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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE USED AS A CLIMBING AID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/083511
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device comprising a supporting device (30) as a climbing aid (10) for a ski (1), said supporting device (30) having at least two supporting positions in which it prevents a boot held in a ski binding from going below a climbing angle between the boot and the ski, associated with each supporting position. Said device is provided with an adjusting device (20) which is actively connected to the supporting device and can be directly or indirectly operated by a user. The device according to the invention is characterised in that the adjusting device is embodied in such a way that it moves the supporting device, during an adjusting process, from a present supporting position into a new supporting position, the start of the adjusting process being temporally staggered in relation to an actuation of the adjusting device. The adjusting device is embodied in such a way that, following an actuation, it can be maintained in an actuated state during a time interval that can be determined by the user and especially the adjusting process is triggered during or after the end of the actuated state. The adjusting device preferably comprises a measuring device embodied in such a way that a longitudinal incline of the ski can be determined in a measuring process and especially the determined longitudinal incline of the ski can be compared, in the adjusting device, with a current neutral position of the skis, associated with a current supporting position. Preferably, a control device is used to limit the measuring process of the measuring device to a desired window of time.

Inventors:
SCHLEGEL ANDREAS (CH)
WEILENMANN URS (CH)
Application Number:
PCT/CH2008/000014
Publication Date:
July 17, 2008
Filing Date:
January 11, 2008
Export Citation:
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Assignee:
FRITSCHI AG SWISS BINDINGS (CH)
SCHLEGEL ANDREAS (CH)
WEILENMANN URS (CH)
International Classes:
A63C9/00; A63C9/08; G01C9/00; H01H35/02
Domestic Patent References:
WO2007079604A12007-07-19
Foreign References:
US20060017262A12006-01-26
AT503099A12007-07-15
EP0724899A21996-08-07
EP0955073A21999-11-10
DE3702149A11988-08-04
US5318320A1994-06-07
Attorney, Agent or Firm:
ROSHARDT, Werner, A. et al. (Schmiedenplatz 5Postfach, Bern 7, CH)
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Claims:

Patentansprüche

1. Vorrichtung mit einer Stützvorrichtung als Steighilfe für einen Ski, wobei die Stützvorrichtung wenigstens zwei Stützpositionen aufweist, in welchen die Stützvorrichtung ein Absenken eines in einer Skibindung gehaltenen Schuhs unter einen zur jeweiligen Stützposition gehörigen Steigwinkel zwischen Schuh und Ski verhindert, wobei eine mit der Stützvorrichtung, in Wirkverbindung stehende Stellvorrichtung vorhanden ist, welche durch einen Benutzer direkt oder indirekt betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Stützvorrichtung in einem Stellvorgang von einer momentanen Stützposition in eine neue Stützposition stellen kann, wobei der

Stellvorgang zeitlich versetzt zu einer Betätigung der Stellvorrichtung ausgelöst wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie anschliessend an eine Betätigung während eines vom Benutzer bestimmbaren Zeitintervalls in einem betätigten Zustand gehalten werden kann und insbesondere der Stellvorgang bei oder nach einem Auflösen des betätigten

Zustandes ausgelöst wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung derart mit der Stützvorrichtung zusammenwirkt, dass der zur neuen Stützposition gehörige Steigwinkel grösser oder kleiner sein kann, als der Steigwinkel der momentanen Stützposition.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass eine zu einem gewünschten Steigwinkel gehörige Stützposition der Stützvorrichtung durch ein- oder mehrmalige Betätigung der Stellvorrichtung schrittweise, insbesondere inkrementell bzw. dekrementeil, einstellbar ist und insbesondere ein gewünschter Steigwinkel dem halben Winkel der

Geländeneigung entspricht.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung derart mit der Stellvorrichtung zusammenwirkt, dass die Stellvorrichtung durch die Stützvorrichtung betätigbar ist, insbesondere die Stellvorrichtung bei Belastung der Stützvorrichtung mit dem Schuh betätigbar ist und vorzugsweise die Stellvorrichtung während einer Belastung der Stützvorrichtung mit dem Schuh in dem betätigten Zustand gehalten ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung eine Feststellvorrichtung aufweist, mit welcher bei Bedarf die Stellvorrichtung durch den Skiläufer derart blockierbar ist, dass im Fall einer Betätigung kein Stellvorgang ausgelöst werden kann.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützpositionen der Stützvorrichtung nach Betrag der zugehörigen Steigwinkel geordnet und vorzugsweise die zugehörigen Steigwinkel diskret, d.h. durch Winkelintervalle beabstandet, sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die neue Stützposition der momentanen Stützposition benachbart ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung einen Energiespeicher umfasst, welcher eine zur Betätigung der Stellvorrichtung aufgewendete Energie zwischenspeichert, insbesondere ein mechanischer Energiespeicher, vorzugsweise eine Feder, und die Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass die zwischengespeicherte Energie bei Bedarf abgerufen werden kann, insbesondere zur Durchführung des Stellvorgangs abgerufen werden kann.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung eine Messvorrichtung umfasst, welche derart ausgebildet ist, dass in

einem Messvorgang eine Längsneigung des Skis ermittelt werden kann und insbesondere die ermittelte Längsneigung des Skis in der Stellvorrichtung mit einer zur momentanen Stützposition gehörigen momentanen Nulllage des Skis verglichen werden kann, wobei vorzugsweise eine Kontrollvorrichtung vorhanden ist, mit welcher der Messvorgang der Messvorrichtung auf ein gewünschtes Zeitfenster einschränkbar ist.

1 1. Vorrichtung gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die

Stellvorrichtung, insbesondere die Messvorrichtung, derart ausgebildet ist, dass nur bei überschreiten einer vorgegebenen Abweichung zwischen der im Messvorgang ermittelten Längsneigung und der momentanen Nulllage des Skis der Stellvorgang ausgelöst wird .

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung derart ausgebildet ist und mit der Stellvorrichtung zusammenwirkt, dass im Falle die ermittelte Längsneigung grösser ist als die momentane Nulllage, die neue Stützposition einen zugehörigen neuen Steigwinkel aufweist, welcher grösser ist, als der zur momentanen Stützposition gehörige momentane Steigwinkel und im Falle die ermittelte Längsneigung kleiner ist als die momentane Nulllage, der neue Steigwinkel kleiner ist als der momentane Steigwinkel.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung derart ausgebildet ist, dass mit Betätigung der Stellvorrichtung der Messvorgang ausgelöst wird.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung derart ausgebildet ist, dass der Messvorgang beim Auslösen des Stellvorgangs beendet wird.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass ein Messvorgang der Messvorrichtung nur bei Stillstand des Skis erfolgt.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rastvorrichtung zum Verrasten der Stützvorrichtung in einer Stützposition vorhanden ist, welche bei Betätigung der Stellvorrichtung die momentane Stützposition ausrastet und am Ende des Stellvorgangs die Stützvorrichtung in der neuen Stützposition einrastet.

17. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützvorrichtung einen gegenüber dem Ski in verschiedene Schwenkstellungen schwenkbaren, vorzugsweise einstückigen, Stützhebel umfasst, insbesondere einen Fersenhebel, wobei die Schwenkstellungen des Stützhebels den Stützpositionen der Stützvorrichtung entsprechen.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung, insbesondere die Messvorrichtung, ein Referenzelement umfasst, welches die momentane Nulllage des Skis repräsentiert, sowie ein Messelement, welches die aktuelle Neigung des Skis wiedergibt.

19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Messelement eine quer zur Längsachse des Skis schwenkbar gelagerte Pendelmasse umfasst.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung ein Gelenkviereck mit vier Gelenkarmen aufweist, wobei die wirksame Länge eines der Gelenkarme im Stellvorgang veränderbar ist.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung eine Wippe aufweist, wobei die Stellvorrichtung über einen ersten

Arm der Wippe betätigbar ist, und insbesondere die Wippe derart gefedert ist, dass sie einer Betätigung entgegen wirkt, und vorzugsweise das Messelement der Messvorrichtung am zweiten Arm schwenkbar gelagert ist.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung ein in einer Bogenführung verschiebbar geführtes Stellelement aufweist, welches über einen Gelenkarm mit der Stützvorrichtung gekoppelt ist und insbesondere das Stellelement ein Referenzelement der Stellvorrichtung bildet, welches die momentane Nulllage des Skis wiedergibt.

23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine momentane Lage des Stellelements der momentanen Nulllage des Skis entspricht, wobei das

Stellelement nach Auslösen eines Stellvorgangs in der Bogenführung aus einer momentanen Lage in einer neue Lage verschoben wird und dabei über den Gelenkarm eine momentane Stützposition der Stützvorrichtung in eine neue Stützposition stellt.

24. Stellvorrichtung für eine Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 23.

25. Ski mit einer Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 23.

Description:

Vorrichtung als Steighilfe

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer Stützvorrichtung als Steighilfe für einen Ski, wobei die Stützvorrichtung wenigstens zwei Stützpositionen aufweist, in welchen die Stützvorrichtung ein Absenken eines in einer Skibindung gehaltenen Schuhs unter einen zur jeweiligen Stützposition gehörigen Steigwinkel zwischen Schuh und Ski verhindert, wobei eine mit der Stützvorrichtung, in Wirkverbindung stehende Stellvorrichtung vorhanden ist, welche durch einen Benutzer direkt oder indirekt betätigbar ist.

Stand der Technik

Hinsichtlich ihrer Funktion sind Skibindungen unterteilbar in alpine Pistenbindungen, die nur zum Abfahren und Skifahren an Skiliften verwendet werden, und Tourenbindungen, die zusätzlich auch zum Gehen auf Skiern, insbesondere zum Aufsteigen mit Hilfe von an den Skiern befestigten Steigfellen, verwendet werden. Während erstere bloss eine zuverlässige Fixierung des Skischuhs auf dem Ski in einer sogenannten Abfahrtsstellung zu gewährleisten haben, müssen letztere zum Aufsteigen neben der Abfahrtsstellung in eine Aufstiegsstellung gebracht werden können, in welcher zum Gehen eine Gelenkbewegung zwischen dem Skischuh und dem Ski ermöglicht wird. üblicherweise ist dabei der Skischuh um eine Querachse am Ski verschwenkbar, sodass er zum Gehen im Fersenbereich vom Ski abhebbar ist.

Tourenbindungen weisen hierzu beispielsweise einen gegenüber einem skifesten Basisteil schwenkbaren Träger auf, welcher zusammen mit daran befestigten Vorder- und Fersenbacken einen Skischuhträger bildet. Der Skischuhträger ist zur Erfüllung der Doppelfunktion einer Tourenbindung (Aufsteigen, Abfahren) über eine Verriegelungseinrichtung entweder starr mit dem Schi zu verbinden oder derart zu Entriegeln, dass der Skischuhträger im Fersenbereich vom Schi abhebbar ist.

Neben dem für die Ver- und Entriegelung der Schuhaufnahme im Fersenbereich dienenden Verriegelungshebel weist die Verriegelungseinrichtung häufig noch einen Stützhebel auf, der in seiner Wirkstellung eine Auflage in einem Abstand oberhalb des Schis für den entriegelten Skischuhträger bildet. Die Auflage bietet damit beim Aufsteigen eine Steighilfe zum zumindest teilweisen Ausgleich einer Geländeneigung. Ein sonst notwendiges Beugen des im Schischuh in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkten Sprunggelenkes erübrigt sich damit und gestaltet das Aufsteigen für den Skiläufer komfortabler.

Ein Nachteil bekannter Steighilfen liegt allgemein darin, dass zum einen zur Verstellung des Stützhebels in der Regel angehalten werden muss, was den Bewegungsfluss beim Aufstieg hemmt. Zum anderen ist es aber gerade für Anfänger nicht immer leicht, eine

Verstellung des Stützhebels im steilen Gelände - aber genau dort ist diese meist notwendig - oder unter widrigen Witterungsbedingungen ohne erhöhte Sturzgefahr auszuführen.

Eine Steighilfe mit vereinfachter Bedienbarkeit ist in der EP 0 724 899 B1 (Fritschi) beschrieben und weist einen gegenüber dem Ski verschwenkbaren Verriegelungshebe! auf, welcher zusätzlich zu einem Riegelstück zwei oder mehrere Auflagen für ein Raststück des Skischuhträgers in unterschiedlichen Abständen von seiner Lagerachse aufweist. Der Verriegelungshebel ist hierbei in den einzelnen Schwenkstellungen für die Ver- und Entriegelung sowie die Abstützung des Raststückes über eine Federrast verrastbar. Der Verriegelungshebel wird lediglich in die verschiedenen durch die Federrast vorbestimmten Schwenkstellungen verschwenkt und damit in unterschiedliche Funktionsstellungen gebracht, welche entweder die Ver- und Entriegelung des Bindungsträgers oder dessen erhöhte Abstützung in der Funktion als Steighilfe betreffen. Während die Bedienung der Steighilfe gemäss der EP 0 724 899 B1 gegenüber früher üblichen Steighilfen deutlich vereinfacht wurde, muss der Skiläufer immer noch den Stützhebel direkt, entweder per Hand oder mit einem Skistock, in die korrekte Schwenkstellung bringen. Derartige Manipulationen erfordern aber ein gleichzeitiges Abheben des Fersenbereichs des Schuhs bzw. des Skischuhträgers oder allgemein desjenigen Teils, welcher von der Steighilfe unterstützt wird. Dabei muss der Fersenbereich auf eine Höhe über der Skioberfläche gebracht werden, welche grösser ist, als der Abstand der entsprechenden Stützposition der Steighilfe, was besonders bei grossen Steigwinkeln ein unangenehmes und möglicherweise gefährliches Ungleichgewicht im Skiläufer herstellen kann.

Die DE 37 02 149 A1 (vauDE Sport) beschreibt eine Steighilfe, welche über eine Betätigungsvorrichtung bedient werden kann, wobei die Betätigungsvorrichtung im Wesentlichen zwei betätigbare Drucktaster umfasst und bei entsprechender Betätigung ein Stützelement vorgegebener Höhe in die Bewegungsbahn eines Skischuhs bzw. eines Skischuhträgers einschiebt und bei Bedarf wieder herauszieht. Während damit die Bedienbarkeit einer Steighilfe vereinfacht ist (per Knopfdruck mit Skistock), kann der Skiläufer nur eine Stützposition zu- bzw. wegschalten und muss dabei weiterhin den Fersenbereich des Schuhs anheben.

Ein gänzlich neuer Ansatz ist in der WO 2007/079604 (Fritschi) verfolgt. Diese beschreibt eine Steighilfe, welche das Absinken des Schuhs in eine schiparallele Lage verhindert, wobei sich die Steighilfe selbst regelnd derart einstellen kann, dass eine änderung der Geländeneigung automatisch ausgeglichen wird. Dabei wird laufend eine Lage des Schuhs bzw. des Skischuhträgers ermittelt und beim Absenken auf ein Stützelement ein Absinken unter eine horizontale Lage vermieden. In einer weiteren Ausführungsform wird laufend eine Neigung des Skis gemessen und aufgrund der Messung ein Stützelement derart blockiert, dass ein Absinken des Schuhs unter eine horizontale vermieden wird. Sämtliche dieser Lösungen haben den Nachteil, dass eine Messung der Lage des Skis und/oder des Schuhs bei vergleichsweise starken Beschleunigungen des Schuhs bzw. des Skischuhträgers und/oder des Skis beim Absenken des Schuhs und Vorwärtsschieben des Skis während des Aufsteigens zu erfolgen hat. Da die dabei auftretenden Beschleunigungen mit der Erdbeschleunigung vergleichbare bzw. deutlich höhere Beträge aufweisen können, sind diese Lage bzw. Neigungsmessungen naturgemäss nur mit geringer Genauigkeit möglich. Eine hinreichend genaue Einstellung der Steighilfenhöhe ist somit schwierig umzusetzen.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörenden Ski mit einer einfach zu bedienenden Steighilfe zu schaffen.

Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst eine Vorrichtung für einen Ski eine Stützvorrichtung als Steighilfe, welche wenigstens zwei verschiedene Stützpositionen aufweist, in welchen die Stützvorrichtung ein Absenken eines in einer Skibindung gehaltenen Schuhs bzw. eines Skischuhträgers unter einen zur jeweiligen Stützposition gehörigen Steigwinkel zwischen Schuh und Ski verhindert, wobei eine mit der Stützvorrichtung in Wirkverbindung stehende Stellvorrichtung vorhanden ist, welche durch einen Benutzer direkt oder indirekt betätigbar ist. Die erfindungsgemässe Steighilfe zeichnet dich dadurch aus, dass die Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Stützvorrichtung in einem Stellvorgang von einer

momentanen Stützposition in eine neue Stützposition stellen kann, wobei der Stellvorgang zeitlich verzögert zu einer Betätigung der Stellvorrichtung ausgelöst wird.

Steigwinkel bezeichnet hierbei einen Winkel zwischen Schuh bzw. einer Schuhsohle oder einem Skischuhträger und Ski, welcher durch die Steighilfe vorgegeben wird und unter welchen ein Schuh bzw. Skischuhträger nicht abgesenkt werden kann. Ein Steigwinkel wird hierbei vorgegeben, indem die Stützvorrichtung in eine entsprechende Stützposition gebracht wird, in welcher die Stützvorrichtung den Schuh bzw. den Skischuhträger in einem Abstand vom Ski derart unterstützt, dass der Schuh bzw. der Skischuhträger mit dem Ski den Steigwinkel einschliesst. Erfindungsgemäss erlaubt die betätigbare Stellvorrichtung infolge einer indirekten oder direkten Betätigung durch den Skiläufer ein Verstellen der Stützvorrichtung aus einer beliebigen momentanen Stützposition in eine andere, neue Stützposition. Direkt oder indirekte Betätigung bezeichnet hierbei eine Betätigung, welche beispielsweise manuell erfolgen kann, aber auch über einen Skistock, ein Bedienelement wie beispielsweise ein Kabel oder aber auch durch einen Fuss bzw. sonstige Körperteile des Skiläufers. Insbesondere kann die Vorrichtung als Steighilfe ein weitgehend beliebiges Betätigungselement aufweisen, welches eine Betätigung der Stellvorrichtung erlaubt.

Damit wird erreicht, dass eine Stützposition der Stützvorrichtung alleine durch Betätigung der Stellvorrichtung verstellt werden kann, ohne die Stützvorrichtung direkt manipulieren zu müssen. Die erfindungsgemässe betätigbare Stellvorrichtung schafft somit die Möglichkeit, einen zur Verstellung der Steighilfe erforderlichen Betätigungsvorgang unabhängig von einer konkreten Ausführung des Stützelements bzw. von einem für eine Verstellung der Stützposition der Stützvorrichtung erforderlichen Stellvorgang zu gestalten. Insbesondere kann der Betätigungsvorgang den Vorgaben entsprechend komfortabel für den Skiläufer gestaltet werden. Dabei kann beispielsweise die Stützvorrichtung durch einfache Betätigung der Stellvorrichtung in jede gewünschte Stützposition verstellt werden. Dabei ist es z. B. denkbar, dass eine mehrmalige Betätigung der Stellvorrichtung erforderlich ist, um die Steighilfe in einen Zustand zu bringen, in welchem die Stützposition der Stützvorrichtung einem gewünschten Steigwinkel entspricht. Beispielsweise kann ein gewünschter Steigwinkel inkrementell bzw. dekrementell eingestellt werden, indem die Stützvorrichtung mit jeder Betätigung der

Stellvorrichtung sukzessive bzw. schrittweise an den gewünschten Steigwinkel angenähert wird.

