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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR STRETCHING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/059055
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a mechanical weaving loom, especially an air jet mechanical weaving loom, in which a thread gripper (22) for gripping the weft thread (10) is provided as a device for stretching a weft thread inserted into a shed. A mechanism (23) for deviating the weft thread is arranged upstream of the thread gripper, in the weft thread transport direction.

Inventors:
HAMELIS JEAN MARIE (BE)
DELANOTE CHRIS (BE)
PEETERS JOZEF (BE)
Application Number:
PCT/EP2003/013338
Publication Date:
July 15, 2004
Filing Date:
November 27, 2003
Export Citation:
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Assignee:
PICANOL NV (BE)
HAMELIS JEAN MARIE (BE)
DELANOTE CHRIS (BE)
PEETERS JOZEF (BE)
International Classes:
D03D47/30; D03D47/36; (IPC1-7): D03D47/30
Foreign References:
EP0335011A21989-10-04
US3908710A1975-09-30
US3901286A1975-08-26
Attorney, Agent or Firm:
RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER (Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum Strecken eines in ein Webfach eingetragenen Schussfadens (10) insbesondere für LuftdüsenWebmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass eine mittels einer Steuereinrichtung (21) betätigbare Fadenklemme (22) zum Klemmen des Schussfa dens (10) vorgesehen ist, vor dergesehen in Schussfadentrans portrichtungeine mittels einer Steuereinrichtung (21) betätigbare Einrichtung (14,23, 23', 23") zum Auslenken des Schussfadens (10) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenklemme (22) und die Einrichtung (23, 23', 23") auf der glei chen Seite nebeneinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Einrichtung (20) zum Erkennen der Bewe gung eines Schussfadens (10) vorgesehen ist, deren Signal in Be tätigungssignale für die Fadenklemme (22) und die Einrichtung (14,23, 23, 23") zum Auslenken umgewandelt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Einrichtung zum Erfassen der Bewegung des Schussfadens (10) ein Detektor (20) eines Vorspulgerätes (11) dient, der die Anzahl der bei einem Schusseintrag abgezogenen Windungen des Schussfadens (10) erfasst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die Größe der Auslenkkraft der Einrichtung (14,23, 23', 23") zum Auslenken des Schussfadens (10) einstellbar, steuerbar oder regelbar ist.
6. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass der Verlauf der Auslenkkraft der Einrichtung (14, 23, 23', 23") zum Auslenken des Schussfadens einstellbar oder regelbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass zwei oder mehr Einrichtungen (14,23, 23', 23") zum Auslenken zwischen einem Fadenstopper (18) und der Fa denklemme (22) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass wenigstens zwei unabhängig voneinander betätig bare Einrichtungen (14,23, 23') zum Auslenken des Schussfa dens vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn zeichnet, dass der Beginn und/oder das Ende der Betätigung der Fadenklemme (22) veränderbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass der Beginn und/oder das Ende der Betätigung der Einrichtung (14,23, 23', 23") zum Auslenken des Schussfadens (10) veränderbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn zeichnet, dass die Fadenklemme (22) und die Einrichtung (14,23, 23', 23") zum Auslenken des Schussfadens auf einer Weblade der Webmaschine angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Weblade ein Webblatt (15) mit einem Schussfadentransportkanal (16) trägt, und dass die Fadenklemme (22) und die Einrichtung (14,23, 23', 23") zum Auslenken in Verlängerung des Schussfa dentransportkanals angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (36,37, 38,36', 37', 42,43) der Einrichtung (14,23, 23', 23") zum Auslenken und die Elemente (34,35) der Faden klemme (22) in der Ruhestellung außerhalb der Kontur des Schussfadentransportkanals (16) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, dass die Einrichtung (23, 23', 23") zum Auslenken als Betätigungsvorrichtung wenigstens eine pneumatische Kolben Zylindereinheit (25,25', 25") enthält.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (36,36', 41) der KolbenZylindereinheit (25,25', 25") in beiden Richtungen mit Druckluft antreibbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (33) zum Erfassen der Position des Kolbens (36) der KolbenZylindereinheit (25) der Einrichtung (23) zum Aus lenken vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch ge kennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die die Höhe des Dru ckes und/oder den zeitlichen Verlauf des Druckes bestimmen, der der KolbenZylindereinheit (25, 25', 25") der Einrichtung (23, 23', 23") zum Auslenken zugeführt wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch ge kennzeichnet, dass die KolbenZylindereinheit (25) der Einrichtung (23) zum Auslenken über ein Schaltventil (31) wahlweise an we nigstens zwei Zuführleitungen für Druckluft anschließbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn zeichnet, dass als Betätigungseinrichtung für die Fadenklemme (22) eine pneumatische KolbenZylindereinheit (24) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (35) der KolbenZylindereinheit (24) in beide Richtungen mit Druckluft antreibbar ist.
21. Verfahren um Strecken eines Schussfadens nach dem Eintragen in ein Webfach einer Webmaschine, insbesondere eine Luftdü senwebmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfa den wenigstens annähernd mit dem Ende des Eintragens auf der einen Eintragsseite gegenüberliegenden Seite geklemmt und dann durch Auslenken gespannt gehalten wird, bis er angeschlagen wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden mit einer Kraft ausgelenkt wird, deren Größe steuer bar oder regelbar ist.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden an mehreren Stellen ausgelenkt wird.
Description:
Beschreibung Vorrichtung und Verfahren zum Strecken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Strecken eines in ein Webfach eingetragenen Schussfadens, insbesondere für Luftdüsenwebmaschinen.

