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Patent Searching and Data


Title:
DISPLAY DEVICE, PRODUCTION AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/016263
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a display device, in particular a backlit display device having a visible side and a back which, when the visible side is looked at without the backlighting, appears to be identical in color and texture, and, when the backlighting is switched on, is transparent to such a degree that the transmission of information by means of the light source is possible from the back. The invention also relates to such a display device and to the use thereof.

Inventors:
EBERLE SABINE (DE)
GUMSHEIMER UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/069177
Publication Date:
January 23, 2020
Filing Date:
July 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
International Classes:
C09D5/36; C09D7/62; G09F13/04
Foreign References:
JPH05185444A1993-07-27
JP2004101712A2004-04-02
EP2223900A12010-09-01
KR101649966B12016-08-22
EP1344688A22003-09-17
DE102012003412A12013-08-29
DE102005047500A12007-04-12
EP1344688A22003-09-17
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Claims:
Patentansprüche

1. Anzeigevorrichtung, umfassend ein transparentes Substrat mit einer Sichtseite und einer Rückseite, eine Beschichtung auf der Sichtseite des transparenten Substrates sowie eine Lichtquelle, welche in das transparente Substrat integriert oder auf der Rückseite des transpa- renten Substrates angeordnet ist, wobei die Beschichtung mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farbloses, trans- parentes, plättchenförmiges Interferenzpigment und mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält und wobei die Beschichtung, wenn sie vollflächig auf schwarz-weißem

Untergrund bei einer Schichtdicke von 14 ± 2 pm aufgebracht ist und unter einem Beleuchtungswinkel von 45° und bei einem

Beobachtungswinkel von 75°spektralfotometrisch vermessen wird, einen Farbabstand DE* zwischen dem beschichteten schwarzen

Untergrund und dem beschichteten weißen Untergrund im Bereich von 3 bis 35 aufweist.

2. Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Interferenzpigment(e) und Absorptionspigment(e) in der

Beschichtung in einem Verhältnis von 1 :1 bis 10:1 vorhanden sind.

Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von Interferenzpigment(en) zu Absorptions- Pigmenten) in der Beschichtung 1 ,5:1 bis 8:1 beträgt.

4. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem farblosen, transparenten, plättchenförmigen Interferenzpigment um ein Pigment handelt, welches einen farblosen transparenten, plättchenförmigen Träger, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichem oder synthetischem Glimmer, Talk, Kaolin, Sericit, S1O2, AI2O3, T1O2 und Glas aufweist, wobei der plättchenförmige Träger mit mindestens einer farblosen Metalloxidschicht beschichtet ist und die Metalloxide ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus S1O2, AI2O3, T1O2, ZrÜ2, SnÜ2 und ZnO.

5. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, dass das farblose, transparente, plättchenförmige Interferenzpigment einen volumengemittelten dio- Wert der Partikelgröße zwischen 5 pm und 10 pm und einen volumengemittelten dgo-Wert der Partikelgröße zwischen 105 und 180 pm aufweist.

6. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Absorptionspigment um mindestens ein anorganisches oder organisches Absorptionspig- ment mit einem Medianwert der Primärkorngröße im Bereich von 10 nm bis 500 nm handelt.

7. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung außer dem mindestens einen farblosen, transparenten, plättchenförmigen

Interferenzpigment und dem mindestens einen Absorptionspigment keine weiteren farbgebenden Inhaltsstoffe enthält. 8. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine farblose, transparente Interferenzpigment und das mindestens eine

Absorptionspigment zusammen einen Anteil von 15 bis 40 Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung, aufweisen.

9. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem transparenten Substrat um eine Kunststofffolie, einen Kunststoffkörper, eine

Glasscheibe, einen Glaskörper oder um eine transparente Schicht auf einer Lichtquelle handelt. 10. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung direkt auf einer die Sichtseite des transparenten Substrates bildenden Substratoberfläche aufgebracht ist. 11. Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung vollflächig auf der die Sichtseite des

transparenten Substrates bildenden Substratoberfläche aufgebracht ist.

12. Anzeigevorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die die Sichtseite des transparenten Substrates bildende

Substratoberfläche eine erste und zweite Teilfläche aufweist, wobei die Beschichtung auf der ersten Teilfläche aufgebracht ist und die erste Teilfläche eine Form aufweist, die selbst eine Information darstellt, und wobei die zweite Teilfläche mit einer lichtundurch- lässigen Maskierschicht versehen ist.

13. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle auf der Rückseite des transparenten Substrates angeordnet ist und zwischen der

Lichtquelle und dem transparenten Substrat eine teilweise

lichtdurchlässige und teilweise lichtundurchlässige Maskierschicht angeordnet ist. 14. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer die Sichtseite des transparenten Substrates bildenden Substratoberfläche und der Beschichtung eine teilweise lichtdurchlässige und teilweise lichtun durchlässige Maskierschicht angeordnet ist.

15. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung eine Schicht- dicke im Bereich von 5 bis 60 pm aufweist.

16. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Lichtquelle um eine weißes oder farbiges Licht emittierende Lichtquelle handelt, ausge- wählt aus der Gruppe bestehend aus Glühlampen, Kaltlichtlampen, Warmlichtlampen, faseroptischen Systemen, Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, LEDs, OLEDs, OLECs und Displays elektro- nischer Geräte.

17. Anzeigenvorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle ein Emissions- maximum in einem bestimmten Wellenlängenbereich des Lichtes aufweist und das farblose, transparente, plättchenförmige Interferenz- pigment ein Transmissionsmaximum in einem bestimmten Wellen- längenbereich des Lichtes aufweist und dass das Emissionsmaximum der Lichtquelle und das Transmissionsmaximum des Interferenz- pigmentes in demselben Wellenlängenbereich des Lichtes liegen. 18. Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

17, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtung als Teil eines Objektes formschlüssig in dieses integriert ist und die mit der Beschichtung versehene Sichtseite des transparenten Substrates eine gemeinsame Oberfläche mit dem Objekt bildet, wobei die gemein- same Oberfläche bei ausgeschalteter Lichtquelle einheitliche Farb-

Glanz- und/oder Textureffekte aufweist.

19. Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine, eine Sichtseite bildende, Oberfläche eines flächigen transparenten Substrates, wobei gegebenenfalls eine Lichtquelle in das Substrat integriert ist und wobei die Oberfläche optional mit einer teilweise lichtdurchlässigen und teilweise lichtundurchlässigen

Maskierschicht vorbeschichtet ist, mit einer Beschichtungszusammen- setzung beschichtet wird, die mindestens ein transparentes

Bindemittel, mindestens ein farbloses, transparentes, plättchenförmi- ges Interferenzpigment, mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält, wobei Interferenzpigment(e) und Absorptionspigment(e) in der Beschichtungszusammensetzung in einem Verhältnis von 1 :1 bis 10:1 vorhanden sind, die Beschich- tungszusammensetzung anschließend verfestigt wird und für den Fall, dass das Substrat keine Lichtquelle enthält, eine Lichtquelle an der

Rückseite des transparenten Substrates angeordnet wird.

20. Verfahren gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungszusammensetzung vollflächig auf das flächige transparente Substrat aufgebracht wird.

21. Verfahren gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des flächigen transparenten Substrates nicht mit einer Maskierschicht vorbeschichtet ist und die Beschichtungszusammen- Setzung auf eine erste Teilfläche der Oberfläche des flächigen transparenten Substrates aufgebracht wird, welche eine Form aufweist, die selbst eine Information darstellt, und wobei eine die erste Teilfläche ergänzende zweite Teilfläche der Oberfläche des flächigen transparenten Substrates mit einer lichtundurchlässigen Maskier- schicht versehen wird, sodass die gesamte Oberfläche des flächigen transparenten Substrates beschichtet ist.

22. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungszusammensetzung außer dem mindestens einen farblosen, transparenten, plättchen- förmigen Interferenzpigment und dem mindestens einen Absorptions- pigment keine weiteren farbgebenden Inhaltsstoffe enthält.

23. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschichtung erhalten wird, die nach dem Verfestigen eine Trockenschichtdicke im Bereich von 5 bis 60 pm aufweist.

24. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Beschichtungs- zusammensetzung um einen Automobillack handelt.

