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Title:
DEVICE AND METHOD FOR TEMPORARILY DIVERTING A STRIP OF PAPER OR CARDBOARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/048309
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for temporarily diverting a strip of paper or cardboard from the conveyor band (6) of a machine for the production or post-treatment of paper or cardboard. The inventive device comprises a rotatable guiding roller (34) which has a suction zone (40).The guiding roller can be brought into contact with the strip (W) during an initial phase of the diversion process, wherein the strip is sucked up and lifted from the conveyor band via the suction zone. During the main phase of the diversion process, the guiding roller (34) remains in contact with the strip so that the strip which is to be deviated is displaced along a section of the surface of the guiding roller. In the final phase of the diversion process, a doctor (36) is brought into contact with the conveyor band (6) and the guiding roller is moved away from the conveyor band so that the doctor can remove the strip from the conveyor band. The diversion process is terminated by moving the doctor away from the conveyor so that the doctor can separate the strip and the following segment of the strip can resume its normal course along the conveyor band . The strip is diverted by the invented device in a gentle manner with respect to the conveyor band, the diversion process can be implemented rapidly, and no open traction or modification of the settings of the other elements of the machine is required.

Inventors:
HONKALAMPI PETTER (FI)
Application Number:
PCT/EP2000/013070
Publication Date:
July 05, 2001
Filing Date:
December 20, 2000
Export Citation:
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Assignee:
VALMET CORP (FI)
HONKALAMPI PETTER (FI)
International Classes:
D21F2/00; D21F7/04; D21G9/00; (IPC1-7): D21F2/00; D21F7/04; D21G9/00
Foreign References:
DE9101248U11991-05-23
US5037509A1991-08-06
US5308450A1994-05-03
DE29913211U11999-10-07
EP0598991A11994-06-01
EP0584492A11994-03-02
US5269075A1993-12-14
Attorney, Agent or Firm:
Leson, Thomas Johannes Alois (Bavariaring 4 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum zeitweiligen Ableiten einer Bahn (W) aus Pa pier oder Pappe in einer Maschine, die ein bewegtes, die Bahn tragendes Trägerband (6) aufweist, gekennzeichnet durch, eine drehbare, eine Saugzone (40) aufweisende Leitwalze (34), die auf der die Bahn tragenden Seite des Trägerbandes (6) ange ordnet ist und in eine erste Stellung, in der sie von der Bahn und dem Trägerband beabstandet ist, sowie in eine zweite Stel lung einstellbar ist, in der die Leitwalze mit dem Trägerband einen Spalt bildet, durch den die Bahn läuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Leitwalze (34) quer zur Bewegungsrichtung (A) des Trägerbandes (6) über dessen gesamte Breite erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Saugzone (40) der Leitwalze (34) in Umfangsrichtung der selben über weniger als 360° erstreckt und dass sich das stromauf gelegene Ende der Saugzone im Bereich des Spaltes zwi schen dem Trägerband (6) und der Leitwalze in deren zweiter Stellung befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Saugzone (40) in Axialrichtung der Leitwalze (34) über die gesamte Breite des Trägerbandes (6) erstreckt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitwalze (34) eine Blaszone (48) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaszone (48) in Umfangsrichtung der Leitwalze (34) un mittelbar auf die Saugzone (40) folgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine stromauf der Leitwalze (34) angeordnete Bahntrennvor richtung (52) zum Trennen der Bahn (W) quer zur Bewegungsrich tung (A) des Trägerbandes (6).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahntrennvorrichtung ein Spritzrohr (52) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein Abstreifmesser (36), das auf derselben Seite des Träger bandes (6) wie die Leitwalze (34) nahe bei der Leitwalze ange ordnet ist und in eine erste Stellung, in der das Abstreifmesser von der Bahn (W) und dem Trägerband beabstandet ist, sowie in eine zweite Stellung einstellbar ist, in der das Abstreifmesser das Trägerband berührt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Abstreifmesser quer zur Bewegungsrichtung (A) des Trägerbandes (6) über dessen gesamte Breite erstreckt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch eine Gegenwalze (38), die auf der nicht die Bahn (W) tragen den Seite des Trägerbandes (6) gegenüber dem Abstreifmesser (36) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifmesser (36) stromauf der Leitwalze (34) angeord net ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifmesser (36) stromab der Leitwalze (34) angeord net ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitwalze (34) unterhalb des Trägerbandes (6) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitwalze (34) oberhalb des Tragerbandes (6) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerband ein im wesentlichen nichtwasseraufnehmendes Band (6) einer Pressenpartie einer Papiermaschine ist.
17. Verfahren zum zeitweiligen Ableiten einer Bahn (W) aus Pa pier oder Pappe in einer Maschine, die ein bewegtes, die Bahn tragendes Trägerband (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Anfangsphase des Ableitvorgangs eine zuvor von der Bahn beabstandete Leitwalze (34) in Kontakt mit der Bahn ge bracht wird, so dass die Bahn mittels einer Saugzone (40) der Leitwalze angesaugt und vom Trägerband abgehoben wird, dass während einer Hauptphase des Ableitvorgangs die Leitwalze in Kontakt mit der Bahn gehalten wird und die Bahn der Oberflä che der Leitwalze entlang eines Oberflächensektors folgt, und dass während einer Endphase des Ableitvorgangs die Leitwalze vom Trägerband wegbewegt wird, so dass die Bahn schließlich wie der dem Trägerband folgt und der Ableitvorgang beendet ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass während der Hauptphase des Ableitvorgangs das Ablösen der Bahn (W) von der Leitwalze (34) mittels einer Blaszone (48) der selben unterstützt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass während der Anfangsphase des Ableitvorgangs die Umfangsgeschwin digkeit der Leitwalze (34) größer als die Lineargeschwindigkeit des Trägerbandes (6) ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass während der Endphase des Ableitvorgangs die Bahn (W) mittels eines Abstreifmessers (36) vom Trägerband abgestreift wird und dass der Ableitvorgang dadurch beendet wird, dass das Abstreif messer vom Trägerband (6) wegbewegt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass während der Endphase des Ableitvorgangs das Abstreifmesser (36) in Kontakt mit dem Trägerband (6) gebracht wird, bevor die Leit walze (34) vom Trägerband wegbewegt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifmesser (36), das stromab der Leitwalze (34) angeord net ist, bereits in Kontakt mit dem Trägerband (6) steht, bevor das Trägerband die Bahn (W) während der Endphase des Ableitvor gangs erstmalig zum Ort des Abstreifmessers transportiert.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreifmesser (36), das stromauf der Leitwalze (34) ange ordnet ist, die Bahn (W) durchdringt und trennt, bevor es in Kontakt mit dem Trägerband (6) tritt.
Description:
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM ZEITWEILIGEN ABLEITEN EINER BAHN AUS PAPIER ODER PAPPE Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung sowie ein Ver- fahren zum zeitweiligen Ableiten einer Bahn aus Papier oder Pap- pe in einer Maschine, die ein bewegtes, die Bahn tragendes Tra- gerband aufweist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Ver- fahren sind zur Anwendung bei einer Maschine zur Herstellung oder Nachbehandlung von Papier oder von Karton oder von Vollpap- pe bestimmt. In der vorliegenden Beschreibung und den Patentan- sprüchen werden der Einfachheit halber die Begriffe "Papiermaschine"und"Papiernachbehandlungsmaschine"nicht nur für eine Maschine zur Herstellung bzw. Nachbehandlung von Pa- pier, sondern auch für eine solche Maschine benutzt, die zur Herstellung von bzw. Nachbehandlung von Karton oder Vollpappe dient.

