bzw. zu passivieren und die Kraft zu variieren.

Verfahrensgemäß ist es dabei zweckmäßig, nur Betriebsphasen mit passivierter Bremswirkung zur Variation der Kraft zu nutzen, um während der die volle Bremswir- kung erfordernden Betriebsphasen keine nachteilige oder verzögerte Veränderung der Kraft vorzunehmen.

Zweckmäßigerweise wird ein elektrischer, elektromagnetischer, piezoelektrischer, e- lektromechanischer, pneumatischer oder hydraulischer zweiter Aktuator eingesetzt, der die Zeiten bei passivierter Bremswirkung zur Veränderung der Kraft nutzt, wäh- rend der erste Aktuator nur für das schnelle Aktivieren und Passivieren der Bremswir- kung verantwortlich ist.

Bevorzugt sind beide Aktuatoren an eine gemeinsamen Steuervorrichtung ange- schlossen, die dafür Sorge trägt, dass der zweite Aktuator nur angesteuert wird, falls der erste Aktuator die Bremswirkung passiviert hat.

Besonders zweckmäßig lässt sich der zweite Aktuator bei einer sogenannten Fenster- Lamellen-Fadenbremse zum Verstellen der Anpresskraft der Federlamelle nutzen, die mit dem das Fenster zum Passivieren der Bremswirkung aufweisenden Widerlager- bolzen zusammenarbeitet. Die Ansteuerung des zweiten Aktuators ist steuerungs- technisch einfach, weil die ohnedies vorbestimmten Drehpositionen des Widerlager- bolzens bzw. des ersten Aktuators bei passivierter oder aktivierter Bremswirkung ge- nau bekannt sind. Es kann ein Widerlagerbolzen mit nur einem umfangsseitigen Fenster oder mit mehreren umfangsseitigen Fenstern benutzt werden, mit einem ers- ten Aktuator, der entweder schrittweise hin-und herdreht oder in einer Drehrichtung weiterdreht.

Alternativ ist der zweite Aktuator zum Verstellen der Kraft bei passivierter Bremswir- kung jedoch auch für gesteuerte Bandbremsen oder Tellerbremsen nutzbar. Voraus- setzung ist nur ein erster Aktuator, der die jeweils eingestellte Bremswirkung schnell genug passivieren und aktivieren kann.

Zweckmäßig ist die Federlamelle an einem drehbar abgestützten Halter angeordnet, dessen Drehstellung zusammen mit der Kraft der Federlamelle die Kraft bestimmt, und ist der zweite Aktuator ein Drehantrieb für den Halter. Dabei ist zweckmäßiger- weise der zweite Aktuator so ausgebildet, dass er die einer bestimmten Kraft entspre- chende Drehstellung selbsttätig hält.

In einfacher Weise können in der Steuervorrichtung für den Halter unterschiedliche Drehstellungen gespeichert und über den zweiten Aktuator wahlweise einstellbar sein.

Diese unterschiedlichen Drehstellungen repräsentieren die unterschiedlichen Kräfte bzw. die variablen Bremswirkungen.

Alternativ kann die Steuervorrichtung eine logische Betatigungs-Inhibitions-Einrich- tung enthalten, die den zweiten Aktuator an einer Verstellung der Kraft so lange hin- dert, bis die Bremswirkung durch den ersten Aktuator passiviert ist.

Alternativ kann der zweite Aktuator zwischen mindestens zwei Stellungen hin-und herverstelibar sein, die vorbestimmte Werte oder ein vorbestimmtes Verhältnis zwi- schen den Werten der Kraft repräsentieren. Änderungen der vorbestimmten Werte o- der des Verhältnisses zwischen den vorbestimmten Werten können dennoch steue- rungsseitig vorgenommen werden.

Zweckmäßig ist es, wenn die Einstellvorrichtung für die Kraft zusätzlich eine manuelle Betätigung aufweist. Dann lässt sich nämlich die Kraft wie bei herkömmlichen Fenster- Federlamellen-Fadenbremsen auch von Hand verändern, allerdings nicht während eines Eintragvorganges.

Günstig ist es, als zweiten Aktuator einen Schaltmagneten, einen Drehmagneten, ei- nen Permanentmagnet-Motor, einen Schrittmotor, einen LAT-Elektromotor (Elektro- motor mit kleinem Drehwinkel) oder einen hydraulischen oder pneumatischen Motor zu verwenden. Der zweite Aktuator kann nämlich ein langsameres Ansprechverhalten als der erste Aktuator aufweisen, weil für die Änderung der Kraft, die in der Praxis meist nur relativ geringfügig ist, bei passivierter Bremswirkung während eines Eintrag- vorgangs jeweils genügend Zeit zur Verfügung steht.

