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Title:
DEVICE FOR PRODUCING A THREE-DIMENSIONAL OBJECT USING A PRESSURE GENERATING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/075836
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for producing a three-dimensional object (50) from solidifiable material, which is present in a fluid phase, by the sequential discharging of droplets (70). Said device comprises at least one conversion unit for converting the solidifiable material to the fluid phase, at least one material store for the fluid phase, at least one pressure generating unit (60) which applies pressure to the fluid phase in the material store and at least one discharge unit (12) for discharging the solidifiable material through an exit opening in the direction of the three-dimensional object (50) to be produced. An object support (13) for the three-dimensional object (50) to be produced is movably guided on a bearing (40) so as to be mobile relative to the exit opening. According to the invention, the discharge unit (12) and the bearing (40) are non-rotatably connected, and the pressure generating unit (60) connected to the discharge unit (12) is movably mounted relative to the latter connection, thereby allowing the object to be produced with high precision.

Inventors:
KRAIBUEHLER HERBERT (DE)
DUFFNER EBERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/004853
Publication Date:
May 30, 2013
Filing Date:
November 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ARBURG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B29C67/00
Domestic Patent References:
WO2012171647A12012-12-20
Foreign References:
US20040231594A12004-11-25
EP2266782A12010-12-29
EP0426363A21991-05-08
DE102009030099A12010-12-30
EP1886793A12008-02-13
US7270532B22007-09-18
DE4344335A11995-06-29
US20060093694A12006-05-04
DE10318958B32004-08-05
Attorney, Agent or Firm:
REINHARDT, Harry et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes (50) aus verfestigbarem Material, das entweder im Ausgangszustand fluid vorliegt oder verflüssigt werden kann, durch sequentielles Austragen von Tropfen (70) mit

- wenigstens einer Aufbereitungseinheit zur Bereitstellung und ggf. Aufbereitung des verfestig baren Materials in die fluide Phase,

- wenigstens einem Materialspeicher ( 2c) für die fluide Phase,

- wenigstens einer Druckerzeugungseinheit (60), die Druck auf die fluide

Phase im Materialspeicher (12c) erzeugt,

- mindestens einer Austragseinheit (12) zum Austragen des verfestigbaren Materials durch eine Austrittsöffnung (12b) in Richtung auf den herzustellenden dreidimensionalen Gegenstand (50),

- einem an einer Lagerung (40) beweglich geführten, relativ zur Austrittsöff- nung (12b) beweglichen Objektträger (13) für den herzustellenden dreidimensionalen Gegenstand (50),