25. Verwendung einer Anzeigevorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18 als statische oder variable, hintergrund- beleuchtete Informationsanzeige für Innen- und/oder Außenbauteile von Fahrzeugen, für Haushaltsgeräte, Elektronikgeräte, Architektur- elemente, Werbeflächen, Informationstafeln, Wegeleiteinrichtungen,

Möbel, Dekorationselemente für die Innen- und Außengestaltung von Gebäuden oder für Kunstobjekte.

26. Verwendung gemäß Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine variable Informationsanzeige handelt und die Art der Information, die Dauer und Frequenz der Aussendung der Information oder die Lichtstärke der Information durch ein elektronisches

Programm gesteuert wird.

Description:
Anzeigevorrichtung, deren Herstellung und Verwendung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung, insbesondere eine hinterleuchtete Anzeigevorrichtung mit einer Sichtseite und einer Rückseite, die bei Betrachtung der Sichtseite ohne Hintergrundbeleuchtung in Farbigkeit und Textur deckend erscheint, bei eingeschalteter Hinter- grundbeleuchtung jedoch soweit transparent ist, dass die Übermittlung von Informationen durch die Lichtquelle von der Rückseite aus möglich ist. Bei ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung ist die Anzeigevorrichtung vor- zugsweise so in ihr Umfeld integriert, dass sie optisch nicht als solche wahrnehmbar ist. Die Erfindung betriff weiterhin die Herstellung einer solchen Anzeigevorrichtung sowie deren Verwendung.

Hintergrundbeleuchtete Anzeigevorrichtungen sind als solche bekannt. So kann eine Lichtquelle, die mit einer Maske und einer darauf angeordneten transparenten Beschichtung versehen ist, beim Einschalten der Lichtquelle eine durch die Maske vorgegebene Information nach außen sichtbar abgeben, beispielsweise in Form feststehender Logos oder Schriftzeichen. Ist die transparente Beschichtung farblos oder von heller Farbe und nahezu vollständig lichttransparent, kann jedoch von außen auch bei ausgeschal- teter Hintergrundbeleuchtung die Maske und damit die zu vermittelnde Information wahrgenommen werden. Dies ist bei beleuchteten Werbe- schildern und ähnlichen Anzeigevorrichtungen sicher erwünscht, kann jedoch in vielen Anwendungsbereichen als störend wahrgenommen werden. Darüber hinaus ist die zu vermittelnde Information feststehend und kann nur durch Austausch der Maske variiert werden.

Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Anzeigevorrichtungen zur

Verfügung zu stellen, die sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild ihrer Umgebung bestmöglich anpassen und nur bei eingeschalteter Hintergrund- beleuchtung die gewünschte Information Sichtbar werden lassen. Solche Anzeigevorrichtungen sind insbesondere für die Innen- und Außenaus- stattung von Fahrzeugen sehr interessant, können jedoch auch in vielen elektrischen oder elektronischen Geräten oder Haushaltsgütern zum Einsatz kommen.

Viele Automobile, insbesondere für den privaten Gebrauch, aber auch verschiedene Elektronik- oder Haushaltsgüter werden seit geraumer Zeit mit Effektpigment-haltigen Beschichtungen versehen, die diesen Gütern eine hohe Wertanmutung verschaffen. Dabei kann es sich um Metall ic- Lacke oder Lacke mit Perlglanzeffekten handeln. Während Metallic-Lacke feinteilige Metallpigmente enthalten, die Licht stark reflektieren, aber auch über ein hohes Maß an Deckvermögen verfügen, sind Effektlacke, die ausschließlich mit Perlglanzpigmenten pigmentiert sind, oft transparent und daher kaum deckend. Die Erzeugung von in Aufsicht ausreichend decken- den, bei Hintergrundbeleuchtung jedoch ausreichend transmittierenden Beschichtungen auf Lichtquellen ist daher mit dem Einsatz von lediglich Metallpigmenten auf der einen Seite oder lediglich Perlglanzpigmenten auf der anderen Seite nicht möglich. Aus DE 102012003412 A1 ist ein hinterleuchtetes Formteil aus Kunststoff mit metallisch erscheinender Sichtoberfläche bekannt, das eine trans- luzente Folie mit metallisch erscheinender Sichtoberfläche aufweist, die mit einer transparenten oder transluzenten Kunststoffmasse hinterspritzt oder hintergossen ist. Zwischen der Folie und der Kunststoffmasse dient eine Siebdruckschicht als Maske, die den Transmissionsgrad der Folie bei eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung bestimmt. Auf der von der Sieb- druckschicht abgewandten Seite der Folie ist eine Lichtquelle angeordnet. Als Folie mit metallisch erscheinender Sichtoberfläche kann eine Folie verwendet werden, die eine per PVD-Verfahren aufgebrachte metallische Oberflächenschicht aufweist. Derartige Formteile imitieren bei ausgeschal- teter Hintergrundbeleuchtung die Optik verchromter Fahrzeugteile, sind also lediglich an exponierten Fahrzeugflächenteilen einsetzbar und unterscheiden sich optisch markant vom üblichen Fahrzeuglack. Darüber hinaus bestimmt die Siebdruckschicht permanent die Art der vermittelbaren Information und lässt insofern keine Variation zu. DE 102005047500 A1 offenbart ein Kunststoffbauteil mit Sichtteil und Lichtquelle, wobei der Sichtteil einschichtig aus einer transparenten

Kunststoff-Formmasse gebildet ist und zugemischte Effektpigmente enthält. Der spritzgegossene Sichtteil soll bei inaktiver Lichtquelle dem Ober- flächenerscheinungsbild des das Sichtteil umgebenden Objektes weitest- gehend entsprechen, bei Hintergrundbeleuchtung jedoch durchscheinend sein. Als Effektpigmente sind angeblich Metallteilchen, Aluminium/Bronze- Pulver, Aluminiumflitter oder Interferenzpigmente einsetzbar. Dabei ist nicht ausgeführt, wie mit den recht unterschiedlichen Effektpigmenten die ge- wünschte Opazität und Transparenz eingestellt werden kann, da Metallpig- mente und Interferenzpigmente, wie oben beschrieben, hinsichtlich ihres Deckvermögens gegenläufige Effekte zeigen. Darüber hinaus ist der Verbrauch an Effektpigmenten beim Einsatz in Spritzgussteilen hoch und eine Anpassung an das optische Erscheinungsbild der späteren Umgebung des Kunststoffbauteils muss vor dessen Herstellung erfolgen, was insbesondere hinsichtlich der Farbtongestaltung und Opazität schwierig sein dürfte.

In EP 1344688 B1 wird eine Kraftfahrzeugkomponente beansprucht, die eine Platte mit einer Vorder- und Rückseite aufweist und von der

Vorderseite aus betrachtet ohne Hintergrundbeleuchtung ein opakes Aussehen, aber transparente Teilflächen bei Hintergrundbeleuchtung aufweisen soll. Die Platte ist mehrlagig zusammengesetzt und weist ein Substrat, eine wenigstens teiltransparente Schicht, eine Schicht mit ausgewählten Bereichen von Opazitäts- und/oder Farbkontrasten, eine bei Tageslicht opake Schicht und eine gegen UV-Licht schützende Schicht auf. Die wenigstens teiltransparente Schicht kann auf Glimmer basierende Interferenzpigmente enthalten. Der hier beschriebene Schichtaufbau ist komplex und erfordert mehrere Beschichtungsvorgänge des Substrates. Da die Opazität der Fahrzeugkomponente über die bei Tageslicht opake Schicht erzeugt wird, wird der optische Einfluss der Interferenzpigmente nicht deutlich. Auch bei dieser Fahrzeugkomponente wird die zu über- mittelnde Information über die als Maske fungierende Schicht mit ausge- wählten Bereichen von Opazitäts- und Farbkontrasten unveränderbar festgelegt. Das Bauteil muss außerdem vorgefertigt werden, sodass eine Angleichung von Farbton, Textur und Opazität an dessen zukünftige Umgebung im Fahrzeug sich, wie vorab bereits beschrieben, als äußerst schwierig erweisen kann.