Ein gewünschter Steigwinkel bezeichnet hierbei einen Steigwinkel, welcher gemäss Anforderungen an die Steighilfe einen bestmöglichen Komfort beim Aufstieg gewährleistet. Gemäss der Erfindung entspricht der gewünschte Steigwinkel hierbei vorzugsweise der Winkelhalbierenden einer momentanen Längsneigung des Skis bezüglich einer Horizontalen. Dies bedeutet konkret, dass bei einem Neigungswinkel α des Skis gegenüber einer Horizontalen der bevorzugte Steigwinkel zwischen Ski und Schuh bzw. Skischuhträger im Bereich von α/2 liegt. Es hat sich in Versuchen der Anmelderin ergeben, dass eine derartige Einstellung eines Steigwinkels vom Skiläufer als besonders komfortabel empfunden wird, insbesondere auch deutlich komfortabler als eine Einstellung der Steighilfe derart, dass ein Schuh in einer Horizontalen abgestützt wird. Hierbei kann je nach Anforderung der bevorzugte Steigwinkel für eine gegebene Geländeneigung aber auch Werte aufweisen, welche grösser oder kleiner sind, als α/2. Insbesondere kann beispielsweise der gewünschte Steigwinkel durch den Skiläufer über eine Einstellvorrichtung vorgebbar sein, d. h. der Skiläufer kann beispielsweise wählen, ob er α/2 als bevorzugten Steigwinkel wünscht oder einen kleineren oder grosseren Winkel wie beispielsweise 2α/3.

Es versteht sich hierbei, dass der aktuelle, zu einer momentanen Stützposition gehörige, Steigwinkel vom gewünschten Steigwinkel abweichen kann, ohne dass die

Stützvorrichtung gleich in eine neue Stützposition gestellt wird. Hierfür ist eine so genannte Hysterese der Stellvorrichtung vorgesehen, sodass ein Verstellen der

Stützposition nur bei überschreiten einer vorgegebenen Abweichung vom gewünschten

Steigwinkel erfolgt bzw. in die Wege geleitet wird. Eine derartige Hysterese ist bei der Steighilfenverstellung insofern von Vorteil, dass die Stellvorrichtung nicht bereits bei kleinsten Abweichungen von einem gewünschte Steigwinkel die Stützvorrichtung in einem

Stellvorgang in eine neue Stützposition verstellt.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann eine Skibindung umfassen, aber beispielsweise auch als separates Teil bzw. separate Anordnung vorgesehen sein, welche mit einer bestehenden Skibindung zusammenwirken kann. Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann insbesondere auch nur die Stellvorrichtung umfassen, welche in diesem Fall beispielsweise

als separate Einheit ausgebildet ist. Eine bereits existierende Steighilfe bzw. Stützvorrichtung kann in diesem Fall beispielsweise mit der Stellvorrichtung nachgerüstet werden. Bevorzugt ist die Stellvorrichtung aber mit der Stützvorrichtung zusammen in einer Einheit als kompaktes Bauteil integriert. Insbesondere sind dabei Ausführungen der Steighilfe denkbar, bei welchen die Stellvorrichtung in ein am Ski befestigtes Basisteil integriert ist, wobei dann beispielsweise die Stützvorrichtung an der Stellvorrichtung vorgesehen ist. Andere beispielhafte Ausführungsformen umfassen eine Integration der Stellvorrichtung in die Stützvorrichtung, wobei in diesem Fall beispielsweise die Stützvorrichtung an einem Basisteil angebracht ist oder die Steighilfe umfasst eine Stellvorrichtung sowie eine Stützvorrichtung, welche beide an einem oder mehreren Basisteilen angebracht sind. Je nach Anforderungen an die erfindungsgemässe Steighilfe können die einzelnen Komponenten unterschiedlich ausgebildet und zueinander angeordnet werden.

Erfindungsgemäss kann die Stellvorrichtung zur Betätigung ein weitgehend beliebig ausgebildetes Bedienelement aufweisen. Die Stellvorrichtung setzt dann eine vom Skiläufer vorgenommene Betätigung des Bedienelements über die Stellvorrichtung um und verstellt gegebenenfalls eine Stützposition des Stützelements. Insbesondere wird damit erreicht, dass eine Einstellung der Steighilfe durch eine Manipulation der Stellvorrichtung erfolgen kann, welche weitgehend unabhängig von der konkreten Ausführung der Stützvorrichtung sowie der momentanen Stützposition sein kann. Es ist beispielsweise denkbar, durch einen Skistock bedienbare Taster an der Stellvorrichtung vorzusehen, welche einfach gedrückt werden müssen. Die Stellvorrichtung wirkt dann aufgrund der Betätigung über die Stellvorrichtung auf beispielsweise einen verschwenkbar am Ski angelenkten Fersenhebel und verstellt eine Schwenkstellung desselben. Es ist beispielsweise denkbar, die Stellvorrichtung für ein sequenzielles Hinauf- und Hinunterschalten der Stützvorrichtung zwischen einer Vielzahl diskreter, d. h. durch Winkelintervalle getrennte, Steigstufen mit unterschiedlichen Steigwinkeln auszubilden. Hierzu können beispielsweise zwei Bedienelemente an der Stellvorrichtung vorhanden sein, die z. B. mit einem Skistock bedienbar sind. Eine der Bedieneinheiten kann zum Hinaufschalten, d. h. zum Stellen der Stützvorrichtung zu Stützpositionen mit grosseren Steigwinkeln, und die andere zum Hinunterschalten dienen. Durch einfaches Bedienen des

jeweiligen Bedienelements wird damit die Stützposition der Steighilfe bequem in die gewünschte Richtung, d. h. zu grosseren oder zu kleineren Steigwinkeln hin, angepasst werden.

Um den Sicherheitsanforderungen für eine moderne Tourenbindung gerecht zu werden, ist die Steighilfe bzw. die Stellvorrichtung derart auszubilden, dass die Stützvorrichtung selbst durch den Skiläufer bedient bzw. verstellt werden kann, ohne die Stellvorrichtung zu betätigen. Dies ist insbesondere daher erforderlich, insofern die Steighilfe auch bei einem allfälligen Ausfall bzw. einer Fehlfunktion der Stellvorrichtung weiterhin bedienbar sein muss. Hierfür kann die Stellvorrichtung beispielsweise derart blockiert bzw. von der Stützvorrichtung entkoppelt werden, dass die Stützvorrichtung eine Bedienbarkeit gemäss bekannten Steighilfen aufweist. Hierzu kann die Stellvorrichtung beispielsweise in einen Zustand gebracht werden, in welchem bei Betätigung in keinem Fall ein Stellvorgang erfolgt bzw. nur "Nullschritte" ohne Verstellung der Stützvorrichtung erfolgen. Insbesondere ist eine Steighilfe mit einer als Fersenhebe! ausgebildeten Stützvorrichtung denkbar, wie er z. B. in der EP 0 724 899 B1 (Fritschi) beschrieben ist, wobei der Fersenhebel erfindungsgemäss einerseits über die Stellvorrichtung bedien- bzw. verstellbar ist und/oder auch bei Bedarf direkt der Fersenhebel auf bekannte Weise manuell oder mit einem Skistock verstellt werden kann, wobei die Stellvorrichtung bei Bedarf deaktiviert werden kann. Erfindungsgemäss kann die Stützvorrichtung bevorzugt auch mehr als zwei Stützpositionen, insbesondere eine beliebige Zahl, vorzugsweise 3 bis 5 verschiedene Stützpositionen aufweisen, um eine hinreichend feine Abstufung in den zur Verfügung stehenden möglichen Steigwinkeln zu erreichen

In den bisher beschriebenen Ausführungen der Steighilfe muss der Skiläufer aber weiterhin den Schuh bzw. den Skischuhträger im unterstützen Bereich, d. h. typischerweise im

Fersenbereich, gleichzeitig mit der Betätigung der Stellvorrichtung anheben, damit der

Stellvorgang durchgeführt werden kann. Die Erfindung schafft hierbei Abhilfe.

Erfindungsgemäss ist die Stellvorrichtung der Steighilfe derart ausgebildet, dass der

Stellvorgang erst nach einer Betätigung der Stellvorrichtung, d. h. zeitlich versetzt zu einer Betätigung der Stellvorrichtung erfolgt. Mit Betätigung wird hierbei eine initiale

Manipulation bezeichnet. In Analogie zu einem binären Taster, welcher in gedrücktem

Zustand in einem Zustand "ein" ist und durch Loslassen in einen Zustand "aus" übergeht, wird hier und im Folgenden mit "Betätigung" der übergang vom Zustand "aus" zum Zustand "ein" bezeichnet. In diesem Sinne erfolgt der Stellvorgang erfindungsgemäss zeitlich versetzt zu einer Betätigung der Stellvorrichtung, d. h. eine initiale Manipulation der Stellvorrichtung hat keinen unmittelbaren Stellvorgang zur Folge und der Stellvorgang folgt mittelbar auf die Betätigung. Befindet sich die Stellvorrichtung in einem dem Zustand "ein" entsprechenden Zustand, wird im Folgenden auf einen "betätigten Zustand" verwiesen. Der einem übergang vom Zustand "ein" zum Zustand "aus" des binären Tasters entsprechende übergang der Stellvorrichtung wird hier und im Folgenden als ein "Auflösen des betätigten Zustands" bezeichnet.

Insbesondere wird durch die erfindungsgemässe Vorrichtung als Steighilfe mit betätigbarer Stellvorrichtung auch die Durchführung eines Verfahrens zum Stellen einer Steighilfe ermöglicht, bei welchem ein Stellvorgang zeitlich versetzt zu einer direkten oder indirekten Betätigung der Steighilfe ausgelöst wird. Damit wird erreicht, dass eine Betätigung der Stellvorrichtung zeitlich vom Stellvorgang abgesetzt sein kann. Insbesondere kann die Betätigung zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu welchem die Stützvorrichtung möglicherweise gar nicht verstellbar ist. Bei der Durchführung einer Aufstiegsbewegung betrifft dies beispielsweise den Zeitraum, während welchem der Schuh bzw. der Skischuhträger auf die Stützvorrichtung abgesenkt und mit dem Gewicht des Skiläufers belastet ist. Die Stützvorrichtung ist in diesem Zeitraum typischerweise derart blockiert, dass eine Verstellung von einer momentanen in eine neue Stützposition meist nicht möglich ist.

Der Erfindung liegt damit die Erkenntnis zugrunde, dass eine Verbesserung des Bedienungskomforts einer Steighilfe dadurch zu erreichen ist, dass der Skiläufer die Steighilfe zu einem ihm geeignet erscheinenden Zeitpunkt betätigen kann. Insbesondere auch zu einem Zeitpunkt, bei welchem der Schuh bzw. Skischuhträger auf die Stützvorrichtung abgesenkt ist und in welchem die Stützvorrichtung möglicherweise nicht verstellt werden kann. Um dies zu ermöglichen, ist es besonderes vorteilhaft, wenn der Betätigungszeitpunkt weitgehend unabhängig vom eigentlichen Stellvorgang der Steighilfe wählbar ist. In diesem Fall kann nämlich der Stellvorgang zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, vorzugsweise ohne weitere Intervention durch den Skiläufer, wenn ein Verstellen der Stützvorrichtung problemlos möglich ist. Ein besonders geeigneter Zeitpunkt zum

Auslösen eines Stellvorgangs ist gegeben, wenn der Skiläufer nach der Betätigung der Stellvorrichtung in einem folgenden Schritt beim Aufsteigen den Schuh von der Stützvorrichtung abhebt. Da der Schritt im Laufe der Durchführung der Aufstiegsbewegung erfolgt, befindet sich der Skiläufer in einem kontrollierten Bewegungsablauf und nicht in einem unkomfortablen und möglicherweise heiklen Balanceakt wie er beim Verstellen im Stillstand bei herkömmlichen Steighilfen zu vollführen ist. Da die Stützvorrichtung der Steighilfe beim Abheben des Schuhs in jedem Fall freigegeben wird, kann die Stützvorrichtung von einer momentanen Stützposition in eine neue Stützposition verstellt werden. Die Stellvorrichtung der erfindungsgemässen Steighilfe umfasst hierfür einen Zwischenspeicher, welcher die Betätigung der Stellvorrichtung durch den Skiläufer speichern und bei Bedarf zu einem geeigneten Zeitpunkt, vorzugsweise automatisch, abrufen kann. Beispielsweise kann die Stellvorrichtung derart ausgebildet sein, dass nach einer Betätigung der Steighilfe durch den Skiläufer weitgehend automatisch ein geeigneter Zeitpunkt abgewartet wird, zu welchem der Stellvorgang ausgelöst und die Steighilfe verstellt werden kann. Der Speicher kann hierbei als elektronischer oder hydraulischer Speicher ausgebildet sein, umfasst vorzugsweise aber einen mechanischen Speicher, beispielsweise in Form einer Schrauben-, Spiral- oder Blattfeder bzw. eines Federpakets aus Metall und/oder aber durch elastische Komponenten aus anderen elastisch deformierbaren Materialien.

Allgemein umfasst ein Betrieb der erfindungsgemässen Steighilfe somit zwei Takte, welche beispielsweise durch Absenken und Wiederabheben des Schuhs bzw. des Skischuhträgers gesteuert sein können. In einem ersten Takt wird die Stellvorrichtung der Steighilfe betätigt, wobei beispielsweise eine Betätigungsenergie gespeichert und bei entsprechender Ausführung der Vorrichtung ein Messvorgang ausgelöst wird. In einem zweiten Takt kann ein Stellvorgang ausgelöst werden, welcher die Stützvorrichtung in eine neue Stützposition verteilt, wobei beispielsweise die im Messvorgang ermittelten Daten ausgewertet und eine gespeicherte Betätigungsenergie abgerufen werden. Eine Verstellung der erfindungsgemässen Steighilfe kann somit in einem Zwei-Takt Betrieb erfolgen. Insbesondere wird der Zwei-Takt Betrieb durch die erfindungsgemässe Steighilfenvorrichtung ermöglicht.

Bevorzugt ist die Stellvorrichtung derart ausgebildet, dass sie anschliessend an eine Betätigung während eines vom Benutzer bestimmbaren Zeitintervalls in einem betätigten Zustand gehalten werden kann. In Analogie zum oben erwähnten binären Taster entspricht der betätigte Zustand der Stellvorrichtung dem Zustand "ein". Dabei ist eine Ausführung der Stellvorrichtung in Analogie des oben beschriebenen binären Tasters denkbar, welcher gedrückt gehalten werden muss, um den Zustand "ein" herzustellen. Die Stellvorrichtung muss in diesem Fall zum Halten des betätigten Zustandes während des gesamten Tastintervalls bedient werden, d. h. betätigt gehalten werden, was beispielsweise in Analogie zum Taster einem "hinuntergedrückten Zustand" entspricht. Insbesondere kann dies beispielsweise durch die Belastung mit dem Gewicht des Skiläufers bei abgesenktem Schuh erfolgen. Wird der binäre Taster losgelassen bzw. wird die entsprechende Bedienung der Stellvorrichtung beendet, so wird der betätigte Zustand aufgelöst, d. h. beispielsweise wird der "hinuntergedrückte Zustand" "losgelassen". Dies kann insbesondere beim Abheben des Schuhs im Laufe der Gehbewegung der Fall sein. Alternativ ist aber auch denkbar, dass die Stellvorrichtung über einen verallgemeinerten Taster wie beispielsweise einen Schalter betätigt werden kann. In diesem Fall würde ein erster Schaltvorgang die Stellvorrichtung in einen betätigten Zustand schalten. Der betätigte Zustand müsste in der Folge durch einen weiteren Schaltvorgang wieder aufgelöst werden, um die Stellvorrichtung wieder in den Ausgangszustand zu versetzten. Vorzugsweise wird der Stellvorgang der Stellvorrichtung erst bei oder nach Auflösen des betätigten Zustandes ausgelöst. Insbesondere ist die Steighilfe bevorzugt derart ausgebildet, dass der betätigte Zustand der Stellvorrichtung bei Entlastung der Stützvorrichtung aufgelöst wird. Der Stellvorgang kann hierbei insbesondere während des Vorgangs des Abhebens des Schuhs bzw. des Skischuhträgers von der Stützvorrichtung erfolgen, d. h. beim Auflösen des betätigten Zustandes, aber auch zu einem weitgehend beliebigen Zeitpunkt danach, wobei vorzugsweise der Stellvorgang erfolgt, bevor die Stellvorrichtung erneut betätigt wird.

Mit Vorteil ist die Stellvorrichtung dabei derart ausgebildet und wirkt mit der

Stützvorrichtung derart zusammen, dass der zur neuen Stützposition gehörige Steigwinkel grösser oder kleiner sein kann, als der Steigwinkel der momentanen Stützposition.

Grundsätzlich sind Ausführungen der erfindungsgemässen Steighilfe denkbar, bei welchen

die momentane Stützposition der Stützvorrichtung bei Betätigung der Stellvorrichtung nur in eine Richtung, beispielsweise zu grosseren Steigwinkeln hin, verstellt werden kann. Eine derartige Ausführung erlaubt z. B. beim Aufstieg in ein steileres, und damit auch meist gefährlicheres Gelände eine komfortable Bedienbarkeit, während bei einem übergang in einfacheres und weniger steiles Gelände die Steighilfe auf herkömmliche Art zu bedienen ist. Während einer derartigen Ausführung zugunsten einer vereinfachten Ausführung der Stellvorrichtung durchaus der Vorzug gegeben werden kann, sind erfindungsgemässe Steighilfen mit einer Stellvorrichtung, welche bei Betätigung im Bedarfsfall ein Verstellen zu grosseren sowie zu kleineren Steigwinkeln hin ermöglicht, im Allgemeinen zu bevorzugen. Derartige Ausführungen der Steighilfe erlauben dem Skiläufer in jedem geneigten Gelände von den Vorteilen der erfindungsgemässen Lösung profitieren zu können.

Die erfindungsgemässe Stellvorrichtung kann dabei derart ausgebildet sein, dass eine zu einem gewünschten Steigwinkel gehörige Stützposition der Stützvorrichtung direkt bei einmaliger Betätigung eingestellt wird. Mit Vorteil ist die Steighilfe aber derart ausgebildet, dass eine zu einem gewünschten Steigwinkel gehörige Stützposition der Stützvorrichtung durch einmalige Betätigung, aber auch durch mehrmalige Betätigung der Stellvorrichtung schrittweise, insbesondere inkrementell (schrittweise ansteigend) bzw. dekrementell (schrittweise abnehmend), einstellbar ist. Mit einer schrittweisen Annäherung ist die Möglichkeit verbunden, die Stellvorrichtung derart auszubilden, dass eine Stellweite in einem einzelnen Stellvorgang konstant ist, d. h. in jedem Stellvorgang der neue Steigwinkel sich von dem momentanen Steigwinkel beispielsweise um einen vorgegebenen Betrag unterscheidet. Dies ist jedoch nicht erforderlich. Je nach Anforderung kann auch eine Ausführung bevorzugt sein, bei welcher die änderung der Steigwinkel von einer Stützposition zu nächsten unterschiedlich sind. Bei einer kleinen änderung in der Geländeneigung beim Aufsteigen reicht beispielsweise ein einzelner Stellvorgang, um den gewünschten Steigwinkel zu erreichen. Bei einer vergleichsweise grossen änderung in der Geländeneigung kann der gewünschte Steigwinkel dann durch mehrmalige Betätigung schrittweise eingestellt werden Insbesondere ist die Stellvorrichtung dabei derart ausgebildet, dass gegebenenfalls, wenn beispielsweise der gewünschte Steigwinkel bereits eingestellt ist, die momentane

Stützposition trotz, gegebenenfalls auch wiederholter, Betätigung der Steighilfe beibehalten wird. Die Stellvorrichtung ist somit auch zur Durchführung eines Nullschritts ausgebildet. Als Variante sind auch Ausführungen der Steighilfe bzw. der Stellvorrichtung denkbar, welche ausschliesslich bei einer einmaligen Betätigung direkt einen gewünschten Steigwinkel einstellen. Derartige Ausführungsformen können je nach Anforderungen bevorzugt sein, verlangen aber im Allgemeinen eine vergleichsweise komplizierte Konstruktion, da nicht nur eine Verstellrichtung der Steighilfe ermittelt werden muss, sondern zusätzlich ein Grosse bzw. Weite eines Stellschritts bzw. des Steigwinkel-Schritts.