dadurch gekennzeichnet, dass die Austragseinheit (12) und die Lagerung (40) feststehend miteinander verbunden sind und dass die an der Austragseinheit (12) angeschlossene Druckerzeugungseinheit (60) gegenüber dieser Verbindung beweglich gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Austragseinheit (12) und die Lagerung (40) stationär auf einem Maschinentisch (15) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragseinheit (12) über eine Abstützung (28) am Maschinentisch (15) abgestützt ist, hinter der sich aus Sicht der Austragseinheit die beweglich gelagerte Druckerzeugungseinheit (60) befindet.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbereitungseinheit eine in der Spritzgießtechnik bekannte Plastifiziereinheit (11 ) zur Aufbereitung des verfestigbaren Materials als plastifi- ziertes oder plastifizierbares Material ist, die unmittelbar an den unter Druck setzbaren Materialspeicher (12c) angekoppelt ist und zugleich die Druckerzeugungseinheit (60) bildet.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungseinheit (60) einen Rotationsmotor und einen Axialbewegungsmotor (10) zur Bewegung eines Fördermittels umfasst, wobei das Fördermittel vorzugsweise eine in der Plastifiziereinheit (11 ) aufgenommene Förderschnecke (26) ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der aus Sicht der Austragseinheit(12) hinter dem Axialbewegungsmotor (10) angeordnete Rotationsmotor ein elektromechanischer Dosiermotor (14) zum Drehen des als Förderschnecke (26) ausgebildeten Fördermittels ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der elekt- romechanische Axialbewegungsmotor zur Axialbewegung der Förderschnecke (26) relativ zur Plastifiziereinheit (1 ) einen Stator (20) und einen hohlen Rotor (21 ) zum Antrieb einer den Rotor durchgreifenden Spindel (16) eines Spindelantriebs und einer damit zusammenwirkenden Mutter aufweist, wobei die Achsen des Dosiermotors (14) und des Axialbewegungsmotors ( 0) miteinander fluchten.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (16) des Axialbewegungsmotors (10) mit einem Rotor (22) des Antriebsmotors (18) des Dosiermotors (14) fest und mit dem Fördermittel lösbar verbunden ist und dass der Dosiermotor (14) durch einen in einem Gehäuse (18a) des Antriebsmotors (18) gelagerten Freilauf (19) in einer Drehrichtung blockierbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (18a) des Dosiermotors (14) zum Drehmomentgegenhalt des Frei- laufs (19) am Gehäuse (23) des Axialbewegungsmotors (10) gelagert ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Axialbewegungsmotor (10) durch einen Hohlwellenmotor gebildet ist, der von einer Spindel (16) durchgriffen ist, wobei die Mutter des Spindelantriebs des Axialbewegungsmotors (10) im Rotor (21 ) des Axialbewegungsmotors gelagert oder durch diesen Rotor (21 ) gebildet ist.

Description:
Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes mit einer

Druckerzeugungseinheit

Bezug zu verwandten Anmeldungen

Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2011 119 340.9, hinterlegt am 25.11.2011 , deren Offenbarungsgehalt hiermit ausdrücklich auch zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes mit einer Druckerzeugungseinheit nach dem Oberbegriff des Anspruches .

Stand der Technik

Aus der dem Oberbegriff des Anspruches 1 zugrundeliegenden DE 10 2009 030 099 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, in der eine in der Spritzgießtechnik bekannte Plasti- fiziereinheit an einen unter Druck setzbaren Materialspeicher für die Erzeugung einer fluiden Phase eines Materials angekoppelt wird. Wie auch aus der EP 1 886 793 A1 bekannt, ist der Materialspeicher Bestandteil einer Austragseinheit zum Austragen aufeinander folgender Tropfen zum werkzeuglosen Aufbau eines dreidimensionalen Gegenstandes auf einem Objektträger. Aufgrund der Adhäsionskräfte des Materials ist dafür ein hoher Druck und sind meist auch hohe Temperaturen erforderlich.

Gleichzeitig sollen die so gefertigten Teile für Stückzahl eins und kleine Losgrößen wie zum Beispiel Musterteile präzise aus hochviskosen fluiden Materialien wie aufgeschmolzenen Kunststoffen in kleinsten Mengen in diskreten einzelnen Portionen bis hinunter zu wenigen Mikrogramm hergestellt werden, so dass an die Präzision trotz der Randbedingungen hoher Druck und hohe Temperatur hohe Anforderungen zu stellen sind und zwar insbesondere an die Anordnung von Austragseinheit zu Objektträger. In der DE 10 2009 030 099 A1 , Fig. 1 ist die Austragseinheit über die Plastifiziereinheit am Maschinentisch gelagert, an dem auch eine Halterung für den

BESTÄTIGUNGSKOPIE Objektträger befestigt ist. Wärmedehnungen der Plastifiziereinheit haben damit Auswirkung auf die Anordnung von Austragseinheit und Objektträger zueinander.