Schussfäden werden mit hohen Geschwindigkeiten in ein Webfach ein- getragen. Aufgrund der Antriebskräfte und aufgrund der Bremskräfte am Ende des Webvorganges werden die Schussfäden elastisch gedehnt.

Aufgrund dieser Dehnung haben die Schussfäden die Neigung, nach Beenden des Schusseintrags in das Webfach zurückzuspringen und dort Schlingen oder Schlaufen zu bilden. Derartige Schlingen oder Schlaufen bedeuten Webfehler. Um das Zurückspringen zu verhindern werden üblicherweise auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden Seite des Webfaches sogenannte Streckdüsen angeordnet, die mit ei- nem Luftstrom den eingetragenen Schussfaden spannen und gestreckt halten. Dieses Spannen und Strecken kann noch dadurch unterstützt werden, dass die sogenannten Hilfsblasdüsen oder Stafettendüsen nach dem Schusseintrag noch über einen gewissen Zeitraum eingeschaltet bleiben. Um eine ausreichend hohe Kraft für das Strecken aufzubringen, muss eine relativ große Länge an Schussfaden von der Streckdüse auf- genommen werden. Außerdem ist der Luftverbrauch einer derartigen Streckdüse relativ hoch.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum gestreckt halten eines eingetragenen Schussfadens zu schaffen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass auf der der Eintragsseite ge- genüberliegenden Seite eines Webfaches eine mittels einer Steuerein- richtung betätigbare Fadenklemme zum Klemmen des Schussfadens vorgesehen ist, vor der-gesehen in Schussfadentransportrichtung- eine mittels einer Steuereinrichtung betätigbare Einrichtung zum Aus- lenken des Schussfadens angeordnet ist.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung wird vorgesehen, dass die Faden- klemme und die Einrichtung zum Auslenken auf der gleichen Seite, d. h. auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden Seite eines Webfachs an- geordnet sind. Auf dieser Seite ist sonst die Gefahr des Entstehens von Schlingen oder Schlaufen besonders hoch.

