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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR REMOVING A BONE CEMENT TUBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/010423
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for removing a bone cement tube surrounding a prosthesis shaft from the bone cavity after removal of the endoprosthesis comprises an ultrasound generator (1) with an essentially cylindrical guide section (2), the free end of which carries the sonotrode (3) which emits the ultrasound. The diameter of the guide section (2) is less than the internal diameter of the bone cement tube (5) and its length is adapted to the length of the prosthesis shaft or of the bone cement tube (5).

Inventors:
ZAHEDI AMIR (DE)
Application Number:
PCT/DE1990/000200
Publication Date:
September 20, 1990
Filing Date:
March 14, 1990
Export Citation:
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Assignee:
ZAHEDI AMIR (DE)
International Classes:
A61B17/22; A61B19/00; A61F2/46; A61N7/00; (IPC1-7): A61B17/22; A61B19/00; A61F2/46
Domestic Patent References:
WO1987002571A11987-05-07
Foreign References:
DE2741107A11979-03-29
EP0305627A11989-03-08
EP0028712A11981-05-20
Attorney, Agent or Firm:
Christiansen, Henning (Berlin, DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e
1. Vorrichtung zum Entfernen einer nach dem Enfernen des Schafts einer einzementierten Endoprothese innerhalb der Knochenhöhlung verbleibenden Zementröhre, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h einen Ultraschallerzeuger (1) mit einem Führungsabschnitt (2), dessen freies Ende die ultraschallemittierende Sono¬ trode (3) bildet, dessen Querabmessungen jeweils kleiner sind als diejenigen der entsprechenden Bereiche der Knochen¬ zementröhre (5) bzw. des zugeordneten Prothesen¬ schafts, so daß er sich vollständig in die Zementröhre einführen läßt, dessen Länge der des Innenraums der Knochenzementröh¬ re (5) bzw. der Länge des Prothesenschafts angepaßt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , daß die Sonotrode (3) eine ab¬ gerundete Form aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die ak¬ tive Fläche der Sonotrode (3) durch die Mantelfläche eines koaxial zur Längsachse des Führungsabschnittes (2) ausge¬ richteten im wesentlichen zylindrischen Bereichs gebildet wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 2 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß ein Flä¬ chenvektor der aktiven Fläche der Sonotrode (3) radial zur Längsachse des Führungsabschnittes (2) gerichtet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß Sonotro¬ de aus einer Aluminium oder Titanlegierung besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Län¬ ge der Sonotrode und die Ultraschallfrequenz derart bemes¬ sen sind, daß die Länge im wesentlichen gleich einem viel¬ fachen der halben sich innerhalb der Sonotrode einstellen den Wellenlänge ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h ein zusätzliches Führungsrohr (10), dessen Innendurchmesser an den Außen¬ durchmesser des Führungsabschnittes (2) angepaßt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , daß das Führungsrohr (24) mit einer Nut (16) und einem darin eingreifenden Führungsele¬ ment (17) versehen ist, welche eine Bewegungskurve der So¬ notrode (3) in Bezug auf das Führungrohr erzwingt, bei de¬ ren Durchlaufen ein geschlossener größerer Bereich der Ze¬ mentröhre nacheinander in die Nachbarschaft des aktiven Bereichs der Sonotrode gelangt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , daß das Führungsrohr als Topf kurvenzylinder (11) ausgebildet ist, der auf dem Rand der Knochenzementröhre (5) aufsetzbar ist und in dessen Nut (16) ein Nippel (17) des Führungsrohres (10) eingreift.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Füh rungsrohr (10) weiterhin zum Durchlaß eines Endoskopes (27), einer SpülVorrichtung und/oder eines Spreizinstru¬ mentes (25) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 , d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , daß der sich zu seinem freien Ende (30) hin verjüngende, die Sonotrode aufweisende Füh¬ rungsabschnitt (28 bzw. 29) einen dem Prothesenschaft an¬ gepaßten gekrümmten Bereich aufweist, wobei die Krümmung jeweils so gewählt ist, daß der einen konstanten Quer¬ schnitt aufweisende oder sich zu seinem freien Ende hin gleichmäßig verjüngende Führungsabschnitt bei insgesamt möglichst geringer Krümmung den am weitesten von dem äuße¬ ren Zugang entfernten Bereich der Knochenröhre erreicht und/oder der die Sonotrode aufweisende Endbereich mög liehst gestreckt ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , daß mehrere auswechselbare Sono troden aufweisende Führungsabschnitte (31, 32, 33) unter¬ schiedlicher Länge und/oder unterschiedlicher Krümmung vorgesehen sind. * * * * *.
Description:
Vorrichtung zum Entfernen einer Knochenzemen röhre

