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Title:
DISINFECTION DEVICE AND DISINFECTION AGENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/143255
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a disinfection device (1) for disinfecting the skin, hands, and feet of humans and animals, having a dispensing device (2) for dispensing a disinfection agent (4) in a liquid formulation, comprising a photosensitizer and applicable directly on the area of the body to be disinfected, and having an irradiation device (3) for irradiating the body area having the disinfection agent (4) with light having a wavelength selected for activating the photosensitizer.

Inventors:
HAHN RAINER (DE)
SCHYNOWSKI FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/056416
Publication Date:
October 26, 2012
Filing Date:
April 10, 2012
Export Citation:
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Assignee:
HAHN RAINER (DE)
SCHYNOWSKI FRANK (DE)
International Classes:
A61L2/08
Domestic Patent References:
WO2010107454A12010-09-23
Foreign References:
US20080255498A12008-10-16
US20070025874A12007-02-01
US20100303671A12010-12-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BRP RENAUD & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Desinfektionseinrichtung zur Haut-, Hand- bzw. Fußdesinfektion bei Menschen und Tieren,

- mit einer Spendereinrichtung (2) zur Abgabe eines Desinfektionsmittel (4) in flüssiger Formulierung, das einen Fotosensitizer enthält und das unmittelbar auf den zu desinfizierenden Körperbereich auftragbar ist,

- mit einer Bestrahlungseinrichtung (3) zum Bestrahlen des mit dem Desinfektionsmittel (4) versehenen Körperbereichs mit einem Licht, dessen Wellenlänge zur Aktivierung des Fotosensitizers ausgewählt ist.

2. Desinfektionseinrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Spendereinrichtung (2) als Sprüheinrichtung ausgestaltet ist, die das Desinfektionsmittel (4) in Form eines Sprühstrahls (9) abgibt.

3. Desinfektionseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Bestrahlungseinrichtung (3) zumindest eine LED-Leuchte zum Abstrahlen des Lichts aufweist.

4. Desinfektionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Spendereinrichtung (2) und die Bestrahlungseinrichtung (3) in einem gemeinsamen Gehäuse (19) angeordnet sind.

5. Desinfektionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Fotosensitizer Toluidinblau oder Methylenblau ist.

6. Desinfektionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Licht mit einer Wellenlänge von 625-640 nm oder 660-670 nm abgestrahlt wird.

7. Mittel zur Haut- und Handdesinfektion in flüssiger Formulierung, das einen Fotosensitizer enthält.

8. Desinfektionsmittel nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Fotosensitizer Toluidinblau oder Methylenblau ist.

9. Desinfektionsmittel nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Desinfektionsmittel (4) alkoholfrei ist.

10. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Desinfektionsmittel (4) zu maximal 50 Masseprozent oder maximal 40 Masseprozent oder maximal 30 Masseprozent ein zum Fotosensitizer verschiedenes Mittel oder Mittelgemisch zum Töten von Mikroorganismen enthält.

1 1 . Desinfektionsmittel nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel oder Mittelgemisch aus zumindest einem Element der Gruppe Oxidationsm ittel, Alkohole, Phenole, Aminverbindungen, Detergentien.

besteht.

12. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Desinfektionsmittel (4) außerdem ein Reinigungsmittel, insbesondere Seife, enthält.

13. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 7 bis 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Desinfektionsmittel (4) als Creme oder als Salbe oder als Gel ausgestaltet ist.

14. Verwendung des Desinfektionsmittels (4) nach einem der Ansprüche 7 bis 13 in Verbindung mit einer Lichtquelle (14), die Licht mit einer Wellenlänge zum Aktivieren des Fotosensitizers abstrahlt, zur Hautdesinfektion und/oder zur Handdesinfektion, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass das Desinfektionsmittel (4) in Verbindung mit der Lichtquelle (14) zur hygienischen oder chirurgischen Handdesinfektion oder zur Hautantiseptik verwendet wird.

