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Title:
DISK BRAKE OF A MOTOR VEHICLE AND BRAKE LINING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/143990
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disk brake of a motor vehicle, in particular of a floating-caliper disk brake of a utility vehicle, has a brake caliper (4) that reaches over a brake disk (2), at least one brake lining (5), which is provided with a lining carrier plate and a friction lining fastened thereto and which is guided in a lining channel formed by the brake carrier (3) or the brake caliper (4), wherein the brake lining (5) can be inserted into the lining channel through a lining channel opening formed by the brake caliper (4), wherein the width tangential to the brake disk (2) of the area of the brake lining (5) that is on the outside radially to the axis of rotation of the brake disk (2) is greater than the width of a lining channel opening of the lining channel tangential to the brake disk (2), wherein the brake lining (5) can be inserted into the lining channel (8) by means of a swiveling-in motion about a swivel axis parallel to the axis of rotation of the brake disk (2).

Inventors:
KLINGNER MATTHIAS (DE)
CAMILO-MARTINEZ JOSE (DE)
STAAHL CHRISTIAN (DE)
MILLER BERNHARD (DE)
TRIMPE ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/056022
Publication Date:
October 03, 2013
Filing Date:
March 22, 2013
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
International Classes:
F16D55/225; F16D65/092
Foreign References:
JPH07332405A1995-12-22
DE4317286A11994-12-01
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SCHOENMANN, KURT (DE)
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Claims:
Ansprüche

Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Schiebesattel- Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs, aufweisend

- einen eine Bremsscheibe (2) übergreifenden Bremssattel (4),

- mindestens einen mit einer Belagträgerplatte (51 ) und einem daran befestigten Reibbelag versehener Bremsbelag (5), der in einem durch den Bremsträger (3) oder den Bremssattel (4) gebildeten Belagschacht (8) geführt ist,

- wobei der Bremsbelag (5) durch eine von dem Bremssattel (4) gebildete Belagschachtöffnung (81 ) in den Belagschacht (8) einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Breite des radial zur Drehachse (A) der Bremsscheibe (2) äußeren Bereiches des Bremsbelags (5) tangential zur Bremsscheibe (2) größer ist als die Breite einer Belagschachtöffnung (81 ) des Belagschachtes (8) tangential zur Bremsscheibe (2),

- wobei der Innenraum des Belagschachtes (8) so bemessen ist, dass der Bremsbelag (5) durch eine Einschwenkbewegung um eine zur Drehachse (A) der Bremsscheibe (2) parallele Schwenkachse in den Belagschacht (8) einführbar ist.

Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der

Bremsbelag (5) einteilig ausgebildet und der Abstand (d) zwischen einer einen radial zur Drehachse (A) der Bremsscheibe (2) inneren Bereich des Bremsbelags (5) stützenden Stützfläche eines Bremsträgers (3) oder achsfesten Bauteils und einem den Belagschacht (8) nach innen überspannenden Bereich des Bremssattels (4) derart bemessen ist, dass der Bremsbelag (5) um eine zur Drehachse (A) der Bremsscheibe (2) parallele

Schwenkachse verschwenkbar ist.

Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der

Bremsbelag (5) aus mehreren zu dem Bremsbelag (5) zusammensetzbaren Bremsbelagteilen (5a, 5b) ausgebildet ist.

Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der

Bremsbelag (5) zweiteilig in ein einlaufseitiges Bremsbelagteil (5a) und ein auslaufseitiges Bremsbelagteil (5b) aufgeteilt ausgebildet ist, wobei die Kontaktfläche des einlaufseitigen Bremsbelagteils (5a) und die Kontaktfläche auslaufseitigen Bremsbelagteils (5b) in einer zur Reibfläche des Bremsbelags (5) betrachteten Ebene als Kurve (10) ausgebildet sind, wobei die Kontaktflächen derart geformt sind, dass die beiden Bremsbelagteile (5a, 5b) im in dem Belagschacht (8) eingebauten Zustand gegeneinander verschwenkbar sind.