Mittels der Fadenklemme wird verhindert, dass der eingetragene Schussfaden in das Webfach zurückspringt. Da es in den meisten Fällen nicht möglich sein wird, den Schussfaden exakt in dem Moment zu klemmen, in welchem er seine Eintragsbewegung vollendet hat, sich je- doch noch nicht wieder zurückbewegt hat, wird die Einrichtung zum Aus- lenken und Spannen vorgesehen. Diese stellt sicher, dass der Schuss- faden auch dann gestreckt gehalten wird, wenn er sich schon wieder ein Stück zurück bewegt haben sollte. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Spannung des Schussfadens über die Webbreite im wesentlichen gleich ist, so dass eine gute Gewebequalität erhalten wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird eine Einrichtung zum Er- kennen der Bewegung eines Schussfadens vorgesehen, deren Signal in Betätigungssignale für die Fadenklemme und die Einrichtung zum Aus- lenken umgewandelt wird. Da Unterschiede in der Eintragsbewegung der Schussfäden auftreten können, ist es vorteilhaft, wenn die Betäti- gung der Fadenklemme und der Einrichtung zum Auslenken in Abhän- gigkeit der erkannten Bewegung des Schussfadens erfolgt, da dann eine bessere zeitliche Abstimmung möglich ist. In weiterer vorteilhafter Aus- gestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass als Einrichtung zum Er- fassen der Bewegung des Schussfadens ein Detektor eines Vorspulge- rätes dient, der die Anzahl der bei einem Schusseintrag abgezogenen Windungen des Schussfadens erfasst. Damit wird das Signal auf der Eintragsseite ausgelöst, so dass auch bei sehr hohen Webgeschwindig- keiten ausreichend Zeit verbleibt, die Fadenbremse und die Einrichtung zum Auslenken rechtzeitig zu betätigen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Grö- ße der Auslenkkraft der Einrichtung zum Auslenken des Schussfadens einstellbar, steuerbar oder regelbar ist. Damit ist einer Anpassung an Schussfäden mit unterschiedlichen Materialien möglich, um einen Schussfaden ausreichend zu strecken ohne ihn zu zerreißen. Zu dem Zweck einer Anpassung an Schussfäden aus unterschiedlichen Materia- lien wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Verlauf der Auslenkkraft während des Auslenken des Schussfadens einstellbar ist. Es kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in weiterer Ausgestaltung der Erfindung wenigstens zwei unabhängig voneinander betätigbare Einrichtungen zum Auslenken vorgesehen sind. Unabhängig betätigbare Einrichtungen zum Auslenken können gegebenenfalls auch dann sinnvoll sein, wenn die Materialien von zwei aufeinanderfolgend einzutragenden Schussfäden so verschieden sind, dass für sie eine un- terschiedliche Auslenkkraft sinnvoll ist und diese unterschiedliche Aus- lenkkraft durch Verändern der Einstellung der gleichen Vorrichtung nicht möglich ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren zum Strecken vorgesehen, bei welchem der Schussfaden wenigstens annä- hernd mit dem Ende des Eintragens auf der der Eintragsseite gegenü- berliegenden Seite geklemmt und dann durch Auslenken gespannt gehalten wird, bis er angeschlagen wird.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh- rungsbeispiele und den Unteransprüchen.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau einer erfin- dungsgemäßen Vorrichtung für eine Luftdüsenwebmaschine, Fig. 2 eine Teilansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 in größe- rem Maßstab, Fig. 3 eine Teilansicht einer abgewandelten Vorrichtung, Fig. 4 eine Teilansicht einer nochmals abgewandelten Vorrichtung, Fig. 5 ein Diagramm des Verlaufs einer Auslenkkraft während des Streckens eines eingetragenen Schussfadens und Fig. 6 eine Aussicht auf die Vorrichtung nach Figur 1 entgegen der Schussfadentransportrichtung.

Bei einer Luftdüsenwebmaschine, wie sie in Fig. 1 teilweise dargestellt ist, wird ein Schussfaden 10 von einer nicht dargestellten Vorratsspule mittels eines Vorspulgerätes 11 abgezogen und in mehreren Windungen auf eine Trommel dieses Vorspulgerätes aufgewickelt. Der Schussfaden 10 wird in zwei Hauptblasdüsen 12,13 bereitgehalten. Zwischen dem Vorspulgerät 11 und den Hauptblasdüsen 12,13 ist eine Fadenbremse 14 angeordnet. Der Schussfaden wird mittels der Hauptblasdüsen 12, 13 in ein Webfach eingeblasen, das im Bereich eines Webblattes 15 aus nicht dargestellten Kettfäden gebildet wird. Das Webblatt 15, das eine Vielzahl von in geringem Abstand nebeneinander angeordneten Lamel- len besitzt, bildet einen Schussfadentransportkanal 16. Hierzu sind die Lamellen in bekannter Weise mit einer U-förmigen Aussparung verse- hen, die zu dem Warenrand des nicht dargestellten Gewebes offen ist.

Der Transport des Schussfadens 10 in dem Schussfadentransportkanal 16 wird mittels Hilfsblasdüsen oder Stafettendüsen 17 unterstützt, die jeweils einen Blasluftstrom in den Schussfadentransportkanal 16 richten.

Wenn ein Schussfaden 10 in das Webfach eingetragen wird, so wird ein Stift 18 an der Trommel des Vorspulgerätes 11 gelöst. Die Hauptblasdü- sen 12,13 werden mit Druckluft beaufschlagt. Ebenso werden die Sta- fettendüsen 17 gruppenweise nacheinander mit Druckluft beaufschlagt.