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

Einzementierte Implantate können im allgemeinen nicht be¬ liebig lange im Knochen verbleiben. Falls ein solches Im-

plantat ausgewechselt oder herausgenommen werden muß, ver¬ bleibt nach dessen Entfernung eine im wesentlichen zylin¬ drische Knochenzementröhre im Knochen, die zur Reimplanta¬ tion vollständig entfernt werden muß.

Das Entfernen des alten Knochenzementes erfolgte bisher durch Ausbohren von oben oder durch Bypaßlegung schräg von unten, um alle Knochenzementteile lösen zu können und mit¬ tels Zangen bzw. sonstiger mechanischer Hilfsmittel, ins- besondere Absaugvorrichtungen.

Es ist weiterhin bekannt, sich zu diesem Zweck eines Ex- traktors zu bedienen, der an seinem Kopf ein Pfropfenge¬ winde aufweist, welches in die Knochenzementröhre einge- schnitten wird, um auf diese Art und Weise genügend Halt zum Austreiben der Knochenzementröhre zu erhalten. Dieses bekannte Instrument hat den erheblichen Nachteil, daß ins¬ besondere bei älteren Patienten die Gefahr besteht, daß die Knochenwandung aufsplittert, wenn die durch das Pfrop- fengewinde erzeugte Radialspannung größer ist als die Fe¬ stigkeit der Knochen. Auch ist bei Verwendung eines Ex- traktors nicht sichergestellt, daß im Fußpunkt der im Kno¬ chen befindlichen Höhlung sämtlicher Knochenzement abge¬ löst wird.

Aus der DE-OS 29 44 710 ist ferner eine Kombination eines derartigen Extraktors mit einem Spreizins rument bekannt, wobei das Spreizinstrument die Aufgabe hat, die Knochenze¬ mentröhre zu untergreifen, um somit das Austreiben der Ze- mentröhre zu erleichtern. Aber auch die Anwendung dieser Vorrichtung ist mit erheblichen mechanischen Belastungen

der die Knochenzementröhre umgebenden Kortikalis verbun¬ den. Die oben erwähnten Unsicherheiten in Bezug auf die Vollständigkeit der Zemententfernung werden durch das Spreizinstrument nicht beseitigt. Außerdem kann es zum Un- tergreifen der Knochenzementröhre notwendig sein, die vor¬ handene Knochenhöhlung zu vertiefen, um entsprechenden Ar¬ beitsraum für das Spreizinstrument unterhalb der Knochen¬ zementröhre zu gewinnen. Nachteilig ist darüber inaus, daß eine optische Überwachung dieser Manipulation und des Ein- satzes des Spreizinstrumentes, beispielsweise über ein auf einen Monitor übertragenes Röntgenbild, erforderlich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die die berührungsfreie Auslockerung einer Knochenzementröhre und ihre Herausnahme aus der Knochen¬ höhlung in einem Stück oder in wenigen Bruchstücken ge¬ stattet.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäß ist zur Auslockerung der Knochenzement¬ röhre ein Ultraschallerzeuger mit einem in die Zementröhre einführbaren Führungsabschnitt vorgesehen. Dabei weist der Ultraschallerzeuger weiterhin eine Ultraschall abstrah¬ lende Sonotrode auf, welche in einen Führungsabschnitt integriert ist. Der Führungsabschnitt ist so bemessen, daß er in die Knochenzementröhre, aus der der Prothesenschaft entfernt wurde, einführbar ist und die Sonotrode damit in die Nachbarschaft aller Bereiche der durch die Knochenröh¬ re gebildeten Wandung gelangen kann. Dadurch, daß die

