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Title:
DIGITAL THERMOMETER, IN PARTICULAR DIGITAL RECTAL OR EAR THERMOMETER, SYSTEMS AND COMPUTER-AIDED METHOD FOR CONTROLLING THE BODY TEMPERATURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/052607
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a digital thermometer, in particular a digital rectal or ear thermometer, comprising an integrated identification reading device for reading identifications, in particular animal identifiers, of living beings, to a digital rectal thermometer for detecting the body temperature of living beings, in particular of utility animals of different size classes, wherein it comprises a rotatably designed head part and a measuring tip which is integrated into the head part. The invention also relates to systems comprising the same and to computer-aided methods for controlling the body temperature.

Inventors:
DEININGER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100782
Publication Date:
March 21, 2019
Filing Date:
September 13, 2018
Export Citation:
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Assignee:
URBAN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A01K29/00; A61D13/00; G01K13/00
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT ANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Digitales Thermometer (10), insbesondere digitales Rektal- oder Ohrthermometer, umfassend ein integriertes Identifikations-Lesegerät zum Lesen von Identifikationen, insbesondere Tierkennungen, von Lebewesen.

2. Thermometer (10) nach Anspruch l, wobei das Identifikations-Gerät ein RFID- Lesegerät (12) ist.

3. Thermometer (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei es eine Datenübertragungseinrichtung zum Übertragen von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, über eine Funkverbindung an eine Empfangsstation, insbesondere einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten (20), aufweist.

4. Thermometer (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es eine Datenübertragungseinrichtung zum Übertragen von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, über eine Kabelverbindung oder Steckverbindung, insbesondere eine Universal Serial Bus, USB, -Verbindung, an eine Empfangsstation, insbesondere einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten (20), aufweist.

5. Thermometer (10) nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Daten eine Kontrollliste mit Identifikationsdaten von zu kontrollierenden Lebewesen von der Empfangsstation an das Thermometer (20) umfassen, oder wobei die Daten eine Liste mit Identifikationsdaten von anhand von erfassten Körpertemperaturdaten, vorzugsweise automatisch, als erkrankt eingestuften Lebewesen vom Thermometer an die Empfangsstation umfassen.

6. Thermometer (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es eine Datenspeichereinrichtung zum Speichern von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, aufweist, und/oder wobei es eine Anzeigeeinrichtung (26) zum Anzeigen von erfassten Körpertemperaturdaten und/oder erfassten Identifikationsdaten aufweist, und/oder wobei es eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten, insbesondere Auswerten, und gegebenenfalls auch Visualisieren von erfassten Körpertemperaturdaten und/oder erfassten Identifikationsdaten aufweist, und/oder wobei es als Anwendungsserver für eine Softwareanwendung, vorzugsweise eine Herdenmanagementsoftware fungiert.

7. System (100; 200) zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern (13), umfassend mindestens ein digitales Thermometer (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten (20) und eine Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung von erfassten Körpertemperaturdaten und erfassten Tierkennungsdaten, vorzugsweise als Datenpaare, über eine Funk- und/oder Kabel- und/oder Steckverbindung, von dem mindestens einen Thermometer an den Tierfütterungsautomaten.

8. System (100; 200) nach Anspruch 7, wobei der Tierfütterungsautomat (20) eine Speichereinrichtung (25) zur Speicherung einer Kontrollliste mit Tierkennungsdaten von zu kontrollierenden Nutztieren aufweist und die Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung der Kontrollliste an das mindestens eine Thermometer (10) eingerichtet ist, und/oder wobei der Tierfütterungsautomat (20) eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von erfassten Tierkörpertemperaturdaten und/oder erfassten Tierkennungsdaten aufweist und/oder wobei der Tierfütterungsautomat (20) eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten, insbesondere Auswerten, und gegebenenfalls auch Visualisieren von erfassten Tierkörpertemperaturdaten und/oder erfassten Tierkennungsdaten aufweist, und/oder wobei der Tierfütterungsautomat (20) eine Client-Einrichtung aufweist.

9. System (100; 200) nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung einer Liste mit Tierkennungsdaten von als erkrankt eingestuften Nutztieren von dem mindestens einen Thermometer (10) an den Tierfütterungsautomaten (20) eingerichtet ist.

10. Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern (13), umfassend:

- Erzeugen einer Kontrollliste mit als möglicherweise krank eingestuften Nutztieren, wobei die Kontrollliste eine Auflistung von Identifikationen der als möglicherweise krank eingestuften Nutztiere enthält,

- Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste, indem die Nutztiere anhand der Identifikation ermittelt und die Körpertemperatur, insbesondere mittels eines Thermometers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gemessen wird,

- für jedes Nutztier gemäß der Kontrollliste Speichern der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten, und

- Aktualisieren der Kontrollliste oder Erzeugen einer neuen Kontrollliste anhand der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Erzeugen einer Kontrollliste ein Erzeugen der Kontrollliste anhand des Fressverhaltens und/oder von vorangehend erfassten Körpertemperaturen einer Gruppe von Nutztieren umfasst, insbesondere wobei das Erzeugen einer Kontrollliste automatisch, insbesondere mittels eines Tierfütterungsautomaten (20) und/oder mittels eines Thermometers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, erfolgt

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei beim Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste die Nutztiere anhand der elektronischen oder visuellen Identifikation der Nutztiere oder einer indirekten Identifikation, beispielsweise einer Stallnummer (Iglu- oder Hüttennummer), ermittelt werden, insbesondere wobei die visuelle(n) Identifikation(en) auf einer Anzeige, insbesondere eines Tierfütterungsautomaten (20) oder eines Thermometers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, angezeigt wird/werden.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Aktualisieren der Kontrolllisten bzw. Erzeugen einer neuen Kontrollliste automatisch, insbesondere mittels eines Tierfütterungsautomaten (20) und/ oder mittels eines Thermometers (10) nach einem der Ansprüche 1 bis6, erfolgt.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, ferner umfassend:

- erneutes Erfassen der Körpertemperaturen der Nutztiere gemäß der aktualisierten bzw. neuen Kontrollliste und

- für jedes Nutztier gemäß der aktualisierten bzw. neuen Kontrollliste Speichern der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten, und/oder wobei die Kontrollliste und/oder die aktualisierte bzw. eine neue Kontrollliste lokal, z. B. in einem Thermometer (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, oder zentral, z. B. in einem Tierfütterungsautomaten (20), gespeichert wird/werden.

15. Digitales Rektalthermometer (1100) zur Erfassung der Körpertemperatur von Lebewesen, insbesondere von Nutztieren verschiedener Größenklassen, wobei es ein drehbar ausgeführtes Kopfteil und eine Messspitze (1020), die in dem Kopfteil (1030) integriert ist, aufweist.

16. Rektalthermometer (1100) nach Anspruch 15, wobei es eine Beleuchtung (1033) zum Ausleuchten des Sichtbereichs rund um die Messspitze (1020) aufweist, die im Kopfteil (1030) integriert ist, insbesondere wobei es ein Signallicht (1031) zum Liefern einer visuellen Rückmeldung zur Prozesskontrolle aufweist, das im Kopfteil (1030) integriert ist, insbesondere wobei das Kopfteil (1030) aus lichtdurchlässigem Material gefertigt ist und sich die Beleuchtung (1033) bzw. das Signallicht (1031) im Inneren des Kopfteils (1030) befindet.

