Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR PRODUCING AMORPHOUS CERAMIC PRODUCTS OR METAL ALLOYS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/009674
Kind Code:
A1
Abstract:
The device disclosed comprises a high-pressure autoclave in which a moulded blank of the sample is heated by means of laser beams to the melting point and then rapidly cooled. The sample is maintained in a processing position (2) in an autoclave (1) without contact by means of an acoustic levitation device (12). Laser beams are directed through windows (19) in the autoclave onto the processing position and heat the sample. The molten sample then passes between two mutually impacting dies (20, 21) by which it is crushed and thus rapidly cooled.

Inventors:
VAN GEEL JACOBUS (DE)
MAGILL JOSEPH (DE)
WERNER PAUL (DE)
HIERNAUT JEAN-POL (DE)
Application Number:
PCT/EP1989/000360
Publication Date:
October 19, 1989
Filing Date:
April 03, 1989
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
EURATOM (LU)
International Classes:
B23K26/00; B23K26/12; B23K26/42; C04B35/01; C04B35/653; C22C1/00; C22C1/02; (IPC1-7): B23K26/12; B23K26/00; C04B35/60; C22C1/00
Foreign References:
DE2032577A11971-05-13
FR2043169A51971-02-12
US3544757A1970-12-01
US3476170A1969-11-04
Download PDF:
Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Vorrichtung zum Herstellen amorpher Keramikstoffe oder Metallegierungen, mit einem HochdruckAutoklaven, in dem zu¬ erst ein Rohling der Probe mittels Laserstrahl bis zur Schmelztemperatur aufgeheizt und anschließend rasch abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb einer Prozeßposition (2), in der die Probe aufge¬ heizt wird und abgekühlt wird, eine akustische Levitations¬ einrichtung (12) liegt, die von einer piezoelektrisch ange¬ regten Schallquelle gebildet wird und die Probe berührungsfrei in der Prozeßposition (2) hält, die Prozeßposition (2) im Schnittpunkt von mindestens zwei Laserstrahlen (14, 15) liegt, die durch Fenster (19) in den Autoklaven eindringen, um die Probe aufzuheizen, zwei Stempel (20, 21) einander zu beiden Seiten der Proze߬ position (2) gegenüberliegend im Autoklaven (1) angeordnet sind, die elektromagnetisch gegeneinander gestoßen werden können, um die Probe zwischen sich zu zerquetschen und dabei rasch abzukühlen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßposition (2) im Schnittpunkt von vier Laserstrahlen liegt, wobei jeder der Laserstrahlen entlang der Kante einer gedachten vierseitigen Pyramide verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei gegenüberliegende Laserstrahlen von einem gemeinsamen Lasergenerator (14 bzw. 15) abgeleitet werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß ein MehrwellenlängenPyrometer (24) durch ein Fenster (25) in der Wand des Autoklaven (1) hindurch auf die Prozeßposition (2) gerichtet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine programmierbare Ablaufsteuerung vorge¬ sehen ist, die die Lasergeneratoren, die Levitationseinrich¬ tung (12) und die Stempel (20, 21) steuert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß ein akustisch durchlässiger Fangkorb zwi¬ schen der Levitationseinrichtung (12) und der Prozeßposition (2) angeordnet ist.
Description:
Vorrichtung zum Herstellen amorpher Keramikstoffe oder Metallegierungen

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen amorpher Keramikstoffe oder Metallegierungen mit einem Hoch¬ druck-Autoklaven, in dem zuerst ein Rohling der Probe mittels Laserstrahlen bis zur Schmelztemperatur aufgeheizt und an¬ schließend rasch abgekühlt wird.

Amorphe Metallegierungen, auch metallische Gläser genannt, sind seit etwa zwanzig Jahren bekannt. Man versteht darunter einen nicht kristallin erstarrten Festkörper, der eine unge¬ ordnete Struktur besitzt, die durch Abkühlen einer Schmelze erreicht wird. Dabei erfolgt die Abkühlung mit großer Ge¬ schwindigkeit (in der Größenordnung von 10^ Ks ~ -* ) auf einen Temperaturwert, bei dem keine Kristallisation mehr möglich ist.