Sonotrode das freie Ende des Führungsabschnitts bildet, können sämtliche Teile der Röhre durch ein langsames Ein¬ bzw. Ausfahren des Führungsabschnitts behandelt werden. Bei dem "Führungsabschnitt" handelt es sich also um einen in die Knochenröhre einführbaren Teil, der somit die "Führung" innerhalb der Knochenröhre ganz oder teilweise übernimmt, so daß sich eine unkomplizierte Handhabung er¬ gibt. Die ultraschallemittierende Sonotrode befindet sich im Endbereich des Führungsabschnitts und gelangt somit in den tiefsten Teil der Knochenröhre, wenn der Führungabsch¬ nitt vollständig eingeführt ist. Auf dem Einführungsweg oder bei Wiederhinausführen können alle anderen Teile der Knochenröhre erreicht werden.

Insbesondere weist das so gebildete Handgerät den genann¬ ten Führungsabschnitt auf, der in die Knochenhöhlung bis zu einem Anschlag einschiebbar ist. Auf diese Weise läßt sich der Ultraschallerzeuger in dem nach Entfernen des Prothesenschaftes offenstehenden Hohlraum in axialer Richtung führen, so daß dar Ultraschallerzeugern nach¬ einander in die Nachbarschaft aller Bereiche der Wandung der im Knochen verbleibenden Zementröhre gelangt.

Es wurde gefunden, daß eine auf Knochensubstanz aufge- brachte Zementschicht bei Bestrahlung mit Ultraschall mit einer Frequenz im Bereich von 40 kHz sicher auslockert und als kompletter Zementblock von der Knochenoberfläche ab¬ nehmbar ist. Die Knochensubstanz wird dabei nicht ange¬ griffen.

Ein derartiger Ultraschallerzeuger besteht insbesondere aus zwei Teilen - einem Handgerät und einem über ein fle-

xibles Hochfrequenzkabel angeschlossenen Generator. Das Handgerät weist neben einem außerhalb des Knochens ver¬ bleibenden Griffteil einen zum Führen innerhalb der Kno¬ chenröhre bestimmten Einführungsabschnitt auf, der mit ei- ner ultraschallemittierenden Sonotrode an seinem freien Ende versehen ist.

Die Sonotrode weist als Endbereich des Führungsabschnitts bevorzugt eine eine abgerundete Form auf, so daß in jeder Position ein kufenartiges Gleiten in der Zementröhre mög¬ lich ist und ein Sperren der Gleitbewegung durch Verkanten des Führungsabschnitts verhindert ist.

Insbesondere wird die aktive Fläche der Sonotrode durch die Mantelfläche eines koaxial zur Längsachse des Füh¬ rungsabschnittes ausgerichteten im wesentlichen zylindri¬ schen Bereichs gebildet. Damit besteht die Sonotrode mit dem Führungsabschnitt aus einem homogenen Körper, vor¬ zugsweise Titan oder Aluminium, in den vom außerhalb der Knochenröhre befindlichen Teil mittels eines Schwingers oder dergleichen die Ultraschallenergie eingekoppelt wird. Die Abstrahlung erfolgt dann in radialer Richtung über die äußere Oberfläche der in den Führungsabschnitt integrier¬ ten Sonotrode. Dabei ist bevorzugt jeweils der Flächenvek- tor der aktiven Fläche der Sonotrode radial zur Längsachse des Führungsabschnittes gerichtet.

Zur Ausbildung einer stehenden Welle sind die Länge der Sonotrode und die Ultraschallfrequenz derart bemessen, daß die Länge im wesentlichen gleich einem Vielfachen der hal¬ ben sich innerhalb der Sonotrode einstellenden Wellenlänge ist.

Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfin¬ dung weist der sich zu seinem freien Ende hin verjüngende die Sonotrode enthaltende Führungsabschnitt einen dem Prothesenschaft angepaßten gekrümmten Bereich auf, wobei die Krümmung jeweils so gewählt ist, daß der einen kon¬ stanten Querschnitt aufweisende oder sich zu seinem freien Ende hin gleichmäßig verjüngende Führungsabschnitt bei insgesamt möglichst geringer Krümmung des Sonotrodenbe- reichs den am weitesten von dem äußeren Zugang entfernten Bereich der Knochenröhre erreicht. Auf diese Weise wird auch der von der ZugangsÖffnung am weitesten entfernt lie¬ gende Bereich der Knochenröhre bei möglichst gerader Aus¬ bildung des Führungsabschnitts erreicht. Durch die gerade Ausführung des Sonotrodenbereichs werden Biegeschwingun- gen, welche die Sonotrode schädigen können möglichst ver¬ mieden bzw. gering gehalten.

