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Patent Searching and Data


Title:
DISK BRAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/122100
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a disk brake having a brake caliper (8) which engages axially in a U-shape around a rotatable brake disk (2), and a caliper bridge (12), two caliper limbs (11) and at least one actuating device. At least one brake lining (37, 38) is arranged in an axially moveable fashion in the brake caliper. The caliper bridge has, in the peripheral direction, at least three substantially axially running supports, wherein at least two of the supports are formed as main supports (25, 26, 27) and at least one support is embodied as a central support (28, 29). Said supports connect the two caliper limbs, thereby form at least two windows, and project axially beyond the brake disk. The central support projects beyond both the brake disk and the brake lining in the axial direction. The radial wall thickness of the central support of the caliper bridge is designed such that, in an axial region of the brake linings, a spacing (A) between the central support and a rotational axis of the brake disk is smaller than an outer radius (R) of the brake disk.

Inventors:
BACH UWE (DE)
SUNDHEIM RALF (DE)
VAN AKEN VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/053451
Publication Date:
November 01, 2007
Filing Date:
April 10, 2007
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL TEVES AG & CO OHG (DE)
BACH UWE (DE)
SUNDHEIM RALF (DE)
VAN AKEN VOLKER (DE)
International Classes:
F16D55/228; F16D65/092
Domestic Patent References:
WO2000065247A12000-11-02
Foreign References:
EP0412541A11991-02-13
GB2258506A1993-02-10
JPH1163041A1999-03-05
EP1069332A22001-01-17
DE19806056A11998-08-20
DE10233446A12004-02-12
Attorney, Agent or Firm:
CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG (Frankfurt, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Scheibenbremse mit einem Bremssattel, der eine drehbare Bremsscheibe U-förmig axial umgreift, und eine Sattelbrücke, zwei Sattelschenkel und mindestens eine Betätigungsvorrichtung umfasst, und im Bremssattel mindestens ein Bremsbelag axial verschiebbar gelagert ist, wobei die Sattelbrücke in einer Umfangsrichtung mindestens drei, im Wesentlichen axial verlaufende Träger aufweist, und wobei die Träger als zwei Hauptträger und ein Zentralträger ausgebildet sind, welche die Sattelschenkel unter Bildung zweier Fenster verbinden und die Bremsscheibe axial überragen, wobei der Zentralträger die Bremsscheibe und den Bremsbelag axial überragt, dadurch gekennzeichnet, dass eine radiale Wandstärke (D) des Zentralträgers (28, 29; 68 ; 98) derart ausgeprägt ist, dass in einem axialen Bereich des Bremsbelags (37, 38; 80; 110) ein Abstand (A) zwischen dem Zentralträger (28, 29; 68 ; 98) und einer Drehachse (3) der Bremsscheibe (2) kleiner ist als ein Außenradius (R) der Bremsscheibe (2) .

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptträger (25, 26, 27 ; 66, 67 ; 96, 97) und der Zentralträger (28, 29; 68 ; 98) die Bremsscheibe (2) U-förmig in einer Axialrichtung (6) umschließen.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Hauptträgern (25, 26, 27 ; 66, 67 ; 96, 97)

Brückenschenkel (34, 35, 36; 72, 73; 102, 103) angeordnet sind, an welchen der Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) in Umfangsrichtung (5) und in einer Radialrichtung (7) abgestützt ist.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem, bezüglich des Bremsbelags (37, 38 ; 80 ; 110) , einlaufseitigen Brückenschenkel (34, 35;72;102, 103) eine Hinterschneidung (50,51;74;

104,105) vorgesehen ist, welche Anschläge (53, 54 ; 76, 77 ;

106,107,108,109) zur Anlage des Bremsbelags (37, 38 ; 80 ; 110) in Umfangsrichtung (5) und eine Auflage (52; 91; 92) zur radialen Abstützung des Bremsbelags (37, 38;80;110) umfasst.

5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) eine Rückenplatte (40;79;119) und einen Reibbelag (41) umfasst, wobei die Rückenplatte (40; 79; 119) einen Rumpfbereich (42; 81; 111) mit zwei in Umfangsrichtung (5) angrenzenden Vorsprüngen (43, 44;83, 84;113, 114) aufweist, wobei mindestens ein Vorsprung (43; 83; 113, 114) L-förmig mit einer Abstützfläche (45; 88 ; 120, 121) zur radialen Abstützung sowie zwei Anlageflächen (48, 49; 85, 86; 115, 116, 117, 118) zur Anlage in Umfangsrichtung (5) ausgebildet ist und in die Hinterschneidung (50, 51 ; 74 ; 104, 105) des Brückenschenkels (34, 35; 72 ; 102, 103) eingreift.

6. Scheibenbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (50, 51; 74) bezüglich einer Hauptdrehrichtung (4) der Bremsscheibe (2) ausschließlich einlaufseitig pro Bremsbelag (37, 38; 80) im Bremssattel

(8,63) vorgesehen ist, und die Rückenplatte (40;79) ausschließlich einlaufseitig einen L-förmigen Vorsprung

(43; 83) aufweist, so dass ein Kraftfluss von Umfangskräften aus der Rückenplatte (40; 79) in den Bremssattel (8,63) über die Anlagefläche (49; 86) und den Anschlag (54; 77) gezogen erfolgt, wenn die Bremsscheibe

(2) in der Hauptdrehrichtung (4) rotiert, und über die Anlagenfläche (48; 85) und den Anschlag (53; 76) gedrückt erfolgt, wenn sich die Bremsscheibe (2) entgegen der Hauptdrehrichtung (4) dreht.

7. Scheibenbremse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einem auslaufseitigen Brückenschenkel (73; 113, 114) ein Anschlag (78) und eine Auflage (92) vorgesehen sind, wodurch der Bremsbelag

(80;110) mittels der Abstützflächen (88, 89; 120, 121) radial abstützbar ist, und wobei die Anschläge

(77, 78;107, 109) im Bremssattel (63,93) derart in Umfangsrichtung (5) beabstandet sind, so dass, wenn die Bremsscheibe (2) in der Hauptdrehrichtung (4) rotiert, bei bremsungsinduzierten, mäßigen Umfangskräften ausschließlich der einlaufseitige Anschlag (77; 107) mit der Anlagefläche (86; 116) im Eingriff ist, und bei hohen Umfangskräften zusätzlich der auslaufseitige Vorsprung

(84; 114) verformungsbedingt am Anschlag (78; 109) anliegt.

8. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem

Zentralträger (28, 29; 68 ; 98) eine Abstützfläche (32, 33; 69; 99) vorgesehen ist, die zusammenwirkend mit den Auflagen (52, 57 ; 91, 92) der Brückenschenkel (34,35,36; 72 , 73 ; 102 , 103) eine Bewegungsmöglichkeit des Bremsbelag (37, 38;80;110) im Bremssattel (8;63;93) in Radialrichtung (7) mit einem Spiel (S R ) begrenzt.

9. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am

Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) eine mit der Abstützfläche (32,33;69;99) des Zentralträgers (28, 29; 68 ; 98) zusammenwirkende Rumpfabstützfläche (47; 90) vorgesehen ist, die an einer einer Drehachse (3) der Bremsscheibe (2) abgewandten Seite des Rumpfbereichs (42; 81; 111) und im Wesentlichen mittig zwischen den Vorsprüngen (43, 44;83, 84;113, 114) angeordnet ist.

10. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung (39;82;112) im Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) vorgesehen ist, welche den Zentralträger (28, 29; 68 ; 98) zumindest teilweise aufnimmt.

11. Scheibenbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rumpfabstützfläche (47; 90) in der Ausnehmung (39; 82; 112) des Bremsbelags (37, 38 ; 80 ; 110) angeordnet ist.

12. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im

Bremssattel (8) mindestens zwei Paar Bremsbeläge (37,38) nebeneinander in Umfangsrichtung (5) zur axial beidseitigen Beaufschlagung der Bremscheibe (2) vorgesehen sind.

13. Scheibenbremse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (51) für den auslaufseitigen Bremsbelag (38) an einem Brückenschenkel (35) ausgebildet ist, der die Auflage (52) für den einlaufseitigen Bremsbelag (37) aufnimmt.

14. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die

Sattelschenkel (10,11) aus einem Leichtbauwerkstoff hergestellt sind, und die Sattelbrücke (12; 64; 94) aus einem festeren Werkstoff als die Sattelschenkel (10,11) hergestellt ist.

15. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die

Sattelschenkel (10,11) mit der Sattelbrücke (12) und den Brückenschenkeln (35) je an zwei radial unterschiedlichen Stellen verschraubbar sind, so dass die Brückenschenkel (35) die Steifigkeit des Bremssattels (8) erhöhen.

16. Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der

Bremssattel (8; 63; 93) als Schwimmsattel oder Festsattel ausgebildet ist.

17. Bremsbelag für eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel, wobei der Bremssattel eine drehbare Bremsscheibe U-förmig axial umgreift, und eine Sattelbrücke, zwei Sattelschenkel und mindestens eine Betätigungsvorrichtung umfasst, wobei der Bremsbelag im Bremssattel axial verschiebbar gelagert ist, wobei der Bremsbelag eine Rückenplatte und einen darauf angeordneten Reibbelag umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rückenplatte (40; 79; 119) und im Reibbelag (41) des Bremsbelags (37, 38; 80; 110) eine Ausnehmung (39; 82; 112) vorgesehen ist, welche die Sattelbrücke (12; 64; 94) zumindest teilweise aufnimmt.

18. Bremsbelag nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Sattelbrücke (12; 64; 94) in einer Umfangsrichtung (5) mindestens drei, im Wesentlichen axial verlaufende Träger aufweist, wobei die Träger als zwei Hauptträger

(25,26,27; 66, 67; 96, 97) und ein Zentralträger

(28,29; 68; 98) ausgebildet sind, welche die Sattelschenkel

(10,11) unter Bildung zweier Fenster

(20,21;70, 71;100, 101) verbinden und die Bremsscheibe (2) axial überragen, wobei der Zentralträger (28, 29; 68 ; 98) die Bremsscheibe (2) und den Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) axial überragt und von der Ausnehmung (39; 82; 112) in

Umfangsrichtung (5) beidseitig aufgenommen wird.

19. Bremsbelag nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) eine Rückenplatte (40; 79; 119) und einen Reibbelag (41) umfasst, wobei die Rückenplatte (40; 79; 119) einen Rumpfbereich (42; 81; 111) mit zwei in Umfangsrichtung (5) angrenzenden Vorsprüngen (43, 44 ; 83, 84 ; 113, 114) aufweist, wobei mindestens ein Vorsprung (43; 83; 113, 114) L-förmig

mit einer Abstützfläche (45; 88; 120, 121) zur radialen Abstützung, sowie mit zwei Anlageflächen

(48, 49;85, 86;115, 116, 117, 118) zur Anlage in einer Umfangsrichtung (5) ausgebildet ist, und in eine Hinterschneidung (50, 51 ; 74 ; 104, 105) in der Sattelbrücke

(12; 64; 94) eingreift, und der andere Vorsprung

(44; 84; 113, 114) eine weitere Abstützfläche

(46;89;120, 121) aufweist.

20. Bremsbelag nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass am Rumpfbereich (42; 81; 111) eine Rumpfabstützfläche (47; 90; 122) vorgesehen ist, die zusammenwirkend mit den

Abstützflächen (45, 46; 88, 89; 120, 121) der Vorsprünge (43, 44; 83, 84; 113, 114) eine Bewegungsmöglichkeit des

Bremsbelag (37, 38 ; 80 ; 110) im Bremssattel (8;63;93) in

Radialrichtung (7) mit einem Spiel (S R ) begrenzt.

21. Bremsbelag nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Rumpfabstützfläche (47; 90; 122) in der Ausnehmung (39; 82; 112) des Bremsbelags (37, 38 ; 80 ; 110) angeordnet ist.

22. Bremsbelag nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der L-förmige Vorsprung (43; 83; 113) bezüglich einer Hauptdrehrichtung

(4) der Bremsscheibe (2) ausschließlich einlaufseitig an dem Rumpfbereich (42;81;111) der Rückenplatte (40;79;119) ausgebildet ist, so dass der Kraftfluss der Umfangskräfte aus der Rückenplatte (40; 79; 119) in den Bremssattel

(8; 63; 93) über die Anlagefläche (49; 86; 116) gezogen erfolgt, wenn die Bremsscheibe (2) in der Hauptdrehrichtung (4) rotiert, und über die Anlagenfläche

(48; 85; 115) gedrückt erfolgt, wenn die Bremsscheibe (2) entgegen der Hauptdrehrichtung (4) rotiert.

23. Bremsbelagsatz für eine Scheibenbremse nach einem oder mehreren der voran gestellten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Bremsbeläge (37,38), die in Umfangsrichtung (5) nebeneinander auf derselben Seite der Bremsscheibe (2) angeordnet sind, gleich ausgeführt sind.