Eine besonders komfortable und damit auch bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Steighilfe umfasst eine Stützvorrichtung, welche derart mit der Stellvorrichtung gekoppelt ist, dass die Stellvorrichtung durch die Stützvorrichtung betätigbar ist. Insbesondere ist eine Kopplung vorhanden, welche die Stellvorrichtung funktionell an die Stützvorrichtung koppelt. Die Stützvorrichtung bildet somit ein Bedienelement bzw. ein Betätigungselement der Stellvorrichtung. Insbesondere kann hierfür die Stellvorrichtung als federnde Lagerung für die Stützvorrichtung ausgebildet sein. Hierzu umfasst die Steilvorrichtung beispielsweise eine federnde Wippe, an deren einen Arm die Stützvorrichtung z. B. verschwenkbar angebracht ist. Die Federwirkung der Wippe wirkt dabei bevorzugt einer Belastung der Stützvorrichtung durch den Skiläufer bei Betätigung entgegen, sodass bei Entlastung durch den Skiläufer bzw. beim Auflösen des betätigten Zustandes die federnde Wippe wieder in die Ausgangslage vor Betätigung zurückgestellt wird. In einer weiteren Variante umfasst die Stellvorrichtung beispielsweise eine gefederte Achse, an welcher eine z. B. als Fersenhebel ausgebildete Stützvorrichtung verschwenkbar gelagert ist. Die Achse ist in diesem Fall bevorzugt derart gefedert, dass sich der Fersenhebel bei Belastung gegen den Ski absenken lässt und bei Entlastung vom Ski weg abgehoben wird.

Damit kann ein Skiläufer bei geeigneter Ausbildung der Stellvorrichtung bei Belastung der Stützvorrichtung die Stellvorrichtung betätigen, insbesondere beispielsweise bei einem Absenken des Schuhs auf die Stützvorrichtung. Die Stellvorrichtung kann hierbei für die Zeitspanne, während welcher der Schuh auf die Stützvorrichtung abgesenkt ist, d. h. die Stützvorrichtung durch den Schuh belastet ist, in einem betätigten Zustand haltbar ausgebildet sein. Beim Abheben des Schuhs von der Stützvorrichtung kann der betätigte

Zustand beispielsweise wieder aufgelöst werden. Die Bedienung beim Gehschritt muss aber nicht über die Stützvorrichtung erfolgen. Eine weitere Variante sieht beispielsweise ein zusätzliches Bedienelement vor, welches z. B. unterhalb des Schuhs, möglicherweise auch in einem vorderen Bereich des Schuhs bzw. des Skischuhträgers, angeordnet ist und bei jedem Schritt bedient und somit die Stellvorrichtung betätigt wird. Das Bedienelement muss aber auch nicht unterhalb des Schuhs angeordnet sein, sondern kann beispielsweise auch seitlich, vor oder hinter dem Schuh angeordnet sein. Beispielsweise kann auch an einem vorderen Basisteil der Skibindung ein Bedienelement, beispielsweise ein Taster, vorgesehen sein, der bei jedem Absenken die Stellvorrichtung betätigt, oder das Schwenkgelenk der Tourenbindung ist beispielsweise über einen Gelenkarm mit der Stellvorrichtung gekoppelt. Diese Aufzählung ist hierbei nicht als erschöpfend anzusehen sondern soll vielmehr die Vielzahl der sich eröffnenden Möglichkeiten aufzeigen, wie eine vollständige Automatisierung der Verstellung der Steighilfe beim Aufsteigen aufgrund der erfindungsgemässen Lösung aussehen könnte. Die sich aus einer derartigen Steighilfe eröffnenden Möglichkeiten vermögen eine Bedienbarkeit einer Steighilfe nicht nur komfortabel zu gestalten, sondern den Skiläufer gänzlich von einer expliziten Verstellung der Steighilfe zu befreien. Insbesondere wird damit erreicht, dass die Verstellung bzw. die Anpassung einer Stützposition der Stützvorrichtung der Steighilfe automatisch bei jedem Schritt des Skiläufers erfolgen kann. Automatisch bezeichnet in diesem Zusammenhang, dass der Skiläufer keine über einen herkömmlichen Bewegungsablauf beim Aufsteigen hinausgehenden Aktionen ausführen muss, um einen Stellvorgang in der Stellvorrichtung auszulösen. Der Skiläufer braucht also nicht mehr den Aufstieg zu unterbrechen und anzuhalten, um eine Einsteilung der Steighilfe vorzunehmen. Vielmehr führt er die herkömmliche Gehbewegung aus, wie sie beim Aufsteigen üblich ist, und betätigt bei jedem Schritt, d. h. bei jedem Absenken des Schuhs auf die Stützvorrichtung, über die Stützvorrichtung selbst die Stellvorrichtung der Steighilfe. Bei einer entsprechenden Ausbildung der Stellvorrichtung wird dann in dem gegebenenfalls zeitlich versetzt auf die Betätigung folgenden Stellvorgang die Stützposition der Stützvorrichtung zu grosseren oder kleineren Steigwinkel hin verstellt. Insbesondere wird der Stellvorgang beispielsweise beim oder in direkter Folge eines Wiederabhebens des Schuhs bzw. eines Skischuhträgers der Skibindung von der Stellvorrichtung ausgelöst,

wodurch aufgrund des abgehobenen Schuhs bzw. Skischuhträgers eine freie Verstellbarkeit der Stützvorrichtung gewährleistet ist.

Ist ein gewünschter Steigwinkel der Steighilfe bereits erreicht, so ist die Stellvorrichtung bevorzugt derart ausgebildet, dass kein weiterer Stellvorgang ausgelöst wird und die Stützvorrichtung in der momentanen Stützposition verbleibt. Dasselbe gilt im Falle von Stützpositionen mit einem extremalen Steigwinkel, d. h. diejenigen Stützpositionen, welche einem grössten und einem kleinsten Steigwinkel entsprechen. Befindet sich die Stützvorrichtung in einer extremalen Stützposition, dann ist die Stellvorrichtung bevorzugt derart ausgebildet, dass sie auch bei hinreichend grosser änderung der Geländeneigung nicht über die extremale Stützposition hinaus verstellt wird. Bei einer konkreten Umsetzung der Stellvorrichtung kann es aus Gründen der Kontinuität des Stellvorgangs jedoch von Vorteil sein, in diesem Fall einen Null-Stellvorgang auszulösen, d. h. eine Art "Nullschritt", welcher dem Stellvorgang mit einer Verstellung der Stützposition gleichartig bzw. ähnlich ist, in welchem aber keine Verstellung der Stützposition der Stützvorrichtung erfolgt.

Mit Vorteil ist die Stützvorrichtung dabei derart ausgebildet, dass auf die einzelnen Stützpositionen sequenziell zugegriffen werden kann. Insbesondere sind die Stützpositionen der Stützvorrichtung bevorzugt nach Betrag der zugehörigen Steigwinkel geordnet. Damit besteht zu jeder Stützposition mit einem Steigwinkel zwei benachbarte Stützpositionen, eine mit einem grosseren und einer mit einem kleineren Steigwinkel. Die Stützpositionen mit extremalen Steigwinkeln, d. h. die Stützpositionen mit einem grössten und einem kleinsten Steigwinkel, haben in diesem Fall nur eine benachbarte Stützposition mit einem kleineren Steigwinkel bzw. einem grosseren Steigwinkel. In einer weitere bevorzugen Ausführungsform weist die Stützvorrichtung Stützpositionen auf, deren zugeordnete Steigwinkel diskret sind. Es sind auch Ausführungen der Stützvorrichtung denkbar, deren Stützpositionen im Gegensatz zu diskreten Steigwinkeln kontinuierliche Steigwinkel bereitstellen. Als Beispiele für eine Stützvorrichtung mit kontinuierlichen Stützpositionen und Steigwinkeln seien hier eine elektrisch senkrecht zum Ski höhenverstellbare Spindel oder ein hydraulischer Zylinder genannt, mit welcher der Schuh in kontinuierlichen Steigwinkeln unterstützt werden kann. Weitere kontinuierliche Stützvorrichtungen können beispielsweise eine exzentrisch gelagerte Walze umfassen,

welche je nach Drehstellung eine Unterstützung in unterschiedlicher Höhe über dem Ski erlaubt.

Für eine konkrete Ausführung der Steighilfe, in welcher die Stützpositionen der Stützvorrichtung in einem Stellvorgang, insbesondere in einer Art Schaltschritt, verstellt werden, sind im Allgemeinen, jedoch nicht ausschliesslich, diskrete Stützpositionen mit diskreten zugehörigen Steigwinkeln zu bevorzugen.

Die erfindungsgemässe Steighilfe umfasst auch Ausführungen, die zwar aufgrund vorgegebener Kriterien entscheiden, ob zu höheren oder zu kleineren Steigwinkeln geschaltet werden soll, aber nicht, wie weit in einem Stellvorgang gestellt werden muss, um einen gewünschten Steigwinkel einzustellen. Derartige Ausführungen erreichen einen gewünschten Steigwinkel erst nach mehrmaliger Betätigung der Steighilfe, indem der gewünschte Steigwinkel sequenziell, d. h. schrittweise inkrementell bzw. dekrementeil angenähert wird. In diesem Fall ist eine Ausführung der Stützvorrichtung mit diskreten Steigwinkeln besonders von Vorteil um eine schrittweise Annäherung des gewünschten Steigwinkels zu ermöglichen. Eine Stützvorrichtung mit kontinuierlichen Stützpositionen kann aber durch die Stellvorrichtung ebenfalls derartig verstellt werden, dass sich diskrete Stützpositionen mit diskreten Steigwinkel ergeben (diskrete Rotationswinkel am oben erwähnten Beispiel der exzentrischen Walze).

Vorzugsweise sind die Komponenten der Steighilfe, insbesondere die Stellvorrichtung und die Stützvorrichtung, derart ausgebildet und wirken derart zusammen, dass die im

Stellvorgang eingestellte neue Stützposition der momentanen Stützposition benachbart ist. Zwei Stützpositionen sind hierbei als benachbart bezeichnet, wenn im Stellvorgang beim übergang von der einen zur anderen Stützposition keine weitere, dazwischen liegende, Stützposition übersprungen wird. Eine Ausführung, bei welcher die neue Stützposition der momentanen nicht benachbart ist, kann zwar je nach Anforderung ebenfalls vorteilhaft sein. Denkbar ist beispielsweise eine Ausführung der Stellvorrichtung, bei welcher eine grosse änderung der Geländeneigung in einem einzigen Stellvorgang ausgeglichen und nicht schrittweise angenähert werden soll. In diesem Fall ist es mitunter erforderlich, beim Stellvorgang eine oder mehrere Stützpositionen derart zu überspringen, dass die neue Stützposition der momentanen nicht benachbart ist. Im Allgemeinen ist aber eine Ausführung der Steighilfe mit einer schrittweisen Annäherung eines gewünschten

Steigwinkels zu bevorzugen. Die Stellvorrichtung ist in diesem Fall bevorzugt zum Verstellen der Stützvorrichtung um eine Stützposition ausgebildet. Indem beispielsweise sequenziell entweder inkrementell, d. h. mit steigendem Steigwinkel, oder dekrementell, d. h. mit abnehmendem Steigwinkel, in aufeinander folgenden Stellvorgängen der gewünschte Steigwinkel schrittweise angenähert bzw. eingestellt wird, kann eine (logische) "Schrittweite" des Stellvorgangs konstant gehalten werden (nämlich "eine Stützposition"). Damit lässt sich beispielsweise die Stellvorrichtung der Steighilfe deutlich einfacher konstruieren, als wenn beim Stellvorgang beispielsweise neben einer Stellrichtung (zu grosseren oder zu kleineren Steigwinkel hin) zusätzlich über eine im Stellvorgang vorzunehmende "Schrittweite" entschieden werden muss.

Wie bereits eingangs erwähnt umfasst die Stellvorrichtung der erfindungsgemässen Steighilfe einen Zwischenspeicher, welcher die Betätigung der Stellvorrichtung durch den Skiläufer speichern und bei Bedarf zu einem geeigneten Zeitpunkt, vorzugsweise automatisch, abrufen kann. Insbesondere umfasst hierfür die Stellvorrichtung einen Energiespeicher, welcher eine zur Betätigung der Stellvorrichtung aufgewendete Energie zwischenspeichert. Die Stellvorrichtung ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die zwischengespeicherte Energie von der Stellvorrichtung bei Bedarf abgerufen werden kann, insbesondere von der Stellvorrichtung zur Durchführung des Stellvorgangs abgerufen werden kann. Zur Durchführung des Stellvorgangs muss keine weitere Energie durch beispielsweise den Skiläufer aufgewendet werden. Der Energiespeicher ist beispielsweise als ein mechanischer Energiespeicher ausgebildet, wobei hierbei eine Feder besonders vorteilhaft ist. In einer elektrischen Variante der Steighilfe kann der Energiespeicher beispielsweise als Akkumulator ausgebildet sein, welcher bei Betätigung geladen und später bei Bedarf entladen werden kann. Im Allgemeinen sind aber mechanische Ausführungen der Steighilfe bevorzugt, wobei die zur Betätigung der Stellvorrichtung aufgewendete mechanische Energie beispielsweise in einer Feder gespeichert werden. Die Feder kann dabei eine auf Druck oder auf Zug belastbare Schraubenfeder sein, aber auch eine Spiralfeder oder ein einfache Blattfeder. Grundsätzlich kann jedes elastisch deformierbare Material als mechanischer Energiespeicher zur Anwendung gebracht werden wie z. B. Metalle wie Federstahl, aber auch Kunststoffe wie beispielsweise Gummi. Auch andere Speicher für mechanische Energie sind grundsätzlich denkbar (z. B.

Schwungrad), wobei im Allgemeinen jedoch herstellungstechnisch einfacheren Konstruktionen der Vorzug zu geben ist.

Es ist dabei denkbar, dass der Energiespeicher derart ausgebildet ist, dass nicht nur die Stellvorrichtung, sondern möglicherweise auch weitere Komponenten der Steighilfe, die gespeicherte Energie bei Bedarf dem Speicher entnehmen können. Der Energiespeicher bietet den Vorteil, dass die betätigbare Stellvorrichtung in einem Zeitraum mit Energie "geladen" werden kann, beispielsweise während des Ablaufs der Aufstiegsbewegung, während dem der Energieaufwand für den Skiläufer keine Rolle spielt bzw. der Skiläufer die Betätigungsenergie einfach und ohne zusätzlichen Aufwand aufwenden kann. Insbesondere kann dabei zur Betätigung eine Energie des Steigschritts aufgewendet werden. Der Energiespeicher ist hierfür bevorzugt als durch die Gehbewegung aufladbar ausgebildet. Diese Energie kann zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise von der Stellvorrichtung, zurück gewonnen werden, um z. B. den Stellvorgang durchzuführen. Insbesondere kann die Energie in einem Zeitraum zurück gewonnen werden, in welchem der Schuh von der Stützvorrichtung abgehoben ist bzw. während der Schuh von der Stützvorrichtung abgehoben wird. Hierbei ist es denkbar, dass die Energie im Speicher verbleibt, solange die Stellvorrichtung sich im betätigten Zustand befindet. Wird der betätigte Zustand aufgelöst, kann in diesem Fall die gespeicherte Energie freigesetzt werden und der Stellvorgang ausgelöst werden bzw. die gespeicherte Energie durch den ausgelösten Stellvorgang abgerufen werden.

Um in einer besonders komfortablen und damit bevorzugten Ausführung der Steighilfe eine zur Einstellung des gewünschten Steigwinkels erforderliche Stellrichtung der Steighilfe, d. h. zu grosseren oder zu kleineren Steigwinkeln hin, automatisch festzustellen, umfasst die Stellvorrichtung eine Messvorrichtung, welche derart ausgebildet ist, dass in einem Messvorgang einer Längsneigung des Skis ermittelt werden kann. Dabei ist insbesondere auch eine Kontrollvorrichtung vorhanden, mit welcher der Messvorgang der Messvorrichtung auf ein gewünschtes Zeitfenster einschränkbar ist. Bevorzugt wird beim Verstellen der Steighilfe ein Messvorgang durchgeführt, in welchem die Längsneigung des Skis ermittelt wird. Mit Vorteil findet der Messvorgang zumindest während des betätigten Zustands der Stellvorrichtung statt, vorzugsweise anschliessend an eine Betätigung der Stellvorrichtung.

Aufgrund der im Messvorgang ermittelten Neigungs- bzw. Lagedaten zur Lage des Skis kann die Stellvorrichtung entweder einen Stellvorgang auslösen und die Stützvorrichtung in die neue Stützposition stellen oder keinen Stellvorgang auslösen bzw. einen "Nullschritt" durchführen und die momentane Stützposition beibehalten. Der "Nullschritt" bezeichnet hierbei einen dem Stellvorgang ähnlichen Vorgang der Stellvorrichtung, welcher aber keine Verstellung der Stützposition der Stützvorrichtung zur Folge hat.

Vorzugsweise ergibt sich die folgende Sequenz: Betätigung der Stellvorrichtung - Halten eines betätigten Zustands (mit Durchführung eines Messvorgangs) - Auflösen des betätigten Zustandes - Auslösen des Stellvorgangs. Die übergänge der einzelnen Sequenzen können dabei auch fliessend sein und die Sequenzen können überlappen.

Im Messvorgang wird mit Vorteil die ermittelte Längsneigung des Skis in der Stellvorrichtung mit einer zur momentanen Stützposition gehörigen momentanen Nulllage des Skis verglichen. Um festzustellen, ob ein momentaner Steigwinkel zu verstellen ist, werden bevorzugt zweierlei Informationen einbezogen: Einerseits wird ein momentan eingestellter Steigwinkel und andererseits eine aktuelle Längsneigung des Skis analysiert. Der momentane Steigwinkel geht beispielsweise über die zur momentanen Stützposition gehörige momentane Nulllage des Skis ein. Bevorzugt umfasst die Stellvorrichtung bzw. insbesondere die Messvorrichtung, hierfür ein Referenzelement, welches die momentane Nulllage des Skis repräsentiert, sowie ein Messelement, welches die aktuelle Neigung des Skis wiedergibt.

Bei einer mechanischen Lösung ist beispielsweise das Referenzelement durch ein verschiebbares Stellelement repräsentiert, welches sich jeweils in einer zur momentanen Stützposition gehörigen momentanen Lage, d. h. in der Nulllage, befindet. Die Nulllage kann in diesem Fall so definiert sein, dass im Falle der Steigwinkel der momentanen Stützposition dem gewünschten Steigwinkel entspricht, das Stellelement weitgehend horizontal bzw. weitgehend vertikal ausgerichtet ist. Die momentane Nulllage des Skis entspricht in diesem Fall einer Lage des Skis, in welcher ein Verstellen der Stützposition nicht erforderlich ist.