Eine Papiermaschine umfaßt grundsätzlich einen Stoffauflauf, ei- ne Bahnbildungspartie, eine der Bahnbildungspartie folgende Pressenpartie und eine der Pressenpartie folgende Trockenpartie.

Die Entwässerung der mittels des Stoffauflaufs aufgegebenen Stoffsuspension erfolgt in der Bahnbildungspartie auf einem Sieb oder zwischen zwei Sieben. Das Sieb bzw. eines der beiden Siebe der Bahnbildungspartie transportiert bzw. trägt die Bahn zu ei- ner Abnahmestelle, an der die Bahn von einem Filz oder einem im wesentlichen nicht-wasseraufnehmenden Band der Pressenpartie übernommen wird. Ein Filz oder mehrere Filze und gegebenenfalls ein Band oder mehrere Bänder transportieren bzw. tragen die Bahn durch die Pressenpartie, in der die Bahn mit Hilfe von Pressen weiter entwässert wird. Am Ende der Pressenpartie wird die Bahn übergeben an ein Transferband oder einen Filz der Trockenpartie, der die Bahn in die Trockenpartie transportiert. In der Trocken- partie wird die Bahn von einem oder mehreren Filzen weitertrans- portiert. Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass die Bahn aus Papier, Karton oder Pappe in den verschiedenen Partien der Pa- piermaschine von dem jeweiligen Zweck angepaßten Sieben, Bändern und Filzen getragen wird. Sinngemäß Gleiches gilt für Papier- nachbehandlungsmaschinen, beispielsweise für Streichmaschinen.

Für diese verschiedenen Siebe, Bänder, Filze und dergleichen wird hier als Sammelbegriff der Begriff"Tragerband"benutzt.

Während des Betriebes einer Papiermaschine oder Papiernachbe- handlungsmaschine können Zustände auftreten, während derer es zweckmäßig ist, zu verhindern, dass die Bahn durch die gesamte Maschine lauft. Ein solcher Zustand kann beim Anfahren oder Stillsetzen der Maschine vorliegen. Ferner kann ein solcher Zu- stand eintreten, wenn in der Trockenpartie oder der Pressenpar- tie eine Störung aufgetreten ist. Eine solche Störung kann bei- spielsweise darin bestehen, dass die Bahn, statt ordnungsgemäß durch die Pressenpartie zu laufen, einer Band-oder Filzschleife in der Pressenpartie folgt und in immer mehr Lagen auf die Band- oder Filzschleife gewickelt wird. Es versteht sich, dass es in diesem Fall notwendig ist, das weitere Einlaufen der Bahn in die Pressenpartie oder einen Abschnitt derselben zu verhindern, da- mit die Störung behoben werden kann.

Während die Papiermaschine läuft und der Stoffauflauf auf das Sieb der Bahnbildungspartie Stoffsuspension aufgibt, kann das Einlaufen der Bahn in einen Abschnitt bzw. eine Partie der Pa- piermaschine, die der Bahnbildungspartie folgt, nur dadurch ver- hindert werden, dass die Bahn auf einen Weg geleitet wird, der nicht durch den zu vermeidenden Abschnitt bzw. die zu vermeiden- de Partie verläuft. Dieses Leiten der Bahn auf einen Weg, der sich vom Weg der Bahn durch die Papiermaschine bzw. die Papier- nachbehandlungsmaschine während des störungsfreien Herstellungs- bzw. Nachbehandlungsprozesses unterscheidet und zu einer Aus- schußbütte oder dergleichen führt, wird hier als"Ableiten"be- zeichnet.

Es sind Pressenpartien bekannt, bei denen die Abnahme der Bahn vom Sieb der Bahnbildungspartie mittels einer Abnahme-Saugwalze erfolgt, über die ein luft-und wasserdurchlässiger Filz läuft.

Der Filz bildet mit dem Sieb einen Abnahmespalt, in dem der Un- terdruck der Abnahme-Saugwalze wirkt, so dass die Bahn vom Sieb zum Filz überführt wird. Bei einer solchen Pressenpartie ist es möglich, die Abnahme-Saugwalze vom Sieb wegzubewegen und dadurch den Abnahmespalt so weit zu öffnen, dass die Bahn nicht mehr zum Filz überführt wird, sondern mit dem Sieb weiterläuft und einer Ausschußbütte zugeführt werden kann. Auf diese Weise wird die Bahn abgeleitet und die weitere Zufuhr der Bahn zur Pressenpar- tie unterbrochen. Ferner ist eine Pressenpartie bekannt (WO 97/13030), bei der die Abnahme der Bahn vom Sieb der Bahnbil- dungspartie in einem Vor-Preßspalt erfolgt. Dieser ist durch ei- ne offene Gegenwalze innerhalb der Schleife des Siebes der Bahn- bildungspartie und eine mit der Gegenwalze zusammenwirkende Preßwalze gebildet. Durch den Vor-Preßspalt verlaufen das Sieb der Bahnbildungspartie, die Bahn und ein im wesentlichen nicht- wasseraufnehmendes und nicht-wasserdurchlässiges Band, das die Bahn nach dem Vor-Preßspalt weitertransportiert. Bei dieser be- kannten Pressenpartie ist es einerseits nicht zweckmäßig, den Vor-Preßspalt zu öffnen, und andererseits mit vertretbarem Auf- wand auch nicht möglich, den Vor-Preßspalt so schnell zu öffnen, wie dies wünschenswert ist, wenn im Falle einer Störung der Wei- tertransport der Bahn in und durch die Pressenpartie unterbro- chen werden soll. Die vorstehend erläuterte Möglichkeit des Ab- leitens der Bahn durch Öffnen des Abnahmespaltes ist somit bei einer Pressenpartie mit einem Vor-Preßspalt nicht vorhanden.

Papiermaschinen weisen häufig einen sogenannten offenen Zug bzw. mehrere offene Züge auf. Ein offener Zug ist ein Abschnitt des Bahntransportweges, in dem die Bahn auf keiner ihrer beiden Sei- ten gestützt bzw. getragen wird. An einem solchen offenen Zug kann die Bahn auf verhältnismäßig einfache Weise abgeleitet wer- den. Im Zuge der immer weiteren Erhöhung der Bahngeschwindigkei- ten in der Papiermaschine wird jedoch angestrebt, offene Züge möglichst weitgehend zu vermeiden. Zudem wird ein offener Zug bis zum Einlaufen in die Pressenpartie grundsätzlich nicht vor- gesehen, da die Festigkeit der Bahn im sogenannten nassen Ab- schnitt der Papiermaschine gering ist.

Es besteht somit ein Bedürfnis nach einer Vorrichtung und einem Verfahren, die ein zeitweiliges Ableiten einer Bahn aus Papier oder Pappe in einer Papiermaschine oder einer Papiernachbehand- lungsmaschine ermöglichen, ohne dass hierzu ein freier Zug benö- tigt wird oder die Einstellung von Einrichtungen, die im Normal- betrieb auf die Bahn einwirken, geändert zu werden braucht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum zeitweiligen Ableiten einer Bahn aus Papier oder Pappe in einer Maschine, die ein bewegtes, die Bahn tragendes Trägerband auf- weist, zu schaffen, wobei die Vorrichtung es ermöglichen soll, die Bahn zuverlässig abzuleiten und den Ableitvorgang zuverläs- sig zu beenden. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes Verfahren zu schaffen.