5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kurve (10) der Kontaktfläche des einlaufseitigen Bremsbelagteils (5a) konvex bzw. konkav mit sich stetig veränderndem Krümmungsradius ausgebildet ist, wobei die Kurve (10) der Kontaktfläche des auslaufseitigen Bremsbelagteils (5b) entsprechend konkav bzw. konvex geformt ist.

6. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsbelagteile (5a, 5b) im zusammengesetzten Zustand durch ein Fixierungselement (55, 57) aneinanderliegend fixierbar sind.

7. Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bremsbelagteile (5a, 5b) eine Aussparung (53, 54) aufweist, die im aneinanderliegenden Zustand der Bremsbelagteile (5a, 5b) eine ineinander übergehende gemeinsame Aussparung bilden, in die das den Aussparungen (53, 54) entsprechend geformte Fixierungselement (55) einlegbar ist, so dass bei eingelegtem Fixierungselement (55) in die Aussparungen (53, 54) eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile (5a, 5b) relativ zueinander verhindert ist.

8. Scheibenbremse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das

Fixierungselement (55) balkenartig ausgebildet ist.

9. Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bremsbelagteile (5a, 5b) eine Aussparung (56) aufweist, in die im zusammengesetzten Zustand der Bremsbelagteile (5a, 5b) ein an einer den Bremsbelagteilen (5a, 5b) zugewandten und parallel zur Reibfläche des Bremsbelags (5) ausgerichteten Innenseite des Bremssattels (4) angeordnete als Bolzen (57) geformtes Fixierungselement (55) einführbar ist, so dass bei jeweils eingeführtem Fixierungselement (55) in die Aussparungen (56) eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile (5a, 5b) relativ zueinander verhindert ist.

10. Mehrteiliger Bremsbelag (5) einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Schiebesattel-Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs, aufweisend mehrere zu einer Belagträgerplatte (51 ) zusammensetzbare Belagträgerplattenteile (51 a, 51 b), wobei zumindest an einem der Belag- trägerplattenteile (51 a, 51 b) mindestens ein Reibbelag befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktflächen zweier in Funktionsstellung aneinander liegenden Bremsbelagteile (5a, 5b) in einer zur Reibfläche des Bremsbelags (5) betrachteten Ebene als Kurve (10) ausgebildet ist, wobei die kurvig geformten Kontaktflächen derart geformt sind, dass die beiden Bremsbelagteile (5a, 5b) gegeneinander verschwenkbar sind.

1 1 . Bremsbelag (5) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kurve (10) der Kontaktfläche des einlaufseitigen Bremsbelagteils (5a) konvex mit sich stetig veränderndem Krümmungsradius ausgebildet ist, wobei die Kurve (10) der Kontaktfläche des auslaufseitigen Bremsbelagteils (5b) entsprechend konkav geformt ist.

12. Bremsbelag (5) nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsbelagteile (5a, 5b) im zusammengesetzten Zustand durch ein Fixierungselement (55, 57) aneinanderliegend fixierbar sind.

13. Bremsbelag (5) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bremsbelagteile (5a, 5b) eine Aussparung (53, 54) aufweist, die im aneinanderliegenden Zustand der Bremsbelagteile (5a, 5b) eine ineinander übergehende gemeinsame Aussparung bilden, in die das den Aussparungen (53, 54) entsprechend geformte Fixierungselement (55) einlegbar ist, so dass bei eingelegtem Fixierungselement (55) in die Aussparungen (53, 54) eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile (5a, 5b) relativ zueinander verhindert ist.

14. Bremsbelag (5) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bremsbelagteile (5a, 5b) eine Aussparung (56) aufweist, in die im zusammengesetzten Zustand der Bremsbelagteile (5a, 5b) ein Fixierungselement (55) einführbar ist, so dass bei eingeführtem Fixierungselement (55) in die Aussparungen (56) eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile (5a, 5b) relativ zueinander verhindert ist.

Description:
Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs und Bremsbelag

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Bremsbelag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.