Dies gilt umso mehr, wenn man bedenkt, dass für die Erzeugung der Tropfen 50 bis 100 MPa (500 bis 1000 bar) anstehend an der Austrittsöffnung der Austragseinheit erforderlich sind. Dies liegt unter anderem an dem sogenannten laminaren Quell- fluss, den das Material in der fluiden Phase aufweist. In den Quellfluss geht unter anderem die Anlagerung der Schmelze an der Wandung ein. Dies wird am deutlichsten bei einem Blick in die Erkenntnisse in der Spritzgießtechnik. Bei der Formfüllung eines einfachen, rechteckigen Kanals wird die Schmelze über einen sogenannten Angusspunkt eingespritzt und beginnt sich von diesem Punkt mit geschlossenen Fließfronten kreisförmig auszubreiten, bis sie die gesamte Breite der Kavität ausfüllt. Einige Zeit danach kann der Bereich zwischen dem Einlauf und der Fließfront als nahezu ausgebildet betrachtet werden. An der Fließfront selbst herrscht jedoch eine besondere Strömungssituation, der„Quellfluss", da die Stromlinien in diesem Bereich wie eine Quelle erscheinen, wenn man sie in Bezug auf ein mitbewegtes Koordinatensystem betrachtet.

Der laminare Quellfluss ist für die Erzeugung von auf den herzustellenden Gegen- stand ausgerichteten' Tropfen auf Grund seiner laminaren Ausbildung einerseits von Vorteil, andererseits bestehen vor allem bei der Ausbildung kleiner Tropfen genau hier die Probleme, die eine Umsetzung mit aus der Spritzgießtechnik bekannten Einrichtungen und Materialien erschweren. Die Wandhaftung führt dazu, dass sich die Massen nur schwer zu Tropfen mit gewünschtem kleinen Volumen, vorzugsweise im Bereich kleiner gleich 1 mm 3 ausbilden lassen, andererseits ist eine entsprechend hohe Viskosität des Materials gerade für die Ausbildung einer geeigneten Tropfenform eines Tropfens von Bedeutung.

Dies unterscheidet die verwendeten Materialien auch von den vorbekannten Wach- sen. Aufgrund ihrer Viskosität lassen sich Wachse im normalen Thermodruck- oder Inkjetverfahren ausbringen, also durch reines kinematisches, druckloses Beschleunigen ohne Druckdifferenz des aufgeschmolzenen Tropfens. Die hier verwendeten Materialien unterscheiden sich davon bereits dadurch, dass ihre Viskositätszahl um eine bis mehrere Zehnerpotenzen höher ist. So liegt die dynamische Viskositätszahl des verfestigbaren Materials zwischen 100 und 10000 [Pa s], wobei vorzugsweise das verfestigbare Material ein in der Spritzgießtechnik üblicher Kunststoff oder ein Harz ist. Dies macht die Verarbeitung aus einem unter Druck setzbaren Material- Speicher und damit auch die Verwendung einer gesonderten Druckerzeugungseinheit erforderlich, da Drücke von mehr als 50 bis 100 MPa (500 bis 1000 bar) ohne weiteres erforderlich sind, insbesondere wenn zur Erzielung kleiner Tropfenvolumen kleine Austragsöffnungen eingesetzt werden. Vorzugsweise liegt das gewünschte Volumen des Tropfens insbesondere im Bereich von 0,01 bis 1 mm 3 . Der Durchmesser der Austrittsöffnung beträgt vorzugsweise etwa 0,1 mm. Bei einer durchaus üblichen Einspritzgeschwindigkeit von 100 [cm/s], die durch einen sogenannten Punktanguss mit 0,1 [mm] Durchmesser die Masse fördert, ergibt sich mit Volumenstrom durch Fläche ein Wert von 10.000 [m/s]. Dies führt für die fluide Phase zu einem laminaren Quellfluss mit Fließgeschwindigkeiten bis zu 10.000 m/s.