Die vorstehend genannte Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrich- tung gelöst durch eine drehbare, eine Saugzone aufweisende Leit- walze, die auf der die Bahn tragenden Seite des Trägerbandes an- geordnet ist und in eine erste Stellung, in der sie von der Bahn und dem Trägerband beabstandet ist, sowie in eine zweite Stel- lung einstellbar ist, in der die Leitwalze mit dem Trägerband einen Spalt bildet, durch den die Bahn lauft.

Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass während einer Anfangsphase des Ableitvorgangs eine zuvor von der Bahn beabstandete Leitwalze in Kontakt mit der Bahn ge- bracht wird, so dass die Bahn mittels einer Saugzone der Leit- walze angesaugt und vom Trägerband abgehoben wird, dass während einer Hauptphase des Ableitvorgangs die Leitwalze in Kontakt mit der Bahn gehalten wird und die Bahn der Oberfläche der Leitwalze entlang eines Oberflächensektors folgt und dass während einer Endphase des Ableitvorgangs die Leitwalze vom Trägerband wegbe- wegt wird, so dass die Bahn schließlich wieder dem Trägerband folgt und der Ableitvorgang beendet ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist an einem solchen Ort der Maschine angeordnet, an der im Bedarfsfall die Bahn abgeleitet werden soll. Um den Ableitvorgang einzuleiten, wird die Leitwal- ze in ihre zweite Stellung bewegt, in der sie mit dem Trägerband einen Spalt bildet und die Bahn berührt. Die Saugzone der Leit- walze ist derart angeordnet, dass sie auf die durch den Spalt laufende Bahn eine Saugkraft ausübt und dadurch die Bahn ansaugt und vom Trägerband abhebt. Der an der Oberfläche der sich dre- henden Leitwalze haftende Abschnitt der Bahn wird dabei von dem stromab des Spaltes mit dem Trägerband weiterlaufenden Abschnitt der Bahn getrennt. Dieser Trennvorgang kann im Bedarfsfall durch zusätzliche, im folgenden noch näher erläuterte Maßnahmen unter- stützt werden.

Hier und im folgenden wird mit dem Begriff"stromab"eines ers- ten Ortes oder Elementes die Position eines zweiten Ortes bzw.

Elementes bezeichnet, den bzw. das die laufende Bahn zu einem späteren Zeitpunkt als den ersten Ort bzw. das erste Element passiert. Entsprechendes gilt für den Begriff"stromauf".

Während der der Anfangsphase des Ableitvorgangs folgenden Haupt- phase verbleibt die Leitwalze in ihrer zweiten Stellung und saugt sie fortlaufend die Bahn mittels ihrer Saugzone an. Dem- entsprechend folgt die Bahn der Oberfläche der Leitwalze entlang eines Oberflächensektors, der zumindest die Erstreckung der Saugzone hat. Am stromab gelegenen Ende dieses Oberflächensek- tors wird die Bahn von der Leitwalze gelöst und unmittelbar oder mit Hilfe von zusätzlichen Leiteinrichtungen einer Ausschußbutte zugeführt.

Die Leitwalze wird während der Endphase des Ableitvorgangs vom Trägerband wegbewegt. Dies hat zur Folge, dass der Spalt, den die Leitwalze während der Hauptphase des Ableitvorgangs mit dem Trägerband gebildet hat, geöffnet wird, so dass die Saugzone der Leitwalze nicht mehr unmittelbar auf die am Trägerband haftende Bahn wirken kann und die Bahn, statt zur Leitwalze überführt zu werden, am Trägerband haftend an der Leitwalze vorbeiläuft. Da- bei reißt schließlich der zuvor über die Leitwalze abgeleitete Abschnitt der Bahn ab von dem mit dem Trägerband weiterlaufenden Abschnitt, so dass der Ableitvorgang beendet ist.

Aus der vorstehenden Erläuterung ergibt sich, dass es mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Ver- fahrens möglich ist, die Bahn abzuleiten, ohne dass hierzu ein freier Zug notwendig ist und ohne dass die Einstellung von Ein- richtungen, die im Normalbetrieb auf die Bahn einwirken, geän- dert zu werden braucht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren erfordern lediglich, dass ein Einbau- raum für die Vorrichtung vorgesehen wird. Das Erfordernis, die Bahn im Bedarfsfall ableiten zu können, führt im übrigen zu kei- nerlei einschränkenden Bedingungen für die Konstruktion der Pa- piermaschine oder der Papiernachbehandlungsmaschine.

Ferner ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung der Erfin- dung, dass diese keine speziellen Eigenschaften des Trägerbandes erfordert. Wie bereits einleitend dargelegt wurde, kann es sich bei dem Trägerband um ein Sieb, einen Filz oder auch ein wasser- und luftundurchlässiges Band handeln, so dass die Erfindung an- wendbar ist beispielsweise in der Bahnbildungspartie und der Pressenpartie einer Papiermaschine oder auch vor und in der Tro- ckenpartie einer Papiermaschine oder Papiernachbehandlungsma- schine.

Zu den Vorteilen der Erfindung gehört, dass während der Anfangs- phase des Ableitvorgangs die Bahn mittels der Saugzone der Leit- walze angesaugt und vom Trägerband abgehoben wird. Dadurch wird die Bahn mit größerer Zuverlässigkeit vom Trägerband abgehoben, als wenn zum gleichen Zweck ein Abstreifmesser zur Anwendung ka- me. Dies gilt insbesondere für dünne und leichte Papierqualita- ten, d. h. für Papier mit einer geringen flächenbezogenen Masse.

Ferner gehört zu den Vorteilen der Erfindung, dass während der Hauptphase des Ableitvorgangs ausschließlich die Leitwalze die Bahn vom Trägerband abzieht, so dass während dieser Hauptphase kein Element der Vorrichtung in schleifendem Kontakt mit dem Trägerband steht.

In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung ein Abstreifmesser aufweist, das auf der- selben Seite des Trägerbandes wie die Leitwalze nahe bei der Leitwalze angeordnet ist und in eine erste Stellung, in der das Abstreifmesser von der Bahn und dem Trägerband beabstandet ist, sowie in eine zweite Stellung einstellbar ist, in der das Ab- streifmesser das Trägerband berührt. Entsprechend kann in vor- teilhafter Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgese- hen sein, dass während der Endphase des Ableitvorgangs die Bahn mittels eines Abstreifmessers vom Trägerband abgestreift wird und dass der Ableitvorgang dadurch beendet wird, dass das Ab- streifmesser vom Trägerband wegbewegt wird.

Bei der vorstehend genannten vorteilhaften Weiterbildung der Er- findung wird, um den Ableitvorgang zu beenden, das Abstreifmes- ser, das zuvor von der Bahn und dem Trägerband beabstandet war, in seine zweite Stellung bewegt, in der es das Trägerband be- rührt. Während das Abstreifmesser seine zweite Stellung einnimmt und die Leitwalze sich aus ihrer zweiten Stellung ihrer ersten Stellung nähert, wird die Bahn mittels des Abstreifmessers vom Trägerband abgestreift, und die abgestreifte Bahn wird wiederum unmittelbar oder mit Hilfe von zusatzlichen Leiteinrichtungen der Ausschussbütte zugeführt. Dies bedeutet, dass während der Endphase des Ableitvorgangs die Funktion des Abhebens der Bahn vom Trägerband von der Leitwalze auf das Abstreifmesser über- geht. Schließlich wird der Ableitvorgang dadurch beendet, dass das Abstreifmesser vom Trägerband wegbewegt wird. Während dieser Bewegung des Abstreifmessers tritt ein Zustand ein, bei dem die Bahn mittels des Trägerbandes über die Kante bzw. Schneide des Abstreifmessers gezogen wird, so dass die Bahn reißt und danach nicht mehr vom Abstreifmesser abgestreift wird, sondern an der Vorrichtung vorbei dem Trägerband folgt, so dass der Ableitvor- gang beendet ist.

Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung der Arbeitsweise des Abstreifmessers ergibt, ist der schleifende Kontakt des Ab- streifmessers mit dem Trägerband auf die Endphase des Ableitvor- gangs beschränkt. Während dieser Endphase hat die Verwendung des Abstreifmessers den Vorteil, dass das dann notwendige Schneiden bzw. Trennen der Bahn mittels des Abstreifmessers mit hoher Zu- verlässigkeit und Genauigkeit durchgeführt werden kann.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der Beschrei- bung von Ausführungsbeispielen der Erfindung.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Be- zugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 schematisch eine Ausführungsform einer Papiermaschine, bei der die Erfindung angewendet ist ; Figuren 2 bis 7 schematisch aufeinanderfolgende Zustände während der Arbeitsweise einer ersten Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung ; Figuren 8 bis 13 schematisch in den Figuren 2 bis 7 ahnlicher Weise verschiedene Zustände während der Arbeitsweise ei- ner zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor- richtung ; Fig. 14 schematisch und ausschnittsweise eine zweite Ausfüh- rungsform einer Papiermaschine, bei der die Erfindung an- gewendet ist ; und Fig. 15 schematisch und ausschnittsweise eine dritte Ausfuh- rungsform einer Papiermaschine, bei der die Erfindung an- gewendet ist.

Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform einer Papiermaschine um- faßt eine Bahnbildungspartie, die ein Sieb 2 aufweist, dessen oberes Trumm sich während des Betriebes der Papiermaschine in Richtung eines Pfeils B (von links nach rechts in Fig. 1) be- wegt. Auf das in Fig. 1 linke Ende des oberen Trums des Siebes 2 gibt ein Stoffauflauf 4 eine Stoffsuspension auf, die auf dem oberen Trumm eine nicht dargestellte Bahn aus Papier bildet. Ei- ne auf die Bahnbildungspartie folgende Pressenpartie umfaßt ein im wesentlichen nicht-luftdurchlässiges und nicht- wasseraufnehmendes Band 6. Innerhalb der Schleife des Bandes 6 sind dicht beieinander zwei Preßwalzen 8 und 10 angeordnet. Die- se beiden Preßwalzen bilden zusammen mit einer in der Schleife des Siebes 2 angeordneten, offenen Gegenwalze 12 zwei Vor- Preßspalte, durch die das Band 6, das Sieb 2 und zwischen dem Band 6 und dem Sieb 2 die nicht dargestellte Bahn laufen. Im Vor-Preßspalt zwischen der Gegenwalze 12 und der Preßwalze 10 erfolgt die Übergabe der Bahn an das Band 6, so dass die Bahn auf der Unterseite des Bandes 6 in die Pressenpartie einläuft.

Vom Band 6 auf seiner Unterseite getragen läuft die Bahn in und durch einen ersten Preßspalt, der durch eine Gegenwalze 14 oder eine Preßwalze 16 gebildet ist. Durch diesen Preßspalt läuft ferner ein Filz 18 derart, dass im Preßspalt die Bahn zwischen dem Band 6 und dem Filz 18 angeordnet ist. Stromab des ersten Preßspaltes haftet die Bahn weiterhin am Band 6.

Vom Band 6 wird die Bahn an einer Ubernahmewalze 20 zu einem zweiten Filz 22 überführt, so dass die Bahn auf der Oberseite des zweiten Filzes 22 in einen zweiten Preßspalt einlauft, der durch eine Preßwalze 24 und eine Gegenwalze 26 gebildet ist. In diesem zweiten Preßspalt ist die Bahn zwischen dem zweiten Filz 22 und einem weiteren Filz 28 eingeschlossen. Stromab des zwei- ten Preßspalts folgt die Bahn dem zweiten Filz 22 auf dessen Oberseite, bis sie an einer zweiten Übernahmewalze 29 vom zwei- ten Filz 22 zu einem Filz 30 einer Trockenpartie überführt wird.

Getragen von diesem Filz 30 läuft die Bahn dann durch die erste Trocknergruppe der Trockenpartie.

Bei der vorstehend beschriebenen Papiermaschine können die Preß- walzen 16 und 24 als sogenannte Langspalt-Preßwalzen ausgebildet sein. Ferner können Einrichtungen vorgesehen sein, die die Über- führung der Bahn vom Band 6 zum zweiten Filz 22 und vom zweiten Filz 22 zum Filz 30 unterstützen. Da es jedoch für die vorlie- gende Erfindung auf diese und weitere Einzelheiten der Papierma- schine nicht ankommt, werden diese Einzelheiten hier nicht wei- ter erläutert.

Eine mögliche Störung im Betrieb der Papiermaschine gemäss Figur 1 kann darin bestehen, dass die Bahn an der Ubernahmewalze 20 nicht ordnungsgemäß zum zweiten Filz 22 überführt wird, sondern stromab der Übernahmewalze 20 weiterhin dem Band 6 folgt und sich in immer mehr Lagen um die Schleife des Bandes 6 wickelt.

Eine weitere mögliche Störung im Betrieb der Papiermaschine ge- mäss Figur 1 kann darin bestehen, dass die Bahn an der zweiten Übernahmewalze 29 nicht ordnungsgemäß zum Filz 30 überführt wird, sondern stromab der Übernahmewalze 29 weiterhin dem zwei- ten Filz 22 folgt und sich in immer mehr Lagen um die Schleife des zweiten Filzes 22 wickelt. In diesen Fällen ist es zweckmä- ßig, zu verhindern, dass die Bahn fortlaufend weiter derjenigen Stelle zugeführt wird, an der die Bahn einem"falschen"Weg folgt, d. h. vom gewünschten Weg durch die Papiermaschine bzw.

Papiernachbehandlungsmaschine abweicht. Um diesem Zweck zu genü- gen, weist die Papiermaschine gemäss Figur 1 eine Vorrichtung 32 zum zeitweiligen Ableiten der Bahn gemäss einer ersten Ausfüh- rungsform der Erfindung auf.

Die Vorrichtung 32, die in verschiedenen aufeinanderfolgenden Betriebszuständen in den Figuren 2 bis 7 schematisch gezeigt ist, umfaßt eine Leitwalze 34, ein Abstreifmesser 36, das auch als Schaber oder Rakel bezeichnet werden kann, sowie eine Gegen- walze 38. Die Leitwalze 34 und das Abstreifmesser 36 sind nahe beieinander auf der die Bahn tragenden Seite des Tragerbandes, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch das Band 6 ge- bildet ist, angeordnet. Dies ist insbesondere in Fig. 2 erkenn- bar, in der auch die Bahn W dargestellt ist. Die Gegenwalze 38 ist auf der nicht die Bahn tragenden Seite des Trägerbandes ge- genüber dem Abstreifmesser 36 angeordnet. Dies bedeutet für das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 bis 7, dass sich die Leitwalze 34 und das Abstreifmesser 36 unterhalb des Bandes 6 befinden und dass die Gegenwalze 38 oberhalb des Bandes 6 ange- ordnet ist. Ferner ist in Fig. 1 erkennbar, dass die Vorrichtung 32 am Band 6 zwischen der Preßwalze 10 und der durch die Gegen- walze 14 und die Preßwalze 16 gebildeten Presseneinheit angeord- net ist. Dabei ist das Abstreifmesser 36 stromab der Leitwalze 34 angeordnet.