15. Bestrahlungseinrichtung für eine Desinfektionseinrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

*****

Description:
Desinfektionseinrichtung und Desinfektionsmittel

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Desinfektionseinrichtung zur Haut-, Hand- und Fußdesinfektion bei Menschen und Tieren. Die Erfindung betrifft außerdem ein Mittel zur Haut- und Handdesinfektion. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Verwendung eines derartigen Desinfektionsmittels.

Desinfektionseinrichtungen werden vermehrt in öffentlichen Gebäuden, z.B.

Flughäfen, bevorzugt in Toilettenräumen, installiert, um die Möglichkeit zur Desinfektion der Hände zu geben. Ferner sind Desinfektionseinrichtungen zur Fußdesinfektion in öffentlichen Badeanstalten bekannt. Zudem werden Desinfektionseinrichtungen regelmäßig in medizinischen Bereichen eingesetzt. Auch kann eine Hautdesinfektion aus kosmetischen Gründen geboten sein, beispielsweise um Hautunreinheiten zu beseitigen, die sich entzünden können. Eine derartige Desinfektionseinrichtung umfasst üblicherweise eine Spendereinrichtung zur Abgabe eines Desinfektionsmittels in flüssiger Formulierung.

Die deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie unterscheidet zwischen hygienischer Händewaschung, die im Wesentlichen mit Seife arbeitet, und Händedesinfektion, die mit einem Desinfektionsmittel arbeitet. Die Händedesinfektion wird außerdem in eine hygienische Händedesinfektion und eine chirurgische Händedesinfektion unterteilt. Ferner wird die Desinfektion von Händen von der Desinfektion von Haut unterschieden, da Hautdesinfektionsmittel im Vergleich zu Händedesinfektionsmittel zusätzliche Anforderungen erfüllen müssen. Die Hautdesinfektion wird zur besseren Unterscheidung häufig auch als Hautantiseptik bezeichnet. Die Fußdesinfektion kann dabei der Hautdesinfektion zugeordnet werden. Die Haut- bzw. Handdesinfektion unterscheidet sich dadurch signifikant von einer Wunddesinfektion, die zur Entkeimung einer Wunde dient.

Herkömmliche Desinfektionsmittel in flüssiger Formulierung haben entweder einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt, da sich Alkohole sehr gut dazu eignen, Mikroorganismen, wie zum Beispiel Bakterien, Viren, Pilze und dergleichen, in kurzer Zeit abzutöten, oder sie enthalten Wirkstoffe wie Oxidationsmittel, Phenole, quartäre Ammoniumverbindungen oder Detergentien, welche alle ein hautirritierendes Potential aufweisen. Den bekannten Desinfektionsmitteln ist dabei gemeinsam, dass sie auf der Haut bzw. auf Händen und Füßen regelmäßig nur dann angewendet werden können, wenn keine Hautschädigung durch Wunden oder„offene" Erkrankungen auf der Haut vorliegen. Im Falle von Verletzungen, wie zum Beispiel von nicht oder unvollständig verheilten Verletzungen, sowie im Falle von offenen Erkrankungen, wie zum Beispiel akute Schuppenflechte, Neurodermitis und Diabetikerfuß, führt der Kontakt mit einem herkömmlichen Desinfektionsmittel, zu einem mehr oder weniger starken Juckreiz bzw. zu einem Brennen, was mit entsprechenden Schmerzen einhergehen kann. Zudem kann die Haut durch das Desinfektionsmittel selbst geschädigt werden, vor allem bei regelmässiger Anwendung. Betroffen sind häufig Menschen, die in medizinischen, in pflegerischen oder in kosmetischen Berufen tätig sind.