17. Rektalthermometer (1100) nach einem der Ansprüche 15 bis 16, wobei die Messspitze (1020) flexibel gestaltet ist und aus einer Ruheposition auslenkbar ist, und/oder wobei es ein Gehäuse (1070) und eine die Messspitze (1020) abschließende Kappe (1021) aufweist, insbesondere wobei das Gehäuse (1070) und/oder die Messspitze (1020) und/oder die Kappe (1021) aus antimikrobiellem Material hergestellt sind, und/oder wobei es einen in der Messspitze (1020) integrierten Temperatursensor aufweist, der beheizbar ist, und/oder wobei die Messspitze (1020) derart ausgestaltet ist, dass über letztere eine Einweg- Schutzhülle überziehbar und an der Messspitze befestigbar ist.

18. Rektalthermometer (1100) nach einem der Ansprüche 15 bis 17, ausgestattet mit einem integrierten Identifikations-Lesegerät (1060) zum Lesen von Identifikationen von Lebewesen, insbesondere wobei das Identifikations-Gerät ein RFID-Lesegerät (1012) ist, insbesondere wobei das Identifikations-Lesegerät eine in dem drehbaren Kopfteil (1030) integrierte Antenne aufweist.

19. System (2000) zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern (13), umfassend mindestens ein digitales Thermometer (2010), eine, vorzugsweise Cloud-basierte, Speichereinrichtung (2045), mindestens ein Halsband (2046) mit integrierter Sende- und Empfangseinrichtung zum Senden einer im oder am Halsband angeordneten Tierkennung an die Speichereinrichtung (2045) und eine Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung von erfassten Körpertemperaturdaten über eine Funk- und/oder Kabel- und/oder Steckverbindung, von dem mindestens einen Thermometer an die Speichereinrichtung (2045).

20. System (2000) nach Anspruch 19, wobei die Detenübertragungseinrichtung ein Smart Device (2042) umfasst.

21. System (2000) nach Anspruch 19 oder 20, wobei die Speichereinrichtung (2045) mit einem Tierfütterungsautomaten (2020) in Kommunikationsverbindung steht.

22. Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern (2013), umfassend: Erzeugen einer Kontrollliste mit als möglicherweise krank eingestuften Nutztieren, wobei die Kontrollliste eine Auflistung von Identifikationen der als möglicherweise krank eingestuften Nutztiere enthält,

Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste, indem veranlasst wird, dass die jeweilige Identifikation des Nutztiers von einem Halsband (2046) des Systems nach einem der Ansprüche 19 bis 21 zu der Speichereinrichtung (2043) gesendet und die Körpertemperatur mittels eines Thermometers (2010) des Systems gemessen und über die Datenübertragungseinrichtung des Systems zu der Speichereinrichtung (2045) übertragen wird, und

Aktualisieren der Kontrollliste oder Erzeugen einer neuen Kontrollliste anhand der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten.

23. Verfahren nach Anspruch 22, wobei die Kontrollliste in dem Tierfütterungsautomaten (2020) des Systems erzeugt und aktualisiert wird.

Description:
Digitales Thermometer, insbesondere digitales Rektal- oder Ohrthermometer, Systeme und computergestütztes Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur

Die vorliegende Erfindung betrifft ein digitales Thermometer, insbesondere digitales Rektal- oder Ohrthermometer, ein System zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, und ein Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein digitales Rektalthermometer zur Erfassung der Körpertemperatur von Lebewesen, insbesondere von Nutztieren verschiedener Größenklassen und in einer speziellen Ausführungsform mit integriertem Identifikations-Lesegerät zum Lesen von Identifikationen.

Die Körpertemperatur stellt einen äußerst nützlichen Parameter bei der Beurteilung der Gesundheit von Lebewesen, wie Menschen und Tiere, insbesondere Nutztiere, wie zum Beispiel Kälber (Milchkälber), dar. Demzufolge erfolgt beispielsweise bei Kälbern oder Kühen in landwirtschaftlichen Milchviehbetrieben die Messung der Rektaltemperatur recht häufig. Gegenwärtig gibt es kein elegantes Verfahren zur Erfassung, Speicherung und Visualisierung von gemessenen Temperaturwerten, obwohl diese Daten eine große diagnostische Bedeutung aufweisen und in der Tierhistorie des Kalbes permanent gespeichert werden sollten. Aufgrund der Tatsache, dass ein Wertepaar, wie zum Beispiel eine Tierkennung plus Temperaturwert, aufgezeichnet werden muss, ist die Datenerfassung kompliziert. Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine einfachere Erfassung und Kontrolle der Körpertemperatur von Lebewesen, insbesondere von Nutztieren, wie zum Beispiel Kälbern, zu ermöglichen.

Systeme zur vollautomatischen Erfassung der Körpertemperatur bei Nutztieren sind vergleichsweise teuer und genügen oft nicht den hohen Anforderungen an Messgenauigkeit, welche in diesem Anwendungsfall gefordert sind. Insofern ist die manuelle, rektale Temperaturmessung bei Nutztieren in der Praxis nach wie vor der Standardfall bei der Erfassung der Körpertemperatur. Das Einführen des Thermometers in das Rektum wird von den Tieren oft als unangenehm empfunden, so dass sich die Tiere der Messung teils zu widersetzen versuchen, was den Zeitaufwand für die Temperaturmessung schnell in die Länge ziehen kann.

Generell ist es im Interesse des Tierbetreuers die Temperaturmessung möglichst reibungslos und in möglichst kurzer Zeit zu erledigen. Um den Zeitaufwand bei der Messung gering zu halten, wird gerade bei kleineren Tieren oftmals auf die vorherige Fixierung der Tiere, etwa mit einem Strick oder durch das Einfangen in ein Fangfressgitter, verzichtet. In diesem Fall muss der Tierbetreuer das Tier selbst temporär fixieren, etwa, indem er es in eine Ecke des Abteils drängt und es dort für die Zeit des Messvorgangs mit den Knien fixiert hält. Während der Tierbetreuer also die Messspitze des Thermometers in den Anus des Tieres einführt und auch noch für die darauf folgende Zeit bis zum Erhalt des finalen Messergebnisses dort hält, muss er das Tier stets fixiert halten, was sich gerade bei unruhigen Tieren teils schwierig gestalten kann.

Für die Temperaturmessung im Veterinärbereich empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Veterinärthermometers, bei dem Handgriff und Messspitze separat ausgeformt sind. Bei einem solchen Thermometer geht der Schaft nicht - wie bei rektalen Haushalts-Fieberthermometern üblich - direkt in die Messspitze über, sondern Handgriff und Messspitze sind als voneinander abgesetzte Bauteile ausgeführt. Solch ein Thermometer Bauform weist meist deutlich größere Dimensionen auf als ein konventionelles rektales Fieberthermometer, wie es standardmäßig im Humanbereich Anwendung findet. Die größeren Dimensionen des Thermometers sind bei der Messung von Großtieren in zweierlei Hinsicht hilfreich: anders als bei vergleichsweise kleinen Thermometern besteht nicht die Gefahr, dass das Thermometer beim Messvorgang ins Innere des Rektums gezogen wird und dort verschwindet. Des Weiteren kann ein solches Thermometer vergleichsweise einfach mit einer langen Messspitze ausgestattet werden, was insofern von Vorteil ist, als dass bei der Messung von Großtieren eine gewisse Mindesteinführtiefe (Kühe: 10 cm) der Messspitze in das Rektum empfohlen wird, um ein Messergebnis zu erhalten, welches gut mit der Körperkerntemperatur übereinstimmt.