Vergleichbare Verfahren, die weitläufig unter dem Begriff Prototyping und Rapid Ma- nufacturing bekannt sind und zur Herstellung von Musterteilen mit der Anforderung einer sehr kurzzeitigen Bereitstellung vorgesehen sind, haben diese Problematik nicht. Die Herstellung solcher Teile beruht werkzeuglos, d.h. ohne Formwerkzeuge, und zwar in den meisten Fällen auch auf der Erzeugung der Geometrie aus SD- Daten, jedoch werden diese Geometrien durch entsprechende Mittel wie Aufschmelzen von Pulverschichten durch Wärmeintrag, z.B. mittels Laser, generative Systeme wie Druckverfahren in unterschiedlicher verbindender Form der Pulverteile oder auch im sogenannten Schmelzstrangverfahren hergestellt. Die Präzision dieser Verfahren wird durch den Druck im System entweder gar nicht oder im Schmelzstrangverfahren in geringem Maße beeinflusst, allerdings findet dort kein diskontinuierliches Herstellen des dreidimensionalen Gegenstandes statt.

Aus der WO 2007/134961 A1 ist es für einen Antrieb einer Spritzgießeinheit an einer Spritzgießmaschine bekannt, den Axialbewegungsmotor unmittelbar an die Förderschnecke anzuschließen und den die Rotation der Förderschnecke bewirkenden Do- siermotor aus Sicht der Plastifiziereinheit hinter dem Axialbewegungsmotor. Für das Zusammenwirken der beiden Motoren sind Raum greifende Vielzahnverbindungen vorgesehen (so auch US 7,270,532 B2, DE 43 44 335 A1 , US 2006/0093694 A1 , DE 103 18 958 B3).

Offenbarung der Erfindung

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die für die Herstellung des Gegenstandes erforderliche Präzision sicherzustellen.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Vorrichtung weist dazu die Aufbereitungseinheit zur Bereitstellung und ggf. Aufbereitung des verfestigbaren Materials, den unter Druck setzbaren Materialspeicher und die Druckerzeugungseinheit auf, wobei Tropfen über eine Austragseinheit ausgetragen werden. Die Austragseinheit ist feststehend mit einer Lagerung für den Objektträger verbunden, wobei an der Austragseinheit die Druckerzeugungseinheit ge- genüber dieser Verbindung beweglich gelagert angeschlossen ist. Es ergibt sich damit eine bauliche Einheit, die sowohl unter den dynamischen Randbedingungen einer Tropfenerzeugung als auch unter den statischen Randbedingungen eines hohen Haltedrucks als auch unter hohen Temperaturen des zu verarbeitenden Materials starr ist, so dass der erforderliche hohe Druck ohne Einfluss auf die herzustellen- den Geometrien des herzustellenden Gegenstandes bleibt. Druck und Temperatur können auf Grund der beweglichen Lagerung der Druckerzeugungseinheit die in sich starre Verbindung von Austragseinheit und Objektträgerlagerung nicht beeinflussen, wozu allerdings die voluminöse Druckerzeugungseinheit beweglich zu lagern ist. Es wird also im Gegensatz zur allgemeinen Konstruktionslehre das größere Teil zu Gunsten der Präzision des kleineren teils beweglich gegenüber dem kleineren Teil gelagert. Vorzugsweise sind Austragseinheit und Lagerung des Objektträgers stationär auf einem ebenfalls entsprechend steif ausgebildeten Maschinentisch angeordnet. Die Lagerung der Austragseinheit erfolgt über eine bügelartige Abstützung, gegenüber dem die Druckerzeugungseinheit beweglich gelagert ist. Damit ist der Anlenkungs- punkt der Austragseinheit an dieser Abstützung der Nullpunkt für von der Aufbereitungseinheit herrührende Wärmedehnungen. Damit sind die Lage der Austragseinheit und der Lagerung für den Objektträger von derartigen Wärmedehnungen weitestgehend unbeeinflusst. Eine eventuelle Ausdehnung ist damit bis zum Austrittspunkt an der Austragseinheit kompensiert.

Die Druckerzeugungseinheit, die in der Regel hohe Drücke bei geringer Fördergeschwindigkeit aufzubringen hat, kann vorzugsweise durch einen Axialbewegungsmotor und einen Rotationsmotor einerseits konstant den Druck durch Vorwärtsbewegung eines vorzugsweise als Schnecke ausgebildeten Fördermittels erzeugen und andererseits den Kunststoff durch Rotation der Schnecke zur Schmelze aufbereiten. Dabei können in der Spritzgießtechnik übliche und damit günstige Materialien verwendet werden, da keine besonderen Prototyping-Materialien erforderlich sind.