Das Messelement kann beispielsweise als Neigungssensor ausgebildet sein wie z. B. im mechanischen Fall als ein Schwerependel. Die aktuelle Lage des Skis geht dann über die

Lage des Schwerependels ein. Durch entsprechendes Zusammenwirken des Schwerependels mit dem Referenzelement kann die aktuelle Skilängsneigung mit der momentanen Nulllage des Skis verglichen werden. Aufgrund eines vorgegebenen Kriteriums kann somit entschieden werden, ob, und wenn ja, in welche Richtung ein momentaner Steigwinkel anzupassen ist. In einer Variante kann auch eine Lage des Schuhs gemessen werden, was aber konstruktive Nachteile hat, da die Messvorrichtung am Schuh bzw. an einem Skischuhträger ausgebildet sein müsste und damit starken Beschleunigungen ausgesetzt ist.

Vorzugsweise ist die Stellvorrichtung, und insbesondere die Messvorrichtung, derart ausgebildet, dass nur bei überschreiten einer vorgegebenen Abweichung zwischen der im Messvorgang ermittelten Längsneigung und der momentanen Nulllage des Skis der Stellvorgang ausgelöst wird (Hysterese). Die vorgegebene Abweichung bildet hierbei ein Kriterium für die Auslösung des Stellvorgangs. Bevorzugt wird daher bei einem erfindungsgemässen Verfahren zum Stellen einer Steighilfe der Stellvorgang nur ausgelöst, wenn eine im Messvorgang ermittelte momentane Längsneigung eine vorgegebene Abweichung von einer zur momentanen Stützposition der Stützvorrichtung gehörige Nulllage des Skis überschreitet. Befindet sich die Stützvorrichtung in einer Stützposition mit dem gewünschten Steigwinkel, so entspricht eine momentane Nulllage beispielsweise der Horizontalen. Weicht eine Neigung von dieser Nulllage ab, wird abhängig von der Abweichung der Stellvorgang ausgelöst. Eine derartige vorgegebene Abweichung kann dabei beispielsweise bei einer mechanischen Umsetzung der Steighilfe durch eine Reihe von voneinander beabstandeten, waschbrettartig angeordneten Rillen oder Kerben erreicht werden, in welche eine Schieberelement, beispielsweise eine Pendelmasse, der Messvorrichtung je nach momentaner Ausrichtung eingreifen kann. Jede Kerbe hat dabei ein gewisses "Einzugsgebiet", in welchem das Schieberelement in die Kerbe eingreifen kann, auch wenn der Eingriff nicht exakt erfolgt. Ein Eingriff des Schieberelements in eine momentane Kerbe kann dabei einer momentanen Stützposition der Stützvorrichtung entsprechen. Die relative Lage des Schieberelements zur momentanen Kerbe gibt in diesem Fall die Abweichung der momentanen Skineigung zur Nulllage wieder. Ist eine Abweichung gross genug, so greift das Schieberelement in einen benachbarten Eingriff ein, was von der Stellvorrichtung ausgewertet werden kann und gegebenenfalls das Auslösen

eines Stellvorgangs zur Folge haben kann. Insbesondere können dabei Rastkerben und Stellkerben (oder auch Rastkämme oder Stellkämme) vorhanden sein, welche bei einem Eingriff des Schieberelements bzw. der Pendelmasse einen Nullschritt (Rastkerben, Rastkämme) oder einen Stellvorgang (Stellkerben, Stellkämme) zur Folge haben. Mit anderen Worten entspricht ein Abstand der Kerben der oben genannten vorgegebenen Abweichung. Bei einer elektrischen Lösung kann die Abweichung durch einen einfachen Schwellwert dargestellt werden, welcher beispielsweise von einer Differenz der Neigung der Nulllage und der momentanen Skineigung betragsmässig überschritten werden muss.

Gesamthaft ist die Stützvorrichtung der erfindungsgemässen Vorrichtung als Steighilfe bevorzugt derart ausgebildet und wirkt mit der Stellvorrichtung derart zusammen, dass im

Falle die im Messvorgang ermittelte Längsneigung grösser ist als die momentane Nulllage, die neue Stützposition einen zugehörigen neuen Steigwinkel aufweist, welcher grösser ist, als der zur momentanen Stützposition gehörige momentane Steigwinkel und im Falle die ermittelte Längsneigung kleiner ist als die momentane Nulllage, der neue Steigwinkel kleiner ist als der momentane Steigwinkel.

Grundsätzlich kann auch eine momentane Lage des Schuhs gemessen werden und mit der momentanen Stützposition der Steighilfe verglichen werden, um festzustellen, ob ein Stellvorgang durchzuführen ist. Beispielsweise sind Steighilfen bekannt, bei welchen gemessen wird, wann eine horizontale Lage des Schuhs erreicht ist, um in diesem Moment eine Stützvorrichtung zu blockieren und eine weiteres Absinken zu verhindern. Eine derartige Messung der Lage des Schuhs muss aber während der Bewegung des Schuhs erfolgen, um die Stützvorrichtung zum gewünschten Zeitpunkt blockieren zu können. Da sich der Schuh jedoch in Bewegung befindet, kann eine derartige Messung nur mit einer vergleichsweise geringen Genauigkeit durchgeführt werden. Aufgrund der Bewegung wirkt eine Vielzahl von verschiedenen Beschleunigungen auf die entsprechende Messvorrichtung, welche die Schwerkraftbeschleunigung verfälschen bzw. überdecken.

Erfindungsgemäss ist die Stellvorrichtung jedoch derart ausgebildet, dass ein Messvorgang der Messvorrichtung nur bei Stillstand des Skis erfolgt. Insbesondere wird für den Messvorgang ein Zeitraum genutzt, während dem der Schuh bzw. der Skischuhträger auf die Stützvorrichtung abgesenkt ist. Versuche haben nämlich gezeigt, dass während diesem Zeitraum der Ski im Wesentlichen in Ruhe ist. Im Messzeitraum kann beispielsweise eine

Pendelmasse der Messvorrichtung freigegeben werden, welche während der übrigen Zeit festgestellt ist. Damit wird erreicht, dass die Pendelmasse die Beschleunigungen der Gehbewegung während eines Schritts nicht fühlt und der Messvorgang durch diese Beschleunigungen somit nicht gestört ist. Indem die Pendelmasse erst freigegeben wird, wenn der Ski bereits im Stillstand ist, pendelt sich die Pendelmasse schnell auf eine Lage ein, welcher der aktuellen Richtung der Schwerkraft entspricht. Hierfür kann beispielsweise die Kontrollvorrichtung derart ausgebildet sein, dass sie auf ein Absenken bzw. Auftreten des Schuhs bzw. des Skischuhträgers reagiert, so dass im Zeitraum mit abgesenktem Schuh, während welchem nach praktischer Erfahrung der Ski immer in Ruhe ist, der M ess Vorgang zugelassen wird bzw. der Messvorgang erfolgt. Wird zudem die Pendelmasse festgestellt, bevor der Ski wieder in Bewegung gebracht wird, so kann die momentane Position der Pendelmasse zudem gespeichert bzw. "eingefroren" werden.

Die erfindungsgemässe Ausführung der betätigbaren Stellvorrichtung erlaubt es, auf natürlich Weise durch die Gehbewegung beim Aufsteigen einen Messvorgang zur Bestimmung einer Lage des Skis auf einen Zeitraum zu beschränken, während welchem der Ski in Ruhe ist. Insbesondere ist eine Kontrollvorrichtung der Stellvorrichtung vorhanden, mit welcher der Messvorgang der Messvorrichtung auf ein Zeitfenster eingeschränkt werden kann. Indem die Steighilfe bei Absenken des Schuhs die Stützvorrichtung betätigt, bei abgesenktem Schuh in einem betätigten Zustand gehalten und beim Abheben der betätigte Zustand aufgelöst werden kann, kann die Kontrollvorrichtung den Messvorgang auf ein Zeitfenster zwischen Absenken und Abheben des Schuhseinschränken.

Insbesondere ist dabei die Messvorrichtung mit Vorteil derart ausgebildet, dass mit Betätigung der Stellvorrichtung in der Messvorrichtung der Messvorgang ausgelöst wird, d.h .die Messvorrichtung ist durch die Betätigung der Stellvorrichtung auslösbar. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wirkt die Messvorrichtung derart mit der Stellvorrichtung zusammen, dass der Messvorgang in der Messvorrichtung beim Auslösen des Stellvorgangs beendet wird. Es ist somit in diesem Fall eine funktionelle Kopplung der Messvorrichtung mit einem Betätigungselement der Stellvorrichtung vorhanden. Bei einer derartigen Ausbildung der Messvorrichtung wird zum Stellen der Steighilfe bevorzugt der

Messvorgang nach einer Betätigung der Steighilfe und vor Auslösung des Stellvorgangs durchgeführt.

Um eine sichere Stellung der Stützvorrichtung in den verschiedenen Stützpositionen zu gewährleisten, weist die Steighilfe bevorzugt eine Rastvorrichtung zum Verrasten der Stützvorrichtung in den Stützpositionen auf, welche bei Betätigung der Stellvorrichtung die momentane Stützposition ausrastet und am Ende des Stellvorgangs die Stützvorrichtung in der neuen Stützposition einrastet. Damit wird erreicht, dass beispielsweise während des betätigten Zustandes der Stellvorrichtung die Stützvorrichtung ausgerastet ist und gegebenenfalls durch die Stellvorrichtung im Stellvorgang verstellt werden kann. Denkbar ist auch eine Rastvorrichtung, welche die Stellvorrichtung erst beim Auslösen des Stellvorgangs ausrastet. Eine derartige Rastvorrichtung ist beispielsweise als Federrast in der EP 0 724 899 B1 (Fritschi) beschrieben. Die Federrast kann dabei weitgehend unabhängig von der Stellvorrichtung (passiv) ausgebildet sein und bewirkt die Verrastung, indem zum Verstellen der Stützposition eine Stellkraft einen Schwellwert übersteigen muss. Bei erreichen der neuen Stützposition rastet die Federrast automatisch ein. Eine weitere bevorzugte Ausführung der Rastvorrichtung ist funktionell mit der Stellvorrichtung derart gekoppelt, sodass die Verrastung der momentanen Stützposition beim Betätigen der Stellvorrichtung (aktiv) gelöst wird und nach Durchführung eines Stellvorgangs die neue Stützposition bzw. beim Auflösen des betätigten Zustands die momentane Stützposition wieder verrastet wird. Beim Betätigen beispielsweise durch den abgesenkten Skischuhträger bzw. Skischuh ist die Stützvorrichtung in diesem Fall durch den Skischuhträger fixiert, weshalb im betätigten Zustand eine zusätzliche Verrastung durch die Rastvorrichtung nicht erforderlich ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Stützvorrichtung einen gegenüber dem Ski in verschiedene Schwenkstellungen schwenkbaren, vorzugsweise einstückig ausgebildeten, Hebel auf, wobei die Schwenkstellung des Hebels den verschiedenen Stützpositionen der Stützvorrichtung entsprechen. Insbesondere kann der

Hebel dabei als Stützhebel ausgebildet sein, ähnlich herkömmlichen Stützhebeln mit

Steighilfen-Funktion wie sie z. B. in der EP 0 724 899 B1 (Fritschi) beschrieben sind. Detaillierte Beschreibungen zu einer konkreten Ausführung des Fersenhebels mit mehreren Auflagen können dieser Druckschrift entnommen werden. Besonders vorteilhaft

ist hierbei eine Ausführung mit mehr als zwei Auflagefiächen an einem bezüglich des Skis verschwenkbaren Stützhebel. Die verschiedenen Auflageelemente können in die Bewegungsbahn des Schuhs bzw. des Skischuhträgers eingeschwenkt werden. Je nach Anforderungen, insbesondere je nach erwünschter Auflösung eines Steigwinkels, kann auch eine beliebige Anzahl grösser 2 von Auflageelementen am Stützhebel vorhanden sein, insbesondere beispielsweise 4 bis 6. Dabei ist der Stützhebel derart ausgebildet, dass er in eine Verriegelungsstellung gebracht werden kann, in welcher er den Schuh bzw. den Skischuhträger in einer Abfahrtsstellung verriegelt. Insbesondere können der genannten Schrift Anleitungen entnommen werden, wie der Stützhebel gleichzeitig als Verriegelungshebel ausgebildet sein kann, mit welchem beispielsweise der Skischuhträger bzw. der Schuh in einer Abfahrtsstellung verriegelt werden kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Messvorrichtung ein schwerkraftsensitives Element, welches insbesondere durch eine quer zur Längsachse des Skis schwenkbar gelagerte Pendelmasse umfasst. Aufgrund der Lagerung wird erreicht, dass die Pendelmasse nur für eine Neigung des Skis in Längsrichtung sensitiv ist. Die Pendelmasse ist dabei bevorzugt derart an der Messvorrichtung vorhanden, dass sie in einem freigegebenen Zustand je nach Neigung des Skis verschiedene Stellungen bezüglich anderen Komponenten der Stellvorrichtung einnehmen kann. Ein freigegebener Zustand heisst hierbei ein Zustand, in welchem die Pendelmasse um die Lagerachse weitgehend frei schwenkbar ist. Sofern eine Kontrollvorrichtung vorgesehen ist, kann die Pendelmasse beispielsweise durch diese festgestellt werden, sodass kein Messvorgang erfolgen kann. Die Kontrollvorrichtung kann aber auch eine Lagerung der Pendelmasse derart verschieben, dass ein Eingriff in allenfalls vorhandene Stellkerben bzw. Stellkämme durch die Pendelmasse nicht mehr möglich ist. Dies kann beispielsweise im Laufe der Durchführung der Aufstiegsbewegung erwünscht sein, damit der Messvorgang nur in einem bestimmten Zeitfenster erfolgen kann. Die Kontrollvorrichtung kann aber auch derart ausgebildet sein, dass ein Feststellen durch den Skiläufer vorgenommen werden kann. Die Pendelmasse kann aber auch einfach derart ausgeschwenkt werden, dass die Pendellage nicht mehr ausgelesen werden kann. Durch das Feststellen bzw. Ausschwenken der Pendelmasse in einer fixen Lage kann beispielsweise erreicht werden, dass die Stellvorrichtung den entsprechenden Steigwinkel auch bei übersteigen der

vorgegebenen Abweichung von der Nulllage des Skis nicht mehr verstellt. Bei festgestellter Pendelmasse kann die Messvorrichtung nicht mehr die aktuelle Längsneigung des Skis ermitteln, und aufgrund der festgestellten Lage der Pendelmasse im Zusammenwirken mit der Nulllage verstellt die Stellvorrichtung die Stützvorrichtung nicht. Ein Feststellen bzw. Ausschwenken bietet somit eine einfache Möglichkeit, damit der Skiläufer die Stellvorrichtung überstimmen kann, sodass eine momentane Stützposition mit zugehörigem momentanem Steigwinkel durch die Stellvorrichtung nicht verstellt werden kann. Insbesondere ist vorzugsweise die Stellvorrichtung allgemein derart ausgebildet, dass ein Abschalten bzw. Feststellen der Stellvorrichtung durch den Skiläufer jederzeit möglich ist. Bei abgeschalteter Stellvorrichtung verhält sich die Steighilfe dann bevorzugt gemäss einer herkömmlichen Steighilfe wie sie beispielsweise aus der EP 0 724 899 B1 (Fritschi) bekannt ist. Die Steighilfe muss bzw. kann in diesem Fall bei blockierter Stellvorrichtung direkt manuell oder mit einem Skistock von einem Skiläufer auf bekannte Art bedient werden. Eine Blockierung der Stellvorrichtung ist dabei auf vielfältige andere Art denkbar, wie z. B. durch einen zusätzlichen, vom Skiläufer bedienbaren Riegelmechanismus, mit welchem beispielsweise die Stützvorrichtung direkt blockiert werden kann. Der Riegelmechanismus kann aber auch andere Teile der Stellvorrichtung blockieren, wie z. B. die Pendelmasse (siehe weiter oben) und/oder aber auch ein Stellelement oder einen Gelenkarm.

Um eine Betätigung der Stellvorrichtung möglichst einfach zu gestalten weist die Stellvorrichtung vorzugsweise eine Wippe mit zwei bezüglich einem Wippgelenk weitgehend diametral angeordneten Armen auf, wobei die Stellvorrichtung über einen ersten Arm betätigbar ist und die Pendelmasse der Messvorrichtung am zweiten Arm schwenkbar gelagert ist. Insbesondere ist am ersten Arm die Stützvorrichtung vorhanden, derart, dass bei Belastung durch den Schuh bzw. durch den Skischuhträger die Wippe eine Rotation um das Wippgelenk ausführt. Um bei Entlastung eine Rückstellung der Wippe zu gewährleisten, ist bevorzugt ein Federmechanismus vorhanden, welcher die Wippe derart mit einer Federkraft beaufschlagt, dass die Wippe einer Belastung durch den Schuh bzw. den Skiläufer entgegengewirkt. Es kann aber auch ein einfacher Schwenkarm vorhanden sein, welcher beispielsweise an einem Basisteil des Skis federnd gelagert ist und bei

Belastung des Stützhebels gegen die Federkraft ausgelenkt wird. Eine derartige Federung des Stützhebels erfüllt dabei eine zusätzliche ergonomische Funktion. Als Bonuseffekt ergibt sich nämlich durch die federnde Lagerung des Stützhebels eine Dämpfungsvorrichtung, welche einerseits die Schläge beim Absenken des Schuhs auf den Stützhebel bzw. die Stützvorrichtung dämpft und andererseits eine Geräuschentwicklung beim Aufsetzen des Schuhs bzw. des Skischuhträgers auf den Stützhebel vermindert.

Bei einer Betätigung der Stellvorrichtung mit Wippe wird beispielsweise die am zweiten Arm gelagerte Pendelmasse aus einer Ruhelage in eine Lage im betätigten Zustand versetzt. Insbesondere kann damit eine Freigabe der Pendelmasse erreicht werden, indem beispielsweise die Pendelmasse in der Ruhelage auf eine Unterlage abgesenkt und somit fixiert ist und bei Betätigung aufgrund der Wippbewegung die Pendelmasse von der Unterlage abgehoben und somit freigegeben wird. Die Wippe bildet somit auch einen Teil der oben genannten Kontrollvorrichtung der Messvorrichtung, indem ein Feststellen bzw. eine Freigabe der Pendelmasse erreicht werden kann. Hierbei kann der oben erwähnte Riegelmechanismus zur Verriegelung der Stellvorrichtung bzw. zum Abschalten der Stellvorrichtung derart ausgebildet sein, dass die Wippe durch den Riegelmechanismus blockierbar bzw. feststellbar ist, sodass eine Betätigung der Stellvorrichtung über die Wippe, beispielsweise über die daran angebrachte Stützvorrichtung, verhindert wird. Hierzu kann z. B. ein einfacher durch den Skiläufer betätigbarer Knopf vorgesehen sein, welcher bei Betätigung die Wippe blockiert und bei erneuter Betätigung die Wippe wieder freigibt. Der Riegelmechanismus kann aber auch als einfacher Riegel an einem Basisteil gelagert sein, welcher zur Blockierung manuell vom Skiläufer in eine Ausnehmung beispielsweise an der Wippe bzw. an der Stützvorrichtung eingebracht und wieder ausgebracht werden kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Unterlage, auf welche die Pendelmasse in der Ruhelage abgesenkt sein kann an einem Stellelement der Stellvorrichtung ausgebildet. Vorzugsweise umfasst die Stellvorrichtung der Steighilfe hierzu ein in einer Bogenführung verschiebbar geführtes Stellelement, welches über einen Gelenkarm mit der Stützvorrichtung gekoppelt ist und dessen momentane Lage der momentanen Nulllage des

Skis entspricht. Das Stellelement entspricht somit auch dem Referenzelement der Stellvorrichtung.