Bei der Nutzung eines Thermometers, bei dem Handgriff und Messspitze separat ausgeformt sind, stellt sich nun die Frage nach der besten Positionierung der Messspitze in Bezug auf den Handgriff des Thermometers, der zumeist auch das Anzeigeelement des Thermometers beinhaltet. Die Positionierung der Messspitze sollte idealerweise je nach Anwendungsfall unterschiedlich erfolgen:

• Bei Großtieren wie bei Kühen sind die zu messenden Tiere meist fixiert, die messende Person steht dann am Schwanzende hinter dem Tier. Hier sollte für ein bestmögliches Messerlebnis die Messspitze in eine mittige Position gebracht werden, so dass sie von der messenden Person nach vorne zeigt, also in Bezug auf die dem Benutzer zugewandte Anzeigeeinheit nach hinten aus dem Gerät austritt. Bei einer solchen Anordnung kann die Spitze in diesem Anwendungsfall dann vergleichsweise einfach eingeführt werden.

• Bei kleineren Tieren ist die Situation grundsätzlich anders: da diese Tiere wie bereits erwähnt, oft nicht fixiert werden, steht die messende Person zumeist neben dem Tier, ungefähr in Höhe dessen Flanke. Sie kann und muss dann z. B. mit ihren Knien während des Messvorgangs die Fixierung des Tieres bewerkstelligen. o Für den Fall, dass der messenden Person die linke Seite des Tieres zugewandt ist, der Kopf des Tieres also nach links zeigt, ist es wünschenswert, dass die Messspitze des Thermometers ebenfalls nach links zeigt. Die messende Person kann dann zum Messen das Thermometer in die rechte Hand nehmen und die Messspitze vergleichsweise einfach in den Anus des Tieres einführen. Mit dieser linksseitigen Ausrichtung der Messspitze ist das Display des Geräts nach der Einführung der Messspitze gut sichtbar, das Messergebnis kann dann gut abgelesen werden. o Für den Fall, dass der messenden Person die rechte Seite des Tieres zugewandt ist, der Kopf des Tieres also nach rechts zeigt, ist es wünschenswert, dass die Messspitze des Thermometers ebenfalls nach rechts zeigt. Die messende Person kann dann zum Messen das Thermometer in die linke Hand nehmen und die Messspitze vergleichsweise einfach in den Anus des Tieres einführen. Mit dieser rechtsseitigen Ausrichtung der Messspitze ist das Display des Geräts nach der Einführung der Messspitze gut sichtbar, das Messergebnis kann dann gut abgelesen werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun ferner die Aufgabe zugrunde, eine einfachere Erfassung der Körpertemperatur von Lebewesen, insbesondere von Nutztieren, wie zum Beispiel Kälbern, zu ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird die erstgenannte Aufgabe gelöst durch ein digitales Thermometer, insbesondere digitales Rektal- oder Ohrthermometer, umfassend ein integriertes Identifikations-Lesegerät zum Lesen von Identifikationen, insbesondere Tierkennungen, von Lebewesen. Bei den Lebewesen kann es sich sowohl um Menschen als auch um beispielsweise Nutztiere, insbesondere Kälber, handeln. Bei den Identifikationen kann es sich z. B. um elektronische Identifikationen (Electronic Identification (EID)) oder visuelle Identifikationen (Visual Identification (VID)) (auch Management-ID genannt) handeln.

Weiterhin wird die erstgenannte Aufgabe gelöst durch ein System zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, umfassend mindestens ein digitales Thermometer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten und eine Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung von erfassten Körpertemperaturdaten und erfassten Tierkennungsdaten, vorzugsweise als Datenpaare, über eine Funk- und/oder Kabelverbindung und/oder Steckverbindung, von dem mindestens einen Thermometer an den Tierfütterungsautomaten. Die Tierkennung kann auch eine indirekte Tierkennung sein, beispielsweise eine Stallnummer (Iglunummer, Hüttennummer), wenn die Tiere einzeln aufgestallt sind, etwa in Einzeliglus oder in Kälberhütten. Ferner wird die erstgenannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, umfassend: Erzeugen einer Kontrollliste mit als möglicherweise krank eingestuften Nutztieren, wobei die Kontrollliste eine Auflistung von Identifikationen der als möglicherweise krank eingestuften Nutztiere enthält, Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste, indem die Nutztiere anhand der Identifikation ermittelt und die Körpertemperatur, insbesondere mittels eines Thermometers nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gemessen wird, für jedes Nutztier gemäß der Kontrollliste Speichern der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten, und Aktualisieren der Kontrollliste oder Erzeugen einer neuen Kontrollliste anhand der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten. Als Kriterien für die Einstufung eines Nutztieres als möglicherweise krank kann z. B. das Kriterium, ob die gemessene Körpertemperatur oberhalb eines vorab festlegbaren Grenzwerts liegt, und/oder das Kriterium herangezogen werden, ob die von dem Nutztier aufgenommene Futtermenge einen vorab festlegbaren Grenzwert unterschreitet.

Die jeweiligen Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen derselben.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Thermometers ist das Identifikations- Lesegerät ein RFID-Lesegerät. Beispielsweise kann das RFID-Lesegerät Transponder zur Tierkennzeichnung lesen. Zur Durchführung des Verfahrens kann insbesondere ein System nach einem der Ansprüche 7 bis 9 verwendet werden.

Vorteilhafterweise weist das Thermometer eine Datenübertragungseinrichtung zum Übertragen von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, über eine Funkverbindung an eine Empfangsstation, insbesondere einen prozessrechnergesteuerten

Tierfütterungsautomaten, auf. Bei der Empfangsstation kann es sich beispielsweise um einen Rechner handeln. Der Tierfütterungsautomat kann insbesondere ein Tränkeautomat sein.

Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Thermometer eine Datenübertragungseinrichtung zum Übertragen von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, über eine Kabelverbindung oder Steckverbindung, insbesondere eine Universal Serial Bus, USB, - Verbindung, an eine Empfangsstation, insbesondere einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten, aufweist.

Vorteilhafterweise ist die Datenübertragungseinrichtung zum bidirektionalen Übertragen von Daten eingerichtet.

Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Daten eine Kontrollliste mit Identifikationsdaten von zu kontrollierenden Lebewesen von der Empfangsstation an das Thermometer umfassen. Die Kontrollliste kann zum Beispiel anhand von Daten von früheren Messungen erstellt worden sein.

Vorteilhafterweise umfassen die Daten eine Liste mit Identifikationsdaten von anhand von erfassten Körpertemperaturdaten, vorzugsweise automatisch, als erkrankt eingestuften Lebewesen vom Thermometer an die Empfangsstation.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Thermometer eine Datenspeichereinrichtung zum Speichern von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, auf.

Zweckmäßigerweise weist das Thermometer eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von erfassten Körpertemperaturdaten und/ oder erfassten Identifikationsdaten auf.

Vorteilhafterweise weist das Thermometer eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten, insbesondere Auswerten, und gegebenenfalls auch Visualisieren von erfassten Körpertemperaturdaten und/oder erfassten Identifikationsdaten auf.

In einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung fungiert das Thermometer als Anwendungsserver eine Softwareanwendung, vorzugsweise eine Herdenmanagementsoftware. Diese kann in Form von Hardware und/oder Software, die spezielle Dienste zur Verfügung stellt, realisiert sein. Mittels der Anwendungsserver-Einrichtung können sich geeignete Client-Geräte mit dem Thermometer verbinden und die erfassten Daten visualisieren und auswerten. In einer besonderen Ausführungsform des Systems kann vorgesehen sein, dass der Tierfütterungsautomat eine Speichereinrichtung zur Speicherung einer Kontrollliste mit Tierkennungsdaten von zu kontrollierenden Nutztieren aufweist und die Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung der Kontrollliste an das mindestens eine Thermometer eingerichtet ist.