Für Menschen mit Hauterkrankungen, insbesondere mit Handerkrankungen, besteht somit in der Regel keine Möglichkeit, eine herkömmliche Desinfektionseinrichtung zu verwenden, da das Aufbringen des Desinfektionsmittels auf die Haut bzw. Hand zumindest im verletzten Bereich mit Schmerzen verbunden ist. Auch wenn keine Hauterkrankung vorliegt, kann es bei Menschen mit empfindlicher Haut durch herkömmliche Desinfektionsmittel zu Hautirritationen kommen. Bei häufiger Anwendung kann die Haut spröde und rissig werden und gelegentlich treten Hautallergien gegen Desinfektionsmittel auf. Die Allergie gegen Desinfekti- onsmittel wird als anerkannte Berufskrankheit nach der Berufskrankheitenverordnung der Bundesrepublik Deutschland unter der BK-Ziffer 5101 geführt.

Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Desinfektionseinrichtung bzw. für ein zugehöriges Desinfektionsmittel eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass die Anwendbarkeit auch bei Hautflächen mit Hautschädigung bzw. bei Händen mit Schädigungen leichter erträglich ist bzw. überhaupt erst möglich ist.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, dem Desinfektionsmittel einen Fotosensitizer beizufügen, der mit Hilfe von Licht einer bestimmten Wellenlänge aktivierbar ist. Aus der Medizin sind flüssige Formulierungen mit Fotosen- sitizern bekannt, um in Wunden bzw. bei Entzündungen Mikroorganismen abzutöten. Hierzu wird der Fotosensitizer in den Bereich einer Entzündung eingebracht, beispielsweise mittels einer Nadel. Anschließend erfolgt eine Bestrahlung mit Licht in einer entsprechenden Wellenlänge, welche den Fotosensitizer aktiviert. Hierbei kommt es dann zu einer intensiven Zerstörung der unerwünschten Mikroorganismen, während benachbarte Körperzellen weitgehend unbeeinträchtigt bleiben. Eine derartige Foto-aktivierte Therapie kann beispielsweise bei Wurzelbehandlungen von Zähnen zur Anwendung kommen, beispielsweise um eine Wurzelentzündung zu heilen.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung eines Fotosensitizers in einem Desinfektionsmittel kann nun in Verbindung mit einer Bestrahlungseinrichtung zum Bestrahlen des mit dem Desinfektionsmittel versehenen Körperbereichs mit einem Licht, dessen Wellenlänge zur Aktivierung des Fotosensitizers führt, auf Hautflächen und auf den Händen sowie auf den Füßen zu einer intensiven Entkeimung genutzt werden. Dabei ist die selektive Wirkung des Fotosensitizers, nämlich die letale Wirkung gegenüber Mikroorganismen einerseits und die weitgehende Unschädlichkeit gegenüber Körperzellen andererseits von entscheidendem Vorteil, da durch die Bestrahlung mit dem Licht geeigneter Wellenlänge, also durch die Aktivierung des Fotosensitizers nur die Mikroorganismen intensiv angegriffen werden, während die Hautzellen weitgehend verschont werden. Durch die mit Hilfe des Fotosensitizers in Verbindung mit der Bestrahlung erzielbare Desinfektionswirkung ist es möglich, den Alkoholgehalt im Desinfektionsmittel signifikant zu reduzieren, so dass im Falle von Hauterkrankungen die negativen Auswirkungen, wie Jucken, Brennen und Schmerzen, erheblich reduziert oder sogar vermieden werden können. Somit ist es auch Personen mit Hautschädigungen, insbesondere an den Händen, möglich, das Desinfektionsmittel bzw. die Desinfektionseinrichtung zu verwenden. Der mit Licht aktivierte Fotosensitizer wirkt insbesondere bakterizid, viruzid, sporozid und fungizid.

