Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Briefumschläge, die direkt aus Altpapier gefer¬ tigt werden.

Bekannt sind Briefumschläge, welche aus Altpapier recycelt hergestellt sind. Der Recy- clingprozess umfaßt das Sammeln des Altpapiers, welches mit Wasser aufge¬ schwemmt, chargenweise gebleicht, getrocknet und zu Papierbahnen gewalzt wird. Aus den Papierbahnen werden neue Briefumschläge geschnitten oder gestanzt. Die Zuschnitte dieser herkömmlichen Briefumschläge weisen im wesentlichen eine Breite von 230 mm bis 240 mm, insbesondere 235 mm und eine Höhe von 240 mm bis 250 mm, insbesondere 245 mm und im gefalteten Zustand eine Breite von 205 mm bis 215 mm, insbesondere 210 mm und eine Höhe von 105 mm bis 115 mm, insbesondere 110 mm auf.

So ist z.B. aus der DE 3521777A1 die Verwendung quadratischer Zuschnitte zur Herstel¬ lung von Briefumschlägen bekannt, bei denen die vier Seitenlinien des in seinem gefalte¬ ten Zustand einteiligen Faltbriefes jeweils zugleich Faltlinien und Grundlinien eines drei¬ eckigen Verschlußlappens sind, durch deren Umklappen zu einer Seitenlinie der Faltbrief als rechteckiger verschließbar ist und wobei einseitig mit Haftmittel versehene Streifen zum Festhalten des Verschlußlappen vorgesehen sind. Hierzu wird vorgeschlagen, daß das in der quadratischen Grundform beiderseits in Erscheinung tretende rechteckige Feld mit seinen Langseiten parallel zu einer Eckendiagonale des quadratischen Zuschnitts, aber unsymmetrisch angeordnet ist. Die innen zu liegenden Seitenflächen des zu falten¬ den Zuschnitts dienen das als Mitteilungsseite, auf welcher der Briefsender z.B. zu übermittelnden Text festhalten kann. Ein derartig hergestelltes Briefformat soll dabei auf¬ grund seiner Ausgestaltung die Aufgabe lösen, einen Mitteilungsträger zur Verfügung zu stellen, der sich ähnlich handhaben läßt wie eine Postkarte, aber deren Nachteil des Nichtgeheimen vermeidet und vor allem mehr Raum bietet. Die einzige Einsparung ergibt sich dadurch, daß eine besondere Briefhülle nicht weiter erforderlich ist.

Nachteile bei der Herstellung herkömmlich recycelter Briefumschläge sind der hohe Ver¬ brauch von Wasser, Energie und die Verwendung chemische Zusätze als Bleichmittel, was eine insgesamt ungünstige okobilanz derartig hergestellter Briefumschläge bedingt.

Aufgabe der voriiegenden Erfindung ist es, diese genannten Nachteile bei der Herstellung von recycelten Briefumschlägen zu vermeiden und aus Altpapier gefertigte Briefumschlä¬ ge zu schaffen, die bezüglich ihrer Herstellung eine deutlich geringere Umweltbelastung und damit eine wesentlich bessere okobilanz aufweisen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des An¬ spruchs 1 gelöst.

Gemäß Anspruch 1 ist ein erfindungsgemäßer Briefumschlag vorteilhaft direkt aus Altpa¬ pier gefertigt, wobei auf die Verwendung von Wasser und den Einsatz chemischer Zu¬ sätze verzichtet wird. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das als Ausgangsma¬ terial vorgesehene, sortierte Altpapier direkt auf den zur weiteren Verarbeitung vorgese¬ henen Zuschnitt geschnitten wird und der Zuschnitt ohne weitere chemische Behandlung zu einem Briefumschlag gefaltet wird. Die derartig hergestellten Briefumschläge besitzen gegenüber den herkömmlich recycelten Briefumschlägen den Vorteil, des vollständigen Verzichts von auf die Umwelt belastende chemische Zusätze, wie z.B. Bleichmitteln. Die nachträgliche, heute gesetzliche vorgeschriebene kostenintensive Entsorgung von die Umwelt schädigenden Stoffen entfällt bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsprozeß vorteilhaft vollständig.