Gattungsgemäße Scheibenbremsen eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise in Gestalt von Schiebesattel-Scheibenbremsen für Nutzfahrzeuge, sind in zahlreichen Ausführungsvarianten aus dem Stand der Technik bekannt.

Bei der Gestaltung der Bremsbeläge solcher Nutzfahrzeug-Scheibenbremsen steht die Größe der Reibfläche des Bremsbelages stets im Vordergrund, um zum einen eine möglichst kleine Flächenpressung und zum zweiten einen möglichst geringen Verschleiß zu erzielen.

Weitere Anforderungen an die Gestaltung solcher Bremsbeläge für insbesondere pneumatische Nutzfahrzeugbremsen bestehen im Erreichen eines möglichst großen Reibradius. Daher weist die Belagfläche des Bremsbelags möglichst die Form eines Kreisausschnitts auf. Außerdem sollte die Auswechslung der Bremsbeläge möglichst ohne Demontage eines die Bremsscheibe rahmenartig übergreifenden Bremssattels möglich sein. Bei den hier betrachteten gattungsgemäßen Scheibenbremsen, bei denen der oder die Bremsbeläge von einer Drehachse der Bremsscheibe aus betrachtet in radialer Richtung nach außen entnommen werden und entsprechend beim Einbau von radial außen nach innen eingeschoben werden, weist der Belag- Schacht, in den die Bremsbeläge eingeschoben werden, zur Maximierung der Belagfläche, in der Ebene der Reibfläche der Bremsscheibe betrachtet, die Form eines Rechtecks auf. Außerdem verhindern die Größe und die Rechteckform der Bremsbeläge ein Herausdrehen der Bremsbeläge aus dem Belagschacht infolge der von der Bremsscheibe auf die Beläge wirkenden Querkräf- te.

Die Größe der Bremsbeläge ist dabei radial durch den Innen- und Außendurchmesser der Bremsscheibe bestimmt. In tangentialer Richtung wird die Breite des Bremsbelags durch die Breite des Bremssattelrahmens bestimmt. Vergrößert man die Breite des Bremssattelrahmens, führt dies zu einer Steigerung des Gewichts und einer Abnahme der Steifigkeit des Bremssattels. Eine reduzierte Steifigkeit der Bremse geht mit einem erhöhten Hubverbrauch einher, so dass Bremsbeläge aus diesem Grund nicht beliebig breit ausgeführt werden können. Die Breite der Bremsbeläge in tangentialer Richtung wird da- her durch den vorhandenen Hub, deren Gewicht sowie durch die angrenzenden Fahrzeugbauteile wie etwa Felge, Achsflansch oder Radlager begrenzt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs sowie einen Bremsbelag für eine solche Scheibenbremse mit einer nochmals vergrößerten Reibbelagfläche ohne die oben genannten Nachteile bereit zu stellen.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen Bremsbelag mit den Merkma- len des Anspruchs 10 gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Scheibenbremse ist die Breite des radial zur Drehachse der Bremsscheibe äußeren Bereiches des Bremsbelags tangential zur Bremsscheibe größer ist als die Breite einer Belagschachtöffnung des Belag- Schachtes tangential zur Bremsscheibe, wobei der Innenraum des Belagschachtes so bemessen ist, dass der Bremsbelag durch eine Einschwenkbewegung um eine zur Drehachse der Bremsscheibe parallele Schwenkachse in den Belagschacht einführbar ist. Dadurch wird ermöglicht, dass trotz geringer Breite einer Belagschachtöffnung ein Bremsbelag in dem Belagschacht eingebaut werden kann, dessen tangentiale Breite größer ist als die Breite der Belagschachtöffnung. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist der Bremsbelag einteilig ausgebildet und der Abstand zwischen einer einen radial zur Dreh- achse der Bremsscheibe inneren Bereich des Bremsbelags stützenden Stützfläche des Bremsträgers und einem den Belagschacht nach innen überspannenden Bereich des Bremssattels derart bemessen ist, dass der Bremsbelag um eine zur Drehachse der Bremsscheibe parallele Schwenkachse verschwenkbar ist. Durch das Spiel zwischen Bremsbelag und Bremssattel bzw. Bremsträger in radialer Richtung ist ein Wechsel eines erfindungsgemäßen Bremsbelags ohne Demontage des Bremssattels durch eine Einschwenkbewegung des Bremsbelags ermöglicht.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Bremsbelag der Scheibenbremse aus mehreren zu einem Bremsbelag zusammensetzbaren Bremsbelagteilen ausgebildet und insbesondere zweiteilig in ein einlaufseitiges Bremsbelagteil und ein auslaufseitiges Bremsbelagteil aufgeteilt, wobei die Kontaktfläche des einlaufseitigen Bremsbelagteils zum auslaufseitigen Bremsbelagteil in eine zur Reibfläche des Bremsbelags betrachteten Ebene als Kurve ausgebildet ist, wobei die Kontaktflächen derart geformt sind, dass die beiden Bremsbelagteile im in den Belagschacht eingebauten Zustand gegeneinander verschwenkbar sind.