Falls die Steuereinrichtung einen Mikroprozessor enthält, lasst sich die die Bremswir- kung bestimmende Kraft mittels des zweiten Aktuators auch stufenlos verstellen. Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnung er- läutert. Es zeigen : Fig. 1 eine Perspektivansicht einer gesteuerten Fadenbremse in einer Be- triebsstellung bei aktivierter Bremswirkung, Fig. 2 einen Schnitt zu Fig. 1, in einer Betriebsphase mit passivierter Brems- wirkung und bei der Verstellung der die Bremswirkung bestimmenden Kraft, und Fig. 3 ein Diagramm zum Betriebsverhalten der Fadenbremse der Fig. 1 und 2 bei Verwendung für eine Greifer-Webmaschine.

Eine gesteuerte Fadenbremse 1 gemäß Fig. 1 und 2 weist ein U-förmiges Traggestell 2 auf, in dessen einem Schenkel 3 eine Eintrittsöffnung 4 für einen Faden Y und damit fluchtend am anderen Schenkel 6 eine Fadenabzugsöse 7 vorgesehen sind. Vor- zugsweise ist die Fadenbremse 1 einer nur strichliert angedeuteten Fadenliefervor- richtung F nachgeordnet und einer den Faden Y verbrauchenden Webmaschine W vorgeordnet, vorzugsweise einer Greifer-oder Projektilwebmaschine.

Ein Steg 9 des Traggestells 2 lagert nahe dem Schenkel 3 drehbar einen dornartigen Halter 10, der sich mittels einer Einstellvorrichtung E drehverstellen lässt, und zwar bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen zweiten Aktuator M2, der als Drehantrieb und Positionierer für den Halter 10 ausgelegt und entweder am Tragge- stell 2 oder in einer Halterung 17 festgelegt ist. Gegebenenfalls ist die Einstelivorrich- tung E zusätzlich mit einer nicht gezeigten manuellen Betätigung ausgestattet, die es ermöglicht, entweder den Halter 10 relativ zum zweiten Aktuator M2 zu verdrehen, o- der den zweiten Aktuator M2 mit dem Halter 10 relativ zum Traggestell 2 zu verstellen.

Am Halter 10 ist ein Ende einer aus federndem Material bestehenden Federlamelle 14 mit Schrauben 13 festgelegt. Das Ende der Federlamelle 14 könnte auch in dem längsgeschlitzt ausgebildeten Halter 10 gefesselt sein. Ein zur Fadenabzugsöse 7 weisender Endbereich der Federlamelle 14 stützt sich an einem im Traggestell 2 drehbaren, zum Halter 10 in etwa parallelen Wideriagerbolzen 15 ab. Die Federla- melle 14 steilt ein erstes Bremselement B dar, während der Widerlagerbolzen 15 ein zweites Bremselement B'bildet. Die Federlamelle 14 liegt mit einer bestimmten Kraft federnd am Umfang des Widerlagerbolzens 15 an. Die Kraft ist einstellbar mittels des zweiten Aktuators M2 und/oder, falls vorhanden, mittels der manuellen Betätigung der Einstelivorrichtung E. Der Faden Y läuft mit vorbestimmtem Fadenweg zwischen der Federlamelle 14 und dem Widerlagerbolzen 15 durch. Das der Fadenabzugsöse 7 zugewandte Ende der Federlamelle 14 ist zweckmäßigerweise abgebogen, so dass der Faden Y in der Fadenbremse 1 im wesentlichen nur im Berührungsbereich zwi- schen der Federlamelle 14 und dem Widerlagerbolzen 15 durch Klemmen gebremst wird.

Der Widerlagerbolzen 15 ist mit einem ersten Aktuator M1 wirkungsmäßig verbunden, der in der Halterung 17 sitzt. Der erste Aktuator M1 ist beispielsweise ein Permanent- magnetmotor, der sich in einer Drehrichtung schrittweise weiterdrehen oder zwischen zwei vorbestimmten Drehstellungen hin-und herdrehen lässt. Es handelt sich um ei- nen schnell ansprechenden Drehantrieb für den Widerlagerbolzen 15. Beim gezeig- ten Ausführungsbeispiel liegt der Drehbereich z. B. zwischen 90 und 180°.

Der Widerlagerbolzen 15 ist auf einem Teil seines Umfangs mit einem querschnittsre- duzierenden Fenster 19 versehen. Axial beiderseits des Fensters 19 bildet der Wi- derlagerbolzen 15 im Querschnitt kreisförmige Ringbunde 20,21, die als Abstützflä- chen für die Federlamelle 14 dienen. Gemäß Fig. 1 und 2 ist das Fenster 19 von einer sich über etwa 90° in Umfangslänge erstreckenden Querschnittsverkleinerung des Widerlagerbolzens 15 mit konvexem Boden 22 und linienförmigen oder gerundeten Übergängen 23 in die Umfangsfläche gebildet.