Es besteht daher ein Bedarf an hintergrundbeleuchteten Anzeigevorrich- tungen, die bei inaktiver Flintergrundbeleuchtung opak und bei aktiver Flintergrundbeleuchtung lichtdurchlässig erscheinen und sich auf einfache Weise in mit Effektlacken zu versehende Bauteile verschiedener Objekte eingliedern lassen, wobei die sichtbar zu machende Information vorzugs- weise variabel einstellbar sein soll.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine hintergrundbeleuchtete Anzeigevorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine Beschichtung aufweist, die als Effektpigmente Interferenzpigmente enthält und wahlweise auch nach dem Einfügen der Anzeigevorrichtung in ein Objekt als gemeinsame Beschichtung mit dem Objekt aufgebracht werden kann, wobei die Beschichtung bei inaktiver Flintergrundbeleuchtung weitestgehend opak und bei aktiver Flintergrundbeleuchtung weitestgehend transparent ist, und wobei die Anzeigevorrichtung bei Bedarf variierbare Informationen sichtbar machen kann.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Fierstellung einer derartigen Anzeigevorrichtung vorzuschlagen. Darüber hinaus besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, die Verwendung einer derartigen Anzeigevorrichtung aufzuzeigen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch eine Anzeige- Vorrichtung, die ein transparentes Substrat aufweist, welches eine Sicht- seite und eine Rückseite besitzt, wobei sich eine Beschichtung auf der Sichtseite des transparenten Substrates befindet und eine Lichtquelle vorhanden ist, welche in das transparente Substrat integriert oder auf der Rückseite des transparenten Substrates angeordnet ist, wobei die

Beschichtung mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farbloses, transparentes, plättchenförmiges Interferenzpigment und mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält, und wobei die Beschichtung, wenn sie vollflächig auf schwarz-weißem Untergrund bei einer Schichtdicke von 14 ± 2 pm aufgebracht ist und unter einem Beleuchtungswinkel von 45° und bei einem Beobachtungswinkel von 75°spektralfotometrisch vermessen wird, einen Farbabstand DE* zwischen dem beschichteten schwarzen Untergrund und dem beschichteten weißen Untergrund im Bereich von 3 bis 35 aufweist. Des Weiteren wird die Aufgabe der Erfindung auch gelöst durch ein

Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung, wobei eine Oberfläche eines transparenten Substrates, die eine Sichtseite des Substrates bildet, wobei gegebenenfalls eine Lichtquelle in das Substrat integriert ist und wobei die Oberfläche optional mit einer teilweise lichtdurchlässigen und teilweise lichtundurchlässigen Maskierschicht vorbeschichtet ist, mit einer Beschichtungszusammensetzung beschichtet wird, die mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farbloses, transparentes, plättchenförmiges Interferenzpigment, mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält, wobei Interferenzpigment(e) und Absorptionspigment(e) in der Beschichtungszusammensetzung in einem Verhältnis von 1 :1 bis 10:1 vorhanden sind, die Beschichtungszusammen- setzung anschließend verfestigt wird und für den Fall, dass das Substrat keine Lichtquelle enthält, eine Lichtquelle an der Rückseite des

transparenten Substrates angeordnet wird.

Des Weiteren wird die Aufgabe der Erfindung auch durch die Verwendung der vorab beschriebenen Anzeigevorrichtung als statische oder variable, hintergrundbeleuchtete Informationsanzeige für Innen- und/oder

Außenbauteile von Fahrzeugen, für Haushaltsgeräte, Elektronikgeräte, Architekturelemente, Werbeflächen, Informationstafeln, Wegeleiteinrich- tungen, Möbel, Dekorationselemente für die Innen- und Außengestaltung von Gebäuden oder für Kunstobjekte gelöst.

In einer ersten, einfachsten Ausführungsform besteht die erfindungs- gemäße Anzeigevorrichtung aus einer Lichtquelle, die eine für den

Wellenlängenbereich des von dieser Lichtquelle ausgestrahlten Lichtes transparente Oberflächenschicht und eine sich auf dieser transparenten Oberflächenschicht befindliche Beschichtung aufweist. Dabei stellt die transparente Oberflächenschicht der Lichtquelle gleichzeitig das trans- parente Substrat der Anzeigevorrichtung dar. Die darauf befindliche

Beschichtung enthält mindestens ein transparentes Bindemittel, mindes- tens ein farbloses, transparentes, plättchenförmiges Interferenzpigment und mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive und liegt in fester Form auf dem transparenten Substrat vor. Vorzugsweise liegt die Beschichtung vollflächig auf der transparenten Oberflächenschicht der Lichtquelle vor. Die konkrete Zusammensetzung der Beschichtung ist für alle Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung zutreffend und wird später beschrieben. Bei der Lichtquelle kann es sich beispielsweise um eine Glühlampe, eine Leuchtstofflampe, eine LED, eine OLED oder um eine Gruppe von jeweils mehreren dieser Lichtquellen, oder aber auch um ein Display oder eine Gruppe von Displays elektronischer Geräte handeln. In einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht die Anzeigevorrichtung aus einem transparenten Substrat, bei dem es sich um eine Kunststofffolie, einen Kunststoffkörper, eine Glasscheibe, einen Glaskörper oder ein anderes, vorzugsweise flächiges, lichttransparentes Substrat handeln kann, auf dessen einer Oberfläche, die die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, unmittelbar eine Beschichtung aufgebracht ist, welche mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farb- loses, transparentes, plättchenförmiges Interferenzpigment und mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält und in fester Form auf dem transparenten Substrat vorliegt. Vorzugsweise liegt diese Beschichtung vollflächig auf der Sichtseite des lichttransparenten Sub- strates vor. Auf der von der Sichtseite abgewandten Oberfläche des transparenten Substrates (Rückseite) ist eine Lichtquelle angeordnet, die Licht in einem Wellenlängenbereich emittiert, für den das lichttransparente Substrat vollständig oder weitestgehend transparent ist. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um sichtbares Licht in einem Wellenlängenbereich von 400 bis 780 nm. Als Lichtquellen kommen hier nahezu alle geeigneten Lichtquellen in Frage, beispielsweise Glühlampen, Kaltlichtlampen,

Warmlichtlampen, faseroptische Systeme, Leuchtstofflampen, Energiespar- lampen, LEDs, OLEDs, OLECs, Displays elektronischer Geräte, etc., die jeweils einzeln oder in Gruppen auf der Rückseite des transparenten Substrates angeordnet sind.

In einer dritten Ausführungsform ist die Oberfläche des flächigen, licht- transparenten Substrates, welche die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, lediglich auf einer ersten Teilfläche mit einer Beschichtung versehen, die mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farbloses, transparentes, plättchenförmiges Interferenzpigment und mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält und in fester Form auf dem transparenten Substrat vorliegt. Dabei weist diese erste Teilfläche eine Form auf, die selbst eine Information darstellt oder zur Übertragung einer Information geeignet ist, beispielsweise in Form von alphanumerischen Zeichen, Symbolen, figürlichen Objekten, etc. Diese erste Teilfläche kann aus mehreren, voneinander separierten Abschnitten bestehen, beispielsweise in Form eines Schriftzuges mit voneinander getrennten Buchstaben. Die erste Teilfläche wird ergänzt von einer zweiten Teilfläche, die zusammen mit der ersten Teilfläche die gesamte Oberfläche des flächigen, lichttransparenten Substrates, welche die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, bildet. Die zweite Oberfläche ist dabei mit einer lichtundurchlässigen Schicht versehen, welche damit die Funktion einer Maskierschicht übernimmt.

Eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform mit dem Unter- schied, dass sich zwischen der transparenten Oberfläche der Lichtquelle und der das mindestens eine Interferenzpigment enthaltenden Beschich- tung noch wenigstens eine Maskierschicht befindet, die Teilflächen mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit für das von der Lichtquelle ausge- strahlte Licht aufweist. Dabei wird eine höhere Lichtdurchlässigkeit jeweils durch entsprechende Teilflächen der Maskierschicht erreicht, die entweder örtliche Aussparungen in der Maskierschicht darstellen (völlige

Lichtdurchlässigkeit) oder eine geringere Schichtdicke beziehungsweise eine geringere Konzentration lichtabsorbierender Inhaltsstoffe aufweisen (relativ hohe Lichtdurchlässigkeit) als die Teilflächen der Maskierschicht mit geringer Lichtdurchlässigkeit. Letztere weisen, bedingt durch eine hohe Schichtdicke und/oder eine hohe Konzentration lichtabsorbierender