Insbesondere ist die Bogenführung dabei derart ausgebildet, dass eine Ebene der Bogenführung in Längsrichtung des Skis senkrecht zu diesem steht. Damit kann das Stellelement schiffchenförmig ausgebildet sein und bezüglich des Skis nach vorne und nach hinten in der Bogenführung verschoben werden. Die Bogenführung ist dabei bevorzugt derart ausgebildet und das Stellelement derart in der Bogenführung geführt, dass sich bei einer Verschiebung nach hinten oder nach vorne eine Ausrichtung des Stellelements bezüglich einer Längsrichtung des Skis ändert. Insbesondere wird bei einer Verschiebung nach vorne die Lage des Stellelements einer skiparallelen Lage angenähert, während eine Verschiebung nach hinten eine stärkere Abweichung von einer skiparallelen Lage ergibt. Die Stellvorrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass im Fall bei Betätigung der Stellvorrichtung kein Stellvorgang ausgelöst wird eine momentane Lage des Stellelements weitgehend senkrecht zu einer momentanen Lage der Schwerkraft ist. Eine allenfalls vorhandene und freigegebene Pendelmasse der Messvorrichtung pendelt sich in diesem Fall weitgehend senkrecht zur Ausrichtung des Stellelements ein.

Aufgrund der Kopplung über den Gelenkarm mit der Stützvorrichtung ist die momentane Lage des Stellelements mit der Stützvorrichtung gekoppelt. Bevorzugt handelt es sich hierbei um eine Zwangskopplung, sodass ein Verstellen der Stützvorrichtung, beispielsweise durch Manipulation durch den Skiläufer, eine Verschiebung des Stellelements zur Folge hat und umgekehrt. Das Stellelement kann zum Blockieren der Stellvorrichtung beispielsweise verriegelbar sein.

Insbesondere ist die Stellvorrichtung bevorzugt derart ausgebildet, dass das Stellelement nach Auslösen eines Stellvorgangs in der Bogenführung aus einer momentanen Lage in eine neue Lage verschoben wird und dabei über den Gelenkarm eine momentane Stützposition der Stützvorrichtung in eine neue Stützposition stellt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform geschieht dies über einen Eingriff der Pendelmasse in entsprechende Kerben am Stellelement. Je nach relativer Lage der Pendelmasse zum Stellelement erfolgt ein Eingriff in eine entsprechende Kerbe des Stellelements, beispielsweise wenn die Pendelmasse durch die allenfalls vorhandene Wippe auf das Stellelement abgesenkt wird. Weicht eine Lage der Pendelmasse über einen gewissen

vorgegebenen Wert von einer Senkrechten zum Stellelement ab, so gelangt die Pendelmasse mit einer Kerbe zum Eingriff, welche beim Absenken der Pendelmasse auf das Stellelement eine Verschiebung des Stellelements zur Folge hat.

Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen schematisch:

Fig. 1a-h Funktionsprinzip einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Steighilfe mit mechanischer Stellvorrichtung in 8 verschiedenen Zuständen;

Fig. 1 j Prinzipskizze für eine Rückstellung bei einer Vorrichtung gemäss Fig. 1 a-h;

Fig. 2a-c Schnittzeichnung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen

Vorrichtung zur Steighilfe mit mechanischer Stellvorrichtung in drei verschiedenen Zuständen;

Fig. 3 Schnittzeichnung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen

Steighilfe mit mechanischer Stellvorrichtung mit einer Rastvorrichtung;

Fig. 4a-c Schnittzeichnung einer Ausführungsform der erfindungsgemässen

Vorrichtung zur Steighilfe mit in die Stützvorrichtung integrierter Stellvorrichtung;

Fig. 5a Versuchsaufbau zur Ermittlung der auftretenden Beschleunigungen bei einer Aufstiegs-Gehbewegung;

Fig. 5b Beschleunigungs-Zeit Diagramme des Bewegungsablaufs bei der

Durchführung der Aufstiegs-Gehbewegung.

Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Figuren 1a-h zeigen eine erfindungsgemässe mechanische Steighilfe 10 mit einer Stellvorrichtung 20 und einer daran gekoppelten Stützvorrichtung 30 in schematischen Querschnitts-Ansichten verschiedener Zustände der Steighilfe 10. Figur 1a zeigt die Steighilfe 10, wobei die Stützvorrichtung 30 in einer ersten Stützposition verrastet ist. Eine Rastvorrichtung zur Verrastung der einzelnen Stützpositionen ist zur besseren übersicht in den Fig. 1a-h nicht dargestellt.

Die Steighilfe 10 ist dabei beispielsweise auf einen Ski 1 montiert. In der Darstellung der Fig. 1 a-h weist die Stellvorrichtung 20 ein in der Seitenansicht rechteckiges Basisteil 20.1 auf, welches auf den Ski 1 montiert ist. Eine skiseitige lange Kante 20.2 des rechteckigen Basisteils 20.1 ist dabei parallel zu einer Oberfläche 1.1 des Skis 1 angeordnet.

Das Basisteil 20.1 umfasst einen in Richtung zur Stützvorrichtung 30 offenen Innenraum 20.3, in welchem ein Mechanismus der Stellvorrichtung 20 untergebracht ist. Insbesondere sind verschiedene Teile der Stellvorrichtung 20 am Basisteil 20.1 gelagert bzw. geführt. Im Folgenden wird mit einer Richtung nach vorne eine Richtung in Längsrichtung A des Skis 1 bezeichnet, welche bezüglich des Basisteils 20.1 in Richtung zur Stützvorrichtung 30 hin liegt. Entsprechend bezeichnet eine Richtung nach hinten eine von der Stützvorrichtung 30 weggerichtete Richtung.

Im Innenraum 20.3 ist eine zweiarmige Wippe 20.4 mit im Wesentlichen gleich langen Armen 20.5 und 20.6 angeordnet, welche rotierbar über ein Wippgelenk 20.7 am Basisteil 20.1 gelagert ist. In Abwandlungen können die Wippenarme 20.5 und 20.6 hierbei auch unterschiedliche Längen aufweisen. Eine Achse B des Wippgelenks ist dabei quer zu einer Skilängsrichtung A und parallel zu einer Skioberfläche 1.1 ausgerichtet, während die beiden Arme 20.5 und 20.6 der Wippe 20.4 in Skilängsrichtung A und weitgehend parallel zu der Skioberfläche 1.1 angeordnet sind. Der vordere Arm 20.5 steht dabei aus dem offenen Innenraum 20.3 des Basisteils 20.1 hervor. Weiter ist ein Anschlag 20.8 im Innenraum 20.3 des Basisteils 20.1 ausgebildet, welcher eine Wippbewegung der Wippe

20.4 begrenzt. Insbesondere ist der Anschlag 20.8 derart oberhalb des hinteren Arms 20.6 der Wippe 20.4 ausgebildet, dass ein Absenken des vorderen Arms 20.5 zum Ski hin begrenzt ist. Weiter ist die Wippe 20.4 über eine Druckfeder 20.9 am Basisteil 20.1 abgestützt, derart, dass der hintere Arm 20.6 der Wippe 20.4 durch die Federkraft der Feder 20.9 zum Ski 1 hin gedrückt wird. Die Druckfeder 20.9 beaufschlagt die Wippe 20.4 somit mit einem Drehmoment bezüglich der Achse B, welches einer Belastung des vorderen Arms 20.5 der Wippe 20.4 entgegenwirkt. Die Feder 20.9 ist dabei in einem Aufnahmeraum im Innenraum 20.3 des Basisteils 20.1 derart angeordnet, dass die Feder

20.9 teilweise oder ganz im Aufnahmeraum aufgenommen sein kann. In der Fig. 1a nicht dargestellt, kann weiter eine Einstellvorrichtung für die Feder 20.9 vorhanden sein, welche beispielsweise ein Einstellung der Federkraft von ausserhalb des Basisteils 20.1 zulässt. Denkbar ist dabei beispielsweise eine von aussen zugängliche Stellschraube mit welcher eine Vorspannung der Feder 20.9 eingestellt werden kann.

In der Darstellung der Fig. 1a ist der hintere Arm 20.6 vom Anschlag 20.8 zum Ski 1 hin derart abgesenkt. Bei Belastung in Richtung zum Ski 1 des vorderen Arms 20.5 kann der vordere Arm 20.5 entgegen der Federkraft gegen den Ski 1 abgesenkt werden, wodurch die Wippe 20.4 eine Wippbewegung bis zum Anstossen des hinteren Arms 20.6 am

Anschlag 20.8 ausführen kann. Am hinteren Längsende des hinteren Arms 20.6 ist über ein Gelenk 20.10 eine längliche Pendelmasse 20.1 1 an einem skifernen Längsenden 20.12 schwenkbar gelagert. Eine Schwenkachse C der Gelenks 20.10 liegt dabei quer zu einer

Längsrichtung A des Skis 1 und ist parallel zur Skioberfläche 1.1 angeordnet.

In der Darstellung der Fig. 1a ist eine Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 in Richtung D einer momentanen Schwerkraftwirkung ausgerichtet und die Pendelmasse 20.1 1 ist aufgrund der Kraft der Feder 20.9 auf eine Oberfläche 40.1 eines länglichen Stellelements 40 abgesenkt. Eine Längsrichtung E des Stellelements 40 ist dabei in einer Ebene G angeordnet, welche die Längsrichtung A umfasst und senkrecht auf der Skioberfläche 1.1 steht. In der Fig. 1 a ist das Stellelement 40 zwischen dem Ski 1 und dem Pendellager

20.10 angeordnet.

Das Stellelement 40 ist im Wesentlichen in Längsrichtung des Skis 1 verschiebbar am Basisteil 20.1 geführt. Hierzu sind Führungsfugen 20.14 am Basisteil 20.1 ausgebildet,

welche in einem vorderen Längenbereich weitgehend parallel zur Skioberfläche 1.1 verlaufen und in einem hinteren Längenbereich vom Ski 1 weggekrümmt sind. Das Stellelement 40 ist dabei über an seinen Längsenden ausgebildete Führungszapfen 40.3 und 40.4 in den Führungsfugen 20.14 des Basisteils 20.1 derart geführt, dass sich infolge einer Längsverschiebung des Stellelements 40 bezüglich des Basisteils 20.1 eine Längsneigung des Stellelements 40 bezüglich des Skis 1 ändert. In der Darstellung der Fig. 1a befindet sich das Stellelement 40 in einer vordersten Position, in welcher ein vorderer Führungszapfen 40.3 an einem vorderen Endanschlag 20.15 der Führungsfugen 20.14 anstösst. Das Stellelement 40 befindet sich dabei in einer zum Ski 1 weitgehend parallelen Lage, d. h. die Längsrichtungen A und E sind weitgehend parallel. Insbesondere spiegelt die Längsrichtung E des Stellelements 40 somit eine zur momentanen, ersten Stützposition gehörige Nulllage des Skis 1 wieder, zu welcher die Schwerkraftrichtung D im momentanen Zustand der Stellvorrichtung 20 weitgehend senkrecht steht. Das Stellelement 40 bildet somit ein Referenzelement der Stellvorrichtung 20, welches die momentane Nulllage des Skis 1 wiedergibt.

Das Stellelement 40 weist dabei an der der Pendelmasse 20.1 1 zugewandten Oberseite 40.1 drei Rastkerben 40.10 bis 40.12 auf, welche quer zur Längsrichtung E des Stellelements 40 und in dessen Längsrichtung E voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Rastkerben 40.10 bis 40.12 sind dabei derart ausgebildet, dass ein dem Ski 1 zugewandtes Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 in den Rastkerben 40.10 bis

40.12 verrastet werden kann. Zusätzlich zu den Rastkerben 40.10 bis 40.12 sind Stellkerben 40.15 bis 40.18 auf der Oberfläche 40.1 ausgebildet in welche das Längsende

20.13 der Pendelmasse 20.1 1 gegebenenfalls temporär eingreifen kann, um das Stellelement 40 in der Führung 20.14 zu verschieben. Die Stellkerbe 40.18 ist dabei vor der vordersten Rastkerbe 40.12 angeordnet, während die Stellkerben 40.16 und 40.17 zwischen den Rastkerben 40.1 1 und 40.10 bzw. 40.12 und 40.1 1 angeordnet sind. Hinter der hintersten Rastkerbe 40.10 ist die hinterste Stellkerbe 40.15 ausgebildet.

Allgemein entspricht die Anzahl der Rastkerben der Anzahl vorhandener Auflageflächen am

Stützhebel, während die Anzahl der Stellkerben die Anzahl der Rastkerben um eins übersteigt. Umfasst der Stützhebel beispielsweise fünf Auflageflächen, so sind fünf

Rastkerben vorhanden, in welche die Pendelmasse jeweils eingreift, wenn die momentane Skineigung im Rahmen der vorgegebenen Abweichung (Hysterese) der momentanen Nulllage entspricht. In diesem Fall sind 6 Stellkerben vorzusehen, wobei eine vorderste Stellkerbe vor der vordersten Rastkerbe angeordnet ist und hinter jeder Rastkerbe eine Stellkerbe angeordnet ist. Die vorderste Stellkerbe erlaubt dann ein Verstellen des Stützhebels aus einer der vordersten Rastkerbe entsprechenden Stützposition, während die hinterste Stellkerbe ein Verstellen aus einer der hintersten Rastkerbe entsprechenden Stützposition ermöglicht. Bezeichnet N R die Anzahl Rastkerben und N s die Anzahl Stellkerben, so gilt N S =N R +1, wobei N R =N A und N A die Anzahl Auflageflächen bezeichnet.

Das freie Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 kann derart in den Rastkerben 40.10 bis 40.12 verrastet werden, das bei verrasteter Pendelmasse 20.1 1 eine Längsverschiebung des Stellelements 40 nicht mehr möglich ist. Im in der Fig. 1 a dargestellten Zustand der Stellvorrichtung 20 ist das freie Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 in der hintersten Rastkerbe 40.10 verrastet. Dabei ergibt sich eine Anordnung, bei welcher insbesondere die momentane Schwerkraftrichtung D sowie die Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 weitgehend senkrecht zur Längsrichtung E des Stellelements 40 angeordnet sind.

Im Bereich des vorderen Führungszapfens 40.3 ist das Stellelement 40 über ein Gelenk 40.2 mit einem Gelenkarm 40.14 verbunden, welcher nach vorne aus dem offenen Innenraum 20.3 heraustritt. Der Gelenkarm 40.14 ist dabei weitgehend parallel zu den Armen 20.5 und 20.6 der Wippe 20.4 ausgerichtet.

Am vorderen Längsende des vorderen Arms 20.5 ist ein Stützhebel 30.1 der Stützvorrichtung 30 über ein Gelenk 30.2 um eine Schwenkachse H verschwenkbar mit der Wippe 20.4 verbunden. Der Stützhebel 30.1 ist dabei derart an der Wippe 20.4 gelagert, dass er bezüglich des Gelenks 30.2 einen unteren, skinahen Abschnitt 30.3 und einen oberen, skifernen Abschnitt 30.4 aufweist. Im skinahen Abschnitt 30.3 ist der Stützhebel 30.1 mit einem vorderen Endbereich des Gelenkarms 40.14 über ein Gelenk 30.5 verbunden. Im oberen Abschnitt weist der Stützhebel 30.1 drei Auflageelemente 30.6 bis 30.8 für einen Skischuh bzw. für einen Skischuhträger auf (Schuh oder Träger nicht dargestellt). Die Auflageelemente 30.6 bis 30.8 sind dabei in zunehmendem Abstand von

der Schwenkachse H als Auflageflächen am Stützhebel 30.1 ausgebildet, sodass je nach Schwenkstellung das entsprechende Auflageelement 30.6 bis 30.8 den Schuh in einem gewissen Abstand von der Skioberfläche 1.1 unterstützt. Die Auflageelemente 30.6 bis 30.8 können aber auch anders ausgebildet sein wie beispielsweise als Querstreben oder Bügel bzw. als andere geeignete Elemente für eine Unterstützung des Schuhs bzw. Skischuhträgers. Insbesondere werden durch Verschwenken des Stützhebels 30.1 um die Gelenkachse H die einzelnen Auflageelemente 30.6 bis 30.8 in eine Bewegungsbahn J eines Fersenbereichs des Schuhs bzw. des Skischuhträgers eingeschwenkt. Das in einer Schwenkstellung bzw. Stützposition wirkende Auflageelement 30.6 bis 30.8 wird dabei durch dasjenige Auflageelement gebildet, welches bezüglich des Skis 1 weitgehend senkrecht oberhalb der Schwenkachse H angeordnet ist. In der Stützposition der Fig. 1a ist dies das unterste, gelenknächste Auflageelement 30.6. Die zugehörige erste Stützposition des Stützhebels 30.1 ist dabei derart gewählt, dass die weiter von der Schwenkachse H entfernten Auflageelemente 30.7 und 30.8 nach hinten ausgeschwenkt sind, sodass der Fersenbereich des Schuhs bzw. des Skischuhträgers auf das Auflageelement 30.6 abgesenkt werden kann, ohne mit den weiteren Auflageelementen 30.7 bis 30.8 in Kontakt zu kommen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn eine Längsachse K des Stützelements oberhalb des Schwenkachse H entsprechend weit nach hinten geneigt ist.

Die eingangs erwähnte und nicht dargestellte Rastvorrichtung kann wie oben bereits erwähnt auf bekannte Art gemäss der Federrast der EP 0 724 899 B1 (Fritschi AG) beispielsweise im Bereich des Gelenks 30.2 zwischen der Wippe 20.4 und dem Stützhebel 30.1 ausgebildet sein. Der Stützhebel 30.1 ist dann durch die Federrast in seinen verschiedenen Stützpositionen gegenüber der Wippe 20.4 verrastbar. Die Stellvorrichtung 20 überwindet in diesem Fall bei einem Stellvorgang die Kraft der Federrast und bringt den Stützhebel 30.1 von einer momentanen Stützposition in eine neue Stützposition, in welcher der Stützhebel 30.1 durch die Federrast automatisch wieder gegenüber der Wippe 20.4 verrastet wird.

Neben der ersten Stützposition, in welcher sich der Stützhebel 30.1 in der Darstellung der Fig. 1a befindet, umfasst der Stützhebel 30.1 eine zweite Stützposition, welche dem

Auflageelement 30.7 entspricht (Fig. 1g) und eine dritte Stützposition, welche dem Auflageelement 30.8 entspricht (Fig. 1h). In der jeweiligen Stützposition ist dabei das jeweilige zugehörige Auflageelement in die Bewegungsbahn J eingeschwenkt.

Die Rastkerben 40.10 bis 40.12 entsprechen dabei den einzelnen Stützpositionen. Insbesondere entspricht beispielsweise die hinterste Rastkerbe 40.10 der ersten

Stützposition insofern, als dass bei Eingriff der in die momentane Schwerkraftrichtung D ausgerichteten Pendelmasse 20.1 1 mit ihrem freien Längsendes 20.13 in die Rastkerbe

40.10 sich der Stützhebel 30.1 in der ersten Stützposition befindet, in welcher das unterste Auflageelement 30.6 in die Bewegungsbahn J eingeschwenkt ist. Die Rastkerbe 40.10 bildet somit für die erste Stützposition eine momentane Rastkerbe. Entsprechend befindet sich der Stützbebe) 30.1 in der zweiten Stützposition, wobei das Auflageelement 30.7 in die Bewegungsbahn J eingeschwenkt ist, wenn die frei ausgependelte Pendelmasse

20.1 1 in die Rastkerbe 40.1 1 des Stellelements 40 eingreift, d. h. wenn die Rastkerbe 40.1 1 die momentane Rastkerbe bildet. Analog entspricht die vorderste Rastkerbe 40.12 der momentanen Rastkerbe in der dritten Stützposition des Stützhebels 30.1.