Die Desinfektionseinrichtung kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform so konzipiert sein, dass die Spendereinrichtung als Sprüheinrichtung ausgestaltet ist, die das Desinfektionsmittel in Form eines Sprühstrahls abgibt. Hierdurch kann besonders einfach eine großflächige Auftragung des Desinfektionsmittels auf den jeweiligen, zu desinfizierenden Körperbereich erzielt werden. Das Desinfektionsmittel ist für eine derartige Anwendung so konzipiert, dass es eine vergleichsweise geringe Viskosität aufweist. Alternativ ist auch eine Ausführungsform möglich, bei welcher die Spendereinrichtung als Tropfenspender ausgestaltet ist. In diesem Fall kann das Desinfektionsmittel mit einer größeren Viskosität versehen werden, wodurch z.B. eine gelförmige oder cremeförmige Konsistenz erzielbar ist. Hierdurch kann über den Tropfenspender mit einfacher Dosierung eine vorbestimmte Menge an Desinfektionsmittel abgegeben werden. Der jeweilige An- wender kann dann das tropfenförmige Desinfektionsmittel selbsttätig auf dem zu desinfizierenden Körperbereich oder Hautbereich auftragen.

Bei einer anderen Ausführungsform kann die Bestrahlungseinrichtung wenigstens eine LED-Leuchte zum Abstrahlen des Lichts aufweisen. LED-Leuchten eignen sich in besonderer Weise zur Realisierung von Licht mit einer vorbestimmten Wellenlänge. Insbesondere kann mit Hilfe einer LED-Leuchte auch gezielt Licht mit einer einzigen Wellenlänge oder mit einem vergleichsweise engen Wellenlängenbereich realisiert werden. Bei einer derartigen Bauform kann die von der Bestrahlungseinrichtung erzeugte Lichtleistung nahezu vollständig zum Aktivieren des Fotosensitizers genutzt werden, wodurch dieser besonders effektiv arbeitet. Auf diese Weise kann beispielsweise die Desinfektionswirkung verstärkt bzw. die Zeitdauer, die zur Bestrahlung erforderlich ist, reduziert werden.

Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die Spendereinrichtung und die Bestrahlungseinrichtung in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Auf diese Weise wird eine kompakte Einheit für die Desinfektionseinrichtung geschaffen, die besonders einfach montierbar bzw. aufstellbar ist. Beispielsweise kann so die Spendereinrichtung einfach als Handdesinfektionseinrichtung oder als Fußdesinfektionseinrichtung ausgestaltet sein.

Alternativ ist es ebenso möglich, die Spendereinrichtung und die Bestrahlungseinrichtung in separaten Gehäusen unterzubringen. Insbesondere ist auch eine Ausführungsform denkbar, bei welcher die Spendereinrichtung relativ zur Bestrahlungseinrichtung beweglich ist. Hierdurch vereinfacht sich beispielsweise ein Austauschen der Spendereinrichtung für den Fall, dass ein Speichervolumen der Spendereinrichtung für Desinfektionsmittel geleert ist. Die Spendereinrichtung kann insbesondere als Flasche oder Tube konzipiert sein. Sofern als Fotosensitizer Toluidinblau verwendet wird, kann die Bestrahlungseinrichtung so ausgestaltet sein, dass sie Licht mit einer Wellenlänge von 625-640 nm abstrahlt. Insbesondere ist die Bestrahlungseinrichtung hierzu so konfiguriert, dass sie Licht erzeugt, dessen Strahlungsleistung zu mehr als 50% und vorzugsweise zu mehr als 90% im Bereich der Wellenlänge von 625-640 nm liegt.

Sofern als Fotosensitizer Methylenblau verwendet wird, kann die Bestrahlungseinrichtung zweckmäßig so konzipiert sein, dass sie Licht mit einer Wellenlänge von 660-670 nm abstrahlt. Vorzugsweise ist die Bestrahlungseinrichtung dabei so konzipiert, dass die Lichtleistung des abgestrahlten Lichts zu mehr als 50% und vorzugsweise zu mehr als 90% im Bereich der Wellenlänge von 660-670 nm abstrahlt bzw. erzeugt.