Wenn der Schussfaden 10 die der Eintragsseite gegenüberliegende Sei- te des Webfachs erreicht, so wird dies von einem Schussfadendetektor 19 gemeldet. Bevor der Schussfaden 10 das gegenüberliegende Ende des Webfaches erreicht, wird er bereits mittels der Fadenbremse 14 ab- gebremst. Die Betätigung der Fadenbremse 14 wird mittels eines Detek- tors 20 gesteuert, der die Anzahl der Windungen an Schussfaden zählt, die von der Trommel des Vorspulgerätes 11 beim Eintragen des Schussfadens abgezogen werden. Das Eintragen der Schussfäden, d. h. das Öffnen des Fadenstoppers 18, das Einschalten der Druckluftbeauf- schlagung der Hauptblasdüsen 12,13, das Beaufschlagen der Stafet- tendüsen 17 werden in bekannter Weise über eine Steuereinrichtung 21 gesteuert, an welcher auch der Schussfadenwächter 19 angeschlossen ist, der die Ankunft eines Schussfadens auf der der Eintragsseite gege- nüberliegenden Seite meldet.

Schussfäden bestehen üblicherweise aus einem relativ elastischen Ma- terial. Aufgrund der hohen Arbeitsgeschwindigkeiten werden sie beim Eintragen in ein Webfach und insbesondere beim Abbremsen am Ende des Schusseintrages elastisch gedehnt. Diese elastische Dehnung ist Ursache dafür, dass ein eingetragener Schussfaden die Tendenz hat, in das Innere des Webfachs, bzw. in das Innere des Schussfadentrans- portkanals 16 zurückzuspringen. Er bildet dann in diesem Bereich Schlaufen, die zu einem Webfehler führen.

Um dieses Zurückspringen zu verhindern und um den Schussfaden so zu halten, dass er in gestreckter Form an den Warenrand mit Hilfe des Webblattes 15 angeschlagen wird, ist eine Fadenklemme 22 vorgese- hen, die den eingetragenen Schussfaden 10 auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden Seite eines Webfaches ergreift und klemmt. Da nicht sichergestellt ist, dass der eingetragene Schussfaden rechtzeitig ergriffen wird, d. h. wenn er noch (ausreichend) gestreckt ist, ist auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden Seite des Webfaches der Faden- klemme 22 noch eine Einrichtung 23 vorgeschaltet, mit welcher der Schussfaden 10 ausgelenkt und damit gespannt wird. Die Fadenklemme 22 und die Einrichtung 23 sind so gestaltet und angeordnet, dass sie das Eintragen eines Schussfadens nicht behindern. Ihre einzelnen Ele- mente, die später noch erläutert werden, sind in Verlängerung und au- ßerhalb der Kontur des Schussfadentransportkanals 16 angeordnet. Sie werden von der Steuereinrichtung 21 so betätigt, dass sie auf den Schussfaden 10 einwirken, wenn dieser eingetragen ist, und dass sie ihn rechtzeitig freigeben, wenn sich die Weblade mit dem Webblatt nach dem Anschlagen des Schussfadens an den Warenrand zurückbewegt.

Dadurch ist es möglich, den Schussfaden 10 über die gesamte Breite des Webfaches unter weitgehend gleichmässiger Spannung zu halten, so dass eine hohe Gewebequalität erzielt wird.

Die Steuereinrichtung 21 bildet ein Betätigungssignal für die Faden- klemme 22 und die Einrichtung 23 in Abhängigkeit von der detektierten Bewegung des Schussfadens 10 beim Eintragen. Um eine ausreichende Zeitspanne für die Betätigung des Fadenklemme 22 und der Einrichtung 23 zu haben, wird die Bewegung des Schussfadens 10 auf der Eintrags- seite detektiert. Bei dem Ausführungsbeispiel geschieht das mittels des Detektors 20, der die während des Schussfadeneintrags von der Trom- mel des Vorspulgerätes 11 abgezogenen Windungen zählt. Bevorzugt bildet die Steuereinrichtung 21 das Betätigungssignal für die Faden- klemme 22 und die Einrichtung 23 in Abhängigkeit von dem Signal, das der vorletzten abgezogenen Windung entspricht. Der Beginn und das Ende des Betätigens der Fadenbremse 22 und der Einrichtung 23 ist über die Steuereinrichtung 21 einstellbar, um eine Anpassung an das Material der Schussfäden und/oder die Art der Gewebebindung vorzu- nehmen.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 sind als Betätigungsvor- richtungen für die Fadenklemme 22 und die Einrichtung 23 pneumati- sche Kolben-Zylindereinheiten 24,25 vorgesehen, die sehr kurze Schaltzeiten haben, da zwischen dem Anfang und Ende des Betätigens nur relativ kurze Zeitspannen zur Verfügung stehen, die in der Größen- ordnung von 20 ms liegen. Die Kolben-Zylindereinheiten 24,25 des Aus- führungsbeispiels sind in beiden Richtungen mit Druckluft angetrieben, so dass keine Rückstellfedern vorhanden sind.