Vorzugsweise und auch beim dargestellten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Leitwalze 34, das Abstreifmesser 36 und die Gegenwalze 38 quer zur Bewegungsrichtung A (siehe Fig. 2) des Bandes 6 über dessen gesamte Breite.

Die Leitwalze 34 weist eine Saugzone 40 auf, deren stromauf ge- legenes Ende durch eine stationäre Leiste 42 und deren stromab gelegenes Ende durch eine stationäre Leiste 44 definiert sind, die schematisch in den Figuren 2 bis 7 dargestellt sind. Ferner weist die Leitwalze 34 einen drehbaren Mantel 46 auf, der mit zahlreichen, nicht dargestellten Öffnungen versehen ist, durch die hindurch ein in der Saugzone 40 herrschender Unterdruck zur Oberfläche des Mantels 46 und somit zur Oberflache der Leitwalze 34 gelangen kann. Wegen der Drehbarkeit des Mantels 46 wird die Leitwalze trotz ihrer stationären Einbauten hier als"drehbar" bezeichnet. Während eines Ableitvorgangs, der im folgenden noch näher erläutert wird, wird der Mantel 46 im Uhrzeigersinn in den Figuren 3 bis 7 gedreht. In Drehrichtung des Mantels 46 folgt auf die Saugzone 40 eine Blaszone 48, die an ihrem stromauf ge- legenen Ende durch die Leiste 44 und an ihrem stromab gelegenen Ende durch eine weitere Leiste 50 begrenzt ist. Beim dargestell- ten Ausführungsbeispiel folgt die Blaszone 48 somit unmittelbar auf die Saugzone 40. In der Blaszone 48 kann ein Überdruck er- zeugt werden, so dass im Bereich der Blaszone 48 und durch die Öffnungen im Mantel 46 ein gasförmiges Medium, üblicherweise Luft, ausgeblasen werden kann. Beim dargestellten Ausführungs- beispiel erstreckt sich die Saugzone 40 über einen Umfangswinkel von ungefahr 110°, während sich die Blaszone 48 über eine Um- fangswinkel von ungefähr 70° erstreckt.

Die Leitwalze 34 ist an ihren axialen Enden in einer nicht dar- gestellten Tragvorrichtung derart abgestützt, dass sie mittels der Tragvorrichtung in eine erste Stellung und eine zweite Stel- lung einstellbar ist. Ihre erste Stellung nimmt die Leitwalze 34 in den Figuren 2,6 und 7 ein. In dieser Stellung hat die Leit- walze 34 einen hinreichend großen Abstand von der Bahn W und dem Band 6, so dass die Bahn W am Band 6 haftend ungehindert an der Leitwalze 34 vorbeilaufen kann. Ihre zweite Stellung nimmt die Leitwalze 34 in den Figuren 3 bis 5 ein. In dieser Stellung bil- det die Leitwalze 34 zusammen mit dem Band 6 einen Spalt, in dem die Bahn W sowohl in Berührung mit der Oberfläche der Leitwalze 46 als auch in Berührung mit dem Band 6 steht.

Das Abstreifmesser 36 wird ebenfalls von einer nicht dargestell- ten Tragvorrichtung getragen, die es ermöglicht, das Abstreif- messer in eine erste und eine zweite Stellung einzustellen. Sei- ne erste Stellung nimmt das Abstreifmesser in den Figuren 2 bis 4 ein. In dieser Stellung hat das Abstreifmesser 36 einen hin- reichend großen Abstand von der Bahn W und dem Band 6, so dass die Bahn W am Band haftend ungehindert am Abstreifmesser 36 vor- belaufen kann. In seiner zweiten Stellung, die das Abstreifmes- ser 36 in den Figuren 5 und 6 einnimmt, berührt das Abstreifmes- ser das Band 6.

Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis die Durchführung eines Ableitvorgangs mittels der beschriebenen Vor- richtung 32 erläutert.

Fig. 2 zeigt den Betriebszustand der Vorrichtung 32 während des normalen Betriebes der Papiermaschine, d. h. während die Bahn W störungsfrei dem gewünschten Weg durch die Papiermaschine folgt.

In diesem Betriebszustand nehmen die Leitwalze 34 und das Ab- streifmesser 36 jeweils ihre erste Stellung ein, wird der Mantel 46 der Leitwalze 34 nicht gedreht und sind weder die Saugzone 40 noch die Blaszone 48 aktiviert.

Wenn dann ein Ableitvorgang durchgefuhrt werden soll und bis da- hin der Mantel 46 der Leitwalze 34 stillsteht, wird in der An- fangsphase des Ableitvorgangs zunächst der Mantel 46 der Leit- walze 34 so in Drehung versetzt, dass die Umfangsgeschwindigkeit des Mantels 46 im wesentlichen gleich der Lineargeschwindigkeit des Bandes 6 ist. Ferner werden während dieser Anfangsphase die Saugzone 40 und die Blaszone 48 aktiviert. Dies heißt mit ande- ren Worten, dass in der Saugzone 40 ein Unterdruck und in der Blaszone 48 ein Überdruck erzeugt werden. Schließlich wird wah- rend dieser Anfangsphase die Leitwalze 34 aus ihrer ersten Stel- lung in ihre zweite Stellung bewegt, so dass die Oberfläche des Mantels 46 in Berührung mit der Bahn W kommt. Das stromauf gele- gene Ende der Saugzone 40 liegt etwas stromauf des in der zwei- ten Stellung der Leitwalze 34 von dieser und dem Band 6 gebilde- ten Spaltes, so dass die Leitwalze 34 die Bahn W mittels ihrer Saugzone 40 ansaugt, vom Band 6 abhebt und zwingt, der Oberflä- che des sich drehenden Mantels 46 bzw. der Leitwalze 34 zu fol- gen. Dadurch tritt ein Riß in der feuchten und wenig festen Bahn W zwischen deren an der Oberfläche des Mantels 46 haftendem Ab- schnitt und dem zuvor schon an der Leitwalze 34 vorbeigelaufenen und am Band 6 haftenden Abschnitt der Bahn W auf. Der Zustand unmittelbar nach dem Reißen ist in Fig. 3 dargestellt.

Auf vorstehend beschriebene Weise kann je nach Beschaffenheit und Festigkeit der Bahn zuverlässig dafür gesorgt werden, dass der abzuleitende Abschnitt der Bahn von dem vorauslaufenden Ab- schnitt der Bahn abgetrennt wird. Sollte es jedoch aufgrund der Betriebsbedingungen der Papiermaschine und/oder der Beschaffen- heit der Bahn nicht möglich sein, auf vorstehend beschriebene Weise für ein zuverlässiges Abreißen der Bahn zu sorgen, kann eine der folgenden Maßnahmen ergriffen werden.

Eine erste mögliche Maßnahme besteht darin, den Mantel 46 der Leitwalze 34 zu dem Zeitpunkt, zu dem der Mantel in Berührung mit der Bahn W tritt, kurzzeitig mit einer Umfangsgeschwindig- keit zu drehen, die niedriger als die Lineargeschwindigkeit des Bandes 6 und der Bahn W ist. Dadurch wird die Bahn W kurzfristig im Spalt zwischen der Leitwalze 46 und dem Band 6 gebremst, so dass die Bahn am Auslauf des Spaltes reißt oder anreißt. Wenn dabei die Bahn vollständig reißt, ist der gewünschte Riß bereits erzeugt. Wenn dabei die Bahn lediglich anreißt, ist gewährleis- tet, dass sie an der durch das Anreißen geschwächten Stelle der Bahn vollständig abreißt, sobald die Bahn ein Stück weit von dem sich drehenden Mantel 46 mitgenommen worden ist.

