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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR SUPPLYING A TREATMENT MEDIUM INTO AN AIR CONDITIONING SYSTEM OF A VEHICLE, AND USE OF A DEVICE OF SAID TYPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/131579
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a device for supplying a treatment medium into an air conditioning system of a vehicle, having a spray device (17) which is permanently arranged in an interior space of an air-conditioning system, and having a line (24), one end of which is connected to the spray device and the other end of which can be connected outside the air conditioning system to a vessel (27) which contains treatment medium under pressure, and to the use of a device of said type for the maintenance of an air-conditioning system or for the maintenance and treatment of a vehicle interior space.

Inventors:
SPRUEGEL FRIEDRICH (DE)
URBAN ALFONS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/054113
Publication Date:
September 12, 2013
Filing Date:
March 09, 2012
Export Citation:
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Assignee:
TUNAP IND CHEMIE GMBH & CO PRODUKTIONS KG (DE)
SPRUEGEL FRIEDRICH (DE)
URBAN ALFONS (DE)
International Classes:
B60H3/00
Foreign References:
US6449975B12002-09-17
US6065301A2000-05-23
US6233963B12001-05-22
DE29521413U11997-03-13
US20110195651A12011-08-11
DE19745538C22003-02-20
DE102007005864A12008-08-14
Other References:
HYGIENE-ANFORDERUNGEN AN DIE LÜFTUNGSTECHNIK IN FAHRZEUGEN ZUR PERSONENBEFÖRDERUNG, February 2004 (2004-02-01)
Attorney, Agent or Firm:
TER MEER STEINMEISTER & PARTNER GbR (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Zuführen eines Behandlungsmittels in eine Klimaanlage eines Fahrzeugs mit:

einer in einem Innenraum einer Klimaanlage dauerhaft angeordneten Sprühvorrichtung (17, 17', 17"), und

einer Leitung (26), deren eines Ende (25) mit der Sprühvorrichtung (17, 17', 17") verbunden ist und deren anderes Ende (26) außerhalb der Klimaanlage mit einem ein Behandlungsmittel unter Druck enthaltenden Behälter (27) verbindbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (17, 17', 17") zumindest eine Sprühdüse (21, 31), insbesondere eine Fächer- oder Kegelstrahldüse aufweist, die in dem Innenraum der Klimaanlage vor deren Verdampfer (15) so angeordnet ist, dass ein Behandlungsmittel auf die Einlassseite (19) des Verdampfers (15) aufsprühbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Sprüh- düse (21, 31) manuell oder automatisch quer zur Sprührichtung verschwenkbar angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (17, 17', 17") zur Verbindung der zumindest einen Sprühdüse (21, 31) mit der Leitung (24) ein Anschlussstück (20) aufweist, das in einem nach außen führenden Loch (23) einer Gehäusewand (10') der Klimaanlage angebracht ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein gerades Anschlussstück (50) der Sprühvorrichtung (17") an seinem freien Ende mit einer Bohrerspitze (52) versehen ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (17') zwei oder mehr Sprühdüsen (31), insbesondere Fächer- oder Kegelstrahldüsen aufweist, die unterschiedliche Bereiche der Einlassseite (19) des Verdampfers (15) besprühen.

7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der das Behandlungsmittel enthaltende Behälter (27) ein Auslassventil aufweist, dessen Auslassseite mit der Einlassseite der Leitung (24) über einen Anschlussadapter (28) zur Betätigung des Auslassventils verbindbar ist. 8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassende (26) der Leitung (24) mit einem Ventil (26'), vorzugsweise mit einem Rückschlagventil versehen ist, das die Leitung (24) verschließt, wenn kein Behälter (27) angeschlossen ist.

9. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Pflege eines Verdampfers (15) einer Klimaanlage, wobei dessen innere Kühlflächen durch Aufsprühen eines Behandlungsmittels, insbesondere eines Desinfektionsmittels damit benetzt werden.

10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Auf- oder Einsprühen des Behandlungsmittels bei laufendem Gebläse (14) erfolgt. 11. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Pflege und/oder Behandlung des Innenraums eines Fahrzeugs, wobei bei laufendem Gebläse der Klimaanlage ein Pflegemittel und/oder Behandlungsmittel eingesprüht wird, das vom Luftstrom erfasst und im Innern des Fahrzeugs verteilt wird.

12. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Beduftung des Innenraums eines Fahrzeugs, wobei bei laufendem Gebläse der Klimaanlage ein Beduf- tungsmittel eingesprüht wird, das vom Luftstrom erfasst und im Innern des Fahrzeugs verteilt wird.

13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Beduftungsmittel über eine Dosiervorrichtung eingesprüht wird.

Description:
Vorrichtung zum Zuführen eines Behandlungsmittels in eine Klimaanlage eines Fahrzeugs sowie Verwendung einer derartigen Vorrichtung

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen eines Behandlungsmittels in eine Klimaanlage eines Fahrzeugs sowie die Verwendung in einer derartigen Vorrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung einer derartigen Vorrichtung zur Pflege der Klimaanlage und/oder des Innenraums eines Fahrzeugs.

In modernen Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen sind Klimaanlagen vorgesehen, um unabhängig von der Außentemperatur die Temperatur im Inneren des Kraftfahrzeugs auf einem für die Insassen angenehmen Wert zu halten.

Hierzu wird üblicherweise die über einen Pollenfilter von außen angesaugte Umgebungsluft mit Hilfe eines Verdampfers stark unterkühlt, um dann im Folgenden mittels einer Heizung auf die gewünschte Temperatur gebracht zu werden. Anschließend wird die temperierte Luft in das Innere des Fahrzeugs über eine Vielzahl von Öffnungen eingeblasen. Aufgrund der starken Unterkühlung der angesaugten Außenluft am Verdampfer wird dort auch die in der Außenluft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert, was einerseits zur gewünschten Trocknung der Luft, andererseits aber auch zu einer ständigen Benetzung der Kühlschlangen oder Rohrrippenanordnung des Verdampfers führt.

Obwohl die meiste kondensierte Flüssigkeit abtropft und nach außen abgeführt wird, können die Verdampfer in den Klimaanlagen moderner Fahrzeuge der ideale Nährboden für unerwünschte Bakterien, zum Beispiel Legionella, Pilze und andere Mikroorganismen sein, was sich bemerkbar macht durch faulige, modrige, dumpfe oder andere unangenehme Gerüche. Insbesondere Legionella pneumophila findet sich weltweit in Erd- und Gewässerproben. Als Infektionsquelle für den Menschen findet man es vor allem in Warmwasserleitungen mit nicht ausreichend erhitztem Wasser, in Kühltürmen und auch in Klimaanlagen. Die Übertragung von Legionella erfolgt in der Regel aerogen, also meist durch Einatmen von erregerhaltigen Aerosolen aus Klimaanlagen oder Wasserhähnen. Somit kann also das Einatmen bakte- rienhaltigen Wassers als Aerosol zum Beispiel beim Duschen, bei Klimaanlagen, durch Rasensprenger oder in Whirlpools zur Erkrankung führen.

Diese Problematik wurde auch bereits in der VDI-Richtlinie 6032,„Hygiene-Anforderungen an die Lüftungstechnik in Fahrzeugen zur Personenbeförderung", aus dem Februar 2004 an- gesprochen. Diese Richtlinie, die auch Personenkraftwagen betrifft, fordert, dass gesundheitliche und hygienische Aspekte bei der Produktauswahl und -gestaltung zu berücksichtigen sind, um die notwendigen Voraussetzungen für einen einwandfreien Betrieb der Lüftungs- /Luftbehandlungsanlage zu schaffen. Insbesondere die Reinigungs- und Wartungsbedingungen sind an zu erwartende Umweltbelastungen anzupassen. Wie dies im Einzelnen zu erfol- gen hat, lässt die Richtlinie allerdings offen.

Um insbesondere in Kraftfahrzeugen Probleme aufgrund von Bakterien, Pilzen und anderer Mikroorganismen auf den Kühloberflächen des Verdampfers zu vermeiden, ist es aus der DE 197 45 538 C2 bekannt, mit einer Sonde den Verdampfer mit einem bioziden Mittel zu spülen und zu reinigen. Die Sonde ist dabei über einen Schlauch mit einem Auslassventil eines das Reinigungsmittel unter Druck enthaltenden Behälters verbunden.

