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Title:
DEVICE FOR USE IN A DYNAMIC NETWORK, AND DYNAMIC NETWORK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/101944
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to embodiments of a device for use in a dynamic network. Said device (100) comprises a network interface (102) for integration into an overlay network topology. A data processing unit (104) is connected to the network interface (102) and is designed to transmit and/or receive data via the network interface (102). A functional unit (106) is coupled to the data processing unit (104).

Inventors:
BENTLEY CHRISTOPHER (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/000604
Publication Date:
June 30, 2016
Filing Date:
December 23, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BENTLEY CHRISTOPHER (DE)
International Classes:
H04W84/18; H04L29/08
Domestic Patent References:
WO2014108356A22014-07-17
Foreign References:
EP1816827A12007-08-08
US20090276102A12009-11-05
US20080292105A12008-11-27
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (100) mit

- einer Netzwerkschnittstelle (102) zum Einbinden in eine Overlay-Netzwerktopologie ;

- einer mit der Netzwerkschnittstelle (102) verbundenen Datenverarbeitungseinheit (104) , die eingerichtet ist, Daten über die Netzwerkschnittstelle (102) zu senden und/oder zu empfangen; und

- einer an die Datenverarbeitungseinheit (104) gekoppelten Funktionseinheit (106) .

2. Vorrichtung (100) gemäß Patentanspruch 1,

wobei die Netzwerkschnittstelle (102) zum Verbinden über wenigstens ein drahtgebundenes oder drahtloses

Kommunikationsnetzwerke eingerichtet ist.

3. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorstehenden

Patentansprüche ,

wobei die Datenverarbeitungseinheit (104) eingerichtet ist, Daten mittels eines Beobachtermusters über die

Netzwerkschnittstelle (102) zu senden und/oder zu

empfangen.

4. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorstehenden

Patentansprüche ,

wobei die Datenverarbeitungseinheit (104) zum Regeln und/oder Steuern der Funktionseinheit (106) eingerichtet ist .

5. Vorrichtung gemäß Patentanspruch 4 ,

wobei die Funktionseinheit (106) eine Aktor-Einheit umfasst .

6. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorstehenden

Patentansprüche ,

wobei die Datenverarbeitungseinheit (104) zum Empfangen von Daten der Funktionseinheit (106) eingerichtet ist.

7. Vorrichtung (100) gemäß Patentanspruch 6,

wobei die Funktionseinheit (106) eine Sensoreinheit umfasst .

8. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorstehenden

Patentansprüche ,

wobei die Funktionseinheit (106) eine

Datengeneratoreinheit umfasst.

9. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorstehenden

Patentansprüche ,

wobei die Funktionseinheit (106) eine Mensch-Maschine- Schnittstelle umfasst.

10. Dynamisches Netzwerk (200) mit wenigstens einer ersten

Vorrichtung (202) und einer zweiten Vorrichtung (204) gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 9.

11. Dynamisches Netzwerk (200) gemäß Patentanspruch 10,

wobei die die zweite Vorrichtung (204) eine Aktor-Einheit (110) umfasst, die durch ein empfangenes

Zustandsänderungsdatums der ersten Vorrichtung (202) aktivierbar ist.

12. Dynamisches Netzwerk (202) gemäß Patentanspruch 10 oder Patentanspruch 11 mit einer dritten Vorrichtung (206) , wobei die dritte Vorrichtung derart ausgelegt ist, ein Zustandsänderungsdatum von der ersten Vorrichtung (202) an die zweite Vorrichtung (204) zu übermitteln.

13. Dynamisches Netzwerk (202) gemäß einem der

Patentansprüche 10 bis 12,

wobei eine Datenübermittlung zwischen der ersten

Vorrichtung (202) und der zweiten Vorrichtung (204) mittels eines asymmetrischen Verschlüsselungsverfahrens verschlüsselt ist.

Description:
VORRICHTUNG ZUR VERWENDUNG IN EINEM DYNAMISCHEN NETZWERK UND DYNAMISCHES NETZWERK

BESCHREIBUNG

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung zur Verwendung in einem

dynamischen Netzwerk, sowie ein dynamisches Netzwerk.

[0002] Mit der Entstehung und Entwicklung eines Internet der Dinge (Tnternet of Things bzw. IoT) ist es notwendig,

unterschiedliche Vorrichtungen mit verschiedenen

Funktionalitäten in einem Netzwerk zu verbinden. Das IoT soll es bspw. erlauben, dass eine erste Vorrichtung, wie bspw. ein Smartphone oder ein Schalter, mit einer zweiten Vorrichtung, wie bspw. einer Fensterjalousie, verbunden ist, so dass die zweite Vorrichtung in Abhängigkeit eines Zustands der ersten Vorrichtung durch einen Befehl der ersten Vorrichtung oder auch über anderen einem beliebigen Teil des IoT-Netzwerks aus gesteuert werden kann, ohne dass der unmittelbare Eingriff eines Nutzers notwendig ist.

[0003] Derzeit werden von verschiedenen Anbietern die unterschiedlichsten Systeme im Zusammenhang mit der

Entwicklung des IoT angeboten, die alle zu einem Aufbau eines IoT führen sollen. In vielen Fällen ist das IoT hierarchisch aufgebaut und wird über einen zentralen Server bzw. aus der Cloud gesteuert. Im Ergebnis entstehen eine mangelnde

Kompatibilität und ein hoher Aufwand bei der Einrichtung oder Umstellung der IoT-Netzwerkstruktur .

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem

zugrunde, eine Vorrichtung zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk, sowie ein dynamisches Netzwerk bereitzustellen, so dass es ermöglicht ist, eine Vorrichtung in ein bereits bestehendes IoT-Netzwerk einzubinden und die Funktion und Interaktion der Vorrichtung mit anderen Elementen oder

Bestandteilen des IoT-Netzwerks zu jedem Zeitpunkt und von jedem Netzwerkelernent aus verändern zu können. [0005] Dieses Problem wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den abhängigen

Patentansprüchen angegeben.