Solche amorphe Substanzen zeigen neue mechanische, elektrische und chemische Eigenschaften, die von den entsprechenden kri¬ stallisierten Varianten nicht erreicht werden.

Entscheidend für die Herstellung solcher amorpher Substanzen ist die hohe Abkühlgeschwindigkeit des schmelzflüssigen Mate¬ rials. So ist ein Verfahren bekannt, in dem das Schmelzgut aus einem induktiv erhitzten Schmelztiegel auf den Umfang einer sich um eine horizontale Achse drehenden Kupferscheibe mit Bandabstreifer fließt. Es ist auch möglich, das Schmelzgut zwischen zwei um horizontale Achsen drehende schmale Kupfer¬ scheiben einzuführen oder auf die Scheibenfläche einer um ihre senkrechte Achse drehenden Kupferscheibe aufzubringen.

Es wurde auch bereits vorgeschlagen, elektrisch leitfähiges Schmelzgut behälterfrei magnetisch in der Schwebe zu halten und induktiv so zu erhitzen, daß Unreinheiten aus dem Schmelz¬ tiegel die Legierung nicht beeinträchtigen können. In Welt¬ raumversuchen wurden auch bereits Tropfen eines nicht leiten¬ den Stoffes ohne Schmelztiegel mithilfe von Laserstrahlen erwärmt. Die Tropfen wurden im Raum mithilfe von Luftdüsen in einer definierten Position gehalten.

Abgesehen von dem Aufwand, der mit der Verlegung der Produk¬ tion solcher Legierungen in den Weltraum verbunden ist, sind auch die Probleme der Probenpositionierung und der Probensta¬ bilität noch nicht befriedigend gelöst. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Herstellen amorpher Sub¬ stanzen anzugeben, die im Schwerefeld der Erde solche amorphen Substanzen, und zwar selbst elektrisch nicht leitfähige Sub¬ stanzen, in großer Reinheit herzustellen erlaubt. Diese Auf¬ gabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Vorrichtung gelöst. Bezüglich von Merkmalen bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung wird auf die Unteransprüche verwiesen.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Aus¬ führungsbeispiels mithilfe der einzigen Figur erläutert, die schematisch und in Perspektive eine erfindungsgemäße Vorrich¬ tung zeigt.

Die Vorrichtung enthält als wesentliches Element einen Auto¬ klaven 1 von im wesentlichen zylindrischer Form, in dessen Mittelpunkt sich die Prozeßposition 2 befindet, d.h. die Stel¬ le, an der eine kugelförmige Probe erhitzt und abgekühlt wer¬ den soll. Die Probe stammt aus einer Kugelzufuhrvorrichtung 3, die axial an den Autoklaven 1 angebaut ist und eine Folge von Kugeln oder Rohlingen mit der Zusammensetzung der ge-

wünschten Legierung einzeln hintereinander für den Transport in die Prozeßposition 2 bereithält. Hierzu enthält diese Vor¬ richtung einen Schrittschaltmotor 4 und eine von diesem ange¬ triebene Vereinzelerscheibe 5 sowie einen hohlen Schaft 6, durch den eine aus einem Magazin 7 freigegebene Kugel in die Prozeßposition 2 fallen kann.

Bezüglich der Prozeßposition der Kugelzufuhrvorrichtung 3 entgegengesetzt ist an den Autoklaven 1 ein Gehäuse 8 ange¬ baut, das einen Behälter 9 zum Auffangen der fertigen Proben sowie einen Hubmotor 10 enthält, der über eine Spindel 11 eine akustische Resonanz-Levitationseinrichtung 12 trägt. Letztere befindet sich unter der Prozeßposition 2 und besitzt mehrere elektrisch anregbare Piezokeramikscheiben.