Andere Fotosensitizer, die grundsätzlich ebenso zur Anwendung kommen können, sind beispielsweise Acidinorange, Bengalrosa, Erythrosin, Eosin, Porphyrine und Porphyrinderivate, Phtalocyanine.

Wie bereits weiter oben erwähnt, kann das hier vorgestellte Desinfektionsmittel mit einem gegenüber herkömmlichen Desinfektionsmitteln reduzierten Alkoholgehalt oder reduziertem Gehalt an anderen antimikrobiellen Wirkstoffen wie Oxi- dationsmitten, Phenolen, quartären Ammoniumverbindungen oder Detergentien realisiert werden. Beispielsweise beträgt der Alkoholgehalt im vorgestellten Desinfektionsmittel maximal 50 Masseprozent oder maximal 40 Masseprozent oder maximal 30 Masseprozent. Grundsätzlich ist jedoch auch ein Desinfektionsmittel denkbar, das alkoholfrei ist, so dass es im Rahmen üblicher Toleranzen keine Alkohole enthält. Die Vorteile hinsichtlich der Anwendung des Desinfektionsmittels auch bei Hautflächen mit Hautschädigung liegen auf der Hand. Gemäß einer speziellen Ausführungsform kann das Desinfektionsmittel zu maximal 50 Masseprozent oder zu maximal 40 Masseprozent oder zu maximal 30 Masseprozent ein zum Fotosensitizer verschiedenes Mittel oder Mittelgemisch zum Töten von Mikroorganismen enthalten. Ein derartiges Mittel oder Mittelgemisch kann alleine oder in beliebiger Kombination Alkohol, Oxidationsmittel, Phenole, quartäre Ammoniumverbindungen oder Detergentien enthalten. Geeignete Alkohole sind beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol. Geeignete Oxidationsmittel sind beispielsweise Peroxide, Chlor, Hypochlorid.

Zusätzlich oder alternativ kann dem Desinfektionsmittel auch ein Reinigungsmittel, wie zum Beispiel Seife, beigefügt sein, wodurch beispielsweise mit der Desinfektion auch Verunreinigungen von der Haut entfernt werden können.

Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann das Desinfektionsmittel als Creme oder als Salbe oder als Gel ausgestaltet sein, wodurch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten realisierbar sind.

Die Erfindung betrifft ferner eine Verwendung des Desinfektionsmittels in Verbindung mit einer Lichtquelle, die Licht mit einer Wellenlänge zum Aktivieren des Fotosensitizers abstrahlt, zur Hautdesinfektion und/oder zur Handdesinfektion. Vorzugsweise erfolgt die Verwendung des Desinfektionsmittels in Verbindung mit der jeweiligen Lichtquelle bzw. in Verbindung mit der Lichtbestrahlung zur hygienischen oder chirurgischen Handdesinfektion oder zur Hautantiseptik.