BEISPIELHAFTE AUSFÜHRUNGSFORMEN

[0006] In Ausführungsformen der Vorrichtung weist diese eine Netzwerkschnittstelle zum Einbinden in eine Overlay- Netzwerktopologie auf. Mit der Netzwerkschnittstelle ist eine Datenverarbeitungseinheit verbunden, die eingerichtet ist, Daten über die Netzwerkschnittstelle zu senden und/oder zu empfangen. An die Datenverarbeitungseinheit ist eine

Funktionseinheit gekoppelt.

[0007 ] In einigen Ausführungsformen ist die

Netzschnittstelle zumindest zum Verbinden über wenigstens ein drahtgebundenes oder drahtloses Kommunikationsnetzwerk

eingerichtet. Drahtgebunde Kommunikationsnetzwerke basieren bspw. auf Internetprotokollen wie TCP/IP oder UDP und

verwenden bspw. Datenübertragungen über elektrisch oder optisch leitenden Medien, wie bspw. Kupferdrähte oder

Glasfasern. In einem drahtlosen Kommunikationsnetzwerk werden Daten über elektromagnetische Wellen, bspw. Radiowellen oder Infrarot-Strahlung, übertragen. Drahtlose

Kommunikationsnetzwerke nutzen Standards und die dazugehörigen Protokolle wie EnOcean, Z-Wave, Zigbee, Bluetooth, WLAN, IrDA etc .

[0008] Es ist denkbar, dass die Netzschnittstelle eine Verbindung in ein dynamisches Netzwerk über ein oder mehrere unterschiedliche drahtgebundene oder drahtlose

Kommunikationsprotokolle aufbauen kann. Damit kann die

Vorrichtung Teil verschiedener physikalischer Netzwerke sein. Auch ist es denkbar, dass die Vorrichtung so als

Vermittlungsstelle zwischen Netzwerken wirken kann, die auf unterschiedlichen Kommunikationsprotokollen beruhen.

[ 0009] Wesentliche Funktion der Netzwerkschnittstelle ist das Einbinden in eine Overlay-Netzwerktopologie . Die Overlay- Netzwerktopologie ist eine über Adressierungen auf den durch die Kommunikationsprotokolle vorhandenen physikalischen

Netzwerken aufgebaute Netzwerktopologie, die es ermöglicht eine logische Netzwerkstruktur aufzubauen. Im Folgenden soll unter einer Overlay-Netzwerktopologie insbesondere eine solche Netzwerktopologie verstanden werden, die ein Wegwahlverfahren zum Kommunizieren zwischen Netzwerkbestandteilen, wie bspw. Vorrichtungen gemäß der vorliegenden Darstellung, ermöglicht. Beispiele für eine solche Overlay-Netzwerktopologie sind:

• Content Addressable Network (CAN) ,

• Chord

• DiffSerV

• Gnutella

und besonders bevorzugt

• Kademlia

Es existieren darüber hinaus eine Vielzahl weitere geeigneter Overlay-Netzwerktopologien, die der Fachmann je nach Bedarf auswählen oder auch kombinieren kann.

[00010] Die besonders bevorzugte Kademlia-Netzwerktopologie nutzt eine unter den Netzwerkelementen verteilte Hash Table in der Informationen über das logische Netzwerk verteilt

gespeichert sind. In der Kademlia-Netzwerktopologie wird jedes Element über eine eindeutige Kennzahl (Node-ID) identifiziert werden. Die Node ID dient dabei nicht nur der Identifizierung des Elements im logischen Netzwerk sondern ermöglicht auch die Verteilung der Netzwerkinformation auf der verteilten Hash Table. So ist es insbesondere möglich, neue Elemente dem logischen Netzwerk hinzuzufügen, und das neue Element logisch dort in das Netzwerk einzufügen, wo es von anderen Elementen, deren Hash Table noch nicht aktualisiert wurde, erwartet würde. Das Einfügen des neuen Elements erfolgt dabei mittels eines bootstrapping Verfahrens, in dem das neue Element zunächst einige Elemente des bestehenden Netzwerks erkennt und von diesen Informationen zu anderen Netzwerkelementen erhält. Darauf aufbauend kann das neue Element die Netzwerktopologie des bestehenden Netzwerks erkennen. So kann sehr schnell ein sehr großes, echtes Peer-to-Peer Netzwerk aufgebaut werden. [00011] Die Datenverarbeitungseinheit ermöglicht das

Senden/und Empfangen von Daten über die Netzwerkschnittstelle. Dabei ist in verschiedenen Ausführungsformen vorgesehen, dass die Datenverarbeitungseinheit unterschiedlichste Funktionen der Vorrichtung in einem dynamischen Netzwerk ausführen kann. So kann die Datenverarbeitungseinheit Daten bereitstellen, die anderen Elementen des dynamischen Netzwerks zur Verfügung gestellt werden können {publish-Funktion) . Ebenso oder

alternativ kann die Datenverarbeitungseinheit dazu dienen, Daten andere Elemente des Netzwerks zu erfassen und für die Funktion der Vorrichtung zu verwerten (subscribe-Funktion) . In anderen Ausführungsformen oder Weiterbildungen der

Datenverarbeitungseinheit kann diese dazu dienen, die Funktion einzelner Elemente des dynamischen Netzwerks in einem

Datenmodell abzubilden ( clone-Funktion) und Verknüpfungen zwischen den Elementen im Datenmodell herzustellen, zu

entfernen oder abzuändern { odelling-Funktion) . In einigen Ausführungsformen der Datenverarbeitungseinheit ist diese derart eingerichtet, dass sie aufgrund empfangener Daten die Funktionsweise der Vorrichtung abändert (update-Funktion) . Zusätzlich oder alternativ kann die Datenverarbeitungseinheit eine Funktion ausführen, in der sie eine andere Vorrichtung des dynamischen Netzwerks direkt steuert, bspw. in allen oder Teilen deren Funktionalität. In solchen Fällen ist die

Verwendung der clone-Funktion, der modelling-Funktion und der update-Funktion nicht notwendig. Die andere Vorrichtung wird sozusagen zum Avatar und direkt von der

Datenverarbeitungseinheit kontrolliert. Soweit die

Datenverarbeitungseinheit alle diese Funktionen aufweist, ist sie geeignet, das gesamte dynamische Netzwerk aufzubauen und zu gestalten bzw. zu steuern.