Vorzugsweise besteht die Druckerzeugungseinheit aus einem Axialbewegungsmo- tor, der als Hohlwellenmotor mit innenliegender Gewindespindel ausgebildet ist, durch den die Schnecke axial bewegt wird. Die Rotation der Schnecke erfolgt über einen gesonderten Dosiermotor, der im Zusammenwirken mit dem Axialbewegungsmotor und der Regelung des Staudrucks das plastifizierte Material zur Verfügung stellt. Die Schneckenbewegung erfolgt ausschließlich innerhalb des Systems, was eine weitere Voraussetzung für die präzise Tropfenaustragung ist und damit für eine hohe reproduzierbare Bauteilgenauigkeit.

Der den eigentlichen Druck aufbauende Axialbewegungsmotor schließt unmittelbar an die Plastifiziereinheit an. Aus Sicht der Plastifiziereinheit und der Schnecke befin- det sich der Dosiermotor hinter dem Axialbewegungsmotor. Dadurch ist das System kompakt aufzubauen, so dass die Einflüsse der hohen Drücke auch im System selbst gering sind. Der Rotor des Dosiermotors ist mit der Spindel des Einspritzmotors fest verbunden, die wiederum lösbar mit der Schnecke verbunden ist. Diese Spindel steht innerhalb des Axialbewegungsmotors mit dem Rotor des Axialbewegungsmotors in Verbindung. Um die erforderlichen zyklischen Bewegungen der Schnecke und die Rotationsbewegung des Dosiermotors miteinander zu verkoppeln, ist der Dosiermotor in einer Drehrichtung durch einen Freilauf blockierbar.

Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.

Kurzbeschreibung der Figuren

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes in dreidimensionaler Ansicht,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Druckerzeugungseinheit,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch Druckerzeugungseinheit und Plastifizierein- heit.

Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele

Die Erfindung wird jetzt beispielhaft unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Allerdings handelt es sich bei den Ausführungsbeispielen nur um Beispiele, die nicht das erfinderische Konzept auf eine bestimmte Anordnung beschränken sollen. Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Aus- führungsformen zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig etwas Anderes deutlich macht. Die Figuren zeigen eine Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes 50 aus verfestigbarem Material, das entweder im Ausgangszustand in einer fluiden Phase vorliegt oder verflüssigt werden kann. Die Herstellung des Ge- genstandes erfolgt durch sequenzielles Austragen von Tropfen 70. Dazu können z.B. einzelne Tropfen 70 sequenziell aus einer Austrittsöffnung 12b einer Austragseinheit 12 ausgetragen werden, so dass sich Schicht für Schicht der Gegenstand 50 auf einem in den Koordinatenrichtungen des Raumes beweglichen Objektträgers 13 ergibt. Der Objektträger 13 ist an einer Lagerung 40 relativ zur Austrittsöffnung 12b der Austragseinheit beweglich geführten Objektträger 13.

Das verfestigbare Material ist ein plastifiziertes Material, wie z.B. Silikon oder ein plastifizierbares Material, wie Kunststoff oder auch pulverförmige Materialien, wobei es im Wesentlichen darauf ankommt, dass das verfestigbare Material entweder im Ausgangszustand in einer fluiden Phase vorliegt oder verflüssigt werden kann. Das Material kann auch ein unter Wärme reversibel aufschmelzbares und damit recyc- lebares Material sein. Beliebige andere Materialien können verwendet werden, sofern diese Materialien durch die Vorrichtung plastifizierbar und vor allem durch die wenigstens eine Austragseinheit 12 austragbar sind. Mit der Vorrichtung können vor allem aber auch Materialien verarbeitet werden, wie sie üblicherweise in der Spritzgießtechnik in großen Mengen eingesetzt werden, was zur günstigen Herstellung der damit herzustellenden Gegenstände beiträgt.