Die beschriebene Vorrichtung umfasst ein wirkendes Gelenk-Viereck 60.1 (fett gestricheltes Polygon), welches die Wippe 20.4, den skinahen Abschnitt 30.3 des Stützhebels 30.1 , den Gelenkarm 40.14 sowie die im in Fig. 1a dargestellten Zustand weitgehend starr verbundene Pendelmasse 20.1 1 und Stellelement 40 umfasst. Pendelmasse 20.1 1 und Stellelement 40 zusammen bilden einen weitgehend rechtwinkligen Winkelarm, welcher einen der vier Gelenkarme des Gelenk-Vierecks 60.1 bildet. Der so gebildete Winkelarm hat dabei eine wirksame Länge, welche durch den Abstand zwischen dem Gelenk 40.2 und dem Gelenk 20, 10 gegeben ist. In einem Stellvorgang wird die wirksame Länge des durch die Pendelmasse 20.1 1 und das Stellelement 40 gebildeten Winkelarms zwischen den Gelenken 40.2 und 20.10 verändert. Insbesondere wird die wirksame Länge des Winkelarms dadurch bestimmt, dass die Pendelmasse 20.1 1 mit verschiedenen Rastkerben 40.10 bis 40.12 zum Eingriff gebracht wird, wodurch sich je nach Rastkerbe unterschiedliche Abstände der Gelenke 40.2 und 20J0 ergeben (siehe Beschreibung der folgenden FigJb-h). Gesamthaft umfasst das wirkende Gelenk-Viereck 60.1 somit die Gelenke 30.2, 30.5, 40.2 und 20.10.

Figur 1 b zeigt die Steighilfe 10 bei Betätigung der Stellvorrichtung 20 bzw. in betätigtem Zustand. In der Ausführungsform der Fig. 1 a-h kann die Stellvorrichtung 20 über die federnde Wippe 20.4 betätigt werden, insbesondere durch eine Belastung 50.1 des vorderen Arms 20.5 der Wippe 20.4 in Richtung zum Ski 1 hin. Der am vorderen Arm 20.5 angelenkte Stützhebel 30.1 dient somit in einer weiteren Funktion auch als ein durch den Skiläufer betätigbares Bedienelement der Stellvorrichtung 20.

In der Darstellung der Fig. 1 b wird der Stützhebel 30.1 über das Auflageelement 30.6 mit einer Kraft 50.1 in Richtung zum Ski 1 hin belastet. Diese Belastung 50.1 hat eine um die Achse B rotierende Wippbewegung 50.2 der Wippe 20.4 entgegen der Federkraft der Feder 20.9 zur Folge. Dabei wird der Stützhebel 30.1 zum Ski 1 hin abgesenkt. Die Feder 20.9 wird dabei gespannt und speichert die während der Betätigung der Stellvorrichtung 20 aufgewendete Energie. Die Wippbewegung 50.2 bei Betätigung wird durch den Anschlag 20.8 begrenzt, an welchem in betätigtem Zustand der Stellvorrichtung 20 der hintere Arm 20.6 infolge der ausgeführten Wippbewegung 50.2 in der Darstellung der Fig. 1 b anliegt.

Die Pendelmasse 20.1 1 wird dabei vom Stellelement 40 abgehoben (50.3) und in Richtung vom Ski 1 weg angehoben, insbesondere wird dabei das freie Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 aus der Rastkerbe 40.10 ausgebracht. Die Pendelmasse 20.1 1 ist nun freigegeben und kann in Abhängigkeit der momentanen Schwerkraftrichtung D bezüglich des Skis 1 bzw. der Stellvorrichtung 20 frei in der Ebene G bezüglich der Achse C pendeln (50.4).

Figur 1c zeigt die Steighilfe 10 ähnlich der Fig. 1 b in einem betätigten Zustand, wobei der Stützhebel 30.1 weiterhin mit einer Belastung 50.1 beaufschlagt ist. Gegenüber der Fig. 1 b wurde der Ski 1 derart mit seiner Längsrichtung A in der Ebene G geneigt, dass eine momentane Richtung der Schwerkraft D.1 gegenüber der momentanen Richtung der Schwerkraft D der Fig. 1a und 1 b um einen Winkel ß geneigt ist. Die neue Schwerkraftrichtung D.1 entspricht dabei einer Neigung des Skis 1 derart, dass ein vorderes Skiende bezüglich einer Horizontalen höher liegt als ein hinteres Ende. In der Darstellung der Fig. 1 c (und auch in denjenigen der folgenden Fig. 1 d-h) ist dabei der Ski 1

weiterhin waagerecht dargestellt, während sich die momentane Richtung der Schwerkraft verändert.

Da die Pendelmasse 20.1 1 in betätigtem Zustand der Stellvorrichtung 20 freigegeben ist, kann die Pendelmasse 20.1 1 der Richtungsänderung der Schwerkraft von D nach D.1 folgen, sodass die Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 mit der Schwerkraftrichtung D.1 zusammenfällt und somit entsprechend ebenfalls um den Winkel ß nach hinten ausschwenkt.

In der Darstellung der Fig. 1c ist die Pendelmasse 20.1 1 dabei derart nach hinten ausgelenkt, dass das freie Längsende 20.13 weitgehend bezüglich des Skis 1 hinter der momentanen Rastkerbe 40.10 oberhalb der Stellkerbe 40.15 positioniert ist. Das oben beschriebene Gelenk-Viereck 60.1 ist somit unterbrochen, da Pendelmasse 20.1 1 und Stellelement 40 zusammen keinen Winkelarm mehr bilden.

Figur 1d zeigt einen auf den Zustand der Fig. 1c folgenden Zustand der Steighilfe 10, wenn der Stützhebel 30.1 entlastet wird, d. h. die Belastung 50.1 entfernt wird. Insbesondere befindet sich die Steighilfe 10 hierbei in einem vorübergehenden Zustand nach Auflösung des betätigten Zustandes, wobei aufgrund der Auslenkung ß der Pendelmasse 20.1 1 ein Stellvorgang ausgelöst wird.

Infolge der nunmehr fehlenden Belastung 50.1 des Stützhebels 30.1 kann die Federkraft der Feder 20.9 den hinteren Arm 20.6 der Wippe 20.4 zum Ski 1 hin drücken. Der Stützhebel 30.1 wird dabei im Laufe einer Wippbewegung 50.5 um die Achse B wieder vom Ski 1 weg angehoben. Die über das Gelenk 20.10 am hinteren Arm 20.6 angelenkte Pendelmasse 20.1 1 wird infolge der Wippbewegung 50.5 gegen das Stellelement 40 hin abgesenkt (50.6), wobei aufgrund der momentanen Ausrichtung das freie Längsende 20.13 der Pendelmass 20.1 1 in die Stellkerbe 40.15 eingreift. Die Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 ist dabei nicht mehr senkrecht zur Längsrichtung E des Stellelements 40 ausgerichtet, sondern schliesst mit dieser einen Winkel γ kleiner als 90 Grad ein. Dadurch ergibt sich aufgrund der Federkraft der Feder 20.9 eine von der Pendelmasse 20.1 1 auf das Stellelement 40 ausgeübte Kraftkomponente 50.7, welche nach hinten gerichtet ist.

Figur 1e zeigt die Steighilfe 10 in einem Zustand bei Durchführung bzw. kurz nach der Durchführung des Stellvorgangs.

Aufgrund der Kraftkomponente 50.7 wurde das Stellelement 40 über die Pendelmasse 20.1 1 durch die Federkraft der Feder 20.9 in der Führung 20.14 nach hinten verschoben (50.8). Das Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 greift dabei weiterhin in die Stellkerbe 40.15 des Stellelements 40 ein. Das Stellelement 40 ist derart weit nach hinten verschoben, dass Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 gegenüber der momentanen Schwerkraftrichtung D.1 verschwenkt (50.1 1) und weitgehend parallel zu dem hinteren Arm 20.6 der Wippe 20.4 in einer Richtung L ausgerichtet ist. Aufgrund der bogenförmigen Führung 20.14 hat das Stellelement 40 seine Lage bezüglich des Skis 1 verändert. Insbesondere ist ein hinteres Längsende des Stellelements 40 bezüglich einer Lotrechten zum Ski 1 höher angeordnet als ein vorderes Längsende. Das Stellelement 40 ist derart gegenüber dem Ski 1 angeordnet, dass die Längsrichtung E weitgehend senkrecht zur momentanen Richtung der Schwerkraft D.1 steht. Das Stellelement 40 wiederspiegelt somit eine momentane horizontale Lage und gibt somit als Referenzelement eine zur momentanen Stützposition gehörige Nulllage des Skis 1 wieder.

über den Gelenkarm 40.14 wirkt das Stellelement 40 auf den Stützhebel 30.1 der Stützvorrichtung 30. Mit der Verschiebung 50.8 des Stellelements 40 wird der Gelenkarm 40.14 über das Gelenk 20.15 mitgenommen, welches im Stellvorgang gemäss der Führung durch die Führungszapfen 40.3 in der Führung 20.14 im Wesentlichen parallel zum Ski 1 nach hinten gezogen 50.10 wird. über das Gelenk 30.5 wirkt der Gelenkarm 40.14 auf den Stützhebel 30.1 und richtet diesen in einer Rotationsbewegung 50.9 um die Achse H auf. Insbesondere wird der Stützhebel 30.1 dabei in eine zweite Stützposition gebracht, in welcher das Auflageelement 30.7 in die Bewegungsbahn J eingeschwenkt ist. Die Längsrichtung K des Stützhebels 30.1 ist dabei gegenüber ihrer Lage in der ersten Stützposition zu einer bezüglich der Skioberfläche 1.1 Senkrechten hin verschwenkt.

Die Feder 20.9 bildet somit den oben beschriebenen Energiespeicher, welcher die zur

Betätigung der Stellvorrichtung 20 aufgewendete Energie speichert und im Stellvorgang über die Pendelmasse 20.1 1 an das Stellelement 40 derart abgibt, dass über das Stellelement 40 der Stützhebel 30.1 in eine neue Stützposition gebracht werden kann,

wobei beispielsweise die Schwellenkraft einer Federrast überwunden wird. Es versteht sich, dass die dargestellte Ausführung und Anordnung der Feder 20.9 nur als beispielhaft anzusehen ist und der Fachmann unmittelbar weitere Möglichkeiten erkennt, welche ebenfalls vorteilhafte Ausführungsformen eines mechanischen Energiespeichers bilden können. Als Beispiele seien hier Spiralfedern, Blattfedern aus Metallen, aber auch Komponenten aus elastischen Kunststoffen oder anderen elastischen Materialien erwähnt.

Figur 1f zeigt die Steighilfe 10 in einem Zustand nach der Durchführung des Stellvorgangs bei einer erneuten Belastung 50.12 des Stützhebels in Richtung zum Ski 1 hin.

In der Darstellung der Fig. 1f befindet sich der Stützhebel 30.1 in der zweiten Stützposition und die Belastung 50.12 wirkt auf das zweite Auflageelement 30.7. Der Stützhebel 30.1 wird dadurch gegen den Ski 1 hin abgesenkt und die Wippe 20.4 führt erneut eine Wippbewegung um die Achse B gegen die Federkraft der Feder 20.9 aus, bis der hintere Arm 20.6 am Anschlag 20.8 anliegt. In dieser Situation ist die Pendelmasse 20.1 1 wieder vom Stellelement 40 abgehoben und insbesondere auch aus der Stellkerbe 40.15 ausgebracht. Da die Pendelmasse 20.1 1 nunmehr freigegeben ist, pendelt sie aus der Lage L aus und richtet sich mit ihrer Längsachse F wieder parallel zur momentanen Schwerkraftrichtung D.1 aus. Insbesondere ist dabei das freie Längsende 20.13 oberhalb der Rastkerbe 40.1 1 angeordnet, welcher der zweiten Stützposition entspricht.

Figur 1g stellt die Steighilfe 10 bzw. die Stellvorrichtung 20 in einem Zustand dar, welcher auf die Betätigung der Fig. 1f folgt, nachdem ein betätigter Zustand der Stellvorrichtung 20 beendet ist. Der Stützhebel ist dabei in der zweiten Stützposition verrastet.

Die Federkraft der Feder 20.9 drückt den hinteren Arm 20.6 in Richtung zum Ski 1 und senkt somit die Pendelmasse 20.1 1 auf das Stellelement 40 ab, wobei der Stützhebel 30.1 durch die Wippe 20.4 vom Ski 1 weg angehoben wird. Das Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 wird dabei in die Rastkerbe 40.1 1 eingebracht und dort verrastet.

Damit ist wiederum ein Gelenk-Viereck 60.2 hergestellt, welches dieselben Komponenten wie das Gelenk-Viereck 60.1 umfasst, insbesondere die Gelenke 30.2, 30.5, 40.2 und 20.10 (fett gestricheltes Polygon). Im Gegensatz zum Gelenk-Viereck 60.1 der Fig. 1 a weist der vom Stellelement 40 mit der Pendelmasse 20.1 1 gebildete Winkelarm eine

kürzere wirksame Länge auf, d. h. der Abstand zwischen den Gelenken 20.10 und 40.3 ist im Vergleich zur Darstellung der Fig. Ia kürzer.

Figur 1 h zeigt die Steighilfe 10 in einem Zustand, in welchem der Stützhebel 30.1 in der dritten Stützposition verrastet ist.

Gegenüber der in Fig. 1g dargestellten Situation ist der Ski 1 weiter gegenüber einer Horizontalen geneigt. Eine neue momentane Richtung der Schwerkraft ist mit D.2 bezeichnet und ist weiter von einer Senkrechten zur Skioberfläche 1.1 weg geneigt als die Schwerkraftrichtung D.1 der Fig. 1g. Das Stellelement 40 ist in einem Stellvorgang ähnlich den Fig. 1c-1 e aus der Position de Fig. 1g in die Position der Fig. 1 h gebracht worden. Das Stellelement 40 ist dabei derart weiter nach hinten verschoben, dass aufgrund der Bogenführung 20.14 eine Lage erreicht ist, welche weitgehend einer Horizontalen entspricht und somit senkrecht zur Richtung D.2 steht. Aufgrund der Verschiebung des Stellelements 40 ist der Stützhebel 30.1 über den Gelenkarm 40.14 in einer Rotation um die Achse H in eine Richtung senkrecht zur Skioberfläche 1.1 aufgerichtet worden, sodass das Auflageelement 30.8 in die Bewegungsbahn J eingeschwenkt ist. Die Längsrichtung K des Stützhebels 30.1 ist in der Fig. 1h weitgehend senkrecht zur Skioberfläche 1.1 ausgerichtet.

Die Feder 20.9 drückt den hinteren Arm 20.6 der Wippe 20.4 in Richtung zum Ski 1 und damit die Pendelmasse 20.1 1 auf das Stellelement 40. Das Längsende 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 ist dabei in der Rastkerbe 40.10 verrastet.

Damit ist wiederum ein Gelenk-Viereck 60.3, umfassend die Gelenke 30.2, 30.5, 40.2 und 20.10, hergestellt (fett gestricheltes Polygon). Im Gegensatz zum Gelenk-Viereck 60.2 der Fig. 1g weist der vom Stellelement 40 mit der Pendelmasse 20.1 1 gebildete Winkelarm eine weiter verkürzte wirksame Länge auf, d. h. der Abstand zwischen den Gelenken 20.10 und 40.3 ist im Vergleich zur Darstellung der Fig. 1 g verringert.

Ein Verstellen der Stützvorrichtung bei einem übergang von einer grosseren Längsneigung des Skis zu einer geringeren Skineigung, d. h. ein "Hinunterschalten" von einem grosseren momentanen Steigwinkel zu einem kleineren momentanen Steigwinkel, erfolgt weitgehend analog zum Stellvorgang, welcher in den Fig. 1d und 1e beschrieben ist. Im Unterschied

schwingt die Pendelmasse 20.1 1 bei einer Freigabe in diesem Fall aufgrund der änderung in der Skilängsneigung zu einer geringeren Neigung nicht nach hinten aus wie in Fig. 1c, sondern nach vorne bezüglich einer Richtung senkrecht zum Stellelement 40. Die Pendelmasse 20.1 1 greift daher nicht in eine hinter der momentanen Rastkerbe, z. B. 40.10, liegende Stellkerbe 40.15 ein, wie beispielsweise in Fig. 1d, sondern in eine vor einer momentanen Rastkerbe, z. B. 40.12 liegende Stellkerbe 40.18. Beim Absenken auf das Stellelement 40 ergibt sich somit aufgrund der Federkraft der Feder 20.9 über die Pendelmasse eine Kraftkomponente auf das Stellelement 40 in Richtung nach vorne, sodass dieses in der Bogenführung 20.14 nach vorne verschoben wird. über den Gelenkarm 40.14 wird dabei der Stützhebel 30.1 von einer Senkrechten nach hinten weggeneigt und in eine neue Stützposition mit kleinerem Steigwinkel gestellt, z. B. von der dritten in die zweite Stützposition verstellt.

Eine Stellrichtung im Stellvorgang ergibt sich somit aufgrund einer Lage der Pendelmasse

20.1 1 bezüglich einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung E des Stellelements 40: Schwingt die Pendelmasse 20.1 1 bezüglich dieser Richtung nach hinten aus, wird die

Stützvorrichtung 30 zu einer Stützposition mit einem grosseren Steigwinkel verstellt, schwingt die Pendelmasse 20.1 1 nach vorne, so wird die Stützvorrichtung 30 zu einer Stützposition mit einem kleineren Steigwinkel verstellt.

Der Abstand der Stellkerben 40.15 bis 40.18 von den jeweils benachbarten Rastkerben 40.10 bis 40.12 bzw. eine Ausgestaltung des übergangs von einer Rastkerbe 40.10 bis

40.12 in eine Stellkerbe sowie eine Ausgestaltung des eingreifenden Endes 20.13 der Pendelmasse 20.1 1 ergeben das Kriterium, nach welchem eine Abweichung der Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 von der Senkrechten zur Längsrichtung E des Stellelements 40 hinreichend gross ist, um einen Stellvorgang auszulösen oder nicht. Figur 1j zeigt schematisch die Funktionsweise beim Zurückstellen. Das Stellelement 40 ist auf einer Bogenführung 20.14 verschiebbar geführt. Eine momentane Richtung der Schwerkraft zeigt in Richtung D. Die Pendelmasse 20.1 1 ist im Punkt P schwenkbar gelagert und in Richtung der Schwerkraft D ausgependelt, wodurch die Längsrichtung F der Pendelmasse 20.1 1 somit mit der Richtung D zusammenfällt. Eine Federkraft F.1 , welche in Richtung F der momentanen Pendelausrichtung von einer in Fig. 1j nicht dargestellten Feder auf die Pendelmasse 20.1 1 ausgeübt wird, hat bezüglich der

Längsrichtung E des Stellelements 40 und einer dazu senkrechten Richtung N eine Kräftezerlegung F.2 und F.3. Insbesondere zeigt die Kraftkomponente F.2 in Richtung E und bewirkt damit eine Verschiebung des Stellelements 40 in der Bogenführung 20.14 in Richtung der Kraftkomponente F.2. Insbesondere erfolgt die Verschiebung so weit, bis keine Kraftkomponente mehr in Richtung der Längsrichtung E wirkt, d. h. in Richtung einer möglichen Verschiebung. Das Stellelement 40 befindet sich dann in einem neuen, gestellten Zustand (40.B).