[00012] In einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die Datenverarbeitungseinheit derart eingerichtet ist, Daten mittels eines Beobachtermusters über die Netzwerkschnittstelle zu senden und/oder zu empfangen. Damit weist die die

Datenverarbeitungseinheit sowohl eine publish-Funktion als auch eine subscribe-Funktion auf. Entsprechend kann das Beobachtungsmuster auch als publish/subscribe-Verfahren bezeichnet werden. Ein publish/subscribe-Verfahren hat

insbesondere den Vorteil, dass die Kommunikation im

dynamischen Netzwerk auf ein notwendiges Minimum reduziert ist. Dies wird dadurch erreicht, dass zunächst alle

Netzwerkelemente ihr Interesse an bestimmten bereitgestellten Daten eines bestimmten Netzwerkelements (Subjekt) anzeigen können (subscrije-Schritt) . Damit werden sie zu einem

•Beobachter. Die bereitgestellten Daten können abgerufen werden. Ändert sich der Wert bzw. Zustand eines Datums, wird dieses von dem Subjekt aktualisiert und bspw. über das

Netzwerk veröffentlicht (publish-Schritt) .

[00013] Die Funktionseinheit der Vorrichtung führt die tatsächliche Funktion der Vorrichtung aus. So kann die

Funktionseinheit in einer Ausführungsform einen Aktor und/oder einen Sensor aufweisen. Um einige wenige Beispiele zu nennen, kann die Funktionseinheit bspw. eine Lichtquelle, einen Motor, ein Ventil, einen Schalter, einen Datenprozessor oder eine beliebige andere aktive Einheit aufweisen (Aktor) . Zusätzlich oder alternativ kann die Funktionseinheit bspw. eine Kamera, einen Detektor, ein Thermometer und jede beliebig

vergleichbare aktive und oder passive Einheit zur Erfassung physikalischer oder chemischer Eigenschaften oder einer bestimmten Beschaffenheit aufweisen.

[00014] In einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die Datenverarbeitungseinheit zum Regeln und/oder Steuern der Funktionseinheit eingerichtet. Damit kann die Funktionseinheit in Abhängigkeit von durch die Datenverarbeitungseinheit aus dem dynamischen Netzwerk erfassten oder ableiteten Daten geregelt oder gesteuert werden. Bspw. kann so ein in der

Funktionseinheit vorgesehener Aktor aktiviert oder deaktiviert werden. In einem anderen Beispiel kann so die Empfindlichkeit eines in der Funktionseinheit vorgesehenen Sensors verändert werden.

[00015] In einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die Datenverarbeitungseinheit zum Empfangen von Daten der

Funktionseinheit eingerichtet. Damit kann die Datenverarbeitungseinheit Daten im dynamischen Netzwerk veröffentlichen, die über einen Zustand der Funktionseinheit Auskunft geben. Bspw. kann so ein Zustand eines Aktors im dynamischen Netzwerk veröffentlicht werden, wie der

Schaltzustand eines Schalters oder über den Grad einer

Aktivierung eines Aktors, wie bspw. eine Positionsmeldung für einen Servomotor.

[00016] In einer Ausführungsform der Vorrichtung umfasst die Funktionseinheit eine Datengeneratoreinheit. Die

Datengeneratoreinheit kann dabei ein digitaler Signalprozessor sein, der bspw. einen Datenstrom, wie bspw. eine Folge von

(Pseudo- ) Zufallszahlen erzeugt. Weiterhin ist es denkbar, dass die Datengeneratoreinheit ein Zeit- oder Taktsignal erzeugt. Die derart erzeugten Signale können über die

Datenverarbeitungseinheit im dynamischen Netzwerk

veröffentlicht werden und bspw. dazu dienen, die Kommunikation im dynamischen Netzwerk zu steuern oder zu schalten.

[00017] In einer Ausführungsform der Vorrichtung umfasst die Funktionseinheit eine Mensch-Maschine-Schnittstelle. So können über die Mensch-Maschine-Schnittstelle eingegebene Nutzerdaten im dynamischen Netzwerk veröffentlicht werden. Damit ist die Vorrichtung derart ausgelegt, dass ein Nutzer aktiv ins dynamische Netzwerk eingreifen kann, bspw. um es zu verwalten, zu beobachten und/oder zu vergrößern.

[00018] Das hier dargestellte dynamische Netzwerk umfasst wenigstens eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung und eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung.

[00019] In einer Weiterbildung des dynamischen Netzwerks umfasst die zweite Vorrichtung eine Aktor-Einheit, die durch ein empfangenes Zustandsänderungsdatum der ersten Vorrichtung aktivierbar ist. Diese Ausführungsform ist eine einfache

Ausgestaltung des dynamischen Netzwerks, in der die zweite Vorrichtung zumindest ein Datum der ersten Vorrichtung

beobachtet und durch eine Änderung des Datums gesteuert wird.

