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Patent Searching and Data


Title:
DISK BRAKE FOR A UTILITY VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066409
Kind Code:
A1
Abstract:
A disk brake for a utility vehicle includes a caliper (2) that comprises a brake disk and is retained on a stationary brake carrier (1) in such a way as to be axially movable in relation to the brake disk on two guide bars (6) connected to the brake carrier (1); the guide bars (6) are each guided in a sliding bearing (8) that is non-movably retained in a bore (12) of the caliper (2). The disclosed disk brake is designed in such a way that at least one of the sliding bearings (8) is made up of at least two metal sleeves (9, 10), which rest against the guide bar (6) and are located at a distance from one another in the axial direction, and at least one spacing sleeve (11) located therebetween.

Inventors:
FISCHER RUDOLF (DE)
KIELBASA RUDOLF (DE)
BALINT PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/073465
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 09, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
F16D55/2265
Foreign References:
DE102007001213A12008-07-10
US5730258A1998-03-24
DE3331665A11985-03-21
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Claims:
Ansprüche

Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe umfassenden Bremssattel (2), der an einem ortsfesten Bremsträger (1 ) auf zwei, mit dem Bremsträger (1 ) verbundenen Führungsholmen (6), bezogen auf die Bremsscheibe axial verschiebbar gehalten ist, wobei die Führungsholme (6) jeweils in einem in einer Bohrung (12) des Bremssattels (2) verschiebesicher gehaltenen Gleitlager (8) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Gleitlager (8) aus mindestens zwei, in axialer Richtung abständig zueinander angeordneten, am Führungsholm (6) anliegenden Metallhülsen (9, 10) und wenigstens einer dazwischen positionierten Abstandshülse (1 1 ) besteht.

Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Abstandshülse (1 1 ) aus Metall oder Kunststoff besteht.

Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshülse (1 1 ) aus einem Rohrabschnitt gebildet ist.

Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshülse (1 1 ) den Führungsholm (6) mit geringem Spiel umhüllt.

Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (12) als Stufenbohrung ausgebildet ist, mit einem in einem Abschnitt (13) kleineren Durchmessers, der auf der dem Bremsträger (1 ) zugewandten Seite der Bohrung (12) vorgesehen ist.

Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Abschnitt (13) gelagerte Metallhülse (10) kürzer ist als die gegenüberliegende Metallhülse (9).

Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser der längeren Metallhülse (9) größer ist als der Durchmesser des Abschnittes (13) mit kleinerem Durchmesser.

8. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshülse (1 1 ) aus einem in axialer Richtung formstabilen Material besteht.

9. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallhülsen (9, 10) stirnseitig an der Abstandshülse (1 1 ) anliegen.

10. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der kürzen Metallhülse (10) etwa der Tiefe des Abschnittes (13) mit kleinerem Durchmesser entspricht.

1 1 . Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die kürzere Metallhülse (10) auf ihrer dem Bremsträger (1 ) zugewandten Seite im äußeren Randbereich mit einer Fase (16) versehen ist.

12. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die längere Metallhülse (9), die in dem dem

Bremsträger (1 ) abgewandten Endbereich der Bohrung (12) angeordnet ist, den Führungsholm (6) in jeder Betriebsstellung zumindest bereichsweise mit Gleitkontakt überdeckt.

Description:
Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Bei einer solchen, auch unter dem Begriff Schiebesattel-Scheibenbremse bekannten Scheibenbremse, wird der Bremssattel durch Befestigungselemente an einem fahrzeugseitigen Bremsträger angeschlossen. Hierzu sind Führungsholme beispielsweise durch Verschrauben mit dem

Bremsträger verbunden, die andererseits in Gleitlagern des Bremssattels so geführt sind, dass eine, bezogen auf eine an einer Achse des Fahrzeugs verdrehsicher gehaltenen Bremsscheibe, axiale Verschiebung des Bremssattels gegenüber dem ortsfesten Bremsträger möglich ist.

Eines der Gleitlager ist als Festlager mit geringem Gleitspiel ausgebildet und dient im Wesentlichen der axialen Führung des Bremssattels, wobei das Lagerspiel so gering wie möglich gehalten ist. Das andere Gleitlager hingegen bildet ein Loslager und weist funktionsbedingt ein größeres Lagerspiel auf, da neben der axialen Führung auch ein Toleranzausgleich sowie thermisch bedingte Ausdehnungen berücksichtigt werden müssen. Als Gleitlager des Festlagers findet eine Metallhülse Verwendung, die verschiebegesichert reibschlüssig in einer Bohrung des Bremssattels gehalten ist.