Mit anderen Worten lässt sich die erfindungsgemässe Stellvorrichtung 20 der Figs. 1a-1 h derart zusammenfassen, dass sie ein Stellelement 40 umfasst, welches sich bezüglich der Stellvorrichtung 20 in verschiedene Lagen bringen lässt. Das Stellelement 40 wirkt dabei als Referenzelement für eine zur momentanen Stützposition gehörigen Nulllage des Skis 1. Befindet sich das Stellelement 40 in einer weitgehend horizontalen Lage, so wird nach einer Betätigung der Stellvorrichtung 20 kein Stellvorgang ausgelöst, d. h. der Ski 1 befindet sich in der momentanen Nullage. Weicht die Lage des Stellelements 40 über einen vorgegebenen Wert von einer horizontalen Lage ab, so wird bei hinreichend grosser Abweichung ein Stellvorgang ausgelöst, in welchem das Stellelement 40 in eine Richtung verschoben wird, welche es näher zu einer aktuellen horizontalen Lage bringt. Die vorgegebene Abweichung ist hierbei durch eine Breite der Rastkerben 40.10 bis 40.12 in Richtung der Pendelbewegung gegeben bzw. durch die wirksame Breite, in welcher ein Verrasten der Pendelmasse 20.1 1 in eine Rastkerbe 40.10 bis 40.12 möglich ist, ohne in eine benachbarte Stellkerbe 40.15 bis 40.18 einzugreifen. Gelangt die Pendelmasse 20.1 1 in eine den Rastkerben 40.10 bis 40.12 benachbarte Stellkerbe 40.15 bis 40.18, so wird das Stellelement 40 in einem Stellvorgang in seiner Führung 20.14 verschoben. Gelangt die Pendelmasse 20.1 1 in eine Rastkerbe 40.10 bis 40.12, findet hingegen kein Stellvorgang statt.

Beim Verschieben des Stellelements 40 wird über den Gelenkarm 40.14 der Stützhebel 30.1 von einer momentanen, z. B. ersten, Stützposition in eine neue, z. B. zweite, Stützposition verstellt. Befindet sich das Stellelement 40 nach dem Stellvorgang in einer horizontalen Lage, so findet bei der nächsten Betätigung der Stellvorrichtung 20 kein Stellvorgang statt und die Pendelmasse 20.1 1 verrastet in einer der neuen Stützposition

entsprechenden Rastkerbe 40.10 bis 40.12. Der Ski 1 befindet sich in diesem Fall in der momentanen Nuliage.

Figur 2a zeigt eine Schnittansicht einer konkreten Ausfiihrungsform einer erfindungsgemässen Steighilfe 1 10, welche auf einem Ski 101 befestigt ist. Die Schnittansicht liegt dabei in der Ebene G, welche die Längsachse A des Skis 101 umfasst und senkrecht auf einer Oberfläche 101.1 des Skis 101 steht. Teile der Steighilfe 1 10, welche weitgehend den Teilen der Fig. 1a-1 h entsprechen, sind mit Bezugszeichen versehen, welche um 100 grösser sind, als in den Figs. 1 a-1 h. Wie in den Figuren 1a-h bezeichnen "vorne" und "hinten" jeweils Richtungen bezüglich des Skis 101, wobei vorne eine vorgesehene Fahrtrichtung bezeichnet.

Die Steighilfe 1 10 umfasst eine Stellvorrichtung 120, sowie eine als Stützhebel 130.1 ausgebildete Stützvorrichtung 130. Die Stellvorrichtung 120 weist dabei ein Basisteil 120.1 mit einem Innenraum 120.3 auf, in welchem ein Mechanismus der Stellvorrichtung 120 untergebracht ist. Der Stützhebel 130.1 ist dabei über ein Gelenk 130.2 verschwenkbar mit einem vorderen Arm 120.5 und mit einer Wippe 120.4 verbunden und ragt aus dem Innenraum 120.3 des Basisteils 120.1 vom Ski 101 weg derart heraus, dass er in einem dafür vorgesehenen Bereich um das Gelenk 130.2 verschwenkbar ist. Die Wippe 120.4 ist über ein Lager 120.7 am Basisteil 120.1 gelagert, derart, dass der Stützhebel 130.1 mit dem vorderen Arm 120.5 gegen den Ski 101 hin abgesenkt werden kann und dabei ein hinterer Arm 120.6 der Wippe 120.4 vom Ski 101 weg angehoben wird. Der hintere Arm 120.6 ist durch eine Feder 120.9, welche am Basisteil 120.1 abgestützt ist, mit einer Federkraft beaufschlagt, welche ihn in Richtung zum Ski 101 hin drückt.

In der Darstellung der Fig. 2a ist der Stützhebel 130.1 beispielsweise über einen nicht dargestellten Skischuhträger durch das Gewicht eines Skiläufers mit Druck in Richtung zum Ski 101 beaufschlagt, weshalb der hintere Arm 120.6 aufgrund der Wippe 120.4 entgegen der Federkraft der Feder 120.9 vom Ski 101 weggedrückt ist und an einem die Rotation der Wippe 120.4 begrenzenden Anschlag 120.8 im Innenraum 120.3 anliegt. Die Stellvorrichtung 120 befindet sich somit in einem betätigten Zustand.

Am hinteren Arm 120.6 ist verschwenkbar ein längliches Pendel 120.1 1 an einem Gelenk 120.10 gelagert, welches in Längsrichtung A des Skis 101 um eine Querachse weitgehend

frei schwingen kann. Das Pendel 120.1 1 weist einen weitgehend runden Pendelkopf 120.20 auf, welcher am vom Schwenkgelenk 120.10 abgewandten Längsende des Pendels 120.1 1 ausgebildet ist. Der Pendelkopf 120.20 weist dabei eine in einer Längsrichtung F des Pendels 120.1 1 endseitige Kerbe 120.21 auf.

Weiter ist der Stützhebel 130.1 über ein vom Gelenk 130.2 zum Ski 101 hin beabstandetes, weiteres Gelenk 130.5 mit einem nach hinten ragenden Gelenkarm 140.14 verbunden, welcher wiederum an einem Gelenk 140.2 gelenkig mit einem länglichen schiffchenförmigen Stellelement 140 verbunden ist. Das Stellelement 140 ist mit seiner Längsachse E in der Ebene G angeordnet. Das Stellelement 140 ist in einer bogenförmigen Führung 120.14 am Basisteil 120.1 mit seiner Längsachse E in der Ebene G verschiebbar geführt. Die bogenförmige Führung 120.14 ist in einem hinteren Bereich vom Ski 101 weggekrümmt. Das Stellelement 40 ist bezüglich einer Schwerkraftrichtung unterhalb des Pendels 120.1 1 angeordnet. In der Darstellung der Fig. 2a ist das Stellelement 140 weitgehend horizontal angeordnet, während der Ski 101 eine Längsneigung aufweist, d. h. vorne angehoben ist.

Auf einer dem Pendel 120.1 1 zugewandten Oberfläche 140.1 weist das Stellelement 140 eine Reihe von Stellkerben 140.20 auf, welche einen halbkreisförmigen Querschnitt haben und quer zu einer Längsrichtung des Skis 101 ausgerichtet und in Längsrichtung E hintereinander angeordnet sind. Die Stellkerben 140.20 stossen dabei in Längsrichtung E aneinander und bilden somit zwischen den Kerben 140.20 angeordnete Rastkämme 140.21. Die Rastkämme 140.21 entsprechen dabei den verschiedenen Stützpositionen des Stützhebels 130.1.

Befindet sich der Stützhebel 130.1 in der für die momentane Skineigung vorgesehenen momentanen Stützposition, so befindet sich ein entsprechender momentaner Rastkamm 140.22 bezüglich der Schwerkraftrichtung unterhalb der Kerbe 120.21 des Pendelkopfes 120.20. Zudem befindet sich das Stellelement 140 in diesem Fall in einer Horizontalen, sodass das freischwingende Pendel 120.1 1 senkrecht zum Stellelement 140 steht. Wird das Pendel 120.1 1 durch Entlastung des Stützelements 130.1 aufgrund der Federkraft der Feder 120.9 auf das Stellelement 140 abgesenkt, so gelangt der momentane Rastkamm 140.22 in die Kerbe 120.21 und es wirkt keine Kraftkomponente der Federkraft auf das

Stellelement 140 in Richtung einer durch die Bogenführung 120.14 vorgegebenen Verschiebungsrichtung. Es findet folglich kein Stellvorgang statt, das Stellelement 140 wird nicht verschoben und verstellt daher auch nicht den Stützhebel 130.1 über den Gelenkarm 140.14, sodass die momentane Stützposition beibehalten bleibt.

Figur 2b zeigt eine der Fig. 2a entsprechende Schnittansicht, wobei der Ski 101 stärker geneigt ist. In der Darstellung der Fig. 2b ist der Stützhebel 130.1 wiederum mit Druck in Richtung zum Ski 101 beaufschlagt, weshalb der hintere Arm 120.6 aufgrund der Wippe 120.4 entgegen der Federkraft der Feder 120.9 vom Ski 101 weggedrückt ist und an einem die Rotation der Wippe 120.4 begrenzenden Anschlag 120.8 anliegt. Die Stellvorrichtung 120 befindet sich somit in einem betätigten Zustand und das Pendel 120.1 1 ist freigegeben.

Mit der änderung der Neigung des Skis 101 hat auch das Stellelement 140 seine Lage gegenüber der Richtung D der Schwerkraft geändert. Insbesondere ist seine Längsrichtung E nun nicht mehr senkrecht zur Richtung der Schwerkraft angeordnet. Das freie Pendel 120.1 1 richtet sich nach der Richtung D der Schwerkraft aus. Der Pendelkopf 120.20 ist daher nicht mehr wie in Fig. 2a über dem Rastkamm 140.22 angeordnet, sondern ist nun über einer momentanen, dem Rastkamm 140.22 in Richtung nach hinten benachbarten, Stellkerbe 140.23 angeordnet.

Wird das Pendel 120.1 1 durch Entlastung des Stützelements 130.1 aufgrund der Federkraft der Feder 120.9 auf das Stellelement 140 abgesenkt, so gelangt der Pendelkopf 120.20 in die Stellkerbe 140.23. Die über das Pendel 120.1 1 auf das Stellelement 140 wirkende Federkraft hat aufgrund der nicht-rechtwinkligen Ausrichtung des Pendels 120.1 1 zur Längsrichtung E des Stellelements 140 eine Kraftkomponente nach hinten, d. h. in Richtung einer durch die Bogenführung 120.14 zugelassenen Verschiebungsrichtung. Aufgrund dieser Kraftkomponente wird das Stellelement 140 beim weiteren Absenken in einem Stellvorgang des Pendels 120.1 1 in der Bogenführung nach hinten verschoben, wodurch über den Gelenkarm 140.14 der Stützhebel bezüglich des Gelenks 130.2 verschwenkt, d. h. in eine neue Stützposition stellt (Siehe Fig. 2c).

Insbesondere wird das Stellelement 140 in der Darstellung der Fig. 2c in eine neue Lage gebracht, in welcher seine Längsrichtung E weitgehend horizontal ausgerichtet ist, sodass das Pendel 120.1 1 bei einer nächsten Betätigung der Stellvorrichtung 120 beim Auspendeln wieder senkrecht zu E steht und mit seiner Kerbe 120.21 über einem dem Rastkamm 140.23 in Richtung nach vorne benachbarten neuen Rastkamm 140.24 angeordnet ist. Der Steigwinkel der neuen Stützposition entspricht in diesem Fall dem gewünschten Steigwinkel.

Im Unterschied zu den Ausführungsformen der Fig. 1a-1 h weist das Steilelement 140 der Fig. 2a und 2b keine alternierend angeordneten Rast- und Stellkerben auf, in welche das Pendel 120.1 1 eingreift. Das Stellelement 140 weist im Gegensatz Stellkerben 140.20 und zwischen den Stellkerben 140.20 angeordnete Rastkämme 140.21 auf, wobei eine einzelne Rastkerbe 120.21 am Pendel 120.1 1 ausgebildet ist, in welche die Rastkämme 140.21 eingebracht werden können. Die Rastkämme 140.21 entsprechen somit den Stützpositionen entsprechende Nulllagen der Stellvorrichtung 120 und ein Abstand der Stellkerben 140.20 stellt eine vorgegebene Abweichung dar, welche vom Pendel 102.1 1 von der Nulllage bzw. von einer Senkrechten zur Nulllage erreicht werden muss, um bei Betätigung der Stellvorrichtung einen Stellvorgang auszulösen.

Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer auf einen Ski 201 montierten erfindungsgemässen Steighilfe 210 mit einer Stellvorrichtung 220 zum Verstellen einer als Stützhebel 230.1 ausgebildeten Stützvorrichtung 230.

Die Stützvorrichtung der Fig. 3 entspricht in ihrer Ausführung in weiten Teilen der Ausführungsform der Figs. 1a-1 h bzw. der Fig. 2a-2c. In der Darstellung der Fig. 3 wurde im Gegensatz zu den vorigen Darstellungen auf die Darstellung der Pendelmasse verzichtet, um den Blick auf darunter liegende Komponenten, insbesondere eine zusätzliche Rastvorrichtung 290, zu ermöglichen.

Die Stellvorrichtung 220 umfasst ein Basisteil 220.1, welches in einem Innenraum 220.3 einen Mechanismus der Stellvorrichtung 220 beinhaltet. Die Stellvorrichtung 220 weist dabei eine Wippe 220.4 auf, welche über eine Querachse 220.7 rotierbar am Basisteil 220.1 gelagert ist. An einem vorderen Arm 220.5 ist der Stützhebel 230.1 über ein Gelenk

230.2 an der Wippe 220.4 angebracht. An einem hinteren Arm 220.6 der Wippe 220.4 ist ein Pendel (nicht dargestellt) über ein Gelenk 220.10 schwenkbar an der Wippe 220.4 angelenkt. Die Wippe 220.4 ist mit der Achse 220.7 derart zwangsgekoppelt, dass bei einer Wippbewegung der Wippe 220.4 die Achse 220.7 mitrotiert und umgekehrt. Die Achse 220.7 tritt dabei an einer Aussenseite aus dem Basisteil 220 hervor und weist dort einen Hebelarm 220.20 auf, welcher an einem Längsende fest mit der Achse 220.7 verbunden ist. An einem achsfernen Ende 220.21 des Hebelarms 220.20 ist eine auf Zug belastbare Schraubenfeder 220.9 mit einem ihrer Längsenden 272.1 verankert. Mit einem anderen Längsende ist die Schraubenfeder 220.9 am ßasisteil 220.1 befestigt. Die Feder 220.9 entspricht in ihrer Funktion weitgehend der Druckfeder 20.9 in den Figs. 1a-1 h bzw. der Druckfeder 120.9 der Fig. 2a-2c: Sie beaufschlagt die Wippe 220.4 mit einem einer Belastung des Stützhebels 230.1 entgegenwirkenden Drehmoment, sodass der hintere Arm 220.6 der Wippe 220.4 zum Ski 201 hin gedrückt wird. Durch die aussen liegende Feder 220.9 können z. B. vereinfacht Manipulationen der Feder 220.9 vorgenommen werden. Beispielsweise kann eine gut zugängliche Verstellvorrichtung 220.23 vorhanden sein, beispielsweise in Form einer Stellschraube, welche die Einstellung bzw. eine Anpassung einer Federspannung durch den Skiläufer erlaubt.

Die zusätzliche Rastvorrichtung 290 der Ausführungsform der Fig. 3 verrastet die Stützvorrichtung 230 in der jeweiligen Stützposition. Hierfür sind an einer einem Stellelement 240 zugewandten Seite 220.24 des hinteren Arms 220.6 der Wippe 220.4 Kerben 220.25 ausgebildet, welche den verschiedenen Stützpositionen des Stützhebels 230.1 entsprechen. Am Stellelement 240 ist eine Nase 240.20 ausgebildet, welche der Seite 220.24 zugewandt ist und derart ausgestaltet ist, dass ein Eingriff der Nase 240.20 in die Kerben 220.25 möglich ist. Insbesondere entspricht eine vorderste 220.26 der Kerben 220.25 einer Stützposition mit kleinstem Steigwinkel während eine hinterste 220.27 der Kerben 220.25 einer Stützposition mit grösstem Steigwinkel entspricht. Die vorderste Kerbe 220.26 ist nach vorne durch einen Anschlag 220.28 für die Nase 240.20 begrenzt, während die hinterste Kerbe 220.27 nach hinten durch einen Anschlag 220.29 für die Nase 240.20 begrenzt ist.

Die Nase 240.20 und die Kerben 220.25 wirken derart zusammen, dass bei Absenken des (nicht dargestellten) Pendels auf das Stellelement 240 bei einem Eingriff des Pendels in eine der Rastkerben 240.1 1 des Stellelements die Nase 240.20 in eine der Rastkerbe 240.1 1 entsprechende Kerbe 220.30 eingreift. Durch eine Höhe der Nase 240.20 und/oder einer Tiefe der jeweiligen Kerben 220.25 wird ein Absenken des hinteren Arms 220.6 in Richtung zum Stellelement 240 individuell für jede Stützposition spezifisch begrenzt. Mit dem Eingriff der Nase 240.20 in die entsprechende Kerbe 220.30 wird die momentane Stützposition verrastet. Die Anschläge 220.28 und 220.29 verhindern dabei, dass eine Stützposition mit grösstem Steigwinkel und ein Stützposition mit kleinstem Steigwinkel in einem Stellvorgang über- bzw. unterschritten werden kann.

Die ineinander greifenden Kerben 220.25 und Nase 240.20 bilden somit Teile der zusätzlichen Rastvorrichtung 290, welche den Stützhebel 230.1 in einer momentanen Stützposition verrastet und den Eingriff des (nicht dargestellten Pendels) in Rastkerben 240.1 1 des Stellelements 240 entlastet.

Die Figuren 4a bis 4c zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen auf einen Ski 301 montierten Steighilfe 310, bei welcher eine Stellvorrichtung 320 in einer als Stützhebel 330.1 ausgebildeten Stützvorrichtung 330 untergebracht ist.

Der Stützhebel 330.1 ist dabei um eine Achsstutzen 330.4 verschwenkbar an einem vorderen Längsende 320.6 eines im Wesentlichen in eine Längsrichtung A des Skis 301 angeordneten Hebelarms 320.4 gelagert. An einem gegenüber liegenden Längsende 320.5 ist der Hebelarm 320.4 über einen Achsstutzen 330.7 an einem Basisteil 320.1 der Steighilfe 310 verschwenkbar angelenkt. Der Achsstutzen 330.7 ist dabei hinter einer skinahen Basis 330.2 des Stützhebels 330.1 angeordnet und der Hebelarm 320.4 ist weitgehend parallel zu einer Oberfläche 301.1 des Skis 301 ausgerichtet. In der Darstellung der Fig. 4a ist eine Längsachse K des Stützhebels 330.1 von einer Senkrechten zur Skioberfläche 301.1 nach hinten geneigt.