Die Vorrichtung weist eine Aufbereitungseinheit zur Aufbereitung des verfestig baren Materials in die fluide Phase und zu dessen Bereitstellung - insbesondere wenn das Material bereits flüssig vorliegt, aber eventuell noch in diesem Zustand zu halten ist - auf, die im Ausführungsbeispiel durch eine in der Spritzgießtechnik bekannte Plasti- fiziereinheit 11 gebildet ist. Diese Plastifiziereinheit ist unmittelbar an einen unter Druck setzbaren Materialspeicher 12c in der Austragseinheit 12 gekoppelt. Bedarfs- weise ist auch eine mittelbare Kopplung möglich, sofern dafür Sorge getragen wird, dass die in Folge der hohen Drücke möglichen Verformungen in geeigneter Weise beherrscht werden. Wenigstens eine Druckerzeugungseinheit 60 erzeugt den für die Ausbildung der Tropfen, besser gesagt Tröpfchen erforderlichen Druck auf die fluide Phase im Materialspeicher 12c, der gemäß Fig. 3 auch nur als Kanal ausgebildet sein kann. Aus- tragseinheit 12 und Lagerung 40 sind feststehend miteinander verbunden. Die Druckerzeugungseinheit 60 ist an der Austragseinheit 12 angeschlossen und gegenüber dieser Verbindung beweglich gelagert. Damit wird die dem Grunde nach größere Einheit, nämlich die Druckerzeugungseinheit 60 beweglich gegenüber der kleineren, entsprechend starr ausgebildeten Einheit aus Austragseinheit 12 und Lagerung 40 für den Objektträger 13 gelagert. So wird trotz hoher Drücke und ggf. hoher Tem- peraturen eine Präzision im Bereich der Austragung der Tropfen 70 gewährleistet.

Vorzugsweise sind Austragseinheit 12 und Lagerung 40 stationär auf einem Maschinentisch 15 angeordnet, der vorzugsweise steif ausgebildet ist, um auch an dieser Stelle die Bewegungen so gering wie möglich zu halten. Gemäß Fig. 1 und 3 ist der Axialbewegungsmotor 10 der Druckerzeugungseinheit 60 über die Abstützung 25 auf dem Maschinentisch 15 vorzugsweise beweglich, nämlich entlang des Maschinentisches axial beweglich abgestützt, während die Austragseinheit 12 über die Abstützung 28 auf dem Maschinentisch 15 stationär abgestützt ist. Am Maschinentisch 15 ist dann wiederum die Lagerung 40 für den Koordinatentisch des Objektträgers 13 feststehend befestigt, so dass sich über den Maschinentisch 15 eine starre Verbindung zwischen Lagerung 40 und Austragseinheit 12 ergibt. Der„Nullpunkt", von dem aus eine Wärmedehnung der Plastifiziereinheit 11 wirken kann, ist damit durch die Abstützung 28 gebildet, so dass diese Wärmedehnung sich frei in eine Richtung weg vom herzustellenden Gegenstand 50 entfalten kann. Gemäß Fig. 3 ist die Austrags- einheit 12 über einen in Richtung auf den Objektträger 13 ragenden vorderen Teil der Abstützung 28 am Maschinentisch 15 abgestützt. Aus Sicht der Austragseinheit 12 befindet sich hinter diesem Anlenkungspunkt die Druckerzeugungseinheit 60. Damit sind die Lage der Austragseinheit 12 und der Lagerung 40 für den Objektträger 13 von derartigen Wärmedehnungen unbeeinflusst. Eine eventuelle Ausdehnung ist damit bis zum Austrittspunkt an der Austragseinheit kompensiert.