Um eine Anwendung im Zusammenhang mit möglichst vielen unterschiedlich geformten Prothesenschäften zu ermögli- chen, sind mehrere auswechselbare Sonotroden aufweisende Führungsabschnitte vorgesehen.

Entsprechend einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zur Aufnahme und Arretierung des Fü rungsab- Schnittes des Ultraschallerzeugers ein Führungsrohr vorge¬ sehen, das sich in das Innere der Zementröhre einschieben läßt. Das Führungsrohr ermöglicht ein gleichmäßiges Ver¬ schieben der Sonotrode, so daß die gesamte Grenzfläche zwischen der Knochenzementröhre und dem Knochen von den Ultraschall überstrichen wird. Emittiert die Sonotrode nicht konzentrisch um die Spitze des Führungsabschnittes

sondern in einer Vorzugsrichtung radial zum Führungsrohr, ergibt sich damit eine komplizierte mäanderartige Bewe¬ gung. Die Sonotrode wird um jeweils 360° abzüglich des ra¬ dialen öffnungswinkels der emittierten Ultraschall hin- und hergedreht und dabei gleichzeitig axial verschoben. Diese Bewegungsart ist einer fortlaufenden Drehbewegung mit überlagerter Verschiebung vorzuziehen, da hierbei das Handgerät des Ultraschallerzeugers nicht mitsamt dem Hoch¬ frequenzkabel verdreht zu werden braucht. Ein derartiger Bewegungsablauf läßt sich auf einfache Weise mittels eines entsprechenden Topfkurvenzylinders realisieren, der entwe¬ der auf den Rand der Knochenzementröhre extern aufgesteckt wird und in deren mäanderartiger Ausnehmung ein Nippel des Führungsrohres eingreift oder die in das Führungsrohr di- rekt eingearbeitet ist und als "Führungsschiene" für einen Nippel des Führungsabschnittes des Ultraschallerzeugerε dient. In dieser Ausführungsform behält das Führungsrohr seine Relativlage zur Knochenzementröhre bei und der Füh- rungsabschnitt wird gleichsam "herausgewunden", während im ersten Fall der Führungsabschnitt zum Führungsrohr arre¬ tiert ist und beide Teile zusammen aus der Röhre herausge¬ wunden werden.

Vorteilhaft ist weiterhin, wenn ein derartiges Führungs- rohr zum Durchlaß eines Endoskopes, einer Spülvorrichtung und/oder eines Spreizinstrumentes ausgebildet ist.

Das Führungsrohr kann, entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung darüberhinaus auch im Austausch mit dem Führungsabschnitt zur Aufnahme eines Endoskopes und/oder einer Spülvorrichtung und/oder eines Spreizinstrumentes

genutzt werden. Spreizinstrumente ermöglichen durch ein Untergreifen der Knochenzementröhre ein bequemes Heraushe¬ ben der gelockerten Zementröhre, auch wenn nach der Ultra¬ schallbehandlung noch ein geringes Nachlockern mittels Hammer und Meißel erforderlich war und die Zementröhre dabei möglicherweise in mehrere Teile zerbrochen ist.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Sonotrode der Form des entfernten Prothesenschaftes und damit der Höhlung der Zementröhre näherungsweise ange¬ paßt. Die Maße einer derartigen Sonotrode können demzufol¬ ge den Maßen der für die Aushöhlung des Knochens verwende¬ ten Raspel entlehnt sein. Die Länge der Sonotrode kann die der Zementröhre übertreffen, während der Durchmesser maxi- mal dem der Zementröhre entspricht und zur Spitze abnimmt. Eine geringe säbelförmige Krümmung erleichtert das Ein¬ setzen der Sonotrode in die Knochenzementröhre. Durch die Ausbildung der gesamten äußeren Sonotrodenoberfläche als ultraschallemittierende Fläche ist die Verwendung einer Führungshilfe, insbesondere eines Führungsrohres oder eines Topfkurvenzylinders, nicht erforderlich. Die Zahl der Varianten dieser speziellen, der Knochenzement¬ röhre angepaßten Sonotrodenform richtet sich nach den üblichen Schaftlängen und den Krümmungsradien der proxima- len Schaftenden.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 in einem Übersichtsschema verschiedene Bauein¬ heiten und deren Kombinierbarkeit,

Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer in einer Vorzugsrichtung emittierenden Sonotrode in teilweise längsgeschnittener Darstellung,

Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer in jede radiale Richtung emittierenden Sonotrode in einer Seiten- ansieht und

Figur 4 eine Übersichtsdarstellung verschiedener Varian¬ ten des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3.