Inhaltsstoffe eine vollständige Lichtundurchlässigkeit (Opazität) oder zumindest eine höhere Lichtundurchlässigkeit auf als die Teilflächen mit höherer Lichtdurchlässigkeit. Die Teilflächen mit höherer Lichtdurchlässig- keit können in der Maskierschicht zum Beispiel in Form von Schriftzeichen, Schriftzügen, Symbolen, Grafiken, regulären oder irregulären Mustern, etc. vorliegen. Ist eine solche Maskierschicht vorhanden, bestimmt die Anzahl, Lage und Form der höher lichtdurchlässigen Teilflächen bei eingeschalteter Lichtquelle die Art der auf der Sichtseite wahrnehmbaren Information. Maskierschichten können beispielsweise in Form absorbierender Folien, als absorbierender Lack, absorbierende Beschichtung oder absorbierende aufgedampfte Schicht auf der Oberfläche der transparenten Oberflächen- schicht der Lichtquelle aufgebracht sein. Als lichtabsorbierende Inhalts- stoffe der Maskierschicht sind insbesondere Ruße und andere Kohlenstoff- modifikationen geeignet, aber auch andere stark lichtabsorbierende

Materialien, insbesondere in Form üblicher Absorptionspigmente. Darüber hinaus sind in der Maskierschicht auch stark reflektierende Materialien einsetzbar, beispielsweise in Form aufgedampfter Metallschichten oder aufgebrachter Metallfolien, die als Teilflächen höherer Lichtdurchlässigkeit meist Aussparungen aufweisen. Es ist jedoch zu beachten, dass eine derartige Maskierschicht die Art der durch die Anzeigevorrichtung über- mittelbaren Information bereits bei der Herstellung der Anzeigevorrichtung festlegt. Sind variierbare Informationen zu vermitteln, wird keine Maskier- schicht eingesetzt.

Bei der fünften und sechsten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung wird die zweite Ausführungsform in der Weise geändert, dass entweder auf der Oberfläche des lichttransparentes

Substrates, die die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, zunächst eine oben beschriebene Maskierschicht und erst auf dieser Maskierschicht die Interferenzpigmente enthaltende Beschichtung aufgebracht ist (vierte Ausführungsform), oder dass sich eine Maskierschicht zwischen der Lichtquelle und der Rückseite des transparenten Substrates befindet (fünfte Ausführungsform). Die entsprechenden Maskierschichten können wie oben ausgeführt aufgebaut sein. Ist die Übermittlung variierbarer Informationen mit der Anzeigevorrichtung erwünscht oder erforderlich, werden keine Maskierschichten eingesetzt. Daher sind die erste und zweite

Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung bevorzugt, sobald variierbare Informationen übermittelbar sein sollen. Die Beschichtung auf der Sichtseite des transparenten Substrates enthält für alle der vorab beschriebenen Ausführungsformen mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farbloses, transparentes, plätt chenförmiges Interferenzpigment und mindestens ein Absorptionspigment, und kann optional noch weitere Additive enthalten. Um die gewünschten Transmissions- und Opazitätseigenschaften der Beschichtung in einem für die Anzeigevorrichtung optimalen Bereich einstellen zu können ist es erforderlich, dass die Beschichtung neben dem oder den Interferenz- Pigmenten) und dem oder den Absorptionspigment(en) keine weiteren farbgebenden Inhaltsstoffe enthält. Entsprechend dieser Voraussetzung müssen die gegebenenfalls enthaltenen weiteren Additive ausgewählt werden.

Bei den farblosen, transparenten, plättchenförmigen Interferenzpigmenten handelt es sich um Effektpigmente, die in Applikationen Interferenzfarben erzeugen können, keine Körperfarbe aufweisen und als Pigmentpulver farblos erscheinen.

Dabei wird die konkrete Art an transparenten plättchenförmigen Inter- ferenzpigmenten oder gegebenenfalls Gemischen verschiedener dieser Interferenzpigmente durch die gewünschte Farbsteilung der erfindungs- gemäßen Anzeigevorrichtung bestimmt, die sich vorzugsweise optimal an die Farbsteilung des jeweiligen Objektes anpasst, in welches die Anzeige- vorrichtung später eingebaut werden soll, falls ein solcher Einbau vor- gesehen ist. Darüber hinaus ist auch die optische Wechselwirkung mit dem oder den ebenso in der Beschichtung vorhandenen Absorptionspigmen- t(en) zu beachten. In besonderen Fällen spielt auch der von der jeweiligen Lichtquelle emittierte Wellenlängenbereich eine Rolle bei der Auswahl der Interferenzpigmente, wie später beschrieben wird. Als plättchenförmige Effektpigmente können in der in die erfindungs- gemäße Anzeigevorrichtung integrierten Beschichtung farblose Inter ferenzpigmente eingesetzt werden, die aus einer Schicht oder aus mehreren Schichten aus unterschiedlichen Materialien aufgebaut sind und plättchenförmig vorliegen.

Als plättchenförmig werden Pigmente oder Trägermaterialien bezeichnet, wenn ihre äußere Form einem flachen Gebilde entspricht, welches mit seiner Ober- und Unterseite zwei annähernd parallel zueinander stehende Oberflächen aufweist, deren Ausdehnung in Länge und Breite die größte Ausdehnung des Pigmentes oder des Trägermaterials darstellt und auch als Partikelgröße bezeichnet wird. Der Abstand zwischen den genannten Oberflächen, der die Dicke des Plättchens darstellt, weist dagegen eine geringere Ausdehnung auf.

Bevorzugt weisen diese Pigmente einen transparenten plättchenförmigen Träger auf, welcher optional mindestens eine Schicht aus einem Metalloxid, Metalloxidhydrat oder deren Gemischen umfasst. Perlglanzpigmente bestehen aus transparenten Plättchen mit hoher Brech- zahl und zeigen bei paralleler Orientierung durch Mehrfach reflexion einen charakteristischen Perlglanz. Solche Perlglanzpigmente, die zusätzlich auch Interferenzfarben zeigen, werden als Interferenzpigmente bezeichnet. Obwohl natürlich auch klassische Perlglanzpigmente wie Ti0 2 -Plättchen, basisches Bleicarbonat, BiOCI-Pigmente oder Fischsilberpigmente prinzipiell geeignet sind, werden als transparente Interferenzpigmente im Sinne der Erfindung vorzugsweise plättchenförmige Interferenzpigmente eingesetzt, welche auf einem farblosen plättchenförmigen Träger mindes- tens eine Schicht aus einem farblosen Metalloxid, Metalloxidhydrat oder deren Gemischen autweisen. Der farblose plättchenförmige Träger besteht vorzugsweise aus

natürlichem oder synthetischem Glimmer, Kaolin oder einem anderen Schichtsilikat wie Talk, Kaolin oder Sericit, aus Glas, Calcium-Aluminium- Borosilikat, S1O2, T1O2, oder AI2O3.

Besonders bevorzugt sind plättchenförmige Träger aus natürlichem oder synthetischem Glimmer, Glas, Calcium-Aluminium-Borosilikat, S1O 2 oder AI2O3. Bevorzugt besteht eine auf dem Träger aufgebrachte Schicht aus farblosen Metalloxiden und/oder deren Metalloxidhydraten, wobei die Metalloxide ausgewählt sind aus T1O2, SnÜ2, S1O2, AI2O3, ZrÜ2, ZnO oder Gemischen aus zwei oder mehreren von diesen. Dabei ist es selbstverständlich, dass das farblose Trägermaterial und die sich unmittelbar auf dem Träger befindliche Schicht nicht aus demselben Material bestehen.

Bei den eingesetzten Interferenzpigmenten handelt es sich daher bevorzugt um solche Pigmente, welche einen farblosen, transparenten, plättchen- förmigen Träger aus natürlichem oder synthetischem Glimmer, Talk, Kaolin, Sericit, Glas, Calcium-Aluminium-Borosilikat, S1O 2 , AI 2 O3 oder T1O 2 aufweisen, wobei der plättchenförmige Träger mit mindestens einer farblosen Metalloxidschicht beschichtet ist und die Metalloxide ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus T1O2, SnÜ2, S1O2, AI2O3, ZrÜ2 und ZnO.

Die Interferenzpigmente können einen Mehrschichtaufbau aufweisen, bei dem sich auf dem farblosen, transparenten, plättchenförmigen Träger- partikel mehrere Schichten übereinander befinden, die aus den vorab genannten farblosen, transparenten Materialien bestehen und verschie- dene Brechzahlen in der Art aufweisen, dass sich jeweils mindestens zwei Schichten unterschiedlicher Brechzahl abwechselnd auf dem Träger befinden, wobei sich die Brechzahlen in den einzelnen Schichten um wenigstens 0,1 und bevorzugt um wenigstens 0,3 voneinander unter- scheiden.