Die Druckerzeugungseinheit 60 weist einen Rotationsmotor, den elektromechani- schen Dosiermotor 14, und einen Axialbewegungsmotor 10 zur Bewegung eines Fördermittels auf, wobei das Fördermittel vorzugsweise eine in der Plastifiziereinheit 11 aufgenommene Förderschnecke 26 ist. Die Druckerzeugungseinheit 60 bewirkt einerseits eine konstante Druckerzeugung durch Vorwärtsbewegung des Fördermittels bzw. der Förderschnecke 26, andererseits wird im Zusammenwirken zwischen Förderschnecke 26 und Plastifiziereinheit 11 durch Rotation der Förderschnecke in der Plastifiziereinheit der Kunststoff zur Schmelze aufbereitet.

Die Axialbewegung der Förderschnecke 26 wird durch den Axialbewegungsmotor erzeugt, der einen Stator 20 und einen hohlen Rotor 21 zum Antrieb einer den Rotor durchgreifenden Spindel 16 aufweist. Die Spindel 16 des Spindelantriebes steht mit einer Mutter in Wirkverbindung. Die Rotation der Förderschnecke 26 erfolgt durch einen gesonderten Antriebsmotor 18 des Dosiermotors 14, der gleichzeitig mit dem Axialbewegungsmotor und der Regelung des Staudrucks zur Herstellung des Gegenstandes eingesetzt wird. Die Achsen des Dosiermotors 14 und des Axialbewe- gungsmotors 10 fluchten miteinander.

Die Spindel 16 des Axialbewegungsmotors 10 ist mit einem Rotor 22 des Antriebsmotors 18 des Dosiermotors 14 fest und mit dem Fördermittel bzw. der Förderschnecke 26 lösbar verbunden. Um den Betrieb der beiden Motoren unabhängig voneinander zu gewährleisten ist der Dosiermotor 14 durch einen in einem Gehäuse 18a des Antriebsmotors 18 gelagerten Freilauf 19 in einer Drehrichtung blockierbar. Das Gehäuse 18a des Antriebsmotors 18 ist zum Drehmomentgegenhalt des Freilaufs über eine Drehmomentstütze 27 am Gehäuse 23 bzw. dem Gehäusedeckel 23a des Axialbewegungsmotors 10 gelagert.

Der Axialbewegungsmotor 10 ist durch einen Hohlwellenmotor gebildet, der von der Spindel 6 durchgriffen ist. Die Mutter des Spindelantriebs des Axialbewegungsmotors 10 ist im Rotor 21 des Axialbewegungsmotors gelagert oder wie im Ausfüh- rungsbespiel gemäß Fig. 2 durch den Rotor 21 gebildet. Im Ausführungsbeispiel ste- hen zudem der Rotor 21 und die Spindel 16 über Planeten 17 miteinander in Wirkverbindung. Gemäß Fig. 3 ist aus Sicht der Austragseinheit der Dosiermotor 14 hinter dem Axial- bewegungsmotor 10 angeordnet. Diese Anordnung wurde gewählt, da durch den Axialbewegungsmotor hohe Kräfte im Bereich von regelmäßig zwischen 50 und 100 MPa aufgebracht werden müssen. Durch die gewählte Anordnung können diese Kräfte auf kürzestem Weg auf die Austragseinheit 12 bzw. den in ihr angeordneten Materialspeicher 12c aufgebracht werden. Gemäß Fig. 3 ist die Förderschnecke 26 am vorderen Ende der Spindel 16, d.h. in Fig. 3 auf der linken Seite des Axialbewe- gungsmotors über eine Schneckenkupplung 29 lösbar befestigt. Bei der Druckerzeugung und der Bereitstellung des plastifizierbaren Materials arbeitet die Vorrichtung wie folgt:

Im Ausführungsbeispiel wird die Axialbewegung der Förderschnecke 26 gemäß Fig. 3 durch die Spindel 16 des Axialbewegungsmotors 10 mit rotativ angetriebenen Rotor 21 erzeugt, der zugleich die Mutter des Spindelantriebs bildet. Die Übertragung vom Rotor 21 auf die Spindel 16 erfolgt unter Zwischenschaltung der Planeten 17. Die Spindel kann eine Axialkraft nur erzeugen, wenn sie entsprechend ihrer Spindelübersetzung eine Drehmomentgegenkraft erfährt. Diese Drehmomentgegenkraft wird in der Hauptkraftrichtung, also bei Bewegung der Förderschnecke 26 in Fig. 3 nach links durch den Dosiermotor 4 gebildet. Für die Schneckenrückwärtsbewegung wird die Drehmomentgegenkraft durch entsprechend geregeltes aktives Bestromen zur Verfügung gestellt. Durch die feste Verbindung der Spindel 16 des Axialbewegungsmotors 10 mit dem Rotor 22 des Antriebsmotors 18 des Dosiermotors 14 führt die Drehbewegung des Dosiermotors grundsätzlich auch zu einer Drehbewegung der Spindel 16 und umgekehrt. Die Spindel 16 kann die Drehung in eine Linearbe- wegung umsetzen, wenn entsprechend ihrer Spindelsteigung einer der gewünschten Vorschubkraft entsprechende Drehmomentabstützung vorgesehen ist. Für diese Drehmomentabstützung ist für den Aufbau des Drucks, d.h. für die Bewegung der Förderschnecke 26 in Fig. 3 nach links ein Freilauf 19 in den Dosiermotor 14 integriert, während für die Rückzugsrichtung der Förderschnecke 26 aktiv mit dem Do- siermotor 14 gearbeitet wird. Um die Bewegung des Axialbewegungsmotors vom Dosiermotor 14 zu entkoppeln, ist der Freilauf vorgesehen, der den Dosiermotor 14 in einer Drehrichtung blockiert bzw. blockieren kann, also ein unidirektionales Drehverhinderungsmittel. Der Freilauf 19 ist am Gehäuse 18a des Antriebsmotors 18 des Dosiermotors 14 gelagert. Diese Lagerung ist ihrerseits wiederum über die Drehmomentstütze 27 am Gehäuse 23 bzw. dem Gehäusedeckel 23a des Axialbewe- gungsmotors 10 gelagert. Beim Aufbringen des Drucks durch die Druckerzeugungseinheit 60 als auch aufgrund der je nach Material erforderlichen Temperaturen ergeben sich Bewegungen und Dehnungen der Druckerzeugungseinheit 60. Durch die axial bewegliche Lagerung der Druckerzeugungseinheit 60 und die feststehende Abstützung 28 bzw. Verbindung von Austragseinheit 12 und Lagerung 40 für den Objektträger haben diese Bewegungen jedoch keinen Einfluss auf den im Hinblick auf die Präzision des herzustellenden Gegenstand 50 empfindlichen Bereich zwischen Austragsöffnung 12b und Objektträger 13. Dies wird durch den Aufbau der Druckerzeugungseinheit 60 im Ausführungsbeispiel unterstützt, die dadurch für die Erzeugung hoher Kräfte bei geringen Geschwindigkeiten ausgelegt ist.

Es versteht sich von selbst, dass diese Beschreibung verschiedensten Modifikationen, Änderungen und Anpassungen unterworfen werden kann, die sich im Bereich von Äquivalenten zu den anhängenden Ansprüchen bewegen.

Bezugszeichenliste

10 Axialbewegungsmotor

11 Plastifiziereinheit

12 Austragseinheit

12b Austrittsöffnung

12c Materialspeicher

13 Objektträger

14 Dosiermotor

15 Maschinentisch

16 Spindel

17 Planeten

18 Antriebsmotor

18a Gehäuse

19 Freilauf

20 Stator von 10

21 Rotor von 10

22 Rotor von 18

23 Gehäuse von 10

23a Gehäusedeckel

24 Materialbehälter

25 Abstützung für 10

26 Förderschnecke

27 Drehmomentstütze

28 Abstützung für 12

29 Schneckenkupplung

40 Lagerung

50 Gegenstand

60 Druckerzeugungseinheit

70 Tropfen