Die zentrale Baueinheit des in Figur 1 dargestellten Aus¬ führungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entfernen einer Knochenzementröhre bei einer Reimplan¬ tation einer Endoprothese aus einer Knochenhöhlung wird durch einen Ultraschallerzeuger 1, der einem zylinderför- migen Führungsabschnitt 2 aufweist, gebildet. Der einen Schaft bildende Führungsabschnitt 2 ist an seinem freien Ende mit einer ultraschallemittierenden Sonotrode 3 ver¬ sehen. An seinem nicht dargestellten oberen Ende befindet sich ein Handgriff zum Führen des Schafts.

In Figur l sind vier spezielle Gestaltungsformen von Sonotroden dargestellt, die bei diesen Ausführungsformen mehr oder weniger punktförmige Ultraschallquellen bilden. Diese Sonotroden können bei anderen Ausführungsformen - wie sie beispielsweise in Figur 3 dargestellt sind - auch einen mehr oder weniger großen Längenbereich des

schaftförmigen Führungsabschnitts einnehmen. der Führungsabschnitt gestattet es, den Sonotrodenbereich in den von dem Prothesenschaft nach dessen Entfernen freige¬ gebenen Hohlraum einzuführen.

Bei einer ersten Gestaltungsform 4 werden von einer zylin¬ dermantelartigen Sonotrodenoberfläche Ultraschall aus¬ gesandt. Bei einer derartigen Gestaltungsform 4 wird eine gleichmäßige Rundumbestrahlung einer inneren Oberfläche eines Hohlzylinders erreicht, ohne die Sonotrode 3 drehen zu müssen. Ein Führungsabschnitt 2 eines Ultraschaller¬ zeugers l mit einer Sonotrode der Form 4 kann also direkt in eine Knochenzementröhre 5 hineingesteckt werden um dann unter Absendung von Ultraschall wieder herausgezogen zu werden. Auf diese Weise wird jedes Flächenelement der Grenzfläche zwischen der Knochenzementröhre 5 und dem Knochen 6 von den Ultraschall erreicht. Die gleiche Arbeitsweise wird auch bei einer mit 7 bezeichneten zweiten Sonotrode praktiziert, die die Form einer Halb- kugel hat und an der Spitze des Führungsabschnittes 2 angeordnet ist.

Sendet die Sonotrode dagegen nur in axialer Richtung des Führungsroh es Ultraschall aus - wie das dritte Aus- führungs beispiel 8 zeigt, so müssen die Wellen mit Hilfe eines entsprechenden optischen Elementes 9 seitlich umge¬ lenkt werden. Vorteilhafterweise ist das optische Element 9 manuell oder motorisch drehbar, so daß auch hier wieder eine gleichmäßige Rundumbestrahlung resultiert. Damit kann ein derartiger Ultraschallerzeuger 1 direkt in die Zementröhre 5 hineingesteckt werden und wird von dieser manuell geführt.