Durch die derartige Aufteilung des Bremsbelags in zumindest zwei Bremsbe- lagteile können Bremsbeläge über die Belagschachtöffnung ein- und ausgeschwenkt werden, die in zusammengesetzter Form breiter sind als die Breite der Belagschachtöffnung, ohne den Bremssattel dabei demontieren zu müssen. Dadurch ist eine Vergrößerung der Bremsbelagfläche in tangentialer Richtung der Bremsbeläge erreicht, wodurch der Reibradius weiter vergrößert wird.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Bremsbelagteile im zusammengesetzten Zustand durch ein Fixierungselement aneinander liegend fixierbar. Dabei weist in einer Ausführungsvariante jedes der Bremsbelagteile eine Aussparung auf, die im aneinander liegenden Zustand der Bremsbelagteile eine aneinander übergehende gemeinsame Aussparung bilden, in die das den Aussparungen entsprechend geformte Fixierungselement einlegbar ist, so dass bei eingelegtem Fixierungselement in die Aussparungen in eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile relativ zueinander verhindert ist. Dadurch lassen sich die Bremsbelagteile durch die Belagschachtöffnung in den Belagschacht einlegen und nach dem Einschwenken in die Funktionsstellung mithilfe des in die Aussparungen eingelegten Fixierungselements mühelos in ihrer Funktionsstel- lung fixieren.

Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante weist jedes der Bremsbelagteile eine Aussparung auf, die im zusammengesetzten Zustand der Bremsbelagteile ein an einer den Bremsbelagteilen zugewandten und parallel zur Reibfläche des Bremsbelags ausgerichteten Innenseite des Bremssattels angeordnete, als Bolzen geformtes, Fixierungselement einführbar ist, so dass bei jeweils eingeführtem Fixierungselement in die Aussparungen eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile relativ zueinander verhindert ist. Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen: Figur 1 eine Frontansicht einer ersten Variante einer Scheibenbremse mit zweiteiligem Bremsbelag vor dem Einschwenken in die Funktionsstellung,

Figur 2 eine Frontansicht der Scheibenbremse aus Figur 1 in der

Funktionsstellung und

Figur 3 eine alternative Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse, ebenfalls in einer Frontansicht.

Figur 4 eine Draufsicht von oben auf die Scheibenbremse aus Figur 1

In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Scheibenbremse, des Bremsbelags, des Bremssattels und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.

In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Schiebesattel-Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs bezeichnet. Die Scheibenbremse 1 weist dabei eine Bremsscheibe 2 auf, die sich zu- sammen mit dem Rad des Kraftfahrzeugs um eine Drehachse A dreht, wenn das Kraftfahrzeug in Bewegung ist. Von, bezogen auf die Drehachse A, radial außen übergreift ein Bremssattel 4 einen Abschnitt der Bremsscheibe 2.