[00020] In einer Ausführungsform des dynamischen Netzwerks weist dieses eine dritte Vorrichtung auf, wobei die dritte Vorrichtung dazu ausgelegt ist, ein Zustandsänderungsdatum von der ersten Vorrichtung an die zweite Vorrichtung zu

übermitteln. Damit dient die dritte Vorrichtung als Repeater im dynamischen Netzwerk. Diese Funktion kann dadurch erreicht werden, dass die dritte Vorrichtung ein Datum der ersten

Vorrichtung beobachtet und erneut veröffentlicht, um es

Vorrichtungen zugänglich zu machen, denen es physikalisch nicht möglich ist, das Datum der ersten Vorrichtung direkt zu beobachten. Damit kann im Netzwerk eine größere Distanz überbrückt werden und die physikalische Ausdehnung des

Netzwerks erheblich vergrößert werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn im dynamischen Netzwerk

KommunikationsStandards mit relativ geringer Reichweite, bspw. Bluetooth etc. vorhanden sind.

[00021] Weiterhin ist es denkbar, dass die dritte Vorrichtung derart eingerichtet ist, dass die Kommunikation mit der ersten Vorrichtung über einen ersten Kommunikationsstandard und die Kommunikation mit der zweiten Vorrichtung über einen von dem ersten KommunikationsStandard verschiedenen zweiten

Kommunikationsstandard erfolgt, so dass die dritte Vorrichtung als Brücke oder Gateway zwischen verschiedenen

Kommunikationsstandards dient.

[00022] In einer weiteren Ausführungsform des dynamischen Netzwerks ist eine Datenübermittlung zwischen der ersten

Vorrichtung und der zweiten Vorrichtung mittels eines

asymmetrischen Verschlüsselungsverfahrens verschlüsselt.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

[00023] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Vorrichtung sowie des dynamischen Netzwerks werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren geben die erste (n) Ziffer (n) eines Bezugszeichens die Figur an, in denen das Bezugzeichen zuerst verwendet wird. Die gleichen Bezugszeichen werden für gleichartige oder gleich wirkende Elemente bzw.

Eigenschaften in allen Figuren verwendet. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten

Ausführungsform der Vorrichtung zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk;

Fig. 2a eine schematische Darstellung der physikalischen

Struktur eines Ausführungsbeispiels eines dynamischen

Netzwerks,

Fig. 2b eine schematische Darstellung der Overlay-Struktur eines Ausführungsbeispiels eines dynamischen Netzwerks,

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines beispielhaften

Kommunikationsvorgangs zwischen Vorrichtungen eines dynamischen Netzwerks,

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines

Ausführungsbeispiels einer Benutzeroberfläche auf einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle zur Einrichtung und Bearbeitung von Verknüpfungen in einem dynamischen Netzwerk,

Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur

Zertifizierung der Kommunikation zwischen zwei

Vorrichtungen zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk.

[00024] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk. Die Vorrichtung 100 weist eine Netzwerkschnittstelle 102 zum Einbinden in eine Overlay- Netzwerktopologie auf. Mit der Netzwerkschnittstelle 102 ist eine Datenverarbeitungseinheit 104 verbunden, die dazu

eingerichtet ist, Daten über die Netzwerkschnittstelle 102 zu senden und/oder zu empfangen. An die Datenverarbeitungseinheit 104 ist eine Funktionseinheit 106 gekoppelt.

[00025] Die Netzwerkschnittstelle 102 weist eine

physikalische Schnittstelle zum Einbinden der Vorrichtung in ein Kommunikationsnetzwerk auf. Die physikalische

Schnittstelle kann dabei eine Sendeempfangseinheit sowie eine Luftschnittstelle, bspw. eine Antenne, oder eine

drahtgebundene Schnittstelle, bspw. eine Anschlussbuchse - wie etwa eine Glasfaserkoppler oder eine USB-Schnittstelle etc. - aufweisen. Über die physikalische Schnittstelle kann eine physikalische Verbindung ins Kommunikationsnetzwerk

hergestellt werden. Darüber hinaus weist die

Netzwerkschnittstelle in aller Regel auch eine digitale

Signalverarbeitungseinheit auf, mittels der von der

Vorrichtung empfangene oder gesendete Daten verarbeitet werden. Die digitale Signalverarbeitungseinheit ist dazu ausgelegt, zumindest alle in der jeweiligen physical layer des jeweils verwendeten Kommunikationsstandards verwendeten

Signalverarbeitungsschritte inkl. der Schritte einer möglichen medium access layer durchzuführen.

[00026] Neben diesen Einheiten, weist die

Netzwerkschnittstelle auch eine Prozessierungseinheit auf, die die Vorrichtung in eine Overlay-Netzwerktopologie einbindet. Die Overlay-Netzwerktopologie ist eine über Adressierungen auf den durch die Kommunikationsprotokolle vorhandenen

physikalischen Netzwerken aufgebaute Netzwerktopologie, die es ermöglicht eine logische Netzwerkstruktur aufzubauen. Es ist dabei ebenso denkbar, dass die digitale

Signalverarbeitungseinheit und die Prozessierungseinheit durch eine integrierte Einheit realisiert sind.

[00027] Im Ergebnis hat die Netzwerkschnittstelle 102 die Funktion, die Vorrichtung 100 in ein Netzwerk einzubinden und eine Kommunikation der Vorrichtung mit anderen Elementen des Netzwerks sicherzustellen. Eine wichtige Ausgestaltung der Netzwerkschnittstelle 102 ist dabei, dass die Kommunikation über unterschiedliche Kommunikationsstandards erfolgen kann, so dass mittels der Overlay-Netzwerktopologie eine logische Netzwerktopologie eingerichtet werden kann, die über

unterschiedlichste Verbindungswege erfolgt. Dadurch wird das aufgebaute Netzwerk unabhängiger von den in einer Umgebung zur Verfügung stehenden Kommunikationsmöglichkeiten. Dies ist insbesondere in Hinblick auf die Vielzahl der existierenden Kommunikationsstandards besonders vorteilhaft, weil der Nutzer nicht an bestimmte Kommunikationsstandards gebunden ist. Ein IoT im Heimbereich aber auch in einer automatisierten

Fertigung kann dadurch sehr flexibel und sehr weitreichend gestaltet werden. Insbesondere kann so erreicht werden, dass Geräte unterschiedlichster Funktionalität und

unterschiedlicher Hersteller von dem Nutzer mühelos in ein selbstgestaltetes Netzwerk eingebunden werden und das Netzwerk jederzeit nach Belieben angepasst oder erweitert werden kann.