Um Zugang zum Verdampfer in der Klimaanlage zu erhalten, wird zunächst ein etwa vorhandener Mikrofilter (Pollenfilter) ausgebaut, wonach weitere Bauteile der Klimaanlage entfernt werden können, um die Sonde in oder zumindest in den Bereich des Verdampfers zu bringen, so dass dieser mit einem Schwall eines bioziden Mittels gespült und gereinigt wer- den kann. Nach der Reinigung des Verdampfers müssen dann die ausgebauten Elemente der Klimaanlage wieder eingebaut werden. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist der hohe Arbeitsaufwand und die damit verbundenen hohen Kosten.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine weitere Vorrichtung zum Zuführen eines Behandlungsmittels in einer Klimaanlage bereitzustellen, die es ermöglicht, insbesondere den Verdampfer einer Klimaanlage auf einfache und kostengünstige Weise zu pflegen und zu desinfizieren. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sowie Verwendungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Erfindungsgemäß ist also in einem Innenraum einer Klimaanlage eines Fahrzeugs, vorzugs- weise in einen Innenraum der Klimaanlage vor dem Verdampfer eine Sprühvorrichtung dauerhaft angeordnet, an die eine Leitung angeschlossen ist, deren außerhalb der Klimaanlage angeordnetes Ende mit einem, ein Behandlungsmittel unter Druck enthaltenden Behälter verbindbar ist.

Ist die erfindungsgemäße Vorrichtung an einer Klimaanlage eines Fahrzeugs vorgesehen, entweder serienmäßig oder nachträglich eingebaut, so ist die Pflege und Desinfektion eines Verdampfers ohne großen Aufwand möglich. Es braucht nur ein Behälter mit einem entsprechenden Behandlungs- oder Desinfektionsmittel an die Leitung angeschlossen zu werden, um dann das Behandlungs- oder Desinfektionsmittel zur Einlassseite des Verdampfers hinzusprühen, so dass die Kühlflächen des Verdampfers mit dem Behandlungs- oder Desinfekti- onsmittel benetzt werden. Aufgrund des geringen Arbeitsaufwandes und den damit deutlich verringerten Kosten, kann eine derartige Behandlung des Verdampfers in kurzen Zeitabständen wiederholt werden. Bei einer entsprechenden Anordnung des mit dem Behälter verbindbaren Endes der Leitung zur Sprühvorrichtung kann eine derartige Behandlung auch vom Fahrzeugnutzer selbst durchgeführt werden. Um den Eintrag des Behandlungsmittels in den Verdampfer weiter zu verbessern, ist es zweckmäßig, wenn das Gebläse der Klimaanlage in Betrieb ist, so dass der erzeugte Luftstrom das eingespritzte Behandlungsmittel erfasst und in den Verdampfer mitführt, auf dessen inneren Kühlfläche es sich dann niederschlägt.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sprühvorrich- tung zumindest eine Sprühdüse, insbesondere eine Fächerstrahl- oder Kegelstrahldüse aufweist. Aufgrund des Einsatzes einer Fächer- oder Kegelstrahldüse lässt sich das Behandlungs- oder Desinfektionsmittel besonders einfach über die gesamte Eintrittsfläche des Verdampfers verteilen. Beim Einsatz einer Fächerstahldüse ist es dabei zweckmäßig, wenn diese manuell oder automatisch verschwenkbar ist, so dass der Fächerstrahl für die gesamte Breite oder Höhe der Verdampfereintrittsfläche verschwenkt werden kann.

Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Sprühvorrichtung zur Verbindung der zumindest einen Sprühdüse mit der Leitung ein Anschlussstück aufweist, das in einem nach außen führenden Loch einer Gehäusewand der Klimaanlage angebracht ist. Diese Anordnung eignet sich insbesondere für erfindungsgemäße Vorrichtungen, die in bereits bestehende Klimaanlagen nachträglich eingebaut werden sollen.