Des Weiteren weist die Scheibenbremse 1 bevorzugt einen fahrzeugseitig orts- festen Bremsträger 3 auf, der die Bremsscheibe 2 ebenfalls übergreift und der im Wesentlichen aus zwei durch eine Brücke 33 miteinander verbundene Trä- gerhörner 31 , 32 besteht. Die Trägerhörner 31 , 32 und das Brückenteil 33 bilden dabei zusammen einen Belagschacht 8 aus, in dem vorzugsweise beidseitig der Bremsscheibe 2 zugeordnete Bremsbeläge 5 positionierbar sind. Denk- bar ist auch die Befestigung der Scheibenbremse 1 direkt auf einer Fahrzeugachse.

Im Falle einer Festsattel-Scheibenbremse ist der Belagschacht Teil des fahrzeugseitig ortsfest montierten Bremssattels.

Die Bremsbeläge 5, welche im Wesentlichen aus einer Belagträgerplatte 51 und einem daran befestigten Reibbelag 52 bestehen, werden dabei durch eine von dem Bremssattel 4 gebildete Belagschachtöffnung 81 in dem Belagschacht 8 eingeführt und im Falle eines Belagwechsels über diese Belagschachtöffnung 81 aus dem Belagschacht 8 entnommen.

Um die Belagschachtöffnung 81 möglichst klein zu halten, ragt ein Teil des Bremssattels 4, in radialer Richtung ausgehend von der Drehachse A der Bremsscheibe 2 betrachtet, über den Belagschacht 8 hinweg, wie in Figur 4 zu erkennen ist. Entsprechend ist der Innenraum des Belagschachtes 8 so bemessen, dass der Bremsbelag 5 durch eine Einschwenkbewegung um eine zur Drehachse A der Bremsscheibe 2 parallele Schwenkachse in den Belagschacht 8 einführbar ist. Die Breite des radial zur Drehachse A der Bremsscheibe 2 äußeren Bereiches des Bremsbelags 5 tangential zur Bremsscheibe 2 ist dabei größer als die Breite der Belagschachtöffnung 81 des Belagschachtes 8 tangential zur Bremsscheibe 2, um einen möglichst großen Reibradius zu erzielen. Der Bremsbelag kann gemäß einer (nicht gezeigten ersten) Ausführungsvariante einteilig ausgebildet sein. Dazu ist der Abstand d zwischen einer radial zur Drehachse A der Bremsscheibe 2 im inneren Bereich des Bremsbelags 5 stützenden Stützfläche des Bremsträgers 3 und einem dem Belagschacht 8 nach innen überspannenden Bereich des Bremssattels 4 derart bemessen, dass der Bremsbelag 5 um eine zur Drehachse A der Bremsscheibe 2 parallele

Schwenkachse verschwenkbar ist.

Bei der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten zweiten Ausführungsvariante der Scheibenbremse 1 besteht der Bremsbelag aus zwei zu dem Bremsbelag zu- sammensetzbaren Bremsbelagteilen 5a, 5b. Denkbar ist auch eine Zusammensetzung des Bremsbelags 5 aus mehr als zwei Bremsbelagteilen.

Wichtig ist, wie es in den Figuren 1 und 2 gezeigt, bei dem der Bremsbelag 5 zweiteilig in ein einlaufseitiges Bremsbelagteil 5a und ein auslaufseitiges Bremsbelagteil 5b aufgeteilt ausgebildet ist, dass die Komtaktfläche des einlaufseitigen Bremsbelagteils 5a zum auslaufseitigen Bremsbelagteil 5b in einer zur Reibfläche des Bremsbelags 5 betrachteten Ebene als Kurve 10 ausgebildet ist, wobei die Komtaktflächen derart geformt sind, dass die beiden Bremsbelagteile 5a, 5b im Inneren des Belagschachtes 8 im eingebauten Zustand gegeneinander verschwenkbar sind.