Eine weitere mögliche Maßnahme besteht darin, den Mantel 46 der Leitwalze 34 zu dem Zeitpunkt, zu dem der Mantel in Kontakt mit der Bahn W tritt, kurzzeitig mit einer etwas größeren Umfangsge- schwindigkeit als der Lineargeschwindigkeit des Bandes 6 zu dre- hen, so dass die Bahn W am Einlauf in den Spalt zwischen der Leitwalze 34 und dem Band 6 reißt oder anreißt. Es treten da- durch dieselben Wirkungen wie bei der zuvor beschriebenen Maß- nahme ein.

Nachdem durch verringerte oder erhöhte Umfangsgeschwindigkeit des Mantels 46 für das Abreißen oder Einreißen der Bahn W ge- sorgt worden ist, wird die Umfangsgeschwindigkeit des Mantels 46 der Lineargeschwindigkeit des Bandes 6 angeglichen. Vorzugsweise ist der Leitwalze 34 eine Antriebsvorrichtung zugeordnet, die eine Steuerung der Umfangsgeschwindigkeit des Mantels 46 ermög- licht. Es kann vorgesehen sein, dass der Mantel 46 mittels der Antriebsvorrichtung der Leitwalze 34 standig, d. h. auch während des normalen Betriebes der Papiermaschine und ohne dass ein Ab- leitvorgang durchgeführt wird, angetrieben wird. Diese Betriebs- weise wird vorzugsweise angewendet, weil sie es ermöglicht, den Ableitvorgang im Bedarfsfall sehr schnell zu beginnen, da-bei sich ständig drehendem Mantel-keine Zeit zum Beschleunigen des Mantels auf die fur den Ableitvorgang erforderliche Umfangsge- schwindigkeit benötigt wird.

Eine weitere Maßnahme besteht darin, stromauf der Leitwalze 34 eine Bahntrennvorrichtung zum Trennen bzw. Schneiden der Bahn quer zur Bewegungsrichtung des Bandes 6 anzuordnen. Eine solche Bahntrennvorrichtung kann beispielsweise durch ein an sich be- kanntes Spritzrohr 52 gebildet sein, das schematisch in Fig. 3 gezeigt ist. Mit Hilfe dieses Spritzrohres 52 wird die Bahn quergeschnitten, nachdem die Leitwalze 34 in ihre zweite Stel- lung gebracht worden ist. Sobald der Schnitt den Spalt zwischen der Leitwalze 34 und dem Band 6 erreicht, folgt der stromab des Schnittes befindliche Abschnitt der Bahn W ohne weiteres der Oberfläche des Mantels 46.

Während der Hauptphase des Ableitvorgangs verbleibt die Leitwal- ze 34 in ihrer zweiten Stellung, während das Abstreifmesser 36 nach wie vor seine erste Stellung einnimmt, t. Dieser Zustand ist in Fig. 4 gezeigt. Die Bahn W wird fortlaufend mittels der Saug- zone 40 angesaugt, so dass sie der Oberfläche des Mantels 46 bzw. der Saugzone 34 entlang einem Oberflächensektor folgt, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel ungefähr die gleiche Erstreckung wie die Saugzone 40 hat. An die Saugzone 40 schließt sich die Blaszone 48 an, und die im Bereich der Blaszone 48 aus dem Mantel 46 austretenden Strahlen unterstützen das Loslösen der Bahn W von der Oberflache des Mantels 46. Demzufolge löst sich die Bahn W von der Leitwalze 34. Die Bahn läuft auf nicht dargestellte Weise, gegebenenfalls von nicht dargestellten wei- teren Leiteinrichtungen geleitet, in den Ausschuß, beispielswei- se in eine Ausschußbütte.

Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, hat die Blas- zone 48 die Funktion, das Ablösen der Bahn von der Leitwalze 34 zu unterstützen. Darüber hinaus erfüllt die Blaszone 48 die Funktion, die Offnungen im Mantel 46 von gegebenenfalls darin haftenden Papierfasern freizublasen, damit die Funktionsfähig- keit der Leitwalze 34 erhalten bleibt. Es ist nicht notwendig, dass die Blaszone 48 unmittelbar im Anschluß an die Saugzone 40 angeordnet ist. Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass sich zwischen der Saugzone 40 und der Blaszone 48 eine neutrale Zone befindet, in der an die Öffnungen im Mantel 46 weder ein Unterdruck noch ein Überdruck angelegt wird.

Der vorstehend beschriebenen Hauptphase des Ableitvorgangs, die durch Fig. 4 erläutert ist, folgt die Endphase des Ableitvor- gangs. In der Endphase des Ableitvorganges wird zunächst das Ab- streifmesser 36 aus seiner ersten Stellung in seine zweite Stel- lung gebracht, so dass das Abstreifmesser 36 das Band 6 berührt.

Dieser Zustand ist in Fig. 5 gezeigt. Dabei sorgt die vorzugs- weise vorgesehene Gegenwalze 38 für eine Abstützung der Bahn im Bereich des anliegenden Abstreifmessers 36. Da das Abstreifmes- ser 36 stromab der Leitwalze 34 angeordnet ist und da zu dem Zeitpunkt, zu dem das Abstreifmesser 36 in seine zweite Stellung gebracht wird, die Bahn W nach wie vor mittels der Leitwalze 34 abgeleitet wird, tritt das Abstreifmesser bei seiner Bewegung in seine zweite Stellung unmittelbar in Berührung mit dem Band 6, ohne dass das Abstreifmesser 36 zuvor die Bahn W durchdringen muß.

Nachdem in der Endphase des Ableitvorgangs der Zustand gemäß Fig. 5 erreicht worden ist, wird die Leitwalze 34 aus ihrer zweiten Stellung in ihre erste Stellung bewegt. Während dieser Bewegung wird der zuvor von dem Band 6 und der Leitwalze 34 ge- bildete Spalt geöffnet und vergrößert sich der Abstand zwischen dem Band 6 und der Leitwalze 34. Dabei tritt ein Zustand ein, bei dem die mit dem Band 6 ankommende Bahn W an der Leitwalze 34 vorbeiläuft und bis zum Abstreifmesser 36 gelangt, so dass im Anschluß daran das Abstreifmesser 36 die Bahn W vom Band 6 ab- streift. Dieser Zustand ist in Fig. 6 dargestellt. Spätestens dann, wenn die Leitwalze 34 ihre erste Stellung bzw. ihre Aus- gangsstellung wieder erreicht hat, wird die Saugzone 40 entakti- viert, d. h. endet die Beaufschlagung der Saugzone 40 mit Unter- druck. Ferner wird auch die Blaszone 48 entaktiviert. Allerdings kann diese noch für eine gewisse Zeit bei sich drehendem Mantel 46 aktiviert bleiben, wenn dies zweckmäßig ist, um die Öffnungen im Mantel 46 zu saubern.

Die in der Endphase des Ableitvorgangs mittels des Abstreifmes- sers 36 abgestreifte Bahn wird auf gleiche Weise wie in der Hauptphase des Ableitvorgangs in den Ausschuß geleitet.

Um den Ableitvorgang zu beenden, wird schließlich das Abstreif- messer 36 aus seiner zweiten Stellung zurück in seine erste Stellung bewegt. Dabei vergrößert sich zunehmend der Abstand zwischen dem Band 6 und dem Abstreifmesser 36. Während der Bewe- gung des Abstreifmessers 36 aus seiner zweiten in seine erste Stellung tritt ein Zustand ein, bei dem die Bahn W mittels des Bandes 6 an der Schneide bzw. der Kante des Abstreifmessers 36 vorbei und über diese Kante hinweg gezogen wird, so dass die Bahn an der Schneide des Abstreifmessers reißt bzw. abgeschnit- ten wird. Der Zustand unmittelbar danach ist schematisch in Fig.