Der Anfang und das Ende des Betätigens der Fadenklemme 22 und der Einrichtung 23 wird von der Steuereinrichtung 21 bestimmt, die über Magnetventile 26,27 die Druckluftversorgung zu den Kolben- Zylindereinheiten 24,25 steuert. Die Magnetventile 26, 27 sind bevor- zugt 5/3-Wege-Ventile.

Als Druckluftquelle dient ein Druckluftreservoir oder Drucklufttank 28, in dem Druckluft mit relativ hohem Druck gespeichert wird, beispielsweise 6 bar. Die Kolben-Zylindereinheit 24 der Fadenklemme 22 wird direkt mit dem hohen Druck über das Ventil 26 versorgt, so dass für die Faden- klemme 22 sehr kurze Schaltzeiten erreichbar sind. Die Kolben- Zylindereinheit 25 der Einrichtung 23 zum Auslenken wird dagegen mit einem variierbaren Druck beaufschlagt. Dabei wird ein Druckverlauf an- gestrebt, wie er beispielsweise in Fig. 5 dargestellt ist. Zu Beginn der Betätigung wird die Kolben-Zylindereinheit 25 der Einrichtung 23 mit ei- nem hohen Druck beaufschlagt, um die Bewegung möglichst schnell auszulösen. Danach wird der Druck auf einen geringeren Wert reduziert, so dass die Kraft reduziert ist, mit welcher der Schussfaden 10 gespannt gehalten wird. Gegebenenfalls wird dann gegen Ende des Betätigens noch einmal eine Druckerhöhung vorgenommen. Bei dem Ausführungs- beispiel nach Fig. 1 wird der in Fig. 5 dargestellte Druckverlauf dadurch erreicht, dass dem Magnetventil 27 ein Drosselventil 29 und ein kleines Reservoir 30 vorgeschaltet sind. Solange das Magnetventil 27 die Lei- tung in Ausfahrrichtung zu der Kolben-Zylindereinheit 25 sperrt, baut sich in dem kleinen Reservoir 30 ein Druck auf, der im wesentlichen den Druck in dem Drucklufttank 28 entspricht. Stellt das Magnetventil 27 in Ausfahrrichtung die Verbindung zu der Kolben-Zylindereinheit 25 her, so wird diese kurzzeitig mit dem vollen Druck beaufschlagt, bis das Reser- voir 30 soweit geleert ist, dass es mit dem von dem Drosselventil 29 ge- drosselten Druck nachgefüllt wird. Dadurch ergibt sich der in Fig. 5 mit de durchgezogenen Linie dargestellte Druckverlauf, d. h. die Betätigung beginnt mit einer Druckspitze, wonach sich der Druck auf den gedrossel- ten Wert reduziert. Die Drosselung des Drosselventils 29 ist vorzugswei- se über eine Eingabeeinrichtung und die Steuereinrichtung 21 einstell- bar, um eine Anpassung an unterschiedliche Materialien der Schussfä- den und/oder auch an unterschiedliche Gewebebindungen vorzuneh- men. Die Drosselstellung des Drosselventils 29 kann auch während des Webens verstellt, gesteuert oder geregelt werden.