Um insbesondere beim Nachrüsten einer Klimaanlage den Einbau der Sprühvorrichtung zu vereinfachen, wenn der dafür vorgesehene Einbauort schwer zugänglich ist, ist es zweckmäßig, wenn ein gerades Anschlussstück der Sprühvorrichtung an seinem freien Ende mit einer Bohrerspitze versehen ist. Dies ermöglicht es, die Sprühvorrichtung selbst als Bohrer einzusetzen, so dass das Bohren des erforderlichen Lochs in der Wand der Klimaanlage und das Einsetzen der Sprühvorrichtung in dieses Loch in einem einzigen Arbeitsgang erfolgt.

Um die gleichmäßige Verteilung des Behandlungs- oder Desinfektionsmittels über die Einlassfläche des Verdampfers weiter zu verbessern, ist es möglich, zwei oder mehrere Sprühdüsen, insbesondere Fächer oder Kegelstrahldüsen vorzusehen.

Die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung lässt sich weiter vereinfachen, wenn der das Behandlungsmittel enthaltende Behälter ein Auslassventil aufweist, dessen Auslassseite mit der Einlassseite der Leitung über einen Anschlussadapter zur Betätigung des Auslassventils verbindbar ist. Im einfachsten Fall kann hier, sofern der Behälter eine Sprühdose ist, einfach ein herkömmlicher Sprühkopf einer derartigen Sprühdose als Anschlussadapter genutzt werden, der dann einfach mit der Einlassseite der Leitung verbunden wird. Es können aber andere Verbindungsvorrichtungen zum Verbinden eines Druckbehälters mit einem An- schluss- oder Einfüllstutzen vorgesehen sein. Eine derartige Verbindungsvorrichtung ist beispielsweise aus der DE 10 2007 005 864 B4 bekannt.

Um sicherzustellen, dass über die Leitung und die Sprühdose während des normalen Betriebs der Klimaanlagen keine unerwünschten Gase oder Stäube in die Vorrichtung eindringen und somit einerseits die Düse verunreinigen könnten und andererseits in den Innenraum der Kli- maanlage und weiter in den des Fahrzeugs gelangen könnten, ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Einlassende der Leitung mit einem Ventil, vorzugsweise mit einem Rückschlagventil versehen ist, das die Leitung verschließt, wenn kein Behälter angeschlossen ist.

Neben der bereits erläuterten Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Pflege des Verdampfers einer Klimaanlage lässt sich diese auch zur Behandlung des Innenraums des Fahrzeugs nutzen. Dazu wird bei laufendem Gebläse der Klimaanlage ein Pflegemittel oder Behandlungsmittel eingesprüht, dass als Aerosol vom Luftstrom der Klimaanlage erfasst und mit diesem zusammen ins Innere des Fahrzeugs transportiert und dort verteilt wird.

An Stelle von Pflege- und Behandlungsmitteln für die Oberflächen des Innenraums des Fahr- zeugs, also für die Oberflächen der Sitze, der Verkleidungen, der Fenster und dergleichen ist es auch möglich, eine mit einem Parfüm, ätherischem Öl oder anderen Duftstoffen versetzte Flüssigkeit als feinen Nebel oder Dampf in die Klimaanlage dosiert einzusprühen, um den Innenraum zu beduften. Für diese Anwendung wird der Behälter mit dem Beduftungsmittel zweckmäßigerweise über eine automatische oder manuelle Dosiervorrichtung an die Leitung der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeschlossen.

Die Erfindung wird im Folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Zuführen eines Behandlungsmittels in eine Klimaanlage mit angeschlossenem Behälter für das Behandlungsmittel;

Figur 2 eine schematische Darstellung der Halterung einer Sprühvorrichtung mit zwei Sprühdüsen;

Figur 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Sprühvorrichtung, die als Bohrwerkzeug ausgebildet ist; und

Figur 4 eine stark vereinfachte, schematische Darstellung des Anschlusses einer Leitung zum Zuführen des Behandlungs- oder Beduftungsmittels über eine Dosiervorrichtung an einen entsprechenden Behälter. In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende Bauelemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Figur 1 zeigt den Ansaug- oder Einlassbereich einer Klimaanlage, insbesondere einer Klimaanlage wie sie in ein Fahrzeug eingebaut wird. In diesem Bereich weist ein Gehäuse 10 der Klimaanlage eine Ansaugöffnung 11 auf, in der ein Mikro- oder Pollenfilter 12 angeordnet ist, um Pollen, Stäube und andere Allergene aus der von einem Gebläse 14 angesaugten Umgebungsluft auszufiltern. Stromabwärts des Gebläses 14 ist in dem Gehäuse 10 der Klimaanlage ein Verdampfer 15 zum Kühlen der angesaugten Umgebungsluft angeordnet.