Zwischen der Prozeßposition 2 und der Levitationseinrichtung 12 ist noch ein akustisch durchlässiger Fangkorb 26, und ober¬ halb der Prozeßposition ist eine Reflektorscheibe 13 einge¬ fügt, durch deren zentrales Loch die Kugel aus dem Magazin 7 zugeführt wird. Die von der Levitationseinrichtung ausgehenden Schallwellen werden in einem resonanzf higen Abstand von der Reflektorscheibe 13 reflektiert, so daß eine genaue, drift¬ lose, stabile, wiederholbare und schwingungsfreie Positionie¬ rung der Kugel ermöglicht wird, ohne daß die Kugel durch Kon¬ takt mit einer Wand verunreinigt würde. Diese Methode arbeitet bei Autoklaven-Drücken von 10 Bar bis 1000 Bar und bei Tempe¬ raturen von 1000 K bis 4000 K und mehr sowie mit beliebigen Inertgasen und ermöglicht die berührungsfreie Halterung von sowohl metallischen als auch elektrisch nicht leitenden Mate¬ rialien. Die Kugeldurchmesser können zwischen 0,2 und 2 mm Durchmesser liegen und die Levitationsdauer kann beliebig ausgedehnt werden und erfordert nur eine geringe Leistung, verglichen etwa mit elektromagnetischer Induktionslevitation. Durch Nachstellen des Hubmotors 10 kann die Kugel exakt in

die Prozeßposition levitiert werden.

Die Aufheizung einer Kugel in der Prozeßposition 2 erfolgt über zwei Laserstrahlen 14 und 15, die von einem gemeinsamen Nd-YAG-Generator abgeleitet sein können. Die beiden Laser¬ strahlen werden je über einen Strahlteilerspiegel 16 und 17 in jeweils zwei Strahlen aufgeteilt, die über Umlenkspiegel 18 und durch Fenster 19 in der Wand des Autoklaven 1 auf die Prozeßposition 2 gerichtet werden, und zwar so, daß sich ge¬ genüberliegende Strahlen nicht blenden und somit nicht die Generatoren durch Blendlicht zerstört werden können. Vorzugs¬ weise verlaufen je zwei Laserstrahlen entlang den Kanten von zwei gedachten einander gegenüberliegenden vierseitigen Pyra¬ miden, deren Spitzen von der Prozeßposition gebildet werden und deren Kanten ineinander übergehen. Je zwei einer Pyramide zugeordnete Laserstrahlen liegen in einer Ebene, die zur ent¬ sprechenden Ebene der anderen Laserstrahlen senkrecht ver¬ läuft.

Ebenfalls auf die Prozeßposition, aber senkrecht zur Achse des Autoklaven ausgerichtet, sind zwei Stempel 20 und 21 zu¬ einander fluchtend beweglich gelagert, deren Stirnflächen als Kühlköpfe wirken und einander diametral gegenüber zu beiden Seiten der Prozeßposition liegen. Der Führungskanal für den Stempel 20 bzw. 21 ist dicht in die Wand des Autoklaven 1 eingebaut und befindet sich unter dessen hydrostatischem Gas¬ druck. Durch gleichzeitiges Anlegen eines elektrischen Impul¬ ses an auf die Stempel einwirkende Tauchspulen 22 und 23 wer¬ den die beiden Stempel gegenläufig beschleunigt und prallen mit einer Aufprallgeschwindigkeit von z.B. 12,0 msec ** -- auf¬ einander. Dabei wird eine schmelzflüssige Kugel, die sich in der Prozeßposition befindet, zwischen den Stirnflächen der Stempel zerquetscht und mit hoher Geschwindigkeit (größer als 10- Ksec---) abgekühlt und zu einem flachen Zylinder von 10

bis 50 μm Dicke gepreßt. Die Abkühlgeschwindigkeit ist über dem Beschleunigungsweg variierbar.