7 dargestellt. Nachdem die Bahn mittels des Abstreifmessers 36 geschnitten worden ist, läuft sie am Band 6 haftend sowohl an der Leitwalze 34 als auch am Abstreifmesser 36 vorbei, so dass sie nicht mehr abgeleitet wird und der Ableitvorgang beendet ist. Wenn dann das Abstreifmesser 36 seine erste Stellung er- reicht hat, nimmt die Vorrichtung 32 wieder ihre Ausgangsstel- lung gemäß Fig. 2 ein und folgt die Bahn W dem gewünschten Weg durch die Papiermaschine.

Die Zeitdauer, während der in der Endphase des Ableitvorgangs das Abstreifmesser 36 in Berührung mit dem Band 6 steht, wird so kurz wie möglich bemessen. Diese Zeitdauer braucht lediglich so lang zu sein, dass in ihr die Funktion des Lösens der Bahn W vom Band 6 von der Leitwalze 34 zum Abstreifmesser 36 übergehen kann. Sobald der Zustand gemäß Fig. 6 erreicht ist, wird das Ab- streifmesser 36 aus seiner zweiten in seine erste Stellung ge- bracht. Dadurch ist die Zeitdauer, während der das Abstreifmes- ser in Berührung mit dem Band 6 steht und Verschleiß verursachen kann, auf ein Minimum begrenzt. Dies ist im wesentlichen dadurch ermöglicht, dass das Abstreifmesser während der Hauptphase des Ableitvorgangs nicht am Ableiten der Bahn beteiligt ist und dass das Abstreifmesser lediglich zu dem Zweck vorgesehen ist, am En- de des Ableitvorgangs den in den Ausschuß geleiteten Abschnitt der Bahn zuverlässig von dem nachfolgenden Abschnitt der Bahn zu trennen, der dann wieder dem normalen Weg der Bahn durch die Ma- schine folgen soll.

Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dass in der Anfangsphase des Ableitvorgangs die Bahn mittels der Saugzone der Leitwalze 34 vom Band 6 abgenommen wird. Dadurch wird die Bahn sowohl bei großer Dicke der Bahn als auch bei geringer Dicke der Bahn zu- verlässig vom Band 6 gelöst. Zudem kann auf diese Weise der Ab- leitvorgang vergleichsweise schnell eingeleitet werden, da es lediglich notwendig ist, die Leitwalze 34 über eine kurze Stre- cke aus ihrer ersten in ihre zweite Stellung zu bringen, mit Un- ter-und Überdruck zu beaufschlagen und in Drehung zu versetzen, sofern ihr Mantel nicht permanent gedreht wird. Ferner hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass in der Hauptphase des Ableitvor- gangs die Bahn mittels der Leitwalze 34 umgelenkt und vom Band 6 gelöst wird. Keines der Elemente der Vorrichtung 32 steht wäh- rend der Hauptphase des Ableitvorgangs in schleifender Berührung mit dem Band 6, so dass einem Verschleiß vorgebeugt ist.

Schließlich hat sich als vorteilhaft erwiesen, das am Ende des Ableitvorganges notwendige Schneiden bzw. Trennen der Bahn mit- tels des Abstreifmessers durchzuführen, weil dadurch ein zuver- lässiges und genau steuerbares Trennen möglich ist. Dabei ist jedoch die Zeitdauer, während der das Abstreifmesser in schlei- fendem Kontakt mit dem Band 6 steht, im Vergleich zur Gesamt- dauer des Ableitvorganges kurz.

Eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung 32 ist in den Figu- ren 8 bis 13 dargestellt. Diese zweite Ausführungsform unter- scheidet sich von der ersten Ausführungsform lediglich dadurch, dass das Abstreifmesser 36 und dementsprechend auch die Gegen- walze 38 stromauf der Leitwalze 34 angeordnet sind. Mit Ausnahme dieses Unterschiedes gelten daher die vorstehenden Erläuterungen der konstruktiven Ausbildung der ersten Ausführungsform auch für die zweite Ausführungsform. Die Figuren 8 bis 13 zeigen ver- schiedene aufeinanderfolgende Zustände während der Arbeitsweise der zweiten Ausführungsform. Dabei entspricht der Zustand gemäß Fig. 8 dem Zustand gemäß Fig. 2, so dass die vorstehende Erläu- terung zu Fig. 2 zugleich für Fig. 8 gilt und nicht wiederholt wird. Die vorstehenden Erläuterungen der Zustände gemäß den Fi- guren 3,4,6 und 7 gelten zugleich für die Fig. 9, die Fig. 3 entspricht, für die Fig. 10, die Figur 4 entspricht, für die Fig. 12, die Figur 6 entspricht, und für die Fig. 13, die Figur 7 entspricht. Unterschiede in der Arbeitsweise der beiden Aus- führungsformen bestehen lediglich im Hinblick auf den Zustand gemäß den Figuren 5 und 11. Diese Unterschiede werden im folgen- den erläutert.

Bei der zweiten Ausführungsform ist das Abstreifmesser 36 strom- auf der Leitwalze 34 angeordnet. Wenn im Anschluß an die Haupt- phase des Ableitvorgangs gemäß Fig. 10 in der Endphase des Ab- leitvorgangs das Abstreifmesser 36 aus seiner ersten Stellung in seine zweite Stellung bewegt wird, trifft die Schneide des Ab- streifmessers 36 zunächst auf die Bahn W und nicht unmittelbar auf das Band 6. Das Abstreifmesser 36 wird so weit in Richtung zur Gegenwalze 38 gedrückt, dass es die Bahn W durchdringt und schließlich den ablaufenden Abschnitt der Bahn vom zulaufenden Abschnitt trennt und die im Anschluß daran zulaufende Bahn vom Band 6 abstreift. Dieser Zustand ist in Fig. 11 dargestellt. Der ablaufende und abgetrennte Abschnitt der Bahn folgt der zunächst noch in ihrer zweiten Stellung befindlichen Leitwalze 34 und läuft schließlich von der Leitwalze 34 ab. Abweichend von der ersten Ausführungsform übernimmt das Abstreifmesser 36 somit das Lösen der Bahn vom Band 6 nicht erst dann, wenn die Leitwalze 34 aus ihrer zweiten in ihre erste Stellung bewegt wird, sondern bereits zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Leitwalze 34 noch in ihrer zweiten Stellung befindet. Sobald das Abstreifmesser 36 seine zweite Stellung eingenommen hat und die Bahn abstreift, kann die Leitwalze 34 in ihre erste Stellung gebracht werden, so dass der Zustand gemäß Fig. 12 erreicht wird, der dem Zustand gemäß Fig. 6 entspricht. Nachdem der Zustand gemäß Fig. 12 er- reicht worden ist, wird auch das Abstreifmesser 36 in seine ers- te Stellung zurückgebracht, wobei es zuverlässig die Bahn trennt bzw. schneidet, wie dies vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 7 erläutert wurde.

Die zweite Ausführungsform der Vorrichtung 32 ist für Bahnen mit vergleichsweise großer Dicke, also insbesondere Vollpappebahnen, in gleicher Weise geeignet wie die erste Ausführungsform. Für Bahnen mit vergleichsweise geringer Dicke und für Bahnen mit ho- her Festigkeit und hohem Trockengehalt wird die erste Ausfüh- rungsform bevorzugt.