Dabei besteht die Metallhülse aus einem Buntmetall, beispielsweise Messing oder Bronze, oder einem Verbundmaterial, mit einem Außenmantel aus Stahl- blech und einem Innenmantel, der die Führungsfläche für den Führungsholm bildet, aus einem gleitlagertypischen Buntmetall, das z.B. durch Sintern mit dem äußeren Mantel verbunden ist. Für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit sind überdies in die Innen-, also die Führungsfläche des Gleitlagers eine Vielzahl von Näpfchen eingebracht zur Aufnahme von Schmiermitteln. Alles in allem ist das Gleitlager nur mit einem erheblichen Material- und Fertigungsaufwand zu realisieren, mit den sich daraus ergebenden hohen Kosten, die den steten Forderungen nach einer Kostenminimierung entgegenstehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungs- gemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass sie bei uneingeschränkter Funktionssicherheit kostengünstiger herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch die Erfindung ist der die Führung gegenüber dem Führungsholm übernehmende Materialanteil des Gleitlagers deutlich reduziert, woraus sich eine erhebliche Kosteneinsparung ergibt, da, wie zum Stand der Technik beschrieben, das zur Führung bereitgestellte Material in seinen Beschaffungskosten re- lativ hoch ist.

Die Breite der, gemäß der Erfindung mindestens zwei Metallhülsen ist derart an den Verschiebeweg des Bremssattels, auch bei abgenutzten Bremsbelägen, angepasst, dass selbst in einer, gegenüber dem Führungsholm maximal ver- schobenen Stellung des Bremssattels eine ausreichende Führung des Führungsholms gewährleistet ist.

Hierzu, bei gleichzeitiger Optimierung des Materialeinsatzes, ist, wie nach einem weiteren Gedanken der Erfindung vorgesehen, die dem Bremsträger zu- gewandte Metallhülse kürzer als die gegenüberliegende, den Endbereich des Gleitlagers definierende Metallhülse.

Diese ist so bemessen, dass, wie erwähnt, der Bremssattel auch bei einer maximalen Verschiebung, d.h. bei vollständigem zulässigem Verschleiß des Bremsbelages noch eine ausreichende Führung des Bremssattels am Führungsholm gewährleistet.

Die den Abstand zwischen den beiden Metallhülsen haltende Abstandshülse kann aus einem preiswerteren Material gefertigt sein als die Metallhülsen. Hier- zu bietet sich beispielsweise ein Kunststoff an, der so weit eigensteif ist, dass ein Zusammendrücken in axialer Richtung ausgeschlossen ist.

Da die Abstandshülse ausschließlich die Aufgabe einer Abstandswahrung erfül- len muss, sind im Wesentlichen keine Durchmessertoleranzen einzuhalten, wobei die Abstandshülse auch mit Spiel zum Führungsholm positioniert sein kann.

Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die Abstandshülse, anstatt aus einem geeigneten Kunststoff aus Metall herzustellen, beispielsweise einem preiswerten Stahlblech oder als Abschnitt eines Rohres.

In einer Weiterbildung nach der Erfindung ist die das Gleitlager aufnehmende Bohrung des Bremssattels als Stufenbohrung ausgebildet, mit einem auf der dem Bremsträger zugewandten Bereich kleineren Durchmesser, wobei dieser Bereich in seiner Tiefe etwa der Länge der eingefügten kürzeren Metallhülse entspricht, die in ihrem Außendurchmesser an den lichten Durchmesser des durchmesserkleineren Bereichs der Bohrung derart angepasst ist, dass sich ein Presssitz ergibt.

Die gegenüberliegende Metallhülse ist demzufolge in ihrem Außendurchmesser um so viel größer, dass ein Einschieben in den durchmesserkleineren Bereich ausgeschlossen ist. Damit wird gewährleistet, dass das Gleitlager bei der Montage immer korrekt, d.h. seitenrichtig in die Bohrung eingesetzt wird, so dass eine Fehlfunktion durch Platzierung der kürzeren Metallhülse in dem Bereich ausgeschlossen ist, der eine Führung auch in einer maximalen Verschiebeposition des Bremssattels gegenüber dem Führungsholm gewährleisten soll.

Die Montage des Gleitlagers insgesamt erfolgt derart, dass die beiden Metallhülsen und die dazwischen positionierte Abstandshülse auf ein Einführwerkzeug gesteckt werden, beispielsweise einen Dorn, mit dem das Gleitlager dann in die Bohrung eingeschoben wird, die kürzere Metallhülse zuvorderst.

An einer Einschnürung der Bohrung, die als Anschlag für das Gleitlager insgesamt dient, liegt die kürzere Metallhülse in eingeschobener Endstellung an, wobei die Metallhülse auf ihrer der Abstandshülse abgewandten Stirnseite im Außenmantelbereich eine umlaufende Einlaufschräge, vorzugsweise in Form einer Fase, aufweist, so dass ein Einschieben in die Bohrung mit kleinerem Durchmesser problemlos möglich ist.

Statt der genannten Fase an der kürzeren Metallhülse als Einführhilfe kann selbstverständlich auch die Bohrung mit kleinerem Durchmesser im Bereich der Abstufung entsprechend gestaltet sein.