Description:

Scheibenbremse

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel, der eine drehbare Bremsscheibe U-förmig axial umgreift, und eine Sattelbrücke, zwei Sattelschenkel und mindestens eine Betätigungsvorrichtung umfasst. In dem Bremssattel ist mindestens ein Bremsbelag axial verschiebbar gelagert. Die Sattelbrücke weist in Umfangsrichtung mindestens drei, im Wesentlichen axial verlaufende Träger auf, wobei zwei der Träger als Hauptträger und ein Träger als Zentralträger ausgebildet sind. Diese Träger verbinden die beiden Sattelschenkel, bilden dabei zwei Fenster und überragen axial die Bremsscheibe. Der Zentralträger überragt sowohl die Bremsscheibe als auch den Bremsbelag in Axialrichtung .

Eine derartige Scheibenbremse ist aus der DE 195 30 407 Al bekannt, die einen Festsattel mit Sattelschenkeln und einer Sattelbrücke aufweist. Die Sattelbrücke ist dabei in Form von als Träger fungierenden Schrauben gebildet, welche die Sattelschenkel verbinden. Derartige Bremsen benötigen einen verhältnismäßig großen Bauraum in Radial- und Umfangsrichtung . Bei einer Scheibenbremse wirkt es sich positiv auf die Bremsleistung und -Performance aus, wenn der Radius der Bremsscheibe möglichst groß gewählt wird, da somit ein hohes Bremsmoment bei niedriger Umfangskraft erzielbar ist. Der maximale Durchmesser einer Bremsscheibe und der entsprechende Radius der Beaufschlagung durch die Bremsbeläge werden von dem Felgeninnendurchmesser bestimmt.

Weiterhin wird in der DE 101 13 347 Al eine Scheibenbremse offenbart, bei der die Satteibrucke in Form von Tragern ausgebildet ist, und ein mittlerer Zentraltrager zur Abstutzung des Bremsbelags dient.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung einen Bremscheibe und einen Bremsbelag anzugeben, welche die Nachteile des Stands der Technik vermeiden und insbesondere einen geringen Platzbedarf aufweisen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemaß mit den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 dadurch gelost, indem eine radiale Wandstarke des Zentraltragers der Satteibrucke derart ausgeprägt ist, dass in einem axialen Bereich der Bremsbelage ein Abstand zwischen dem Zentraltrager und einer Drehachse der Bremsscheibe kleiner ist als ein Außenradius der Bremsscheibe. Dies bedeutet, dass die Wandstarke in dem Bereich, wo der Zentraltrager nur den Bremsbelag überragt, großer ist als dort, wo der Zentraltrager die Bremsscheibe übergreift. Somit ist der Zentraltrager durch die axial projizierte überschneidung von Bremsscheibe und Zentraltrager an dem Ubergangsbereich zwischen Sattelschenkel und Satteibrucke verstärkt. Dies erweist sich als sehr gunstig, da in diesem Ubergangsbereich die Beanspruchung der Bauteile, insbesondere durch Kerbspannungen, wesentlich starker ist als in dem Bereich der Bremsscheibe. Diese beanspruchungsgerechte und - optimierte Konzeption der Satteibrucke bewirkt den Vorteil, dass der Bremsscheibendurchmesser maximal ausgeprägt sein kann. Die Konstruktion der Satteibrucke mit Tragern und Fenstern ermöglicht eine gute Warmeabstrahlung der Bauteile, wodurch die thermische Belastung gering gehalten wird.

Dadurch dass die Hauptträger und der Zentralträger die Bremsscheibe in einer Axialrichtung U-förmig umschließen, wird die Bremsscheibe durch den Bremssattel quasi-abgerundet und spannungsharmonisierend umschlossen. Dies führt zu einem optimalen Kraftfluss im Bremssattel und somit zu einer hohen Steifigkeit gegen Aufbiegung bei einer Bremsbetätigung.

Die Bremsbeläge werden an Brückenschenkeln in Umfangsrichtung und in Radialrichtung abgestützt, wobei die Brückenschenkel an den Hauptträgern der Sattelbrücke angeordnet sind. Dabei ist an mindestens einem, bezüglich des Bremsbelags einlaufseitigen Brückenschenkel eine Hinterschneidung vorgesehen. Diese umfasst Anschläge zur Anlage des Bremsbelags in Umfangsrichtung und eine Auflage zur radialen Abstützung des Bremsbelags. Der Bremsbelag umfasst eine Rückenplatte und einen Reibbelag, wobei die Rückenplatte einen Rumpfbereich mit zwei in Umfangsrichtung angrenzenden Vorsprüngen aufweist. Mindestens einer der Vorsprünge ist L-förmig mit einer Abstützfläche zur radialen Abstützung sowie zwei Anlageflächen zur Anlage in Umfangsrichtung ausgebildet. Der L-förmige Vorsprung greift in die Hinterschneidung des Brückenschenkels ein. Diese Art der Lagerung eines Bremsbelages im Bremssattel ist einfach zu fertigen und bedingt ein komfortables Bremsverhalten.

Hinsichtlich des Bedarfs an Bauraum in Umfangsrichtung erweist es sich als sehr günstig, wenn die Hinterschneidung bezüglich einer Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe ausschließlich einlaufseitig pro Bremsbelag im Bremssattel vorgesehen ist, und die Rückenplatte ausschließlich einlaufseitig einen L-förmigen Vorsprung aufweist, so dass ein Kraftfluss von Umfangskräften aus der Rückenplatte in den Bremssattel über eine Anlagefläche und einen Anschlag gezogen erfolgt, wenn die Bremsscheibe in der

Hauptdrehrichtung rotiert, und über einen weiteren Anschlag und einen weiteren Anlagefläche gedrückt erfolgt, wenn sich die Bremsscheibe entgegen der Hauptdrehrichtung dreht. Die Begrifflichkeiten „ein- und auslaufseitig" sind in diesem Zusammenhang auf jeden vorhandenen Bremsbelag bezogen. Durch diese Konzeption der Bremsbelaglagerung wird sichergestellt, dass die gezogene Bremsbelagführung, mit einem günstigen Bremsverhalten bezüglich Geräuschbildung und Verschleiß für die Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs zum tragen kommt. Für die weniger häufigen Rückwärtsfahrten oder für den Stillstand des Fahrzeugs werden die Bremsbeläge gedrückt belastet. Diese speziell auf die Anforderungen abgestimmte und effektive Anwendung des gezogenen und des gedrückten Belagführungsprinzips, birgt den Vorteil, dass der Bauraum des Bremssattels in Umfangsrichtung der Bremsscheibe erheblich reduziert wird, da keine auslaufseitige Hinterschneidungskonstruktion von Nöten ist. Zusätzlich ergibt sich der Doppeleffekt, dass der Werkstoff- und Bearbeitungsbedarf sowohl bezüglich des Bremssattels als auch bezüglich der Rückenplatte des Bremsbelags entscheidend gesenkt wird. Besonders bei Festsatteln ist dieses Konzept besonders einfach und vorteilhaft, da diese prinzipiell sehr steif ausgebildet sind, und somit die vorliegende reduzierte Belagführung ohne Nachteile anwendbar ist.

Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Erfindung beinhaltet, dass an dem auslaufseitigen Brückenschenkel ein Anschlag und eine Auflage vorgesehen sind, wodurch der Bremsbelag mittels der Abstützflächen radial abstützbar ist. Die zur Abstützung in Umfangsrichtung dienenden Anschläge im Bremssattel sind derart beabstandet sind, so dass, wenn die Bremsscheibe in der Hauptdrehrichtung rotiert, bei bremsungsinduzierten, mäßigen Umfangskräften ausschließlich der einlaufseitige Anschlag der Hinterscheidung und die

Anlagefläche des L-förmigen Vorsprungs im Eingriff sind. Bei hohen Umfangskräften liegt zusätzlich der auslaufseitige Vorsprung des Bremsbelags am Anschlag des auslaufseitigen Brückenschenkels an, da sich sowohl der einlaufseitige Brückenschenkel verformt und sich die Rückenplatte des Bremsbelags längt. Ein zwischen Bremsbelag und einem auslaufseitigen Anschlag vorhandener Spalt wird durch die Verformung überwunden, so dass eine Kraftableitung anteilig in den auslaufseitigen Brückenschenkel ermöglicht wird (Pull-Push-Prinzip) .

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Zentralträger der Sattelbrücke eine Abstützfläche vorgesehen, die zusammenwirkend mit den Auflagen in den Brückenschenkeln eine Bewegungsmöglichkeit des Bremsbelags im Bremssattel in Radialrichtung mit einem Spiel begrenzt. Weiterhin ist am Bremsbelag eine mit der Abstützfläche des Zentralträgers zusammenwirkende Rumpfabstützfläche vorgesehen, die an einer der Drehachse der Bremsscheibe abgewandten Seite des Rumpfbereichs und im Wesentlichen mittig zwischen den Vorsprüngen angeordnet ist. Vorzugsweise ist dabei eine Ausnehmung im Bremsbelag vorgesehen, welche den Zentralträger zumindest teilweise aufnimmt und worin die Rumpfabstützfläche angeordnet ist. Die radiale Abstützung des Bremsbelags in einem dritten Punkt in der Sattelbrücke verhindert unerwünschte Bewegungen des Bremsbelags und damit verbundene Nachteile hinsichtlich des Bremskomforts. Die Verwendung der dritten Abstützfläche ist bei dem vorliegenden Führungssystem der Bremsbeläge besonders vorteilhaft, da die einseitige Ausprägung des L-förmigen Vorsprungs dem Bremsbelag gewisse Bewegungsmöglichkeiten gestattet, welche durch die Rumpfabstützfläche und die entsprechende Gegenfläche in der Sattelbrücke eingeschränkt wird. Das radiale Spiel dieser Bremsbelaglagerung kann bei

einem Festsattel verhältnismäßig gering gewählt sein, da Sattelbrücke und Auflagen in der Belagführung in einem festen geometrischen Verhältnis stehen. Ein Spiel in der Größenordnung von 0,3 - 0,5 mm ist hierbei sinnvoll. In dem Fall, dass weitere Mittel zwischen dem Bremsbelag und der Sattelbrücke wirksam sein sollten, kann das Spiel zwischen 0,5 - 1 mm betragen.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung beinhaltet, dass im Bremssattel mindestens zwei Paar Bremsbeläge nebeneinander in Umfangsrichtung zur axial beidseitigen Beaufschlagung der Bremscheibe vorgesehen sind. Solche Hochleistungs-Scheibenbremsen weisen den entscheidenden Vorteil gegenüber Bremsen mit nur einem großen Paar Bremsbeläge auf, dass die Bremsbeläge gleichmäßig abgenützt werden, da die Bremsbeläge von nur einer

Betätigungsvorrichtung beaufschlagt werden, eine voneinander unabhängige Lagerung aufweisen und thermisch entkoppelt sind. Dadurch ist vor allem die mechanische Beanspruchung der Kraftabstützungen in Umfangsrichtung reduziert, was zu niedrigeren Bauteildimensionen und -gewicht führt. Damit verbessert sich auch die axiale Beweglichkeit im Bremssattel und somit auch die Komforteigenschaften der Bremsbeläge. Die günstige Abstützung der Bremsbeläge mittels der Hinterschneidungen und den Anschlägen macht eine kompakte und kurze Bauweise des Bremssattels, insbesondere in Umfangsrichtung möglich.

Der Bauraum in Umfangsrichtung kann besonders effektiv genutzt werden, wenn die Hinterschneidung zur Aufnahme des auslaufseitigen Bremsbelags an einem zentralen Brückenschenkel vorgesehen ist, woran gleichzeitig auch der Anschlag für den einlaufseitigen Bremsbelag angebracht ist. Das bedeutet, dass der auslaufseitige Anschlag für den

einlaufseitigen Bremsbelag an demselben Brückenschenkel angebracht ist, an welchem auch die einlaufseitige Hinterschneidung für den auslaufseitigen Bremsbelag vorgesehen ist. Es gilt zu beachten, dass sich einmal die Begrifflichkeit „ein- und auslaufseitig" zur Positionsangabe der Hinterschneidung und des Anschlags im Bremssattel auf den jeweiligen Bremsbelag bezieht, aber ebenfalls zur Lagebeschreibung der Bremsbeläge verwendet wird und sich dabei auf den Bremssattel per se bezieht. Die Brückenschenkel sind vorzugsweise derart an und mit der Sattelbrücke einstückig ausgebildet, dass Sattelbrücke und Brückenschenkel eine U-förmige Kontur aufweisen, welche die Bremsscheibe umgreift. Dabei können die Sattelbrücke und die Sattelschenkel aus einem Leichtbauwerkstoff und die Sattelbrücke aus einem festeren Werkstoff als die Sattelschenkel hergestellt sein. Da die Sattelbrücke vollständig die Betätigungskräfte abstützen muss, welche von den Betätigungsvorrichtungen eingebracht werden, kann diese aufgrund der günstigen mehrstückigen Konstruktion des Bremssattels aus einem höherfesten Werkstoff, wie zum Beispiel Sphäro-Guss, hergestellt werden. Um das Gewicht zu reduzieren sind die Sattelschenkel beispielsweise aus Aluminium hergestellt.