Die Webmaschine W ist mit einer Steuerung CU ausgestattet, mit welcher der Faden- eintrag gesteuert wird. Die Steuerung CU steht ihrerseits, ggfs. über eine weitere elektronische Steuervor- richtung C, in Verbindung mit dem ersten Aktuator M1, der einen Drehantrieb für den Widerlagerbolzen 15 bildet, und auch mit dem zweiten Aktuator M2, der eine fernge- steuert betätigbare Verstelleinrichtung E für den Halter 10 bzw. die Kraft bildet, mit der die beiden Bremselemente B, B'federnd aneinandergedrückt werden.

Die Kraft, mit welcher die Federlamelle 14 gegen den Widerlagerbolzen 15 drückt, ist variierbar mittels des zweiten Aktuators M2, und zwar ebenfalls über die zweckmäßi- gerweise gemeinsame Steuervorrichtung C. Steuerungsseitig ist dabei Sorge getra- gen, daß eine Betätigung des zweiten Aktuators M2 zumindest im wesentlichen aus- schließlich dann erfolgt, wenn der erste Aktuator M1 den Widerlagerbolzen 15 in die Drehstellung von Fig. 2 verdreht und die Bremswirkung passiviert hat. In Fig. 1 ist die Bremswirkung aktiviert und so hoch, wie dies durch den zweiten Aktuator M2 einge- stellt ist.

Falls es erforderlich ist, zwischen zwei Betriebsphasen der Fadenbremse 1 mit akti- vierter Bremswirkung, d. h. bei dann passivierter Bremswirkung, die die Bremswirkung bestimmende Kraft zu verändern, dann erfolgt dies durch Verdrehen des Halters 10 in der Drehposition des Widerlagerbolzens 15 von Fig. 2, bei der der Faden Y Fenster 19 praktisch ungebremst oder mit sehr niedriger Bremswirkung läuft, und die Feder- lamelle 14 an den Ringbunden 20,21 abgestützt ist.

Eine Veränderung der Kraft könnte auch durch eine Querverschiebung des Halters 10 im Traggestell 2 erfolgen, und zwar mittels eines dann einen Verschiebeantrieb dar- stellenden zweiten Aktuators M2.

Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Fenster-Federlamellen-Bremse ist nur ein nicht ein- schränkendes Beispiel für eine gesteuerte Fadenbremse. Das Funktionsprinzip, wäh- rend eines Eintragvorganges die Kraft zu verändern, mit der zwei Bremselemente an- einander gedrückt werden, ist allgemein für Fadenbremstypen zweckmäßig, bei de- nen mittels eines ersten Aktuators die Bremswirkung rasch aktiviert und passiviert werden kann, so dass der zweite Aktuator in Betriebsphasen mit passivierter Brems- wirkung genügend Zeit hat, auch während ein-und desselben Eintragvorganges die Kraft zu verändern. D. h., dass das erfindungsgemäße Konzept auch für Tellerbrem- sen, Bandbremsen oder auch für Lamellenbremsen nutzbar ist, bei denen der erste Aktuator die Bremswirkung rasch ein-und ausschaltet, während der zweite Aktuator die Kraft verändert, welche die jeweilige Bremswirkung bestimmt.

In Fig. 1 ist angedeutet, dass die Steuervorrichtung C zum Positionieren bzw. Aktivie- ren der Bremswirkung an den ersten Aktuator M1 Kommandos i-bzw. i+ gibt, hinge- gen an den zweiten Aktuator M1 Steuerbefehle (-) bzw. (+), wenn die die Bremswir- kung bestimmende Kraft zu verändern ist. Dies erfolgt zweckmäßigerweise mit Bezug auf den Drehwinkel der nur schematisch angedeuteten Webmaschine, wie durch das Winkeizeichen bei CU angedeutet.

Anhand Fig. 3 soll veranschaulicht werden, wie ein bestimmtes Fadenspannungsprofil mittels der gesteuerten Fadenbremse 1 für eine Greiferwebmaschine W erzielt wird, bei der der Faden Y zunächst von einem Bringergreifer bis etwa in die Mitte des Webfaches transportiert, dann an den Nehmergreifer übergeben und von diesem gänzlich durch das Fach gezogen und schließlich freigegeben wird. Die drei schraf- fierten Felder im Diagramm der Fig. 3 (Fadenspannung f über dem Drehwinkel von 0 bis 360° der Webmaschine W) verdeutlichen Betriebsphasen mit aktivierter Brems- wirkung, während die dazwischenliegenden, nicht schraffierten Felder Betriebsphasen mit passivierter Bremswirkung zeigen.

Am Eintragbeginn ist vom zweiten Aktuator M2 eine Bremswirkung eingestellt, die ei- ner Fadenspannung f1 entspricht. Der erste Aktuator M1 hat des Kommando i-er- halten und die Bremswirkung passiviert. Die Fadenbremse 1 steht in der Position von Fig. 2.

