Vorrichtungen dieser Art (OS-PS 3 870 244) werden dabei dazu benutzt, die bspw. mit einem Flurtransportgerät oder auf einem Hubbalken heran transpor- tierten, in eine horizontale Mittenachslage gebrachten Walzbandbunde auf ei- nen der Tragdorne zu bringen, auf diesem axial festzulegen und den Tragdorn mit dem Walzbandbund in die Abwickel position zu schwenken und anschlie- Bend den Walzbandbund abzuwickeln. Zwischenzeitlich kann dabei bereits der folgende Walzbandbund auf den anderen, jetzt in Aufnahmeposition befindli- chen Tragdorn aufgeschoben und auf diesem fixiert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Vorrichtung so zu verbessern, daß mit ihrer Anwendung die aus der Bandwalzstraße oder aus einem Bundspeicher kommenden Walzbandbunde nicht nur aufgenommen, schwenk- bewegt, abgewickelt und wieder abgenommen werden, sondern daß im Zu- sammenwirken mit solchen Schwenkbewegungen weitere Behandlungen des heran-und wieder abtransportierten Walzbandbundes vorgenommen werden können, wie z. B. bisher auf einem Bundvorbereitungshaspel die Bundinspekti- on, das Anbringen von Bundbindebändern bzw. das Entfernen der Bundbinde- bänder, die Bundmarkierung, das Bundwiegen usw.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Karussellträger mindestens zwei weitere, gegenüber den beiden Tragdornen jeweils um 90° versetzte Tragdorne aufweist, wobei zwischen Aufnahmeposition und Abwickelposition und zwi- schen Abwickelposition und Aufnahmeposition jeweils, um 90° winkelversetzt, weitere Behandlungspositionen zur Bundbindebandentfernung, Bundmarkie- rung, zum Bundbinden oder dergleichen vorgesehen sind. Dabei kann, wie die Erfindung weiter vorsieht, im Bereich der Abwickelposition ein ortsfest angeord- neter, mit dem jeweilig gegenüberliegenden Tragdorn drehkuppelbarer Drehan- trieb vorgesehen werden. Weiter kann im Bereich dieser Abwickel position in der Bewegungsbahn des abgewickelten Bundbandes eine Bandschere vorgesehen werden. Hinter der Bandschere läßt sich eine Richteinrichtung anordnen. Diese erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung benötigt bedeutend weniger Platz und weniger Aufwand für die Fundamente, und es entfallen einige der bisher notwendigen Zwischentransporte der Walzbandbunde sowie die dafür notwendigen Aufnahme-und Transporteinrichtungen.

Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei- spiels näher erläutert.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind auf dem, um die Vertikalachse VA drehbaren Karussellträger KT, hier vier Tragdorne TDI, TDII, TDIII, TDIV um je 90° winkelversetzt zueinander angeordnet. Diese sind auf nicht dargestellte Weise um ihre Längsachse drehbar in dem Karussellträger KT gelagert. Jeder Tragdorn TD weist eine Riegelvorrichtung RV zur axialen Festlegung des auf den Dorn aufgeschobenen Walzbandbundes auf. Mit der Drehung des Karus- sellträgers KT in Richtung des Pfeils S lassen sich die Tragdorne nacheinander, beginnend mit der Position A jeweils um 90° in die folgenden Positionen B, C und D schwenken. In der Position C ist dem eingeschwenkten Tragdorn, hier TDIII, axial gegenüberliegend eine, in Achsrichtung verschieb-oder ein- schwenkbare Kuppelvorrichtung KV in einem ortsfesten Antriebsgehäuse AG angeordnet.

Die Vorrichtung arbeitet wie folgt : Auf den, in der Position A befindlichen Tragdorn I wird ein, bspw. aus einer BandwalzstraBe oder einem Walz- bandspeicher kommender, mit Hubbalken oder anderen Fördergeräten heran- gebrachter, hier strichpunktiert, angedeuteter Walzbandbund WB aufgescho- ben, mittels der Riegelvorrichtung RV axial festgelegt und einer Bundverarbei- tung unterworfen, z. B. einer Inspektion. Anschließend schwenkt der Karussell- träger KT um die Vertikalachse VA um 90° in Richtung des Pfeils S und bringt den Walzbandbund WB in die Position B. In dieser Position kann der Walz- bandbund WB weiterbehandelt werden, bspw. kann das Bindeband entfernt werden. Die nächste Schwenkbewegung des Karussellträgers KT um 90° schwenkt den Walzbandbund WB in die Position C. In dieser wird der Tragdorn I durch Vorschieben der Kupplungsvorrichtung KV in einer Richtung des Dop- pelpfeils P mit dieser gekuppelt und damit die Möglichkeit geschaffen, das strichpunktiert angedeutete Band BD von dem Walzbandbund abzuwickeln, ggf. den Bandanfang des Bandes BD mit Hilfe der in Abwickelrichtung hinter dem Walzbandbund angeordneten Schere BS abzutrennen. Der nach dem Abtrenn- vorgang auf dem Tragdorn I verbleibende Walzbandbund WB wird dann durch die folgende Schwenkbewegung des Karussellträgers KT wieder um 90° in die Position D gefahren und nach einer weiteren Behandlung, z. B. Aufbringen des Bindebandes, Markieren usw. vom Tragdorn TDI abgezogen und der Weiter- verwendung zugeführt. Beim Ablauf dieser Behandlungsschritte kann bereits während der ersten Weiterbehandlung des in die Position E eingeschwenkten Walzbandbundes WB der folgende Walzbandbund WB auf den nächsten freien Tragdorn TDII aufgeschoben werden, der sich jetzt in der Position A befindet und dann mit der nächsten Schwenkbewegung dieses Tragdorns TDII in die Position B der folgende Walzbandbund WB auf den freien Tragdorn TDIII, der in die Position A eingeschwenkt ist usw. Die Walzbandbunde WB einer Bundfolge können auf diese Weise in einer Zeitspanne gleichzeitig vier unterschiedlichen Behandlungen unterworfen werden.

Bezugszeichenverzeichnis KT Karussellträger VA Vertikalachse TDI Tragdorn TDII Tragdorn TDIII Tragdorn TDIV Tragdorn WB Walzbandbund RV Riegelvorrichtung KV Kuppelvorrichtung AG Antriebsgehäuse BS Bandschere A Position B Position C Position D Position S (Pfeil) P (Doppelpfeil)