Weiterhin kann die Steifigkeit des Bremssattels weiter erhöht werden, indem die U-förmige Ausprägung der Sattelbrücke und die Brückenschenkel in die tragende Konstruktion mit einbezogen werden. Indem die Sattelschenkel mit der Sattelbrücke und den Brückenschenkeln an zwei radial unterschiedlichen Stellen verschraubt werden, stützen sich die Betätigungskräfte der Betätigungsvorrichtung auch über die Brückenschenkel ab.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Bremsbelag für eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel offenbart, wobei der Bremssattel eine drehbare Bremsscheibe U-förmig axial umgreift. Weiterhin umfasst der Bremssattel eine Sattelbrücke, zwei Sattelschenkel und mindestens eine Betätigungsvorrichtung. Der Bremsbelag ist im Bremssattel axial verschiebbar gelagert und umfasst eine Rückenplatte und einen darauf angeordneten Reibbelag.

Der erfindungsgemäße Bremsbelag weist dabei in der Rückenplatte und im Reibbelag eine Ausnehmung auf, welche den Zentralträger zumindest teilweise aufnimmt. Günstiger Weise kann die Sattelbrücke in einer Umfangsrichtung mindestens drei, im Wesentlichen axial verlaufende Träger aufweisen. Die Träger sind dabei als zwei Hauptträger und ein Zentralträger ausgebildet sind, welche die Sattelschenkel unter Bildung zweier Fenster verbinden und die Bremsscheibe axial überragen. Der Zentralträger überragt zu der Bremsscheibe ebenfalls den Bremsbelag axial und wird von der Ausnehmung in Umfangsrichtung beidseitig aufgenommen .

Weiterhin umfasst der Bremsbelag eine Rückenplatte und einen Reibbelag, wobei die Rückenplatte einen Rumpfbereich mit zwei in Umfangsrichtung angrenzenden Vorsprüngen aufweist. Mindestens ein Vorsprung ist dabei L-förmig mit einer Abstützfläche zur radialen Abstützung, sowie mit zwei Anlageflächen zur Anlage in einer Umfangsrichtung ausgebildet. Der L-förmige Absatz greift in eine Hinterschneidung in der Sattelbrücke ein, wobei der andere Vorsprung eine weitere Anlagefläche und eine Abstützfläche aufweist. Auf diese Weise ermöglicht der Bremsbelag die vorteilhafte und bauraumoptimierte Konzeption des Bremssattels und der Scheibenbremse. Denkbar ist, den L-

förmigen Vorsprung bezüglich einer Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe ausschließlich einlaufseitig an dem Rumpfbereich jeder Rückenplatte auszubilden. Auf diese Weise wird der Bremsbelag gezogen und der Kraftfluss der Umfangskräfte aus der Rückenplatte in den Bremssattel erfolgt über die Anlagefläche, welche an dem L-förmigen Vorsprung radial verläuft und dem Rumpfbereich zugewandt ist, wenn die Bremsscheibe in der Hauptdrehrichtung rotiert. Wenn sich die Bremsscheibe entgegen der Hauptdrehrichtung dreht, führt der Kraftfluss gedrückt über die Anlagenfläche, die dem Rumpfbereich abgewandt ist. Jedoch kann auch der auslaufseitige Absatz der Rückenplatte eine L-förmige Kontur aufweisen. So werden Umfangskräfte unabhängig von der Drehrichtung der Bremsscheibe gezogen aus dem Bremsbelag in den Bremssattel abgeleitet.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann am Rumpfbereich der Rückenplatte eine Rumpfabstützfläche vorgesehen sein, die zusammenwirkend mit den Abstützflächen der Vorsprünge eine Bewegungsmöglichkeit des Bremsbelags im Bremssattel in Radialrichtung mit einem Spiel begrenzt. Diese als Radialabstützung fungierende Rumpfabstützfläche kann sowohl im Normalbetrieb der Scheibenbremse in Kontakt mit der Sattelbrücke treten, als auch nur als Notfallbegrenzung dienen, insbesondere wenn zwischen Bremsbelag und Sattelbrücke weitere Mittel wirksam sind.

Wenn die Scheibenbremse zwei Paar Bremsbeläge aufweist, wobei jeweils zwei Bremsbeläge in Umfangsrichtung nebeneinander die Bremsscheibe beidseitig beaufschlagen können, so ist es hinsichtlich der Herstellungskosten vorteilhaft, wenn mindestens zwei Bremsbeläge gleich ausgeführt sind.

Die beschriebene Konzeption eines Bremssattels und eines Bremsbelags lassen sich in einer Scheibenbremse mit einem Festsattel oder mit einem Schwimmsattel anwenden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den Zeichnungen anhand der Beschreibung hervor.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf einen Bremssattel einer ersten Ausführungsform einer Scheibenbremse,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht in die Sattelbrücke der Scheibenbremse gemäß Fig. 1,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Scheibenbremse gemäß Fig. 1,

Fig. 4 einen perspektivischen Teilschnitt durch die Scheibenbremse gemäß Fig. 1,

Fig. 5 a) und b) einen Detailschnitt auf die

Bremsbelagführung der Scheibenbremse gemäß Fig. 1 und analog der Ausführungsformen in Fig. 7 und Fig.

Fig. 6 a) einen Querschnitt durch die Scheibenbremse gemäß Fig. 1, und b) einen Querschnitt durch eine Scheibenbremsen ähnlich der Scheibenbremse gemäß Fig. 1,

Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine zweite

Ausführungsform einer Scheibenbremse, und

Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform einer Scheibenbremse.