Um den Prozeß genau verfolgen und ggfs. beeinflussen zu kön¬ nen, ist ein Sechswellenlängen-Pyrometer 24 vorgesehen, das durch ein weiteres Fenster 25 in der Autoklavenwand auf die Prozeßposition ausgerichtet ist und die kontinuierliche Mes¬ sung von Temperaturen zwischen 1200 und 5000 K erlaubt. Es werden beispielsweise die Lichtwellenlängen 500 nm, 600 nm, 680 nm, 800 nm, 960 nm und 1040 nm ausgewertet. Das Gerät kann eine Messung in MikroSekunden ausführen und räumlich, die minimale Meßfleckgröße betreffend, 50 μm auflösen. Ein solches Pyrometer ist in der Zeitschrift Temperature, 1982, Vol. 5, Seiten 439 bis 446, beschrieben.

Eine nicht dargestellte elektronische Ablaufsteuerung koordi¬ niert die Funktion der Lasergeneratoren, der Levitationsein¬ richtung und der Abkühlstempel und zwar folgendermaßen:

Zuerst wird das Kugelmagazin 7 der Zufuhrvorrichtung 3 mit etwa 50 kugelförmigen Rohlingen der Probe gefüllt und dann gasdicht verschlossen. Dann wird der Autoklav mit dem für den Prozeß geeigneten Gas gefüllt und auf den gewünschten Druck gebracht. Als nächstes wird durch Betätigen des Motors 4 eine Rohlingskugel in den Zuführungskanal 6 gebracht, von wo sie in den Fangkorb 26 knapp unter der Prozeßposition 2 fällt. Schaltet man nun die piezokeramische Levitationseinrichtung 12 ein, dann gerät der Rohling in der Prozeßposition in einen Schwebezustand, der ggfs. durch Nachjustieren mithilfe des Hubmotors 10 verändert werden kann. Nun werden kurzzeitig und gleichzeitig die beiden Laser 14 und 15 aktiviert, wobei die Impulsdauer und die Impulsenergie von der gewünschten Tempe¬ ratur abhängen. Der Rohling schmilzt dann in einer reprodu¬ zierbaren kurzen Zeit, so daß nun die Tauchspulen 22 und 23

aktiviert werden können und die Stempel 20 und 21 die schmelz¬ flüssige Probe zwischen sich zerquetschen können. Nach dem Zurückschnellen der Stempel und dem Abschalten der Levita¬ tionseinrichtung fällt die fertige Probe über einen Trichter in den Auffangbehälter 9 im unteren Teil der Vorrichtung.

Der ganze Prozeß kann über das Pyrometer 24 verfolgt werden.

Danach kann sofort der zweite Rohling aus dem Magazin 7 in die Prozeßposition 2 befördert und dort in gleicher Weise bearbeitet werden.

Es ist zu bemerken, daß die Herstellung einer Probe nur Bruch¬ teile einer Sekunde in Anspruch nimmt und daß ebensoviele Proben ohne Unterbrechung hergestellt werden, wie das Magazin 7 und der Auffangbehälter 9 fassen. Durch Optimierung des zeitlichen Ablaufs zwischen Erhitzen und Abkühlen kann die Verdampfung der Probe vor dem Abkühlen nach Wunsch völlig verhindert werden.

Die Vorrichtung eignet sich für Forschungslabors, in denen beispielsweise Serien von Rohlingen unterschiedlicher Zusam¬ mensetzung in amorphe Legierungen für Reihenuntersuchungen umgewandelt werden. Auch die Temperatur- und Zeitparameter können von Kugel zu Kugel durch geeignete Programmierung der Ablaufsteuerung variiert werden. Die Erfindung ist aber auch •zur Herstellung von glasartigen Legierungen in Plättchenform für industrielle Zwecke geeignet, sofern dem Magazin 7 und dem Auffangbehälter 9 ausreichend große Kapazitäten verliehen werden.