Falls eine kontrollierte Zwangsführung erwünscht ist, ist diese ebenfalls in günstiger Weise realisierbar: Der Führungsabschnitt 2 mit der Sonotrode 3 wird in ein Führungsrohr 10 eingesteckt, so daß dieses mittels eines hohlen Topfkurvenzylinders 11 entlang einer Ausnehmung gleitet, deren Form eine Bewegung der Sonotrode zum Überstreichen der gesamten Röhrenoberfläche ermöglicht. Im einfachsten Fall ist der Topfkurvenzylinder 12 lediglich mit einem Schlitz 13 in axialer Richtung versehen. Der Topfkurvenzylinder 11 wird auf den Rand 14 der Knochen¬ zementröhre 5 aufgesetzt und ist deshalb mit einem sch¬ malen Kragen 15 versehen. Zum Eingreifen in die der Kurve der gewünschten Relativbewegungen von Sonotrode 3 und Knochenzementröhre 5 entsprechenden länglichen Ausnehmung 16 bei einer anderen Ausführung eines Topfkurvenzylinders 20 besitzt das Führungsrohr 10 einen vorstehenden Nippel 17. Dieser Nippel 17 ist bevorzugt durch leichte Kraft¬ wirkung gegen eine kleine Feder, die in einer Vertiefung in der Wandung des Führungsrohres 10 angeordnet ist, in diese Vertiefung versenkbar. Dadurch wird das Einschnappen des Nippels 17 in die Ausnehmung 16 erleichtert. Zum manuellen Führen entlang der Form des Schlitzes ist das Führungsrohr 10 mit einem Griff 18 ausgestattet.

Die Ausnehmung 16 ist komplizierter gestaltet, wenn die Sonotrode 3 Ultraschall nicht in alle radialen Richtungen aussendet, sondern nur innerhalb eines bestimmten Winkel¬ bereiches. Das ist bei der vierten Gestaltungsform -mit 19 beziffert - der Sonotrode 3 der Fall. Ein mit einer derar- tigen Sonotrode ausgerüsteter Führungsabschnitt 2 eines Ultraschallerzeugers 1 muß innerhalb der Knochenzement-

röhre 5 so geführt werden, daß alle Flächenelemente der Grenzfläche zwischen der zu entfernenden Knochenzement¬ röhre 5 und der umgebenden Knochensubstanz 6 mit der gleichen Intensität bestrahlt werden. Das ist vorteilhaft dadurch realisierbar, daß der Führungsabschnitt 2 in ein Führungsrohr 10 eingeschoben und arretiert wird und dieses anschließend mit seinem Nippel 17 in die gewundene Ausneh¬ mung 16 des Topfkurvenzylinders 20 eingerastet und als komplette Einheit in die Knochenzementröhre 5 eingesetzt wird, wobei der Topfkurvenzylinder 11 auf dem Rand 14 der Röhre 5 aufliegt. Die derart ineinandergeschobenen Teile sind in Figur 2 dargestellt. Die Länge des Führungsrohres 10 muß mindestens der Summe der Länge des Topfkurvenzylin- ders 11 und der Tiefe der Knochenzementröhre 5 entspre- chen. Die Form der Ausnehmung 16 kann schraubenlinienför- mig oder mäanderförmig sein. Letzteres ist im allgemeinen vorzuziehen, da ein mäanderartiges Hin- und Herdrehen gegenüber einem schraubenartigen vollständigen Drehen den Vorteil hat, daß das Hochfrequenzkabel 21, welches das Handgerät 22 mit dem Generator 23 verbindet, nicht verdrillt wird.

Die gleiche Ausnehmung 16' kann auch direkt in ein ent¬ sprechendes Führungsrohr 24 eingeschnitten sein. Dann muß der Führungsabschnitt 2 den Nippel 17 aufweisen. Bei dieser

Variante wird das Handgerät 22 des Ultraschallerzeu¬ gers 1 geführt. Die Wandung des Führungsrohres 24, die in diesem Falle noch zwischen der Sonotrode und der Knochen- zementröhre befindlich ist, stellt kein Hindernis für die Ultraschall dar.

Nach dem Lockern der Knochenzementröhre 5 wird diese vor¬ zugsweise mit Hilfe eines Spreizinstrumentes 25 komplett herausgenommen. Das Spreizinstrument 25 ist an seinem dis- talen Ende mit aufspreizbaren Lamellen 26 versehen. Diese Lamellen untergreifen die Zementröhre 5 bzw. verklemmen sich innerhalb der Röhre 5. Soll jedoch ein Austausch des Führungsrohres mit einer endoskopischen Einrichtung 27 möglich sein, muß aufgrund der erforderlichen Sichtfrei¬ heit ein oben erläutertes Führungsrohr 10 mit einem Topfkurvenzylinder 11 eingesetzt werden. Das Endoskop 27 dient der Durchmusterung des Hohlraumes insbesondere nach dem Herausnehmen der Knochenzementröhre 5 sowie dem Spülen und dem Absaugen kleinerer Partikel.