[00028] Die Datenverarbeitungseinheit 104 ermöglicht das Senden/und Empfangen von Daten über die Netzwerkschnittstelle 102. Dazu kann die Datenverarbeitungseinheit 104 wenigstens eine der folgenden Funktionen ausführen: publish, subscribe, clone, modelling, update oder avatar. Diese Funktionen sind weiter oben in diesem Dokument dargestellt. Insbesondere erlaubt die Datenverarbeitungseinheit 104 so, dass in der Vorrichtung 100 ein eigenes Modell des (für die Vorrichtung 100 relevanten Teils) des dynamischen Netzwerks gebildet wird. Die Einbindung in ein relevantes Netzwerkteil wird

insbesondere über die publish-Funktion und über die subscrijbe- Funktion erzielt, mittels denen die Funktion der Vorrichtung 100 im dynamischen Netzwerk erzielt wird. Weil in der

Vorrichtung 100 festgelegt ist, welcher Satz an Daten an welche anderen Netzwerkelemente veröffentlicht bzw.

aktualisiert wird und auch festgelegt ist, welche Daten aus dem dynamischen Netzwerk beobachtet werden, ist die

Vorrichtung 100 im dynamischen Netzwerk ein autonomer Akteuer bzw. Agent. Ein aus Einheiten wie der Vorrichtung 100

gebildetes dynamisches Netzwerk benötigt keine zentrale

Steuerung. Es ist vielmehr ohne besondere Hierarchie aus einzelnen autonomen Agenten aufgebaut. So kann es auf einfache Weise flexibel und dynamisch angelegt, vergrößert oder

verändert werden.

[00029] Die Verwaltung des dynamischen Netzwerks kann aus jedem Element wie der Vorrichtung 100 heraus erfolgen. Dazu tragen insbesondere die drei Funktionen clone, modelling und update oder auch avatar bei, die ebenfalls weiter oben in diesem Dokument beschrieben wurden. Mittels der clone-Funktion kann von der Vorrichtung 100 die publish/subscriJe-Struktur einer ähnlichen Vorrichtung {source) übernommen werden. Es entsteht ein Klon-Modell der source in der Vorrichtung 100. Dieses kann mittels der model1ing-Funktion abgeändert werden, so dass die Wirkungsweise der source im dynamischen Netzwerk angepasst wird. Bspw. kann die source ins dynamische Netzwerk eingebunden werden. Das veränderte Klon-Modell der source in der Vorrichtung 100 wird durch die update-Funktion von der source übernommen und implementiert. Als Ergebnis sind die Verknüpfungen im dynamischen Netzwerk tatsächlich verändert.

[00030] Schließlich weist die Vorrichtung 100 eine

Funktionseinheit 106 auf. Diese kann bspw. ein Aktor, ein Sensor, eine Datengeneratoreinheit oder eine Mensch- Maschinenschnittstelle umfassen. Mit dieser Funktionseinheit kann die Vorrichtung 100 als Element eines dynamischen

Netzwerks wirken und mit anderen Elementen nicht nur als autonomer Agent handeln. Es kann vielmehr bestimmte Aufgaben ausführen, sei es eine bestimmte Größe erfassen oder ermitteln oder auch eine Handlung ausführen, bspw. ein elektrisches Gerät über einen Schalter einschalten oder einen Zustand ändern, wie bspw. bei einem elektrochromen Glas.

[00031] Fig. 2a zeigt die schematische Darstellung der physikalischen Struktur eines Ausführungsbeispiels eines dynamischen Netzwerks 200. Das dynamische Netzwerk 200 ist aus einem ersten Element 202, einem zweiten Element 204, einem dritten Element 206 und einem vierten Element 208

zusammengesetzt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Elemente konkrete elektrische Vorrichtungen, die alle

Ausführungsformen der bereits dargestellten Vorrichtung sind. Das erste Element 202 ist ein Smartphone. Es weist eine

Netzwerkschnittstelle zum Einbinden in eine Overlay- Netzwerktopologie auf. Die Netzwerkschnittstelle kann dabei die Luftschnittstelle des Smartphones aufweisen und

Mobilfunkstandards, wie etwa GSM, UMTS oder LTE ebenso

bedienen, wie auch Datenübertragungsstandards wie Bluetooth, IrDA, WLAN, etc. Darüber hinaus kann die Netzwerkschnittstelle auch drahtgebundene Schnittstellen aufweisen, wie etwa USB. Darüber hinaus weist die Netzwerkschnittstelle eine

Prozessoreinheit auf, die eine Einbindung des Smartphones ins dynamische Netzwerk sicherstellt. Diese Prozessoreinheit kann als Software auf einem Prozessor eingerichtet sein. Ebenso ist eine Realisierung als Hardware denkbar. Die

Netzwerkschnittstelle aus einzelnen Komponenten oder auch zumindest teilweise aus einem Schnittstellenblock gebildet sein. An die Netzwerkschnittstelle ist die

Datenverarbeitungseinheit gekoppelt, die in einem Smartphone üblicherweise als Mikroprozessor ausgestaltet ist. Die

Datenverarbeitungseinheit kann so durch eine Firmware oder eine Software variabel betrieben werden. Das erste Element 202 weist darüber eines Touchscreens eine Mensch-Maschine- Schnittstelle als Funktionseinheit auf.