In den Fig. 1 bis Fig. 6 wird eine erste Ausführungsform einer Scheibenbremse 1 gezeigt. Diese Scheibenbremse 1 umfasst einen als Festsattel ausgebildeten Bremssattel 8 der an einen nicht dargestellten Fahrzeugschenkel fest montierbar ist. Im montiertem Zustand umgreift der Bremssattel 8 axial eine Bremsscheibe 2, die um eine Drehachse 3 rotierbar gelagert ist. Dabei läuft die Bremsscheibe 2 durch einen in Umfangsrichtung 5 verlaufenden Schacht 9 durch den Bremssattel 8, wobei der Schacht 9 von einem ersten, Fahrzeug zugewandten Sattelschenkel 10, eine Sattelbrücke 12 und einem zweiten fahrzeugabgewandten Sattelschenkel 11 gebildet wird. Im vorliegenden Fall sind die Sattelschenkel 10,11 und die Sattelbrücke 12 als verschiedenen Bauteile ausgebildet und mittels Schrauben miteinander verbunden. Denkbar ist auch eine einstückige Ausführung des Bremssattels. An dem ersten Sattelschenkel 10 sind im Wesentlichen radial verlaufende Bohrungen 13 vorgesehen, mittels welcher der Bremssattel 8 mit dem Fahrzeugschenkel verbindbar ist.

In jedem Sattelschenkel 10,11 sind je zwei

Betätigungsvorrichtungen 14 angeordnet, die jeweils einen in einer Bohrung 15 verschiebbaren Kolben 16 aufweisen. Zwischen den Kolben 16 und den Bohrungen 15 ergeben sich Druckräume 17. Alle vier Druckräume 17 der Betätigungsvorrichtungen 14 sind hydraulisch miteinander verbunden, wobei die Druckräume 17 im selben Sattelschenkel 10 oder 11 mittels einer Stichbohrung 18 in Verbindung stehen, und zudem ein Druckrohr 19 zwischen den Druckräumen 17 der beiden Sattelschenkel 10,11 vorgesehen ist. Dabei wird das Druckrohr 12 durch eine schützende Isolierung 20 gegen thermische und mechanische Belastungen gegenüber der Bremsscheibe 2 abgeschirmt.

Die Satteibrucke 12 ist als Trager-Rahmenkonstruktion mit radialen Fenstern 21,22 gestaltet, wobei zwei in Umfangsrichtung 5 verlaufende Stege 23,24 mit axial verlaufenden Tragern verbunden sind, und so die Fenster 23,24 umrahmen. Es ist zwischen Haupttragern 25,26,27 und Zentraltragern 28,29 zu unterscheiden, da die Haupttrager 25,26,27 starker ausgeprägt sind als die Zentraltrager 28,29. Die Haupttragern 25,26,27 bilden zusammen mit fest verbundenen Bruckenschenkeln 34,35,36 U-formige Einheiten aus, welche die Bremsscheibe 2 umschließen. An den Bruckenschenkeln 34,35,36 sind Aufnahmen für die Bremsbelage 37,38 angeordnet, welche dadurch in Axialrichtung 6 verschiebbar gelagert und in Umfangsrichtung 5 und Radialrichtung 7 gelagert sind. Gemäß einer Hauptdrehrichtung 4 der Bremsscheibe 2, welche der Vorwartsfahrt eines Kraftfahrzeuges entspricht, ist dabei von jeweils einem ein- und auslaufseitigen Paar Bremsbelage 37,38 zu sprechen.

Die Zentraltrager 28,29 sind zwischen den Haupttragern 25,26,27 angeordnet und überragen die Bremsscheibe 2 und die Bremsbelage 37,38. In Fig. 4 ist besonders gut zu erkennen, in welcher Art die Zentraltrager 28,29 angeordnet und ausgeprägt sind. Dabei wird deutlich, dass die radiale Wandstarke D über die axiale Lange der Zentraltrager 28,29 variiert. Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit des gesamten Bremssattels 2, sind die Zentraltrager 28,29 am übergang zu den Sattelschenkeln 10,11 starker mit einer Verdickung 30,31 ausgeführt, als dort wo sie die Bremsscheibe 2 überragen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Ubergangsbereich mechanisch besonders stark belastet ist. Weiterhin ist der Bereich mit der Verdickung 30,31 besonders gut dafür geeignet, die Verbindungsschrauben 58,59 aufzunehmen. Die unterschiedliche Wandstarke D über die axiale Erstreckung

der Zentraltrager 28,29 erwirkt, dass die Bremsscheibe 2 durch die Zentraltrager 28,29 ebenfalls U-formig umschlossen wird, wobei keine ausgeprägten Bruckenschenkel vorhanden sind. Diese zur Drehachse 3 weisende U-formige Ausprägung der Zentraltrager 28,29 ist vorteilhaft, um den Außenradius R der Bremsscheibe 2, und damit auch den Wirkradius der Bremsbelage 37,38 und der Umfangskraft, möglichst groß zu gestalten. Somit ragt der verdickte Bereich der Zentraltrager 28,29 axial projiziert in den Bereich des Reibeingriffs der Bremsbelage 37,38. Ein Abstand A zwischen dem verdickten Bereich der Zentraltrager 28,29, insbesondere zwischen der der Drehachse 3 zugewandten Flache dieses Bereiches, und der Drehachse 3 der Bremscheibe 2 ist somit kleiner als der Außenradius R der Bremsscheibe 2. Um dieses zu vermeiden, musste ein Außenradius einer Bremsscheibe um den Betrag der Verdickung der Zentraltrager verringert werden, wenn die Außenmaße der Scheibenbremse bedingt durch einen Felgeninnendurchmesser konstant sein sollten. Die vorteilhafte überschneidung bedingt eine Ausnehmung 39 in den Bremsbelagen 37,38, worin die Verdickung 30,31 der Zentraltrager 28,29 aufgenommen werden kann. Diese Ausnehmung 39 verringert nur unwesendlich die Reibungsflache. Es handelt sich somit um eine hocheffektive Gestaltung des Bremssattels 8, wobei ausschließlich mechanisch hoch belastete Bereiche entsprechend den Beanspruchungen ausgelegt sind, und gleichzeitig eine optimale Bauraumausnutzung realisiert wird.

Die Bremsbelage 37,38 sind axial verschiebbar in den Aufnahmen in der Satteibrucke 12 gelagert. Im Folgenden wird zur Beschreibung der Lagerung bezuglich einer der Hauptdrehrichtung 4 von ein- und auslaufseitigen Positionen gesprochen. Dies kann sich sowohl auf eine Position relativ zu einem Bremsbelag, als auch zur Lage eines Bremsbelags im

Bremssattel beziehen. Alle Bremsbeläge 37,38 umfassen eine Rückenplatte 40 und einen damit fest verbundenen Reibbelag 41, der vorzugsweise darauf aufgepresst ist. Die Rückenplatte 40 weist einen Rumpfbereich 42 auf, der in Umfangsrichtung 5 in je einen Vorsprung 43,44 übergeht, wobei die Ausnehmung 39 für die Aufnahme der Verdickung 30,31 der Zentralträger 28,29 im Rumpfbereich 42 und im Reibbelag 41 vorgesehen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der einlaufseitige Vorsprung 43 L- förmig mit einer Abstützfläche 45 zur radialen Abstützung sowie zwei Anlageflächen 48,49 zur Anlage in Umfangsrichtung 5 ausgebildet. Am auslaufseitigen Vorsprung 44 ist eine Abstützfläche 46 zur radialen Abstützung vorhanden.