Die Spendereinrichtung kann so ausgestaltet sein, dass sie das Desinfektionsmittel automatisch abgibt, wenn eine Hand oder ein Fuß oder eine sonstige Körperpartie in einen Spenderbereich der Spendereinrichtung eingeführt wird. Beispielsweise kann der Spenderbereich mittels eines entsprechenden Sensors überwacht werden. Geeignete Sensoren sind beispielsweise optische Sensoren, Lichtschranken, Ultraschallsensoren. Die Spendereinrichtung kann dabei so konzipiert sein, dass sie eine vorbestimmte Menge an Desinfektionsmittel abgibt, wenn die Abgabe des Desinfektionsmittels durch das Eindringen einer Hand, eines Fußes oder eines sonstigen Körperteils in den Spenderbereich ausgelöst wird. Beispielsweise kann die Spendereinrichtung hierzu eine geeignete Steuerung aufweisen, die mit dem jeweiligen Sensor verbunden ist und beispielsweise ein Ventil oder eine Pumpe oder dergleichen zur Abgabe des Desinfektionsmittels ansteuert. Zusätzlich oder alternativ kann die Bestrahlungseinrichtung so ausgestaltet sein, dass sie das Licht automatisch abstrahlt, sobald eine Hand oder ein Fuß oder ein sonstiger Körperbereich in einen Abstrahlbereich der Bestrahlungseinrichtung eingeführt wird. Beispielsweise kann die Bestrahlungseinrichtung hierzu mit einem geeigneten Sensor ausgestattet sein. Geeignete Sensoren sind beispielsweise optische Sensoren, Lichtschranken, Ultraschallsensoren. Die Bestrahlungseinrichtung kann dabei so konfiguriert sein, dass sie für eine vorbestimmte Zeitdauer das Licht abstrahlt, wenn die Lichtabstrahlung durch das Eindringen einer Hand, eines Fußes oder eines sonstigen Körperteils in den Bestrahlungsbereich ausgelöst wird. Die Bestrahlungseinrichtung kann beispielsweise mit einer Steuerung ausgestattet sein, die mit dem jeweiligen Sensor verbunden ist und die abhängig vom Sensorsignal eine Lichtquelle zum Abstrahlen des Lichts ansteuert.

Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.

Es zeigen, jeweils schematisch

Fig. 1 eine stark vereinfachte, schaltplanartige Prinzipdarstellung einer

Desinfektionseinrichtung bei einer ersten Ausführungsform als Ansicht von vorn (a), als Seitenansicht (b), als perspektivische Ansicht (c) und als Ansicht von oben (d),

Fig. 2 eine Ansicht einer Desinfektionseinrichtung gemäß einer zweiten

Ausführungsform bei einer ersten Verwendungsform,

Fig. 3 eine Ansicht wie in Fig. 2, jedoch bei einer zweiten Verwendungsform.

Entsprechend den Fig. 1 -3 umfasst eine Desinfektionseinrichtung 1 eine Spendereinrichtung 2 und eine Bestrahlungseinrichtung 3. Die Desinfektionseinrichtung 1 dient zur Hautdesinfektion und/oder zur Handdesinfektion und/oder zur Fußdesinfektion bei Menschen und Tieren. Sie kann insbesondere als Hautdesinfektionseinrichtung oder Handdesinfektionseinrichtung ausgestaltet sein.

Die Spendereinrichtung 2 dient zur Abgabe eines Desinfektionsmittels 4 in flüssiger Formulierung, wobei das Desinfektionsmittel 4 einen Fotosensitizer enthält. Das Desinfektionsmittel 4 ist unmittelbar auf den zu desinfizierenden Körperbereich auftragbar, also beispielsweise auf Hände 5, die in Fig. 2 erkennbar sind, oder auf einen Hautbereich 6, der in Fig. 3 durch eine mit unterbrochener Linie gezeichnete Berandung angedeutet ist und sich beispielhaft am Rücken 7 einer Person 8 befinden kann.

Die Bestrahlungseinrichtung 3 dient zum Bestrahlen des mit dem Desinfektionsmittel 4 versehenen Körperbereichs 5, 6 mit einem Licht, dessen Wellenlänge zur Aktivierung des Fotosensitizers ausgewählt ist.

Der Fotosensitizer kann beispielsweise Toluidinblau oder Methylenblau sein. Das von der Bestrahlungseinrichtung 3 abgestrahlte Licht kann beispielsweise bevorzugt eine Wellenlänge von 630 nm bei Toluidinblau oder von 670 nm bei Methylenblau aufweisen.

Das Desinfektionsmittel 4 kann entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform alkoholfrei konzipiert sein. Ebenso ist es möglich, das Desinfektionsmittel 4 mit einer im Vergleich zu herkömmlichen Desinfektionsmitteln, die keinen Fotosensitizer enthalten, einen reduzierten Alkoholgehalt zu versehen. Beispielsweise enthält das Desinfektionsmittel 4 einen Alkoholgehalt von maximal 50 Masseprozent oder maximal 40 Masseprozent oder maximal 30 Masseprozent.

