Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug aufweisend eine elektrooptische Anzeige und eine Positionserkennungsvorrichtung, mittels derer die Position der Augen eines Fahrers des Fahrzeugs ermittelbar ist, wobei mittels der elektrooptischen Anzeigevorrichtung eine Vielzahl von verschiedenen Informationen darstellbar und von dem Fahrer des Fahrzeugs wahrnehmbar sind. Aus dem Stand der Technik sind derartige elektrooptische Anzeigen bekannt, die eine Vielzahl von Informationen wie beispielsweise Betriebsparameter des Fahrzeuges und andere Informationen anzeigen. Die Positionserkennungsvorrichtung, mittels derer die Position der Augen eines Fahrers des Fahrzeugs ermittelbar ist wird beispielsweise zur Überwachung des Zustandes des Fahrers des Fahrzeuges zu ermitteln und beispielsweise den Fahrer vor einem Einschlafen warnen zu können. Die Vielzahl der Informationen kann die Aufnahmemöglichkeit der Informationen durch den Fahrer einschränken. Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Wahrnehmbarkeit der auf der elektrooptischen Anzeige dargestellten Informationen zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch eine Anzeigevorrichtung nach Patentanspruch 1 und ein Verfahren nach Patentanspruch 9 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Dadurch, dass durch die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung in Abhängigkeit der wahrgenommenen Information die von dem Fahrer wahrgenommene Information vergrößerbar und /oder Zusatzinformationen zu der wahrgenommenen Information darstellbar sind und bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Blickrichtung des Fahrers ermittelt wird und bestimmt wird, welche Information der verschiedenen Informationen von dem Fahrer wahrgenommen wird und dass in Abhängigkeit der wahrgenommenen Information die wahrgenommene Information vergrößert und/oder Zusatzinformationen zu der wahrgenommenen Information dargestellt werden wird erreicht, dass der Fahrer die ihn hauptsächlich interessierende Information besser wahrnehmbar dargestellt wird. So kann beispielsweise bei einem erkannten Blick auf die Tankanzeige diese vergrößert dargestellt werden. Auch ist es möglich, von einer analogen Zeigerdarstellung zu einer digitalen Anzeige zu wechseln. Es ist aber auch möglich, die Darstellung nur zu vergrößern und beispielsweise in dem mittleren Bereich der Anzeigevorrichtung anzuzeigen. Auch ist es möglich, Zusatzinformationen zu der dargestellten Information darzustellen. So kann beispielsweise beim Blick auf die Tankanzeige die Tankanzeige vergrößert dargestellt werden und zusätzlich die erzielbare Reichweite des Fahrzeuges mit dem aktuellen Tankinhalt dargestellt werden. Hierbei kann auch unterschieden werden, ob das Fahrzeug mit der aktuellen Geschwindigkeit weiterbetrieben wird oder es können auch zusätzlich Reichweiten für geänderte Geschwindigkeiten angegeben werden. Weiterhin kann bei einer vorliegenden Information über die nächst gelegene Tankstelle diese Information angezeigt werden. Beim Blick auf ein Tachometer kann zum Beispiel auch ein Hinweis auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit des aktuell befahrenen Streckenabschnitts angezeigt werden und beim Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit eine Warnung ausgegeben werden.

Dadurch, dass die Darstellung der Informationen durch die Anzeigevorrichtung so verschiebbar und in der Größe veränderbar sind, dass keine Informationen durch ein Bauteil des Fahrzeugs für den Fahrer verdeckt sind wird erreicht, dass der Fahrer alle wesentlichen Informationen wahrnehmen kann ohne seine Kopfposition zu verändern und somit nicht mehr als nötig vom Führen des Fahrzeugs abgelenkt wird. So kann die Lage der dargestellten Informationen so gewählt werden, dass beispielsweise das Lenkrad des Fahrzeugs keine Information für den Fahrer verdeckt.

Wenn die Anzeigevorrichtung eine zweite elektrooptische Anzeige aufweist und Zusatz-informationen auf der zweiten elektrooptischen Anzeige darstellbar sind kann die Sicherheit des Fahrzeuges erhöht werden.

Sofern die zweite elektrooptische Anzeige auf einer A-Säule des Fahrzeugs angeordnet ist kann sie besonders einfach ohne allzu lange Blickabwendung von der Fahrbahn wahrgenommen werden. Wenn auf der zweiten, auf einer A-Säule des Fahrzeuges angeordneten elektrooptischen Anzeige, die Umgebung hinter der A-Säule des Fahrzeugs darstellbar ist, sind auch kleinere Lebewesen und Gegenstände benachbart zu dem Fahrzeug gut wahrnehmbar.

Falls die Blickrichtungserkennung in der A-, B-Säule oder im Dachhimmel des Fahrzeuges angeordnet ist, kann die Blickrichtung des Fahrers gut ermittelt werden.

Sofern die Anzeigevorrichtung eine Sprachausgabeeinheit aufweist oder mit einer Sprachausgabeeinheit verbunden ist, können Informationen noch sicherer an den Fahrer übermittelt werden.

Diese Sprachausgabe kann beispielsweise durch eine Blickgeste des Fahrers eingeschaltet und/oder ausgeschaltet werden.

Wenn bei einer Darstellung einer Tankanzeige die Reichweite der Tankfüllung für die aktuelle Fahrweise angezeigt wird, hat der Fahrer eine aussagekräftigere Information, als wenn ihm nur der Tankinhalt angezeigt wird.