Bei beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Vor- richtung 32 ist das Abstreifmesser 36 vorgesehen, das dann zweckmäßig ist, wenn ohne das Abstreifmesser die Bahn am Ende des Ableitvorgangs nicht zuverlässig geschnitten bzw. getrennt werden kann. Auf das Abstreifmesser kann jedoch dann verzichtet werden, wenn die Bahn derart beschaffen ist, insbesondere eine so geringe Festigkeit hat, dass sie zuverlässig stromauf der Leitwalze reißt bzw. bricht, während die Leitwalze in der End- phase des Ableitvorgangs in ihre erste Stellung zurückbewegt wird.

Bei der vorstehend anhand von Fig. 1 beschriebenen Papiermaschi- ne ist die Vorrichtung 32 stromab des zweiten Vor-Preßspaltes und stromauf des von der Gegenwalze 14 und der Preßwalze 16 ge- bildeten Preßspaltes am Band 6 angeordnet. Dieser Ort ist jedoch nicht der einzige Ort, an dem die Vorrichtung 32 angeordnet wer- den kann. Ein weiterer möglicher Einbauort P ist in Fig. 1 sche- matisch durch einen gestrichelten Kreis gezeigt. Der Einbauort P liegt am zweiten Filz 22 stromab des durch die Preßwalze 24 und die Gegenwalze 26 gebildeten zweiten Preßspaltes und stromauf der Ubernahmewalze 29. Am Einbauort P befinden sich die Leitwal- ze und das Abstreifmesser der nicht dargestellten Vorrichtung 32 oberhalb des in diesen Fall durch den zweiten Filz 22 gebildeten Trägerbandes. Dadurch ist die Weiterleitung der abgeleiteten Bahn stromab der Leitwalze erschwert. Diese Weiterleitung ist jedoch grundsätzlich möglich. Wenn die Vorrichtung 32 am Einbau- ort P angeordnet ist, kann sie dazu dienen, die Bahn vor der Trockenpartie abzuleiten und das Einlaufen der Bahn in die Tro- ckenpartie zeitweilig zu unterbinden.

Die Figuren 14 und 15 zeigen weitere mögliche Einbau-und Anwen- dungsbeispiele für die Vorrichtung 32.

Fig. 14 zeigt schematisch und ausschnittsweise das Ende einer Pressenpartie und den Anfang einer Trockenpartie einer Papierma- schine. Soweit die Elemente der in Fig. 14 gezeigten Papierma- schine mit Elementen der in Fig. 1 gezeigten Papiermaschine sinngemäß übereinstimmen, sind sie mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden sie nicht erneut erläutert. Bei der Papier- maschine gemäß Fig. 14 verlaufen durch den von der Preßwalze 24 und der Gegenwalze 26 gebildeten Preßspalt ein unterer Filz 54 sowie ein oberer Filz 56, die im Preßspalt die nicht dargestell- te Bahn einschließen. Die Bahn folgt stromab des Preßspaltes dem oberen Filz 56 an dessen Unterseite und wird von dem oberen Filz 56 an der Übernahmewalze 29 zu dem Filz 30 der Trockenpartie überführt. Bei der Papiermaschine gemäß Fig. 14 ist die Vorrich- tung 32 stromab des durch die Preßwalze 24 und die Gegenwalze 26 definierten Preßspaltes und stromauf der Ubernahmewalze 29 am oberen Filz 56 derart angeordnet, dass die mittels des oberen Filzes 56 auf dessen Unterseite getragene Bahn mit Hilfe der Vorrichtung 32 im Bedarfsfall abgeleitet werden kann. Dadurch kann das Einleiten der Bahn in die Trockenpartie unterbrochen werden.

Fig. 15 zeigt ausschnittsweise und schematisch eine weitere Aus- führungsform einer Papiermaschine. Der Papiermaschine gemäß Fig.

1 entsprechende Elemente sind wiederum mit gleichen Bezugszei- chen wie in Fig. 1 bezeichnet und werden nicht erneut erläutert.

Die Papiermaschine gemäß Fig. 15 umfaßt einen sogenannte Doppel- siebformer, d. h. eine Bahnbildungspartie, bei der die Bahn zwi- schen zwei Sieben, nämlich dem Sieb 2 und einem weiteren Sieb 58 geformt wird und der Stoffauflauf 4 die Stoffsuspension in einen sich verjüngenden Spalt zwischen den beiden Sieben 2 und 58 auf- gibt. Die in Fig. 15 nicht dargestellte Bahn läuft an der Unter- seite eines waagrechten Abschnitts des Siebes 2 in einen Vor- Preßspalt, der durch die Preßwalze 10 und die Gegenwalze 12 ge- bildet ist und durch den außerdem das nicht-wasseraufnehmende Band 6 verläuft. Stromab des Vor-Preßspaltes folgt die Bahn dem Band 6, von dem aus sie an einer Ubernahmewalze 60 zu einem Filz 62 der Pressenpartie überführt wird.

Bei der Papiermaschine gemäß Fig. 15 ist die Vorrichtung 32 an dem waagerechten Abschnitt des Siebes 2 stromauf des durch die Preßwalze 10 und die Gegenwalze 12 gebildeten Vor-Preßspalts an- geordnet, so dass die Vorrichtung 32 die Bahn bereits vor dem Vor-Preßspalt ableiten kann.

Es versteht sind, dass die beschriebene Vorrichtung 32 zum zeit- weiligen Ableiten einer Bahn aus Papier oder Pappe nicht nur bei den in den Figuren 1, 14 und 15 gezeigten Maschinen und an den in diesen gezeigten konkreten Einbauorten angewendet werden kann und dass die Vorrichtung vielmehr auch bei anderen zur Herstel- lung oder Nachbehandlung von Papier oder Pappe dienenden Maschi- nen anwendbar ist. Ferner soll durch die vorstehende Beschrei- bung von Ausführungsbeispielen keine Beschränkung des Schutzbe- reichs auf die Einzelheiten der beschriebenen Ausführungsformen erfolgen.

Die Vorrichtung zum zeitweiligen Ableiten einer Bahn aus Papier oder Pappe von einem die Bahn tragenden Trägerband einer Maschi- ne zur Herstellung oder Nachbehandlung von Papier oder Pappe um- faßt eine drehbare, eine Saugzone aufweisende Leitwalze. Die Leitwalze kann während einer Anfangsphase des Ableitvorgangs in Kontakt mit der Bahn gebracht werden, so dass die Bahn mittels der Saugzone angesaugt und vom Trägerband abgehoben wird. Wäh- rend der Hauptphase des Ableitvorgangs wird die Leitwalze in Kontakt mit der Bahn gehalten, so dass die abzuleitende Bahn der Oberfläche der Leitwalze entlang einem Oberflächensektor folgt.

Während einer Endphase des Ableitvorgangs wird die Leitwalze vom Trägerband wegbewegt und wird vorzugsweise ein Abstreifmesser in Kontakt mit dem Trägerband gebracht, so dass das Abstreifmesser die Bahn vom Trägerband abstreift. Der Ableitvorgang wird da- durch beendet, dass das Abstreifmesser vom Trägerband wegbewegt wird, so dass das Abstreifmesser die Bahn durchtrennt und der nachfolgende Abschnitt der Bahn wieder seinem normalen Weg am Trägerband folgt. Das Ableiten der Bahn mittels der Vorrichtung ist schonend für das Trägerband, kann schnell eingeleitet wer- den, erfordert keinen offenen Zug und erfordert keine Änderung der Einstellung der übrigen Elemente der Maschine.