In Strömungsrichtung 16, vor dem Verdampfer 15, ist eine Sprühvorrichtung 17 angeordnet, um, wie durch die Strahlen 18 angedeutet, ein Behandlungs-, Desinfektions- oder Beduf- tungsmittel zur Einlassseite 19 des Verdampfers zu sprühen. Die Sprühvorrichtung 17 weist ein Anschlussstück 20 mit einer Sprühdüse 21 auf, die vorzugsweise als Fächer- oder Kegelstrahldüse ausgebildet ist. Das Anschlussstück wird mit seinem von der Düse abgewandten Ende von einem Halteelement 22 in einem nach außen führenden Loch 23 in einer Gehäuse- wand 10' der Klimaanlage gehalten.

Zum Zuführen eines Behandlungs-, Desinfektions-, oder Beduftungsmittels zur Sprühvorrichtung 17 ist eine Leitung 24 vorgesehen, deren eines Ende 25 in nicht näher dargestellter Weise mit der Sprühvorrichtung 17 verbunden ist. Das andere Ende 26 der Leitung 24 ist außerhalb der Klimaanlage mit einem das Behandlungsmittel unter Druck enthaltenden Be- hälter 27 über einen Anschlussadapter 28 lösbar verbunden. Der Anschlussadapter 28, der im Fall, dass als Behälter 27 eine Sprühdose vorgesehen ist, ein einfacher herkömmlicher Sprühkopf sein kann, dient zur Betätigung eines Auslassventils (nicht dargestellt) des das Behandlungsmittel unter Druck enthaltenden Behälters 27.

Zum Reinigen und/oder Desinfizieren des Verdampfers einer Klimaanlage, die noch nicht mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüstet ist, wird zunächst in die Gehäusewand 10' der Klimaanlage im Bereich zwischen Pollenfilter 12 und Verdampfer 15 das Loch 23 gebohrt. Danach wird die Sprühvorrichtung 17, deren Anschlussstück 20 im dargestellten Ausführungsbeispiel als Winkelstück ausgebildet ist, durch das Loch 23 in das Gehäuse 10 eingeführt und anschließend mit dem Halteelement 22, das zum Beispiel als Befestigungs- klammer ausgebildet sein kann, im Gehäuse 10 festgesetzt. Die Position der Sprühvorrichtung 17 wird dabei so gewählt, dass die Sprühdüse 21 einen solchen Abstand zur Einlassseite 19 des Verdampfers 15 aufweist, dass sich das zum Verdampfer 15 gesprühte Behandlungsmittel im Wesentlichen über die gesamte Einlassseite des Verdampfers 15 verteilt. Anschlie- ßend wird die Leitung 24 mit ihrem einen Ende 25 mit der Sprühvorrichtung 17 verbunden. Die Leitung 24 wird dann in einem Kraftfahrzeug, in dem die zu reinigende Klimaanlage untergebracht ist, so verlegt, dass ihr anderes Ende 26 gut zugänglich ist. Zweckmäßigerweise wird der Anschlussadapter 28, beispielsweise ein Sprühkopf für eine Sprühdose mit verlegt. Dadurch ist es möglich, nur durch Ankoppeln einer Sprühdose an die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Besprühen und Benetzen des Verdampfers 15 zur Desinfektion und Reinigung durchzuführen.