Falls die Reichweite der Tankfüllung für mindestens eine alternative Fahrweise angezeigt wird, kann der Kraftfahrer besser entscheiden, für welche Fahrweise er sich entscheidet.

Die Informationen sind besonders gut wahrnehmbar, wenn die Darstellung der Informationen so verschoben und in der Größe verändert werden, dass keine dargestellten Informationen durch ein Bauteil des Fahrzeugs für den Fahrer verdeckt sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren für besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Es zeigen: Figur 1 den Blick in das Innere eines Fahrzeugs mit einem Ausführungsbespiel einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung und einen Fahrer des Fahrzeugs Figur 2 eine Ansicht der Darstellung auf der elektrooptischen Anzeige mit mehreren dargestellten Informationen

Figur 3 eine Ansicht der Darstellung auf der elektrooptischen Anzeige, wenn der Fahrer auf die Tankanzeige blickt

In Figur 1 erkennt man von einem Fahrzeug eine elektrooptische Anzeige 100 mit auf der elektrooptischen Anzeige 100 dargestellten Tachometer 101 und Drehzahlmesser 102, eine Blickrichtungserkennung 200, eine A-Säule 300, eine zweite elektrooptische Anzeige 400, ein Lenkrad 500 und eine Windschutzscheibe 501. Von einem Fahrer des Fahrzeugs sind ein Kopf K mit einem Auge E und zwei Händen H zu erkennen. Die Blickrichtungserkennung 200 erfasst die Blickrichtung und die Position der Augen E des Fahrers und steuert entsprechend die Darstellung auf der elektrooptischen Anzeige 100 und der zweiten elektrooptischen Anzeige 400. Über eine nicht näher beschriebene Vorrichtung wird die Umgebung des Fahrzeuges aufgenommen und der Ausschnitt der Umgebung, die sich für den Fahrer hinter der zweiten elektrooptischen Anzeige 400 befindet, auf der elektrooptischen Anzeige 400 dargestellt, so dass der Fahrer quasi durch die A-Säule hindurchsehen kann. Diese deckungsgleiche Darstellung ist durch die Erfassung der Augenposition und Blickrichtung durch die Blickrichtungserkennung 200 möglich. Die Blickrichtungserkennung 200 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel in einer Ausnehmung oder transparenten Stelle der elektrooptischen Anzeige 200 angeordnet, kann aber auch beabstandet zu der elektrooptischen Anzeige 100 angeordnet sein.

In Figur 2 erkennt man eine Ansicht der Darstellung auf der elektrooptischen Anzeige 100 mit mehreren dargestellten Informationen, wenn der Fahrer nicht auf die elektrooptische Anzeige 100 blickt. Es werden ein Tachometer 101 und ein Drehzahlmesser 102 als analoges Zeigerinstrument und eine Tankanzeige 103 mit Piktogramm 1030 und analoger Tankanzeige 1031 als analoges Zeigerinstrument dargestellt. Die dargestellten Informationen sind nicht abschließend und nur beispielhaft zu sehen. In einer realen Anzeigevorrichtung mit elektrooptischen Display 100 können gleichzeitig noch weitere Informationen wie weitere Betriebsparameter des Fahrzeugs und/oder Umweltbedingungen angezeigt werden. Wenn die Blickrichtungserkennung 200 nun erkennt, dass der Fahrer die Tankanzeige 103 betrachtet, wird die Darstellung der elektrooptischen Anzeige 100 so verändert, wie sie in Figur 3 dargestellt wird.

Man erkennt in Figur 3 ein digitales Tachometer 1010, eine digitale Tankanzeige 1032, eine digitale aktuelle Reichweite 104 und eine digitale Reichweite bei einer geänderten Geschwindigkeit 105. Der digitale Tachometer 1010 wird dargestellt, da eine Geschwindigkeitsanzeige auf Grund gesetzlicher Vorgaben ständig vorhanden sein muss. Die aktuelle Reichweite 104 informiert über die Strecke, die bei aktueller Geschwindigkeit ohne Nachtanken mit dem Fahrzeug noch zurückgelegt werden kann, die Reichweite bei 120km/h 105 informiert über die Strecke, die bei der entsprechenden Geschwindigkeit ohne Nachtanken mit dem Fahrzeug zurückgelegt werden kann. Es ist auch möglich, zusätzlich die Entfernung zu der nächsten Tankstelle und/oder zum Fahrtziel anzugeben. Die Darstellung der Tankanzeige in Figur 3 kann nach einer gewissen Zeit automatisch wieder in die Anzeige nach Figur 2 verändert werden oder wenn der Fahrer seine Blickrichtung ändert.

Bezugszeichen

100 elektrooptische Anzeige

101 Tachometer

1010 Tachometer digital

102 Drehzahlmesser

103 Tankanzeige

1030 Piktogramm Tankanzeige

1031 Tankanzeige analog

1032 Tankanzeige digital

104 Reichweite aktuell

105 Reichweite bei 120km/h

200 Blickrichtungserkennung

300 A-Säule des Fahrzeugs

400 zweite elektrooptische Anzeige

500 Lenkrad

501 Windschutzscheibe

E Auge des Fahrers

K Kopf des Fahrers

H Hand des Fahrers