[00032] Das zweite Element 204 des dynamischen Netzwerks ist eine Klingelleiste, die ebenfalls eine Netzwerkschnittstelle zum Einbinden in eine Overlay-Netzwerktopologie, eine mit der Netzwerkschnittstelle verbundene Datenverarbeitungseinheit, die eingerichtet ist, Daten über die Netzwerkschnittstelle zu senden und/oder zu empfangen und eine an die

Datenverarbeitungseinheit gekoppelte Funktionseinheit

aufweist. Im zweiten Element 204 ist die Funktionseinheit eine beliebige Anzahl von Klingelknöpfen. Diese können jeweils als Sensor gesehen werden, der anzeigt, ob ein Nutzer einen bestimmten Klingelkopf betätigt.

[00033 ] Das dritte Element 206 des dynamischen Netzwerks ist eine Kamera, die sich von dem zweiten Element 204 in der

Funktionseinheit unterscheidet. Hier ist eine Funktionseinheit ebenfalls ein Sensor, bspw. ein Bayer-Sensor zur

Bilderfassung. Die Kamera kann aber ebenso eine oder mehrere aktive Funktionseinheiten umfassen, bspw. eine veränderbare Fokussierung oder einen verstellbaren Zoom eine

Kameraobjektives oder einen Stellmotor zur Einstellung des beobachteten Raumwinkels.

[00034] Das vierte Element 208 des dynamischen Netzwerks ist eine Leuchte, die sich von dem zweiten und dem dritten Element 204, 206 ebenfalls in der Funktionseinheit unterscheidet. Hier ist die Funktionseinheit ein Aktor in Form des Schalters zum Ein- bzw. Ausschalten eines Leuchtmittels der Leuchte. Hier sind ebenso weitere aktive und passive Funktionseinheiten denkbar, bspw. ein Stellmotor zum Verändern einer relativen Position eines Reflektors und/oder einer Optik zu dem

Leuchtmittel, um bspw. den ausgeleuchteten Raumwinkel

auswählen zu können.

[00035] Fig. 2b zeigt die schematische Darstellung der

Overlay-Struktur eines Ausführungsbeispiels eines dynamischen Netzwerks. Die Overlay-Struktur baut auf der physikalischen Struktur, wie bspw. in der in der Fig. 2a gezeigten

physikalischen Struktur auf. Die Overlay-Struktur bietet insbesondere die Möglichkeit zu einem oftmals eigenen

Adressraum mit eigener Adressierung und ggf. zum Einsatz eines proprietären Wegewahlverfahrens .

[00036] Dargestellt ist die logische Struktur aus dem ersten Element 202, dem zweiten Element 204, dem dritten Element 206 und dem vierten Element 208. Bei der Wahl einer geeigneten Overlay-Netzwerktopologie , wie bspw. Content Addressable

Network (CAN) , Gnutella oder besonders bevorzugt Kademlia, kann das dynamische Netzwerk vorteilhafterweise beliebig erweitert werden und auf der logischen Ebene ein geeignetes Wegwahlverfahren gewählt werden, um zwischen zwei Elementen zu kommunizieren. Damit wird das dynamische Netzwerk insbesondere unabhängiger von den bereitgestellten physikalischen

Strukturen und kann sich räumlich sehr weit erstrecken. Dies ist besonders vorteilhat, wenn verschiedene Strukturen

vorhanden sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist es daher denkbar, dass das zweite Element 204, also die Klingelleiste, lediglich über einen Zigbee-Standard kommuniziert, während das dritte Element 206, also die Kamera, lediglich über WLAN kommunizieren kann. Wünschenswert ist natürlich das

Vorhandensein eines Elements im dynamischen Netzwerk, das als Gateway zwischen den Funkstandards funktioniert. Dieses

Gateway kann auch als unabhängige Einheit bereitgestellt sein. Ebenso ist es denkbar, dass bspw. das erste Element 202, also das Smartphone, als Gateway funktioniert.

[00037] Die logische Ebene der Kommunikation über die

Overlay-Struktur erlaubt ein dynamisches Wegwahlverfahren, so dass eine Verbindung auch bei Weg- oder Ausfall einzelner Netzwerkelemente hergestellt werden kann. Das System ist dabei besonders optimiert, wenn das Netzwerk viele Elemente aufweist und so viele physikalische Kommunikationswege zur Verfügung stehen.

[00038] Fig. 3 zeigt die schematische Darstellung eines beispielhaften Kommunikationsvorgangs 300 zwischen

Vorrichtungen eines dynamischen Netzwerks gemäß dem

Ausführungsbeispiel der Fig. 2a. Dargestellt ist eine

Kommunikation zwischen dem ersten Element 202, also dem

Smartphone, dem zweiten Element 204, also der Klingelleiste, und dem dritten Element 206, also der Kamera. Diese

Kommunikation erfolgt auf Ebene der Overlay-Struktur . Anhand des beispielhaften KommunikationsVorgangs 300 soll dargestellt werden, wie das dynamische Netzwerk in der Zusammenwirkung der Elemente gestaltet werden kann.

[00039] In einem ersten Schritt 302 wird das im zweiten Element 204 enthaltene Datenmodell mittel der cione-Funktion kopiert. Mittels dieser Kopie erhält ein Nutzer über das

Smartphone die Möglichkeit, das Datenmodell der zweiten

Elements 204 darzustellen und ggf. zu verändern. In einem zweiten Schritt 304 wird das im dritten Element 206 enthaltene Datenmodell mittels der clone-Funktion kopiert. Der Nutzer erhält so über das Smartphone ebenfalls die Möglichkeit, das Datenmodell der zweiten Elements 204 darzustellen und ggf. zu verändern. In einem dritten Schritt 306 kann der Nutzer im ersten Element die Kopien der beiden Datenmodelle verändern. Bspw. kann der Nutzer die Datenmodelle dahingehend verändern, dass das dritte Element 206, also die Kamera, aufgrund eines von dem zweiten Element 204, als der Klingel, veröffentlichten Ereignisses, bspw. der Betätigung eines Klingelknopfes, aktiviert wird und einen Datenstrom mit den aufgezeichneten Bildern veröffentlicht.