Durch das verwendete Trägermaterial und die Art der aufgebrachten Schichten sind damit auch die erhaltenen Interferenzpigmente farblos.

Die Partikelgröße der plättchenförmigen Interferenzpigmente muss für die Beschichtung in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung speziell ausgewählt werden, da plättchenförmige Interferenzpigmente mit einer zu großen Partikelgröße zu Störungen in der Oberflächenbeschaffenheit der Beschichtung führen können, wohingegen Interferenzpigmente mit einer zu geringen Partikelgröße ein zu starkes Streuverhalten zeigen können. Daher beträgt der volumengemittelte dio-Wert der Partikelgröße der Interferenz- pigmente zwischen 5 pm und 10 pm (d.h. lediglich 10 Volumenprozent einer Pigmentschüttung weisen eine Partikelgröße auf, die kleiner als der angegebene Wert ist), und der volumengemittelte dgo-Wert der Partikel größe beträgt zwischen 105 und 180 pm (d.h. 90 Volumenprozent einer Pigmentschüttung weisen eine Partikelgröße auf, die kleiner als der angegebene Wert ist). Insbesondere werden Interferenzpigmente ausge- wählt, deren Partikelgrößenverteilung innerhalb eines Rahmens liegt, der durch einen dio-Wert von 10 pm und einen dgo-Wert von 105 pm beschrie- ben werden kann, wobei die jeweils für ein einzelnes Pigment konkreten dio- und dgo-Werte deutlich über 10 pm und deutlich unter 105 pm liegen können. Die Interferenzpigmente besitzen ein Aspektverhältnis (Verhältnis des mittleren Durchmessers zur mittleren Teilchendicke) von 2:1 bis 1000:1 und insbesondere von 6:1 bis 250:1.

Die Partikelgrößenverteilung von Interferenzpigmenten wird üblicherweise durch ein Laserdiffraktionsverfahren bestimmt. Hierfür sind verschiedene Geräte kommerziell erhältlich. Die Partikelgrößenverteilung der in der Beschichtung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung eingesetzten Interferenzpigmente wird hier mit einem Gerät vom Typ Malvern Master- sizer 3000 der Firma Malvern Panalytical (UK) nach der Laserdiffraktions- methode bestimmt. Als plättchenförmige Effektpigmente können beispielsweise im Handel erhältliche Interferenzpigmente, welche unter den Bezeichnungen Iriodin®, Pyrisma®, Colorstream®, Xirallic®, Miraval®, Ronastar®, Biflair®,

Lustrepak®, Colorcrypt®, Colorcode® oder Securalic® von der Firma Merck KGaA angeboten werden und den Voraussetzungen für Farblosig- keit, Lichttransparenz und Partikelgrößenverteilung genügen, eingesetzt werden. Auch ähnlich aufgebaute Interferenzpigmente anderer Hersteller sind geeignet.

Interferenzpigmente zeigen im Anwendungsmedium Interferenzfarben. Diese beruhen darauf, dass die Interferenzpigmente, bedingt durch ihre plättchenförmige Schichtstruktur und die Schichtmaterialien, in der Lage sind, einfallendes Licht teilweise zu transmittieren und teilweise zu reflektieren (bei farblosen Interferenzpigmenten entfällt ein absorbierter Anteil weitestgehend). Überlagern sich Interferenzeffekte an den Grenz- flächen der Schichtstruktur, kommt es zu einer selektiven Verstärkung von Wellenlängen, die die Form des Reflexionsspektrums bestimmt, welches durch ein gegengleiches Transmissionsspektrum ergänzt wird. Einige Interferenzpigmente können auch mehrere Reflexions- und Trans- missionsmaxima ausbilden.

Es wurde nun überraschend gefunden, dass die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung einen besonders hohen Wirkungsgrad bezüglich der bei Hinterleuchtung nach außen freiwerdenden Lichtausbeute erzielen kann, wenn als transparente, farblose, plättchenförmige Interferenzpig- mente in der Beschichtung solche Interferenzpigmente eingesetzt werden, die ein Transmissionsmaximum in einem bestimmten Wellenlängenbereich des Lichtes aufweisen, welches in demselben Wellenlängenbereich liegt wie das Emissionsmaximum der entsprechenden Lichtquelle. Dabei ist der entsprechende Wellenlängenbereich nicht zu eng gefasst und umfasst einen Bereich von mindestens 30 und bis zu 100 nm, in dem sich das jeweilige Maximum befindet. Dies ist besonders interessant, wenn farbiges Licht emittierende Lichtquellen, beispielsweise farbige OLEDs, eingesetzt werden. Hier kann die Lichtausbeute, die sich in Prozent der eingestrahlten Lichtstärke äußert, gegenüber weißen Lichtquellen auf das bis zu 5fache gesteigert werden, wenn die Interferenzpigmente in ihrem jeweiligen Trans- missionsmaximum an das Emissionsmaximum der Lichtquelle angepasst werden. Dadurch ist es möglich, auch beim Einsatz von Lichtquellen, die eine geringe Lichtstärke ausstrahlen, noch eine gut wahrnehmbare

Information auf der Sichtseite der Anzeigevorrichtung zu erhalten oder alternativ Lichtquellen mit geringerem Energieverbrauch einzusetzen. Die vorab beschriebenen Interferenzpigmente können in der erfindungs- gemäß vorhandenen Beschichtung in der Anzeigevorrichtung einzeln oder als Gemisch von zwei oder mehreren vorhanden sein, abhängig davon, ob die gewünschte Interferenzfarbe der Beschichtung mit lediglich einem einzigen Interferenzpigment erzeugt werden kann oder ob eine Mischung aus Interferenzpigmenten benötigt wird. Darüber hinaus enthält die

Beschichtung auf dem transparenten Substrat in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung aber auch mindestens ein Absorptionspigment.

Als Absorptionspigmente können alle üblicherweise in verschiedenen industriellen Beschichtungsapplikationen eingesetzten organischen oder anorganischen Absorptionspigmente verwendet werden, solange sie in einem gewissen Größenbereich vorliegen. Es ist bekannt, dass in

Beschichtungen, in denen plättchenförmige Interferenzpigmente und Absorptionspigmente gemeinsam eingesetzt werden, die Interferenz- und gegebenenfalls Glanz- und Glittereffekte der Interferenzpigmente nur dann optisch zum Tragen kommen, wenn die aktuelle Partikelgröße der Absorp- tionspigmente so gering ist, dass sie für einfallendes Licht transparent sind und damit die Lichtabsorption der Absorptionspigmente die Lichtinterferenz der Interferenzpigmente nicht beeinträchtigen kann. Daher liegt der

Medianwert der Primärkorngröße der in der Beschichtung einsetzbaren Absorptionspigmente im Bereich von 10 bis 500 nm. Für den Einsatz in der Beschichtung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung geeignete Prä- parationen von Absorptionspigmenten sind kommerziell verfügbar. Je nach Verträglichkeit mit dem verwendeten Lacksystem kommen beispielsweise Systeme wie Heucotint® W (Heubach, DE), Heucotint® UN (Heubach, DE), MIPA WBC (Mipa, DE), Standoblue® (Standox GmbH, DE), Standohyd® (Standox GmbH, DE), Vocaflex® (Arichemie, DE), Vocaplast® (Arichemie, DE), oder auch andere in Betracht.

Als Absorptionspigmente sind beispielsweise Isoindolinone, Benzimidazole, Chinacridone, Cu-Phthalocyanine, Perylene, Ruß und/oder Titandioxid geeignet, um nur einige zu nennen.

Als Bindemittel sind alle üblichen Bindemittel und Bindemittelsysteme einsetzbar, die im verfestigten Zustand transparent erscheinen. Es kann hierbei auf alle gängigen Bindemittelarten zurückgegriffen werden, die in üblichen Beschichtungsverfahren (z.B. Streichen, Sprühen, Drucken,

Rollercoating, Coilcoating, Curtain coating, etc.) eingesetzt werden. Auch die Eignung für wässrige und lösemittelhaltige Beschichtungszusammen- setzungen wirkt nicht limitierend, da beide Arten von Bindemittelsystemen einsetzbar sind.