Vorteilhafterweise ist die Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung einer Liste mit Tierkennungsdaten von als erkrankt eingestuften Nutztieren von dem mindestens einen Thermometer an den Tierfütterungsautomaten eingerichtet.

Zweckmäßigerweise weist der Tierfütterungsautomat eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von erfassten Tierkörpertemperaturdaten und/oder erfassten Tierkennungsdaten auf.

Vorteilhafterweise weist der Tierfütterungsautomat eine

Datenverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten, insbesondere Auswerten, und gegebenenfalls auch Visualisieren von erfassten Tierkörpertemperaturdaten und/oder erfassten Tierkennungsdaten auf.

Günstigerweise weist der Tierfütterungsautomat eine Client-Einrichtung auf.

Bei dem Verfahren kann gemäß einer besonderen Ausführungsform vorgesehen sein, dass das Erzeugen einer Kontrollliste ein Erzeugen der Kontrollliste anhand des Fressverhaltens und/oder von vorangehend erfassten Körpertemperaturen einer Gruppe von Nutztieren umfasst.

Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass das Erzeugen einer Kontrollliste automatisch, insbesondere mittels eines Tierfütterungsautomaten und/oder mittels eines Thermometers nach einem der Ansprüche l bis 11, erfolgt. Alternativ kann die Kontrollliste auch beispielsweise manuell, z. B. durch Markieren eines Datensatzes für ein bestimmtes Nutztier erstellt werden.

In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden beim Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste die Nutztiere anhand der elektronischen oder visuellen Identifikation der Nutztiere oder einer indirekten Identifikation, beispielsweise einer Stallnummer (Iglu- oder Hüttennummer), ermittelt.

Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die visuelle(n) Identifikation(en) auf einer Anzeige, insbesondere eines Tierfütterungsautomaten oder eines Thermometers nach einem der Ansprüche 1 bis 11, angezeigt wird/werden.

Vorteilhafterweise erfolgt das Aktualisieren der Kontrolllisten bzw. Erzeugen einer neuen Kontrollliste automatisch, insbesondere mittels eines Tierfütterungsautomaten und/oder mittels eines Thermometers nach einem der Ansprüche l bis 11. Alternativ kann das Aktualisieren der Kontrollliste bzw. Erzeugen einer neuen Kontrollliste beispielsweise manuell, z. B. durch Markieren von Datensätzen von Nutztieren, erfolgen.

Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren ferner:

- erneutes Erfassen der Körpertemperaturen der Nutztiere gemäß der aktualisierten bzw. neuen Kontrollliste und

- für jedes Nutztier gemäß der aktualisierten bzw. neuen Kontrollliste Speichern der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten.

Schließlich kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass die Kontrollliste und/oder die aktualisierte bzw. eine neue Kontrollliste lokal, z. B. in einem Thermometer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, oder zentral, z. B. in einem Tierfütterungsautomaten, gespeichert wird/werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass durch die Integration eines RFID-Lesegeräts zum Lesen von Identifikationen, insbesondere Tierkennungen von Lebewesen in einem digitalen Thermometer die Erfassung von Körpertemperaturdaten und damit auch die Kontrolle der Körpertemperatur und damit letztendlich auch eine Gesundheitskontrolle von Lebewesen deutlich erleichtert werden können. Erfindungsgemäß wird die zweitgenannte Aufgabe gelöst durch ein digitales Rektalthermometer zur Erfassung der Körpertemperatur von Lebewesen, insbesondere von Nutztieren verschiedener Größenklassen, wobei es ein drehbar ausgeführtes Kopfteil und eine Messspitze, die in dem Kopfteil integriert ist, aufweist. Um ein unkontrolliertes Ver- oder Überdrehen des Messkopfs zu verhindern, ist der Drehbereich des Messkopfs durch zwei links und rechts angeordnete Anschläge eingeschränkt. Je nach Anwendungsfall kann nun die drehbare Messspitze vor Beginn der Messung in die benötigte Position (links, rechts oder z. B. vom Benutzer/Bildschirm weg zeigend) gebracht werden, das Gerät in die entsprechend zu nutzende Hand (links/rechts) genommen werden und der Messvorgang gestartet werden. Dadurch wird die universelle Nutzung des Thermometers in den verschiedenen Anwendungsfällen bei Tieren unterschiedlicher Größenklassen und Spezies ermöglicht. Zudem eignet sich das Gerät gleichermaßen für Rechts- wie auch für Linkshänder. Im Vergleich zu üblichen Thermometern bei denen die Messspitze starr am Thermometer angebracht ist, ergeben sich ein erleichtertes Handling des Thermometers und dadurch eine schnelleres Arbeiten für die Messperson und weniger Stressbelastung für das zu messende Tier.

Die Unteransprüche betreffen besondere Ausführungsformen desselben.

Zusätzlich zu der freien Positionierbarkeit der Messspitze erleichtern weitere neuartige Merkmale des Thermometers der Messperson die Erfassung der Körpertemperatur:

Die Messung der Tiere erfolgt häufig in einer schlecht beleuchteten Umgebung, oftmals sind die Viehställe oder Abteile, in denen die Tiere untergebracht sind, schlecht ausgeleuchtet. Wurde das Tier nun in eine vergleichsweise dunkle Ecke des Abteils gedrängt und von der Messperson temporär fixiert, so ist es in einer dunklen Stallumgebung sehr schwierig, die Messspitze in den Anus einzuführen, da sich die genaue Position der Anusöffnung unter ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen oftmals nur erahnen lässt. Erschwerend kommt hinzu, dass der Anus des Tieres oftmals auch noch verschmutzt ist.

Dieses Problem wird nun gemäß einer besonderen Ausführungsform dadurch gelöst, dass in das drehbare Kopfteil des Thermometers eine Beleuchtung integriert ist. Diese strahlt immer in die Richtung der Messspitze und leuchtet somit den Analbereich des Tieres aus, was das Einführen des Thermometers wesentlich erleichtert. In einer speziellen Ausführungsform des Thermometers ist der drehbare Messkopf aus lichtdurchlässigem Material gefertigt und das Beleuchtungselement im Inneren des Messkopfs angeordnet. Diese Ausführungsform hat zusätzlich den Vorteil, dass im Inneren des Messkopfs neben dem Beleuchtungselement noch ein zusätzliches Signallicht angeordnet werden kann, welches der Messperson eine visuelle Rückmeldung, etwa zum Status des Messprozesses, liefert. Das Signallicht kann dabei so ausgeführt sein, dass es mittels softwareseitiger Ansteuerung in jeder beliebigen Farbe zum Leuchten gebracht werden kann.

Vorteilhafterweise sollte beim unmittelbar aufeinanderfolgenden Messeinsatz des Thermometers bei verschiedenen Tieren eine Kreuzkontamination vermieden werden. Die vorliegende Erfindung bietet für das Problem der Kreuzkontamination gemäß besonderen Ausführungen formen zwei Lösungen: Bei der ersten Lösung ist in einer besonderen Ausführungsform des Thermometers die Messspitze dergestalt ausgeführt, dass eine Einweg-Schutzhülle überziehbar und befestigbar ist. Die zweite Lösung macht sich die Tatsache zunutze, dass bestimmte Oberflächenbeschichtungen antimikrobielle Eigenschaften aufweisen. So offenbart die EP 2773932 Bi ein digitales Thermometer für den medizinischen Gebrauch, welches gänzlich oder in Teilen oberflächenbeschichtet mit Kupfer ist, wobei diese Beschichtung antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Bei der zweiten Lösung sind in einer besonderen Ausführungsform des Thermometers das Gehäuse und/oder weitere Teile des Thermometers aus Material gefertigt, welches antimikrobielle Eigenschaften aufweist.