Die gesamte Steighilfe 310 ist über das Basisteil 320.1 an einer Oberfläche 301.1 eines Skis 301 angebracht. Das Basisteil 320.1 ist in einem Querschnitt quer zur Längsrichtung A des Skis 301 weitgehend U-förmig ausgebildet, wobei eine Basis 320.2 des Basisteils

320.1 auf der Skioberfläche 301.1 angeordnet ist und die Basis 330.2 des Stützhebels

330.1 zwischen einer Seitenwand 320.3 und einer weiteren, nicht sichtbaren Seitenwand, des Basisteils 320.1 angeordnet ist. Der Achsstutzen 330.7 ist dabei in beiden Seitenwänden 320.3 gelagert, während der Achsstutzen 330.4 sich nur über eine Breite des Stützhebels 330.1 erstreckt und nicht an den Seitenwänden 320.3 gelagert ist. Der Stützhebel 330.1 bildet somit mit dem am Basisteil 320.1 gelagerten Hebelarm 320.4 eine Gelenkkette in Form eines Doppelgelenks.

Eine änderung der Schwenkstellung des Stützhebels 330.1 erfolgt durch Rotation um den Achsstutzen 330.4, während der Stützhebel 330.1 um den Achsstutzen 330.7 gegenüber dem Ski 301 abgesenkt werden kann. Der Hebelarm 320.4 ist dabei über einen auf Druck wirkenden Federmechanismus 320.9 an der Basis 320.2 des Basisteils 320.1 derart abgestützt, dass der Stützhebel 330.1 vom Ski 301 bzw. von der Basis 320.3 weggedrückt wird. Der Stützhebel 330.1 ist somit federnd gegenüber dem Basisteil 320.1 gelagert und kann bei einer Belastung durch einen Skiläufer um den Achsstutzen 330.4 rotierend gegen die Kraft des Federmechanismus 320.9 zum Ski 301 hin abgesenkt werden.

Um ein Absenken zu begrenzen ist ein Anschlag 320.14 vorhanden, welcher innenseitig über die Seitenwand 320.3 übersteht und in eine entsprechende Ausnehmung 330.9 an der Basis 330.2 des Stützhebels 330.1 eingreift. Die Ausnehmung 330.9 ist dabei derart ausgebildet, dass in jeder Schwenkstellung der Anschlag 320.14 beim Absenken des Stützhebels 330.1 an eine obere Innenwand 330.10 der Ausnehmung 330.9 anstösst und somit ein weiteres Absenken des Stützhebels 330.1 zum Ski 301 hin begrenzt.

Der Stützhebel 330.1 umfasst an der Basis 330.2 einen seitlich angeordneten offenen Innenraum 330.3 zur Aufnahme eines Mechanismus der Stellvorrichtung 320. Die Basis

330.2 ist dabei derart im U-förmigen ßasisteil 320.1 angeordnet, dass der Innenraum 330.3 des Stützhebels 330.1 von der Seitenwand 320.3 des Basisteils 320.1 weitgehend überdeckt, insbesondere verschlossen ist.

Am Basisteil 320.1 ist ein Achsstutzen 320.7 gelagert, welcher aus der Seitenwand 320.3 in den Innenraum 330.3 übersteht. Im Innenraum 330.3 ist am Achsstutzen 320.7 ein Hebelarm 320.8 an einem skifernen Längsende 320.10 verschwenkbar gelagert. Der

Hebelarm 320.8 ist dabei weitgehend senkrecht zur Skioberfläche 301.1 ausgerichtet und weist an einem skinahen Längsende 320.1 1 ein weiteres Gelenk 320.12 auf, an welchem einerseits eine Pendelmasse 320.13 und andererseits ein Führungsarm 320.15 gelagert sind. Der Führungsarm 320.15 erstreckt sich dabei in Richtung zum Achsstutzen 330.7 und ist dort mit einem hinteren Längsende 320.16 in einem Langloch 320.17 am Basisteil 320.1 in Längsrichtung A des Skis 301 verschiebbar geführt. Eine Verschiebung des Längsendes 320.16 des Führungsarms 320.15 im Langloch 320.17 hat damit ein Verschwenken des Hebelarms 320.8 um die Achse 320.7 zur Folge. Zudem ist das Längsende 320.16 auch in einer Bogenführung 330.8 an der Basis 330.2 des Stützhebels 330.1 geführt, welche in Abhängigkeit einer Schwenkstellung des Stützhebels 330.1 das Längsende 320.16 im Langloch 320.17 verschiebt. Die Bogenführung 330.8 ist dabei weitgehend kreisförmig und bezüglich des Achsstutzens 330.4 exzentrisch, sodass sich eine Verschiebung des Längsendes 320.16 im Langloch 320.17 aufgrund einer änderung der Schwenkstellung des Stützhebels 330.1 ergibt.

An einer bezüglich dem Achsstutzen 320.7 weitgehend kreisförmigen, skinahe angeordneten Innenwand 330.1 1 des Innenraums 330.3 sind alternierend Rastkerben

330.12 und Stellkerben 330.13 ausgebildet, in welche die Pendelmasse 320.13 bei angehobenem Stützhebel 330.1 entweder verrastet (Rastkerben 330.12) oder zum Verstellen des Stützhebels 330.1 eingebracht wird (Stellkerben 330.13).

Da der Hebelarm 320.8 über den Achsstutzen 320.7 am Basisteil 320.1 gelagert ist, wird dieser bei einem Absenken des Stützhebels 330.1 nicht mitbewegt. Die Darstellung der Fig. 4a zeigt die Steighilfe 310 in einem Zustand, in welchem der Stützhebel 330.1 belastet und daher vollständig in Richtung zum Ski 301 abgesenkt ist, sodass der Anschlag 320.14 an der oberen Innenwand 330.10 der Ausnehmung 330.9 anliegt. Die Pendelmasse 320.13 ist daher aus den Rastkerben 330.12 sowie den Stellkerben 330.13 ausgebracht und freigegeben. Gemäss einer momentanen Schwerkraftwirkung ist die Pendelmasse

320.13 weitgehend senkrecht zu einer Skioberfläche 301.1 ausgependelt.

Figur 4b zeigt die Steighilfe 310 der Fig. 4a während eines Stellvorgangs bei angehobenem

Stützhebel 330.1. Beim übergang von Fig. 4a zu Fig. 4b ist vor dem Stellvorgang eine Längsneigung des Skis 301 geändert worden, sodass der Ski 301 nun vorne angehoben

ist. Aufgrund der Führung des Längsendes 320.16 des Führungsarms 320.15 im Langloch 320.17 und der Bogenführung 330.8 ist das Längsende 320.16 des Führungsarms 320.15 für eine gegebene Schwenkstellung unverschiebbar. Damit wird über den Führungsarm 320.15 der Hebelarm 320.8 mit eine Längsneigung des Basisteils 320.1 bzw. des Skis 301 gekoppelt. Der Hebelarm 320.8 ist daher bei der Lageänderung des Skis 301 aus einer Vertikalen derart verschwenkt worden, dass er weiterhin senkrecht zur Skioberfläche 301.1 steht und nunmehr aus einer Richtung der Schwerkraft nach vorne verschwenkt ist. Die während des übergangs freigegebene Pendelmasse 320.13 ist aufgrund der veränderten Neigung des Skis 301 nach hinten ausgependelt und in Richtung einer momentanen Schwerkraftwirkung ausgerichtet. Dadurch ist die Pendelmasse 320.13 oberhalb einer hintersten Stellkerbe 330.14 angeordnet, bevor der im Folgenden beschriebene Zustand der Fig. 4b hergestellt wird.

Der Stützhebel 330.1 ist in Fig. 4b nicht mehr belastet und wird durch die Kraft des Federelements 320.9 auf den Hebelarm 320.4, mit diesem über den Achsstutzen 330.4 verbunden, um den Achsstutzen 330.7 geschwenkt. Dabei wird auch der über den Achsstutzen 330.4 mit dem Hebelarm 320.4 gelenkig verbundene Stützhebel 330.1 um den Achsstutzen 330.7 verschwenkt und damit in weitgehend senkrechter Richtung von der Basis 320.2 des Basisteils 320.1 weg angehoben. Ein Anheben wird dabei durch den Anschlag 320.14 begrenzt, welcher nun mehr an einer unteren Innenwand 330.15 anliegt. Die untere Innenwand 330.15 weist zudem Kerben 330.16 für den Anschlag 320.14 auf, welche den verschiedenen Schwenkstellungen des Stützhebels 330.1, und damit auch den Rastkerben 330.12, entsprechen. Die Kerben 330.16 zusammen mit dem Anschlag 320.14 bilden somit eine Rastvorrichtung zum Verrasten des Stützhebels 330.1 in einer Schwenkstellung entsprechenden. Der Stützhebel 330.1 , und damit der Innenraum 330.3, ist damit gegenüber dem Hebelarm 320.8, welcher bezüglich des Basisteils 320.1 nur rotierbar ist, von der Basis 320.2 weg verschoben. Dadurch ist die am Hebelarme 320.8 über das Gelenk 320.12 angelenkte Pendelmasse 320.13 auf die Innenwand 330.1 1 abgesenkt und dabei in die hinterste Stellkerbe 330.14 eingebracht.

Aufgrund der bezüglich einer Senkrechten zur Skioberfläche 301.1 nach hinten ausgependelten Pendelmasse 320.13 sowie dem nach vorne verschwenkten Hebelarm

320.8 ergibt sich somit ein Kräftedreieck zwischen Achsstutzen 320.7, dem Gelenk 320.12 und der Stellkerbe 330.14 mit nicht verschwindender Fläche. Daraus geht hervor, dass sich die Kraft des Federmechanismus 320.9 über die Stellkerbe 330.14 des Stützhebels 330.1 an der Pendelmasse 320.13 derart exzentrisch abstützt, dass bezüglich des Achsstutzens 330.4 ein Drehmoment auf den Stützhebel 330.1 resultiert, welche den Stützhebel 330.1 bezüglich einer Senkrechten zur Skioberfläche 301.1 aufrichtet. Im Laufe des Stellvorgangs vergrössert sich die Fläche des wirkenden Kräftedreiecks bis das Kräftedreieck 360 gemäss der Darstellung der Fig. 4b erreicht ist. Aufgrund der Bogenführung 330.8 wird bei einem Verschwenken des Stützhebels 330.1 um die Achse 330.4 das Längsende 320.16 des Führungsarms 320.14 im Langloch 320. 17 nach hinten verschoben, weshalb der Hebelarm 320.8 durch den Führungsarm 320.14 ebenfalls nach hinten geschwenkt wird. Die Bogenführung 330.8 ist dabei derart ausgebildet, dass der Hebelarm 320.8 in einer vertikalen Lage ist, d. h. parallel zu einer Richtung der Schwerkraft, wenn der Steigwinkel der momentanen Stützposition dem gewünschten Steigwinkel entspricht. Der Hebelarm 320.8 stellt somit ein Referenzelement der Stellvorrichtung 320 dar, welches in einer gegebenen Stützposition der Stützvorrichtung eine zugehörige Nulllage des Skis 301 wiedergibt.

Ein Vergleich der momentanen Neigung des Skis 301 mit der Nulllage ergibt sich in der vorliegenden Ausführungsform dadurch, dass in Abhängigkeit einer Schwenkstellung des Hebelelements 320.8 sich das Pendelgelenk 320.12 in einer entsprechenden Lage befindet. Aufgrund der so von der Schwenkstellung des Hebelelements 320.8 abhängigen Position des Aufhängepunkts der Pendelmasse 320.13 hängt eine aufgrund eines Auspendeins in die Senkrechte der Pendelmasse 320.13 erreichbare Rast- oder Stellkerbe sowohl von der Nulllage als auch von einer Ausrichtung der Pendelmasse 320.13 ab. Ein Abstand der Stellkerben und Rastkerben ergibt dann das Kriterium, nach welchem ein Stellvorgang ausgelöst wird.

Der Stützhebel 330.1 ist somit in der Darstellung der Fig. 4b gegenüber der Darstellung der Fig. 4a in eine neue Stützposition verstellt. Insbesondere ist die Längsachse K aus der Lage K.1 der Fig. 4a zu einer Senkrechten zur Skioberfläche 301.1 hin aufgerichtet.

Figur 4c zeigt eine perspektivische Aussenansicht des Stützhebels 330.1 mit Teilen der Stellvorrichtung 320 ohne Basisteil 320.1. Insbesondere sind am Stützhebel 330.1 ausgebildete Aufnahmen 330.17 für 4 nicht dargestellte Auflageelemente für einen Skischuhträger vorgesehen (z. B. Querbalken oder Querplatten). Ein fünftes Auflageelement mit geringstem Steigwinkel wird hierbei durch den Achsstutzen 330.4 bzw. den Hebelarm 320.4 gebildet.

Figur 5a zeigt einen Versuchsaufbau 400 zur Ermittlung der Bewegungen eines Skis 401 bzw. eines Skischuhträgers 406 einer auf dem Ski 401 angebrachten konventionellen Tourenskibindung 407. Figur 5b zeigt ein Bewegungsdiagramm eines mit der Anordnung 400 durchgeführten Gehversuchs der Anmelderin mit der Tourenskibindung 407. Ein Beschleunigungs- bzw. Bewegungssensor 402 bzw. 403 ist jeweils am Ski 401 und im Fersenbereich 418 eines einen Schuh 404 des Skiläufers 405 haltenden Skischuhträgers 406 angebracht.

Das Diagramm 420 der Fig. 5b zeigt dabei die Signale der Bewegungssensoren 402 und 403 in Abhängigkeit der Zeit bei der Durchführung einer Gehbewegung beim skitourenmässigen Aufsteigen. Der Skischuhträger 406 wird im Laufe der Aufstiegsbewegung um eine Querachse an einem vorderen Basisteil 408 der Bindung 407 im Fersenbereich 418 auf den Ski 401 periodisch abgesenkt und wieder abgehoben.

Die X-Achse 410 zeigt einen Zeitraum von etwa 2 Sekunden beginnend bei einem Wert von 6.1 Sekunden. Der Anfangswert ist dabei weitgehend willkürlich bezüglich eines Beginns des Versuchs gewählt und der Zeitraum von 2 Sekunden umfasst im Wesentlichen einen ganzen Schritt bei der Durchführung der Aufstiegsbewegung. Auf der Y-Achse 41 1 ist die gemessene Beschleunigung in Einheiten der Erdbeschleunigung g aufgetragen, wobei ein Wertebereich von -1.2 g bis +1.2 g dargestellt ist.

Der Sensor 403 auf dem Skischuhträger 406 ist ab einer Frequenz von 6Hz gedämpft und ergibt somit ein vergleichsweise glattes Signal (Graph 412 mit rautenförmigen Punkten). Der Sensor 402 auf dem Ski 401 ist erst ab einer Frequenz von 50Hz gedämpft, weshalb sich ein vergleichsweise verrauschtes Signal 413 ergibt (Graph 413 mit Dreiecken). Das Signal 413 des Sensors 402 wurde daher rechnerisch gedämpft und als Graph 414 dargestellt (Graph 414 mit Quadraten).

Wie aus dem Graphen 414 des Diagramms 420 ersichtlich ist, befindet sich der Ski 401 im Zeitraum 415 von etwa 6.12 bis 7.1 Sekunden, also während etwa 1 Sekunde, weitgehend in Ruhe bzw. ist unbeschleunigt. Allfällige Offsets von einer Nulllage rühren hierbei vom Versuchsaufbau her. Der Fersenbereich 418 des Skischuhträgers 406 ist dabei im Zeitraum 416 von etwa 6.27 bis 7.00 Sekunden unbeschleunigt bzw. in Ruhe, also während etwa 0.7 Sekunden. Damit ist zum einen der Ski 401 länger in Ruhe, als der Schuh 404 und zum anderen ist der Zeitraum 416, in welchem der Schuh 404 in Ruhe ist, vom Zeitraum 415 umfasst, in welchem der Ski 401 in Ruhe ist. Im Zeitraum 417 zwischen 6.1 und 6.27 Sekunden und 7.0 und 8.1 Sekunden findet der Gehschritt statt in welchem der Schuh 404 bzw. Skischuhträger 406 vom Ski 401 weg abgehoben und wieder in Richtung zum Ski 401 abgesenkt wird.

In dem eine erfindungsgemässe Stellvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie während des abgesenkten Zustandes des Schuhs 404 in einem betätigten Zustand gehalten ist, wird somit sichergestellt, dass während des betätigten Zeitraums 416 der Ski 401 in Ruhe ist. Ein gegebenenfalls durchgeführter Messvorgang in diesem Zeitraum 416 erlaubt damit eine genaue Ermittlung der momentanen Neigung aufgrund einer Messung der Erdbeschleunigungsrichtung ohne störende Einflüsse von Beschleunigungen, welche aufgrund der Aufstiegsbewegung entstehen.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die erfindungsgemässe Steighilfe eine besonders komfortable Bedienbarkeit ermöglicht. Insbesondere eröffnen sich die Vorteile in verschiedenen Ausführungen, wie z. B. einer rein manuell oder per Skistock zu bedienenden Steighilfe, welche beispielsweise in einem Schaltschrittverfahren zu höheren und zu niedrigeren Steigwinkeln gestellt werden kann. Auch eine halbautomatische

Steighilfe ist gemäss der Erfindung denkbar, wobei beispielsweise nur ein Hinaufschalten der Steighilfe automatisiert sein kann. Eine andere Möglichkeit für eine halbautomatische

Ausführung ergibt sich, wenn die erfindungsgemässe Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass die Stellvorrichtung bei Betätigung selbstständig bestimmt, in welche Richtung ein

Schaltschritt zu erfolgen hat. Insbesondere ist hierbei eine "one-button-for-all" Lösung denkbar, bei welcher der Skiläufer nur eine einzelne Bedieneinheit der Steighilfe zu betätigen hat, um einen selbstlaufenden Stellvorgang auszulösen, welcher ohne weitere

Intervention des Skiläufers die momentane Stützposition zu einem gewünschten Steigwinkel hin ändert.

Besonders komfortabel gestaltet sich jedoch eine vollautomatische Vorrichtung, bei welcher die Betätigung der Stellvorrichtung durch Fersentritte bei der Durchführung einer Gehbewegung beim Aufsteigen erfolgt, insbesondere beispielsweise über das Stützelement. In diesem Fall wird bei jedem Schritt erneut automatisch und ohne spezielle Massnahme des Skiläufers bestimmt, ob eine Stützposition der Steighilfe anzupassen ist und gegebenenfalls ein Stellvorgang ausgelöst wird, welcher eine Stützposition der Stützvorrichtung derart verstellt, dass ein gewünschter Steigwinkel angenähert wird.

Es versteht sich, dass die oben beschriebenen Merkmale im Rahmen der Erfindung frei kombinierbar sind und zudem weitere Merkmale, welche dem Fachmann geläufig sind, die Erfindung auf hier nicht explizit beschriebene Art abwandeln können, ohne den Rahmen der Grundidee der Erfindung zu sprengen. Insbesondere sind beispielsweise Ausführungen der erfindungsgemässen Vorrichtung denkbar, welche eine Kombination von Rastkämmen und Rastkerben und/oder Stellkerben und Stellkämme an einem Stellelement umfassen. Insbesondere können bei sämtlichen denkbaren Ausführungsformen Federelemente der Steighilfenvorrichtung zur besseren Bedienbarkeit ausserhalb eines Gehäuses frei zugänglich vorgesehen sein bzw. können bei sämtlichen denkbaren Ausführungsformen die Federn innen liegen. Ebenso sind die hier dargestellten Ausführungen einer Stützvorrichtung in keinster Weise als einschränkend zu verstehen. Vielmehr kann eben aufgrund der erfindungsgemäss vorhanden Stellvorrichtung auf viel weitreichendere Möglichkeiten zur Ausbildung einer Stützvorrichtung zugegriffen werden, als es bei bisherigen Steighilfen der Fall war, welche aufgrund der direkt an der Stützvorrichtung zu erfolgen habenden Betätigung deutlich eingeschränkt sind.