Weitere Additive in der Beschichtung, die in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung eingesetzt wird, können Füllstoffe, Inhibitoren, Flamm- schutzmittel, Gleitmittel, Rheologiehilfsmittel, Dispergiermittel, Redispergie- rmittel, Entschäumer, Verlaufsmittel, Filmbildner, Haftvermittler, Trock- nungsbeschleuniger, Fotoinitiatoren, etc., sein. Die entsprechenden Zusammensetzungen für Bindemittelsysteme und Additive sind dem Fachmann bekannt und sind teilweise auch bereits als Fertigprodukte (als unpigmentierte Beschichtungszusammensetzungen mit oder ohne Lösemittel) kommerziell erhältlich. Je nach den technologischen, qualitativen oder apparativen Erfordernissen des jeweiligen Anwenders können die entsprechend geeigneten Beschichtungszusammensetzungen ausgewählt werden, deren Feststoffanteil in der fertigen Beschichtung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung verbleibt. ln der in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung eingesetzten Be- schichtung beträgt der Gesamtanteil der Summe aus farblosen, transpa- renten, plättchenförmigen Interferenzpigmenten und Absorptionspigmenten 15 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der (festen, trockenen) Beschichtung. Da keine weiteren farbgebenden Bestandteile in der Beschichtung enthalten sind, beträgt auch der Gesamtanteil der farbgebenden Pigmente in der Beschichtung 15 bis 40 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Beschichtung. Bevorzugt liegt dieser Anteil jeweils im Bereich von 15 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Beschichtung.

Um ein optimales Verhältnis von Transparenz (bei Hinterleuchtung) und Opazität (in der Aufsicht, ohne Hinterleuchtung) in der Beschichtung einstellen zu können, ist eine sorgfältige Auswahl des Verhältnisses von transparenten, farblosen, plättchenförmigen Interferenzpigmenten und Absorptionspigmenten in der Beschichtung von besonderer Bedeutung.

Erfindungsgemäß beträgt daher das Verhältnis von Interferenzpigment(en) zu Absorptionspigment(en) in der Beschichtung 1 :1 bis 10:1 , vorzugsweise 1 ,5:1 bis 8:1. Opazität in einer Beschichtung wird in der Regel mit dem Deckvermögen korrelieren, das eine bestimmte Beschichtung(szusammensetzung) auf einem Substrat erzeugen kann. Deckvermögen bezeichnet hier die Fähigkeit einer Beschichtung(szusammensetzung), den Untergrund völlig abzudecken, sodass Farbunterschiede auf diesem Untergrund nach Auf- trag der Beschichtung nicht mehr optisch wahrgenommen werden können. Bei dem oben genannten Verhältnis von plättchenförmigen Interferenz- pigmenten zu Absorptionspigmenten erstaunt der hohe Anteil an farblosen Interferenzpigmenten, der in Kombination mit einem maximal gleichgroßen Anteil und minimal 10%-igen Anteil an (transparenten) Absorptionspig- menten zu einer ausreichend großen Abdeckung des Untergrundes (hier des transparenten Substrates sowie der darin integrierten oder darunter angeordneten Lichtquelle) führt, sodass Helligkeitsunterschiede auf dem nicht hinterleuchteten Substrat bei Tageslicht kaum noch wahrgenommen werden.

Als Maß für das erzielbare und erforderliche Deckvermögen zieht die Anmelderin den Farbabstand DE* heran, der sich beim Auftrag einer

Beschichtung auf einen standardisierten schwarz/weiß-Untergrund ergibt, wenn der Auftrag in einer für beide Untergründe identischen Zusammen- setzung der Beschichtung bei gleicher Schichtdicke erfolgt und unter bestimmten Beleuchtungs- und Betrachtungswinkeln spektralfotometrisch vermessen wird. Die spektralfotometrische Vermessung erfolgt mit entsprechenden handelsüblichen Instrumenten im L*a*b*-Farbraumsystem.

Der Farbabstand DE * wird dabei gemäß der Formel: vom entsprechenden Messgerät bei allen Beleuchtungs- und

Betrachtungswinkeln bestimmt. Als Maß für das Deckvermögen der Beschichtung bezieht sich die

Patentanmelderin auf den Farbabstand DE*, bestimmt in einer vollflächigen Beschichtung auf schwarz-weißem Untergrund bei einer Schichtdicke von 14 ± 2 miti unter einem Beleuchtungswinkel von 45° und bei einem

Beobachtungswinkel von 75°, bestimmt mit einem Farbmessgerät vom Typ BYKMac i (Firma Byk-Gardner) im SMC5-Modus. Ist der so ermittelte Farbabstand <1 , sind Farbunterschiede des Untergrundes nicht mehr optisch feststellbar. Je größer der derart ermittelte Farbabstand wird, umso deutlicher unterscheidet sich der optisch wahrnehmbare Farbeindruck der beschichteten weißen Untergrundfläche vom Farbeindruck der beschichte- ten schwarzen Untergrundfläche. 0 (Konkret werden als Untergrundmaterialien standardisierte schwarz/weiße Lackkarten oder Bleche verwendet, die eine ebene Fläche darstellen. Vorzugsweise werden Bleche verwendet, deren schwarze Beschichtung eine Reflektivität vom maximal 1 % und deren weiße Beschichtung eine Reflektivität von mindestens 80% aufweist (ASTM E 1347). Für die vorliegende Erfindung werden Metopac T12G-Bleche der Firma Leneta verwendet.

Beide Untergründe werden mit derselben Beschichtungszusammensetzung mit einer Schichtdicke des Trockenfilms von 14 ±2 miti und mit demselben Auftragsverfahren beschichtet.

^ R Für die vorliegende Erfindung wird ein MIPA WBC Basislack 000 eingesetzt, der mit

Absorptionspigmenten und Interferenzpigmenten in den angegebenen Mischungsverhältnissen und Gesamtanteilen pigmentiert ist. Der Lack wird per Sprühapplikation auf die Bleche aufgebracht.)

Als Farbabstand DE * , der erforderlich und ausreichend ist, um die gewünschte Opazität (bei Aufsicht ohne Flintergrundbeleuchtung) sowie die gewünschte Transparenz (bei Flintergrundbeleuchtung) der Beschichtung zu gewährleisten und der unter den oben genannten Bedingungen ermittelt wird, hat die Patentanmelderin Werte im Bereich von 3 bis 35 ermittelt. Vorzugsweise sind Farbabstände DE * im Bereich von 5 bis 20 für die Beschichtung in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung besonders geeignet. Es versteht sich von selbst, dass diese Werte für Beschichtungen gelten, deren Farbeigenschaften lediglich durch transparente, farblose, plättchenförmige Interferenzpigmente in Kombination mit Absorptions- pigmenten in den angegebenen Verhältnissen und Konzentrationen bestimmt werden, wie oben beschrieben. Die Beschichtung auf dem transparenten Substrat in der erfindungs- gemäßen Anzeigevorrichtung weist eine Schichtdicke (Trockenschicht- dicke) im Bereich von 5 bis 60 miti, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 40 miti, auf. Für bestimmte Anwendungen sind Schichtdicken im Bereich von 10 bis 25 miti vorteilhaft.

Als transparente Substrate für die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung sind insbesondere Kunststofffolien, Kunststoffkörper (beispielsweise Kunststoffplatten) Glasscheiben, Glaskörper, transparente Oberflächen- schichten auf Lichtquellen, etc., geeignet. Selbstverständlich können die folien- oder plattenartigen Substrate, die an sich über eine glatte Ober- fläche verfügen, in jeder erdenklichen Weise gebogen oder geformt vorliegen, wie es der jeweilige Anwendungszweck erfordert. Die transpa- renten Substrate sind durchlässig für das von der entsprechenden Licht- quelle emittierte Licht, weisen aber zumindest eine Transparenz von 30% im Bereich sichtbarer Wellenlängen (400 bis 780 nm), vorzugsweise von mindestens 50% und insbesondere von mindestens 80%, auf.