Wie in Fig. 3 gezeigt, sind die einlaufseitigen Aufnahmen für die Bremsbeläge 37,38 in den einlaufseitigen Brückenschenkeln 34 und in den mittleren Brückenschenkeln 35 als Hinterschneidungen 50,51 ausgebildet, in welche die L- förmigen Vorsprünge 43 der Bremsbeläge 37,38 eingreifen. Jede Hinterschneidung 50,51 weist eine Auflage 52 zur radialen Abstützung und je zwei Anschläge 53,54 zur Anlage in Umfangsrichtung 5 auf. Die auslaufseitigen Aufnahmen 55,56 für die Bremsbeläge 37,38 sind an den mittleren Brückenschenkeln 35 und an den auslaufseitigen Brückenschenkeln 36 in Form einer Auflage 57 vorgesehen.

Jeder Bremsbelag 37,38 wird mittels der einlaufseitigen Hinterschneidung 50,51 und der auslaufseitigen Aufnahme 55,56 in Radialrichtung 7 abgestützt. Dabei wirkt die Abstützfläche 45 am einlaufseitigen Vorsprung 43 eines Bremsbelags 37,38 mit der Auflage 52 der Hinterschneidung 50,51 und die Abstützfläche 46 des auslaufseitigen Vorsprungs 44 eines Bremsbelags 37,38 mit der Auflage Aufnahme 56,57 zusammen. Wie in Fig. 5b exemplarisch und

detailliert am Beispiel des Zentralträgers 29 verdeutlicht, ist in der Ausnehmung 39 im Rumpfbereich 42 eine Rumpfabstützfläche 47 vorhanden, welche die

Bewegungsmöglichkeit des Bremsbelags 37,38 in Radialrichtung 7 zusammen mit der Abstützfläche 32,33 des Zentralträgers 28,29 mit einem Spiel S R beschränkt. Das Spiel S R ist vorzugsweise 0,3 - 0,5 mm groß. Die Lagerung der Bremsbeläge 37,38 in Umfangsrichtung 5 erfolgt über die Anschläge 53,54 in den Hinterschneidungen 50,51 im Zusammenwirken mit den Anlageflächen 48,49 an den einlaufseitigen Vorsprüngen 43 der Bremsbeläge 37,38. Dies ist exemplarisch in Fig. 5a im Detailschnitt der Hinterschneidung 51 im mittleren Brückenschenkel 35 mit dem einlaufseitigen Vorsprung 43 des Bremsbelags 38 gezeigt. Das Innenmaß in Umfangsrichtung 5 der Hinterschneidung 51 ist etwas größer als der L-förmige Vorsprung 43, so dass sich in Umfangsrichtung 5 ein Spiel S H von 0,3 - 0,6 mm ergibt.

Bei einer Bremsbetätigung der Scheibenbremse 1 werden die Druckräume 17 der Betätigungsvorrichtungen 14 in den Sattelschenkeln 10,11 beaufschlagt, wodurch sich der jeweilige Kolben 16 axial verschiebt und den entsprechenden Bremsbelag 10,11 an die Bremsscheibe 2 presst. Wenn die Bremsscheibe 2 in Hauptdrehrichtung 4 rotiert, so bewirkt die entstehende Umfangskraft, dass die Bremsbelag zugewandten Anlageflächen 49 der L-förmigen Vorsprünge 43 der Bremsbeläge 10,11 mit den Bremsbelag abgewandten Anschlägen 54 der Hinterschneidungen 50,51 in Eingriff gehen. Somit wird die Umfangskraft mittels gezogener Bremsbeläge 37,38 über die Brückenschenkel 34,35 in den Bremssattel 8 abgeleitet. Bei Rückwärtsfahrt legen sich die Bremsbeläge 37,38 mit den Bremsbelag abgewandten Anlageflächen 48 an die Bremsbelag zugewandten Anschläge 53

an, wodurch die Umfangskräfte gedrückt in den Bremssattel 8 eingeleitet werden.

In Fig. 6a und 6b ist der Bremssattel 8 in einem Axialschnitt dargestellt, welcher durch den mittleren Hauptträger 26 und die Brückenschenkel 35 geht. Daran ist erkennbar wie die U-förmige Ausprägung der Sattelbrücke 12 und die Brückenschenkel 35 die Steifigkeit des Bremssattels 8 weiter erhöht wird, indem diese in die tragende Konstruktion mit einbezogen werden. Durch die Verschraubung der Sattelschenkel 10,11 mit der Sattelbrücke 12 und den Brückenschenkeln 35 an radial zwei unterschiedlichen Stellen stützen sich die Betätigungskräfte der

Betätigungsvorrichtungen 14 auch über die Brückenschenkel 35 ab. In Fig. 6b ist eine andere Form der Verschraubung realisiert, welche die Anzahl der Schrauben reduziert und insbesondere eine durchgehende Schraube 61 statt zweier einzelner verwendet, was zu einer vereinfachten Montage führt.

Anhand Fig. 7 wird ein anderes Ausführungsbeispiel eines Bremssattels 63 angeführt, der analog zum ersten Ausführungsbeispiel ist, jedoch eine modifizierte Lagerung des Bremsbelags 80 in Umfangsrichtung 5 und nur ein Paar Bremsbeläge 80 aufweist. Zwei Sattelschenkel übergreifen mittels einer Sattelbrücke 64 eine Bremsscheibe 2, wobei die Sattelbrücke 64 zwei Stege 65 zwei Hauptträger 66, 67 und einen Zentralträger 68 aufweist, wodurch zwei radiale Fenster 70,71 gebildet werden. Unterschiedlich zu der ersten Ausführung ist, dass am auslaufseitigen Vorsprung 84 des Bremsbelags 80 eine Anlagefläche 87 und in der auslaufseitigen Aufnahme 75 des auslaufseitigen Brückenschenkels 73 ein Anschlag 78 vorgesehen ist. Dabei sind die Bremsbelag zugewandten Anlagefläche 86 des