Nach dem Ankoppeln des Behälters 27, der die erforderliche Menge an Behandlungs- oder Desinfektionsmittel z.B. 150 ml, 250 ml oder 500 ml, unter einem Druck von etwa 3 bis 8 bar, vorzugsweise 5 bar bei einer Umgebungstemperatur von etwa 20°C enthält, wird bei laufendem Fahrzeugmotor und beim Betrieb der Klimaanlage auf voller Gebläsestufe bei mittlerer Temperatur die Spraydose in Intervallen von ca. 3 bis 5 Sekunden vollständig über die Sprühvorrichtung 17 in den Luftstrom eingesprüht. Die Sprührichtung ist dabei vorzugsweise die gleiche wie die Strömungsrichtung 16 der vom Gebläse 14 angesaugten Luft. Auf diese Weise wird der von der Sprühdüse 21 gelieferte Aerosolnebel des Behandlungs- oder Desinfektionsmittels mit der Zuluft gut vermischt und gleichmäßig durch die Einlassseite 19 des Verdampfers 25 in diesen eingetragen, so dass sich das Aerosol an den Kühlflächen des Verdampfers 15 zu deren Benetzung anlagern kann. Je nach der gegebenen Geometrie des Strömungswegs zwischen Gebläse 14 und Verdampfer 15 kann das Behandlungs- und Desinfektionsmittel auch quer oder schräg zum Luftstrom, also quer oder schräg zur Strömungs- richtung 16, in diesen eingesprüht werden, um zu erreichen, dass sich der Sprühnebel gleichmäßig mit dem Luftstrom vermischt und von diesem in den Verdampfer 15 mitgenommen wird, ohne sich an den inneren Wänden der Klimaanlage niederzuschlagen. Während und nach der Reinigung, also während und nach dem Einsprühen des Behandlungs- oder Desinfektionsmittels läuft überflüssiges Behandlungsmittel zusammen mit im Verdampfer anfallendem Kondenswasser durch den Kondenswasserablauf (nicht gezeigt) der Klimaanlage ab. Nach dem Entleeren des Behälters und dem Beendigen des Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgangs wird der Behälter von dem Anschlussadapter getrennt und vorschriftsmäßig entsorgt.

Um zu verhindern dass Stäube oder ungefilterte Luft über die Leitung 24 und die Sprühdüse in die Klimaanlage gelangen und um zu verhindern dass die Sprühdüse selbst durch Stäube oder dergleichen verschmutzt wird, kann im einfachsten Fall das freie Ende 26 der Leitung 24 mit oder ohne Anschlussadapter 28 mit einer Abdeckung (nicht gezeigt) vor Verschmutzung geschützt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein Rückschlagventil 26 (wie in Figur 3 angedeutet) am Ende der Leitung 24 anzubringen, das bei Atmosphärendruck schließt, das aber beim Sprühdruck der Sprühdose öffnet.

Als Anschlussadapter 28 kann jede geeignete Verbindungsvorrichtung vorgesehen sein, die zur Betätigung eines entsprechenden Auslassventils eines Druckbehälters 27 geeignet ist.

Wie in Figur 2 dargestellt, ist es auch möglich, ein gerades Anschlussstück 30 als Sprüheinrichtung vorzusehen, das mit zwei Sprühdüsen 31 versehen ist. Die Sprühdüsen 31 sind dabei so angeordnet, dass sie das Behandlungs- oder Desinfektionsmittel in unterschiedliche Bereiche der Einlassseite des Verdampfers 15 sprühen, so dass eine noch bessere und gleichmäßigere Verteilung des Aerosols im Luftstrom 16 der Klimaanlage und damit eine verbesserte Reinigungs- und Desinfektionswirkung erzielt wird.