Die Beschichtung kann auf der Oberfläche des transparenten Substrates, welche die Sichtseite des Substrates darstellt, mittels verschiedener Auftragstechniken aufgebracht werden. Vorzugsweise werden Druck- verfahren, Sprühverfahren, Streichverfahren, Rollercoatingverfahren, Coilcoatingverfahren oder Curtain-coating-Verfahren eingesetzt.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung besteht darin, dass die Beschichtung auf der Sichtseite des transparenten Sub- strates auch erst nach der formschlüssigen Integration des transparenten Substrates oder eines vorgefertigten Halbzeuges aus Lichtquelle und transparentem Substrat in ein Objekt aufgebracht werden kann, nämlich als gemeinsame Beschichtung der Oberfläche des Objektes, die die Anzeige- Vorrichtung formschlüssig umschließt, und der Anzeigevorrichtung selbst. Dabei kann in einem einzigen Arbeitsgang sichergestellt werden, dass Anzeigevorrichtung und die Oberfläche des Objektes, in das die Anzeige- vorrichtung integriert werden soll, eine farbliche Oberflächengestaltung aufweisen, die in Farbton, Glanz und Textur völlig einheitlich ist. Damit kann die Anzeigevorrichtung unter Tageslicht und bei ausgeschalteter Lichtquelle vollständig unsichtbar im sie enthaltenen Objekt angeordnet sein. Insbesondere bei Anzeigevorrichtungen, die sich in Automobilteilen, beispielsweise in der Heckklappe, befinden, stellt dies einen großen Vorteil dar, weil das Autoteil und die Anzeigevorrichtung in ihrer jeweiligen

Farbgestaltung nicht umständlich aneinander angepasst werden müssen und die Beschichtung in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen kann.

Bei den in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung einzusetzenden Lichtquellen handelt es sich um Lichtquellen, die weißes oder farbiges Licht emittieren und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Glüh- lampen, Kaltlichtlampen, Warmlichtlampen, faseroptischen Systemen, Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, LEDs, OLEDs, OLECs und

Displays elektronischer Geräte. Die Lichtquellen können, je nach Bedarf, in der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung auf der Rückseite des transparenten Substrates einzeln oder in Gruppen angeordnet sein oder in das transparente Substrat integriert sein, wobei es sich bei Letzterem in den meisten Fällen um die Integration eines transparenten Substrates in den üblichen Aufbau einer Lichtquelle handelt, wie beispielsweise bei einer handelsüblichen Glühlampe oder OLED. Vorzugsweise werden Licht- quellen verwendet, die sich ohne großen technischen Aufwand einfach mit dem transparenten Substrat verbinden lassen oder auf verschiedene

Oberflächen von Objekten aufgeklebt oder aufgedruckt werden können. Wenn die verwendete Lichtquelle im inaktiven Zustand teilweise oder überwiegend lichttransparent ist hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Lichtquelle auf ihrer dem transparenten Substrat abgewandten Rückseite mit einem lichtabsorbierenden Hintergrund zu versehen. Dieser kann mit der oben genannten Oberfläche von Objekten, auf die die Lichtquelle zum Beispiel aufgeklebt werden kann, übereinstimmen, kann aber auch zusätzlich eingefügt werden. Ein solcher lichtabsorbierender, insbesondere dunkler oder schwarzer, Hintergrund verstärkt die Sichtbarkeit der Inter- ferenzfarbe der Interferenzpigmente in der Beschichtung, wenn die Licht quelle selbst im inaktiven Zustand keine ausreichend hohe Lichtabsorption aufweist.

Je variabler die eingesetzte Lichtquelle oder Gruppe von Lichtquellen angesteuert werden kann, umso variabler wird die mit der erfindungs- gemäßen Anzeigevorrichtung auf der Sichtseite sichtbar gemachte

Information gestaltet werden können. Dies gelingt insbesondere dann sehr gut, wenn sich im Schichtaufbau der erfindungsgemäßen Anzeige- vorrichtung keine Maskierschicht befindet und so die gesamte Sichtfläche der Anzeigevorrichtung zur Informationsvermittlung genutzt werden kann. Die Sichtfläche der Anzeigevorrichtung sollte eine Mindestgröße von 0,25 cm 2 aufweisen, weil darunter eine gut sichtbare Vermittlung von Infor- mationen durch Hinterleuchtung nicht sinnvoll erscheint. Eine Obergrenze der Flächengröße der Sichtseite ergibt sich lediglich durch produktionstech- nische Limits. Anzeigevorrichtungen mit einer Flächengröße von mehreren Quadratmetern sind durchaus vorstellbar und für verschiedene Anwen- dungszwecke auch erforderlich.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur

Herstellung einer Anzeigevorrichtung wie vorab beschrieben, wobei eine Oberfläche, die eine Sichtseite eines transparenten Substrates bildet, wobei in das Substrat gegebenenfalls eine Lichtquelle integriert ist und wobei die Oberfläche optional mit einer teilweise lichtdurchlässigen und teilweise lichtundurchlässigen Maskierschicht vorbeschichtet ist, mit einer Beschichtungszusammensetzung beschichtet wird, die mindestens ein transparentes Bindemittel, mindestens ein farbloses, transparentes, plättchenförmiges Interferenzpigment, mindestens ein Absorptionspigment sowie optional weitere Additive enthält, wobei Interferenzpigment(e) und Absorptionspigment(e) in der Beschichtungszusammensetzung in einem Verhältnis von 1 :1 bis 10:1 vorhanden sind, die Beschichtungszusammen- setzung anschließend verfestigt wird und für den Fall, dass das Substrat keine Lichtquelle enthält, eine Lichtquelle an der Rückseite des transparen- ten Substrates angeordnet wird.

Die dabei erzeugte Beschichtung weist einen DE /Vert im L*a*b*- Farbraumsystem zwischen dem beschichteten schwarzen Untergrund und dem beschichteten weißen Untergrund im Bereich von 3 bis 35, vorzugs- weise von 5 bis 20, auf, wenn sie vollflächig auf schwarz-weißem Unter- grund bei einer Schichtdicke von 14 ± 2 pm aufgebracht ist und unter einem Beleuchtungswinkel von 45° und bei einem Beobachtungswinkel von 75°spektralfotometrisch vermessen wird. Es ist von besonderer Bedeutung für die vorliegende Erfindung, dass die Beschichtungszusammensetzung, die optional Wasser und/oder organi- sche Lösemittel enthalten kann, außer dem farblosen, transparenten, plättchenförmigen Interferenzpigment (oder Gemischen mehrerer) und dem Absorptionspigment (oder Gemischen mehrerer) keine weiteren

farbgebenden Inhaltsstoffe enthält.

Nach dem Verfestigen soll die Beschichtung eine Schichtdicke im Bereich von 5 bis 60 pm aufweisen. Wird die Beschichtung lediglich auf einer ersten Teilfläche der Oberfläche des flächigen, lichttransparenten Substrates, welche die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, aufgebracht, die von einer zweiten Teilfläche ergänzt wird, sodass die erste und die zweite Teilfläche die gesamte Oberfläche des flächigen, lichttransparenten Substrates, welche die

Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, bilden, so stellt die Form der ersten Teilfläche selbst eine Information dar oder ist zur Übertragung einer Information geeignet, und die zweite Teilfläche weist eine lichtundurch- lässige Schicht auf, die hier die Funktion einer Maskierschicht erfüllt. In diesem Falle wird die Oberfläche des flächigen, lichttransparenten

Substrates, welche die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, nicht mit einer Maskierschicht vorbeschichtet.

Details hinsichtlich der Art, Größe und Konzentration der in der Beschich- tungszusammensetzung verwendeten Pigmente sind vorab bereits be- schrieben worden. Insofern wird an dieser Stelle darauf Bezug genommen.

Die Beschichtungszusammensetzung kann mittels verschiedener üblicher Beschichtungsverfahren auf das transparente Substrat aufgebracht werden. Insbesondere seien hier Druckverfahren, Sprühverfahren,

Streichverfahren, Rollercoatingverfahren, Coilcoatingverfahren oder Curtain-coating-Verfahren genannt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Beschichtungszusammensetzung um einen Lack, insbeson- dere um einen Automobillack. Als Basislack verwendet wird dieser mit einer Trockenschichtdicke im Bereich von 10 bis 25 pm auf das transparente

Substrat aufgebracht. Bei Einschichtsystemen kann die Schichtdicke auch im Bereich von 5 bis zu 60 pm liegen.

Es versteht sich von selbst, dass die Oberfläche der Beschichtung, die die Sichtseite der Anzeigevorrichtung darstellt, bei Bedarf noch mit einer oder mehreren Schutzschichten versehen werden kann, die mindestens im sicht- baren Wellenlängenbereich der Solarstrahlung eine hohe Lichttransparenz aufweist bzw. aufweisen, aber beispielsweise vor UV-Licht und/oder mechanischen Belastungen Schutz bietet bzw. bieten. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der vorab beschriebenen Anzeigevorrichtung als statische oder variable hintergrund- beleuchtete Informationsanzeige für Innen- und/oder Außenbauteile von Fahrzeugen, für Haushaltsgeräte, Elektronikgeräte, Architekturelemente, Werbeflächen, Informationstafeln, Wegeleiteinrichtungen, Möbel,

Dekorationselemente für die Innen- und Außengestaltung von Gebäuden oder für Kunstobjekte.