Bei einer vorbestimmten Winkelstellung erhält der erste Aktuator M1 das Kommando i+, so dass er die Bremswirkung aktiviert, die nahezu unverzögert so einsetzt, wie dies durch den eingestellten Wert f1 vorbestimmt ist. Diese Bremswirkung wird im ersten schraffierten Feld genutzt, bis von der Steuervorrichtung C das Kommando i-an den ersten Aktuator M1 gegeben wird, und dieser die Bremswirkung praktisch schlagartig passiviert. Bereits zu diesem Zeitpunkt kann der zweite Aktuator M2 das Signal (+) erhalten, so dass er bei einer Winkelstellung x1 beginnt, die Kraft vom Wert f1 bis auf den Wert f2 zu steigern, der bei einer Winkelstellung x2 erreicht ist, und zwar spätes- tens bei der Winkelstellung, bei der für das zweite schraffierte Feld der erste Aktuator M1 neuerlich das Kommando i+ erhält und die Bremswirkung wieder aktiviert. Die Bremswirkung ist dann durch den Wert f2 bestimmt, der zunächst eingehalten wird, bis bei einer weiteren Winkelstellung der erste Aktuator M1 das Kommando i-erhält und die Bremswirkung schlagartig passiviert. Bei der Winkelstellung x3 wird dann vom Wert f2 mittels des zweiten Aktuators M2 wieder auf den Wert f1 (oder einen anderen Wert) umgestellt, so daß der Wert f1 (oder ein anderer Wert) bei einer Winkelstellung x4 vorliegt. Sobald dann der erste Aktuator M1 erneut das Kommando i+ erhält und die Bremswirkung wieder schlagartig aktiviert, setzt die Bremswirkung mit dem Wert f1 ein, um das dritte schraffierte Feld zu erzeugen, ehe schließlich durch das Kommando i-an den ersten Aktuator M1 die Bremswirkung wieder passiviert wird. Danach ist die Fadenbremse 1 wieder für den nächsten Eintragvorgang bereit, um z. B. mit dem Wert f1 zu beginnen.

Fig. 3 zeigt, dass im Vergleich zur Schnelligkeit, mit der der Aktuator M1 die Brems- wirkung aktivieren und passivieren muss, der Aktuator M2 weitaus mehr Zeit zur Ver- fügung hat, bzw. einen größeren Winkelbereich als dieser nutzen kann, um die Kraft zu verändern. Dies ermöglicht es, ein relativ optimales Spannungsprofil im Faden Y zu erreichen, ohne für den zweiten Aktuator M2 einen besonderen steuerungsseitigen Aufwand zu treiben.

Bei einer Projektilwebmaschine könnte ein anderes Spannungsprofil benötigt werden, als das in Fig. 3 beispielsweise für eine Greiferwebmaschine gezeigte. Aber auch bei einer Projektilwebmaschine gibt es Betriebsphasen während jedes Eintragsvorganges oder Webmaschinenzyklus (mindestens eine Betriebsphase), in der die Bremswir- kung passiviert ist. Dann erfolgt die Verstellung der Kraft, die die Bremswirkung be- stimmt, sobald der erste Aktuator M1 die Bremswirkung wieder aktiviert.

Es ist zweckmäßig, die Veränderung der Kraft nach dem Passivieren der Bremswir- kung und vor dem neuerlichen Aktivieren der Bremswirkung vorzunehmen. Allerdings ist es auch denkbar, diese beiden Verstellungen einander überlagern zu lassen, um ein Spannungsprofil zu erzeugen, bei dem die Plateaus der schraffierten Felder der aktivierten Bremswirkung weniger ausgeprägt oder überhaupt nicht vorhanden sind.

Für die meisten Anwendungsfälle wird es ausreichen, mit dem zweiten Aktuator M2 zwei unterschiedliche Kräfte einzustellen bzw. zwischen diesen beiden Kräften hin- und herzuschalten. Es ist allerdings auch möglich, mit dem zweiten Aktuator M2 stu- fenlos bestimmte Kurvenprofile zu erzeugen, die mit dem durch den ersten Aktuator erzeugten Kurvenprofil überlagert werden. Die Einstellung der jeweiligen Kraft kann durch die Steuervorrichtung C alleine vorgenommen werden. Es ist aber auch denk- bar, die manuelle Betätigung der Verstelleinrichtung zu benutzen, um bestimmte Grundeinstellungen vorzunehmen. D. h., mittels des zweiten Aktuators M2 werden alle erforderlichen Verstellungen steuerseitig vorgenommen, oder werden nur Umschalt- vorgänge vorgenommen, während Grundeinstellungen z. B. manuell erfolgen.