[00040] Die Veränderung der Datenmodelle geschieht zunächst in den im Smartphone vorhandenen Kopien. Erst durch die

Anwendung der update-Funktion in einem vierten Schritt 308 werden die Kopien der Datenmodelle an das zweite Element 204 und das dritte Element 206 übertragen und ersetzen die dort bislang vorhandenen Datenmodelle. Sobald dieses Update stattgefunden hat, kann das dritte Element 206 in einem fünften Schritt 310 eine subscribe-Anfrage an das zweite

Element 204 stellen. Das dritte Element 206 wird so von dem zweiten Element 204 informiert, sobald eine Aktualisierung eines definierten Zustandswerts sich ändert. Wird bspw. eine Klingel der Klingelleiste betätigt, erfolgt eine

Veröffentlichung der Änderung des entsprechenden

Zustandswerts. Die Veröffentlichung geschieht in einem

sechsten Schritt 312, einem publish-Schritt , über das

dynamische Netzwerk. So erhält das dritte Element 206 die AktualisierungsInformation und kann bspw. daraufhin eine Aktion ausführen, bspw. kann aufgrund der Information über die Betätigung der Klingel die Kamera aktiviert werden.

Entsprechend der Lage der Klingel kann die Kamera bspw. auch so gesteuert werden, dass ein vorbestimmter Raumausschnitt von der Optik der Kamera erfasst wird. Dies kann insbesondere auch dann geschehen, wenn die Kamera laufend aktiviert ist.

[00041] Der Prozessablauf ist nicht abschließend und es werden fortlaufend piiblish-Schritte des zweiten Elements 204 erfolgen können. Ebenso können immer wieder clone-Schritte erfolgen, die es erlauben, das Datenmodell des zweiten

Elements 204 und/oder des dritten Elements 206 auf ein

weiteres Element des dynamischen Netzwerks zu kopieren und dort ggf. zu verändern. So kann der subscribe-Schritt des dritten Elements 206 rückgängig gemacht werden und eine

Beeinflussung der Aktionen des dritten Elements 206 durch eine Aktualisierung eines Datums des zweiten Elements 204

unterbunden werden. Ebenso ist es denkbar, dass die Aktion, die im dritten Element 206 weiter beeinflusst wird, bspw. in dem es von dem Zustand eines Datums eines weiteren Elements des dynamischen Netzwerks abhängig gemacht wird. So kann die Kamera bspw. nur dann aktiviert werden, wenn ein

Helligkeitssensor eine hinreichend hohe Ausleuchtung des zu beobachteten Raumbereichs anzeigt. Insgesamt soll das gezeigte Ausführungsbeispiel insbesondere unterstreichen, welche hohe Flexibilität und Gestaltungsfreiheit in dem in dieser Offenbarung dargestellten dynamischen Netzwerk erzielt werden kann. Grundlage dafür ist insbesondere die bspw. in Hinblick auf Fig. 1 beschriebene für das dynamische Netzwerk geeignete Vorrichtung, die anschaulich auch als autonomer Agent in dem dynamischen Netzwerk bezeichnet werden kann.

[00042] Fig. 4 zeigt die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Benutzeroberfläche 400 auf einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle des ersten Elements 202 zur Einrichtung und Bearbeitung von Verknüpfungen in einem

dynamischen Netzwerk anhand des in Fig. 2a, Fig. 2b und Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiels.

[00043] Auf der Benutzeroberfläche 400 sind die in dem dynamischen Netzwerk erkannten Elemente dargestellt. Das sind das erste Element 202, auf dem sich die Benutzeroberfläche 400 selber befindet, das zweite Element 204, also die

Klingelleiste und das dritte Element 206, also die Kamera. Die Elemente werden derart dargestellt, dass auf der linken Seite die Eingaben für die Steuerung einer Operation des jeweiligen Elements angegeben werden, die aus dem Netzwerk erhalten initiiert können, auf der rechten Seite sind die Daten des jeweiligen Elements angegeben, die von dem Element in Netzwerk veröffentlicht werden können. Dies soll kurz an dem dritten Element 206 erläutert werden. An der linken Seite ist ein Dateneingang 402 angezeigt. Dieser Dateneingang 402 fungiert als Trigger zur Aktivierung des dritten Elements 206. An der rechten Seite ist ein Datenausgang 404 angegeben, in gezeigten Fall ein Datenausgang 404, der anzeigt, ob die Kamera ein Videostreaming aktiviert hat oder ob die Kamera inaktiv ist.

[00044] Auch das zweite Element 204 verfügt über einen

Datenausgang 406, der anzeigt, ob eine bestimmte Klingel der Klingelleiste aktiviert wurde.

[00045] Über die Benutzeroberfläche 400 kann ein Nutzer nun das Zusammenwirken der angezeigten Elemente des dynamischen Netzwerks beeinflussen, indem er zunächst über das Ausführen von clone-Schritten eine aktuelle Kopie der Datenmodelle dieser Elemente erhält. In dem anschließenden modelling- Schritt können diese Datenmodelle so verändert werden, dass ein Zusammenwirken der Elemente in dem dynamischen Netzwerk verändert werden. Bspw. kann der Datenausgang 406 vom Nutzer mit dem Dateneingang 402 verbunden werden. In dem

nachfolgenden update-Schritt führt dies dazu, dass das dritte Element 206 einen subscribe-Schritt bei zweiten Element 204 durchführt und die Kamerafunktion in Abhängigkeit einer

Zustandsänderung des am Datenausgang 406 veröffentlichten Datums ausführt.