Wegen der einfachen Herstellbarkeit und der geringen Anzahl an Bau- elementen ist die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung in vielen verschie- denen Bereichen der Industrie und des öffentlichen Lebens einsetzbar. Wie vorab bereits beschrieben, kann das Aufbringen der Beschichtung, die nur wenige farbgebende Bestandteile enthält und mit üblichen Methoden auf verschieden gearteten Substraten appliziert werden kann, auch erst nach dem eventuellen Einbau der transparenten Substrate oder der mit der

Lichtquelle verbundenen transparenten Substrate in die entsprechenden Anwendungsobjekte erfolgen. Dadurch ist die optische Übereinstimmung der Sichtfläche der Anzeigevorrichtung mit der Sichtfläche des diese umgebenden Objektes bei inaktiver Hintergrundbeleuchtung vollständig gewährleistet. Da auch eine Vielzahl verschiedener Lichtquellen verwendet werden kann, sind technisch sehr einfache Anzeigevorrichtungen oder auch kompliziertere Strukturen mit einzeln oder variabel ansteuerbaren Lichtquellen herstellbar. Die Anzeigevorrichtung kann wahlweise mit Maskierschichten bestückt oder nicht bestückt werden und ist daher sowohl für die Übermittlung vorab festgelegter Informationen als auch für die variable Übermittlung beliebiger Informationen geeignet.

Wenn es sich bei der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung um eine variable Informationsanzeige handelt, kann die Art der Information, die Dauer und Frequenz der Aussendung der Information oder die Lichtstärke der Information durch ein elektronisches Programm gesteuert werden. Hierdurch ergibt sich eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten bei individuell wählbaren Flächenausmaßen der Anzeigevorrichtung in einem sehr breiten Bereich.

Figur 1 : zeigt das Transmissions-, Reflexions- und Absorptionsspektrum des Pigmentes Pyrisma Turquoise SW

Figur 2: zeigt das Emissionsspektrum einer blauen OLED W1832

Die vorliegende Erfindung soll nachfolgend an Fland von Beispielen näher erläutert, nicht jedoch auf diese reduziert werden.

Beispiel 1 : Es werden Farblacke (A) (B) und (C) mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:

(A) : MIPA WBC Basislack 000 (Fa. Mipa SE, DE) 72% d. T.

Farbgebende Komponenten 28% d. T. davon: türkisfarbenes Interferenzpigment ca. 85 Gew.% T1O2 auf Glimmer (Pyrisma® T40-25

Color Space Turquoise SW

(Merck KGaA);

Blaupigment Color Index P.B. 15:2 ca. 14 Gew.%

Blaupigment Color Index P.B. 15:4 ca. 1 Gew.%

(B) : MIPA WBC Basislack 000 72% d. T.

Farbgebende Komponenten 28% d. T. davon: blaues Interferenzpigment ca. 85 Gew.%

T1O2 auf Glimmer (Pyrisma® T40-23

Color Space Blue SW

(Merck KGaA); Blaupigment Color Index P.B. 15:2 ca. 14 Gew.%

Blaupigment Color Index P.B. 15:4 ca. 1 Gew.%

(C) : MIPA WBC Basislack 000 72% d. T.

Farbgebende Komponenten 28% d. T. davon: rotes Interferenzpigment ca. 85 Gew.%

" PO2 auf Glimmer (Pyrisma® T40-21

Color Space Red SW

Merck KGaA);

Blaupigment Color Index P.B. 15:2 ca. 14 Gew.%

Blaupigment Color Index P.B. 15:4 ca. 1 Gew.% d.T. = der Trockenmasse

die Absorptionspigmente werden in Form kommerziell erhältlicher Pigmentkonzentrate eingesetzt

Die Farblacke werden mit Hilfe einer Sprühvorrichtung jeweils auf schwarz/weiß lackierte Prüfbleche (Metopac T21 G; Fa. Leneta) mit einer Trockenschichtdicke von ca. 14 pm aufgetragen und verfestigen gelassen. Die Messung des Farbabstandes DE* erfolgt mit einem Farbmessgerät vom Typ BYKMac i im SMC5-Modus ohne Messtisch. Es werden jeweils die L * ,a * ,b * -Werte bei einem Einstrahlwinkel von 45° und einem Beobachtungswinkel von 75° gemessen und der Farbabstand der Beschichtung über dem weißen Untergrund und über dem schwarzen Untergrund für jede Lackzusammensetzung ermittelt.

Der Farbabstand DE* für die Lackzusammensetzung (A) beträgt 16, der Farbabstand DE* für die Lackzusammensetzung (B) beträgt 26 und der Farbabstand DE* für die Lackzusammensetzung (C) beträgt 20. Beispiel 2:

Die in Beispiel 1 hergestellten Lackzusammensetzungen werden auf jeweils eine Oberfläche von transparenten Kunststoffplatten (Poly- carbonat, Makroion® UV, 3 mm dick) mit einer Trockenschichtdicke von ca. 14 pm vollflächig aufgebracht und verfestigen gelassen. Als Ver- gleich wird eine unbeschichtete Kunststoffplatte verwendet. Die Kunst- stoffplatten werden jeweils über einer weißen Kaltlichtlampe (ca. 5490 K) so fixiert, dass die lackierte Seite von der Lichtquelle entfernt ist und die Sichtseite bildet. Mit einem optischen Spektrometer vom Typ GL Spectis

5.0 Touch (GL Optic Lichtmesstechnik GmbH, DE) wird die auf der Sichtseite ankommende Lichtausbeute bei eingeschalteter Lichtquelle ermittelt. Die photometrische Bestrahlungsstärke im Wellenlängenbereich von 200 bis 1050 nm beträgt für die Lackzusammensetzung (A) ca. 800 LUX (Ix), für die Lackzusammensetzung (B) ca. 590 Ix und für die Lackzusammen- setzung (C) ca. 930 Ix. Die photometrische Bestrahlungsstärke für die unbeschichtete Kunststoffplatte beträgt ca. 13500 Ix.

Für die Lackzusammensetzung (A) kann eine Restbestrahlungsstärke (Bestrahlungsstärke beschichtet / Bestrahlungsstärke unbeschichtet * 100, in %) von ca. 5,8%, verglichen mit einer Restbestrahlungsstärke von 100% für die unbeschichtete Kunststoffplatte, ermittelt werden. Für die Lackzusammensetzung (B) ergibt sich eine entsprechende

Restbestrahlungsstärke von ca. 4,3% und für die Lackzusammensetzung (C) eine Restbestrahlungsstärke von ca. 7%. Beispiel 3:

Die Lackzusammensetzung (A) wird auf die transparente Oberfläche einer blau emittierenden OLED W1832 mit einer Trockenschichtdicke von ca. 14 pm direkt aufgetragen und verfestigen gelassen. Als

Vergleich wird eine unbeschichtete blau emittierende OLED W1832 verwendet.

Das türkise Interferenzpigment weist das in Figur 1 dargestellte

Transmissions-, Reflexions- und Absorptionsverhalten auf. Ein

Transmissionsmaximum ist im Wellenlängenbereich von 420 bis 460 nm zu erkennen.

Die in Beispiel 3 verwendete OLED W1832 weist das in Figur 2 dargestellte Emissionsspektrum auf. Ein Emissionsmaximum ist im

Wellenlängenbereich von 450 bis 480 nm zu erkennen.

Die unbeschichtete OLED weist eine photometrische Bestrahlungsstärke von ca. 52 Ix auf. Die mit der Lackzusammensetzung (A) beschichtete OLED W1832 erreicht noch eine photometrische Bestrahlungsstärke von ca. 15 Ix, was einer Restbestrahlungsstärke von ca. 28%, verglichen mit einer Restbestrahlungsstärke von 100% für die unbeschichtete OLED, entspricht. Im Vergleich zu Beispiel 2 ergibt sich hier eine deutlich höhere prozentuale Restlichtausbeute in Bezug auf das unbeschichtete Substrat, wenn eine Lichtquelle verwendet wird, deren Emissionsmaxi- mum in demselben Wellenlängenbereich liegt wie das Transmissions- maximum des in der Beschichtung verwendeten Interferenzpigmentes.