Die in Bezug auf das Festlager beschriebene Erfindung kann selbstverständlich auch bei dem anderen Gleitlager, dem Loslager, zum Einsatz kommen, gege- benenfalls unter entsprechender Modifikation der Metallhülsen und/oder der Abstandshülse, um die gegenüber einem Festlager verschiedenen Funktionen zu berücksichtigen.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine Scheibenbremse nach dem Stand der Technik in einer schematischen Draufsicht Figuren 2 und 3 jeweils einen Teillängschnitt durch die Scheibenbremse gemäß der Linie II-II in Fig. 1 in verschiedenen Betriebsstellungen.

In der Figur 1 ist eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Stand der Technik dargestellt, die in ihrem Grundaufbau einen Bremssattel 2 aufweist, der eine Bremsscheibe 3 umfasst, die an einer nicht dargestellten Achse des Nutzfahrzeuges verdrehsicher befestigt ist.

Der Bremssattel 2 ist an einem Bremsträger 1 , bezogen auf die Bremsscheibe 3, axial verschiebbar angeordnet. Hierzu sind zwei Befestigungselemente vorgesehen, die jeweils einen mit dem Bremsträger 1 fest verbundenen Führungsholm 6 aufweisen, der mittels einer Schraube 7 am Bremsträger 1 befestigt ist (Fig. 2). Ein Befestigungselement ist als Loslager 5 und das andere als Festla- ger 4 ausgebildet, wobei letzteres als Einzelheit in den Figuren 2 und 3 abgebildet ist.

Zur Lagerung des Führungsholms 6, d.h. zur axialen Führung des Bremssattels 2, weist das Festlager 4 ein Gleitlager 8 auf, das erfindungsgemäß aus mindestens zwei, in axialer Richtung abständig zueinander angeordneten Metallhülsen 9, 10 und wenigstens einer dazwischen positionierten Abstandshülse 1 1 besteht, an deren Stirnseiten sich jeweils eine der Metallhülsen 9, 10 abstützt. Im Beispiel bilden die beiden Metallhülsen 9, 10 die jeweiligen Endbereiche des Gleitlagers 8.

Die Metallhülsen 9, 10 bestehen aus einem den Außenmantel bildenden Träger, vorzugsweise aus Stahl und einer darauf befestigten, einen Innenmantel 14 bildenden Schicht aus einem, für die Gleitlagerfunktion besonders geeigne- ten Material, insbesondere einem Buntmetall. Zur Gleitreibungminimierung sind, wie in der Figur 3 sehr deutlich zu erkennen ist, auf der dem Führungsholm 6 zugewandten Seite des Innenmantels 14, an der sich der Führungsholm 6 abstützt, Fettnäpchen 15 vorgesehen, zur Deponierung von Schmierfett. Das Gleitlager 8 ist in eine Bohrung 12 des Bremssattels 1 eingeschoben und dort zumindest im Bereich der Metallhülsen 9, 10 reibschlüssig verschiebegesichert gehalten.

Diese Bohrung 12 ist als Stufenbohrung ausgebildet, mit einem Abschnitt 13 mit geringerem Durchmesser, der die dem Bremsträger 1 zugewandte Metallhülse 10 aufnimmt.

Diese Metallhülse 10 ist in ihrem Außendurchmesser und in ihrer Länge jeweils kleiner als die zweite Metallhülse 9, die gegenüberliegend angeordnet ist, wo- bei die Bohrung 12 in diesem Bereich durch eine Kappe 18, die kraftschlüssig gehalten ist, verschlossen ist.

Als Zentrier- und Einführhilfe weist die kürzere, also dem Bremsträger 1 zugewandte Metallhülse 10 auf der der Abstandshülse 1 1 abgewandten Seite im äußeren Randbereich eine Fase 16 auf.

In diesem Bereich ist im Bremssattel ein Balg 17 befestigt, der andererseits am Führungsholm 6 gehalten ist und der die gegenüber der Umgebung frei liegen- de Mantelfläche des Führungsholms 6 zwischen dem Bremsträger 1 und dem Bremssattel 2 als Dichtung überdeckt.

Während die Figur 2 eine Position des Bremssattels 2 auf dem Führungsholm 6 zeigt, wie sie sich bei einem unbenutzten Bremsbelag darstellt, gibt die Figur 3 eine Stellung wieder, in der der Bremsbelag bzw. dessen Reibbelag weitgehend abgenutzt ist, wobei dann der Bremssattel 2, typisch für eine Schiebesattel-Scheibenbremse gegenüber dem Bremsträger 1 fortgeschoben ist. In der Figur 3 ist deutlich erkennbar, dass auch in dieser Position die längere Metallhülse 9 eine ausreichende Führungsfläche für den Führungsholm 6 bildet.