Weiterhin wird die erstgenannte Aufgabe der einfacheren Erfassung und Kontrolle der Temperatur von Lebewesen gelöst durch ein System zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, nach Anspruch 19 und ein Verfahren nach Anspruch 22. Die jeweiligen Unteransprüche betreffen jeweilige vorteilhafte Weiterentwicklungen derselben.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der mehrere Ausführungsbeispiele anhand der schematischen Zeichnungen im Einzelnen erläutert werden. Dabei zeigt: Verfahrensabläufe bei der Kontrolle der Körpertemperatur in einem Offline-Modus gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, links an von einer Tierpflegeperson als möglicherweise krank eingestuften Tieren, rechts gemäß einer Kontrolloder Alarmliste; einen Verfahrensablauf bei der Kontrolle der Körpertemperatur bei mehreren Gruppen von Nutztieren gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Verfahrensabläufe bei der Kontrolle der Körpertemperatur in einem Online-Modus gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, links an von einem Landwirt als möglicherweise krank eingestuften Tieren, rechts gemäß einer Kontroll- oder Alarmliste;

Verfahrensabläufe bei der Kontrolle der Körpertemperatur an Kühen gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; einen Verfahrensablauf bei der Kontrolle der Körpertemperatur in einem Stand-alone-Modus gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; ein digitales Thermometer gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; ein digitales Thermometer gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, ein digitales Rektalthermometer gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung; ein digitales Rektalthermometer gemäß der bzw. einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung; Figur 10 ein digitales Rektalthermometer gemäß der bzw. einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung;

Figur Ii ein digitales Rektalthermometer gemäß der bzw. einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung;

Figur 12 ein digitales Rektalthermometer gemäß der bzw. einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung im beispielhaften Einsatz bei einem Kalb;

Figuren 13a und 13b ein digitales Rektalthermometer gemäß der bzw. einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung beim beispielhaften Einführen von links bzw. von rechts in ein Rektum eines Kalbs;

Figur 14 ein digitales Rektalthermometer gemäß einer weiteren besonderen

Ausführungsform der Erfindung beim beispielhaften Messen an einer Kuh;

Figur 15 ein System und einen Verfahrensablauf bei der Erfassung der

Körpertemperatur gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und

Figur 16 Verfahrensabläufe bei der Kontrolle der Körpertemperatur gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, links an von einem Landwirt als möglicherweise krank eingestuften Tieren, rechts gemäß einer Kontroll- oder Alarmliste;

In der Figur 1 sind Verfahren und ein System 100 zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Kälbern gemäß besonderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die linke Seite der Figur 1 betrifft die Messung und Kontrolle der Körpertemperatur von Kälbern, die ein Benutzer (Landwirt) selbst, beispielsweise anhand des äußeren Erscheinungsbildes und/oder anhand des Verhaltens, insbesondere Futteraufnahme- und Trinkverhalten, Aktivität und Liegeverhalten, als möglicherweise krank bzw. auffällig/verdächtig identifiziert hat (siehe Buchstabe a in Figur 1 links), während auf der rechten Seite in Figur 1 eine Kontrolle der Körpertemperatur anhand einer Kontrollliste (Alarmliste) erfolgt. In beiden Fällen verwendet der Benutzer 11 dazu vorteilhafterweise ein digitales Thermometer 10 gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (siehe auch Figur 6). Das digitale Thermometer 10 ist in diesem Beispiel als ein Rektalthermometer gestaltet und umfasst ein RFID-Lesegerät 12 (ISO 11784/85) für Transponder 14 zur Tierkennzeichnung. Zudem enthält es einen USB-Stecker 16 zur Kopplung mit einer USB-Buchse eines, vorzugsweise prozessrechnergesteuerten, Tierfütterungsautomaten 20, der genauso wie das Thermometer 10 zum System 100 gehört. Zumindest in einer besonderen Ausführungsform kann das digitale Thermometer auch eine integrierte WLAN-Sende- und Empfangseinheit 22 aufweisen. Als Gegenstück weist dann der Tierfütterungsautomat 20 ebenfalls eine WLAN-Sende- und Empfangseinheit 24 auf (siehe z.B. Figur 3). Selbstverständlich könnte auch eine andere Funktechnik zum Einsatz kommen.

Gemäß Figur 1 (linke Seite) liest ein Benutzer mittels des RFID-Lesegeräts 12 des Thermometers 10 beispielsweise eine elektronische Identifikation (Electronic Identification (EID) (siehe Buchstabe b in Figur 1 links)) von dem oder den auffälligen Kalb 13/Kälbern ein und misst dann für jedes der Kälber auch die Körpertemperatur (Rektaltemperatur) mittels des Thermometers 10 (siehe Buchstabe c in Figur 1 links). Für jedes gemessene Kalb werden die EID und die gemessene Körpertemperatur als Datenpaar im Thermometer 10 gespeichert.

Nach Vornahme der letzten Messung kann der Benutzer den USB-Stecker 16 (siehe auch Figur 6) des Thermometers 10 in die USB-Buchse 18 des Tierfütterungsautomaten 20 stecken (siehe Buchstabe d in Figur 1 links). Die in dem Thermometer 10 gespeicherten Daten bzw. Datenpaare können dann manuell oder automatisch in einen Speicher 25 bzw. eine Datenbank des Tierfütterungsautomaten 20 geladen werden und in einer besonderen Ausführungsform im Speicher des Thermometers 10 gelöscht werden. Die Daten können dann beispielsweise im Tierfütterungsautomaten 20 verarbeitet und aufbereitet und z. B. grafisch dargestellt werden. Zudem können die Daten verwendet werden, um eine Kontrollliste (Alarmliste) für eine zukünftige Kontrolle der Körpertemperatur zu erzeugen. Das Thermometer 10 enthält auch eine Anzeigeeinrichtung 26 zur Anzeige z. B. der gemessenen Körpertemperatur und eine Taste 28 zur Markierung von kontrollierten auffälligen Kälbern als„Alarmtiere", das heißt Tiere, deren Körpertemperatur oberhalb eines vorab festlegbaren Temperaturgrenzwerts liegt.

In der Figur 1 (rechte Seite) erhält der Benutzer dagegen von dem Tierfütterungsautomaten 20 eine Kontrollliste (Alarmliste), das heißt eine Liste, die die VIDs und EIDs von bereits vorher als möglicherweise krank eingestuften, das heißt auffälligen, Kälbern enthält. Der Benutzer steckt dazu den USB-Stecker 16 des Thermometers 10 in die USB-Buchse 18 des Tierfütterungsautomaten 20 und erhält dann entweder manuell oder automatisch auf seinem Thermometer 10 die Kontrollliste (Alarmliste) (siehe Buchstabe a in Figur 1 rechts). Danach begibt sich der Benutzer beispielsweise in einen Kälberstall (z.B. Stall 1). Er arbeitet nacheinander die Kontrollliste in seinem Thermometer 10 ab. Dazu liest er beispielsweise das erste Kalb in der Kontrollliste (siehe Buchstabe b in Figur 1 rechts) und sucht nach dem Kalb. Dies kann anhand des Lesens der EID des Kalbs mittels des RFID-Lesegeräts 12 (siehe Buchstabe d in Figur 1 rechts) oder indirekt anhand der visuellen Identifikation (Visual Identification (VID)) erfolgen (siehe Buchstabe c in Figur 1 rechts). In letztgenanntem Fall müsste natürlich das Thermometer 10 neben oder anstelle der EID die zugehörige VID anzeigen.