[00046] Das gezeigte Ausführungsbeispiel wird hier anhand eines sehr einfachen dynamischen Netzwerks aus drei Elementen dargestellt. Bei komplexeren dynamischen Netzwerken mit einer Vielzahl von Elementen und Funktionen, die durch die Elemente ausgeübt werden können, steigt die Stärke des hier

dargestellten Systems, die Flexibilität und die Möglichkeit, das dynamische Netzwerk durch den Nutzer variabel zu gestalten bzw. umzugestalten. Insbesondere wird der Nutzer so befähigt, in leichter Weise beliebige Steuer- und Regelsysteme im dynamischen Netzwerk zu erstellen und auch sehr kontrolliert das Bereitstellen von Daten zu beeinflussen.

[00047] Durch die hohe Gestaltbarkeit und Flexibilität des so erzeugten Netzwerks ist es wünschenswert, das den Zugriff auf einzelne Elemente des Netzwerks beschränken zu können. Damit verbunden ist ein Sicherheitsaspekt, der nur einen befugten Zugriff auf das Netzwerk ermöglicht. Weil das Netzwerk

dynamisch aufgebaut werden kann, wie beispielsweise über das im Zusammenhang mit der Ausführung als Kademlia- Netzwerktopologie weiter oben in diesem Dokument genannte bootstrapping, ist vorteilhaft eine verschlüsselte

Kommunikation zwischen Netzwerkelemente zu gewährleisten.

Dabei ist insbesondere ein asymmetrisches

Verschlüsselungssystem, wie bspw. ein public Jcey-Kryptosystem geeignet. Ein Ausführungsbeispiel zur Anwendung eines solchen Kryptosystems ist anhand der Fig. 5 im Folgenden dargestellt.

[00048] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Zertifizierung der Kommunikation zwischen zwei Vorrichtungen zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk. [00049] Dargestellt ist die Erstellung einer Zertifikats- Hierarchie für eine die Verschlüsselung oder Signierung einer Kommunikation einer Vorrichtung 500 zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk. Ausgangspunkt ist ein Entwicklertool 502 in dem ein Ausgangszertifikat erstellt wird. Dieses

Ausgangszertifikat wird in einem ersten Schritt 502 an eine zentrale Zertifizierungsstelle 504 übermittelt, in der

ausgehend von dem Ausgangszertifikat eine gültige Zertifikats- Hierarchie erstellt wird, die aus einem Zertifizierungspfad aus Zertifikaten hin zu einem Stammzertifikat erstellt wird. Diese Zertifikats-Hierarchie wird in einem Zertifikatmanager 506 der Zertifizierungsstelle 504 dem Entwicklertool 502 zur Verfügung gestellt und kann über dieses während eines zweiten Schritts 508 in einen Zertifikatsspeicher 510 der Vorrichtung 500 übertragen werden. Der Zertifikatsmanager 506 erhält die Zertifikats-Hierarchie aus einer Zertifikatsquelle 505.

[00050] Die Vorrichtung 500 ermittelt aus der Zertifikats- Hierarchie ihre individuelle und signierte Identifizierung in der Overlay-Netzwerktopologie, bspw. ihre Node- ID in einer Kademlia-Netzwerktopologie . Die Signierung der Identifizierung ist über den öffentlichen Schlüssel der Vorrichtung 500 und/oder einen öffentlichen Schlüssel der

Zertifizierungsstelle 504 möglich. Durch die signierte

Identifizierung der Vorrichtung 500 kann sichergestellt werden, dass nachfolgend nur eine Vorrichtung 500 dem

dynamischen Netzwerk zugeordnet wird, das von

Zertifizierungsstelle 504 entsprechend zertifiziert wurde.

[00051] Darüber hinaus nutzt die Vorrichtung 500 die

Zertifikats-Hierarchie zu Übermittlung von Daten an andere Elemente der Overlay-Netzwerktopologie, wie an eine zweite Vorrichtung 512. Dabei dient die Zertifikats-Hierarchie sowohl der Verschlüsselung von übermittelten Daten als auch der

Entschlüsselung bzw. Verifizierung von empfangenen

Informationen innerhalb der Overlay-Netzwerktopologie.

[00052] In einem Update-Schritt 514 kann auf Anfrage der Vorrichtung 500 oder durch einen Anstoß der

Zertifizierungsstelle 504 eine erneuerte oder ausgewechselte Zertifikats-Hierarchie an die Vorrichtung 500 übertragen werden. Die Authentifizierung bzw. das Signieren und

Verschlüsselung der Übertragung von Daten der Vorrichtung 500 an die Zertifizierungsstelle 504 erfolgt dabei mit der jeweil gültigen Zertifikats-Hierarchie.

ABSCHLIESSENDE FESTSTELLUNG

[00053] Die Vorrichtung zur Verwendung in einem dynamischen Netzwerk, sowie das dynamische Netzwerk wurden zur

Veranschaulichung des zugrundeliegenden Gedankens anhand einiger Ausführungsbeispiele beschrieben. Die

Ausführungsbeispiele sind dabei nicht auf bestimmte

Merkmalskombinationen beschränkt. Auch wenn einige Merkmale und Ausgestaltungen nur im Zusammenhang mit einem besonderen Ausführungsbeispiel oder einzelnen Ausführungsbeispielen beschrieben wurden, können sie jeweils mit anderen Merkmalen aus anderen Ausführungsbeispielen kombiniert werden. Es ist ebenso möglich, in Ausführungsbeispielen einzelne dargestellt Merkmale oder besondere Ausgestaltungen wegzulassen oder hinzuzufügen, soweit die allgemeine technische Lehre

realisiert bleibt.