Zusätzlich oder alternativ zu Alkohol kann das Desinfektionsmittel ein zum Fotosensitizer verschiedenes Mittel oder Mittelgemisch enthalten, das sich zum Töten von Mikroorganismen eignet. Derartige Mittel oder Mittelgemische bestehen beispielsweise aus zumindest einem Wirkstoff aus den Gruppen: Oxidationsmittel, Alkohole, Phenole, Aminverbindungen, Detergentien.

Dem Desinfektionsmittel 4 kann ferner ein Reinigungsmittel, wie zum Beispiel Seife, beigefügt sein. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Spendereinrichtung 2 als Sprüheinrichtung ausgestaltet, die das Desinfektionsmittel 4 in Form eines Sprühstrahls 9 abgeben kann. Ebenso kann die Spendereinrichtung 2 als Tropfenspender konzipiert sein, der das Desinfektionsmittel 4 tropfenförmig abgibt. Zum Erzeugen eines Sprühstrahls 9 ist das Desinfektionsmittel 4 zweckmäßig so konzipiert, dass es eine entsprechend niedrige Viskosität besitzt. Für eine tropfenförmige Abgabe kann das Desinfektionsmittel 4 eine entsprechend höhere Viskosität aufweisen. Insbesondere kann es dabei auch gelförmig oder creme- förmig konzipiert sein.

Bei den Ausführungsformen der Figuren 2 und 3 ist die Spendereinrichtung 2 als Tube ausgestaltet, aus welcher das Desinfektionsmittel 4 ausgedrückt werden kann.

Im Beispiel der Figur 1 ist die Spendereinrichtung 2 als automatische Spendereinrichtung 2 ausgestaltet, die den Sprühstrahl 9 selbsttätig generiert, sobald eine Hand 5 oder ein Fuß oder ein sonstiger Körperteil in einen Spenderbereich 10 der Spendereinrichtung 2 eindringt. Das Vorhandensein oder Eindringen des jeweiligen Körperteils in den Spenderbereich 10 kann beispielsweise mittels eines Sensors 1 1 überwacht werden, der beispielsweise mit einer Steuerung 12 in Verbindung steht. Die Steuerung 12 kann zum Ansteuern einer Dosiereinrichtung 13 ausgestaltet sein, mit deren Hilfe eine vorbestimmte Menge des Desinfektionsmittel 4 in Form des Sprühstrahls 9 abgegeben werden kann. Bewegt also ein Anwender 8 seine Hände 5 in den Spenderbereich 10, wird über den Sensor 10 ein Signal generiert, das von der Steuerung 12 ausgewertet und zum Ansteuern der Dosiereinrichtung 13 verwendet wird. Die Dosiereinrichtung 13 erzeugt letztlich den Sprühstrahl 9 zur Abgabe einer vorbestimmten Menge an Desinfektionsmittel 4. Die Bestrahlungseinrichtung 3 enthält eine nur in Figur 1 erkennbare Lichtquelle 14, die bevorzugt als LED-Leuchte ausgestaltet sein kann. Die Bestrahlungseinrichtung 3 kann als automatisch arbeitende Bestrahlungseinrichtung 3 ausgestaltet sein, die automatisch eine Lichtbestrahlung 15 eines Bestrahlungsbereichs 16 der Bestrahlungseinrichtung 3 erzeugt, sobald eine Hand 5 oder ein Fuß oder ein sonstiger Körperteil in den Bestrahlungsbereich 16 eindringt. Hierzu kann die Bestrahlungseinrichtung 3 mit einem Sensor 17 ausgestattet sein, der das Eindringen des jeweiligen Körperteils in dem Bestrahlungsbereich 16 erfasst. Der Sensor 17 kann mit einer Steuerung 18 der Bestrahlungseinrichtung 3 verbunden sein, die ihrerseits mit der Lichtquelle 14 verbunden ist. Somit kann die Steuerung 18 abhängig von Signalen des Sensors 17 die Lichtquelle 14 aktivieren. Dringt beispielsweise eine Hand 5 in den Bestrahlungsbereich 14 ein, generiert der Sensor 17 ein entsprechendes Signal, das von der Steuerung 18 ausgewertet wird. Die Steuerung 18 steuert daraufhin die Lichtquelle 14 zur Abgabe der Lichtstrahlung 15 an, und zwar vorzugsweise für eine vorbestimmte Zeitdauer.

Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform sind die Spendereinrichtung 2 und die Bestrahlungseinrichtung 3 in einem gemeinsamen Gehäuse 19 angeordnet, was die Montage der Desinfektionseinrichtung 19 zum Beispiel an einer Wand in Fußhöhe oder in Handhöhe vereinfacht. Die Desinfektionseinrichtung 1 lässt sich dann besonders einfach als Hautdesinfektionseinrichtung bzw. als Fußdesinfektionseinrichtung ausgestalten. Ein offener Bereich 25 des Gehäuses 19 ermöglicht das Einbringen des zu desinfizierenden Körperteils, z.B. der Hände 5, in den Spenderbereich 10 und den Bestrahlungsbereich 16, die insbesondere im offenen Bereich 25 offen ineinander übergehen können.

Bei der in den Figuren 2 und 3 gezeigten Ausführungsform besitzen die Spendereinrichtung 2 und die Bestrahlungseinrichtung 3 separate Gehäuse, nämlich ein Gehäuse 20 der Spendereinrichtung 2 und ein Gehäuse 21 der Bestrah- lungseinrichtung 3. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zumindest die Spendereinrichtung 2 als mobile Einrichtung konzipiert ist, wodurch sich eine besonders einfache Handhabung ergibt, was insbesondere zur Hautdesinfektion vorteilhaft ist. Die Bestrahlungseinrichtung 3 kann gemäß Figur 2 als Wandgerät und gemäß Figur 3 als Standgerät konzipiert sein.

Insbesondere die in den Figuren 2 und 3 gezeigte Ausführungsform der Bestrahlungseinrichtung 3 kann mit einer hier nicht gezeigten Luftkühlung ausgestattet sein, um die jeweilige Lichtquelle 14 zu kühlen. Erkennbar sind am Gehäuse 21 der Bestrahlungseinrichtung 3 Öffnungen 22, 23 und 24, die als Lufteinlass bzw. als Luftauslass dienen können. Innerhalb des Gehäuses 21 der Bestrahlungseinrichtung 3 kann ein Lüfter oder Gebläse angeordnet sein, um eine Kühlluftströmung zu erzeugen.

Die Bestrahlungseinrichtung 3 kann zumindest bei der in den Figuren 2 und 3 gezeigten Ausführungsform außerdem so konzipiert sein, dass sie außerdem zur Bestrahlung mit Warmlicht, vorzugsweise IR-Licht und/oder zur Bestrahlung mit UV-Licht verwendet werden kann. Insbesondere sind drei unterschiedliche Betriebsmodi realisierbar, nämlich ein UV-Modus, ein Wärmemodus oder IR-Modus sowie ein Aktivierungsmodus. Die einzelnen Modi können dabei separat und in Kombination aktiviert werden. Im Aktivierungsmodus wird das Licht zum Aktivieren des Fotosensitizers abgestrahlt. Im UV-Modus wird UV-Licht abgestrahlt, beispielsweise um eine Tönung der Haut zu bewirken. Im Wärmemodus wird Licht zum Wärmen der bestrahlten Hautregion abgestrahlt, zum Beispiel im Infrarotbereich. Insbesondere arbeitet der Wärmemodus ohne UV-Strahlung.