Weiterhin ergibt sich eine Energieeinsparung von ca. 98% durch Verzicht auf die chemi¬ sche Aufbereitung des Altpapiers, wobei unterstellt wird, daß ca. 2% der bei herkömmli¬ chen Herstellungsverfahren aufgewendeten Gesamtenergieverbrauchs für den Sortier, - Schneide,- und Faltvorgang weiterhin aufzubringen ist.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn wie in Anspruch 2 vorgesehen ist, die Briefumschlä¬ ge aus Zuschnitten gefaltet werden, die aus in großen Mengen als Altpapier zur Verfü¬ gung stehenden Zeitungs- bzw. Zeitschriftenformaten gefertigt sind, im folgenden ist ein Auszug handelsüblicher Zeitungen mit ihren Seitenformaten aufge¬ führt.

Zeitung Höhe (mm) Breite (mm)

TV-Spielfilm 295 230

TV-Movie 285 230

Hör-Zu 280 215

MAX 335 235

fit 325 240

Chip 295 210

PC-Praxis 295 210

PC-Propessional 300 210

DOS-international 300 210 amiga 300 210 windows-direkt 300 210

Pc-direkt 300 210

Prinz 290 220

Stern 295 220

Spiegel 280 210 focus 265 215

Bunte 280 215

Bild der Frau 320 230 die aktuelle 265 210

Neue Welt 280 210

Eltern 280 215

Brigitte 280 215

Freundin 280 215

Für Sie 280 215

Petra 280 215

Das goldene Blatt 280 210 cosmapolitan 280 210

Aus dieser Liste entnimmt man, daß sämtliche, hier aufgeführten Zeitungen eine Min¬ desthöhe von 265 mm und eine Mindestbreite von 210 mm aufweisen. Die Mindestbreite von 210 mm muß um eine Verwertungstoleranz von 5 mm auf 205 mm reduziert werden. Die Verwertungstoieranz ergibt sich aus der Anordnung der Metallklammern oder des Klebstoffes, mit dem die einzelnen Seiten der Zeitungen zusammengehalten werden.

Ausgehend von den verwendeten Zeitungsformaten hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, das Zeitungs- bzw. Zeitschriftenpapier gemäß den kennzeichnenden Merkma¬ len des Anspruchs 3 oder 4 oder 5 oder des Anspruchs 6 zuzuschneiden. Diese Zuschnit¬ te sind vorzugsweise dazu geeignet, als einteiliger Zuschnitt zur Herstellung einteiliger

Briefumschläge verwendet zu werden. Diese Briefumschläge weisen den Vorteil auf, daß zusätzliche Sortier- und Klebevorgänge, wie bei der Herstellung mehrteiliger Briefum¬ schläge üblich vermieden werden. Auch reduziert sich bei einteiligen Briefumschläge die Menge des ansonsten notwendigen Klebers, was die spätere Entsorgung der erfindungs¬ gemäßen Briefumschläge nach Gebrauch erleichtert, da Klebstoffe in besonderer Weise zu entsorgen sind.

Hierdurch ist gewährleistet, daß Briefumschläge mit der Grundfläche von insbesondere 110 mm x 220 mm direkt aus Altpapier mit dem Format 205 mm x 265 mm in einem Stück hergestellt werden können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine neue Anordnung der Faltlinien in Verbin¬ dung mit einer neuen Zuschnitt nach den Merkmalen der Ansprüche und gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben bzw. in der nachstehenden Detailbeschreibung näher erläu¬ tert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren 1 und 2 näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Zuschnitt eines erfindungsgemäßen Briefumschlages und

Fig. 2 den in Fig.1 dargestellten Zuschnitt als gefalteter Briefumschlag.

Die obere (2), untere (4), rechte(6) und linke(8) Faltlinie bilden im wesentlichen ein Rechteck (10) mit den Seitenmaßen 90 mm bis 140 mm, insbesondere 110 mm mal 180 mm bis 250 mm, insbesondere 220 mm. Das Rechteck (10) ist derart in der Grundfläche des Zuschnitts (1) angeordnet, daß die linke Faltlinie (8) mit dem linken Außenrand (12a) des Zuschnitts einen Winkel α von 5 Grad bis 85 Grad, insbesondere 26 Grad bildet. Die Rechteckspitzen (14a, 14b) weisen zu dem linken (12a), unteren und rechten (12b) Außenrand des Zuschnitts (1) jeweils einen Abstand von 0 mm bis 10 mm, insbesondere 5 mm auf.

Der linke (12a), untere und rechte (12b) Außenrand des Zuschnitts (1) weist Aussparun¬ gen (11a, 11b) auf, die im wesentlichen dreieckig sind. Die Dreiecke sind derart angeord¬ net, daß ihre längste Seite mit dem jeweiligem Außenrand (12a, 12b), und die ihr ge¬ genüberliegende Spitze mit den jeweiligen Rechteckspitzen (14a, 14b) deckungsgleich sind.