Wenn die in Fig. 5 gestrichelt gezeigte zweite Druckspitze gegen Ende der Betätigung der Einrichtung 23 gewünscht wird, d. h. eine erhöhte Auslenkkraft, so wird das gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dadurch erreicht, dass die Steuereinrichtung 21 mittels eines Elektro- magnetventils 31 der Kolben-Zylindereinheit 25 eine zweite Druckluftzu- fuhr zuschaltet. Dem als Absperrventil ausgebildeten Elektromagnetven- til 31 ist ein einstellbares Drosselventil 32 vorgeschaltet, das auf einen höheren Druckwert als das Drosselventil 29 eingestellt ist. Das Betätigen des Magnetventils 31 kann von der Steuereinrichtung 21 einer vorgege- benen Einstellung einer Zeitspanne oder einer Winkelposition der Hauptwelle der Webmaschine erfolgen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist jedoch vorgesehen, dass ein Positionsdetektor 33 dem Kolben der Kolben-Zylindereinheit 25 der Einrichtung 23 zugeord- net ist, der abhängig von der Position des Kolbens oder in einer vorbe- stimmten Position ein Signal gibt, das die zweite Druckspitze veranlasst.

Der Anfang und das Ende des Betätigens der Fadenklemme 22 und der Einrichtung 23 kann in vorgegebenen Zeitspannen nach dem Signal des Detektors 20 erfolgen. Bevorzugt wird jedoch der Anfang und das Ende des Betätigens auch in Abhängigkeit von den Winkelpositionen a der Hauptwelle der Webmaschine bestimmt, da auch die Bewegung der Weblade und damit des Webblattes 15 diesen Winkelpositionen zuge- ordnet ist. Um das Betätigen einzustellen, kann auch die Zeitspanne be- rücksichtigt werden, die zwischen der Ankunft des Schussfadens bei dem Schussfadenwächter 19 und dem Signal des Detektors 20 liegt.

Die Elemente der Fadenklemme 22 und der Einrichtung 23 sind auf der Weblade der Webmaschine angeordnet, die das Webblatt 15 trägt. Die Anordnung ist dabei so vorgenommen, dass alle Elemente in der Ruhe- stellung außerhalb der Kontur des Schussfadentransportkanals liegen, wie das aus Figur 6 zu erkennen ist. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, be- findet sich ein stationäres Klemmteil 34 oberhalb des Schussfaden- transportkanals 16. Die Kolben-Zylindereinheit 24 ist soweit unterhalb des Schussfadentransportkanals angeordnet, dass das äußerste Ende des Kolbens 35 in der Ruhestellung sich unterhalb des Schussfaden- transportkanals 16 befindet. Die Kolben-Zylindereinheit 25 ist ebenfalls derart unterhalb des Schussfadentransportkanals 16 angeordnet, dass sich der Kolben 36 in der Ruhestellung vollständig unterhalb des Schussfadentransportkanals 16 befindet. Zu der Einrichtung 23 gehören zwei Umlenkelemente 37,38, die oberhalb des Schussfadentransport- kanals 16 angeordnet sind. Der Kolben 36 ist mitsamt dem Schussfaden 10 in den Bereich zwischen den beiden Umlenkelementen 37,38 hin- einbewegbar, und nimmt den Schussfaden 10 mit. Der Auslenkweg des Schussfadens 10 entspricht daher dem doppelten des Weges des Kol- bens 36.

Wie in Fig. 2 weiter dargestellt ist, kann der Fadenklemme 22 ein weite- rer Schussfadenwächter 39 nachgeordnet werden. Des weiteren kann am Ende des Schussfadentransportkanals 16 noch eine Streckdüse 40 angeordnet sein, die aus einer unterhalb des Schussfadentransportka- nals 16 angeordneten Blasöffnung einen Druckluftstrahl zusammen mit dem Ende des Schussfadens in einen lotrecht zu dem Schussfaden- transportkanal 16 verlaufendes, oberhalb des Schussfadentransportka- nal 16 angeordnetes Rohr einbläst. Bei einer abgewandelten Ausfüh- rungsform sind das Rohr und die Blasöffnung schräg oder parallel zum Schussfadentransportkanal 16 ausgerichtet.

Wenn ein größerer Auslenkweg benötigt wird, um den Schussfaden aus- reichend auszulenken und zu spannen, können zwei Einrichtungen 23 und 23'zum Auslenken des Schussfadens hintereinander angeordnet werden. Die Einrichtung 23'besitzt dann ebenfalls eine Kolben- Zylindereinheit 25', deren Kolben zwischen zwei stationären Umlenk- elementen 37 und 37'nach oben bewegbar ist. Eine zweite Einrichtung 23'zum Auslenken eines eingetragenen Schussfadens kann auch dann sinnvoll sein, wenn die Webmaschine sehr schnell läuft und Schussfä- den aus sehr unterschiedlichem Material hintereinander eingetragen werden müssen. In diesem Fall müsste die Kolben-Zylindereinheit 25' mit einem eigenen Magnetventil und einer eigenen Druckversorgungslei- tung ausgerüstet sein, die unabhängig von der Steuereinrichtung 21 an- steuerbar ist.