einlaufseitigen Vorsprungs 83 des Bremsbelags 80 und die Anlagefläche 87 des auslaufseitigen Vorsprungs 84 derart beabstandet, dass im statischen Zustand oder bei einer schwachen Bremsung der Bremsbelag 80 ausschließlich in der Hinterschneidung 74 im einlaufseitigen Brückenschenkel 72 gezogen abgestützt ist, wenn sich die Bremsscheibe 2 in Hauptdrehrichtung 4 dreht. Zwischen dem Bremsbelag 80 und den entsprechenden Anschlägen 76,78 der Brückenschenkel 72,73 ergibt sich dadurch ein Spalt S von etwa 0,5 - 0,6 mm. Als schwache Bremsung soll hierbei eine Bremsung gelten, bei der weniger als circa 40 % der maximalen Bremsleistung benötigt wird. Im Falle einer starken Bremsung verändern sich die geometrischen Verhältnisse zwischen dem Bremsbelag 80 und der Hinterschneidung 74 und der Aufnahme 75 dahin gehend, dass durch die Umfangskraft der einlaufseitige Brückenschenkel 72 elastische verformt und der Bremsbelag 80 gedehnt wird. Dies hat zur Folge, dass sich der Spalt S schließt, und die Rückenplatte 79 des Bremsbelags 80 mit der Anlagefläche 87 an dem auslaufseitigen Anschlag 78 anliegt. So wird ein Teil der Umfangskraft in die auslaufseitige Aufnahme 75 eingeleitet. Die Aufteilung des Kraftflusses je nach Stärke der Bremsung bewirkt, dass bei einer schwachen Bremsung die Vorteile von gezogenen Bremsbelägen, insbesondere bezüglich des Komforts, zum Tragen kommen, und bei einer starken Bremsung auch die Vorteile von über Zug und Druck abgestützten Bremsbelägen hinsichtlich der Stabilität auftreten. Bei Rückwärtsfahrt liegt der Bremsbelag 80 mit der Anlagefläche 85 an dem Anschlag 75 der Hinterschneidung 74 an, wodurch Umfangskräfte gedrückt in den Bremssattel 63 übertragen werden.

Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Bremssattels 93, wobei der Bremsbelag 110 beidseitig mit L- förmigen Vorsprüngen 113,114 versehen ist, und entsprechend

auch in dem ein- und auslaufseitigen Brückenschenkel 102,103 je eine Hinterschneidung 104,105 vorgesehen ist. Diese Ausprägung der Vorsprünge 113,114 bedingt eine drehrichtungsunabhängige Lagerung des Bremsbelags 110.

Die radiale Lagerung der Bremsbeläge 80,110 in den Bremssätteln 63,93 gemäß den Ausführungsbeispielen in Fig. 7 und 8 ist analog ausgeprägt, weshalb eine gemeinsame Beschreibung und Nummerierung gewählt wird. In der Aufnahme 75 und in den Hinterscheidungen 74,104,105 sind Auflagen 91,92 vorgesehen, an welchen die Abstützflächen 88,89, 120,121 der Bremsbeläge 80,110 abgestützt werden. Dabei nehmen die Ausnehmungen 82,112 im Rumpfbereich 81,111 der Bremsbeläge 80,110 den Zentralträger 68,98 teilweise auf und begrenzen mit einem Spiel S R die radiale Bewegungsmöglichkeit der Bremssättel 80,110, indem die Rumpfabstützfläche 90,122 und die Abstützfläche 69,99 am Zentralträger 68,98 zusammenwirken .

Es sei betont, dass die Lagerungsarten aus dem ersten, zweiten und dritten Ausführungsbeispiel frei kombinierbar sind.

Bezugszeichenliste

1 Scheibenbremse 35 BrückenSchenkel

2 BremsScheibe 36 BrückenSchenkel

3 Drehachse 37 Bremsbelag

4 Hauptdrehrichtung 38 Bremsbelag

5 Umfangsriehtung 39 Ausnehmung

6 Axialrichtung 40 Rückenplatte

7 Radialrichtung 41 Reibbelag

8 Bremssattel 42 Rumpfbereich

9 Schacht 43 Vorsprung

10 SattelSchenkel 44 Vorsprung

11 SattelSchenkel 45 Abstutzfläche

12 Sattelbrücke 46 Abstutzfläche

13 Bohrung 47 Rumpfabstutzfläche

14 BetätigungsVorrichtung 48 Anlägefläche

15 Bohrung 49 Anlägefläche

16 Kolben 50 Hinterschneidung

17 Druckraum 51 Hinterschneidung

18 Stichbohrung 52 Auflage

19 Druckrohr 53 Anschlag

20 Isolierung 54 Anschlag

21 Fenster 55 Aufnahme

22 Fenster 56 Aufnahme

23 Steg 57 Auflage

24 Steg 58 Verbindungsschraube

25 Hauptträger 59 Verbindungsschraube

26 Hauptträger 60 Schraube

27 Hauptträger 61 Schraube

28 Zentralträger 62 Schraube

29 Zentralträger 63 Bremssattel

30 Verdickung 64 Sattelbrücke

31 Verdickung 65 Steg

32 Abstutzfläche 66 Hauptträger

33 Abstutzfläche 67 Hauptträger

34 Brückenschenke! 68 Zentralträger

69 Abstutzfläche 96 Hauptträger

70 Fenster 97 Hauptträger

71 Fenster 98 Zentralträger

72 BrückenSchenkel 99 Abstutzfläche

73 BrückenSchenkel 100 Fenster

74 HinterScheidung 101 Fenster

75 Aufnahme 102 BrückenSchenkel

76 Anschlag 103 BrückenSchenkel

77 Anschlag 104 HinterScheidung

78 Anschlag 105 HinterScheidung

79 Rückenplatte 106 Anschlag

80 Bremsbelag 107 Anschlag

81 Rumpfbereich 108 Anschlag

82 Ausnehmung 109 Anschlag

83 Vorsprung 110 Bremsbelag

84 Vorsprung 111 Rumpfbereich

85 Anlägefläche 112 Ausnehmung

86 Anlägefläche 113 Vorsprung

87 Anlägefläche 114 Vorsprung

88 Abstutzfläche 115 Anlägefläche

89 Abstutzfläche 116 Anlägefläche

90 Rumpfabstutzfläche 117 Anlägefläche

91 Auflage 118 Anlägefläche

92 Auflage 119 Rückenplatte

93 Bremssattel 120 Abstutzfläche

94 Sattelbrücke 121 Abstutzfläche

95 Steg 122 Rumpfabstutzfläche

A Abstand

D Wandstärke

R Außenradius

SH Spiel

SR Spiel

S Spalt