Wenn der Benutzer das auffällige Kalb gefunden hat, führt er in diesem Beispiel mittels des Thermometers 10 eine Messung der Rektaltemperatur durch (siehe Buchstabe e in Figur 1 rechts). Die EID und/oder VID und die zugehörige gemessene Körpertemperatur werden in einem Speicher in dem Thermometer 10 gespeichert.

Danach kann der Benutzer die Daten bzw. Datenpaare auf den Tierfütterungsautomaten 20 übertragen, indem er den USB-Stecker 16 (siehe auch Figur 6) in die USB-Buchse 18 des Tierfütterungsautomaten 20 steckt und dann die Daten manuell oder automatisch überträgt (siehe Buchstabe f in Figur 1 rechts). Die Daten in dem Thermometer 10 können dann wieder gelöscht werden.

Die Daten im Tierfütterungsautomaten 20 können bei Bedarf verarbeitet bzw. weiterverarbeitet und aufbereitet sowie grafisch dargestellt werden. Beispielsweise können die Datensätze von Kälbern dazu benutzt werden, eine Kontrollliste für eine zukünftige Kontrolle der Körpertemperatur zu erzeugen.

Im Allgemeinen werden Kälber in Gruppen von bis zu zwanzig Tieren gehalten. In großen Betrieben trifft man zehn oder mehr von diesen Kälbergruppen an. In einem solchen Fall begibt sich der Landwirt zur Kontrolle der Kälber von Gruppe zu Gruppe bzw. von Stall zu Stall (wenn die Gruppen in getrennten Stallungen untergebracht sind). Die komplette Kontrollliste (Alarmliste) könnte in einem solchen Fall vierzig oder mehr Tiere umfassen. Zum effizienten Arbeiten mit den Kontrolllisten ist eine Gruppenfilterung von Vorteil. Dann kann der Landwirt in einem Kälberstall 1 (siehe z. B. Buchstabe ai in Figur 2) zur Tiergruppe 1 gehen, einen Gruppenfilter 1 auf die Kontrollliste anwenden und die Temperatur der gefilterten Untergruppe von Tieren erfassen. Das Anwenden des Gruppenfilters kann entweder über die Menüführung des Thermometers 10 ausgelöst werden oder aber vorzugsweise dadurch, dass der Landwirt einen am Eingangstor des Gruppenabteils befindlichen, eindeutig kodierten Gruppentransponder einscannt. Danach geht er zur Tiergruppe 2 (ggf. In einem getrennten Kälberstall 2 aufgestallt) (siehe Buchstabe b in Figur 2), wendet einen Gruppenfilter 2 an und nimmt die Temperaturen von allen auffälligen bzw. verdächtigen Tieren in Gruppe 2 und so weiter (siehe Buchstabe c in Figur 2). Durch Verwendung von Filtern wird die Listenansicht auf eine kleine Anzahl von Tieren, die der Landwirt geeignet handhaben kann, begrenzt.

Bei den in der Figur 3 gezeigten Verfahren und dem System 200 kommt beispielsweise ein mit WLAN ausgestattetes digitales Thermometer 10, wie z. B. das in der Figur 6 gezeigte Thermometer, zum Einsatz. In der Figur 3 wird wieder zwischen dem Fall, dass der Landwirt selbst auffällige bzw. verdächtige Kälber identifiziert (linke Seite), und dem Fall unterschieden, dass der Benutzer 11 (Landwirt) von einem Tierfütterungsautomaten 20 eine Kontrollliste (Alarmliste) auf sein Thermometer 10 (rechte Seite), diesmal aber über eine WLAN-Verbindung (siehe Buchstabe d in Figur 3 links und Buchstaben a und g in Figur 3 rechts) erhält. In der Figur 3 links entsprechen die Schritte a-c den Schritten a-c in der Figur 1 links und in der Figur 3 rechts entsprechen die Schritte b-e den Schritten b-e in Figur 1 rechts. Die WLAN-Lösung hat den Vorteil, dass die Daten vom Thermometer 10 schon während oder kurz nach der Messung an einen Tierfütterungsautomaten 20 weitergegeben werden können. Aber selbst dann, wenn sie erst nach Vornahme der letzten Messung übertragen werden, so muss sich dazu der Benutzer nicht zum Tierfütterungsautomaten 20 begeben und das Thermometer in die Buchse stecken.

Alternativ zur Weiterleitung der Daten an einen Tierfütterungsautomaten kann diese auch an einen PC mit entsprechender Herdenmanagementsoftware erfolgen.

Sofern das digitale Thermometer 10 mit einer WLAN-Sende- und Empfangseinheit ausgestattet ist, kann es als WLAN-Zugangspunkt agieren, mit dem sich jedes Ethernet-fähige Client-Gerät verbinden kann. In einem solchen Fall kann jedes Gerät, auf dem ein Webbrowser laufen kann, wie zum Beispiel ein PC, ein Smartphone, ein Tablet usw., zur Erfassung und Anzeige bzw. Darstellung der gesammelten Temperaturdaten etc. verwendet werden. Dies bedeutet jedoch, dass alle Tier- und Temperaturdaten in dem Thermometer gespeichert werden müssen. Figur 4 zeigt dies für einen Laptop 40 und für ein Smartphone 42. Auf dem Laptop 40 kann beispielsweise eine Fern- oder Herdenmanagement-Software laufen. Die Datenübertragung zum Laptop kann beispielsweise wöchentlich entweder über WLAN oder über USB erfolgen.

Das Thermometer 10 kann auch eine vorinstallierte Herdenmanagement-Software (als Web-App) aufweisen. Sowohl Smartphones als auch Tablets können sich dann unter Nutzung eines beliebigen Webbrowsers mit dem Thermometer verbinden und die als Web-App angebotene Herdenmanagement-Software ausführen.

Figur 5 zeigt ein Verfahren bei der Kontrolle der Körpertemperatur in einem Stand- alone-Modus gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Bei der Stand-alone-Lösung steht kein Tierfütterungsautomat zur Verfügung. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Kälber einzeln aufgestallt sind (etwa in Einzeliglus oder Kälberhütten). In solchen Fällen kann ein Benutzer 11 beispielsweise das in der Figur 6 oder das in der Figur 7 gezeigte digitale Thermometer 10 für eine tägliche Kontrolle der Körpertemperatur verwenden. Zunächst einmal identifiziert der Benutzer 11 - ähnlich wie bei dem Verfahren in der Figur 1 links - möglicherweise kranke Kälber 13 (siehe Buchstabe a in Figur 5). Anhand einer elektronischen Identifikation von einem Transponder 14 an einem Einzelstall (Iglu oder Kälberhütte) ermittelt er die Identität des Kalbs (siehe Buchstabe b in Figur 5) und bestimmt dann die Körpertemperatur des Kalbs mit dem Thermometer 10 (siehe Buchstabe c in Figur 5). Wenn die Körpertemperatur einem Körpertemperaturgrenzwert entspricht oder sogar darüber liegt, kann er manuell das Kalb bzw. den zugehörigen Datensatz als auffällig/verdächtig kennzeichnen (siehe auch Buchstabe d in Figur 5).