Figur 3 zeigt zwei Varianten 28 und 29 - durchgezogene und gestrichelte Kontur - einer weiteren Ausführungsform zur manuellen Führung bestimmten einer Sonotrode mit Führungs- abschnitt, die radial zu ihrer gesamten Oberfläche Ultra¬ schall emittiert. Die Länge der Sonotrode entspricht mindestens der der auszulockernden Zementröhre und die Dicke höchstens der der Zementröhre, wobei die Dicke zur Sonotrodenspitze 30 hin abnimmt. Die Spitze 30 ist sphä¬ risch verrundet ausgebildet. Die Sonotrode 28 bzw. 29 weist eine geringfügige säbelartige Krümmung auf, deren sich in Richtung der Längsachse stetig ändernder Krüm¬ mungsradius an jeder Stelle ein Mittelwert der zugeord¬ neten Stelle aller Schaftkrümmungen einer Klasse gleich¬ artiger Endoprothesen, d.h. der Endoprothesen annähernd gleicher Länge und ähnlicher Krümmungsradien, darstellt. Eine auf diese Weise formmäßig optimierte Sonotrode ge¬ stattet beispielsweise die Entfernung von innerhalb eines

Variationsbereiches unterschiedlich geformten Knochen¬ zementröhren von entfernten entsprechenden Schaftprothesen annähernd gleicher Länge. Der schwingfähige ultraschall¬ abstrahlende Sonotrodenteil kann sich dabei vom freien Ende her - je nach gewünschter Ausführung - mehr oder weniger weit zum Griffende hin erstrecken. Bei der manuel¬ len Führung gleitet die erfindungsgemäße Vorrichtung mit ihrem entsprechend bemessenen Führungsabschnitt in der nach dem Entfernen der Prothese verbleibenden Zementröhre. Auch wenn lediglich der Spitzenbereich schallabstrahlend ist, wird beim drehenden Ein- und Ausführen der Sonotrode mit Führungsabschnitt der gesamte Bereich der Zementröhre erfaßt, so daß sich dieser nach diesem Auslockern leicht entfernen läßt.

Ein gewisses Problem stellt die Krümmung der Schaftprothe¬ sen dar, weil der Führungsabschnitt mit Sonotrode dieser Krümmung folgen muß. Andererseits führt eine gekrümmter Sonotrodenbereich zu Biegeschwingungen und damit zu einer möglichen Zerstörung der Sonotrode selbst.

Um die Knochentzementröhre bei sämtlichen vorkommenden Prothesen entfernen zu können wurde ein Satz von Füh- rungsabschnitten mit Sontroden geschaffen, wie er in Figur 4 dargestellt ist. In dargestellte Übersicht sind neun da Varianten von Sonotrodenformen 31a, 31b, 31c, 32a, 32b, 32c, 33a, 33b und 33c vorgesehen. Diese lassen sich in drei Gruppen 31, 32 und 33 jeweils gleicher Länge aber ab gestuft unterschiedlicher Krümmungen einteilen, wobei in der der Darstellung von oben nach unten die Länge und von links nach rechts die Krümmung zunimmt. Die Längen-

und die Krümmungsabstufungen sind dabei zweckmäßigerweise denjenigen der handelsüblichen, zur Knochenaushöhlung zu verwendenden Raspeln entlehnt.

Die Formen sind dabei so gewählt, daß bei Querschnittsab¬ nahme zum freien Ende hin letzteres den tiefsten Bereich der Knochenröhre erreicht. Der Führungsabschnitt selbst ist relativ schlank gehalten, damit er jeweils für mög¬ lichst viele Prothesentypen der jeweiligen Längen- oder Krümmungsklasse verwendbar ist und weiterhin auch eine genügende Bewegungsfreiheit zur Verfügung steht um das die Sonotrode enthaltende Ende allen Teilen der Innenwandung der Knochenröhre anzunähern. Der aktive Sonotrodenteil selbst befindet sich jeweils bevorzugt im geraden End- bereich der dargesellten Formen der Führungabschnitte, da insoweit die Gefahr einer Beanspruchung der Sonotrode durch Biegeschwingungen minimiert ist.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei¬ spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.

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