Wenn es nur darum geht, einen möglichst großen Weg für die Auslen- kung vorzusehen, so kann die Einrichtung 23"gemäß Fig. 4 vorgesehen werden. Bei dieser Einrichtung 23"ist die Kolben-Zylindereinheit 25"mit einem gabelförmigen Kolben 41 versehen, dessen beide Zinken zwi- schen die Umlenkelemente 37', 37 und 38 hineinbewegbar sind.

Anstelle der pneumatischen Kolben-Zylindereinheiten 24 oder 25, deren Kräfte gut einstellbar sind, sind auch andere Betätigungselemente für die Fadenklemme 22 und die Einrichtung 23 zum Auslenken und Span- nen einsetzbar. Als Betätigungselemente können elektrische Motore, insbesondere Linear-Motoren oder Proportionalmotoren oder ähnliche elektromagnetische Antriebe, deren Kraft oder Drehmoment, das die Auslenkkraft bestimmt, von der zugeführten Energie abhängig ist, Ver- wendung finden. Für die Fadenklemme 22 kann auch ein elektromagne- tischer Antrieb vorgesehen werden. Es ist auch möglich als Einrichtung zum Auslenken und Spannen eines Schussfadens eine oder mehrere Blasdüsen vorzusehen, die einen Schussfaden zwischen Umlenkele- mente hineinblasen und dabei auslenken und spannen.

Um die Bewegung der Kolben-Zylindereinheiten 24,25 zu beschleuni- gen ist es möglich, die jeweils als Rückführleitung dienende Leitung mit- tels der Magnetventile 26,27 nicht mit der Atmosphäre zu verbinden sondern an eine Absaugung anzuschließen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es auch, das Beheben ei- nes Schussfadenbruches, beispielsweise nach der DE 37 30 480, ohne Behinderung durchzuführen. Für dieses Beheben eines Schussfaden- bruches wird die Vorrichtung nicht betätigt, so dass alle Elemente sich in einer Position befinden, in welcher sich ein Schussfaden frei durch den Schussfadentransportkanal 16 bewegen kann.

Um zu erreichen, dass die Schussfäden mit gleichen Längen außerhalb des Gewebes enden, wird eine Schussfadenschere unmittelbar nach dem Schussfadenwächter 19 vorgesehen.

Bei den bisher geschilderten Ausführungsbeispielen ist die Einrichtung 23, 23'oder 23"jeweils auf der der Eintragsseite gewandten Seite des Webfaches angeordnet worden, d. h. auf der dem Vorspulgerät 11 ab- gewandten Seite. Es ist jedoch auch möglich, eine Einrichtung zum Aus- lenken auf der Eintragsseite anzuordnen. Hierzu kann auch die auf der Eintragsseite vorhandene Fadenbremse 14 eingesetzt werden, die so gesteuert wird, dass sie nach dem Betätigen der Fadenklemme 22 den eingetragenen Schussfaden auslenkt. Die Fadenbremse hat ein ver- stellbare Umlenkelement 42, dass zwischen zwei stationäre Umlenk- elemente 43 hineinbewegbar ist.

Wenn zwei Gewebebahnen nebeneinander auf der gleichen Webma- schine gewoben werden, so kann eine Einrichtung zum Auslenken zwi- schen beiden Gewebe angeordnet werden. Die Einrichtung zum Auslen- ken kann im Prinzip an beliebiger Stelle zwischen dem Fadenstopper 18 und der Fadenklemme 22 angeordnet werden.

Es können auch mehrere Einrichtungen zum Auslenken des Schussfa- dens eingesetzt werden, beispielsweise die in Figur 1 dargestellte Ein- richtung 23 und die ebenfalls in Figur 1 dargestellte Fadenbremse 14 als Einrichtung zum Auslenken. Mittels mehrerer Einrichtungen zum Aus- lenken ist es möglich, innerhalb sehr kurzer Zeit auch größere Faden- längen aufzunehmen.