Ferner ist es denkbar, an einem aus dem Gehäuse 10 der Klimaanlage herausragenden Ab- schnitt des Anschlussstücks 30 ein Betätigungselement 32 vorzusehen, mit dem das Anschlussstück manuell so gedreht werden kann, dass die Sprühstrahlen der Sprühdüsen 31 über die Einlassseite des Verdampfers quer zur Strömungsrichtung 16 geschwenkt werden können. Die Betätigungseinrichtung 32 ist mit einer Markierung für die Sprührichtung der Sprühdüsen 31 in nicht näher dargestellter Weise ausgerüstet. Wie in Figur 3 dargestellt, ist es auch möglich, ein gerades Anschlussstück 15 der Sprühvorrichtung 17", das als an seinem freien Ende geschlossenes Rohr ausgebildet ist, an diesem freien Ende mit einer Bohrerspitze 52 auszurüsten, so dass die Sprühvorrichtung 17" selbst als Bohrer eingesetzt werden kann, um das zur Aufnahme der Sprühvorrichtung 17" erfor- derliche Loch in die Wand 10' der Klimaanlage zu bohren. An dem von der Bohrerspitze 52 abgewandten Ende des Anschlussstücks 50 sind Befestigungsmittel, z.B. ein selbst schneidendes und selbst hemmendes Gewinde 53 angebracht, die die Sprühvorrichtung im Loch der Wand 10' der Klimaanlage fixieren. Um die Sprühvorrichtung 17" gut als Bohrer handhaben zu können ist an deren von der Bohrerspitze 52 abgewandten Ende ein Flansch 54 vorgesehen, der zum Ansetzen eines Werkzeugs, beispielsweise eines Steckschlüssels mit einem unrunden Umfang, beispielsweise mit einem sechseckigen Umfang versehen ist. Anstelle des in Figur 3 dargestellten Gewindes als Befestigungsmittel kann jedoch auch jedes andere geeignete Befestigungsmittel vorgesehen sein, beispielsweise Schnapphaken oder dergleichen, die dann die Wand 10' zwischen sich und dem Flansch 54 einklemmen.

Zur Ausrichtung der Sprühdüse 51 ist am Flansch 54 zweckmäßigerweise eine entsprechende Markierung angebracht.

Die Reinigung und Desinfektion eines Verdampfers einer Klimaanlage in einem Kraftfahrzeug ist somit auf einfache Weise kostengünstig möglich, so dass sie in regelmäßigen Ab- ständen wiederholt werden kann, um sicherzustellen, dass die von der Klimaanlage ins Fahrzeug eingeblasene temperierte Luft keine Bakterien und/oder Allergene enthält, so dass für die Insassen des Fahrzeugs stets eine saubere und angenehme Atmosphäre guter, wohltemperierter Luft zur Verfügung gestellt wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zuführen eines Behandlungsmittels in eine Klima- anläge eines Fahrzeugs lässt sich nicht nur zum Reinigen und Pflegen von Elementen der Klimaanlage, wie insbesondere dem Verdampfer 15 nutzen, sondern auch dazu, Behand- lungs-, Pflege- und/oder Beduftungsmittel durch die Klimaanlage dem Innenraum des Fahrzeugs zuzuführen, und das entsprechende Mittel als Aerosol, Dampf oder gasförmig zuzuführen. Hierzu wird zunächst der Behälter mit dem entsprechenden Mittel über den Anschlussadapter 28 mit der Leitung 24 verbunden. Daraufhin wird bei laufendem Gebläse das gewünschte Mittel in den Luftstrom der Klimaanlage eingeleitet und von diesem im Fahrzeuginnenraum verteilt, so dass es sich auf den Sitzen, Verkleidungen und Fenstern niederschlagen kann. Hierbei ist es zweckmäßig, die Klimaanlage auf Umluft zu stellen, so dass das Gebläse nicht wie sonst allgemein üblich frische Luft aus der Umgebung, sondern Luft aus dem Fahrzeuginnenraum ansaugt.

Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Beduftung des Innenraums eingesetzt, so ist es auch möglich, einen, das Duftmittel enthaltenden Behälter 27, wie in Figur 1 dargestellt, über den Anschlussadapter 28 anzuschließen und Beduftungsmittel manuell kurz einzusprühen.

Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn zur Beduftung des Innenraums der das Beduftungsmittel enthaltende Behälter 27 (wie in Figur 3 dargestellt) über eine Dosiervorrichtung 40 an die Leitung 24 angeschlossen wird. Die Dosiervorrichtung 40 weist, wie in Figur 3 rein schematisch angedeutet ist, geeignete Ventilmittel 41 auf, die von einem geeigneten Steuerkreis 42 so betätigt werden können, dass das Duftmittel sparsam dosiert in die Klimaanlage eingeleitet wird, um so im Fahrzeuginnern einen angenehmen Duft zu verbreiten.