Später, zum Beispiel an einem darauffolgenden Tag, kann der Benutzer auf dem Thermometer 10 eine Kontrollliste/Alarmliste lesen (siehe Buchstabe e in Figur 5). Er kann dann den Stall bzw. das Kalb/Tier ausfindig machen (siehe Buchstabe f in Figur 5) und die Körpertemperatur des Kalbs mit dem Thermometer 10 messen (siehe Buchstabe g in Figur 5). Danach kann er in Abhängigkeit von der gemessenen Körpertemperatur das Kalb erneut als auffällig/verdächtig kennzeichnen oder nicht (siehe Buchstabe h in Figur 5). Figur 7 zeigt eine weitere besondere Ausführungsform eines digitalen Thermometers logemäß der vorliegenden Erfindung. Dies weist einen EIN-AUS-Schalter 30 und eine Anzeigeeinrichtung 26 auf. Mittels der Anzeigeeinrichtung 26 können beispielsweise eine VID und eine gemessene Körpertemperatur T angezeigt werden. Zudem weist das Thermometer 10 eine Taste 32 zum Hinzufügen eines Tieres/Kalbs zu einer Kontrollliste (Alarmliste) und eine Taste 34 zum Entfernen eines Tieres/Kalbs von einer Kontrollliste auf. Zwei weitere Tasten 36 und 38 dienen zum„Navigieren" durch eine Kontrollliste.

Figur 8 zeigt ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung mit drehbarem Kopfteil 1030 mit integrierter, frei positionierbarer Messspitze 1020.

Figur 9 zeigt ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß der bzw. einer besonderen Ausführungsform der Erfindung mit flexibel ausgeführter Messspitze 1020.

Figur 10 zeigt ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß der bzw. einer besonderen Ausführungsform der Erfindung mit einer sich innerhalb eines aus lichtdurchlässigem Material gefertigten Messkopfs 1030 befindlichen Beleuchtungs- 1033 und Signaleinrichtung 1031 sowie mit einer RFID-Leseeinheit 1032 zum Lesen von Identifikationen von Lebewesen.

Figur 11 zeigt ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß der bzw. einer besonderen Ausführungsform der Erfindung mit USB-Buchse 1091, wobei letztere sowohl für den Ladevorgang, als auch für die Übertragung der erfassten Identifikations- und Temperaturwerte auf ein Drittgerät verwendbar ist.

Figur 12 zeigt ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß der bzw. einer besonderen Ausführungsform der Erfindung beim Messeinsatz bei einem Kalb 1300 stellvertretend für ein kleineres Tier.

Figuren 13a und 13b zeigen ebenfalls ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß der bzw. einer besonderen Ausführungsform der Erfindung beim Messeinsatz bei einem Kalb 1300 stellvertretend für ein kleineres Tier. In Figur 13a ist der messenden Person 1200 die linke Seite des Kalbs 1300 zugewandt. Der Kopf des Kalbs 1300 zeigt also nach links und die Messspitze 1020 des Rektalthermometers 1100 wurde demzufolge für eine komfortable, ergonomische Messung nach links gedreht. Figur 13b zeigt den Messeinsatz bei einem Kalb 1300, wobei der messenden Person die rechte Seite des Tieres zugewandt ist und die Messspitze 1020 demzufolge nach rechts gedreht wurde. Figur 14 zeigt ein digitales Rektalthermometer 1100 gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung beim Messeinsatz bei einer Kuh 1400 stellvertretend für ein Großtier, wobei die messende Person 1200 hinter der Kuh 1400 steht und demzufolge die Messspitze 1020 des Rektalthermometers 1100 für eine komfortable, ergonomische Messung in eine mittige Position gedreht wurde.

Figur 15 zeigt ein mit einem Smart Device 2042 als Teil eines Systems 2000 zur Erfassung und ggf. auch Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung assoziiertes Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung beim Messeinsatz bei einem Kalb 2013, wobei ein messender Benutzer 2011 (s. Buchstabe a) zunächst ein Halsband 2046 mit integrierter Sende- und Empfangseinrichtung zum Senden einer in oder am Halsband angeordneten Tierkennung (Identifikation) an eine mit einem Tierfütterungsautomaten 2020 assoziierte, vorzugsweise Cloud-basierte, Speichereinrichtung 2045 veranlasst. Zum System 2000 gehören in diesem Beispiel ein Thermometer 2010, das Halsband 2046, das Smart Device 2042, beispielsweise ein Mobiltelefon z. B. mit einer speziellen App, und die Speichereinrichtung 2045, vorzugsweise auch noch der Tierfütterungsautomat 2020. In einem nachfolgenden Schritt (s. Buchstabe b) wird mittels des digitalen Thermometers 2010 die Körpertemperatur des Kalbs erfasst und an das Smart Device 2042 übertragen, welches den erfassten Temperaturwert wiederum an die Speichereinrichtung 2045 überträgt.

Figur 16 zeigt ein mit dem System 2000 von Figur 5 praktiziertes Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Verfahrensablauf ähnelt dem in der Figur 3 gezeigten Ablauf mit den Unterschieden, dass die Tierkennung und der Temperaurwert direkt von der Sendeeinheit des Halsbandes 2046 bzw. von dem mit dem Thermometer 2010 gekoppelten Smart Device 2045 geliefert werden und dass die Speicherung der Daten in der mit dem Tierfütterungsautomaten 2020 assoziierten, beispielsweise Cloud- basierten Speichereinrichtung 2045 erfolgt.

Weitere Aspekte der Erfindung:

1. Digitales Thermometer, insbesondere digitales Rektal- oder Ohrthermometer, umfassend ein integriertes Identifikations-Lesegerät zum Lesen von Identifikationen, insbesondere Tierkennungen, von Lebewesen. Thermometer nach Anspruch l, wobei das Identifikations-Lesegerät ein RFID- Lesegerät ist. Thermometer nach Anspruch 1 oder 2, wobei es eine Datenübertragungseinrichtung zum Übertragen von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, über eine Funkverbindung an eine Empfangsstation, insbesondere einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten, aufweist. Thermometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es eine Datenübertragungseinrichtung zum Übertragen von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, über eine Kabelverbindung oder Steckverbindung, insbesondere eine Universal Serial Bus, USB, -Verbindung, an eine Empfangsstation, insbesondere einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten, aufweist. Thermometer nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Datenübertragungseinrichtung zum bidirektionalen Übertragen von Daten eingerichtet ist. Thermometer nach Anspruch 5, wobei die Daten eine Kontrollliste mit Identifikationsdaten von zu kontrollierenden Lebewesen von der Empfangsstation an das Thermometer umfassen. Thermometer nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Daten eine Liste mit Identifikationsdaten von anhand von erfassten Körpertemperaturdaten, vorzugsweise automatisch, als erkrankt eingestuften Lebewesen vom Thermometer an die Empfangsstation umfassen. Thermometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es eine Datenspeichereinrichtung zum Speichern von erfassten Körpertemperaturdaten und von erfassten Identifikationsdaten, vorzugsweise als Datenpaar, aufweist. Thermometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von erfassten Körpertemperaturdaten und/oder erfassten Identifikationsdaten aufweist. Thermometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten, insbesondere Auswerten, und gegebenenfalls auch Visualisieren von erfassten Körpertemperaturdaten und/oder erfassten Identifikationsdaten aufweist. Thermometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei es als Anwendungsserver für eine Softwareanwendung, vorzugsweise eine Herdenmanagementsoftware fungiert. System zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, umfassend mindestens ein digitales Thermometer nach einem der vorangehenden Ansprüche, einen prozessrechnergesteuerten Tierfütterungsautomaten und eine Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung von erfassten Körpertemperaturdaten und erfassten Tierkennungsdaten, vorzugsweise als Datenpaare, über eine Funk- und/ oder Kabel- und/ oder Steckverbindung, von dem mindestens einen Thermometer an den Tierfütterungsautomaten. System nach Anspruch 12, wobei der Tierfütterungsautomat eine Speichereinrichtung zur Speicherung einer Kontrollliste mit Tierkennungsdaten von zu kontrollierenden Nutztieren aufweist und die Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung der Kontrollliste an das mindestens eine Thermometer eingerichtet ist.

System nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Datenübertragungseinrichtung zur Übertragung einer Liste mit Tierkennungsdaten von als erkrankt eingestuften Nutztieren von dem mindestens einen Thermometer an den Tierfütterungsautomaten eingerichtet ist. System nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei der Tierfütterungsautomat eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von erfassten Tierkörpertemperaturdaten und/oder erfassten Tierkennungsdaten aufweist. System nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei der Tierfütterungsautomat eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten, insbesondere Auswerten, und gegebenenfalls auch Visualisieren von erfassten Tierkörpertemperaturdaten und/ oder erfassten Tierkennungsdaten aufweist. System nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei der Tierfütterungsautomat eine Client-Einrichtung aufweist. Computergestütztes Verfahren zur Kontrolle der Körpertemperatur, insbesondere zur Gesundheitskontrolle, von Nutztieren, insbesondere von Kälbern, umfassend:

- Erzeugen einer Kontrollliste mit als möglicherweise krank eingestuften Nutztieren, wobei die Kontrollliste eine Auflistung von Identifikationen der als möglicherweise krank eingestuften Nutztiere enthält,

- Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste, indem die Nutztiere anhand der Identifikation ermittelt und die Körpertemperatur, insbesondere mittels eines Thermometers nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gemessen wird,

- für jedes Nutztier gemäß der Kontrollliste Speichern der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten, und

- Aktualisieren der Kontrollliste oder Erzeugen einer neuen Kontrollliste anhand der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten. Verfahren nach Anspruch 18, wobei das Erzeugen einer Kontrollliste ein Erzeugen der Kontrollliste anhand des Fressverhaltens und/oder von vorangehend erfassten Körpertemperaturen einer Gruppe von Nutztieren umfasst. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das Erzeugen einer Kontrollliste automatisch, insbesondere mittels eines Tierfütterungsautomaten und/oder mittels eines Thermometers nach einem der Ansprüche 1 bis 11, erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, wobei beim Erfassen der Körpertemperatur der Nutztiere gemäß der Kontrollliste die Nutztiere anhand der elektronischen oder visuellen Identifikation der Nutztiere oder einer indirekten Identifikation, beispielsweise einer Stallnummer (Iglu- oder Hüttennummer), ermittelt werden. Verfahren nach Anspruch 21, wobei die visuelle(n) Identifikation(en) auf einer Anzeige, insbesondere eines Tierfütterungsautomaten oder eines Thermometers nach einem der Ansprüche 1 bis 11, angezeigt wird/werden. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, wobei das Aktualisieren der Kontrolllisten bzw. Erzeugen einer neuen Kontrollliste automatisch, insbesondere mittels eines Tierfütterungsautomaten und/oder mittels eines Thermometers nach einem der Ansprüche 1 bis 11, erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, ferner umfassend:

- erneutes Erfassen der Körpertemperaturen der Nutztiere gemäß der aktualisierten bzw. neuen Kontrollliste und

- für jedes Nutztier gemäß der aktualisierten bzw. neuen Kontrollliste Speichern der erfassten Körpertemperaturdaten und ermittelten Identifikationsdaten.

Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 24, wobei die Kontrollliste und/oder die aktualisierte bzw. eine neue Kontrollliste lokal, z. B. in einem Thermometer nach einem der Ansprüche l bis 11, oder zentral, z. B. in einem Tierfütterungsautomaten, gespeichert wird/werden. Digitales Rektalthermometer zur Erfassung der Körpertemperatur von Lebewesen, insbesondere von Nutztieren verschiedener Größenklassen, wobei es ein drehbar ausgeführtes Kopfteil und eine Messspitze, die in dem Kopfteil integriert ist, aufweist. Rektalthermometer nach Anspruch 26, wobei es eine Beleuchtung zum Ausleuchten des Sichtbereichs rund um die Messspitze aufweist, die im Kopfteil integriert ist. Rektalthermometer nach Anspruch 27, wobei es ein Signallicht zum Liefern einer visuellen Rückmeldung zur Prozesskontrolle aufweist, das im Kopfteil integriert ist. Rektalthermometer nach Anspruch 27 oder 28, wobei das Kopfteil aus lichtdurchlässigem Material gefertigt ist und sich die Beleuchtung bzw. das Signallicht im Inneren des Kopfteils befindet. Rektalthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Messspitze flexibel gestaltet ist und aus einer Ruheposition auslenkbar ist. Rektalthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es ein Gehäuse und eine die Messspitze abschließende Kappe aufweist, insbesondere wobei das Gehäuse und/oder die Messspitze und/oder die Kappe aus antimikrobiellem Material hergestellt sind. Rektalthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es einen in der Messspitze integrierten Temperatursensor aufweist, der beheizbar ist. Rektalthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Messspitze derart ausgestaltet ist, dass über letztere eine Einweg-Schutzhülle überziehbar und an der Messspitze befestigbar ist. 34. Rektalthermometer nach einem der Ansprüche 26 bis 33, ausgestattet mit einem integrierten Identifikations-Lesegerät zum Lesen von Identifikationen von Lebewesen.

35. Rektalthermometer nach Anspruch 34, wobei das Identifikations-Gerät ein RFID-Lesegerät ist.

36. Rektalthermometer nach Anspruch 34 oder 35, wobei das Identifikations- Lesegerät eine in dem drehbaren Kopfteil integrierte Antenne aufweist.

Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Bezugszeichenliste Thermometer Benutzer RFID-Lesegerät Kalb Transponder zur Identifikation eines Einzeltieres oder eines Einzelstalls (Einzeliglu, Kälberhütte) Transponder zur Identifikation einer Tiergruppe Kuh USB-Stecker USB-Buchse Tierfütterungsautomat WLÄN-Sende- und Empfangseinheit WLÄN-Sende- und Empfangseinheit Speicher Anzeigeeinrichtung Taste 30 EIN-AUS-Schalter

32 Taste

34 Taste

36,38 Tasten

40 Laptop

42 Smartphone

44 Einzelstall (Iglu oder Kälberhütte)

100 System

200 System

1010 Transponder zur Identifikation eines Einzeltieres oder eines Einzelstalls (Einzeliglu, Kälberhütte)

1020 Messspitze

1021 Kappe mit integriertem Temperatursensor

1030 Kopfteil des Thermometers

1031 Signallicht, z.B. mehrfarbig

1032 Spule / Antenne

1033 Beleuchtung 1040 Anzeigeeinheit

1050 Funktionstasten

1051 EIN-AUS Schalter 1052 Taste„Bestätigung"

1053 Navigationstasten

1060 Identifikations-Lesegerät, Steuereinheit

1070 WLÄN-Sende- und Empfangseinheit

1080 Gehäuse

1090 USB Sende- und Empfangseinheit

1091 USB Buchse

1100 Rektalthermometer

1200 Person

1300 Kalb bzw. kleineres Tier

1400 Kuh bzw. größeres Tier

2000 System

2010 Thermometer

2011 Benutzer

2013 Kalb

2020 Tierfütterungsautomat

2042 Smart device

2045 Speichereinrichtung

2046 Halsband mit integrierter Sende- und Empfangseinrichtung