Dadurch ist ermöglicht, dass bei Ein- bzw. Ausbau eines Bremsbelags 5 in einen Belagschacht bzw. aus einem Belagschacht heraus beim Einbau zunächst beispielsweise das auslaufseitige Bremsbelagteil 5b in dem Belagschacht ein- geführt wird und anschließend das einlaufseitige Bremsbelagteil 5a von radial außen in den Belagschacht 8 eingeführt wird und dabei in einer durch die Kurve 10 vorbestimmte Schwenkbewegung durch die Belagschachtöffnung 81 einführbar ist und nach dem vollständigen Einführen in dem Belagschacht in seine in Figur 2 gezeigte Endposition gebracht werden kann.

Die Kurve 10 der Kontaktfläche des einlaufseitigen Bremsbelagteils 5a ist dabei bevorzugt konvex mit sich stetig veränderndem Krümmungsradius ausgebildet. Entsprechend ist die Kurve der Kontaktfläche des auslaufseitigen Bremsbelagteils 5b konkav mit sich stetig veränderndem Krümmungsradius geformt, derart, dass die beiden Bremsbelagteile 5a, 5b lückenlos zusammenfügbar sind. Eine konkave Krümmung des einlaufseitigen Bremsbelagteils 5a und eine entsprechend konvexe Krümmung des auslaufseitigen Bremsbelagteils 5b ist ebenfalls denkbar.

Zur Fixierung des Bremsbelags 5 in seiner in Figur 2 gezeigten Endposition bzw. Funktionsstellung werden die beiden Bremsbelagteile 5a, 5b im zusammengesetzten Zustand durch ein Fixierungselement 55 mit den beiden kurvig geformten Kontaktflächen aneinander liegend fixiert.

Das in Figur 2 gezeigte Fixierungselement 55 besteht dabei aus einem tangential zur Bremsscheibe 2 ausgerichteten Balken, der in eine Aussparung 53, 54 eingelegt wird, welcher in den jeweiligen Bremsbelagteilen 5a, 5b ausgebildet ist, wobei diese Aussparungen 53, 54 im aneinander liegenden Zustand der Bremsbelagteile 5a, 5b eine ineinander übergehende gemeinsame Aussparung bilden, so dass bei eingelegtem Fixierungselement 55 in die Aussparung 53, 54 eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile 5a, 5b relativ zueinander verhindert ist. In einer alternativen Ausgestaltungsvariante, gezeigt in Figur 3, weist jedes der Bremsbelagteile 5a, 5b eine Aussparung 56 auf, die im zusammengesetzten Zustand der Bremsbelagteile 5a, 5b ein an einer den Bremsbelagteilen 5a, 5b zugewandten und parallel zur Reibfläche des Bremsbelags 5 ausgerichteten Innenseite des Bremssattels 4 angeordnete, bevorzugt als Bolzen 57 geformte Fixierungselemente 55 einführbar sind, so dass bei jeweils eingeführtem Fixierungselement 55 in die Aussparungen 56 eine Schwenkbewegung der Bremsbelagteile 5a, 5b relativ zueinander ebenfalls wirksam verhindert ist.

Zur weiteren radialen Sicherung der Bremsbeläge 5 in dem Belagschacht 8 sind die Bremsbeläge auf beiden Seiten der Scheibenbremse 2, wie aus dem Stand der Technik bekannt, durch ein am Bremssattel festgelegten Belaghaltebügel 6 fixiert, der vorzugsweise auf eine Belaghaltefeder 7 drückt, die am radial äußeren Rand der Belagträgerplatte 51 der Bremsbeläge 5 fixiert ist. Bezugszeichenliste

1 Scheibenbremse

2 Bremsscheibe

3 Bremsträger

4 Bremssattel

5 Bremsbelag

5a Bremsbelagteil 5b Bremsbelagteil

6 Belaghaltebügel

7 Belaghaltefeder

8 Belagschacht

10 Kurve

31 Trägerhörner

32 Trägerhörner

33 Brücke

51 Belagträgerplatte

52 Reibbelag

53 Aussparung

54 Aussparung

55 Fixierungselement

56 Aussparung

57 Bolzen

81 Belagschachtöffnung

A Drehachse d Abstand